Die „Marburgei Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — sül Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.: siir Zustellung _ _ ins Hans monatlich 10 kr. — mit Pojlversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebilhr 3 kr. per Zeile. G i n l a d u n g. Nachdem da« hohe t. k. Mtntfterium de» Innern den Bestand der Ortsgruppe „Marburg und Umgebung" des Deutschen Schulvereine» nach Inhalt der vorgelegten Satzungen und der denselben beigeschlossenen Satzungen des Haupt-verelnes unterm 2 Juni 1881, Z. 2981 bescheiniget hat, so werden alle Vereinsmitglieder und Diejenigen, welche es werden wollen, für Mittwoch dt« !i2. Zuni Abends 8 Uhr in den Speisesaal des Kasinovereines zur Wahl des „Vorstandes", bestehend au» dem Obmann, dem Schriftflihrer und Zahlmeister, dann aus je einem Stellvertreter dieser lSeschästssührer, eingeladen. Marburg am 17. Juni 1861. Der Ol-mann und Schristsührer der kon» stituirenden Versammlung vom 25. Mai 1881. Dr. Duchatsch. Karl Zelger. NtHtS aos Afrika! Marburg, 21. Juni. Die .»wissenschastliche Expedition", welche Italien von Assab — einer Besitzung der römischen Gesellschaft Rubattino am Nöthen Meere -- in westlicher Richtung auSgesandt, ist bekanntlich ermordet und beraubt worden. Italien sordert Genugthuung und droht, sich im Weigerungsfall dieselbe eigenmächtig zu verschaffen. Und dieses heißt: die Barbaren in ihrer Heimat aussuchen, züchtigen, zur dauern, den Sicherung der Ruhe und Ordnung das Land militärisch besetzen und behalten — gerade so, wie Frankreich mit den Khrumirs gethan. All' diese schimmernden Entwlirse, heute oder morgen zur Ausfllhrung bestimmt, wären nicht Pläne weiser StaatemSnner, sondern nur Wohngebilde schwacher Thoren? Frankreich hat bereits da» Gebiet, welche» die italienische Siedlung am Rothen Meere umgibt, käuflich erworben, spannt somit um Feuilleton. Ans dt« Ziilcrthaltr Eisoittr. II. Auf unserer Tour von Zell im Zillerlhale nach dem Echwarzenstetngletscher gelangten wir in verhältnibmäbig kurzer Zeit, nach Ueber-kletterung eines gewaltigen brüchigen Stein« walleS, aus den oberen Firn, der noch ziemlich hart war und keine besonderen Schwierigkeiten bot. Nach zirka einer Stunde waren wir am Fuße des eigentlichen Domes angelangt. Schon tauchte im fernen Osten und Süden eine Ge» birgsreihe nach der andern aus, allein ich wollte mit Detailansichten nicht Zeit verlieren, und auch nicht den Totaleindruct, der meiner auf der Spitze harrte, abschwächen. Nach manchen Mühen und nicht unbedeutenden Gefahren, die sich besonders an der letzten saft senkrechten EtSwand darboten, erreichte ich, dem ersten Führer voraneilend, als der erste um halb zwölf Uhr Mittags die Spitze des Löfflers. ein kleines, geneigtes, längliches Dreieck, von blasigem Hoch» eis bedeckt, mlt Raum für sünf bis srchs Personen ; fast von allen Seiten süllt sie in jähen ElSlliänden ab. vln lauter Jauchzer entwand sich meiner den vor zwölf Jahren gelegten Großmacht-Keim für diesmal und für die Zukuilft einen Ning, den es gutwillig nie durchbrechen läßt. Oder soll verflicht werden, diesen Ring gegen den Willen Frankreichs zu sprengen. Italien, seiner Ansprüche auf Tunis beraubt, um feine Hoffnung an der Küste Abyssi, nien» betrogen, wird in steigender Wuth auf baldige Vergeltung sinnen, wird gerne dem Einzigen die Hand bieten, welcher dieses glühende Verlangen zu stillen vermag. Wenn Gambetta den Nachekrieg beginnt, oder Bismarck mit dem Rettungskrieg zuvorkommt, wird Italien nicht mehr blo» neutral sein, wird es mit dreimal-hunderttausend Mann sich am Kampse betheiligen, wird der Preis Nizza, Savoyen und eine Kolonie im dunklen Welttheil sein. Ob Sieger oder besiegt, wird Italien diesen Preis gewinnen — vorausgesetzt, daß der nordische Bundesgenosse das Schwert in die Wagschale wirst und sein „Wehe den Besiegten" wiedeis-holt. — So lautet die neueste Antwort auf die alte Frage der Römer. Franz Wiesthaler. Zur Zeschichte des Tages. Die Polen schämen sich bereits der Rolle, die sie im Abgeordnetenhaufe zu Gunsten der Reaktion gespielt. Wir besorgen ader, es werde sich mit diesem Bekenntnis gerade so verhalten, wie mit der angeblichen Wandlung der Jungtschechen, die zu Hause freisinnig reden, in der Vertretung zu Wien stumme Handlanger sind im Gesolge der Feudalen und Klerikalen. Die panslavistische Agitation im Norden llngarns muß bedrohlich geworden sein, wenn die Regierung beschließt, königliche Kommiffäre in Begleitung der nöthigen Truppenmacht dorthin zu senden. Nach Beendigung der Wahlen soll dieser Beschlub ausgeführt werden. Die Lage in Bulgarien, durch den Brust, doch erstarb derselbe, kaum dab er meinem Munde entflohen. Kein Echo hallte von den benachbarten Bergen, Alles war still und einsam. Natürlich schweifte mein Blick halbtrunken Über alle die Höhenzüge, Bergketten, Thäler und Alpen, ohne einen Ruhepunkt zu finden. Der Eindruck war zu groß, zu überwältigend. Um uns möglichst rasch zu kräftigen, wurde der Plaid ausgebreitet, der Mundvorrath ausgepackt und unter freiem Himmel in einer Höhe von nahezu elftausend Fuß Über dem Meere im Genüsse einer groben, unerineblichen Rundschau da» Diner eingenommen. Die Schilderung der Rundschau erlassen uns die Leser; sie erführen ja doch nur Namen ohne Farbe und Klang. Genug, dab nach dem außerordentlich großartigen Genuß in der That mein Scheiden von der Höhe ein schmerzliches und wehmüthige» war; doch die Zeit mahnte zum Ausbruche, und wollten wir noch die lange Tour zur Schwarzen-l^einolpe machen, so dursten wir nicht säumen. Nachdem Alles verpackt war und ich noch einen Jauchzer als Lebewohl in die Lüste hinausgesandt, stiegen wir ab, alle fest am Seile. Nach einer sehr anstrengenden Tour, bei welcher aus langen steilen Strecken spiegelglatten Eises Stufen in dasselbe gehauen werben mußten, gelangten wir glücklich, aber etwas ermattet auf den oberen Firn und bald auch zu der Staatsstreich des Fürsten verschuldet, soll der Pforte zum Vorwand dienen, die Balkanlinie zu besetzen. Die Türkei scheint sich zum Beschützer der Verfassung emporschwindeln zu wollen — eine Beschämung sür Europa, die unvergeßlich bleiben muß. Die Großmacht-Träumer der spanischen Regierung dürsten im Lande selbst — durch die Karliften — sehr unangenehm gestört werden. Diese Partei hat sich während der letzten Jahre durchaus nicht bekehrt, sondern nur gesammelt und beabsichtigt, den Angriff durch einen Militärausstand zu deginnen. Vermilchte Nachrichten. (Auswanderung.) In den letzten elf Monaten haben in Nordamerika 173.000 deutsche Auswanderer gelandet. (Eine Hochzeit im Hause Osman.) In Konstantinopel seiert? jüngst eine Schwester des Sultans ihre Hochzeit und der „Standard" veröffentlicht den Bericht einer englischen Dalne, welche zu der Feier geladen worden. Dieselbe bemerkt zunächst, daß freigeborene türkische Damen nicht anwesend waren und überhaupt nie ein kaiserliche» Serail besuchen, weil sie sich dadurch zu Sklavinnen herabwürdigen würden. Die Lokalitäten des Harem», in welchen die Braut wohnte und die Feier stattsand, sollen sehr geschmacklos und ordinär möblirt und ausgestattet sein, und ebenso war das Heer der aufwartenden Dienerinnen in nichts weniger als kostbare Gewänder gekleidet. Die Engländerin bekam zuerst nur den Bräutigam zu sehen, als sich derselbe zur Leremonis der Vermälung in die Appartements der Braut begab. Mehe-med Bey, so heißt er, ist 24 Jahre alt und nach orientalischen Begriffen ein schöner Mann, den sich Naile Sultana selbst zum Gatten gewählt hatte. Es ist dies ein altes Vorrecht der Prinzessinnen aus dem Hause OSman, das so weit geht, daß selbst Männer, die schon ver- großen Firnkluft, oder vielmehr dem Berg-fchrund, der uns Vormittag so viel zu schaffen gegeben. Hier wurde nun Kriegsrath gehalten. Die gut im Andenken stehende Reit- und Rutschpartie über das Eisband schien keinem recht zu behagen, am allerwenigsten aber mir, der ich mir durch das Sitzen aus dem Eisgrate bereits einen ganz gediegenen Rheumatismus zugezogen hatte. Ich rieth daher, anstatt abwärts, quer Über den Firn zu gehen, die weiter westwärts surchtbar zerrissenen Eislagen in der Höhe zu umgehen, um dann nordwärts gegen den großen Mörchenspitz steuernd, zur Alpe Schwarzenstein abzusteigen. Obgleich dies bei günstigem Terrain der nächste Weg zur genannten Alpe gewesen wäre, so meinte doch Bartl, daß wir auf unvorhergesehene Hinderniffe- stoßen, umkehren, und schließlich wegen Einbruchs der Nacht a»ls dem Else übernachten müßten, was ihm nicht einleuchten wollte. Jedoch wenn ich Kourage habe, wolle er mich schon begleiten, obgleich er diesen Weg noch nie gemacht. Da ich schon aus der Spitze diesen Gedanken nachhing, so hatte ich mir oben mit Hilse des PerspektiveS eine genaue Terrainzeichnung gemacht, die ich dem vartl zur Versügung stellte. Nachdem er einige Zeit die Zeichnung umgekehrt in den Händen gehalten und bedenk- heiratet sind, sich von ihren Frauen scheiden lassen und die Prinzessin, deren Gunst sie gewonnen haben, heiraten müssen. Ein Fall dieser Art isi in der zweiten Hälsle diese« Jahrhundert« schon vorgekommen, und der betreffende Glückliche konnte sich nicht anders helfen, als daß er sür seine bisherige Frau ein besonderes Hau« miethete und sie dort von Zeit zu Zeit besuchte. Mehemet Ney dagegen war mit Freuden bereit, das ihm zugefallene Glück anzunehmen. Bisher arm und unbeachtet, ein einfacher Adjutant, ohne Aussicht auf Avancement, sah er sich plötzlich als Gatte der Schwester seines Souveräns, als General und Hoheit. Als er die Schaür der die Vorgemächer fallenden Sklavinnen und Eunuchen durchschritt, warf er unter dieselben rechts und links Silbermllnzen aus, was eben ein Beweis der nun am Hofe des Sultans eingefllhrten Sparsamkeit und Einschränkung ist, denn früher gab es bei solchen Fällen Goldslücke in Httlle und Fälle. Die Sklaven und Sklavinnen stürzten sich mit solcher Gier aus die Münzen und balgten sich um die-selben in einem so dichten Knäuel auf dem Boden, daß der Bräutigam feinen Weg nicht eher fortsetzen konnte, bis ihm ein altes Weib die Ober-Aufseherin ves Harems, durch Stockschläge auf die KSpfe und Rücken der Dienerschaft Platz machte. Bsi der Vermälung, die in den innern Gemächern vollzogen wurde, war nur die Mutter der Braut anwesend; die Cere-monie bestand darin, daß der Jmam das Braut» paar mit einem Stricke zusammenband und sie dann als Mann und Frau erklärte. Der junge Gatte mußte aber alsbald durch eine Hinterthür den Palast verlassen, um sich der alten türkischen Sitte zu entziehen, von den Sklaven gestoben und geschlagen zu werden, wofür dieselben durch ein reichliches Bakschisch entschädigt werden müssen. Hierauf wurde die Engländerin von Naile Sultana empfangen und sehr herzlich begrüßt. Die Prinzessin, die 22 Jahre alt ist, soll eine sehe hübsch und sanft aussehende Dame sein. Hinter ihrem Sitze stand eine alte korpulente Frau, welche sorgfältig bemüht war, den Schleier und die Schleppe der Prinzessin zu ordnen und die allzu zudringlichen Glückwünsche der Sklavinnen abzuwehren. Die Engländerin hielt diese Frau sür die alte Amme oder Wärterin der Prinzessin und ersuhr erst später, daß es deren Mutter war, die sich aber als gedorne Sklavin selbst in der Gegenwart ihrer Tochter nicht niedelsetzen durste. Sie schien jedoch diese Zurücksetzung gar nicht zu empfinden, sondern strahlte vor Glück und Stolz und war offenbar mit ihrer Position ganz zusrteden. (Die Kohlenprovuktion der Erde.) Prosessor Hall stellt in seinem neuesten Werte Uber die Kohlenselder von England höchst inter» essante Berechnungen über die Kohlen-Produktion aus der ganzen Erde an und über den Verbrauch, wodurch er die Furcht, dab die Kohlen« lager bald erschöpft sein werden, zu zerstreuen sucht. Die Kohlen «Produktion aus der ganzen Erde berechnet er jährlich mit 289 Millionen Tons, von denen die britischen Inscln allein 134 Millionen Tons liesern. ihnen zunächst kommen Nordamerika uud Deutschland, jedes mit 5V Millionen Tons. In Bengalien wurden im Jahre 1379 über 523.000 Tons, in New-Süd-ÄaleS 1,444.271 TonS im Jahre 1877 gewonnen, ohne daß aber daselbst die Hauptkohlenlager bis jetzt angegriffen sind. Ebenso in China, wo man erst mit der Kohlen'Ausbeute beginnt, und in Japan, wo die jetzt im russischen Besitze befindliche Insel Sachalin ein einziges Kohlenfeld von zirka 1200 geographischen Quadratmeilen ausmacht. Was die Abnahme der englischen Kohlen-Produktion betrifft, so glaubt er die Ursache derselben in der größeren Oekonomie zu finden, die durch Verbesserung aller Arten von Feuerungs-Anlagen entstanden ist, und dab eine weitere Abnahme im Verbrauche durch Einführung des elektrischen Lichtes entstehen wird. In Großbritannien ist das Kohlenfeld von Sud-Wales das grüßte nach dem im Clydethale, welches das mächtigste auf der Erde ist und sich bis in 10.000 Fuß Tiefe erstreckt, wobei sich 120 Fuß starke reine Kohlen, lager vorfinden. Aber auch die tiefsten Stellen müssen nach den Pflanzeuresten, die sich dort finden, der Luft und Sonne ausgesetzt gewesen sein, denn sie gehören meistens einer Alpenflora an. Um diese Veränderung hervorzuliringen. glaubt Professor Hall, seien 640.000 Jahre nöthig gewesen. Aber blos aus einer Tiese von 4000 Fuß können Kohlen, wegen der Hitze im Innern der Erde, gewonnen werden. Lriginal-Ziorrespondenz. Prag, 18. Juln 1881. „Glücklicherweise herrscht die Ansicht, daß der Tscheche dem Deutschen feindselig sei, keineswegs in der Be-vi)lkerung des Landes sllöhmen", — so sprach der tschechische Abgeordilete und Universitätsprofessor Dr. Kviöala im Reichsrathe bei der Universitätsdebatte. Der Herr Professor mag die Verhältinsse der Prager Vergilhandschrift zu den übrigen sehr gelian kennen, die Verhältnisse zwischen Deutschen und Tschechen in Bi)hmen und speziell in Prag kennt er, wenn er diese Worte überhaupt ill gutem Glauben gesprochen hat, offenbar nicht. Ich kairn mit dem neuesten Beweise tschechischer Deutschen^ fresserei aufwarten, welcher die Worte des Herrn Dr. Kviüala aus das kritischeste beleuchtet. Die Burschenschaft Carolina hat ihr Kneiplokal gegeilwärtig im Prager Vorort „Weinberge", der durch seine reiir tschechischeil lich in die verworrenen Bleististlinien geschaut, schüttelte er sein Haupt und meinte, er kenne stch da nicht aus, da er überhaupt gar nicht lesen und schreiben könne. Wenn ich es könnte, sollte ich nur vorausgehen, er werde mir schon Helsen. Also band ich mir den Strick neu um und übernahm in Gottes Namen die „Führung der Führer", die ganz ruhig und geoulvtg, in Erwartung der Dinge, die da etwa noch kommen würden, hinter mir einherschrttten. Genau meinem Plane folgend rückte ich einem blanken Firnfelde zu Leide, das, mäßlg ansteigend, in Form einer groben Kuppe stch über die unten befindlichen furchtbaren E»s-brüche wölbte. Wir waren etwa vierzig dis fünfzig Schritte weit gegangen, als ich plötzlich den Firn unter meinen Füßen weichen suhlte und sausend in dte Tiefe fuhr. Mein Führer hinter mir, der auf ein fo plötzliches theatralisches Verschwinden nicht vordereUet war, sank in die Knie, nur der zweite Führer hielt stch. Mit ihrer Hllse wurde ich wieder aus der Kluft herausgezogen, und weiter ging es, jedoch diesmal vorsichtiger. Trotz einiger Uebung, die ich mir auf den iOttzthaler und Stubaierfirnen erworben halte, konnte ich von der Ferne die verdickten Klüfte, die meistens einen graubläulichen Schein haben, doch nicht immer entdecken, daher es denn kam, dab in dem erweichten Firn bald der eine, bald der andere „Verschwinden" spielte, ein Vergnügen, das meinen beiden „Gefährten" durchaus nicht behage» wollte, wenigstens äußerte stch der letzte, „er habe bis aufer genug, er sei schon ganz watschelnaß" (er habe bis heraus genug, er sei schon durch und durch naß"), ein Umstand, von dem ich jedoch auch nicht verschont blieb. Stets bis an die Knie in den erweichten Firn einstnkenv, gelangten wir endlich nach zweteinhaldstündiger Arbeit und manchen Überwundenen Hlnderlnssen malt und erschöpst zur tiesen Etnjattelung, die den Floitengletjcher vom Schwarzensteingletscher trennt und aus wild durcheinander geworfenen Eisblöcken und brüchigem Firn bestand. Hier mußte eine halbstündige Rast gehalten werden, wollten wir anders nicht ganz ermatten und uns zur morgigen ebenso anitrengenden Tour nicht untauglich machen. Der kleine Nest von kaltem Thee wurde unter uns verthe.lt und mit etwas Ehvkolade gel.ossen. Er trug wesentlich zur Erheiterung uud Weckung unserer gesunkenen Lebensgeister bei, dein Fletsche und Brode wurde auch tüchtig zugesprochen, und e» war bereits sechs Uhr geworden, als wir mit allem Ernste an den Ausbruch denken mußten. Der Himtnel, vordem noch rein, halte stch im Süden etwas verdüstert und zeigte zerrissene Straßeiitafeln die Behailptilng der Reichsraths-tschecheii, das tschechische Volk perhorreszire die deiltsche Sprache iiicht, klar beiveist. Nachdem in das besagte Kiieiplokal schon netllich ein Stein geivorfen wordeii war, fand bei dem kürzlich stattgesiiiidenen 21jährigen Stiftilngskoiiiinerse der Carolina wieder eine „versöhnliche" Kundgebung statt, indem die iiiS HaiiS treteiiden deutschen Couleurstudenten mit Zischen und Gejohle zusammengelaufener Wenzelssöhne be-« griißt wurden. Ja selbst aus deii Fenstern der benachbarten Häitser erfolgten ähnliche Sympa« thiebezeugungen. Die „Nu.r> Listy" nielden ferner tnit Äolz, daß die ans dem Gasthaiise „Pie-myslovka" angebracht gewesene schwarz-rothgoldene Fahne auf Andringen sämmtlicher tschechischer Gäste entserlit werden niußte. Die Deutschen in Böhmen inüßten so auf den Kops gefallen sein, wie es die Tschechen wünschen, wenn sie für solche Aeußerungeii des Hasses taub blieben. Sie müßten nicht Lamms-, sondern Schafsnaturen sein, wenn sie nicht, natürlich in den Grenzen des Anstandes, welcher aitf der Gegenseite ein unbekannter Begriff ist, den Spruch: „Aug' um Aug', Zahn ltin Zahn" in Anwendung brächten. Möge keine d.?utsche Stadt in unzeitgemäßem Humanitätsdusel dergleichen Amnaßungen ungeahndet hingehen lassen und möchte jede, die falsche Schmn abstreifend, bei allen festlichen Gelegenheiten als äitßere Zeichen ihrer unverfälschtel? und strmn-men deutschliberalen Gesinnung schwarzroth-goldene Fahnen aufpflalizeli ltnd niannhaft vertheidigen! 1< ZllarbiUtier ^ierichte. Sitzung der Marburger Bezirksvertretuug vom 20. Juni 1881. Zur Verfainmlung waren 34 Mitglieder erschienen. Nach Verlesung und Verifizirung des Protokolle« der letzten Sitzung gedenkt der Obmann in tief empfundenen Dankesworten der vielen Verdienste, welche stch der bi«herige k. k. Bezirkshauptmann und Statthaltereirath Herr Julius Seeder, der nächste Zeit Marburg oerläßt, um das Gedeihen uno die Interessen de« Bezirkes erworben. Die Versammlung erhebt sich zum Zeichen des Dankes von den Sitzen und werden die beiden Odinänner de« Bezirkes beaustragt, persönlich den Dank zu überbringen. Der nunmehrige k. k. Bezirkshaupi-mann Herr Alsons Pavich von Psauenthal, welcher in der Versammlung erschienen war, wurde von derselben auf das herzlichste begrüßt und sprach die Erwartung aus, vaß das vortreffliche Einvernehme»?, welches zwischen den Staats- und autonomen Behörden bestand, auch sernerhin ausrecht erhalten bleiben werde; er Wolkenstreifen, Zeichen des eintretenden Föht»'« oder Scirvcco's (warmer, regenbringender Südwind), während 0te Lust Ichwül und warm war. Mit Mißbehagen und einem bittere» Vorgefühl eines morgen etwa emtretenden Regen« machten wir uns auf den Weg und erreichten in einer Stunde festen Boden. O, wie »hat das so wohl, nach zwölsstündiger Wanderung, die Fußeiten wieder loszuschnallen und endlich sicher auftreten zu können l Avends nach acht Uhr zogen wir ln die lustige Hutte den Schwarzen-jteinalpe, 6457 Fud über oem Meere, ein. Hier tiafen wir schon zwei Fremde und einen Fuhrer, die ganz gelnüthtich utn ein trauliches Feuer lagerten. Der e»ne der beiden Freinden war ein Professor aus Westphalen, oer aus Mtneralien ausging uuo aln Rußruck istUdien machte, der andere ein Mater aus Erfurt, beide liedenswürdige Pelsöiiltchteiten. Die gegenseitige Brkanntlchaft ward duld gemacht, und ich verdankte schliedlich diescin freundlichen Zufall frische Mulid- und Weinvorräthe, indem vre aus der Rückkehr begriffenen Fremoen mir ihren Ueberstuß abtraten und ihren Führer dazu, weil er stch am Schwarzensteingletscher gut auskenne. Nach einer gründlichen Ruhe brach ich noch in der Morgendunketheit auf. Beim ersten Schritt aus der Sennhüttenlhür kam mir schon werde dem Wohle de» Bezirke« seine möglichste Ausmerksamkeit zuwenden und bringe demselben die wärmsten und aufrichtigsten Sympathien entgegen. Sohin wurden die Gegenstände der Tage«, ordnung erlediget, die Wahlen der Herren Rudolf Millemoth und Michael Wretzl verifizirt. die vom Bezirksausschüsse skr die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1880 über die Ver« waltung de« Bezirke« und.de« Krei«amtsgebäude« sammt Garten gelegten Rechnungen genehmigt, hiebet dem Obmanne Herrn Dr. Schmiderer der einstimmige Dank für seine genaue und gewissenhafte Geschäftsführung au«gesprochen. (Autragsteller Herr Dr. Sernee.) In den Bezirksschulrath wurden sämmt» liche Kandidaten der liberalen Partei und zwar die Herren; Dr. Duchatsch. Girstmayr fen., Marco, Pfrimer Juliu« und Wretzl gewählt. Den Gesuchen von Gemeinden um Bewillsgung zur Aufnahme von Darleihen wurde zugestimmt, ebenso über Zuschrift eine« Mitgliedes der nationalen Partei, welche« seiner Zeit aus Ersparungs^ rllckstchten die Auflassung beschlob, die Wieder-miethung de« an die Amtslokalitäten der Be-zirk«vertretung, welche stch in dem seither von dem Parteigenossen Freiherrn von GSdl erwor-denen Hause befinden, austobenden Saale« genehmigt. Als letzten Gegenstand der Tagesordnung behandelte die Versammlung eine Zuschrift des Verein« für die Errichtung eines Gerichtshof-gebäudes in Marburg und beschlob, stch mil Petitionen an die hohe Regierung, die beiden Häuser de« h. Reichsrathe» und die Lande«« Vertretung zu wenden, die bereit« als Noth-wendigkeit erkannte Errichtung eine« Gerichtshofe« in Marburg zur endlichen Durchführung zu bringen. Eine Interpellation über den Ausbau der St. Jakoder Bezirksstrabe bis zur Murecker Beztrtsgrenze beantwortet der Bezirksobmann dahin, dab die Erhebungen noch im Lause der nächsten Monate erfolgen werden, daß jedoch mit Rückstcht auf die finanzielle Lage de« Bezirke« und bei dem Umstände, al« die an die bereit« vollendete Straße angrenzenden Gemeinden mit bedeutenden Betrügen im Aiückstande haflen, an die Au«führung der in Ausstcht genommenen Strabe dermalen wohl nicht zu denken sei. (Deuts che Versammlung in Pettau.) Zur Wanderversammiung, welche der Deutsche Berein auf Sonntag den 19. d. M. nach Pittau einberufen, strömten von allen Seiten Parteigenossen herbei. Bei der Durchfahrt in Marburg ließen die> deutschen Frauen dieser Stadt dem Vereineobmann — Jgnaz Graf Attem«, Mitglied de« Herrenhause« — einen prachtvollen Blumenstrauß überreichen. 3m Bahnhofe zu Pettau wurden die Gäste ein Strich ganz warmen Winde« entgegen. Der Himmel war fast rein, nur einzelne stark zer-rlfsene Windwolken verkündeten den Sturm in den oberen Lüsten. Schwarz, fast geisterhaft Hoden sich, so gut man e« sehen konnte, die mächtigen Felsmassen 'au« ihrer eifigen Um-HUUung, unv hie und da hörte man da« monotone Stöhnen de« lauen Südwinde«, wie er um Fel«- und Etskanten fegte. Ganz erwünscht waren mir diese Anzeichen nicht, jedoch wollte ich, in der Hofsnung, daß der obere warme Wmd anhalten und so der Himmel wenigsten« bis Abend« rein erhallen wUrde, die Partie wagen und schickte mich dahcr zum Ausbruche an. Schade, daß e« so früh an der Zelt war; da« ganze herrliche Schwarzen« steinet Panorama mn seinen gewaltigen Flrn-lagern und Eisfirsten, dem Hornspitz. Robruck, Thurnerkamp, Hohe Möfelspitz, Fürlschlagel-spltz zc. hob sich nur matt und undeutlich hervor. Fast dämomsch klang von den nahen Gletschern da« Dröhnen und Brechen de« Eise«, ein nur zu stchere« Zeichen, daß das Wetter bald umschlägt. Mit Hilfe einer HolzsackU suchten wir, südöstlich steuernd, un« mühsam aus dem sel-stgen und schluchtigen Terrain herauszuarbeiten und gelangten endlich nach manchem unsrei» willigen Stolpern und Purzeln an das untere durch den Herrn Bürgermeister Dr. Bresnig und viele Vertreter der Bürgerschaft empfangen. Das Festmahl — 150 Gedecke — sa>id im Salon Murschetz statt. Herr Dr. Vresiiig begrüßte die Gäste im Namen der Gemeinde. Es sind Pionniere jener Kultur, die wir deutsche Kultur nennen, die wir hochhalten und die Oesterreich geschaffen und zusammenhält. Sie kommen, UN« Mulh zuzusprechen und uns zu stärken mit dem geistigen Material der Landeshauptstadt ; wenn wir auch schon jahrelang den Gegnern in« Auge sehen und un« nicht bangt, schlagen doch heute unsere Herzen höher und jubeln wir Nnen zu, wie die Besatzung einer eingeschlossenen Festung, wenn die Unterstützung heranrückt. Ich reiche Ihnen im Namen Pettau« als Mitstreiter die Hand, unsere Partei paktirt nicht mit den Rückschrittlern und Dunkelmännern, wir verhandeln nicht die Schulgesetze, um Majoritäten zu erlangen, das Schulgesetz, welche« den Namen des Monarchen unsterblich machen wird. Der Redner schließt mit einem Hoch aus den Grazer Deutschen Verein. Herr Jgnaz Graf Attem« dankte für den wahrhaft brüderlichen Empfang. Derselbe gelte nicht ihren schlichten Persönlichkeiten, sondern der groben Sache, zu der Pettau stets unerschütterlich gehalten, wie der Fels im Meere, der Sache, deren bescheidene Werkzeuge zu sein ihr höchster Stolz ist. Redner gedenkt der groben historischen Vergangenheit Pettau« und betont, auch heute kämpfe Pettau; e« gelte, die Eigenart der Sprache und Kultur einer hochgebildeten Nation zu behaupten gegen das Andrängen geistig unebenbürtiger Nebenbuhler und den Mitbürgern eine Leuchte der Bildung aufzu« stecken. An den Grenzmarken vorgeschoben, gezwungen, täglich und stündlich zu kämpfen, sind Sie di«her nicht ermattet, Sie standen mit uns Allen dafür ein, die grüne Steiermark unseren Nachkommen zu hinterlassen, wie wir fie von den Vorsahren überkommen, ungetheilt, deutsch und sreigestnnt. Aus da« Wohl, den Glanz und da« Gedeihen des schönen Pettau, der deutschen Wacht an der Drau! Herr Dr. Strasella (Pettau) brachte unter allgemeinen Zurufen ein Hoch auf den Verein«, obmann au«. Herr Gras Salburg (Graz) betonte die Solidarität der Interessen der Deutschen Oesterreichs. In einer Zeit der Noth und Bedrängnih, de« finanziellen Drucke« und kultureller Gesahr, sagte Redner, müssen wir den Gegnern al« ein einig Volk gegenüberstehen. Ein Minister sagte jüngst: ^Gleiche« Recht sür Alle"; wa« versteht aber eine politische Exc^llenz vom deutschen Rechte? Der Kaiser santlionirte die Verfassung, deren Zersetzungsprozeb heute vorbereitet wird, und wir sehen, wie man heute versucht, au« dem austro-ungarischen Staate einen slavo-magyarischen Staat mit einigen österreichischen Provinzen zu machen, und un« zu Heloten herabzudrücken. Kein nationaler Adel steht nns zur Sute und keine nationale Geisi. lichkeit, diese steht im gegnerischen Lager. Der deutsche Bürger kämpft allein, und ich bekenne mich mit ganzer Seele als dessen Genosse. Da« deutsche Bürgerthum Hoch! Begrüßung«,Tele-gramme wurdsn verlesen aus Marburg, Glei« chenberg, Cilli, von den Abgeordneten Gras Wurmbrand, Freiherr v. Walterskirchen, Dr. v. Foregger zc. Herr Miller-Hauenfels (Graz) bringt sein Hoch den deutschen Städten. Herr Dr. Starkl (Graz) betonte die Nothwendigkeit der Abwehr und de« unermüdlichen Kampsee gegen die an die Reaktion sich klammernden Nationalitäten. Für die deutsche Schule müssen wir entschieden einstehen. Er hofft, dab bald auch in Pettau eine Ottsgrnpe des Deutschen Schul-vereine« entstehen werde. Alle Güter lassen sich wiedererobern, nur verlorene Nationalität nicht Er schloß mit einem Hoch auf den Deutschen Schulverein. Herr Dr. Duchatsch begrübt im Namen Marburgs die deutschen Freunde. Herr Dr. Michelitsch (Pettau) gedachte Jener, die durch die Wahl ihrer Mitbürger im Lorder-treffen aus heißestem Boden kämpfen, und bringt dem fortschrittlichen Abgeordneten Herrn Dr. Schmiderer ein Hoch. Herr Dr. Hiegersberger (Cilli) toastirte aus die gegenseitige UnterstlZtzung der Deutschen. Herr Reichsraths-Abgeordneter Dr. Schmiderer erinnerte, daß bei der letzten Wahl Pettau im Prinzips entschieden, ob in der alten Drauftadt noch Deutsche herrschen, od^r die Slavön mit den verbündeten Klerikalen. Wir wollen zusammenstehen Schulter an Schulter bis zum Siege, der nicht ausbleiben wird. Wohin sollten wir denn kommen, wenn wir mit unseren Ansichten nicht durchdringen, wohin? Zeder kann e« stch selbst sagen, ich kann nur einen Gedankenstrich machen, und es nur dort aussprechen, wo gesetzliche Immunität herrscht. Der Redner toastirt aus das Zusammenstehen seiner Wähler. (Aus der Gemeindestube.) Morgen 3 Uhr Nachmittag findet hier eine Sitzung des Gemeinderathe« statt. (Durch unvorsichtige« Tabakrauchen.) In Klein-Pireschitz sind die Wohnhäuser und Wirthschastsgedäude mehrerer Grund-eigenthümer abgebrannt. Der Schaden beträgt 5000 st. und war nur ein Besitzer versichert. Dieses Feuer ist durch unvorsichtiges Tabakrauchen entstanden. (Ein treuer Knecht.) Mathias Arnusch von Gamlitz, bei dem Grundbesitzer Michael Ferk in Kranach bedienstet, stahl diesem ».ine geladene Pistole und einen neuen Leinensack — dem Mitknecht Joseph Adam sämmtliche Kleider und mußte letzterer da« nöthige Gewand ent- Ende de« Schwarzensteingletscher«, 7071 Fuß. Al« ein Gletscher erster Ordnung, weiß derselbe seine Stellung auch zu wahren uud breitet den gewaltigen zerriss.:nen Eismantel um sein Fel» senhaupt, den Ächwarzens^einspitz, 10.651 Fuß. Nachdem wir die prachtvollen Elsstufen und blauen Hallen seines nördlichen Absturzes bewundert, stiegen wir, dieselben im Osten umgehend, ttl)er Schutlselder und ungeheure Steintrümmerlagen l)ttlaut uud erreichten um halb sütts Uhr Morgens das Eis, das nun aus viele, viele Stunden unser steter Begleiter sew sollte. Wie ganz anders that stch gestern auf dem Floitengletscher der rosige Morgen auf, wie freudig begrüßte ich gestern da« erste Anschlagen der goldenen Strahlen an den fernen EiSgipseln! Heute war die Stimmung in der Natur und in uns eine gedrücktere. Eine böse Ahnung, als würden wir nicht unj^esährdet das jenseitige Thal erreichen, beschlich mich und die Ftihrer. In scharfen Llnien zogen die Firngrate west-und ostwärts, manchmal in dichte Wolken anf-gewirl'elten Hochschnees stch hüllend; lauter und lauter driihnte der Gletscher, neue Spalten werfend, und eine drückend schwlile Luft lagerte über UN«. Wir schnallten die Fußeisen an, banden un« da« Seil um die Mitte, und nach kurzem Au«l^licke und erfolgter Beiprechung über die einzuschlagelide Richtung stiegen wir still und schweigsam da« ungeheure Elsseld hinan. Aus Anrathen des neuen Führers, Hanns, wurde eine mehr südliche Richtung genommen, ziemlich knapp an dem Abfall des Schwarzensteinspitzes, da der Gletscher (hier zu Lande auch Kees genannt) in der Mitte furchtbar zerrissen und zerklüslet und fast unüberschreitbar ist; auch war im Falle eines eintretenden Un. Wetters der Rückzug hier weniger gesährlich. Je näher wir an den Eiskamm rückten, der sich vom Schwarzensteinspitz zum großen Mörchen« spitz hinzieht, desto häufiger und größer wurden die Klüste; auch gewann das Eis eine bedeutend unangenehme Neigung gegen Westen, die sich ost bis vierzig Grad steigerte. Wir umgingen und übersprangen, so lange es ging, die offen zu Tage tiegenden Klüste, hatten uns so ziemlich hoch hinansgearbeitet, und ich dachte schon, die Partie könne vielleicht noch ganz gut enden. Da mit einem Male änderte sich die ganze Szenerie: der e^ste Führer, Hann«, der dlc Leitung übernommen, blieb stehen, stutzte, schaute, forschte, — kein Ausweg. (Hortfetzung folgt.) lehnen, um in der Frühe da» Bett verlassen zu können. (Ertrunken.) Der Auszügler Anton Sahovnik in Tschrett, Bezirkahauptmannschast Eilli, trug einen Sack Mehl nach Hause. Da er in mehreren Wirthshäusern zu viel getrunken, machte er auf dem Steg über den Studenzen» dach einen Fehltritt, stürzte ins Waffer und ertrank. (Bauernkrach.) Das Bezirksgericht Ei biswald macht bekannt, daß die Besitzung des Johann Passegger, 9862 fl. im Werths, zwangsweise feilgeboten und schlimmsten Falls um 500 fl. veräußert wird. (Unterftetrijche Bäder.) In Neuhaue bei Ctlli sind bisher 19ö Badgäste angekommen. (Theater.) Frau Albrecht und die Herren: Heinrich, Bassermann und Ranzenberg unternehmen in Gemeinschaft mit Frau Bocklet, Frl. Sternau. Frl. Ramm und den Herren v. Othegraven, Fichte und Pinal eine Gastspiel« reise. Die Gesellschaft wird am 2. Juli die Vorstellungen in Marburg beginnen. Das Repertoire besteht zunächst aus drei französischen Stücken, welche noch unter Laubes Direktion mit durchschlagendem Erfolge am Wiener Stadt-Theater gegeben wurden, nämlich: ^Der Sohn Eoralit's" von Delpit, „Freund Fritz" von Erkmann-Ehatlian und ^Pompignac'S Pnthe" von Dumas Sohn. Ferner aus kleineren Lust« spielen und Schwänken. z. B. „Die Henne und ihre Küchlein" von Najac, ^Im Schlafe" von Julius Rosen zc. zc. Es wurden fünf Vorstellungen festgestellt, welche je nach Bedarf zur Aufführung gelangen werden. Die Reise geht von Marburg über Laibach, Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg nach Linz, wo sich die Gesellschaft Ende Juli auflösen wird. (Gewerbliche Fortbildungsschule.) An dieser Schule findet über Beschluß des löblichen Ausstchtsrathes und des Lehrkörpers der Schluß des l. Schuljahres am 3. Juli d. I. statt. Aus diesem Anlaffe wird um 10 Uhr Vormittag am genannten Tage für jene Zöglinge, welche bis zum Schlüsse die Schule fleißig besuchten, eine öffentliche Prüfung abgehalten. Ferner stnd für diese Zöglinge als Belohnung des regen Strebens passende Prämien sowie ein Ausflug in Ausstcht genommen. Zu dieser Schlußfeier stnd alle Herren Meister, die stch um das Gedeihen dieser Schule interessiren, htemit höflichst eingeladen. Letzte Vost. In der Hauptversammlung des liberalen Vereins zu Linz wurde unter lebhafter Zustimmung die Abstinenzpolitik der VersassungS-Partei befürwortet, falls Angriffe auf die Verfassung oder deren Ausführungsgesetze versucht werden sollten. Bei den Wahlen für die Prager Hand, ls-kammer ist der Sieg der Deutschen sicher, wenn alle Wähler sich betheili en. Zwischen Oesterreich-Ungarn und Mexiko wird über die Wiederanknüpfung diplomatischer Beziehungen unterhandelt. Die Pforte hat befohlen, Punta nicht an Griechenland zu übergeben. Für die Vertheidi-gung Arta's wird lebhaft agitirt. Der Hasen von Preoesa ist durch zwanzig Torpedos gesperrt. In Marseille haben zwischen Italienern und Franzosen blutige Schlägereien stattgefunden. 5 Theilnehmer sind todt. 19 verwundet, 12b wurden verhastet. Die Gesammtzahl der Italiener in Marseille (zumeist vlrbeiter) beträgt siebzigtausend. Bei Herrn Andreas Kreinz, prakt. Arzt in Langenthal, befindet sich ein gefundener Hand-Reisekoffer. (68^ Derselbe kann vom EigenthÜmer dortselbst abgeholt werden. IIa» » a per Monat ist ein gaffenseitigrS Zimmer mit lkparatem Eingang im 1. Stocke deS Baron Rast'schen Hauses, Magdalenavorstadt Nr. 13 zu vergeben.___(676 Kundmachung. Vonnerstag den Juni l. I werden den Alois von Kriehuber'schen Kindern gehörige, im ehemaligen Familieuhause in der Viktttnghofgaffe hier befindliche Mobilien, alS: Zimmer-, Haus- und WirthschaftS-Einrichtung. inSlipsondere auch größere und kleinere Gebinde, im Wege freiwilliger Feilbietung veräußert, wozu Kauflustige eingeladen werden. Die Lizitation beginnt um 9 Uhr Morgens und zwar mit den Gebinden. Marburg am 15. Juni 1831. (667 3. 4369. (632 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg r. D. U. wird bekannt gegeben, daß auf Grund de» Be-schlußks der Gläubigerschaft die Versteigerung der zum Konkurse der Firma Josef Wundsam gehörigen Buchforderungen im Nomi-nalwerthe pr. 32.912 fl. 78 kr. bewilligt und hiezu drei FetlbietungStermine, als: auf den V. Juli, »». Juli, 4. August 1881 jedesmal Vormittags von 11—12 Uhr im Gerichts-faole Nr. 3 zu ebener Erde mit dem Beisätze bestimmt worden sind, daß die feilzubietenden Forderungen bei dem ersten und zweiten Termine nur um den Nennwerth, hingegen bei dem dritten auch unter demselben hintangeben werden und daß der Meistbot sogleich zu erlegen ist. K. k. Bezirksgericht Marbnrg r. D. U. am 17. Juni 1881. Danksagung. !?'ür llio vislsu Lovoisg lisr liör2liod8t.sll clor Isnxxsn vis dsi äsm HinsvdsiäsQ, daun kür äiv »o üdsrau» Laklrvioks, kvodit «krsväs kotksi-lixunx »n «Ism ävr vuv ia vott rndsnäsll gaxsll vir ^Nov 6sl» dorüIiodstsQ Oavic. Ivsdesvlläsrs absr.ÄSlllcsll vir vom ÄvQ eälsv k'rausa vom Hauss, vslokv uns ullä äsr Vsrsvig^tsll »o viols I^isdssäiougto «rvisLsv uuä 6»bsQ ä»rxsbr»otit dklbor». l)ott wößsS SS idllSQ vrrLssItovt (635 Zwei jllligt Miml wünschen auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege die Bekanntschaft zweier alleinstehenden gemüthlichen Damen, da ihnen jede andere Gelegenheit, sich mit einem aleichgesinnten liebenden Herzen zu vereinigen, fehlt. (680 Nichtanonyme Briefe mit Beischluß der Fotografie u. genauer AnMe der Verhältnisse sind an die Expedition d. Bl. unter der Chiffre zu richten: k 20 ^21, nur gegen Jnferatenschkin. Li» I^vIirjuvKi oöei' psMikant wird aufgenommen in einem Mannfakturwaaren-Geschäft. (681 Anfrage im Comptoir d. Bl. Dis ^skvrti^tov Iiiswit dis döolist! dstriidsnds I^aodriotit von üvm lliosoboidov ikrsr ivllixstgsvliobtsv 1'oolitor, böLisduvg^Zvviss Lokvvstor uvZ Lekvkßssriu _ vollzks ^ostsra 7 Ddr Iklug^om sekmörevoUen I^viÄoa uvä <1or doil. Ltvrbssairrkivsvto im Herr» outsotilummsrts. Oks I^oiods»i)seäii^uivs Lväot Alsittvoot» 22. 6. um b Ilbr ^donäs vom Nauss ^r. 230 Xärutuvrstra8sv aus statt. Die dsil. Fsslonmssss virä Dollvsrstax äsn 28. ä. um 10 lldr iv 6sr Vomilirokv xolssou vsräsv. Dis Verdliodsuv virü dsm srommev smpkodlvn. Narburx am 21. 1881. 638 als 3 Edikt. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U, wird bekannt gemacht: Es sei die freiwillige gerichtliche Versteigerung der dem mj. Julius Wundsam, Amalia Schräm, Fanni Haußner, Paula Wundsam, Adolf Wundsam gehörigen Realität Urb. Nr. 736 aä Burg Marburg in der Blumengafse zu Marburg bewilligt und zu deren Vornahme die einzige Tagsahung auf den SV. Juni 1881 Bormittag von Ii—12Ut,r im dieSgerichtlichen Amtszimmer Nr. 3 mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Realität nicht unter dem Ausrufspreise von 5000 fl. hintangegeben wird, und daß den eingetragenen Gläubigern ihr Pfandrecht ohne Rücksicht aus den Meistbot vorbehalten bleibt. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 7. Juni 1881. Lottti-Ziehungrn vom 18. Juni: Wien: 38 20 52 74 31 70 41 40 3l 80 für die zum Gute HauSambacher gehörige herrschaftl. Mühle in Lber-Kötsch wird gesucht. Ditse Mühle ist nach neuerem Systeme eingerichtet. Hierauf Reflettirende wollen stch direkt an die Gutsverwaltung HauSambacher, Post Kranichöfeld, wenden. (664 Verantwortliche Nedaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg. Eisenbahn-Fahrordnung Marburg. Eilzüge. Triest-Wten: Ankunft 2 U. 3 Min. Abfahrt 2 U. 7 M. Rachtß. Ankunft 2 U. 88 Min. Abfahrt 2 U. 41 M. Nachmittag. Wien-Triest: Ankunft 1 U. b2 Min. Abfahrt 1. il. S6 M. Nachts. Ankunft 2 U. 12 Min. Abfahrt 2 U. 1b M. Nachmittag. Poslzagt. Von Trieft nach Wien: Ankunft b U. b8 M. Krüh und V U. 47 M. Abendö. Adjahrt « U. v M. Krüh und 7 U. 1ö M. AdendS. Bon Wien nach Trieft: Ankunft 8 U. 86 M. Früh und S U. 80 M. Abend». Abfahrt 8 U. 54 M. Krüh und v U. 8^ M. Abend». Personenzüge. P ragerhof'Graz: Ankunft 8 U. b0 M. Abfahrt U. 1 M. Krüh. Graz- Pragerhof: Ankunft ü U. 49 M. Aiisahrt ö U. 10 M. Abend». Gemischte Züge. Von Mürzznfchlag nach Trieft: Ankunft 1 N. 44 M. Abfahrt 2 U. 20 M. Nachm. Von Trieft nach M ürzzu sch lag: Ankunft 12 U. 24 M. Abfahrt 12 N. b2. M. Nachm. Kärntnerzüge. Nach Billach: 8 N. — M. Nachmitt. Nach Kr anzen»feste: 9 U. 1b M. Norm. Ankunft 12 U. Iii M. Mitt. und b U. b8 M. Abend« LNStS