Helmut Keim Oberbayerische Ahngebäude im Freilichtmuseum Glentleiten Muzaj na prostem Glentleiten na Zgornjem Bavarskem poleg kmetij, delavnic in mlinov predstavlja tudi planšarstvo. Od leta 1989 sta na ogled dve planšarski stavbi, štiri pa so še v obnovi. Stavbe se delijo na planšarske stavbe, značilne za predel Berchtesgadens, in na stavbe z bivalnim delom in hlevom, razširjene v drugih zgor-njebavarskih alpskih predelih. Aside from farmhouses, workshops and mills the Glentleiten Skansen in Upper Bavaria depicts Alpine daiiy farming as well. Since 1989 two daily-farming Alpine cottages have been opened for visitors, with four more still in the process of reconstruction. These cottages are of two different types. The first can be found in the area of Berchtesgadens; the second, in which the structure is divided into residence quarters and a stable, is typical for other Alpine areas of Upper Bavaria. Seit Beginn der Arbeiten für das oberbayerische Freilichtmuseum an der Glentleiten war neben Hofanlagen aus den verschiedenen Hauslandschaften Oberbayerns auch eine die Präsentation der Almwirtschaft und der zugehörigen Bauten geplant. Die Lage des Museumsgeländes am Fuß der Berge1 schien hierzu landschaftlich geradezu ideale Voraussetzungen zu bieten. Leider war es aber in den ersten Jahren unmöglich, aus der großen Zahl verfallender Almgebäude einige wenige, repräsentative Beispiele zu bekommen. Wollten wir eines davon transferieren, so verhinderten engagierte Heimat- und Denkmalpfleger sowie die örtliche Presse häufig den vermeintlichen »Kulturverlust“ - freilich meist ohne eine langfristige Alternative für die Erhaltung in situ anbieten zu können. Angesichts dieser Schwierigkeiten schien es anfangs ausreichend, nur eine kleine Museumsfläche für die Almwirtschaft auszuweisen. ' Zwischen Murnau und Kochel am Nordrand der Bayer. Alpen auf ca. 760 m Meereshöhe, eröffnet seit 1976. Im Laufe der Jahre wurden dem Museum dann aber doch eine Reihe interessanter Almgebäude angeboten; glücklicherweise konnte durch den Erwerb eines benachbarten Grundstücks die ursprünglich für die Almwirtschaft vorgesehene Fläche erheblich vergrößert werden. Zur Zeit befinden sich neben zwei bereits seit 1989 bestehenden Objekten zusätzlich vier weitere im Aufbau. Mit diesen sechs Almgebäuden wird dann die Baugruppe »Almwirtschaft« an der Glentleiten weitestgehend abgeschlossen sein. Sie soll noch durch eine Forsthütte, ebenfalls aus den bayerischen Bergen, ergänzt werden. Entsprechend der bereits mehrfach dargelegten Typisierung2 sind die Gebäude zu zwei Gruppen geordnet: die Almgebäude des Berchtesgadener Landes mit dem Rundumkaser seinen verschiedenen Entwicklungsstufen (drei Gebäude) und die im mittleren und westlichen Teil des oberbayerischen Alpenraums verbreitete Form, hier der Einfachheit halber »westlicher Typ« genannt (zwei Gebäude). Vervollständigt wird die Anlage durch den Aufbau einer kleinen Hirtenhütte aus den Ammergauer Bergen. Die Duslau-Alm Ein Rundholzblockbau aus dein 18. Jahrhundert Das erste der hier vorzustellenden Almgebäude stammt von der Duslau-Alm im Gemeindegebiet Kreuth, Landkreis Miesbach. Es gehörte zu einer Baugruppe, bestehend aus zwei Almgebäuden und einem Heustadel (Abb. 1). Die Alm wurde zuletzt von zwei Höfen in Kreuth bewirtschaftet, dem Zahler-Hof und dem Hahnl-LIof, zu dem unser Gebäude gehörte. Die Duslau-Alm3 war ein sogennanter Niederleger, auf 1050 bis 1250 m gelegen. Die Höfe hatten noch eine Hochalm im weiter südlich angrenzenden Berggebiet, es gab jedoch keine direkte Wegverbindung zwischen beiden Almen. Im Jahr 1992 erfuhr das Freilichtmuseum, daß die beiden Almgebäude abgerissen werden sollten, weil ein Neubau unmittelbar bevorstancl. Es herrschte deshalb großer Zeitdruck bei den Aufmaß- und Abbauarbeiten, deshalb haben wir zunächst beide Gebäude geborgen, zumal sie in Grundrißeinteilung, Größe und Konstruktion nahezu identisch sind. Die Entscheidung, welches aufgebaut werden sollte, fiel erst später, nachdem alle abbaubegleitenden Untersuchungen abgeschlossen waren und ein Konzept für die Präsentation und Nutzung im Freilichtmuseumsgelände vorlag. Das eingeschoßige Gebäude ist ca. 5,5 m breit und ca. 17,5 m lang. WohnteiP und Stall liegen hintereinander, wie dies beim »westlichen« Typ3 üblich ist. Es ist völlig in Holz errichtet; auf einem Steinfundament, das die Hangneigung ausgleicht, erhebt sich die Blockbaukonstruktion aus unbehauenen Rundhölzern. Zwei Besonderheiten - Historische Entwicklung, wirtschaftliche Grundlagen der Almwirtschaft sowie Typisierung der Gebäude,vgl. hierzu: Keim, Helmut: Almgebäude im bayerischen Alpenraum - Versuch einer typologischen Darstellung; in: Die Sennhütten in den Ostalpen (PLANŠARSKI: STAVBE V VZIIODNIH ALl’AH) - Die Iiautypologie und der Schutz der Sennhütten; gesammelt und redigiert: Tone Cevc, Ljubljana 1995. Keim, Helmut: Die Almgebäude im bayerischen Alpenraum - Versuch einer typologischen Darstellung; in: Freundeskreisblätter 35, Großweil i99b, S. Sil. Werner, Faul: Almen - Bäuerliches Wirtschaftsleben in der Gebirgsregion, München. ’ Mit rund 225 ha, davon 216 ha Waldweide und 2,7 ha Lichtweide. 1 Da verschiedene Bezeichnungen wie »Kaser» oder »Hütte» üblich sind, soll hier wie bei der Hofanlage der Begriff »Wohnteil» gebraucht werden. ' Vgl. Beiträge Anm. 2. 3/l sind hier hervorzuheben; Beim Errichten der Rundholzblockwände hat man nur jede zweite Lage (stärkere Hölzer) an den Ecken überkämmt, die jeweils dazwischenliegenden (schwächeren) finden ihren Halt durch Einnuten an den Ecken (vgl. Abb. 2), Kegelwänden bzw. Zwischenwandanschlüssen6. Die zweite Besonderheit ist die Konstruktion des Stalles, die auf eine Umbaumaßnahme hinweist; nach zwei Dritteln der Länge werden die Blockbalken der traufseitigen Außenwände von einem genuteten Ständer unterbrochen (Abb. 3, 4), außerdem befindet sich in dieser Ebene der Rest einer Giebelwand mit Spuren der ehemaligen Tür. Das Gebäude war also ursprünglich nur ca. 13,5 m lang. Abb. 1: Duslau-Alm bei Kreuth/MB, Aufnahme 1992, mit den beiden Almgebäuden und dem gemeinsam benutzten Heustadel dazwischen. Das Gebäude im Vordergrund wird zur Zeit an der Glentleiten wiederaufgebaut Die in der jetzigen Giebelaußenwand eingeschnittene Jahreszahl 1793 ließe zunächst an diese Zeit als Umbaudatum denken. Dies wäre jedoch ein Trugschluß, ein Blick in die Archivalien7 belehrt uns eines Besseren: Ursprünglich gehört die Alm zu drei Höfen, 1879 eiwerben der Zahler- und der Hahnl-Hof die Holz- und Weiderechte des dritten Hofs. Damit können sie mehr Vieh auftreiben und beantragen die Vergrößerung ihrer Ställe. Dies wird ihnen notariell 1895 genehmigt, wenn sie sich verpflichten, »die dritte Alphütte... auf der Duslau-Alpe abzubrechen, für die Vergrößerung der beiden anderen Alphütten das noch brauchbare Bau- und Schindelholz aus dem abgebro- 6 Diese -Sparlmiweise- ist im bayerischen Alpenraum nur an untergeordneten Hauten wie Heuhütten zu beobachten; die Tatsache, daß beide Gebäude diese Konstruktion zeigen (und auch sonst weitgehend übereinstimmen) läßt auf eine gleichzeitige Errichtung durch dieselben Zimmerleute denken. Die Belegstellen bei diesem und den folgend aufgeführten Gebäuden nicht im Einzelnen angegeben; die Auswertung der Archivalien befindet sich im Archiv des Freilichtmuseums. chenen Gebäude zu verwenden und letzteres wieder zu verbauen...». Somit kann als Umbaudatum 1895 oder 96 angenommen werden. Die Jahreszahl 1793 bezieht sich also auf die Errichtung des abgebrochenen Almgebäudes. Die dendrochronologische Datierung der ersten Bauphase unseres Almgebäudes ergab ebenfalls 1793, demnach wurden beide Gebäude gleichzeitig erbaut. Abb. 2: Detail Die Dachkonstruktion ist entsprechend der geringen Spannweite sehr einfach: Die Rafen des flachgeneigten l’fettendaches liegen auf dem obersten Balken der Längswände sowie auf der Firstpfette auf; letztere wird von den Giebelwänden getragen. Das Almgebäude war bis zuletzt genutzt - im Sommer für den Almbetrieb, im Winter war der Wohnteil als Skihütte vermietet. Dementsprechend war das Innere den modernen Bedürfnissen angepaßt worden: Man hat in den ursprünglich ins Dach reichenden Raum eine Zwischendecke eingezogen und die Wände verkleidet8; als Feuerung diente ein eiserner Sparherd mit gemauertem Kamin und an der Südseite wurde ein großes Fenster eingebaut. Die ursprüngliche Legschindeldeckung wurde durch Welleternit ersetzt. K Verputz auf Heraklit-Platten. der Blockwandkonsiiuktion =P Stall Erweiterung / / i (1895) (Schlaf- ! Vorratsstelle) : kammer Keim, Abb. 3 0 1 2 3 4 5m Abh. 3: Grundriß mit rekonstruierter Einteilung (gestrichelt) des Wohnleils Abb. 4: 1895 wurde der Stall um die Hälfte verlängert. An den ehemaligen Blockbauecken stehen jetzt Spundpfosten zur Aufnahme der anschließenden Wandbalken Wohnteilgrundriß (Abb. 3): Man betritt den Wohnteil von der östlichen Giebelseite; links, in der Südostecke befindet sich die Herdstelle, in der Südwestecke der Sitzplatz. Dem Eingang gegenüber führt die Tür in den Stall. Bei diesem Bautyp ist der Wohnteil normalerweise in zwei Räume unterteilt - den Arbeits- und Wohnraum mit der Eeuer-stelle und den Schlafraum mit einem darunterliegenden Keller. Davon war beim letzten Zustand zunächst nichts mehr feststellbar. Bei den Modernisierungsmaßnahmen wurden viele Spuren der ursprünglichen Nutzung zerstört, wie sich nach Abnahme der Wandverkleidung zeigte; insbesondere hat man die Oberflächen der stärkeren Rundhölzer mit dem Beil weggeschlagen. Trotzdem ließen sich noch wichtige Hinweise auf den früheren Zustand feststellen, außerdem kann für die Rekonstruktion der ehemaligen Raumeinteilung und Nutzung das nahezu baugleiche andere Almgebäude herangezogen werden: Anschließend an die Stalltür war in der Nordwestecke mit Bretterwänden ein kleiner Vorratsraum abgeteilt. Darunter befand sich ein rund 1,8 m hoher Kellerraum zur Aufbewahrung der Milcherzeugnisse.9 Der verbleibende Platz zwischen der Speiskammer und der östlichen Außenwand von rund 1,8 m Länge diente als Schlafbereich. An der Nordwand sind Spuren einer eingebauten Bettstelle erkennbar; ob der Schlafbereich zum Wohnteil hin offen oder mit einer Bretterwand abgetrennt war, ließ sich nicht mehr feststellen. Auch die Spuren der ehemaligen Herdstelle sind bei diesem Gebäue nicht so gut erkennbar wie beim benachbarten; dort sind sie zwar sehr deutlich, lassen aber zwei unterschiedliche Interpretationen für die Form der Herdstelle zu: Entweder war der Herd etwa 40 cm hoch und zum Raum hin von einem Kranz aus je zwei Holzbalken eingefaßt, oder, wie bei einem Vergleichsobjekt im Isarwinkel10 beobachtet, das Feuer brannte zu ebener Erde und die 40 cm hohe Balkeneinfassung diente zum Sitzen um die Feuerstelle. Die geringe Höhe der Vormauerung von insgesamt 70 cm" , die an der Blockwand zum Schutz gegen das Feuer angebracht war und die enormen Abmessungen der Feuerstelle (Länge in Firstrichtung: 1,80 m, Tiefe: 1,50 m) lassen eher an die letztere Variante denken. An der dem Herd gegenüberliegenden Wand zum Stall fanden sich noch Spuren einer fest eingebauten Sitzbank. Damit dürfte der größte Teil der ehemaligen Innenausstattung feststehen. Mit dem Wiederaufbau im Freilichtmuseum wurde im Herbst 2001 begonnen. Wir haben uns entschlossen, das Innere nicht im ursprünglichen Zustand zu präsentieren; einerseits wäre die Rekonstruktion der zerstörten Rundholzoberflächen nicht befriedigend zu lösen, andererseits existieren von der früheren Nutzung und Einrichtung weder mündliche Berichte noch originale Ausstattungsgegenstände. Nach unserem bisherigen Konzept soll das Innere im letzt vorhandenen Zustand wiederhergestellt und für museumspädagogische Zwecke genutzt werden. Der Weberbauerkaser von der Haidenholzalm Ein Mauerwerksbau aus dem 19. Jahrhundert Die Haidenholzalm liegt nordöstlich des Geigelsteins und gehört zum Gemeindegebiet Schleching, Landkreis Traunstein. Das rund 200 ha große Almgelände auf ca. 1330 m Höhe12 wird von Ende Juni bis Ende September bewirtschaftet. 1908 standen auf der Haidenholzalm noch sieben Almgebäude (Abb. 5), heute sind es nur mehr zwei. Unseres gehörte seit 195111 zum Weberbauerhof in Schleching. Da der Besitzer im Jahr 2000 für die weitere Bewirtschaftung der Alm einen Neubau errichtete, wurde das baufällig gewordene alte Gebäude (Abb. 6) ins Freilichtmuseum transferiert. Die Eröffnung fand im Herbst 2002 statt. '' Heim anderen Almgebäude scheint dies etwas anders gewesen zu sein: Hier ist nur der Hoden des Vorratsraums um rund 1 m tiefer gelegt, es war also kein richtiger Kellerraum vorhanden. Laichhansen-Alm, Jachenau/TÖL. " Nachgewiesen durch fehlende Schwärzung in diesem Bereich. IJ Höhenangabe bezieht sich auf die Lage der Gebäude. Die Weideflächen reichen weiter hinauf. Damals wurde das Gebäude, das vorher zum Fasching-Hof gehörte, vom Weberbauer-Hof übernommen und der alte Weberbauerkaser abgerissen. Abb. 5: Die Haidenholz-Alm zu Beginn des 20. Jhs. mit den damals noch sieben Almgebäuden (Archiv Forstamt Marquartstein) c- Sr . • . ■- Abb. 6: Der Weberbauerkaser 1996 Obwohl mehr als 45 km Luftlinie von der Duslau-Alm entfernt, repräsentiert der Weberbauerkaser den selben (»westlichen«) Bautyp - nur, daß seine Wände vollständig in Mauerwerk errichtet sind. Einer Inschrift auf der Firstpfette entsprechend wurde das Gebäude 1824 errichtet. Es hat damals möglicheiweise anders ausgesehen, denn noch um die Mitte des 19. Jhs. werden im Forstamtskataster etliche Gebäude auf der Haidenholzalm als »ganz aus Holz« bzw. »halb gemauert« aufgeführt.H Grundriß (Abb. 7): Das eingeschossige Gebäude ist außen ca. 6 m breit und 14,6 m lang; wegen der mehr als 40 cm dicken Wände sind die Innenmaße wesentlich geringer (Wohnteil ca. 5 x 3,5 m, Stall 5 x 10,5 m). Im Wohnteil ist an der Nordseite mit einer durchgehenden Bretteiwand eine Schlafkammer (b = 2 m) abgeteilt. Darunter befindet sich ein niedriger Keller. ■•o Stall Kammer 1 J , , Keim, Abb. 7 0 1 2 3 4 5m Abb. 7: Grundriß des Weberbauerkasers Auch bei diesem Almgebäude sind im 20. Jahrhundert - allerdings bescheidene -Modernisierungen erfolgt. Die ursprünglich offene Feuerstelle in der Südostecke ließ sich in ihrem Fundament noch nachweisen. Etwa um 1920 wurde ein gemauerter Sparherd eingebaut und hierfür ein Schornstein eingezogen, allerdings erst ab ca. 1,7 m Höhe über dem Fußboden. Nachdem der Raum nun rauchfrei war, konnte man ihn mit einer Bretterdecke zum Dach hin abschließen. Außerdem erhielten die Wände eine schlichte Holzverkleidung bis in ca. 1,3 m Höhe. Nach der Übernahme des Gebäudes 1951 durch den Weberbauerhof wurde statt des gemauerten Sparherds ein transportabler Eisenherd aufgestellt; in dieser Zeit hat man auch die Legschindeldeckung über dem Wohnteil durch ein Blechdach ersetzt. Die letzte Baumaßnahme war - nach dem Ausbau der Zufahrtsstraße um 1970 - an der Südseite der Anbau eines Holzschupfens für Werkstatt und Brennholzlager. 11 Wegen der zahlreichen Gebäude auf dieser Alm und der Besitzerwechsel isl die Zuordnung der Aussagen zu einzelnen Baulichkeiten jedoch nicht immer eindeutig möglich. Die Konstruktion des Gebäudes ist schlicht: Auf den Bruchsteinwänden liegt ein einfaches Pfettendach. Die Firstpfette wird über dem Stall nur von den Binderbalken getragen, diese mußten deshalb im Winter wegen der hohen Schneelasten zusätzlich abgestützt werden. Außerdem sind viele der Holzteile in Zweitverwendung eingebaut worden waren.15 Bei der Transferierung des Gebäudes wurden nicht nur sämtliche Holzteile und der gemauerte Schornstein geborgen. Beim Mauerwerk ließen zwar die schlechte Qualität (unbehauene Bruchsteine, viel Füllmaterial, magerer Mörtel) und die zahlreichen statischen Schäden eine Ganzteiltransferierung nicht sinnvoll erscheinen, jedoch wurde das gesamte Kalksteinmaterial und der Mörtelsand zur Glentleiten transportiert. Die Eckquader waren vorher exakt eingemessen, numeriert und separat abgebaut worden; so konnten sie beim Wiederaufbau wieder in der originalen Lage eingemauert werden. Für die Präsentation des Gebäudes ist die 2. Hälfte des 20. Jhs. vorgesehen, denn es war bis zuletzt voll bewirtschaftet; die letzten Sennerinnen konnten ausführlich befragt werden, außerdem war es möglich, den allergrößten Teil des Originalinventars (Abb. 8) mit dem Gebäude zu übernehmen. Abb. 8: Das Innere 1996; die Einrichtung konnte nahezu vollständig ins Museum übernommen werden Der Hainzenkaser von der Königsbach-Alm Ein echter Rundumkaser von 1689 Die Almgebäude in den Berchtesgadener Alpen zeigen eine eigenständige Entwicklung; ihre Form ist im bayerischen und - soweit mir bekannt - auch in anderen IS Zum Beispiel bestehen die Bodenlager im Stall sämtlich aus wiederverwendeten Dachhölzern von den inzwischen abgebrochenen Nachbargebäuden. Alpenregionen - unbekannt und findet nur in Slowenien ihre funktionelle Entsprechung, wenngleich hier die Bauform zunächst völlig anders anmutet. Die Entwicklung des Rundumkasers und seine slowenische Parallele auf der Velika Planina wurde bereits an anderer Stelle1'1 ausführlich behandelt; deshalb soll hier die kurze Zusammenfassung in Abb. 9 genügen. Trotzdem verdient der älteste inschriftlich datierte Rundumkaser, hier ausführlicher vorgestellt zu werden, zumal dieser in den oben genannten Publikationen nur kurz erwähnt ist. Abb. 9: Entwicklungsschema des Rundumkasers tr%hj* Abb. 10: Die Königsbach-Alm (I. El. 20. Jh.) mit den zehn Kasern Vgl. Anmerkung 2 0990, S. 30,31) sowie Werner, Paul: Die Baulichkeiten auf den Almen des Berchtesgadener Land. Der Rundumkaser; in: Alpe - Alm. Zur Kulturgeschichte des Alpwesens in der Neuzeit, Brig, 1994, S. 65 fr. Kaser Kammer I Kaser Der Hainzenkaser stammt von der Königsbach-Alm südlich von Berchtesgaden, einem großen Almgelände mit ehemals 10 Kasern (Abb. 10, 11)17. Auf ca. 1200 m Höhe gelegen war die Alm ein sog. Mitterleger. Unser Gebäude gehörte zum Hainzenlehen, gelegen im Gemeindegebiet von Schönau am Königssee. Der Kaser war bis Anfang der 1960er Jahre bewirtschaftet und begann dann zu verfallen. Offenbar hat man schon damals seinen Wert erkannt und so wurde er um 1970 unter Leitung des Landratsamts abgetragen und beim Heimatmuseum in Berchtesgaden wieder errichtet. Der neue Standort war jedoch nur eine Notlösung; er lag abseits vom Publikumsbetrieb und war vor allem klimatisch sehr ungünstig, so daß der Verfall weiterging. Deshalb wurde das Gebäude schließlich dem Freilichtmuseum angeboten und 1993 zum zweiten Mal abgebaut. Derzeit läuft der Aufbau, die Eröffnung ist für 2003 geplant. Abb. 11: Der Hainzenkaser, Aufnahme 1941 Das Gebäude ist ca. 12 m breit und 13,5 m lang; der Innenteil mißt ca. 6,5 x 7 m. Er ist unterteilt in den "Kaser« (Arbeits- und Aufenthaltsraum) und eine dahinterliegende Kammer (Abb. 12); diese diente zuletzt als Schlafraum und zur Vorratsaufbewahrung, es gab wohl einen kleinen Keller darunter18. In früheren Zeiten befand sich die Schlafstelle im Hauptraum - Spuren an den Wänden weisen darauf hin19. Die Feuerstelle liegt in der Ecke neben dem Eingang, ist im Boden eingetieft und von kräftigen Balken eingefaßt. Von der originalen Ausstattung ist nichts mehr vorhanden, sie kann jedoch aufgrund von Spuren an den Wänden und vor allem aufgrund zahlreicher 17 Um 1817 waren es 8 Einzelgehäude, 2 davon werden als Doppelkaser genutzt; Archivalien bearbeitet von Michael Sebald, Archiv Freilichtmuseum. Die Aussagen der letzten Nutzer sind hierzu unklar, alle vergleichbaren Objekte haben jedoch einen Kellerraum. ,1J Vgl. Keim, Helmut/Rautenberg, Ute; Die Baugruppe Almwirtschaft im Freilichtmuseum; in: Freundeskreisblätter 29, Großweil 1990, S. 65, Abb. iCLj Rinder- i; Kälber- Kammer -stall 0 1 2 3 4 5m Abb. 12: Grundriß des Hainzenkasers, Einrichtung rekonstruiert Vergleichsbeispiele rekonstruiert werden: Wohl im Anschluß an die Feuerstelle, im Schwenkbereich des Kesselgalgens - stand der Käswassertrog, hergestellt aus einem ausgehöhlten Baumstamm. Um die Ecke anschließend, zur Kammertür hin, befand sich eine Bank mit einem kleinen Klapptisch. Weitere Bänke (und früher die bereits erwähnte Schlafstelle) vervollständigten die sparsame Einrichtung. Der Kaser ist bis unters Dach offen (Rauchabzug), die Kammer hat eine Decke aus Balken und Bohlen. In der Kammerwand sind auf der Stubenseite stufenartig versetzt einige Holzbrettchen eingedübelt, auf denen man auf dem Dachboden über der Kammer hinaufklettern konnte; hier hatte meist der Hiiterbub seinen Schlafplatz. Das Gebäude ist völlig in Blockbau konstruiert, lediglich die Fundamente und die Wandecke hinter der Feuerstelle sind gemauert. Die äußere Umfassung (Stallwände) ist aus unbehauenen Rundlingen gezimmert. Zum Teil sind kurze Ständer eingefügt, wohl um auch kürzere Stämme verwenden zu können. Das Innere ist hingegen sehr solide gezimmert, aus behauenen Balken mit zum Teil sehr großen Querschnitten, bis zu 30 cm dick und 40 cm hoch20. M Diese kräftigen Querschnitte sind ein sicherer Hinweis auf eins hohe Alter des Gebäudes, in späteren Zeiten hatte man offenbar keine so großen Häume mehr zum Verbauen zur Verfügung. Die unterschiedliche Qualität des Blockbaus von Wohnteil und Stall ist offenbar aber nur funktionell begründet. Zunächst könnte man an unterschiedliche Bauphasen denken - tatsächlich finden sich in den Außenwänden einige auf 1794d datierte Hölzer; allerdings bezieht sich dies wohl auf nur eine Reparaturmaßnahme, denn der größere Teil des Bauholzes stammt aus der ersten Bauphase. Trotz der unterschiedlichen Qualität gehören beide Teile also auch gefügemäßig zusammen.21 Einige Details weisen aber tatsächlich noch auf die Entwicklung vom offenen Rundumkaser (vgl. Abb. 13) hin. Abb. 13: Beim Abbau (Aufnahme 1993) wird das Baugefüge deutlich ablesbar: das in kräftigem Kantholzblockbau gezimmerte Innere ist ringsum vom Stall mit Rundholzblockwänden umgeben. Die Abschrägung der (wohl als auskragend geplanten) Konsolbalken, links sichtbar, weist darauf hin, daß der Kaser auf der Eingangsgiebelseite ursprünglich offen geplant war Die Firstpfette trägt in einer Kartusche die Inschrift 1689. Dieses Baudatum wurde dendrochronologisch bestätigt. Die Jahreszahl findet sich auch am Türsturz. Auf eine Besonderheit sei noch hingewiesen: Am Flügel der Türe zwischen Stall und Kaser sind zahlreiche Darstellungen eingeritzt: Tiere, der Umriß der menschlichen Hand, aber 21 Die zwei obersten Längswandbalken des Kasers binden bis über die Außenwände durch, ebenso läuft die Firstpfette in einem Stück durch, die über dem Stallbereich jeweils noch von einer Kegelwand aus drei Hölzern unterstützt wird. Diese massive Ausbildung der giebelseitigen Vordachkonstruktion wie auch die eingangsseitig vorhandene, konstruktiv völlig unsinnige Abschrägung der unteren Längsbalken (nur sinnvoll bei Auskragung) könnten ein Indiz dafür sein, daß beim Aufbau 1689 zunächst noch ein offener Rundumkaser geplant war. auch Jahreszahlen und Initialen - wie sie sich auf den Türen zahlreicher Almgebäude finden22. Die Anlage des Stalls rings um die Hütte hatte den Vorteil, daß letztere klimatisch geschützt im Inneren lag. Allerdings erhielt der Kaser durch die Stalltür nur sehr wenig Tageslicht. Dies war wohl der Grund dafür, den reinen Rundumkaser abzuwandeln und weiterzuentwickeln. Die beiden seit 1989 an der Glentleiten aufgebauten Berchtesgadener Almgebäude zeigen dies beispielhaft. Beide Gebäude wurden bereits in ausführlicher Form dokumentiert23, deshalb sollen sie im Folgenden nur kurz abgehandelt werden. Der Brunnerkaser von der Mordau-Alm Ein Kaser von 1507 im Stall von 1787 Die Mordau-Alm liegt im Lattengebirge auf ca. 1180 m und wurde als Niederleger vom Brunnerlehen in Ramsau bewirtschaftet. Nach 1967 wurde die Alm nicht mehr genutzt, das Almrecht verfiel. 1981 wurde das baufällige Gebäude vom Freilichtmuseum übernommen. t. Vorratsk. J[ Schlafk Rinder- stall Kälber- | stall 0 1 2 3 4 5m Abb. 14: Grundriß des Brunnerkasers, Mordau-Alm; an den Wohnteil eines ehemaligen Rundumkasers von 1507 wurde 1787 auf zwei Seiten der Stall angefügt u Vgl. hierzu: Werner, Raul: Bäuerliche Baukultur im Berchtesgadener Land, Berchtesgaden 1984, Abb. 236, 254, 256, 257, 262, 263, 280 (Hainzenkaser), 286, 289. Oh es sich dabei, wie Werner vermutet (S. 81) um »Apotropaia- oder Jagdzauber handelt oder ob diese Darstellungen nur aus der Langeweile der Almhirten entstanden sind, sei dahingestellt. Keim, Helmut/Rautenberg, Ute: vgl. Anm. 19, S. 36ff. Grundriß (Abb. 14): Der Wohn- und Arbeitsraum liegt in der Gebäudeecke; dadurch ist die Belichtung durch ein Fenster möglich, der Eingang erfolgt aber nach wie vor durch den Stall. Die Blockbalken der Außenwände laufen nicht durch, sondern Kaser und Stall sind zwei verschiedene Bauteile: Der mit 1507 dendrodatierte Kaser ist das Innere eines echten Rundumkasers,24 das beim Neubau 1787d wieder mitverwendet wurde. Die Innenausstattung (Abb. 15) ähnelt der des Hainzenkasers, jedoch ist hier der Kammerteil in zwei Räume unterteilt; der größere diente als Vorratskammer und ist unterkellert, der kleinere als Schlafkammer, wobei sich auch hier die ursprünglich im Herdraum fest eingebaute Schlafstelle nachweisen läßt. Im Jahr 1955 wurde nach einem Lawinenschaden das Gebäude modernisiert; im Freilichtmuseum wird es im Zustand der ersten Jahrzehnte des 20. Jhs. gezeigt. Die Rekonstruktion der Ausstattung einschließlich der im Boden eingelassenen Feuerstelle war anhand von Spuren am Gebäude und vor allem aufgrund der detaillierten Aussagen der letzten Nutzer möglich. Abb. 15: Die Inneneinrichtung des Brunnerkasers wurde nach Angaben der letzten Benutzer rekonstruiert (Zustand Anf. 20. Jh.) Der Doppelkaser von der Mitterkaser-Alm Zwei Epochen unter einem Dach Die Mitterkaser-Alm liegt im Gebiet des Watzmannmassivs auf 1460 m Höhe. Wie der Name sagt, war sie sein Mitterleger. Sie gehörte zu zwei Höfen, dem Hanötzlehen in Schönau sowie dem Schwabenlehen in Ramsau. Beide Höfe teilten sich nicht nur 21 Spuren eines ehemals ringsum laufenden Stalls waren an den Außenwänden noch feststellbar, außerdem hatte das Gebäude wohl kaum so lange der Witterung standgehalten, wenn es sich nicht geschützt im Inneren befunden hätte. diesen Doppelkaser, sondern gleichfalls die Almgebäude auf der tieferliegenden Lah-ner-Alm (Niederleger) und der höherliegenden Falzalm (Hochleger). Das 1857 errichtete Gebäude unterscheidet sich auch äußerlich von den bisher Beschriebenen. Der Blockbau ist aus einheitlich stark behauenen Stämmen gezimmert. Der Grundriß (Abb. 16) zeigt beidseits der Firstlinie zunächst dieselbe Einteilung; betrachten wir eine Hälfte allein, so haben wir die Spätform des Rundumkasers vor uns, bei der Kaser und Kammer eine Gebäudeseite einnehmen. Wenn dies (wie hier) die Giebelseite ist, entspricht der Grundriß dem des sogenannten westlichen Typs.25 Die Tatsache, daß der Eingang weiterhin durch den Stall erfolgt, weist aber auf die andersartige Entwicklung, nämlich aus dem Rundumkaser hin. ; In- stall Stall pnq OO OO jc Küche 3 Gaststube Kammer Sitzplatz 5 m 3 2 4 0 1 Abi'). 16: Grundriß des Doppelkasers von der Mitterkaser-Alm; im linken Teil ist die ursprüngliche Einrichtung noch erhalten Der Mitterkaser ist als Museumsobjekt besonders geeignet, weil er zwei ursrpüngli-ch gleiche Grundrisse zur gleichen Zeit in unterschiedlicher Nutzung und Ausformung zeigt: die linke Seite (Hanötzkaser) in unveränderter Form, wie sie bis zuletzt bewirtschaftet wurde - mit der offenen Feuerstelle im Kaser; der rechte Teil (Schwabenkaser) dagegen verändert: Angesichts der günstigen Lage am Aufstieg zum Walzmann hatten die Besitzer seit den frühen 20er Jahren die vorbei kommenden Wanderer bewirtet (Abb. 17). Die neue Nutzung hinterließ ihre Spuren: Die Zwischenwand im Wohnteil wurde herausgenommen und so ein größerer Raum geschaffen. Ein Schornstein wurde aufgemauert und ein großer eiserner Sparherd aufgestellt, was eine reich- 25 Wenngleich für diesen eine ähnliche Entwicklung bisher in keiner Weise belegt werden konnte. haltigere Speisenauswahl ermöglichte. Gleichzeitig hat man auf der Traufseite das Dach verlängert und einen wettergeschützten Sitzplatz für die Wanderer geschaffen. Abb. 17: Der Doppelkaser um 1930; die rechte Hälfte wurde für die Bewirtung von Berg-wanderern teilweise umgebaut Im Museum zeigen wir das Gebäude im Zustand der 1930er Jahre. Hierzu brauchten wir den Schwabenkaser nicht zu rekonstruieren - dieser Zustand ist original nebenan im Hanötzkaser zu sehen (Abb. 18). Vielmehr wollten wir bewußt neben der reinen Almnutzung auch die für die Almbauern wichtige zusätzliche Einnahmequelle durch die Bewirtung von Wanderern darstellen. Die Hirtenhütte vom Wildfeuerberg Das Nötigste auf engstem Raum Das vierte derzeit im Aufhau befindliche Almgebäude stammt am Wildfeuerberg, einem nördlichen Ausläufer der Ammergauer Berge auf ca. 1300 m Höhe. Es nimmt in der Baugruppe Almwirtschaft eine Sonderstellung ein. Die Hütte gehörte zu einer Genossenschaftsalm (die bisher vorgestellten Almgebäude stammen sämtlich von Privat- bzw. Berechtigungsalmen), 1996 gehörten der Genossenschaft 30 Bauern an; inzwischen kann man auf einer Forststraße hinauffahren. Früher hatte ein angestellter Hirte rund 90 Stück Vieh (Jungvieh und Pferde) auf dieser »Hochalm«, zu der ca. 700 ha Waldweide gehören, zu beaufsichtigen. Etwas tiefer lag eine weitere Hütte, vergleichbar einem Niederleger. Das Gebäude unterscheidet sich wesentlich von den anderen Almgebäuden, denn es ist nur Unterkunft für den Hirten - bei Nacht und bei schlechtem Wetter; es gibt weder einen Stall noch wurden hier irgendwelche Milchprodukte hergestellt. Dementsprechend sind die Abmessungen sehr klein - innen ca. 2,65 x 3,4 m - und die Einrichtung ist äußerst karg: ein kleiner gemauerter Sparherd dient zum Kochen und Heizen, die restliche Ausstattung besteht aus Bettstelle, Tisch und Bank, alles fest eingebaut und auf einfachste Art zusammengezimmert. Abb. 18: Inneres des Doppelkasers linke Hälfte mit der unverändert erhaltenen Feuerstelle, die restliche Ausstattung konnte eindeutig rekonstruiert werden Die Konstruktion des Gebäudes ist ebenfalls sehr einfach. Die Wände sind als Ständerbau errichtet, ausgeblockt mit Balken, die gleichzeitig als Aussteifung dienen. Das mittelsteile Pfettendach war zuletzt mit Biberschwanzziegeln gedeckt, früher dürften es wohl Nagelschindeln gewesen sein. Das Gebäude wurde 1884 erbaut, die früheste von einem Hirten eingeschnitzte Jahreszahl lautet 1885. Der letzte Hirte bewohnte die Hütte bis 1952, dann war sie privat vermietet. Im Jahr 1995 hat das Freilichtmuseum das Gebäude abgebaut, ebenfalls im Herbst 2002 wurde es eröffnet. Diese kleine, unspektakuläre Hütte erweitert das Spektrum der vorgestellten Gebäude noch um den wirtschaftlichen Aspekt der Genossenschaftsalm und vervollständigt so die Baugruppe Almwirtschaft an der Glentleiten. Die noch in situ bestehenden Almbauten werden, wenn nicht schon geschehen, mehr und mehr verändert; soweit die Almen überhaupt noch bewirtschaftet werden, müssen die Gebäude den heutigen Bedingungen angepasst werden bzw. häufig Neubauten weichen. Von den 1972 noch über 1.000 Almgebäuden in Oberbayern werden wohl die wenigsten in ihrer ursprünglichen Form erhalten werden können. In seltenen Fällen gelingt eine gewisse Musealisierung in situ26, ansonsten werden wohl die sechs an die Glentleiten transferierten Almbauten die einzigen baulichen Zeugnisse einer zu Ende gehenden alpinen Bewirtschaftungsform sein. -• s v- Abb. 19: Die »Almbaustelle« im Freilichtmuseum an der Glentleiten: Baugruppe Berchtesgadener Rundumkaser. Links: (im Bau) Hainzenkaser, mitte: Brunnerkaser, rechts: Doppelkaser Mitterkaseralm Povzetek Zgornjebavarske planšarske stavbe v Muzeju na prostem Glentleiten Muzej na prostem Glentleiten na Zgornjem Bavarskem poleg kmetij, delavnic in mlinov predstavlja tudi planšarstvo. Od leta 1989 sta na ogled dve planšarski stavbi, štiri pa so še v obnovi. Stavbe se delijo na dve skupini: • planšarske stavbe, značilne za predel Berchtesgaden, z bavarsko planšarsko bajto (Rundumkaser) in njenimi različnimi razvojnimi oblikami, ki razen v Sloveniji v alpskem svetu nima primerjave, ter • stavbe z bivalnim delom in hlevom, ki stojita drug za drugim ali ob drugem, razširjene v drugih zgornjebavarskih alpskih predelih. Pastirski stan zaokroža stavbni kompleks. So z. B. auf der Bindalm bei Rainsau; Werner, Paul, 1984, vgl. Anm. 22, S. 310, 311. Ferner Werner, Paul, 1993, vgl. Anm. 16, S. 82ff. Planina Duslau — brunarica iz 18. stoletja (sl. 1-4) Planina je ležala na pribl. 1100 m nadmorske višine v občini Kreuth, v okrožju Miesbach. Leta 1992 je muzej na prostem brunarico podrl in prenesel. Enonadstropno stavbo sestavljata bivalni del in hlev, ki stojita drug za drugim, kakor je značilno za ta tip stavbe. Zgrajena je bila konec 18. stoletja, okoli leta 1895 so hlev podaljšali. Stavba je bila v celoti zgrajena kot brunarica posebne oblike, pri kateri se le vsako drugo bruno na vogalih prekriva. Danes je bivalni del posodobljen: bivše ognjišče je zamenjal štedilnik, vgrajen je dimnik, v izvirno odprt strešni prostor je vgrajen vmesni strop, okna so povečana in stene obložene in ometane. V kotu je bila shramba s kletjo, prvotno ločena od ostalega prostora, zraven je bilo ležišče. Stavbo so začeli obnavljati leta 2001. Koča Weberbauerkaser na planini Haidenholz — zidana stavba iz 19. stoletja (sl. 5-8) Planina Haidenholz spada pod občino Schleching, v okrožje Traunstein, in leži na 1350 m nadmorske višine. Okoli leta 1908 je bilo tu še sedem planšarij, danes sta samo še dve. Podirajočo se kočo Weberbauerkaserjn leta 2000 prevzel muzej na prostem; v jeseni 2002 bi naj bila ponovno odprta za javnost. Koča spada med enake stavbne tipe kakor prejšnja, le da je v celoti zidana iz lomljenca. Postavljena je bila leta 1824, ko je bila morda še v celoti ali delno iz lesa. Danes je to enonadstropna stavba; spalni prostor, pod katerim je klet, je ločen od bivalnega dela. Kot v prejšnjem primeru, je bila tudi ta stavba v 20. stoletju modernizirana. Pri prenosu so se ohranili ne le vsi leseni deli, temveč tudi celotni kamniti material, ki so ga pri ponovni postavitvi spet uporabili. Muzej je pridobil tudi ves prvotni inventar. Koča Hainzenkaser na planini Königsbach - pravi Rundumkaser iz leta 1689 (sl. 10-13) Planšarske stavbe v berchtesgadenških alpah kažejo na samostojen razvoj; razen v Sloveniji, kjer so ohranjene funkcionalno primerljive stavbe, v drugih alpskih regijah njihove oblike ne poznamo. Razvoj koče tipa Rundumkaser in njene slovenske »sorodnice« na Veliki planini je izčrpno obdelan na drugem mestu (op. 2). Zato le na kratko o pričujoči koči (sl. 9). Koča Hainzenkaser je stala na planini Königsbach (na višini pribl. 1200 m), na planšarskem območju južno od Berchtesgadena, kjer je bilo včasih 10 stavb. Spadala je k fevdu Hainzenlehen v občini Schönau pri Berchtesgadenu. Do I960 je koča služila v gospodarske namene, leta 1970 so jo prenesli v Berchtegaden, leta 1993 pa jo je prevzel muzej na prostem. Trenutno je v obnovi in bo leta 2002 odprta za javnost. Hlev z vseh štirih strani obdaja notranji bivalni del, ki se deli na izbo (Kuser), delovni in bivalni prostor, ter na kamro, nazadnje spalni in shrambeni prostor; prej je bilo ležišče v glavnem prostoru. Ognjišče je poglobljeno v tla. Gravirana letnica 1689 je dendronokronološko potrjena. Stavba je v celoti zgrajena kot brunasta planšarska koča, s hlodovino na zunanjih stenah, močnimi tramovi znotraj in z zidano vogalno steno za ognjiščem. Koča Brunnerkaser na planini Mordau —stan iz leta 1507, hlev iz leta 1787 (sl. 14, 15) Stavba je ležala 1180 m visoko in je bila del fevda Brunnerlehen pri Berchtesgadenu. Kočo, ki že od leta 1967 ni več bila v uporabi in je vidno razpadala, je leta 1981 prevzel muzej na prostem; od leta 1989 je spet odprta za obiskovalce. Stavba je razvitejša obliko Rundumkaserja, kjer je bivalni prostor v kotu in je osvetljen le skozi okno. Vhod je še vedno skozi hlev. V tem primeru je notranjost preostanek Rundumkaserja iz leta 1507, večji je podkleten in služi kot shramba, v manjšem je spalni prostor. Koča Doppelkaser na planini Mitterkaser - dve obdobji pod eno streho (sl. 16-18) Planina Mitterkaser leži 1460 m visoko ob severovzhodnem pobočju Watzmannovega masiva. Tako imenovani Doppelkaser je bil v lasti dveh domačij - v Schönauu in Ramsauu pri Berchtesgadenu. Leta 1857 postavljena stavba se ob slemenski liniji deli na dve prvotno enaki polovici. Ena od teh je do danes ohranila prvotno obliko, drugo so predelali že v prvi polovici 20. stoletja. Ob planšarstvu so se lastniki koče ukvarjali tudi s postrežbo mimoidočih popotnikov in si s tem zagotovili potreben dodatni zaslužek. Za to so morali kočo predelati: podrli so steno med kamro in izbo, vgradili zidan dimnik in štedilnik, dogradili pokrit prostor za sedenje in na čelni strani vstavili vhodna vrata. Stavba je v okviru muzeja predstavljena v obeh namembnih oblikah iz časa okoli leta 1930. Nespremenjena polovica stavbe razvojnozgodovinsko predstavlja končno obliko Runclumkaserja, kjer bivalni del zajema celo zunanjo steno, hlev pa stoji ob njem oziroma za njim - podobno kot pri uvodno predstavljenem tipu koče Weberbauerkaser na planini Duslau. To, da vhod v izbo še vedno poteka skozi hlev, pa nakazuje drugačen razvoj koče, ki izvira iz Runclumkaserja. Pastirski stan z gore Wildfeuerberg - najnujnejše na najmanjšem možnem prostoru To je planšarska stavba iz gorovja Ammergau. bila je le skromno pastirsko bivališče brez hleva. Zato so njene mere majhne (notranjost 2,6 x 3,4 m), oprema pa je omejena le na najnujnejše: majhen zidan štedilnik, ležišče, miza in klop, vse grajeno in grobo tesano. Stene so postavljene iz soh, prostor med njimi je zaprt z ležečimi tramovi. Stavba, postavljena v drugi polovici 19. stoletja, je bila v uporabi do leta 1952. Leta 1995 jo je muzej na prostem podrl in jo zdaj znova postavlja. Od 1000 planšarskih stavb iz leta 1972 jih je na zgornjebavarskem območju veliko zginilo. Le redko se ohranijo v prvotni obliki, večinoma jih je treba prilagoditi današnjim razmeram, ali pa jih zaradi novih gradenj odstraniti. Tako bodo omenjene planšarske stavbe, ki so bile prenešene v Muzej na prostem Glentleiten, edina priča izginjajoče alpske gospodarske dejavnosti.