Schnstleiwiig. R«cha»»gaN» «r. h. *»• »1, httrrart«». »tu » »aa» l! ttglld rartt »ii»»»d»e »n »»in,- Alin. U(t Ml U-U B*t um. t ünbti »,ch i ar«j0 Benvolkuig z «athausgafie «r. 5 r»Il»d»i Rt. »l, iMtTirtio # "-eflnut Cni »U t'ol »c»o»ra ! Wnttl[«»n» ...K»» ....Kr«* ft«n«i84rtt. . . . K tfw Jto <1111 «« mMaai ml (aal t Ottaaliltt , . . . » I — W«lr<|!l»ri« . . I »— H»ld,«dr>, ....»« — 4»nn«Ji*feria . . . 8 W -Jatl KoJIon» trtc&tr M M4 •tiiulgrtmnrr. a« »t« tttttraHmiMSktiMc« Anfdrtidc «o»a«»rm< «Um MC ia< fifUfUBu a.i Nr. 81 Eilli, Mittwoch den 11. Oktober 191K. 41. Jahrgang. Dir tUrbfrlagrii liumii-nikiis. Die Kampftage im KriegSgebiete gegen Rumä-nie» entwickelt sich prächtig. Nur kurze Zeit konnten sich die Bukarester der täglichen SiegeSberichte freuen. Immer neue Orte lasen sie, die von ihren „siegreichen" Truppen besetzt wurden, immer tiefer marschierten die Rumäne» ins siebenbürgische Gebiet hinein. Dann kam der erste große Schlag »on Tutrakan. Aber man glaubte, diesem Ereignis keine allzugroße Bedeutung beimessen zu sollen, war doch hier der große russische Onkel zu helfen durch Vertrag verpflichtet. Die to brudscha war für Rumänien kein Kampfgebiet, die Dobrudscha war ja lediglich der Weg, der den Russen geöffnet wurde, damit sie die Bulgaren im Rücken fassen und dann, wenn Sarrail seine seit einem Jahre vorbereitete Offensive vvm Süden her begonnen ha-den würde, einfach ertrückten. Wegen der Dobrudscha sich zu sorgen, galt den Rumänen von Anfang an ureigenste Sache der Russen und doch mußten die Rumänen, die die BiückenkopfsteUung bei Tutrakan gebaut hatten, um den russischen Bormarsch von der Flanke auß zu decken, hier ihre erste große Nieder» läge erleiden. Da» war gegen jede Verabredung mit den Russen, da» war gegen jeden Plan, der in Bu-karest auigehegt wurde. Und dann folgten die wei-teren Ereignisse in der Dobrudscha. die au» 'em ge« planten Vormärsche der Russe» nach öulgarien einen Rückzugsast bis an die alten Römeranlagen zwischen Cernavoda und Constanza machten. Anstatt anzu» greifen, sahen sich Rumänen und Russen in der Do brudscha al» Angegriffene, «»stall vorzustoßen, mußten sie zurück. Da» war der entscheidende Sieg in der Dobrudscha, von dem Kaiser Wilhelm in der Drahtung an die Kaiserin gesprochen hat. kamen die Kämpfe in der Dobrudscha zu-nächst zur Ruhe. Dafür fetzte der Angriff der ver. bündeten deutschen und österreichisch • ungarischen Truppen in Siebenbürgen an. Die Schlacht von Hermannstadt endete m» der Vernichtung deSGroß. teile» der ersten rumänischen Armee und eine der wichtigsten Straßen, die von Siebenbürgen nach Ru-Manien führten, ist fest in der Hand bayrischer Trup. Iiire Werbung. Humoreske »on Felix Wallbaum. Die junge Aerziin Fräulein Dr. Anna Wollen-weder stürmte die Treppe eine» eleganten Hause» hinauf und drückte auf den Knopf der elektrischen Korridorschelle. Ein Dienstmädchen erschien 'n dem schmalen Spalte der behutsam geöffneten Tür und Anna fragte resolut: • „Sind die Herrschaften zu Haufe?" .Gewiß, Fräulein Doktor", gab da» Mädchen mit einem Knicks zurück un» nahm die Karte, die ihr Anna mit eleganter Nachlässigkeit hinreichte, „Bitte, wollen Fräulein Doktor nur näher treten und Platz nehmen Sie öffnete eine Tür und Anna befand sich in einem eleganten, stimmungsvoll ausgestatteten Salon. Sie ließ sich nachlässig in einen Sessel nieder und malte mir ihrem Regenschirm Figuren in den Teppich. De« großen Spiegel an der ihr gegenüberliegenden Wand schenkte sie keine besondere Ausmerksamkeit und es blieb ungewiß, ob sie da», wa» sie da zu sehen bekommen hätte, schon zur Genüge kannte, oder ob e« ihr gleichgültig war. Da» hübsche, energische Gesicht, eingerahmt von dem widerspenstigen Krau»-haar, zudem da« kleine Herrensilzhütchen vortrefflich stand, ließ da« letztere vermuten. AuS den großen, grauen, klaren Augen sprach Geist und Leben, und pen. Während dem konnten die Rumänen nördlich von Hermannstadt insbesondere im Gebiete der gro-ßc» Kokel ihren Vormarsch fortsetzen. RückhaltSloS teilte unser Generalstab mit, daß man vor über-legene» rumänischen Kräften die Vorstellunßen aus die Hauplstellungen zurückgenommen habe. So sind Rumänen im Lause der großen Kokel bis gegen Schäßburg gekommen und haben im Gebiete deS AliflusseS die Höhen westlich und nördlich von Fo< garaS genommen. Zn diesem Gebiete war der Vor-marsch der Rumänen am weitesten gediehen, aber die Freude an diesen leichte» Siegen dürste den Rumänen jetzt bereit» vergehen Offenbar al» Nachwirkung zu der vkrnichtenden Niederlage im Becken von Her-mannstadt mußten die Rumänen die Höhen am rech-teu Ufer der Alt wieder räumen, unser amtlicher Bericht vom 4. Oktober sagt, daß österreichisch, ungarische und deutsche Kräfte auf Fogara« vorrücken. Damit wäre der Flußlauf der Alt al« Kampsgebiet wiederum gewonnen und mit den Stellungen der Rumänen im Gebiete der großen Kokel dürfte eS seine Schwierigkeiten bekommen. Doch wozu sich in Mutmaßungen ergehen. Die tatsächlichen Verhältnisse zeigen un« gerade auf dem rumüniichen Kriegsschauplätze Erfolge, die in ihrer Zusammenfassung eine überaus günstige Kriegslage ergeben. Ueber die rumänische Heereejührung kann man jetzt schon zu einem Urteile gelangen. Die Schlacht von Hermannstadt war kein glänzendes Zeugnis für die Tüchtigkeit rumänischer Feldherren. Nun hat sich aber etwa« an der Donau ereignet, da» den Rumänen seitens ihrer Verbündeten gewiß kein Lob eintragen wird. Offenbar um die mililäri-scheu Arbeiten insbesondere gegen Bulgarien auf eine neue Grundlage zu stellen, hat man in Rumänien den General Basilio Zetton zum Stabschef des südlichen Heere» ernannt. Herr Zetlon sühlle in sich den Drang zu besonderer Beteiligung. So faßte er den Plan, über die Donau zu gehen, die Bulgaren auf eigenem Boden zu fassen und gleichzeitig zu einem vernichtenden Schlage gegen die Stellungen MackensenS in der Dobrudscha auszuholen. Deutsche, Bulgaren und Türken sollten in der Dobrudicha zwi-scheu Donau und Meer einerseits, zwischen Rußland im Norden und Bulgarien im Süden andererseits gefaßt und völlig vernichtet werden. Ueber die Do- die gerade, etwas starke Nase und da» volle Kinn verstärkten noch den Au«druck der Tatkraft und Ent-schlossenheit, Die rote» Wangen erzählten von Kraft und Gesundheit und nur wenige kaum merkliche Fält, chen bestätigten, waS ein jeder schon auS der Tat-sache hätt» schließen können, daß dieses von der Natur so reich begabte Menschenkind bereits seit einem Jahre approbierte Aerzlin im Ort war: daß sie nämlich über die erste Jugend weg sein mußte. Ein« Tür öffnete sich und eine andere junge Dame trat ein. .Guien Tag, liebe Anna', rief sie erfreut. „daS ist aber schön, daß Du Dich auch einmal bei mir sehen läfiest." .Tag, Liebling", erwidere Anna, „aber e» tut mir leid, daß ich Dich enttäuschen muß —" „Wie — aber bitte, behalte doch Platz —• .Gut, fünf Minuten können wir schwatzen — aber nicht länger, dann muß« Du mir schon Deinen Bruder rujen — hörst Du, Schatz?" „Ja — aber —- „WaS ich von ihm will, wirst Du schon später ersahren. Zhr müßt schon entschuldigen, ich bin gar nicht in Gala — aber, Du lieber Gott — wer hat denn dazu Zeit?" Sie hod die Arme und drehte sich einmal vor der Freundin im Kreise. Sie trug ein modesarbeneS Eackjakitt und einen fußfreie» schwarze« Kleiderrock. Die hohen, derben, gelben Schnürstiesel ließen doch nau kam Herr Zetton, er konnte sich auch bei Ra-hova mit nicht weniger al« 16 Bataillone» festsetzen. Eine Brücke wurde gebaut und so war alles auf da» Schönste vorbereitet, um starke rumänische Kräfte unmittelbar aus Bukarest herau» der Mackensenschen Arme« in den Rücken zu werfen. Da kamen aber zunächst, offenbar uich wieder gegen jede Berabre-dung mit Bukarest österreichische Monitore auf der Donau herangefchivommen und zerstörten die eben erst sertiggewordene Schiffsbrücke. Nun saßen die 16 rumänischen Bataillon» auf bulgarischem Boden sest. Aber nicht lange. Sie wurden durch bulgarische Truppen, die aus Rustschuck heranrückten mit der Richtung gegen Osten in Bewegung gesetzt, liefen anderen bulgarischen Truppen, die au» Tutrakan herangekommen waren, in die Arme und wurden nun im vollsten Sinne de» Worte» umfaßt. Die 16 Bataillone sind zersprengt und ihre volle „Vernichtung" war im amtlichen bulgarischen GeneralstabS» bericht für den 4. Oktober angesetzt. So endete der kühne Plan de» Herrn General» Zetton rasch und entgültig mit einer Niederlage, bei der man, weil sie gar so arg im Widersprüche zu den Absichle» deS rumänischen Heerführer« steht, zu Heiterkeit gereizt wird, die sicher auch im neutralen Auslande sich zeigen dürfte. Wenn man aber einmal mit Recht über eine Heerführung zu lachen anfängt, dann ist do» schlimmer al« eine nach blutigem Rin» gen erlittene schwere Niederlage. Der Weltkrieg. Gegen Rußland und Rumänien. Die Berichte de« österreichischen G e n e r a l st a b e«. 7. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Bei Orsova haben unsere Truppen ^wieder Gelände ge-wonnen Südlich von Hatszeg verloren die Rumänen den Grenzberg Sigleu, im Fogaroser Gebirge den Surul. Die den Geisterwald und daS Persaner Ge« birgt durchschreitenden österreichisch ungarischen und deutschen Kolonnen brachen in der Verfolgung fchwa-chen rumänischen Widerstand. Auch an der sieben- noch einen schlanken, schmalen Fuß mit hoher First sehen. Dann setzte sie sich und fragte die andere junge Dame »ach ihrem Befinden usw. „Die Zunge brauchst Du nicht zu zeigen, Lieb« chen", sagte sie lachend, mit ihren wildledernen Hand-schuhen spielend, die sie in den Händen, anstatt an denselben trug. ,auch will ich Dir nicht den Pul« fühlen. Nur wissen möchte ich, was e» Neue« gibt." Und als Hedwig berichtet hatte, sagt Anna: „ So, Liebchen, nun entschuldige, daß ich Dich hinauswerfe und Dich bitte, Deinen Bruder zu rufen und nicht mit ihm in diesen Salon zurückzukehren." Sie kiißte die andere aus die Stirn und schob sie mit sanster Gewalt zur Tür hinaus. Kopsschüt» telnd ging Hedwiz. Schon nach kaum einer Minute erschien ein großer, hübscher, junger Mann im Zimmer. Sein Gesicht hatte etwas volles, weiche«, sehr rosige«, blühend weißen Teint und zartrosige Wangen, große, etwas träumerische Augen und einen seidenweichen und wie da» lockige Haar weißblonden Schnurriart. Er war sehr modisch gekleidet und die schlanken Fin. ger seiner weißen, wohlgepflegten Hände zeigten manche» kostbaren Ring. „Nun, mein gnädige» Fräulein", sagte er, sich verbeugend, womit kann ich — V »Zunächst können Sie mir damit dienen, Herr Mangold, daß Sie da« altmodische „gnädige" Frä«. lein au« unserer Unterhaltung verbannen, einfach Seile 2 Deutsche lUnriit Jlumwer 81 bürgischen Ostfront wurde der Feind an mehreren Punkten geworfen. In Ostgalizitn kam eS zwischen der Narajowka und der Zlota Lipa und im Raume südöstlich von Brzezany wiederholt zu erbitterten Kämpf««. Der F.ind erlitt, von der Einnahme eine« »orgeschobenen Grabens abgesehen, wieder einen »ollen Mißerfolg. Oesterreichisch-ungarisch« Abteilungen eroberten durch Überfall eine am 30. September verloren gegangene Höhe zurück. Weiter nördlich nicht» von Belang. 8. Oktober. Oesterrtichisch ungarische und deut-schc Truppen sind gestern abend« in Brasso (Krön-st«dt) eingedrungen. Andere Kolonnen gewannen da« Oltu-(Alt)Tal östlich deS Geiste-wald«». Ungarische Landsturm Husaren haben Szekely Udvarhtly (Oder-kellen) besetzt. Auch im Görgrny G«birg« weicht der Feind vor den österreichisch-ungarischen Streitkräsien des General« ». Arz. 9. Oktober. Front gegen Rumänien. Die ver-bündeten Truppen »ei General« v. Falk«nhayn ha-den gestern den Feind bei To«rcz»ar (Törzburg) geworfen und Brasso (Kr«nstadt) in erbittert«« Straßenkämpsen gesäubert. Die au« der HaromSzok herbeieilenden Verstärkungen de« Feinde« wurden füd-östlich von Foeldval (Marienburg) angehalten und geschlagen. Die Rumänen räumen überall da« Schlacht-feld. Gegenüber der in da« Hargitta- und Görgeny-Gebirge eindringenden Armee de« General« v. Arz leistet der Gegner stellenweise Widerstand. Nächst Sistov an der bulgarischen Donau bemächtigten sich — durch unsere Danauflottille unterstützt — deutsche Abteilungen und österreichisch-ungarische Pioniere einer von den Rumänen besetzten Insel, wobei sech« Geschütze eingebracht und drei Offiziere und lob Mann gefangen wurden. Heere«front dc« General« der Kavallerie Erz-herzog Karl. Im Ludowagebiet entrissen deutsche Bataillone den Russen eine Höhe. Auf dem Pantyr-fattel wurde ein Vorstoß de« Feinde« abgeschlagen. Heeresfront de« Generalfeldmarfchall« Prinzen Leopold »on Bayern. Unsere Stellungen zwischen Swiniuchy und Kistelin bildeten gester« abermals da« Feld starker russischer Angriffe, die beidersei!« von Zaturey drei- bis viermal nacheinander wiederholt wurden, aber für den Gegner neuerlich mit einem vollen, von den schwersten Verlusten begleiteten Miß-erfolg endeten. 10. Oktober. Fron» gegen Rumänien. Nord-westlich von Eernoheviz schlugen unsere Truppen rumänische Angriffe ab. Im Grenzraume südlich von Hötzing wurde dem Feinde der Berg Negrului entrissen. Die in der Schlacht bei Kronstadt (Brasso) eingebrachte Beute beläust sich bis jetzt auf 1175 Gefangene, 25 Geschütze (darunter 13 schwere) zahl-reiche Munition«wagen und Waffen, 2 Lokomotiven, über 800 meist mit Verpflegung beladene Eisenbahn-wagen und viel andere« KriegSgerät. Die geschlagene zweite rumänische Armee wird ins Gebirge verfolgt. Die Armee des General« v. Arz hat die sich stellen-den Nachhuten des Feinde« geworfen und ist im Begriffe, die AuSgänge in die Ebene der Esik und in da« Györgyöbecken zu gewinnen. Von der russischen Front ist nur die Abwehr feindlicher Vorstöße im Ludovagebiete und dir Er- Fräulein Doktor sagen und sich hier ein wenig zu mir setzen — Al« er mit einer Verbeugung gehorchte, fuhr sie fort: „Nun, wa« machen denn die Kochrezepte?" „O. ich danke sehr, Fräulein Doktor", lächelte er. „ich habe soeben einen neuen Braten erfunden — großartig muß er schmecken. I« — wenn man so seine sech« Semester Chemie studiert hat", „und da« nötige Geld besitzt", unterbrach sie ihn, .so kann man sich aus die edle Kochkunst legen, anstatt eine Stellung in einer Fabrik oder einem Laboratorium anzunehmen." „Und da sind wir gleich da, wohin ich Sie habe« wollte. Sie haben alle«, wa« mir fehlt. We-der zur feinen, noch zur groben Küche hatte ich zum Entsetzen meiner lieben Eltern Lust noch Talent, auch zu keiner anderen sogenannten „weiblichen" Arbeit — schöner Ausdruck von anno dazumal, was ? Sie dagegen, Sie sind durch Ihre Vorliebe für die Ehemie, die Sie studierten, in die Kochkunst geraten und Ihre Virtuosität im Malen hat in Ihnen I»-teresse für Handarbeit erweckt. Ich aber bin gräßlich dran l Meinen Haushalt muß ich als „Arzt" doch haben, und da ich mich nicht, aber auch garnicht da-rum kümmern kann, so werden meine Dienstboten als-bald faul, nachlässig und diebisch und alle Augenblicke fliegt einer. Da« hab ich satt, da« muß ander« wer-den. Sie sind nun neben Ihren anderen guten Eigen- stürmung de« Dorfe« Herbatow an der Narajowka durch deutsche Truppen zu melde». Der Stellvertreter de« Chef« de« Seneralstabe«: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 7. Oktober. Front de« Generalseldmarschall« Prinzen Leopold von Bayer». Die Zahl der am 5. Oktober bei Batkow (am Sereth) gefangen ge-nowmenen Rusien ist auf über 300 gestiegen. Die gestern morgen beiderseits der Zlvta L-'pa fortgesetzten russischen Angriffe wurden wiederum blutig abgc» schlagen. Eine kleine Vorstellung südlich von Mie-czysczow wurde aufgegeben. Südöstlich von Brzezany wurde eine am 30. September vom Gegner besetzte Höhe im Sturme wieder gewonnen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Aus der gan-zen Ostfront machten die verbündeten Truppen Fort-schritte. Sie drängten dem durch den Geisterwald zurückgehenden Feinde scharf nach. Nachhuten wurden geworfen. Bei Abwehr rumänischer Angriffe beider-feit« des RotenturmpasseS wurden 2 Offiziere, 133 Mann gefangen genommen. Südlich von Hötzsug (Hatszeg) wurde den Rumänen der Grenzberg Lig-le« entrissen. Bei Ocsova ist wieder Gelände ge-wonncn. Heeresgruppe des Generalseldmarschall« von Mackcnsen. An mehreren Stellen zwischen Donau und dem Schwarzen Meere griff der Feind an; er wurde abgewiesen. 8. Oktober. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Die Rumänen weichen auf der ganzen Ostfront. Die verbündeten Truppen haben den Austritt au« dem Geisterwald in« Alttal und in« Burzenland erzwun» gen, in frischem Draufgeben warfen sie den Feind weiter zurück. Kronstadt (Bcasfo) ist genommen. Heeresgruppe de« Generalfeldmarschalls von Mackcnsen. Bahnanlagen nordwestlich von Bukarest wurden von^ unseren Fliegergeschwadern mit Vom-den angegriffen. 9. Ok ober. Front de» Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Gegen einen Teil der kürzlich angegriffenen Front westlich »on Luck wie-derholten die Russen gestern ihre Angriffe. Sie haben an einer Stelle Erfolg gehabt und wiederum größte Verluste erlitten. Auch hier ein« blutige Niederlage unserer Feind«. Südöstlich von Brzezony wurden russische Vor-stöße abgeschlagen. Front de» Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In den Karpathen schoben wir durch über-raschende« Vorbrechen an der Baba Ludova unsere Stellung vor und »erteidigten den Geländegewinn im heftigen Nahkampfe. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Der Vor-marsch in Ost'Siebenbürgen wurde fortgesetzt. Die Rumänen sind in der Schlacht »on Kronstadt ge-schlagen; »ergeben« griffen ihre von Norden eintref-finden Verstärkungen in den Kamps nordöstlich von Kronstadt ei«. Toerczvar (Törzburg) wurde genom-men. Der Gegner weicht von der ganzen Linie. 1V. Oktober. Front de« Generalfeldmarschalli Prinzen Leopold von Bayern. Bei Kol. Ostrow (am Stochod nordwestlich »ou Luck) warfen wir die Ruf-sen au« einer vorgeschobenen Stellung und wiesen Gegenstöße ab. Westlich »on Luck keine Infanterie-tätigkeit. Deutsche Abteilungen erstürmten mit ganz geringen eigenen Verlusten da« Dorf Herbatow weft-lich der Narajowka, nähme« 4 Offiziere, 200 Mann gefangen und erbeuteten einige Maschinengewehre. Front de« Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In den Karpathen sind russische Gegenangriffe vckt unseren am 8. Oktober genommenen Stellungen an der Baba Ludova gescheitert. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen An der Ost-sront ging es überall vorwärts. Der Austritt au» dem Hargitta- und Laroler-Gebirge in die obere und untere Esik ist erzwungen. Beiderseits von Kronstadt drängen di« siegreichen Truppen den geschlagene« Rumänen scharf nach. Bisher sind au« der drei-lägigen Schlacht von Kronstadt eingebracht: 1175 Gefangene, 25 Geschütze (darunter 13 schwere), zahl-reiche Muni'ionSwagen und Waffen. Außerdem sind erbeutet zwei Lokomotiven, über 800 meist mit Ber-Pflegling beladen« Waggon«. D«r Feind hat nach übereinstimmenden Meldungen aller Truppen sehr schwere, blutige Verluste erlitten. Westlich de« Vulkan-passe« wurde der Grenzberg Nogrului genommen. Balkan Kriegsschauplatz. Heeresgruppe deS Gcneralfeldmarschall« von Mackensen. D«utsch« Truppen, unterstützt durch öfter» reichisch'ungarisch« Monitore, setzten sich durch Hand-streich in den Besitz der Donauinsel nordwestlich Si-stow, nahmen 2 Offiziere und 150 Mann gefangen und erbeuteten 6 Geschütze. Bulgarischer amtlicher Bericht. 7. Oktober. Entlang der Donau stellenweise Jnfanteriefeuer zwischen dtn gtgtiiüberliegtnden Po-sttn. In der Dobrudscha erneuerte der Feind mehr-mal«, sowohl bei Tag, als auch während der Nacht seine Anstrengungen, um gegen unsere Stellungen auf der Linie Karabadzar—Sosular—Amzatscha— Perveli vorzustoßen, wurde jedoch jedesmal unter großen Verlusten für ihn zurückgeschlagen und ge-zwungen, sich in feine ursprünglichen Stellungen zurückzuziehen. Wir machten eine Anzahl Gefangene. Auf dem übrigen Teil der Front lebhaftes Artillerie-feuer und Gefechte zwischen vorgeschobenen Posten. An der Küste deS Schwarzen Meere« bombardierte der Kreuzer „RostiSlaw" die Stadt Mangalia. Er war jedoch, von unserer Artillerie beschossen, gezwungen, die hohe See wicdcr auszusuchen. 8. Oktober. Front gegen Rumänien. Läng« der Donau Ruhe. In der Dobrudscha war der Tag verhältnismäßig ruhig. Nach einer Reih« von »er-geblichen Angriffen, die mehrere Tage dauerten, zog sich der Feind in feine früheren Stellungen zurück. Infolge eine« gelungenen Gegenangriffes, den wir nordöstlich des Dorfe« Beschaul unternahmen, trieben wir die vor den feindlichen Linien zurückgebliebenen Abteilungen zurück und fügten ihnen große Verluste zu. 9. Oktober. An der Donau besetzten w^r durch einen plötzlichen, von der Donauflottille unterstütz?«« Angriff die am Ostausgange des Kanal« von Beliena gelegene Insel Zimnica. Wir haben 2 Offiziere und fchaften ein schöner Man« mit tadellosen Umgang«-formen und glänzenden gesellschaftliche« Fähigkeiten." „Ah — gnädige« Fräulein sind zu gütig!" „Bleiben Sie, bitte, sitzen und lassen Sie mich mit dem „gnädig, r.' Fräulein in Ruhe. Sie singen, Sie spielen Klavier, haben Geschmack in jeder Be-ziehunfl, kurz, sind nach jeder Richtung hin repräsen-tabel. Solch eine Persönlichkeit brauche ich in meinem Hause, wenn ich ander« vorwärl« kommen will. Außerdem sind Sie ja wohl 27 Jahr«, ebenso wie ich. und ich frage Sie also, wollen Sie mein Mann sei« —?" „Ja, aber gnädiges —" „Da« sollen Sie doch nicht sagen l Und Sie dürsen sich auch nicht zu lange mit dem Erstaunen aushalten, denn Sie wissen, meine Zeit ist beschränkt, und ich habe mich nue heute auf eine Stunde frei-gemacht —" Ja, aber Fräulein Doktor — wie denken Sie sich denn daSk" „Nun. Sie fagen einfach ja. Eine Mutter ha, ben Sie ja leider nicht mehr, sonst würde ich ja mit Wonne auch noch mit dieser sprechen. Also ganz «in-sach Sie ziehen zu mir — meine Wohnung ist vollständig, ich kann sogar sagen, elegant eingerichtet, verlegen kann ich sie nicht wegen meiner Praxis. Sie entwerfe« für jeden Tag den Küchenzettel, führen ein strenge« Regiment über die Dienstboten und ü beir.lhmen die Arrang,mentS. wenn wir, wie wir ja wohl auch müssen, Gesellschaft geben werden! Nach-mittag« sind Sie vollständig Herr Ihrer Zeit und —' „Genug, Fräulein Doktor ich sehe die Stellung, die Sie mir anweisen, ist durchaus keine unwürdige und ich nehme sie an", rief Viktor, mit ausgebreiteten Armen aus sie zugehend, ..und wenn ich gewußt hätte, daß Sie überhaupt Lust haben, sich zu ver-heiraten, so hätte ich es Ihnen ja gesagt, den« ich liebe —" „Sie!" unterbrach sie ihn, .wer wird so alt-modisch sein — und dann di« ausgebreitet«» Arme'. Runter damit — so! Und nun gib mir einen Kuß, mein Junge, dann ist die Geschichte mit Anstand er-ltdigt." In diesem Augenblick erschien Hedwig wieder im Salon und — blieb wie angewurzelt stehen. „Ja, mein Kind", rief Anna, „Du flehst hier ein Paar Brautleute. Ich hab« Deinen Bruder eben um seine Hand gebeten, ich habe sein Jawort und bitte nun Dich, als einzige« weibliche« Mitglied Eu-rer Familie, um Deine Einwilligung!" Ich nächsten Augenblick lagen sich alle drei herz-lich lachend in den Armen. des Ciliirr Stadtverschöne-vJCvCHlvl rungsocreinks bei Spielen, wellt» und Vermächtnissen. Nummer 81 Deutsche Wacht Seite 3 150 Mann gefangen und erbeuteten sechs Geschütze. In der Dobrudscha und an der Küste de« Schwar» zen Meere« Ruhe. Gegen Frankreich und England. Große« Hauptquartier, 7. Oktober. Heere»-gruppe de» Kronprinzen Rupprecht. Fortdauer der großen Artilleriefchlacht an der Sen zähem Widerstande schon während de» ganzen Juli in derselben Gegend alle Anstrengungen der Franzosen gescheitert waren, im übrigen brachen die stindlichrn Angriffswellen auch hier im Sperrfeuer zusammen. 8. Oktober. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht. E.n »euer englisch'franzSnscher Durchbruchsversuch zwischen Ancre und Somme ist g«> scheitert. Die dauernde Sttigerung der artilleristischkn Kraft«ntfaltung deS Feinde« in den letzten Tagen wie« bereit« auf ihn hin. In zähem Aushalten und schwerem Kampfe hat die Armee deS General« von Velo» den Riesenstoß — vielfach im Handgimenge oder durch Gegenangriff — im ganzen abgeschlagen. Nur in Le Sar» und in Teile unserer Stellung nordistlich von LeSboeus sowie zwischen Morval und dem Wald Samt Pierre Baast ist der Gegner ein-gedrungen. Südlich der Somme sind franzisische Angr>fs«»ersuche beiderseits von Bermandovilleis vor d«n deutsch«« Linien im Eperrfeuer erstickt. Fünf feindliche Flugzeuge find im Luflkawpf und durch Abwehrgeschütze abgeschossen; Hauplman» Boelcke setzte den 30. Gegner außer Gefecht. 9. Oktober. Heeresgruppe de» Generalfeld-marschaUs Herzog Albrecht von Württemberg Nahe der Küste und südlich von Apern, sowie auf der ArtoiSsront der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht herrschte rege Feuer- und Patrouillenläiigkeit. Die gewaltige Sommeschlacht dauert an. Fast steigerten unsere verbündeten Feinde noch ihre Anstrengungen, umso empfindlicher ist für sie die schwere verlustreiche Niederlage, die ihnen die heldenmütige Jnsantene und die starke Artilerie der Armee de« General» von Below bereitet haben. Nicht das kleinste Grabenstück auf der 2b Kilometer breiten Schlachtfront ist ver-loren. Mit besonderer Heftigkeit und in ku'zer Folge stürmten die Engländer und Franzosen ohne Rück-sich! aus ihre außerordentlichen Verluste zwischen Gueudecourt und BouchaveineS an. Die Truppen der Generale von Böhn und von Garnier haben sie jedesmal restlos zurückgeschlagen. Bei Le Sar« mach' ten wir bei der Säuberung eines EnzländernesteS 90 Mann gefangen und erbeuteten sieben Maschinen-gewehre. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. Um» sangreiche deutsche Sprengunzen in den Argonnen zerstörten die sra«zösischen Gräben i:> beträchtlicher Ausdehnung. Oestlich der Maa« frischte das beider-stilige Feuer zeitweise merklich auf. 10. Oktober. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht von Bayern. Auch gestern führte der Feind vorwiegt»» in den Abend- und Nachtstunden »arke Angrifft auf der großen Kampffront zivischc» Äucre und Somme Sie blieben sämtlich rrfolglo«. Angriff»-vtrsuche der Franzosen östlich von Bermandovillt'S wurden verhindert. Der Krieg gegen Italien. 7. Oktober. Amilich wird verlautbart: Das stärkt italitnischt Feuer aus der Karsthochfläche ließ gestern etwa« nach. Einzelne Unterabschnitte wurden jedoch zeitweise mit großer Heftigkeit befchosfen. Zu Jnfanteriekämpfen kam e« nicht. An der Fleimstal-front standen die Fafsaner Alpe», die Stellung im Gebiete der Lusia, die Front nördlich de» Pelegrino» Tale« bi« zur Marmolaia-unter heftigem Feuer aller Kaliber. Wiederholte Angriffe aus Gardinal, Bufa Alt« und Cima di cece wurden abgewiesen. Nördlich des Pelegri: otale« setz>e nach Steigerung des Feuers abtnds ein allgemeiner Angriff gegen die Stellunge» von der Losta Bella bis zur Marmolatafcharte ein, der bis 10 Uhr nachmittag« überall blutig abgt wiesen war. 8. Oktober. D>e heftige Beschießung unserer Stellungen aus der Karsthochfläche hat neuerdings begonnen Sie hielt gestern de» ganzen Tag hin-durch mit voller Kraft an. Südlich von Nova Bas versuchte um Mitlag feindliche Infame,it gruppen-weife vorzudringen; unser Aitillcrieseuer trieb sie zurück. An der FleimstalftonI stand namentlich der Abschnitt Gardinal—Cvldose unter andauerndem feind-lichen Ftuer. Ein staiker nächtlich« Angriff gegen diese Höhen wurde blutig abgewiesen. 9. Oktober. Die seindliche Artillerie» > nd Mi-nenwersertütizkeit im südlich.n Teile der küstenländi-fchen Front dauert fort. Jialienische Jnfanieiie. die an der Karsthochfläche südlich von Nriva Bas und im Abschnitte Giiz gegen Sv. Katarina zum An griffe vorzug hcn versuchte, wurde duich Speirfeuer abgewiesen. I» den Fafsaner Alpen kam e» im Abschnitte Gardinal Eoldo tiger Beschießung unversehrt zurückgekehrt. Flottenkommando. Am südlichen Valkan. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 7. Oktober. Außer kleineren »«geblichen Bor-stoßen brach ein starker feindlicher Angriff westlich der Bahn Monai.ir—Florina vor den bulgarischen Stellungen zusammen. Dedeagatsch wurde von See her ohne wtitniliche» Ergebnis beschossen. 8. Oktober. An vielen Stellen zwischen Prespa-See und Wardar lebhaste Artilleriekämpse. Beider-seits der Bahn Monastir—Florina wuiden einzelne feindlicht Borstöße abgewiesen. 9. Oktober. Westlich der Bahn Monastir— Floiina wurden feindliche Angriffe abgeschlagen, östlich der Bahn gelang schanzten. An der Strumasront Patrouillrngtfechte. Der Krieg der Türkei. Die Berichte de« türkischen Haupt-quartier». 9. Oktober. Ftlahitsront. Utberall Ftucrwcchsel. Wir warfen den Feind, der sich zwischen Devlet Abad und Hamadan zu schieben veisnchle, gegen Karadubur zurück. KaukafuSfront. Auf dem rechten Flügel Scharmützel und von Zeit zu Zcii Artillerie- und Jnfan-teiiefeuer. Im Zentrum schoben wir unsere Stel» lungen neuerlich ein wenig vor. Aus dem linken Flügel Gefechte zwischen Aujklärungipatrouillen. Wir machten einige Gefangene und erbeuteten eine große Meng« Waffen und AuSrüstungSgegenstände. Aus der übrigen Front keine Ereignisse von Be-deutung. Aus Ltadt und Land. Todesfall- Am 9. d. fand die Brndigung der Frau Josefint Gregl, Hausbesitzerin und Schmied. meisterSgattin, statt. Die zahlreiche Beteiligung gab beredtt« Zeuqni» von der Wertschätzung, der sich die Btrewtgte erpcut hatte Frau Gregl war eine brave Bürgersfrau von seltener Herzensgüte und warmer deutscher Gesinnung. Alle, die sie kannten, »erden ihr Andenken hochhalten. Auszeichnung. Dem Borstand des Militär-Post- und Telegraphenamtes in Trebinje Postkon-trollor Anton Kuß wurde in neuerlicher Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung während des Krie« geS nun auch das goldene Berdienstkreuz mit der Krone am Bande der TapferktiU Medaille verliehen. Herr Postkontrollor Kuß wurde bereit« im Frieden mit dem goldenen Berdienstkreuz mit der Kr»ne ausgezeichnet. Kriegsauszeichnungen. Bom 87. Jnfan-fauterirregimeni, dem Cillier HauSregimtnt, wurdtn nachgehend: Offiziere auSgtztichnet: Haüptmann Walttr Scheichenbauer mit dem Miliiärveidienst-kreuz 3. Klaffe mit der Kriegsdekoration, Haupt-rnann Maximilian Wvlfgang, Oder'eainant Paul Begovic und Oberleutnant Gustav Swoboda mit der neuerlichen belobenden Anerkennung, L ulnant Seite 4 i. d. R. Franz Stromer mit der belobenden Aner. kennung. Vom 26. Landwehrinfanterieregiment er-hielte» die Leutnants Leopold Hörl, Gustav Heger, Theodor Haupt und Wilhelm BrchovSki) die kaiser-liche belobende Anerkennung. — Der Marburger Gemein derat und Lehrer Herr Franz Ruß. ein eis-rigeS Mitglied deS Mardurger Männergesangver-eines, der als Oberleutnant in einem Landsturm-insanterieregiment Kriegsdienste leistet, erhielt als zweite Auszeichnung das neuerliche (silbern.) Sig-num laudis. Kriegsauszeichnung. Herr cand. jur. Werner Delpin, Bursch der Grazer Burschenschaft „Arminia" und Sohn dcS Friedauer RechtSanwal teS Herr» Dr. Gustav Delpin, machte zuerst dir Kämpfe am Jsonzo, dann als «rtillerieaujklärer die ganze Offensive gegen Italien bis ins Feindesland und hierauf die Gegenoffensive in Wolhynien unler Linsingen mit. Nun wurde er als Fähnrich einer schweren Haubitzbatterie für tapferes Verhallen vor dem Feinde mit der silbernen Tapjerkeitsmcdaille zweiter Klasse ausgezeichnet. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta gen wurden auf dem hiesigen Heldensriedhose nachfolgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestatte!: am 8. Ok-«ober Johann Gasior. FJL. 13; am 10. Oktober Infanterist Franz Pribotchek, JR. 87, Jnfanteiist Karl Zdrazil, JR. 21, Jnsanteiist Andreas Bageryi, Ldst.-JR. 2. Infanterist Franz Kolar, L»st.-ZR 409 und am 11. Oktober Infanterist Risto Rikanovic, JR. 22. Heldentod Aus Drachenbvrg schreibt man: Am 24. September siel in Süddalmatien einem tragischen Geschicke der Feuerwerker Alois Kolar, Sohn des Kaufmannes und Gastwirtes Andreas Kolar auS Fuchsdorf zum Opfer- Derselbe diente mil kleinen Unterbrechungen daS achte Jzhr und war Besitzer der kleine» silbernen TapferkeilsmedaiUe, deS Er>nnerungSkreuzes 1912/13 und des Jubi. läumSkreuzeS. AuS dem an seine Angehörigen vvn seinem Batteriekommandanten Heirn Oberleutnant Wilhelm Tauber eingelangten Schreiben entnehmen wir folgende Stelle: »Geilern, den 25. September, um 5 Uhr nachmittags, fand das Begräbnis anf dem Friedhof i» Skaljari bei Catiaro im eigenen Grabe stall. Alle Offiziere und sämtliche Mannschaft hatten dem teuren, lieben Feuerwerker am Sonntag das letzte Geleite i»S Tal gegeben. Gestern beim Begräbnis war ich mit einem Offizier und sechs Unteroffizieren als Abordnung del Batterie. Wir alle sind noch ganz erschüttert und niedergeschmettert ob diese« schweren Verlustes! Alois Kolar war das Muster eines braven und mutigen Unteroffiziers! Sein Verlust ist uns allen unersetzlich, sein Andenken werden wir hochhalten für immer! Ruhe sanft in fremder Erde!" Evangelischer Abendgottesdienst sin-det erstmalig am kommenden «onutag um 6 Uhr statt. Städtische Lichtspielbühne. Die letzte Woche war für die Besucher unserer Lichlspielbühne wirklich eine Geuußwoche. Der Besuch war auch demnach ein sehr guter. DaS HauS war zumeist bis aus wenige Plätze ausverkauft. Zu besonderem Danke hat sich die Leitung deS Unternehmens die Kino-besuch« verpflichtet durch die Erwerbung des FilmS „Ouo vadiS", dieses Meisterwerkes der Filmkunst. Leider ist der Film schon sehr gekürzt, so daß der Zusammenhang einzelner Bilder schwer zu finden ist. In der nächsten Zeit stehen abermals hervorragende Darbietungen in Aussicht. Am Montag und DienS> tag wurde auch eine reizende Spielordnung gegeben. Die Naturausnahwe», mit denen die Vorstellungen beginnen, waren diesmal wieder entzückend. Stürmischen Lacherfolg erzielte das Lustspiel „Durchlaucht, der Reisende. Am meisten wiikte diesmal „Der seind« liche Flieger", eine Episode auS den deutsch ruffiscken Kämpfen, deren Handlung derait spannend und rüh-rend war, daß sich die Zuschauer »er Rührung nicht erwehren konnten. Eine tapfere Marburgerin. Bon dem Kommando des HilsSplatzeS III in den Karpathen erhielt die „Marburger Zeitung" folgende Zuschrift: Ein wahres Beispiel von Pflichttreue und Tapser-keil zeigte uns Fräulein Helli Lichlenegger, ein» Marburgerin, Tochter des seit drei Jah'en in Trie sail wohnenden Landesbeamten Herrn Rupert Lichlenegger. Im Alter von 17 Jahren trat Helli Lich tenegger in unser Feldlazarett ein und wurde bald eine der lüchligsten Pflegerinnen. Uneimüdlich bei Tag und Nacht versah sie ihren schweren Dienst. Besonders herrorragend aber waren ihre Leistungen zur Zeit de» Einbruches der Russen Eines Tages, als die Russen wie toll ihre Kugeln veischwcudetcn. Deutsche KUacht geriet auf unerklärliche Weise unser Lazarett in Brand. Fräulein Lichlenegger eilte in daS Haus und gab dann ruhig und gelassen die Anordnung: „Jeder, der gehen kann, verlasse sosort das Haus!" Schwervcrwundele gingen, gestützt auf andere Ber-wundele, hinaus. Das ganze Haus stand in Flam-wen und brannte nieder bis auf die Mauern. Be vor das Haus vollständig niedergebrannt war, lagen noch sechs Schwerverwundete dar innen. Ohne lan^e ;u überlegen, stürzte Fräulein Lichlenegger, ein nasses Tuch um den Kopf, in daS brennende Hans. Nach zwei Minuten erschien sie wieder, einen Schwerver-mundeten tragend. Kaum hatte sie ihn geborgen, eilte sie zum zweitenmal i » Haus und holte einen anderen Verwundeten heraus und da»» diang sie zum drittenmal ins Zimmer, das ebenfalls bereits in Flammen stand. Auch mit dem diitten Schwer-verwundeten kam sie glücklich aus dem brennenden Gebäude. Mit Gewalt mußte sie zurückgehalten werden, als sie zum vicrlenmal eindringen wollte. So hat sie durch ihre Geistesgegenwart und Uncr-schrecke heit vielen das Leben gereltet. Unter de» dreien, die sie unter eigener Lebensgefahr rettete, befand sich auch der kürzlich an der italienilchen Front gefallene Oberleutnant Gyula v. LupnizSpue eines HusareuregimenlS. Die Heldiu erhielt für ihre Tapferkeit im Kriege die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. Nach 11monaliger Dienstzeit kehrte sie in ihre Heimat zurück Uad nun ist sie seil September wieder alS freiwillige Pflegerin beim Roten Kreuz eingetreten und meldete sich zur SanitälSkolonne nach Älbanien, wohin sie kurzlich über Wien, Ofenpest, Bosnisch Brvd und Sarajewo reiste. Fräulein Lich-lencgger ist auch Besitzerin deS EhrenkreuzeS mit der Kriegsdekoration. AllgemeinegewerblicheFortbildungs schule in Cilli. Die Einschreibung der Lehrlinge findet am Sonntag, den 15. d. von 9—11 Uhr vormittags in^ der Karl Travngasfe Nr. 10, ersten Stock, statt. Ter regelmäßige Uulerrichl beginnt am Dienstag, den 17. d. um 6 Uhr abends. Das Wetter im Oktober Der Monat Oktober weist sehr viele Wellerstörungen auf. La»l der elektro tynamiften Theorie deS Professors K. V. Ztnger »allen die Welterstörunge» aus den 2., 4., 8. 13., 15., 18, 1'3., 25. und 29. Oktober. Von diesen ist die Welterstörnng vom 8 die stärkst« und auch die Welterstörungen vom 13., 18. und 25. Oktober wirken mit einer höhere» Kraft. Laut Verteilung der Störunge» kann man vermuten, daß die erste und dritte Woche ein veränderliches Wetter bringen werde» und auch zu Ende des Monates ist unbeständiges und etwas regnerisches Wetter zu er warten. Die Niederschlägt, obwohl sie in dem ge> nannten Teilen des Monates ziemlich häusig vor-kommen, werde» jedoch nicht zu viel ergiebig sein und daS Wetter ist dann mehr trocken als feucht. Die Temperaturverhältiusse werde», wie im voran-gehenden Monate, ungünstig und die mittlere Te«-peralur deS MonaieS wird unter dem Normale stehen. Die Temperatur bewegt sich immer unter der normalen und besonders die Nächle werdui sehr niedrige Werte ausweisen und an höher gelegten Stellen, namentlich in den waldigen und bergigen Gegenden, sind leichtere Nachtfröste daher sehr wahr-scheinlich. Neue Iuckerpreisfestsetzung Bon der Statthalter« wird uns mitgeteilt: Wie bereits be» kannt gegeben wurde, erfordert die eingetretene Er-höhung der Rohzuckerpreise auch eine neue Preis-sestsetzung für den Verkauf von VerbrauchSzucker im Groß- und Kleinhandel. Auf Grund der von der Statthalter«! bereiiS festgesetzten Groß- und Klein-handelSzuschläge von 2 25 K per 100 Kilogramm sür den Großhandel und 6 75 Heller per 1 Kilo-gramm für den Kleinhandel) sind nunmehr von den politischen Bezirksbebörden für die einzelaen Kon-fum die Höchstpreise zu errechnen und haben die politischen Unlerbehörden die von ihnen sestgesetzle» KleinhandelShöchstpreise durch Kundmachungen, welche auch in den Verkaufslokalen der Kleinverschleißer anzuschlagen sind, ortsüblich und in den TageSblät lein zu ver lautbare». Die neue» Preisfestsetzungen treten mit 12. d. in Wirksamkeit. Ausdiücklich wild jedoch hervorgehoben, das> jene Zuckermenge», welche von der staatliche» Zuckerzentral« in Wien vor dem 1. d. sür Lieferungen bi« einschließlich 30. Seplem ber zur Versteuerung frei gegeben oder zur Ver-steuerung angewiesen worden sind, auch dann, wenn ihre Wegbringuiig aus den Raffinerien erst nach dem 30. September ersolgt ist. zu den bisher in Gel-tung gestandenen niedrigeren Preisen »e. kauft werden müssen. Dieser billigere Zucker ist durch eine amtliche gelbliche Verschlußmarke gekennzeichnet, während der teurere Zucker, für den die neuen Preisfestsetzungen Nummer 81 ab 12. d. gelle», mit einer grünen amtlichen Ber schlußmarke versehen ist. Da der Zucker jedoch mei-stens lose, daS heißt ohne die Originalverpackung im Kleinhandel verkauft wiid, hat die Statthalter« angeordnet, daß die Kaufleute über Verlangen des Publikums die Originalpackung vorweise» müssen. Auch wurde verordnet, daß die Kaufleute, solange sie »och billigere» Zucker auf Lager haben und ver-äußern, nebln den, neue» Preistarif auch noch den allen Preistarif angeschlagen haben müssen. Die politischen llnterbehörde» wurden beauftragt, die Kaufleute auf daS strengste dahin zu kontrollieren, daß nicht billigerer Zucker (mit gelber Verschluß« marke) zu d«n neuen höheren Preisen verkaust wird, und wird e» Sache de» Publi.'ums fein, di-Behörden hiebei kräftigst zu unterstützen. Neue Gebühren im Feldpostverkehr. Zur Vermeidung von Mißverständnissen und um Verzögerungen •» der Weiterleitang von Feldpost-sendungeii zu verbinde n, ist daraus zu achten, daß die neuen Postgebühren auch auf F-ldpostsendungeu. sosern diese nicht portofrei sind, Anwendung finden. Seit 1. d. gelten sür die Frankierung der Feldpost-sendungen folgende Bestimmungen: 1. Portofrei bis zu 100 Äiamm, wen» sie ledigl ch Korrespondenzen enthalte», und einfache Postkarten. 2. Die porto-Pflichtigen Feldpostsendungen sind solgendermaße» zu frankieren: a) Briefe, wenn sie andere Gegenstände alS lediglich Korrespondenzen enthalten: bis 20 Gramm 15 H, darüber je 20 Gramm 5 H (Höchst-gewichi 100 Gramm); b) Drucksachen: für je 50 Gramm 3 H (Höchstgewicht 2 Kilogramm); c) Warenproben : für 50 Gramm 5 H, wenigstens 10 H (Höchstgewicht 350 Gramm); ö) Ge>chäft«papiere: für je 50 Gramm 5 H. wenigstens 25 H (Höchst-gewicht 2 Kilogramm); e) Werlbriese (derzeit unzu-lässig); Postanweisungen: Grundgebühr für jede Postanweisung 15 H und Wertgebühr sür je 50 K ö H (Höchstbetrag 100 K); g) Pakete: bis 5 Kilo-gramm 80 H (Wertangabe unzulässig). Die ermä-ßigte Gebühr von 00 Heller sür Pakete biS 1 Kilo-gramm gilt im Feldpostverkehr nicht. Die vorstehen» den Bestimmungen gelten auch sür Privatpostsendun-ge» z» de» mit Namen bezeichneten Eiappenpost-ämtern iu den k. u. k. Okkupationsgebiete» in Po-le<>, Serbien, Montenegro und Albanien, soweit solche Sendungen dorthin zulässig sind, mit folgenden Abänderungen: ») Wertbrief«, soweit zulässig unterliegen der Gewichts und Einschreibegebühr wie ein-geschriebene Briefe vom gleiche» Gewicht und der Wertgebühr von 10 Heller für je 300 K; b) bei Postanweisungen beträgt der Höchstbetrag 1000 K. — Es wird besonders aufmerksam gemacht, daß alle portopflichtigen Sendungen ins Feld und in die Okkupationsgebiete vollständig srankiert aufgegeben werden müssen, widrigenfalls sie Hcht weiter befördert, sondern den Absendern zurückgegeben und wen» dies nicht möglich ist, als unanbringlich behandelt werde». Die Stempelflicht der Enthebungs gesuche. Das Finanzministerium hat kürzlich hinsichtlich der Gebührenbehandlung der Einschrei-te» um Enthebung vom Landsturmdienste an alle Finanzlandcsbehörden Weisungen ergehen lassen. Darnach unterliegen jene Eingaben, welche »on den landsturmpflichtigen Personen selbst oder von an-deren alS den in Punkt 68 der Landsturmorganisa-tionSvorschrift gedachten privaten Dtenstgeber« bei den zur Stellung der EnthebungSanttäge zuständi-gen Behörden behufs Veranlassung derartiger An-träge bezüglich deS Einschreiters selbst beziehungsweise bezüglich seiner Bediensteten eingebracht wer-den, sowie jene Eingaben, in welchen von den Landsturmpflichtigen bezw. von deren vorerwähnten Dienstgebern unmittelbar beim Ministerium sür Landesverteidigung oder bei dem zuständigen Land-wehrterritorialkommando um Enthebung gestellt wird, dem Stempel von 1 K sür jeden Bogen. Für Ent» hebungSanträge industrieller Unternehmungen, welche gemäß § 18 deS Gesetze» vom 26. Dezember 1912, betreffend Kriegsleistung », zur Weitersührung ihres Betriebes verpflichtet worden sind und zu diesem Zwecke ihren Personalstand sichern müssen kommt die Gebührensreiheit § 35 KriegsleistungSgefetz zu-stallen. Schließlich wurde angeordnet, diß von der nachträgliche» Einforderung der Stempelgebühr für die vor dem 1. Juli 1916 ungestempelt überreichten Gesuche um Enthebung vom Landsturmdienste Ab» stand zu nehme» ist. Annahme der geteilten gweikronen-noten durch die Postämter. Die Post- und Telegraphendirektion t ilt uns mit: BiS aus weiteres haben die Postämter die dermalen im Verkehr vor-kommenden Hälften und Biertel von Zweikronen-Banknoten, insoferne sie sich als Teile echter Noten Nummer 81 Deutsche Wacht ©fite 5 erkennen lassen und in ihrem Aussehen nicht etwa willkürlich verändert worden sind, zu 1 K oder 50 Heller in Zahlung und nach Maßgab« der Zu« länglichkeit der Kassenmittel auch im Wege der Ber-wechsluug gegen andere Zahlungsmittel der Kronen-Währung anzunehmen. Lebensmittelsendungen in» Feld. SS mehren sich in letzterer Zeit die Fälle, daß zur Ar« «ee im Felde Warenprobeiifendnngen mit leicht ver-der bliche» zur Verschickung überhaupt nicht geeigneten Gen»ßmitteln wie frische Weintrauben. Topfen, Sauer-kraut, Butter, Honigwaben usw. ausgegeben werden. Beim Einlangen bei der Mdpostsortierstelle ist der Zustand dieser Sendungen bereit« ein derartiger, daß sie vernichtet werden müsse». Abgesehen »on den un-nötigen Kosten deS Absender» werde« durch die ab-sondernde Feuchtigkeit andere Sendungen wie Briese, Korrespondenzkarten, die sehr häufig mit Bleistift oder Tintenstift geschrieben sind, derart beschädigt, daß sie sar den Empfänger nahezu oder vollständig wertlos sind. WeiterS kommt es 'noch sehr häufig vor, daß inS Feld Flüssigkeiten als Warenproben« sendungen verschicke werden, die eine vollständig un-genügende Verpackung ausweisen, einen ost tagelan-gen Transport bis zum Empfänger nicht aushalten und daß die auSrinnende Flüssigkeit die übrigen S«n> düngen in vorbeschriebener Weise beschädigt. Ferner wird in Erinnerung gebrach», daß die Beipackung von leicht entzündlichen Gegenständen, wie Zündhil-zer, Benzin, Bcnzinseuerwerk u. dgl. in Feldpostsrn. düngen »»statthast ist und versallen die Absender außer der Konventionalstrase auch der gerichilichen Besirasung. In portofreien Feldpostbriefen bt» 100 Gramm dürfen nur schiistlich« Mitteilungen Versen-det werden, eine Beipackung von G-nnß- und Le-benSmitteln aller Art, wie Tabak, Schokolade, Arz> neien u. dgl. ist ausnahmslos nicht gestattet. Sämt-liche Zeitungen und Drucksachen unterliegen dem Fraakozwange. werden unfrankiert nicht befördert, sondern an die nächstl'egenden Spitäler abgegeben. Das Einwintern von 0bft, Gemüse und Kartoffeln sollte bei der herrschenden Knappheit an Lebensmittel» mit besonderer Svrg-salt und bester Sachkenntnis durchführt werden, auf das nichts umkomme, was für die menschliche Ernährung verwendbar ist. Die wichtigsten hierauf bezughabenden Maßnahmen sind in dem vom Fachlehrer Otto BrüderS verfaßten, von der Statihal-terei herausgegebenen Merkblatt? „DaS sachgemäße Einwintern von Obst, Gemüse uud Kartoffeln, so-wie die Bereitung von Saun kraut" enthalten, das in jeder Grazer Buchhandlung enthalten ist und nach auswärts gegen Voreinsendung von 10 Heller in Lriesmarken durch die Auskunstsstelle sür Ge-mise »n? Kaitoffelbau bei der Statthaltern in Graz, Burggasse 1, postfrei versandt wird. Fleckfieber. Im Flüchtlingslager des Schlosses Meretinzen sind in den letzten Tagen 8 Personen an Flcckfieber erkrankt und 5 gestorben. Höchstpreise für Zwetschken und gwetschkenerzeugnisse im Kleinverkehr. Mit der im Landesgesetzdlatt kundgemachten Statt-Hallereidtrordnung »om 2. Oktober 1916 sind die Höchstpreise sür den Kleinverkauf von inländischen Zwetschken und Dauerware auS inländischen Zwetsch-ken festgesetzt worden. Hi»rnach betragen bii aus Weiteres in Graz die Höchstpreise für 1 Kilogramm Taselzwetschken 62 Heller, sür andere Zwetschken 52 Heller, sür Dörrzwetschken je nach der Beschaffen-heit 1-20—1 >60 K und für Zwetfchkenmuß 1*74 K. Diese Preise gelten jedoch nur sür die nicht in Steiermark selbst geerntete bezw. erzeugte, sondern sür die namentlich auS Böhmen nach Araz gebrachte Ware und sind die politischen Behörden angewiesen, die Händler strenge zu kontr»llieren, daß die hei« mische Ware nach Maßgabe der Gestehungskosten zu bedeutend billigere» Preise» verlaust werde. Häud-ler, die auch sür billig erworbene heimische Pro-dukl« die Höchstpreise begehren, machen sich einer Preistreiberei schuldig. Für die anderen politischen Bezirkt haben die Beznksbehörden die Höchstpreise sür den Kleinhandel sestzusetzen. Vollständiger Herbstanbau. Da« Landes-kulturinspektvrat verlautbart: Glücklicherweise ist bisher die Witterung zum Herbstanbau günstig, so daß die Arbeit rüstig vorwärts schreitet. Heuer ist es um vieles günstiger als im Vorjahre, wo der Regen kein End« nehmen wollte. Die Saat findet daher günstigere WachSlumSbedingungen, so daß sie kräftig in den Winter kommen wird. Bei der Knapp-heit an Arbeitskräften und Zugtieren kostet freilich die Durchführung des Anbaues viel Mühe. Dem rest-losen Fleiß der Bauernschaft, der Landsrauen, Kinder und Greise wird eS aber auch in diesem Jahre wie-der gelingen, den Anbau vollständig durchzusühren. DaS Zusammenstehen und daS gegenseitige AuShelsen, daS Zugreifen von Jung und Alt auf dem Dorfe hat bisher alle Arbeit dewältigt und sie werden sie auch fernerhin zwingen. Die gegenseitige Hilfe auf dem Lande hat eS mit sich gebracht, daß bis jetzt alleS bebaut werden konnte, wodurch der AuShun-gerungSplan der Feindeschar zunichte gemacht wurde. Der schmähliche Plan, uns alle durch Hunger zu besiegen und zu verelenden, wird und muß auch ser-nerhin zu schände» werden. Der feste Wille wird daS schwerste vollbringen. In diesem Kampfe hat die Bauernschaft den größten Anteil und die größte Ber-antwortung. Die vollständige und gründliche Durch-sührung deS Anbaues ist grundlegend, daß auch im künstigen Jahre das Vaterland genügend Brot hat. Die fleißige Arbeit dcS Bauern ist daher für das Baterland von derselbe» Bedeutung, wie des Soldaten an der Grenzwacht. Wir alle müssen uns stet« vor Augen halten: Wir müssen, wollen und werden durchhallen. Mit Fleiß, Ausdauer, Verständnis, Er-kenntnis und Sparsamkeit wollen wir alle dieses Ziel verfolgen. Der endgültige Sieg ist dann sicher! Vermischtes. Die ewige Wiederkehr des Gleichen. Dem GeschichlSkundigen, der den jetzigen Weltkrieg mit Ausmerksamkeit versolgt, erscheint schließlich alleS als eine ewig« Wiederkehr dc« Gleichen. Fast «lleS ist „schon «inmal dagewesen." Folgende Auslese auS alten kursächsische» Stadtchronike» möge diS beweisen: Städtische Brotausgabe. Nach dem dürren Sommer 1540 mußten die Bäcker in Freiberg alle ihr Brot m die «lte Trink-stube im Rathause bringe» und es noch den Bier-teln und Rotten an die Bürger und Bergleute ver-teilen. Vorher ersolgte jedoch, um die nötigen Men-gen festzustellen, eine Zählung der Bürgerschaft. Ein Sommer ohne Fleifch. Im Sommer 1643, infolge einer Plünderung des ganzen Landes durch den schwedischen Feldmar-schall Gras KönigSmark während de» Dreißigjährigen Krieges kam auf die Dresdener Fleischbänke 8 Wo-chen lang kein Fleisch. Gegen Puder und Stärke. I» den Jahren 1612 und 1621 wurde in ganz Kursachsen das übermäßige Puder- und Stärke-machen auS Getreide untersagt. Die Zensur. Bei der (im Jahre 1745) wider die Preußen getroffenen SicherheitSanstalt ward dem Buchhändler Mohrental untersagt, die „Dresdener Merkwürdig-keilen" und die „Eour. Sax." herauszugeben. Der Verfasser der „Dresdener Merkwürdigkeiten', Crell, mußte ein paar Stunden auf dem Eiel (eine Art Pranger) reiten, weil er eine falsche Nachricht ein-gerückt hatte. Amerikanischer Humor. Ein Londoner Milchmann hatte gerade seinen Morgengang been-det, als ein Rekrutierungsbeamter ihn auf der Straße mit den Worten ansprach: „Nun, mein guter Mann, würden Sie sich nicht freuen, dem König zu dienen?" „Aber gkwiß," erwiderte ber Milchmann strahlend. „wieviel Milch braucht er täglich?" — Ins Wasser gesallener Angler: „Hilfe! Ich kann nicht schwimmen." Ein Herr am User: „Ich kann es auch nicht, aber deswegen mache ich noch lange keinen solchen Lärm als Sie." — Ein Herr, der beim Barbier wartet, bi» die Reihe an ihn kommt, betrachtet den Hund des Barbier«, der aus der Erde sitzt und wachsam jeder vew gung seines Meisters folgt, welcher im Begriffe steht, einem Klienten die Haare zu schneiden: „Hübscher Hund", sagte der Wartende. „Ja, ein kluges Tier," erwiderte der Barbier. „Ich kann kaum begreisen, warum ih» das Haar schneiden so sehr interessiert." „O, das ist sehr einsach," erklärte der Barbier. „Sehen Sie, mai chmal schneid« ich daneben und er-wische ein Stückchen vom Ohr und daraus wartet er." — „Guter Herr," sagte ein Bettler, „wollen Sie einem armen, blinden Mann 10 Cent scheu-ken?' „Aber," entgegnete der Bürger, „Sie sehe» doch aus einem Auge.' .Nun," erwiderte der Bett-ler, „dann schenken Sie mir 5 Cent." „Der Herr ist nicht da!" „Am Samstag Nachmittag', so erzählt LouiS Forest im .Matin", rüst jemand in eine« unserer wichtigsten Ministerien an und verlangt, mit dem Minister zu sprechen. Natürlich handelt eS sich um einen Mann von Rang, da er e« wagt, in solcher Zeit den Minister in seiner sicherlich außerordentlich angestrengten Tä-tigkeit zu stören. „Hallo! Hallo! Ich möchte den Herrn Mini-ster sprechen!" E'ne Stimme antwortet: „Der Minister ist nicht da!" Dann verbinden Sie mich bitte mit dem Ehes de« KabinettS.' „Der Ehes deS Kabinett« ist nicht da!" „Dann rufen Sie bitte den Unterchef.' „Der Unterchef ist nicht da." „Dann bitte seinen Stellvertreter!" „Der Stellvertreter ist nicht da." „Dann zum Donnerwetter den Stellvertreter de« Stellvertreter«!" „Der Stellvertreter de« Stellvertreters ist auch nicht da!' „Wird morgen jemand da sein?" „Ich glaube nicht. Morgen ist Sonntag." .Wer sind Sie denn eigentlich?" „Ich bin da, um zu sagen, daß niemand da ist." ES handelt sich, wie gesagt, um eineS unserer wichtigsten Ministerien. Jeden Augenblick könnten unerwartete Nachrichten von höchster Bedeutung oder die dringendsten Anfrage» eintreffen. Man muß zu-geben, daß wir Franzosen den Krieg sehr kaltblütig sähren. Trotzdem merkt man den Geist der vielge-rühmten neuen Zeit. Denn wenn man früher an-rief, meldete sich niemand, woraus man schloß, daß niemand da sei. Heute aber — und die« ist der große Fortschritt, den sestzustellen ich nicht zu unter-lassen wage — heule ist jemand da, um zu melden, daß niemand da ist. Dieser Unterschied beweist, daß, was immer man dagegen sagen möge, unsere Sit-ten sich tatsächlich im Kriege vorteilhast geändert haben!" A *A Deutsche, unterstützet enre Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus-gegebenen WirtfchaftSgegenstände. V V W W V ■»' V •v '5' ■ 83" Sendet ins Feld: "a£H mvm$m 5S3 ?r*TS£ fv$ im iiiiPH MWMw ' s ^-V-- aSJUltiSK JE EIS HELLER ---l-Xlf-- 50] JAKOB PHILIPP 1 - A. -waugew- WW ^itarr 'l ? fvinm»c preis lettOnie ArveIi«» ejc&.enen: I Vitr i nMirin Vornan »v,i 3*. TJ r 11 2. V!r Rmpagnltüttetabt tjoh 13 an». Novellen. 3. fiti elittst» tjiltcrm. -Montan »on innti »ruf# fa. 4. t>rr > r. •>.i u in a n 11 • S » a 11«t« u. II a>>5. RoveNen. 6. fawlltt UlarbtU. Vornan von Irma ». ft # f e t. «. Vor it.T. Hatten Vtten ». f"in« B. 1 frei ■. 12 «n», 9t<*t3en. 7. ctl ihn! "Koon» ooii l'tnoti Fane. 8 «clStrltteU Sc/Ni v V-nduv» u. I"> an». gjOBtde«. 9. titr elf* Spieluhr. TJo.naa »oji » uqune Sronit. 10. flnntrl cen M.lo'Ivc Wttl ans 12 andrie ?!sv»llen. Sc^cn ren «> feiler pro "Pjnb un» I« f>ca0<>. Au laden tn >>dcr Huctlj ;nriung un» vom Ver lag Ja tob ptjilipp, Wien, 6., Varnabiteng. 7 11. DuZJohaniMaler. Roman von Georg Dellavo«. Stile 6 KeMche Wacht Nummer 81 Junge Leute werden als Helfer bei Installationsarbeiten für dauernde Beschäftigung aufgenommen im städtischen Gaswerke Cilli. Eine Frau die im Häuslichen mithilft nnd auch nähen kann, sucht bei kleiner Familie oder bei alleinstehender Frau ohne Honorar unterzukommen. Anzufragen Herrengasse 20. I. Stock. in der Stadt zu kaufen gesucht. 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Insbesondere dankm wir dem hochverehrten Herrn Oberlandrat Dr. Krodetnanscb, welcher sich des Verstorbeneu stet* in Täterlicher Fürsorge angenommen und auch den weiten Weg aus Graz nicht scheute, um persönlich am Leichenbegängnisse teilzunehmen, den sehr geehrten Herren Beamten der Krankenhauaverwaltnng mit Herrn Verwalter Tetnmerl ans Cilli, den wirklich aufopferungsvollen Spitalsschwestern fQr ihre liebe Hilfe während der Krankheit. Ausserdem der Abordnung der Krankenhaosverwaltung Radksrsburg, seinen lieben Freunden aus nah und fern, sowie allen Standern der schonen Blumen und Kränze. Nochmals allen Teilnehmenden unseren herzinnigsten Dank. Cilli, am 10. Oktober 1910. Familie Leitg'eb und Salmic. Dalmatiner Wein-Niederlage Dalmatiner" Hauptplatz 8 J. Matkovic Hauptplatz 8 Extra feine, süsse Qualität. Soeben begann zu erscheinet! und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Der europäische Krieg Historische Darstellung der Kriegsereignisse von 1914/16 Von A. IIembrrff«*r. 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