«rschewt vöcheutlich zwtiwalr To«»-.rStag n»d «»»»tag früh. Sch5tftl«u«nq und Vermal^g: Pre«-rnova ulrca Rr. ». Telephon 21. — Anlündiasugen werden tot der Verwaltung ?.eg«n vt»»gS?reii«: FSr da? Jnlesd vier»«!jShr!s> Dtn LS'—. !>aibi!hrig Dir: SO—, ganZährtg Di» 10©-—. FSr baß Ausland en-lprechesde «2 Wer EebÜhren entgegengenommen Kun«. — Einzelne Nummern Tin 1°— Rummer 96 Sonntag, den 30. November 1924 49. Jahrgang (Pjitnina plaiana ▼ gotoTini.) Geldwirtschast. In unftttm Lande ist weniger als die Hälft? Geld im Umlauf, als in FricbenSzeiten no'roenbiq unk ausreichend war, natürlich auf bie GoidbasiS umgerechnet. Darum «st das G:!d im allgemeinen teuer, wie eben jede Ware, die krapp ist, im Preise steigt. Da« hat nun süc alle, welch« mit geliehenem Selb oiceiuu müssen, schweren Schaden zur Folge, denn ein großer Teil deS erzielbaren Gewinnes wird von den Z'.iscn verschlungen. Bom übrijbleibenbeti Teil des Gewinnes müssen die Angestellten und Ar-beiter entlohnt werdet', usb tvril nun dieser Gewinn teil durch die bolzen Zaseu nicht mehr g oh ist, so werden bie Löhne g«drücki, waS die Konsumkraft der großen Mehrzahl schwächt. Niederer Konsum aber ver« »indert wieber bie Gewinnsumme der Unternehmer; sie müssen beSwegen den Betrieb einschränken, wenn sie eS nicht schon früher getan haben, um Zinsen zu sparen. Dieser Uwstaub v«m sacht aber Arbeite-losigk.it, al o wieder einen Rückganz deS Konsums. Jrtfolgedeffen stockt auch bie Ki-p'talSbildung, was weiter zur Folge ha», daß nicht mehr i»v stiert wird, also die Abhängigkeit vom Ausland begehen bleib« ja noch größer wirb. Ei würbe zu weit führen, noch die weiteren Ursachen zur verormungSerscheinung zu erläutern, denn oft ist unsere Ziosenpolitik nicht allein an der Misere Schuld; aber wenn eS sich so verhält, wie zuerst entwickelt wurde, so hilf« sie in entschribender Weife und in gerader Richtung dazu mit. Gegen diese Schlußfolgerung gibt <3 nun «intu gewichtigen Einwand. Wenn nämlich alle Unternehmer bie gleich hohen Zinsen zahlen müssen, so ist diele Kaikula. tloutpost für alle gleich; bie wenigen aber, die mit Z)er letzte Hang. Bon Tr. Kustav Wradatsch, Sevnica. II. Der Morgen kam — aber Pater RemigtuS war »«der im Stifte noch im DorfwlrtShaufe |u finden. Eist am zweite» Tage feiner Abweienbeit lieg Adt O&o Nachfrage halten. Der Bursche deS Kellermeisters wußte tu berichten, daß er für Remigiu» ein-'n Koffer zur Bahn tragen mußte und daß ihm der StationSdeamte auf sein Befragen mitgeteilt hatte, daß der Pater Re-migius eine Karte nach Wien gelöst habe. „Wieder einmal auf die UnIverstlS», um, wie gewöhnlich, unge> »rüst zuiückzukehren," sagte der Abt für stch. Durch jaxi Wochen war vom Pater Remigius nicht» ju hören. Eine? Abend» ließ er stch b.i Er. Gnaden turch b«n Dlener melden, tat einen Kniefail und bat wegen seines fluchtartigen Fortgehens um Verzeihung. Erzürnt blickte Abt Odo auf den knienden Mönch, ohne Er-barmen, denr. er kannte diesen Schein von Zerknirschung; noch ehe er ab«r Worte der Entrüstung fand, zog R> migiuS das PiüfungSzeug^iS au« der weiten Tasche seiner Kutte und sagte, e« dem Abte überreichend, mit milder Stimme: „Im Himmel wird mehr Freude über einen Sünder sein, der Buße tut, al« über neunund-neunzig Serechte, die der Buße nicht bedürfen!" Er hatte die LehramtSpiüfung sür Philologie sehr gut be standen. Und tatsächlich, der ehrwürdige Abt konnte seine Freude über diesen unerwarteten Erfolg nicht unterdrücken; er legte segnend seine Hand auf daS Haup! de» Seb«fscrten, dieser faßte die Hände seine» eigenem Kapital arbeiten, Pasi-u stch natürlich und selbstverständlich dem allgemeinen ZwSiotz a-, ui d da müßte also doch für Arbeiter und Angestellte und sür Kapitalrücklage roch genügend daznkaltulien werden könven. Dafür sprechen tatsächlich die Zu> stände in Amerika, wo der Zinsensatz ein Viertel des bei u»S üblichen beträgt, aber vieimal so hvhe Löhre bezahlt weiden. Sehnlich ist eS in England und Amerika, nur sinb da di« Unterschiede nicht so groß. Dieser Einwand ist absolut richtig, nur muß oian ihn weiier verfolgen. Er gilt nämlich nur für ein Land. welches sich In allem selbst versorgt, und — daS die AuSsanderung verbietet. Wom nämlich P,o duzen!»» und Händler we^en zu hoher Zinsen und zu hrhn Löhne höhere Preise halten als dsS Aus-land, so kommt der Jirport, welcher die heimischen Unternehmungen stillegt, und damit sind wieder alle früher dargestellten Folgeerscheinungen gegeben. Da gegen kann man wieder einwenden, daß man zur Abwendung bieser Gefahr Zölle einführen kann und scll. Doch Zölle rufen Gegenzvlie h-ivor, sodaß unsne Laidwirie auf Einfuhrzölle triffeu, also billiger exportieren müssen. Die Fol^e ist, daß ste ihren Arbeitern wieder nur kargere Löhne bezahlen können. Daher »ritt also schließlich und endlich auch hie eine Schwächung der Konsumkraf! ein. Als litz'e Folge erscheint baun roiwendig di' Auswanderung, wie sie jetzt schon stark, namentlich nach Frankreich, in Gang gekommen ist. Es ist ja auch natürlich und einleuchierb, daß die Lohnunter. schiede Anziehung«- bezw. AbfloßungSkläsle erzeugen müssen. Dagegen scheint es aber auch ualürlich — kann nochmals al» richtiger Einwand gesagt weide» — daß auch die Zinsenunterschiede Anziehung«-, bezw. so schnell umgestimmten Oberhauptes und benetzte ste mit DankeStränen. Zum Rachimahl wollte RemigmS Im Refektorium nicht erscheinen, um den hämischen oder den neidischen Blicken der im PrüfungSstadium befindlichen jungen Milbrüder nicht za begeqnen. ES zog ihn hinzu» in» Dörfchen. Dort verstanden die WirtSleute seine Freu»e besser. Sein Zeugnis nahm er mit, liebevoll hielt er eS an die Brust gedrückt. Mit einem Sprunge war er über daS, «ahe betm WirtShause vorbei rinnende Bäibletn gesetzt, ohne daS darüber gelegte Sehbrett zu benützen. Heute le>te er kein Buch auf den Tisch, heute war 'S sein Zeugnis, welches er vor der schmollenden Wirtin, die dem Herrn Professor öS des langen Wegbleiben« grollte, entfaltete. LicSchen, die bet seinem Anblicke sofort in den Keller um den gewohnten Halbl ter Wein gelaufen war, konnte stch vor Freude kaum fassen, als fie da« Zeugnis ge-lien hatte; schri»b sie sich ja doch selbst das größte Bei dienst um diesen Eifolg ihres Schützlings zu. Jetzt hörte der Svott mit dem Profeiiortitel auf. ,Jctzt bin ich'S", sagte «r stolz, und d^S muß gefeiert werden. Gla» um Äla» des feurigen Weines trank er hastig auS. Wirtin und LicSchen mußten Bescheid tun und tmmer wieder mußte die leere Flasche gefüllt werden. Die Weingeister wurden rege. Die Wirtinmuttcr war in die Küche gegangen, um etaaS Extra« dem Herrn Profifsor zu der,iten. Lieschen saß. im seligen Anschauen des erglühenden Gesichtes des Paters ver-funken, knapp an seiner Seite; fie rückie noch näher, bis ihr Haar sein tti»n streifte. Machte ihn der Wein begehrend, »egte sich der Mensch im Gottgewelhten? Abstoßungikräste hervorrufen, wodurch gewissermaß-n ein Gegeustrom von einwanderndem Kapital gegen die Auswanderung der Menschen erfolgt, der baun auSgl-.ichenb und dcu Prozeß abhaltend wirkt. DaS aber wäre nur dann stichhältig, wenn für da» auS-ländische Kapital hier im Lande die gleich;« Sicher-heit«b»d:ngungcn gegeben wären, wie z. B. zuhause in Amerika, und wenn dem AuelaadSkapüal hier die annüherrd gleichen Z'nsen geboten würden, wie fie den heimischen Unternehmern abverlangt werben und wie man sie betn Engländer und Amerika«« in Oesterreich, Polen und Ungar» anbietet. Es würde den Rihmen bieseS Aussatze« sprengen, wenn man hier auf die Frage der Sicherheiten für ausländisches Kapital näher eingehen wollte, deren Zweifelhaftigkeit un« immer wieder die großen Aut-landsleihe« abschneidet. U sere große Zinsenpolitik wirkt in der gleichen Rchtnng schädigend und hem-mcnd und nur von dieser soll die Rede sein. DoS ist besonber« aktuell, weil feit einiger Zeit vom Finanzministerium Versuche ucb Borstöße unter. > ommen werden in der richtisen Einsicht, daß im Ziiisendiei'st etwas reparaiurbedürftig ist. Man will nämlich die Großbanken, die Kredit bei der National« dank genieß.», verhalten, ihren Gelbnehmern bil« ligere Zinsen zu rechnen. Nun brauchen die Banken die Zinsspanne blutnotwendig, weil sie erstens bam t frühere fch!cch!e Geschäfte abschreiben wollen, und zweitens der Geldumsatz bei den meisten Banken zu klein ist, um be» riefigen Aufwand der Aufmachung unb des Personals auf andere Weise al« durch «ehr-fache Zinsenzuschläge einzubringen. Daraus solgt, daß eine Menge von Banken eingehen muß, wenn der Finanzminister streng burchhält. ES ist also xleich, ob bieser Abbar^prozeß auf diesem ober auf jenem Sanft legte er seinen Arm um den weißen, jagend ltchcn Nacken und eS fanden stch Lipp: zu Lippe. Still war 'S zwischen Beiden geworden. Plötzlich durchzuckte ein Erinnern den Liebes trunkenen; er erwachte ans dem Taumel, der feine Sinn« umwoben hatt«. War es nicht vor einige» Siunden, daß er in di« greisen Hände seine« gütigen Abte« reuig Besserung g«> lobt hatte und war er nicht gesegneten Haupte« fortge-gangen — — um j«bt dem Alkoholteufcl und der Sinnenlust zu fröhnen? f Er fuhr auf, prckte da» Zeugnis, drückte Lieschen die Hand und wankte dem Heimwege zu. Hell schien der Mond und warf sein stlberweiß«» Licht auf daS Bächlein, welches daS Silber wieder-spiegelte und so weiß erschien, wte di« mit weißem Staub überfällt« Landstraße. Nemiglu» kam an 'S Sä leia, da« infolge der Trockenheit fast wass rleer war und mit trägem Lauf« Im nahen Flußbett« mündete. In seligen Vedank«» und fühlend, daß schon der Versatz zur Besserung daS Sewissen erleichtere, ging er unstcheren Schrittes dahin, weder auf das S.hbrelt, nech auf da« Bächlein achterd. Wie staubig doch die Straße war, und immer tiefer und tiefer wurde der Staub, er reichte ihm fast an die Knie — — und nun fi l noch der Nebel ein--e« wurde alles ring« umher grau — immer höh-r stieg der Nebel, so daß fein Atem schwer ging; da überkam ihn die Angst und mit lauter Stimme rief «r stch zu: (Zuo Wohin gthst du ?—— — Ein dumpfes Gurgeln wurde hörbar uud die Flußwogen eilten ihren ewigen Lauf, läiüii. 1 *euc 2 Wege erfolgt; daß die Banken abgebaut werde» müssen, daß ist klar, denn sie verlangen vom Gesamt« einkommen der Boll?wirtschaft einen zu großen Teil sür sich; die Banken sind die Kassiere u ik Buchhalter der Produktion, und eine P oduktion muh zugrunde g'hen, wenn sie diesen Z»«g ihrer Ocgausaiion zu ^roß angelegt hat u^d dafür zu viel bezahlen muß; die Banken und ihre Beamten wollen aber sehr gut bezahlt sein, vie Bezahlung erfolgt dadurch, daß sich die Banken von der Nationalbank G.ld m't 6 Prozent ouSleihen, um eS mit über 13 Prozent weitervergeben. und daß ste ein Mouopol in der De« vifen, und Valutevwirtschast haben, daS einige Prozente vo« Umsatz abwirft. Dafür führen sie Sonn oll-bücher, die aber vielfach üb.', flüssig sein dürften, be-sonder» jetzt, wo infolge der guten Ernte unsere Valuta stabil geworden ist. Wir haben also gesagt, daß der Finanzminister mit Recht auf die Banken diückcn will und daß er viel« zur L quidierung oder zum Fusionieren zwinge» wird, wenn er seinen Plan durchhält. Diese« Abbau« Prozeß muß man eben hinnehmen. Da gibt e« aber ein viel bessere« und größeres Mittel, da« gleich auch der Geldknappheit einigermaßen abhalfen wird und normale Zustände in der Geldumlausmenge erzeugen kann. Man erhöhe den Zinsfuß der Nationaldank auf 12 oder 13 Prozent, welche Sätze in kapital-reicheren Ländern al« bei uns üblich stnd, z, B. in Oesterreich, Ungarn und Pjlen. Dadurch werden fremde Gelder auf die Nationalbank fließen, welche dadurch in vie Lag« versetzt wird, da» Natenkoittingent zu erhöhen. So bleibt dann auch der allgemeine Zinsfuß höchsten? auf der heutigen Höh:, denn eS ist eben genügend Geld da. Und wenn dadurch der Umsatz größer wird, so bleiben wieder eiuige Banken lebensfähig, auch bei geringere» Pcozentausrechnungen. Die ganze Frage spitzt sich also darauf zu, ob viele Banken besteh!» bleiben sollen und dadurch in letzter Folge viele produktive Arbeiter zur Auswanderung gezwungen werden o^er ob normale Zustände ge-schaffen werden können. Unsere Wirtschaft ist durch die Geldknappheit krank. Zur Heilung führt nur der Weg über die Schaffung von genügend wohlfundiertem Geld. Alle Nebenwege werden nur die Symptome, aber nicht die Wurzel deß Uebel« zu heilen versuchen und darum wirkungslos bleiben müssen. Aber viel Courage und eine unempfindliche Nase wird der Arzt-Fiuanzminister haben müssen. Die Rosenkranzrosel, wie die alte fromme Bett-fchwester allgemein hieß, wir täglich mit dem Frühesten am Wege zur Kapelle beim Tumpfe, den der Fluß, der stch hier unter einem rechten Winkel krümmte, ge» bildet hatte. Da« w,r ihre erste Station, wo sie die Laurrtanische Litani am Rosenkranz« herunterbetet«, um sodann, wenn di« Stocken zur Frllhmesf« riefen, in der Stiftskirche «ine w«ttere Station zu mache«. Bevor ste auf dem Schemel tn ver«ap:lle «Ubtrfniete, machte ste einen Blick tn den Tumpf, der zur Badezeit von waghalsigen Schwimmern gern besucht wurde. Dort sah fie eine schwarze, hoch aufgequollene Blase schwimmen; vom nahen Zaune nahm fie eine Latte und schlug darauf. Die gefüllte Lust entwich, die Blase schrumpfte et«, aber eine schwarze Masse blieb schwimmend a» der Oberfläche. Der Auftrieb de« Wasser« brachte ein bleiche« Gesicht zum Vorscheine. »Jesu«, Marand Josef l Der hochwürdige Herr Pater Remtgiu«!" Zwei Tage später senkte man ihn tn die Grube, kein Anverwandter klagte um ihn, war er doch ein un-eheliche« Kind, dessen Mutter bet der Geburt starb. Die schaulustige Menge, die sein Grab umstand, verlor stch, alS die Schollen auf den Sarg polterten. Jeden Abend nach dem Avelintcn sah man eine weibliche Gestatt den FriedhosSweg beschreiten und am Grabhügel niedersinken; niemand störte st«, denn nach dem Ave kommen die Toten. Auf die viele« neugierigen Fragen über ihr l tzte« Beisammensein mit Remigiu» gab Lieschen keine Au«-kunft, denn sür jede >u«forschung ihre« Innern war fie unnahbar. CUUtC £tit»»g Die Agrarreform und ihre Jol'gen. Von Tr. P. IV. vl« ökonomisch wirtschaftliche Seite der Agrarreform. Da« ökonomisch-wirtschaftliche Motiv der Agrar« r.so m anlangend, führt da» Gutachten der Agramer laud. und sorstwirtjchaf'.lichen Fakultät au«, daß e.ne Prüfung dir landwirtschaftlichen Besitzverbält» >»ffe tn anderen Staaten beweist, daß die au«nahms-lose v'rnich ung deS Groj-grundbefitzeS n>ch' unbe« »>ugl anzustreben ist. Der Großgrundbesitz ermöglicht die intensivste Verwendung der vollkommensten und neuesten Maschinen, besserer technischer M-thsden vnd die Verarbeitung der Rohstoffe bis />» den E.id-p odnkten. Der wichtigste Vorzug deS G ozgrund» vesitztS besteht dariu, »aß er intelligenter und fach» männijche? geleitet wird und daß er die für In» v-stilioi:en erforderlichen Geldmittel leichter beschafft, wodurch die g ößtmögltche Nutzung erzielt wird. Der Kl«i»grunddefitz ist ergiebiger tn jenen Zveigen der Produktion, bei welchen »er Erfolg mehr von d r peciö illchtn Sorgfalt und Liebe zur Arbeit ab-h^nge, als von der besseren theoretischen Ausbildung, was namentlich hinsichtlich der Aichwirtschaft der F^ll ist. Der Großgrundbesitzer ist nicht so wie der Kleinbesitzer voz fetner Umgebung abhängig. Er tun» ohne Schwierigkeiten auf seinem Gute Eitt-wäfserungs- unv Bewässerungsanlagen, Molkereien usw. errichten, während de« kleingrun»d«sitz:r, der solche Anlagen auf genossenichafrliche« Weae schassen könnte, von dem guten Willen und verstandn!» f iner Nachbarn anhängig ist. Wa« besonder« die Vlehwirtschaft anbetrifft, kommt die Denkschrift zn dem Schlüsse, daß zwar ver kleine Landwirt mehr v eh hält, jedoch sehr wenig B>eh auszieht, während der Großgrundbesitz in dieser Hinsicht f,hc viel leistet. Ja Bezug aus die App:ooisurung der Städte ver« weist da« Gutachten auf die Erfahrungen, die man in Deutschland mit dem Groß und Kieingrundbefitz gemacht hat. So hat man i» Heften zwölf Herr-Ichafttiche Besitze von durchschnittlich 290 Joch mit 257 Gruadbefitz'n von fünf bis zehn Joch ver« glichen und festgestellt, daß auf »ine« H.ktar Herr» ichafilichen Grundes mehr erzeugt wurde«: Weizen 559 Lg., Roggen 463 8g., Gerste 729 Lg. und Hafer 441 Kg., durchschnittlich betrug ver Mehr-ertrag aus einem Hektar 548 Kg. oder 28Pose»t. Ein Hektar herrschaftliche« Grundes gab Kartoffeln zur E.nährung von 48 Städte«, ein Hektar bäuer-iicheu Grunde« hingegen nur von 23 Städte». Bon jeder Kuh lieferten die bäuerlichen Besitzt 524 Liier, die h«rrschafiliche« 1819 Liter Milch. Bon je 100 Hektar lieferten die bäuerlichen 13, die Herrschaft-lichen 14 Stück Kleinvieh, ferner die bäuerlichen 16 und die herrschaftlichen 27 Stück Schlachtvieh. Bei un« seien ähnliche Untersuchungen zwar nicht ange> stillt worden, doch unterliege eS keinem Zweifel, daß z. B. die Versorgung der Städte und Jndustrieorte mit Milch und Butter seit der Durchführung der Agrarreform sehr im Argen liegt. (Wir verweisen bei dieser Gelegenheit darauf, daß in unserem agra-rischen Lande infolge Verminderung der Schweine-Produktion sogar amerikanische« Schweinefett i» Massen hereingebracht wird. Anm. d. Verf.) Ttt fache sei, daß während deS Krieges ia Sycnnen 70 Prozent des ganzen Getreide« vo» den Herr» fchaftliche» Gütern und nur 30 Prozent von den kleinen und mittleren Landwirten requiriert wurden. Auch die breiten Schichten d«r Bevölkerung verspüren die üblen Folgen der Agrarreform. Bor de» Kriege kostete ein Silogram« Brot ungefähr soviel wie «in Kilogramm Wetzen, im August 1922, alS die Denkschrift verfaßt wurde, hingegen kostete ei» Kilogramm Weizen fünf Dinar, während ei» Kilogramm Brot sieben Dinar kostete. (Gegenwärtig ist die Spannung zwischen Weizen« und Broprei» noch größer I An«, d. Verf.) Woraus ist die« zurückzuführen? Auch daran ist die Agrarreform schuld, denn die Mühlc« können sich heute den Weizen nicht kostenlos und t» sicherer Qualität von den großen Produzenten be-schiffen, wie vor de» Kriege, sondern müssen sür den Ankaus deS Getreide» vo» den kleinen Produ-zeuten verhältnismäßig große Vermittlungsgebühren bezahlen. UeberdieS ist die Qualität de» Weizens schlechter al» früher. vor dem Kriege hatte der herrschaftliche Weizen durchschnittlich nur drei Prozent Einwarf, während der kleinbäuerliche Weizen vo» heute oft auch 16 Prozent davon ausweist. Auch das muß der Verbraucher bezahlen. E>»e Arbeiterfamilie tarnet 96 von fünf Köpfe», die täglich fünf Kilogramm Brot braucht, zahlt infolge der Agrarreform täglich eine Strafe vo r zehn Dinar, was im Monate 300 Dinar, und i» eine» Jahre 3600 Dinar ausmacht. Um soviel ist bei uns die Produktion im Gewerbe und in der Industrie teurer geworden, v» soviel muß der Staat feine Beamten höher zahlen, als er es wüßte, wenn »an bei der Durchführung der Agrar« refor« den ökonomische» Momenten mehr Rechnung getragen hätte. Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Industrie ist c» bekannt, daß sie fast ausschließlich auf den Groß-grundbesitz:» geschaff?« und von ihnen getragen wurde. Infolge der Agrarreform ist die Rübenzucker-erzengunq von 6000 WagqoiS vor dem Krieg« auf iJ500 Waggon» im Jahre 1920 gefallen, wc.» eine» Weriauifall von 474 Millionen, also fast von einer halben Milliarde Dinar enifpricht. Der Staat hat dadurch an der Zuckersteuer 100 Millionen Dinar eingebüvt, außerdem aber war eine Etnfudr von 2500 Waggon» Zucker notwendig, wofür 300 Mil-lionen Dinar an daS Ausland gezahlt werde» mußten, um welchen Betrag sich unsere Handelsbilanz ver« ichlechlert hat. UeberdieS verminderte sich natürlich cuch die Erzeugung der Nebenprodukte der Zuckerrübe: der Rübenjchnitzel und der Melasse. Sehnlich ist eS mit der EpirituSerzeugung in den zumeist derrfchastlichen Brennereien bestellt. 63 solcher Brenncreien erzugten früher 140.00) Hektoliter absoluten Alkohol», wovon der Staat 597 Dinar sür den Hektoliter an Verbrauchssteuer einhob. Die Gesamteinnahme deS Staates daraus betrug 83 M>l> l onen Dinar und auch diese Einnahme ist infolge der Agralresom bedeutend gesunken. Politische Ruuöjchalu Inland. Die NmSildung der Regierung. Die Frag« der Umbildung und Ergänzung der Regierung wurde nicht nur wegen »c« Eintrittes Dr. Drtnkovir' und Dr. Murmle!« in da« Kabinett, sondern auch wegen der innerhalb deS Radikale» Klub» entstandenen Fs»derungen über gewisse Vertretungen in den RlsforiS verzögert, weil diese Fragen anläßlich der Bildung de» Kabinette« nicht bereinigt worden waren. So haben Bosnien und die Herzegowina sowie Montenegro Vertretungen im Kabinette verlangt. E« würd« beschlossen, daß Bosnien durch Dr. Sriki« vertrete» sei» soll, während Montenegro leine» eigenen Vertreter erhält. Doch hat die Re. gierung eine besondere Berücksichtigung Montenegro« al» spezielle Verpflichtung übernommen. Bisher war jedoch da» größte Hindernis der Lösung der oben« erwähnten Frag« d,e Weigerung der Selbständige» Demolrate». irgend «ia wichtig«« Ressort, besonder» daö deS Handels freizugebe». Sie haben viel«ehr eine Erstarkung ihrer Position durch die Ernennung Dr. Krijman» gefordert. Anfang» war «an der Anficht, Dr. Gnsogovo werd« da» Ministerium fiir die Agrarresor« übernehmen; doch lehnte er diese» au« bestimmten Gründen ab und erklärte zum Schluß, ih» sei e» gleich, ob er ein Reffort erhalte oder nicht. Die Angelegenheit scheint in der Richtung er» ledigt worden zn sei«, daß da» Agrarresormmmiftertum entweder ein Radikaler oder Dr. Krijnan erhalte» soll, da» sür Sozialpolitik Marko Gjuriki^ nnd Dr. Srikiö da» für die Gesetzetunifiziernog. Höergespan Ar. ?irkmayer in Neogra». Obergespan Doktor Pirkmoyer ist a» Montag «ach Beograd abgereist nnd wurde vo» Janenmi-nister Doktor Bojr Maksimovit empfangen, welche» er über di« politisch« Lage im Kreise Maribor Be« richt erstattete. Bei dieser Gelegenheit intervenierte er auch in Angelegenheit der Bestätigung der ne». gewählten Bürgermeister von Maribor, Eelje un» Ptuj und erreichte, daß die diesbezüglichen Ukafe unverzüglich dem König zur Uulerschrift vorgelegt werden. Die amtliche Nachricht über die Bestätigung der genannten Bürgermeister dürfte bereit» dieser Tage in Maribor eintreffen. Weiter» wurden 30 politische Beamte und Polizeiorgane zur Beförderung vorgeschlagen. Ferner intervenierte der Obergespan beim UnterrichtSminister wegen der Subvention für da» Mariborer Nationaltheater. Der Minister gab die Versicherung, die nötigen Kredite flüssig zu mache», um da» Theater in Maribor vor einer Krise zu be-wahren. Rummer 96 LilNer Ze'taa^ «eite » Die otandwirtepartei wird in Kroatien kandidieren. Die Landwirteparlei hat beschlossen, in Kroatien und Slawouie» Listen auszustellen. Die» soll in allen Gespauschasten geschahen, außer in Var^j»In. Vastas ?elrovi6 kandidiert in Südferbien. NastaS Pelroviö ist l.ach Skoplje abgereist, wo er mit de« Djenijet und den Demokraten v.rhandrlt, um g'meinsa» bei den Wahlen vorzugehen. NastaS Petrovlö wird Lrstenführer dieser Parteien und der Protit-R^dikele» sein. Einstellung der Akgrenznngsaröeiten gegen Italien. Die an der italienischen Grenze tätig« inier-nationa'e Abgrenzungskommission hat bei Logatce ihre «cbeiten provisorisch eingestellt, weil zwischen Jugoslawien und Italien Meinungsverschiedenheiten wegen der Gienzlinie aufgetaucht sin». Uaser Delegierter in Venedig, Dr. Rrbar, wurde beauftragt, i« Namen unserer Regierung in Rom zn inler-veniereu. ^isnmabkommen zwischen Jugoslawien und Italien. Zwischen unserem Staat und Italien sind ver-Handlungen wegen eines V-fumabkowmenS I« Zuge und sollen schon demnächst abgeschlossen werden. Da« diplomatische Visum wird aufgehoben und sür die übrigen Visa «in vereinfachte» Verfahren eingeführt. Di« Taxen werden für «in auf sechs Monate lautendes Visum 10 Goldlire oder Golddinar be-tragen. _ Aus Stadt und ?a«d. Staatöfeiertag. «m 1. Dezember findet anläßlich de» StaatSfeiertageS ein Festgottesdienst in der evangelischen ChristuSmche um 10 Uhr vormittag» statt. Aufruf an alle Staatenlose. Di« teil» verfehlten, teil? unvollständigen B:stim«ungen der .^iedenSverträze haben ln Mitteleuropa abgesehen von anderem Unheil, da» sie angerichtet, die Z->hl der Staatenlosen in« Ungemessene vermehrt. Die« gilt ganz besonders sür daS Gebiet de» ehrmaligen Oesterreich. Ungarn, wo die Fiied«nSschlüss« von St. Germain und Trianon statt bei klaren Prinzipe« dei Wohnsitzig da« unsichere Prinzip de« Heimat«» rechtes zu« entscheidenden Kriterium für den Staats-angehörigkeitSwechsel erhoben haben. Eine Unzahl vor. Hei«atSstreite» waren die Folge davon und di« Zahl der Staatenlosen ia der alten Donaumonarchie wurde dadurch in« Maßlose vermehrt. Die zahllosen darüber eingelaufenen Klagen haben den Vorsitzenden der Deutscheu völkerbundliga in Prag, Abgeordnete» Dr. Wilhelm Medinger, bewogen, auf de« Kongresse der Interparlamentarischen Union zu Bern i« August deS heurigen Jahres die Aufmerksamkeit dieser intcr« nationalen Versammlung ans die schreienden Miß-stände der Ltaatenlostgkejt in Mitteleuropa zu lenken. Der rückhaltlose Beifall, den seine Ausführungen fanden, ln«befonderS bei den Vertretern Westeuropa«, ermutigte thu, auch auf der RalSversammlung der Union der völkerbuadligen zu London im Oktober diese« Th-«a zu erörtern. Die Londoner RatSver« fa«mlung hat nun die Präger Deutsche Völkerbund-liga damit betraut, alleS Material über Staaten-losigkett in Mitteleuropa zu sammeln und in einer Denkschrift zu bearbeiten. Diese Denkschrift foll im nächsten Jahre dem Völkerbünde in Genf vorgelegt werden mit der Bitte, die beteiligten Staaten zu v:ra«lassen, die erwähnte Frage im Wege intcr« nationaler SchiedSsprechung einer einigermaßen be-friedigenden Regelung zuzusühren. Unsere Schrisileitung ist gerne bereit, hieb« mitzuhelfen uvd wir richten bahn an alle Betroffenen da« dringende Ersuchen ur« alle Fälle vo» Staatenlosigkeit, sei e«, daß sie eingetrete« sind, sei e«, baß sie allenfalls eintreten könnten, bekannt zu geben. DieS würde am besten derart ge« schehen, daß uns ehemöglichst die ia Frage kommenden Pr. for.cn ohne Unterschied, wo sie geboren sind, die Geschichte ihreS KarrpscS um die StaatSzugehöligkeit schnfiüch in möglichst kurzer Darstellung einsenden. Da« so gesa«melte Material «vß bi« Weihnacht;» 1921 der Völkerbundliga in Prag zur Verfügung gestellt werden. Evangelische Gemeinde. Die Gottes-dienste finden bis auf weiter«» i« G^meindesaale dtS Pfarrhauses (Eingang von der V?gova ulica) statt. Der erste AdventSgotteSdienst wird Sonntage den 30. November, >im 10 Uhr vormittag« abgehalten werden. Anschließend JugeudgetteSdienst. Josef König Am Doane:«tag Nichmit-tag w.irde die Lciche !Lo'cf Königs zum Bahnhofe geleitet, u« dem Wunsche de« verewigten gemäß an der Seite feiner Eltern in der Familiengruft in Klage?fart zur letzte» Ruh« bestattet zu werden. Zur Einsegnung hatten sich die zahlreichen Freund.' tir.d Bekannten de» verblichenen sowie eine große Anzahl der übrigen Bürgerschaft eingefunden, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. So zeugt? auch Joses Köiiig» letzter Gang durch die Statt seincS WirktNi von der allgemeinen Hochachtung und Wertschätzung, derer sich der nunmehr Hei« gegangene Z'.it seine« Lebens erfreute. Kranzablösungen. Anläßlich de« H.i»-gange« de« Herrn Josef König bedachte die Fa«ilie Jakowilsch die hiesige Freiwillige Feuerwehr mit 125 Dinar. Desgleichen widmeten au« demselben Anlasse di« Fimil'.en Hazo Schmidt und HanS Hönigmann sowie'Frau Peer tn S'o?e und Herr Bittor Schwab unserer wackeren Wehr je 100 Dinar. Der neue Abt der SNdtpfarre tn Eelje. Z im Ab« der hiesigen S'adtpsarre wurde der Vikar Peter Jnrak ernannt, der auch bei der zweiten Ausschreibung dieser Stelle der einzige Gc-suchsteller blieb. Der Esperantist,nklnb in Celje ist in der gründenden Versammlung, welche am 10. d. M. im Hotel „Balkan" unter d m Vorsitz« deS Herrn A. Beble stattfand, ini Leben gerufen worden. Die Teil-nchmerzahl war wider Erwarten sehr erfreulich groß. Der Borsitzende eröffnete unter den üblichen Formalitäten die Versammlung, begrüßte insbesondere die Delegierten deS Bruderklub« in Ljubljana und legte die Ziele und Zwecke deS Klub« dar. Interessant ist e«, daß stch in unserer Stadt sehr viele um die Verbreitung »e« „Esperantos" iuteresjierea und dadurch auch gleichzeitig de« Klube di« Möglichkeit geben, eine rege Tätigkeit zu entfalten, obwohl diese HilfSsp.ache bisher mehr oder weniger unbekannt geblieben ist. AuS den weiteren Verhandlungen der versa««lung ist jede« Teilnehmer die Möglichkeit gegeben worden, sich ein klare« Bild über die enorme Wich« ligkeit und de» unermeßlichen Nutz?» de« Esperanto« zu machen; insbesondere sind au« der Geschich!e und der Entwicklung der Sprache die Gründe vorgebracht worden, welche die richüge Auffassung de» EperautoS in Slowenien stark benachteiligt haben, wogegen ver-schieden« Völker der WUt, wie Engländer, Franzosen, Deutsche, Spani'r, Italiener, Amerikaner usw., ja sogar Chinesen und Japaner, ein viel höhere? Jnter-esse und Verständnis für den Wert der Sprache zu Tage legen. E'peranto ist heutzutage sozusagen die Bast» freundschaftlicher Beziehungen aller vö'.ker untereinander, wie auch i, Hinsicht de« internationale» Wirtschaftsverkehres und der Ertwicklung der Kultur; dabei wird keine Nation v:rlcht, wa» heule von großer W chligkeit ist In den Ausschuß sind folgende Herren gewählt worden: Ob«ann: A. Beble; Ob« «annstellverlreter: I. Q raizler; AuSschuß«itglieder: F. Munda, F. Sorman, Albina Kovac, I. vuletin, I. Pire, A. Konjedit; Stellvertreter: I. Piiam'c, R. Novak: Revisoren: I. Ho.ni-k uvd I Mrakoo e. Nach den Wahlen ist der Beschluß gefaßt wrrde«, einen Sprachkurs zu eröffiren. Za diesem Zwecke erhielt der Klub einen L hrer au» dem Ljubisanaer »» Klub. Zuschriften sind an den „Esperanttsteriklub in C-lj«" zu richten. Die KurSgebÜhr beträgt 20 Diucr pro Monat. Schwerer UnglückSfatt. Die beiden Ar-beiter Michael Turv^ek und Alois Vrectv, die in der Fabrik Westen in Gaberje beschäftigt stnd, verun-glückten dieser Tage be!« Auf«auern eineS Generators. Da» Gerüst brach «in und begrub beide Arbeiter. Erst nach längeren Bemühungen gelang e«, die Uaglrickl'chen zn befreie?. Beide wurden i« schwer-derl-tzten Zustande in das hiesige Allgemeine Kranken-hauS überführt. GefundheitSwochenbericht. Da« hiesige städtisch« Phy'lkat veeöffentlicht für die Zeit vom IS. bis 22. November folgenden Wochenbericht über den Stand der ansteckenden Krankheiten im Stadt-gebiete: Scharlach: verbliebe» 3, neu 3 bleiben 6. Apotheken Rachtdienft. In dieser Woche versieht die Apotheke „Z im Kreuzt, Cankarjeva cesto, den Nachtdienst. Der Kostenvoranschlag der Bezirks Vertretung in Celje sür 1925. Der stell vertretende R^ierungskommissär verlautbart, daß im Sinne de« § 59 deS Gesetz » vom 14. Juni 1866 de» RGö. Nr. 13 der Kostenvoranschlag sür den Bezirk Celje für daS Jahr 1925 fertiggestellt ist und bis einschließlich 5. Dezember 1924 in der Kanzlei »er BezirkSvertretung in Celje, Bodnikova ulci 9, jcden Tag während der Amtsstundea, d. i. von S bi« 12 Uhr vormittags zur Einsicht liegt. Die blutigen Ereignisse von Trbovlj« vor Gericht. Dienstag begann vor dem Kreis-gerichte iu Cilje die Verhandlung wegen der bekannten bluiige» Ereignisse ia Trbovlje am 1. Juni anläß-lich der Fahnenweihe der dortigen „O juna*. Angeklagt find 20 Kommunisten, darunter eiue Frao. nach de« Gesetze über den Sch- tz de« Staate«. I« Zusammenhange mit den Ereignisse» in Trbovlje ist für den 9. Dezember l. I. die Verhandlung gegen die angeklagten Mitglieder der O juna anberaum. Für beide v«rhandlungen herrscht große« Jntereffe. Ueber den Verlauf der Verhandlungen werden wir noch berichten. Die schönste Frau gewinnt noch an Reiz, wenn sie ihren Gäste» eine Schale duftende» T««« darbietet. I« Tee liegt da« Gehei»ni« angeregter UaterHaltung. Julio Mein!. Gegründet 1862. Schreibmaschinen?,paraturen und Reinigungen werden durch die Firma A»t. Rud. Legat & Co., Erstes Spezialgeschäft für Schreib««-Ichinen und Büroartikel, Spezial-Reparaturwerkstätte sür Büromafchtner, Maridor, SlovenSka ulica 7, Telephon 100, gut und billigst durchgeführt. Für in Reparatur oder Reinigung könnende Maschinen wird sofort kostenlos eine Ersotzschreibnaschme beige-stellt. Auch konmt allmonatlich der Mechaniker dieser Fi'ma nach Celje und repariert und reinigt Schinti. Maschinen an Ort uvd Stelle. Eine Korrespondenz-, karte genügt. An». Rud. Legat & Co. M a r i b o r, SlovenSka ulica? Telephon 100, Keine Filiale! Wachrichteu aus Mariöor. Eine unbedachte Drohung. Kürzlich kam ein 13jähriger Knabe fast atenlo« in eiue Wachstube und erzählte, seine Mutter wolle sich auf« hängen. Ein nit dem Buben entsandter Wachmann fand die Matter gesund und heil in ihrer Wohnung. Wie eS sich herausstellte, hatte die Mutter dem Knaben gedroht, sich aufzuhängen, wenn er nicht drao fein werde. Der Knabe nahm diese unbedachten Worte so ernst, daß er sofort aus die Wachstobe lies und die Anzeige «stattete. Einen Hausierer bestohlen. Ueber ver-langen de« Hausierers Marijan Kova! wurde ein gewisser Koloman Gj. au« Prekmurje verhaftet. Während einer Unterredung am Glavai trg entwendete er dem Hausierer eine N ckeluhr uvd ein Tascher- IsUKUIsO-Geirurze in M*«ckchen sind die besten» •ritt 4 rntfltr, empfahl sich eiligst un» verschwand. Der Dieb wurde aber gleich darauf ausgeforscht und fest-genommen. Da er auch bettunken war, muß er zu-erst bei der Polizei die Strafrechnung begleichen, worauf er de» Gerichte eingeliefert wird. Wochenbericht über den Stand der ansteckenden Krankheiten. DaS hiesige städtische Phhsikat veröffentlicht für die Zeit vom 16. bis 22. November folgenden Bericht über den Stand der ansteck-.nben Krankheiten: BauchtyphuS: verblieben 2, genesen 1, bleibt 1; Scharlach: ver-blieben 4, neuerkrankt 1, genesen 2, bleiben 3; Diphterle: verblieben 1, genesen 1, bleib! 0; Ma sern: verblieben 2, genesen 1, bleibt 1. Staatliche ArbeitSbörfe. Bei der hiesigen staatlichen Arb«itSbörfe waren in der Zeit vom 9. bli 15. November 87 freie Dienfiplätze angemel-det, 169 Personen suchten Arbeit, in 41 Fällen vermittelte die Börse mit (S< fola und 8 Personen reisten ab. Nachrichten aus Sv. Lovrenc. Zur gestörten Ll«dertaf.l in Sv. Looren« äußert sich die Ecljeer Nova Doba u. a. folgendermaßen: „Weil wir die Z ele diele« Bestre-denS kennen und weil wir Renegaien und Abtrünnige nicht als Deutsche und deutsche Minderheit aner-kennen können, wundern wir un», daß die Bhörde solch« provozierende Auftreten gestaltet und ruh'g duldet, daß ungestört und unter der Firma G-sang ein deutscher Abgeordneter hinkommt, um abtrünnige slowenische Seele« zu fangen, ein Abgeordneter, der behauptet, daß er Vertreter der Deutschen und der deutsche« Minderheit im VerwaltuvgSgebiet Mau bor ist.* Zu dieser AuSlassurg wäre folgende» zu sagen: Ueber daS Renegatentum haben wir schon ös'erS geredet und eS braucht nicht wieder di« Frag« auf-geworfen zu werd«», auf welcher Seit« e» stärker vertteten ist. Ja diesem besonderen Falle denken wir nur an den Führer der „SiSrunzS!ri.'ppen" H-rrn Poldi Kor»an» in Sv. Lovrrrc, dess-n Name so Silfltt Zeit«»g Rummel 96 schö» slowenisch klingt, dessen Mutter eine geborene Friedrich ist und dessen Großvater angeblich noch ein Deutscher war. Dem Abgeordneten Schauer war nich!« ferner gelegen, als „slowenische Seelen" avf dieser deut chen Liedertafel zu fangen, so.dnn er besuchte di« Liedertafel vo r dem benachbarten Ma renberg au» wirklich nur deshalb, w il «r Gesang, allerdings deutschen Gesang, hören wollt«. Bon dieser Gclegenheit wollte er Gebrauch machen, schon weil sie infolge der „Toleranz- der Slowenen so überaus selten geworden ist m b weil «r unverbesserlich im naiven Glauben zu leben scheint, daß er als Staate-biirger dos Rcchi der freien Bewegung hat, al o auch taS Recht, Gesänge eireS deutschen Gesang» vereine» anzuhören, auch wenn er zvsäll'g Abgeord neter ist. N^ch der Th orie der Nova Doba freilich ist jeder Raum, den er betritt, schon wegm dieses Betreten» allein eine .politische" Veranstaltung: also ein Konzertrau», ein Gasthaus, vielleicht ein Kaffee-hauS, vielleicht auch ein ant«cer «bei so ro'wendiger, wie nnaut^prechlich?r Ort..... Nun ab«r ein ernstl cher Kommentar, der au» Gioz kommt m d den dieser Tage slowenische Zeitung-n ver öffentlichen. Ein seldstv?rstän>lichrr Fall unicr vielen. Ja Graz Hit am 19. Ol'vber der slomnisch' Kultur verein „KreS" seinen 1b jährigen Bcst.nd recht ftier-lich begangen. Darüber schreibt d,r Ljabljauacr Slrvenrc u. a.: „Morgens um 8 U^r fand eine heiligt Miss« bei den o. o. Lrzarifle-, statt für alle lebenten und toten Mitglieder, ferner für alle Wohltäter de» Vereine», an der sehr viel Leute teilnahmen. Nrchmittag um 4 Uhr fand »ine Unterhaltung tn den LeretnSräumen statt mit nachfolgendem Pio gramm: Begrüßnngsrede deS Herrn Piäsiienten Theaterstück »Razireferci", F.strede, in welcher der Redner die Gründe anführte, »m derentwillen der Bcrun ,KccS" gegründet wurde; er erk.ärte die Btd.mung dcS Verein«» fär di« dortigen Slowenen, die Kämpfe nach dem Umstürze und die Ziel« di» Vereines. E» folgte da» Stück .Zrmorec" und die Deklamation »Auf entfremdeter Erd«". Das Schaufenster, (dessen Licht den Beschauer j ) blendet, verliert an Zugkraft l Versuchen Sie Osram-Nitra, opal. ftlit Cfaratn-Sfampen, xu l&ieAt den Pauiin spielten di« Tamburoschen uuier der sehr geschickten Littung des Herr« NaZ'i. Es kamen auch viele Glückwünsche au» der Heimat an, darunter von der „Pro'v.tna zveza" in Maribor, vom akademischen Verein .Zarja* in Ljabljaaa u. s. w." Wir haben diesen Fall au« der TageSlektüre wähl-loS herausgegriffen, ia Zukunft aber werden wir die slowenischen Unterhaltungen in Deutschösterreich geucu verfolgen und fie entsprechend beschreiben. Da soll sich die Nova Doba dann wirklich über eiue der-artig unverschämte Störung einer harmlosen Lieder-laset hierzulande wundern lernen. Wundern werden sich die Kärntner und alle Slowenen, die im deutschen Ausland leben und sich dv't ungestört und selbstverständlich Deklamationen „Auf entfremdeter Eide* leisten können. 18) (Nachdruck verboten) Die Gräfin. Roman von G. W. Appleton. . Kein« Spur. Sie und ihre Schwester sind reiche Amerikanerinnen, wie ich verstand, auS Boston. Die ei»« hat einen italienischen Grasen, die andere einen französischen MaiquiS geheiratet. Warum tun die» denn di« Amerikanerinnen auch nur? Ich weiß nicht. E» kommt indes jetzt nicht mehr so häufig vor, al« früher. Man beginnt einzusehe«, daß e» nicht vaS richtige ist. Neuerdings haben die Amerikanerinnen der englischen Aristokraii« ihre Gunst geschenkt. Vielleicht sehen fie endlich ein, wie ver-dienstlich «S ist. da» gute, alte angelsächsische Blut rein und unvermischt zu bewahren. WaS ist der Marqui« für ein Mensch oder genauer, wa« häl-st du von ihm? Nicht viel, erwiderte ich lachend und läutete dim Kellner. Sie nennt ihn AlfonS. verfluchter SRjmc da». Hat bei mir beinah' Uebelkeit hervorgerufen. BiS ste wohl die Verwandtschaft ausklärte? «einte Davenport, seinerseits lachend. Ra, ich weiß nicht so genau, erwiderte ich und zündet« mir «tn« Zigarre an. Möglicherweise. Offen-gestanden ist «S ein« der schönsten Frauen, di« ich je gesehen. Zugegeben — aber wie zum Teusel gelang eS ihr, dich auSzugraben? ES gibt ja bekauutiich soviel« Modeärzte tu deiner Gegend — Lumdeth, nicht wahr? Sofort fah ich ein, daß Ich nicht zuviel sagen durft«. Ich kannte Davenport schon lange und wußte, daß die Neugierde seine größte Schwäche ausmachte. O, sagte ich, solch« Geschichten find, wie du doch «igentllch wissen solltest, in unserem Beruf all« täglich. Sie hat sich nicht darüber ausgesprochen, und ich hielt eS nicht für der Mühe wert, mich darnach zu erkundigen. Ich möchte allerding» nicht neugierig erscheinen, erwiderte er, stch rechtfertigend, und freilich geht e» mich im Grunde nicht» an. aber sie fah nicht krank au», al» ich sie heute mittag vor den Marfion» halten sah. Ich sagte mir sogar, ste sei in prächtiger Verfassung. Weißt du, ich sah fie heute, alS ich den Hos verließ, und konnte nicht umhin, da» zu be merken. Ich streifte die Asche »einer Zigarre ab und lachte »hm aufgeräumt in« Gesicht. So, du bist gar nicht neugierig, waS, Meister Davenport? Du weißt ganz genau, daß du alle Hebel in Bewegung fetzest, mich auszupumpen, du Erz-Heuchler. Aber es ist nicht» zr machen, alter Jun^e. vielleicht ist sie krark, vielleicht auch nich». Ans jeden Flill hab' ich ein Rezept für sie ausgefertigt, daS sie Alfor.» morgen früh zu besorgen bat. Soweti bin ich gerne bereit, deine Neugier zu befriedigen. Vielleicht habe ich mit der Gräfin andere Diuge bkspiochen, dielle'cht auch nicht. Ja AlfonS' Gegenwart? Du bist doch unverbesserlich. Aha, sagte er, du hast sie schon früher ge troffen? Niemal», erwiderte ich rasch. DaS hättest du au» meinem Benehmen vor einer Stunde entnehmen können. Entnehmen und wissen ist zweierlei. Allerding», nr.d nun weißt du eS auch. Ich habe tatsächlich bis zum heutigen Abend keine Ahnung von der Existenz dieses Weibes gehabt. Bist du jetzt befriedigt? DaS vertieft nur das Geheimnis. Wai für ein Geheimnis ? Sei doch kein solcher Narr! , Darum handelt sich < gerade. Ich bin kein Narr. Ich habe h-ule abend ei« paar Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß die Gräfin Frangipani eine riesig feine Dame ist und im Geld« schwimmt. Da» geb« ich zu. Sie hat mir selber heut-abei-b diese Eröffnung gemacht. Gut also. Du hast mir nun gesagt, daß du eine kleine Praxis in Lambeth draußen ausübst und daß deine Patienten einfache, arme Leute seien. Ganz richtig, antwortete ich, da ich schon gtn.it» voraussah, wohin seine Worte zielten. In j.nem Viertel sprechen keine Gräfinnen vor. Ich lächelte ein wenig geheimnisvoll. Nun ja, nicht viele, erwiderte ich nach einer angemessenen und nicht wirkungslosen Pause, al» er mit einem Male sein« Augen zu den meinigen erhob. Nicht viele, wiederholte er. Da» ist'S, wa» ich gesagt habe. Aber ich verstehe nicht ganz, wa» du damit sagen willst. Da» ist mein Fehler nicht. Ich habe »ich deutlich genug ausgedrückt. (Fortsetzung folgt) • • • • • •_'v -• :; 'V •> .Tport P. M. Kousmisctiolf & Söhne Gegründet in Petersburg 1867. London II Queen Victoria st Paris 11 bis Itenue Victor Hugo Berlin Hfitojlermtomni Hamburg Freihafes, Arter WaniiraiiRt f2 Lager in SHS ZAGREB BEOGRAD €Uli