Freytag den 26. August 1S25. Zur Feyer der allerhöchsten Ankunft S'- M a j e st ä t des Kaisers Franz I. in dem k. k. akadem. Gymnasium zu Görz am i3. August 1S2S. Ode. (Eingesendet.) ^»-ange schon sehnten wir uns, Vater nach Dir! Ha, wir sehen Dein Antlitz, Milde strahlend! O, sey uns gegrüßet, willkommen auch auf Cörzcns Gefilden! Nicht der ergrimmten Zwietracht lohe Fackel, Mars nicht tobende Wuth entriß Dich in die Weit entfernten Lande, die Padus Woge Segnend bespület, Nein, nur das Glück der Völker. Seit der holde Friede lächelnd die Hand Dir reichte, suchest Du zu gießen auf tief geschlag'ne Wunden Lindernden Balsam. AlS noch von Frost der Verge Gipfel starrten. Kaum im Thale der bunre May erschie:'., da Hörtest Du dort hochherz'ge Longobarden Wpnnevoll rufen: »Sehet, Er nahet! Vau't Ihm Dankaltäre!« Hier dann Veneter treues Volk Dir herzlich Jauchzen, Neptuns schwimmende Stadt, vermählt mit Adria's Fluthen. Unseren Augen beut der neunte Lenz sich Dar, als durch die gedrängten Reihen Wonne» Trunk'ner Bürger rollte dahin Dein Wagen Wie im Triumphe: Heute begrüßen uns're Fluren wieder, Vater, Dich hi«r am Isnitz schroffen Strande! Wieder winken bied're Illyrer freudig Lebehoch Dir zu- — Laß't doch getrost bekennen, wie eiu Mangel Schwer uns fiel, wie bey manchem Gute Höchsttl Fehlte: Freunde, lasset des Herrn genießen Seligen Blicke».' Ha, Du betrittst, Crhab'ner, diese Musen, Halle! hörst der Minervensöhne Schaar Dir Zollen aus der Tiefe bewegter Vrust, des DankeK Gefühls Freyer entfesselt sich das Herz, es glüh't Dir Heiß'entgegen; auf jeder Lippe schwebet Dank, und Dankes, Stimme wird auch dann jeder Mund Dir ertönen. Wenn Du von Völker - Wunsch begleitet hinziehst, Schützling waltender Gottheit.' ziehst zur Hauptstadt, Welche harrt, »ie Noma des Trajan, seines Milden Beherrschers. Milhartschitsch. Johann Bapt. Preschern/ der gelehrte Krainer. (Von Fr. X. Richter.) Anspruchslose Beschtldenhiit bey großem Talenten/ «in fieckenlojer Wandel bey seltener Gelehrsamkeit, sind Eigenschaften, welche man in unsern Tagen, wie zil aller Zeit, an Geistlichen bewundert. Aber wer weiß es nicht, wie selten sich diese Eigenschaften so vereint beysammen finden lassen? Darum wird es nicht über« stüssig scheinen, an einen Mann erinnert zu haben, der in dieser Hinsicht ganz vorzüglich jungen Theologen zum Muster aufgestellt werden kann. Die Schrecker, und Wehen des dreyßigjährigen Krieges sind in Kram, wie überhaupt in der süvlich«n Hälfte des österreichischen Kaiserstaates nur wenig veo spürt worden , darum wurzelte seit Ferdinands II. muthig und standhaft durchgesetzter Gegenreformation in allen Standen «in nicht genug zu preisende» Eifer für heilsame, Gott fürchtend« und die Religion ehrende Geistesbildung. In jenerZeit (den 9. Iuny i655) wurde zu Radmannsdorf in Oberkcain Johann Bapüst P r e« schern von rechtschaffenen Ältern mit so herrlichen Geistesanlagen geboren, daß, «ls der Knabe zur Schule gethan wurde, alle Lehrer über dessen Fassungskraft staunfen und in ihm den künftigen Gelehrten weissag« ten. Denn in den untern oder Elementar ° Classen kamen ihm an Fortschritten des Geistes nur wenige Schulge-nossei, gleich, übertroffen wurde er von Keinem. Nach hinterlegten Gymnasial-Studien zu Laibach begab'er sich auf die Wiener Universität. Hier vertiefte er sich dergestalt in den Aristoteles, daß ihm seine Lehrer mit FrtUdlN den Ehrtnklaliz der Philosophie, vor allen Mit« Werbern zuerksnnten. Obwohl eben damahls eine peff« artige Seuche viele Menschen hinwegrafft», so wachte doch «in« höhere Hand gleichsam über das Leben des ausgezeichneten Studierenden. Er tratü, die theologi« schen Hörsäle und lebte von dem an nur den heili« gen Studien, nach deren Vollendung er sich auf Ne'i^ sen begab. Über Salzburg, das damahls ein geseyerl« Musensitz genannt werden konnle, eilte er nach Italien, besuchte die ersten Lehranstalten nicht nur dieses ^an^ls, sondern auch Frankreichs und Deutschlands/ und i,»H überall eine hohe Meinung von seinen auu wußte gegen alles Vermuthen gar bald der Sache seines Fürsten den Sieg zu verschaffen. Denn im Besitz, meh, rerer Sprachen verband er mit der Gab« der Wohlre« benheit noch jenes Talent einer geistreichen Cal,ll?'.sa« tion, wodurch er sich während seiner Anwesenheic zu Rom die Zuneigung mehrerer Cardinäle und Geschäfts» träger dergestalt erwarb, daß ihm der Cardinal G o e <, Her damahls die Angelegenheiten des Kaisers zu Rom vertrat, die so eben ledig gewordoie Propstey des Laibacher Capitels bey Sr. kais. Majsstär auöwirkle, und biesen talentvollen Geistlichen dergestalt nicht nur seinem Valerlande, sondern gewissermaßen seinem Geburlborte wieder gab. Der Salzburger Fürst entbehrt« ungern diesen gewandten und glücklichen Geschäftsmann i er wollc» ihm den Gehalt verdoppeln, ihm noch «in Be» nesicium verleihen, aber Pre schern zog die Gnade seines Kaisers und die Laidacher Propstey allen noch so glänzenden Aussichten vor. Und so erhielt er denn, be» Vor er von dem Erzbischof von Salzburg schied, den geheimen Raths-Titel und die goldene Kette, und trat so geschmickt seine Propstey an. Die Laibacher Gesellschaft der Opercsen ernannte ihn auf Lebenszeit zu .ihrem Präsei, und wirklich verdiente nicht leicht Je. maüd, wie dieser Propst, an der Spitze einer Gesellschaft zu stehen, welche sich die,Erhaltung guten Ver« lrauens', die Nbung aller Wissenschaften und wohlan« ständiger Sicten,seit ihrer Gründung (iöhZ) als Zweck gesetzt, und die ausgezeichnetsten Männer in sich vereinigt hatte. Ehrte doch selbst die Wiener Universität die hohen Gkl'st>svol'jüge des Prälaten mit folgenden Worten: ))l-Iuno5 Z)05tkuinli5, I'ibi vivo jain 6el)Ltur, ^In5 elallias, iiuäZines, Monument» mors et lüta ^05Us!!'UNt, ?>I>I v!t2e tua, il! l^uo 0MNI8 52^>i3N^ iniciliurn." Im Jahre i6aq wcihlren ihn die krainischen Herren Stände zum Miigiieve dct vcrordneten'Stelle, in welcher Eigenschaft er sich durch rastlose Thätigkeit, Wachsamkeit und Gerechligkeililiebe die Achtung des gangen ständischen Körpers zu verdienen wußte, ob» gleich seine An^iümg in beschwerte Zeiten siel. Im Jähre 1704 wurde er von einem bötartigen Fieber er, griffen, das ihn ?ie! zu früh für die Kirche, das Vaterland und die Wissenschaften Kni 26. September in seinem 5o. Jahre dahin raffle Er war mittlerer Sta« tur, munteren aufgeweckten Geistes,,.ein schneller Ar-beiler, gesprächig, herablassend, und ein seltener Freund der Wissenschaften u."d wissenschaftlicher Manner. Sein« Gfbei'l« ruhen in der Laibacher Domkirche. Von hin» terlassenen Schriften sind folgende bekannt: , «ginä, 6i2^cto et cüncorclantia a ^rinci^io inun-ck. in su!. 2. don^NLrltHi'luz ää^ure kantilicio et Iin^>eri2li. in fol. H,u5tli!2cc> in extei-as ciitionez. in lol. ^. Oi-atic» pHne^i-icä in lunei-e <Üa5t,e!I). kraenos, äaüsb^i-z. in c^uL>lw. 5. O^ilUo in ÄUßurLÜs. in nuarto. ti. (^^nelilo^iaruin nucleus. in sol. 7. seiectioi-H )?ociN2l,2. in l^närto. Werth und Unwerth des Geldes. Geld, sagte kürzlich ein Schriftsteller, ist die Waare, die Jedermann am liebsten los wird. In der That kann man es auch da, wo es im Überfluß ist, für das Unbedeutendste erhalten; hier für ein Stück Papier, das teiuen Werth har, als daß es einPaarTausend Jahre alr ist, dorc für ein Gemählde, das den Nuf hat schön zu seyn; und doch gab es noch yor nicht langerZeit eineMen« ge Staatsmänner, die glaubten, daß sie es in einem Lan» de aufhäufen müßten ; daß si« an Jedermann »erkaufest könnten, ohne etwas dagegen zu nehmen, und im höchsten Glücke saßen, nachdem sie allen Landern dai Geld entzogen hatten. Sie vergaßen aber, daß kein Volk kaufen kann, wenn man nicht wieder voll ihm kauft, und daß nur wenige so viel überstüffiges Gt'ld haben, um bloß die''es als Gegellwerth zu geben ; daß Geld selbst der ver^ ganglichste Reichthum sey, der größte aber im Flor des Ackerbaues und derGewerbe bestehe, für deren zeitgemäße Produkte man stetö Geld erhält, und die sich immer neu erzeugen, während das Geld nur einMahl für solche Wer-the ausgegeben werden kann, und durch fein Mittel in ei« nemLande zusammen zu halten ist, wo es nicht durch inne« re Industrie hervorgebracht wird. Spanien gibt ein Bey. spiel. Es verarime bey den Geldzufiüssen von Amerika, während slch zuerst die Niederlande, dann England , dit Waaren erzeugten, für die, trotz allerVerbothe, jenesGeld hingegeben wurde, bereicherten. Ein anderes gaben jene Regenten, welche glaubten, ihre Nachfolger durch An. sammlung großer Schatze glücklich u»e mächtig machen zu können. Unglück oder Leichtsinn verzehrten kiese Schätz« in wenigen Jahren, und das Land war machtloser amd ofc noch ärmer als zuvor, da siegewohnlich auf seine Kosten gesammelt waren. Andere beförderten den Ackerbau, die Gewerbe, den Handel, die Rechtlichkeit, den Wohlstand der Unterthanen, und schufen so einen Schatz, d«r allge« mein, unersetzlich, unnehmbar war, und im Fall der Noth stets die beste Hülfe gewährte. Frankreich gibt daS neueste Beyspiel hievo». Tragt es /etzt nicht bey erlaubter Gütenheilung, Gewerbfreyheit, freyem innern Ver< kehr, steigender Bevölkerung, die Lasten leicht, die es kurz vor der Revolution erdrückten, und zwar so leicht, daß seine Finanziers für Milliarden Nach nnden, wäh. rend die Ludwig XVI., so wie die des ganzen da. mahligen Europa's, wegen einiger Millionen das Feld räumen mußcen. ? a n d w i r t h s ch a f t. Sperlinge von Daumen :c. abzuhalten. Im „Land. und Haüswirth" wird Folgendes empfohlen: „Man schneidet einen tleinen Knollen Knob« lauch von einander, und hängt eine Hälfte davon an jeden Baum, dessen Früchte von den Sperlingen gesucht werden; bald weichen si? alle aus der Gigend, vermuthlich weil ihnel, der Geruch des Kneblauchs höchst zuwider ist. Der Knoblauch hält sich lange Zeit im Freyen an bim Baume bey vollem Geruch, und wenn letzterer aufhört zu wirken, werdl,, auch wohl die Früchte schon reif und znm Abnehmen gut s,yn. Dieses Mitc»l ist einfacher und w