(MbmherMZ» eitung., Dienstag öen 14. N^ril 183s. Wt i e n. ^>e. Majestät der König der Franzosen haben Ihren Botschafter am kaiserl. Oestcrreichischen Hose, Grafen van Saint.Aulaire, der sich auf Urlaub in Paris befand, auf die daselbst eingetrosscne Nach« licht von dem Ableben Sr. Majestät des Kaisers Franz I. , sogleich den Auftrag zu ertheilen geruht, die Beileidsbezeigungen seines Souvcrains über die» sei höchst betrübende Ereigniß, so wie die Glück» wünsche zur Thronbesteigung Seiner jetzt regieren, den Majestät des Kaisers und Königs Ferdinand 1., nach Wien zu überbringen; welchen Auftrages sich der Herr Botschafter in einer ihm von Sr. Maje» siät dem Ka.ser ertheilten Audienz entlediget hat. Se. königl. Hoheit der Großherzog ron Baden haben höckstihrem Kämmerer, General-Lieutcnant, ron Stockhorn, den Auftrag zu ertheilen geruhet, die Beileidsbezeigungen über das Ableben Sr. Ma« jestat des Kaisers Franz I., und die Glückwünsche zur Thronbesteigung Seiner jetzt regierenden Ma« jestät nach Wien zu überbringen, wo derselbe be» re its eingetroffen «st- Sonntag, den 5. d. M. beim Einbrüche der Nacht, wurde tcr Leichnam weiland Sr. kaiserli« chen Hoheit des durchlauchtiqst.hochwürdigsten Erzherzogs Anton Victor, Großmeisters des Deutschen Ordens im Kaiserchume Oestreich, im Stillen in die Hofburg.Pfarrkirche überdracht, woselbst dessen öffentliche Ausstellung gestern, den 6. d. M. Früh, Statt fand. Hierauf-wurde, Nachmittags um 2 Uhr, das Herz des Höchstverdlichcnen in der Lorctto. CapeNe der Augustiner.Hoflirchc, und unmittelbar darauf wurden die Eingeweide in der Gruft zu St. Ste< phan auf die herkömmliche Weise beigesetzt. Um 6 Uhr Abends endlich ging das Leichenbegängnis) mit dem üblichen Gepränge vor sich. Die höchste Leiche wurde aus der Hofburg . Pfarrkirche in die lZapuzineckilche am neuen Markte übcrbracht, daselbst im Bciscyn Sr. l. k. Majestät und del übrigen höchsten Familienglieder, wie auch des ver« sammelten Hofstaates eingesegnet, und dann in der Gruft beigesetzt. Heute, den 7. d. M. um 5 Uhr Naö miltagK, wird die Bigil, und morgen, um », Uhr Vormittags, wird das Scelenamt für den Höcl'stvcrbliche« nen in der Hssburg'Pfarst'ircbe abgehalten, welchen Traucrandachten die Allerhöchsten und ,hö<1sten Herrschaften in Begleitung des Hofstaates beiwoh-ncn werden. Die Hoftrauer wird ron gcsiern, als dem Ve. gräbnißtage, angefangen, durch secks Wccl cn, und zwar zugleich mit dcr für weiland Sr. k. k. Apostel. Majestät bestehenden Hoftrauer getrogen. Se. k. k. Apcsiol. Mojcsia't haben vermöge ei-lies unterm 16. März d. I. an den Kanzler deü kcnigl. ungarischen St. Ctcphan»Ordc,is, Grefen Rcviczky, erlassenen Aslcrhöcl'sten ssabirn-u ckrei« bens, Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm von Preußen, zwcitgebornen Sohne Sr Majestät des Königs von Preußen, das Grcßt'leutz des besagten Ordens zu rcrlsihcn, und Höcl'stdemselben die Ordcns-Decoration Selbst zu übergsbcn befunden., (Wien. Z.) V r e ,l ß e n. Berlin, 26. März. Da es von grcfer Wich. tlgkeit, nicht nur für die Städte Hamburg und 124 ^uch für ganz Nord. Deutschland . für die preußischen Ostseehäfen wird, .ie Fahrt durch den Sund erspare, Dä. . aber sich der Anlage einer .Eisenbahn zwi« ., den genannten Städtchen widerseht, indem .s an dem Sundzoll zu verlieren fürchtet, so sollen jetzt, auf Anlaß unsers Finanzministers, Hrn. v. Alvcnsleben, der siä) sehr für die Anlage von Ei» senbahnen intereffirt, Unterhandlungen mit Däne« mark eröffnet worden seyn, um diese Hindernisse durch gütliches Uebereinkommen zu beseitigen. Es soll dann eine Eisenbahn zwischen jenen beiden Städten angelegt, und nur ein Plombirungssystein angeordnet werden, um die Douanenhindcrnisse, die dem Handel so viel Schaden thun, möglichst zu entfernen. Der Epeditionshandel von Hamburg und Lübeck würde dadurch unberechenbar zunehmen, der Vortheil für die ganze Ostsee aber ebenfalls un« gemein groh seyn, da die Sundfahrt nicht nur kost» bar, sondern aus? oft gefährlich ist. (Al!g. Z.) Die Staatszeicung vom 2. April meldet: Se. Majestät der Köing haben am 28. März, den mit der Anzeige von dcm Adlebcn Sr. Majestät des Kaisero Franz I. und der hicrnächsl erfolgten Thron» besieigung Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand I. aus Wien hiersclbst eingetroffenen kaiserlichen öster« reichischen Kämmerer, Fürsten Adolph von Schwär-zcnberg, in einer besonderen Audienz zu empfangen und aus dessen Händen die betreffenden Natisica« tions'Schreiben Sr. kaiscrl. Majestät entgegen zu nehmen geruht. Sc. Majestät der Konig haben am 3». März dem Grafen vo» Trauttmansdorss.Weinsberg eine Audienz zu crthcilcn und das Beglaubigungsschrei« den desselben in der Eigenschaft eines auherordent» lichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich an Aller« höchsiihrcm Hofe entgegen zu nehmen geruhet. (Wien: Z.) Die preußische Staatszeitung macht nachstehendes (Zabinettschrciben bekannt, welches des jetzt regierenden Kaisers von Oesterreich Majestät on den Commandeur des »Kaiser Franz Grenadier-regiments« erlassen haben: »Lieber Herr Oberst von Wihleben !, Unter den Meinem Herzen wohl» thuenden Beweisen oer Theilnahme und Freund« schafl, welche der König, Ihr Herr, Mir bei dem schmerzlichen Anlah des Ablebens Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters gegeben,hat, habe Ich mit besonderer Rührung jene Anordnung vernommen, vermöge welcher das Grenadierregiment .Kaiser Franz" diesen Namen für ewige Zeiten behalten soll. — Ich sehe in dieser Bestimmung ein bleiben« des Denkmahl der großen Epoche, in welcher das preußische Heer, vereint mit dem österreichischen, für eine Sache gekämpft und gesiegthat, und ein > neues Band, welches die Armeen zweier treuen Freunde und Bundesgenossen an einander knüpft. Ich wünsche, daß Sie, Herr Oberst, dem braven Negimente, welches Sie commandieren, diese Mei' ne Gesinnungen bekannt machen, und ertheile zu< gleich den Befehl, daß das dem Regiments von weiland Sr. Majestät dem Kaiser zugedachte Bild, niß Ihnen unverw.eilt als ein Andenken an den Ver-klärten, und als ein Zeichen Meines besondern Wohlwollens übermittelt werde. — Ich verbleibe mit besonderer Wcrthschätzung Ihr wohlgeneigter (gez.) Ferdinand I. — Wien, den 25. März 2Ü25.« (Oest. B.) Schweiz. Der Waldstätte r Bote meldet aus Ein , siedeln vom 25. März? «Vorgestern fand hier cine rührende Feierlichkeit Statt. Das Kloster, vermöge seinen Stiftungen dem österreichischen Erz» hause ohnehin in hohem Grade verbunden, glaubte als ehelnaligcg Reichsstift dem Letzten der-römischen Kaiser noch die lehte Ehre erweisen zu müssen. Der österreichische Gesandte, Graf von Bombellcs, hier« von unterrichtet, bat es sich aus, dabei erscheinen zu dürfen. Mit seinem gesammten Gcsandtschafts« personale, so wie mit dem königl. baierischen Hrn. Gesandten, Frciherrn von Hertling, wohnteer dem Traueropfer in Gallakleidung bei. Einen tiefen Eindruck auf die hohen Gaste machte sowohl die fei« erliche Traucnnusik, als das Bildnis? des verewig« ten Kaisers Franz, welches in einen schwarzen Flor gehüllt auf dem Traucrgerüste erschien. Am allermeisten aber ergrissen wurden dieselben, al5 am Ende des Traucropfers der ganze löbliche Con» vent in kirchlicher Kleidung sich um das Grabmahl des Höchstscligen sammelte und oen majestätischen Kirchcngesang — I^bera — in vollem Chore an-flim,Me. "— Auch aus der Gemeinde Einsieocln nah. men Viele Antheil an dcm Trauergottesdienstc; sie schienen es zu fühlen, daß sie demjenigen,>was daK Kloster so nahe berührt, nicht ganz fremd seyn dür« fcn.« (Ocst. 25.) Mieverlanve. Aus d'em Haag, 2l>. März. Prinz Wil, Helm Friedrich Heinrich der Niederlande. T25 jüngster Sohn des Prinzen von Oranien, welcher st, bekanntlich voriges Jahr die Ostsee und die nordi. C schen Höfe besuchte, soll nun cine Neise nach West- fc D.e d Nachrichten auö Batavia sind in pelmscher Hmsicht I. bcrubigend, allein das dortige Klima setzt besonders ?, ten Europäern sehr zu; die Spitäler stnd unmer d angefüNt mit Kranken, und auf ihre Erweiterung ^ wird besonders Bedacht genommen. Manche Gu« i, ropäer, welche dort ihr Glück zu machen hofften, g würden gerne zurückkehren, wenn es ihnen nicht d an den Geldmitteln zur Rückfahrt gebräche. Früher war der Andrang von Ausländern für den Mi. 5 lilärdienst in Ostindien start", jetzt melden sich be« l deutend wenigere. (^lia.- Z.) , U e I g i e n. In der Sitzung der zweiten Kammer vom 24. ' März legte der KnegS-Minister einen Gesetzen!« , trurf vor, um dem Knegö-Dcpartement einen Cre. ! dit von 2,490,000 Jr. für die Anlegung von Fe« siungv.w?lkcn cns der nl>rdUcl?cn Vcrlheidigungäli-uie zu eröffnen. Hiervon sollen 1,500,000 Fl. für die Anlegung eines Kriegsplatzes zu Zammel< 1,500,000 Fc. für den Platz von Diest, 400,000 Fr. für den Platz von Licr, und 900,000 Fr. für deV von Hasselt verwendet werden. (Wien. Z.) ^ r a n k r e i ch. Der türkische Botschafter hat gestern Abend Pans verlassen, um sich nach Konstantinopel zu de« geben, wohin ihn ein Befehl des Grohhcrrn ruft; seine Reise wird nur kurz seyn, und er wird unverzüglich nach Par',3 zurückkommen. Ruhedden Ef« fendi, Dolmetscher der Botschaft, ist mittlerweile mit den Geschäften beauftragt. (Allg. Z.) Spanien. Die Madrider Zeitung vom 24. März bringt ein Dccret der Königinn, welches, in Betracht, daß die zur Nordarmee bestimmten Verstärkungen auf dem Marsche sind, und es von Wichtigkeit isi, den in (Zastilicn stehenden, und nach und nach da« hin abgehenden Truppen cine'Organisation, zu ge« den, wodurch sie als unmittelbare Reserve die Nord« Armee nach Erfordernis; unterstützen und zur ganz. lichen Herstellung der Ordnung in Navarra und in Len hasNscben Provinzen mitwirken, auch zugleich lin Ucbungslager bilden können, nach dem Mu« ster des an der Gränze von Arragonien aufzustellen-ten. Folgendes verfügt: l) '"ö soll in Alt-Cäcilien eine Reserve« Armee , aus zwei Divisionen Infanterie und einer Division EavaNeri?, zwei voll« ständigen Fcldbaltcrien und zwei Csmpaamen >.^>n Genie bestehend, gebildet werden; 2) , -derbe-fchlöhabcr dieser Armee rriro die Truppen, oie aus. drücklich werden bezeichnet werden, um ein Uebung?" lager zu bilden, commandlrcn; 5) der Kriegs« Minister wird die Generale, (5hcfs und Offiziere des Generalstabs der Armee, tcr Artillerie und vom Genie vorsctlag.cn, die zur Militär.Bcr'waltung in allen Dicnstzweigen gehören, und es soll zu« gleich die strengste Ockonomie mit den Bedürfnissen des Dienstes in Verbindung gebracht werden. Zum Oberbefehlshaber der Reserve-Armee von Alt.Castilien ist der General D. I. Santoö de la Hera ernannt. Diese Armee so,N 20,00a Mann, und jene von Arragonien eben so stark seyn. Aus Bayonnc schreibt man unterm 23. März: Sobald Zumalacarregüy mit den von Ge« ncral Mina befohlenen Hinrichtungen bekannt wur« de, marschirte er jogleich nacl) der Borundll, ließ eine Anzahl Einwohner ergreifen, führte sie vae das Fort .von Etcharri Aranaz, welches von 40c» lZhrlstinos besetzt war, und st.Nte sie, bevor er selbst sein Feuer eröffnete, innerhalb des Bereichs der feindlichen Geschütze, um so den Feind durch die Furcht, seine eignen Anhänger niederzuschießen, von nachdrücklicher Vertheidigung abzuhalten. lWien. Z.) Der Vapor von Barcelona enthaltFol« gendcs: »Die Carlisten scheinen es jetzt auf Sa« talonien, welches bisher wenig von dem Bürger» - kriege gelitten hat, abgesehen zu haben. Vor Kur. l zem wurden mehrere Landhäuser von den Insur» : genten angezündet und einige Gendarmen getodtet. Am 10. fielen etwa 20 jungr Leute von der Stadt« miliz von Manresa auf ihrem W.'ge nach Olot zur t Verstärkung des dortigen Postens in einen Hinter« , halt der lZarlisten und wurden sämmtlich niedergc-l hauen.« Dasselbe Blatt fordert laut entscbiedene-, re Maßregeln, um dem Bürgerkriege ein Ende . zu machen. « Bayonne, 24. März., Gegen 20 der an^ « gcsehnsten Emwohner von Lecaroz wurden gefan» . gen nach Pamplona abgeführt, wo sie als Geißel ti für die Ruhe ihrer Gegend dienen sollen. Diese h Maßregel scheint inzwischen eine gegenteilige Wir« ,- kung hervorgebracht zu haben, indem eer größere l- Theil der Einwohner, die zurückgeblieben waren, !- sich dem Heere des Don Sarlos anges^lossen haf. n Man versichert, das Fort Ccharry Aranaz sei in l. die Hand? der «Zarlisten gefallen, u^ oie BcsaZnng 126 von 3oc> Mann zum Kapltuliren gezwungen worden. Die Earlistcn hätten sich bei diesem Anlasse mehrerer Kanonen bemächtigt. — Die Mancha wird von Banden durchzogen, welche die kleineren Städte überfallen und ausplündern. In Toledo »vagt Niemand vor das Thor zu gehen, und die Königinn «Regentinn, welche bereits ihren Aufent« hall in Aranjuez nehmen wollte, muß vor der Hand in Madrid bleiben, weil der Kriegsminister es abgeschlagen hat, ihr die verlangte nothwendige Es« corte zu geben. — Der Infant Don Francisco de Paula will, w,ie es heißt, eine Reise nach Anda« lusien unternehmen. — Aus Eoruna schreibt man, daß man dort die Fregatte Pcrla mit den 27 ge« fangcnen (artistischen Offizieren stündlich erwarte; neun von ihnen sollen nach Eadiz geschickt werden, um sich nach den Philippinen einzuschiffen; die übrigen sind, heißt es, nach Puerto Rico be-stimmt. Bayonne, 28. März. Gegen i5 Carlisten haben sich am 18. bei der Besahung von Puente la Reyna eingefunden, und ausgesagt, daß noch viele andere Gelegenheit suchen, ihnen zu folgen. Auch ein Fähnrich ist mit einigen Reitern übcrge« gangen. Von allen Seiten kommen Truppen an. Zu Pamplona sind drei Bataillone und ^c»o Reiter angekündigt, die aus Arragonien kommen. Eor« dova ist zu Vittoria mit 5üoc> Mann, und meh» lere andere Bataillone sind an der Gränze von Na« rarra angelangt. Die Bcsorgniß wegen Mina's Gesundheit soll General Valdcs bewogen h.iden, zur Nordarmee zu kommen, und man erwartet ihn zu Vittoria. Man versichert übrigens, daß beide Generale im besten Vernehmen stehen. Gurrea und Lopez verfolge», Zuinalacarreguy mtt gc»c> Rei« tern. (Mg. Z.) Portugal. Nachrichten aus Lissabon vom 14. März zu Folge, hat die Kammer der Deputirten in der Siz> zung vom i l. d. das Gesetz, durch welches dieAuö« schließung der Miguelisten von allen Aemtern des Staates ausgesprochen w^r^cn sollte, verworfen. Die Kammer ging auf den Borschlag des Hrn. Passos, eines Oppositions.Mitgliedes ein, an cie Königinn eine Adresse zu richten, um sie um die Entfernung aller Angestellten aus der Zeit der al< ten Regierung zu bitten. Man betrachtet diesen Umstand als einen Sieg der Opposition. Am i3. März wurde die Antwort auf die Thronrede berathen. (Wicn. Z.) Großbritannien. Die Times macht die Regierung sehr drin« gend auf die vielen besorglichcn Nachrichten aufmerksam, die über cvis furchtbare Umsichgreifen der Pest zu Alexandria und in andern Theilen AegyptenK eingingen, während, entweder aus Unkenntnis; oder aus Nachlässigkeit, nicht die in solchen Fällen gewöhnlichen Vorsichtsmaßregeln gegen die Emschlep. pung derselben in England getroffen worden seien; das Ministerium, meint die Times, dürfe kc-mcn Augenblick zögern, die, sorgfältigste Untersuchung über diesen Gegenstand anzustellen. (Oest. B.) V r a s i I i e n. Das Memorial Bordelais vom 23. März enthält die Bestätigung der Nachricht von dem zu Para vorgefallenen blutigen Ausstande, welcher von einem zu PariS ansässigen Brasilier in Zweifel gezogen worden war. Ein von diesem Blatte im Auszuge mitgetheiltes Schreiben aus Para vom 5i. Jänner lautet folgendermaßen: »Hier zu Lande geht es dermaßen drunter und drüber, daß die Existenz der sich hier aufhaltenden Europäer sehr gefährdet ist. Seit dem Drcilönigs-tage sind über 5ao Personen, meist weiße, umge» kommen. Der Präsident un d der Militairgourer» neur wurden durch cmcn Flintenschuß gelödtet, der Hafencommandant starb nachdem er fünf Schüsse erhalten h^tte. Unter den Uebrigen, die daü Leben verloren haben, befanden sich ein Engländer Namens Inglis, 5 Linienoffizicre und sehr viele un» schuldige Individue-n, welche der Freimaurerei ver» dächtig waren. Dermalen steht ein gewisser Mal« cher an d«r Spitze der Regierung; die Geschäfte stocken ganzlich; die Kaufläden sind zwar offen, es wird aber nichts verkauft, nnd die Ausländer kön» nen sich nicht vor die Thüre wagen, ohne sich Flin» tenschüffen auszusehen.« — Das Journal des Dc> bals fügt hinzu: «Vorstehenden Details können wir nach Briefen, die uns zur Einsicht mitgetheilt worden sind, beifügen, daß oic Aufrührer einen neuen Eivilpräsidenten und einen neuen Militär« gouverncur ernannten, die sich aber bald zerwar« sen und auf dem,Puncte standen, sicb in die Haare zu gerathen. Man besorgte sogar in Para, das; sich die Provinz für unabhängig erklären werde.« (Oesi. B.) Nevacteur: F-r. Lav. Meinrich. Verleger: Kgnaj Al. Gdler b. Rleinmavr.