(HlltZricchesBlatM) Samstag den 14. Juli _________^^_ «Otto Friedrich Graf von Buckheim, i n dem Hochstifte zu Salzburg, bald darauf auch zu Passau, und nachden> durch die kaiserlichen Wasser» auch Magdeburg wieder gewonnen worden, auch ein gleiches an letzterer Kathedralkirche. Die Sehnsucht, die Hauptstadt der Christenheit zu sehen, zog ihn nach Nom. Hier machte er sich durch die Gediegenheit seines Wissens allgemein bemerkbar, und Papst Urdan VIII. nahm ihn in die Zahl seiner Kämmerer auf. Bald sollt« er jedoch in eine neue Sphäre verseht werden. Eben war Reimrald Scar-lichius, Fürstbischof von kaibach, am 27. November H6Y0 gestorben , als selne beiden Brüder Johann Rudolph und Christoph es durch ihrcn Einfluß aikd kaiserlichen Hofe dahin brachten, daß er, fern vom Valerlande, von K. Ferdinand III. zum Fürstbischof« von Laibach") ernannt wurde. Auf diese Nachricht eilte er sogleich nach Laibach, und hielt im Jahre lün seinen feierlichen Einzug/daselbst. Er verweilte jedoch auf seinem bischöflichen Sitze Nicht lange, sondern ging wieder nach Rom, und als er dasselbe zum zweitenmale verlassen hatte, hielt er sich länger» Zeit zu Salzburg auf, und leitete von l>H aus die kirchlichen Angelegenheiten seines ihm anver« trauten Sprengels. Sem zweimaliger Aufenthalt in Rom riß ihn zur Bewunderung jener herrlichen Bau? benkmale hi», und regle bei ihm den Wunsch auf, durch schone Bauwerke auf feinem Bischsfssttze, seines Namens Gedächtniß zu verewigen. Die bischöfliche Residenz zu Laivach hat er um ein Stockwerk ethö'ht, ') V«n lh«, schreibt »noeelinu« : Otta ?ricl«^e„5i, «e:«ulu» inlki <^Iü«t,u»« " - (Anmerl. der Nedact > o n.) ^MWW Schloß Gört sch ach erbaute er, nachdem das alle , durch einen Blitzstrahl in Asche gelegt worden, von j Grund aus. , ^ Zwecklosen Neuerungen in Kirchensachen abhold, drang er auf strenge Beobachtung des Gottesdienstes und Beibehaltung der alten Ordnung. Wegen der großen Entfernung der uralten Multerkirchen auf dem Lande, such»« er durch seinen Einfluß die Gründung mehrerer neuer Pfarrgemeinden zu befördern und zu begünstigen. In der letzten Zeit seines Lebens konnte er wegen der Gicht seinem Lieblingswunsche, dem Reisen, weniger nachkommen. Als er aber im Jahre 1664 von seinen Freunden aufgefordert wurde, der Vischofswahl in Passau beizuwohnen,, verfügte er sich auch dahin,' aber schon wenige Tage nach der Wahl des Grafen von Thun zum Bischöfe von Passau, überraschte ihn der Tod, als er sich eben zur Rückreise nach Laibach abschickte. Nach der Sitte seines Zeitalters halle der Fürstbischof Friedrich Otto seinen Deukipruch, und zwar: 1'einpora tam^ore tem^ei-H, oder nach seiner Verdeutschung: „Die Zeiten lerne zur Zeit recht entscheiden, Wofern du willst des Unglücks Tücke meiden!" ^ « ^^ !Das russische Acldenmädchen. (Don 3- O h» c sorg cn, Veteran,), In den unzählbaren Kämpfen, womit die Kriegs« ^urie über den Ecdda.'l zog, hat die Kriegslist schon mannichfa he Anen dcs Angriffs ersonnen und ebenso die Nothwehr eigne Miltcl der Vertheidig lng erfun. dcn; schon lVit Kaiüs und Adels Zeilen hat das Genie dcr Menschen sich erschöpft, um — Menschen zu vernichten. Nichc nur a>aus>at der Mensch zu feinem Untergang? geschaffen, son« dcrn Thiere hat er gegen sein Geschlecht in die blutigen Schranken gerufen. Abgesehen von den Drachen und Hydern, Minotaurcn und Sphynxen, mit denen die alten Götter und Halbgötter sich herumbalgten; abgesehen Don den Eseln Jupiters, durch welche o«r G?cc der Götter im Gigantenkriege siegte; abgesehen selbst von andern Kricgseseln und Ochsen aus dcr reichen Classe der Zweifler, spielen in den Sackten der Allen die Elephanten und im Mittel-.ilttr gereizte S:icre eine bedeutende Rolle. Carl der Kübnc und die Schweiger eröffneten mit Hunden ihr ____ durch die Rettung des Altöls mi: in dIe^MeM?Mchtc der Rölner"eln7 ,on Oranien vor Ueberrumpelung; schwerlich aber dürfte iemals ein ebenso kleiner, als furchtbarer Feind auf dem Kriegsthealer der Menschen erschienen seyn, als der, den im Feldzuge von 1812 in Rußland eine junge, schöne Russinn zum Schutze ihres Dörfchens aufbot; Kaiserinnen und Königinnen halten »voht selten so eifrige, so wüthende Kämpfer oder vielmehr Ka'mpferinnen um sich he« versammelt; weibliche We« sen, die ein Treffen eröffneten, gegen welches die Amazoncnkämvfe und der böhmische Mägdekrieg in den Hintergrund treten müssen. Nachdem Napoleon auf den rauchenden Trümmern des alten Smolensk am 1?. August einen unglücklichen Triumph gefeiert, hatten die Russen, sich weiter nach dem bedrohten Moskau zurückziehend, das ver-vüsiete Land den Fremden preisgegeben. Die französischen Avantgarden des Herzogs von Abrantcs erreichten mit angestrengter Eile das zehn Stunden lange Desilee von Volontina, wo sie dem Feinde zu^ vorkommen und ihn abschneiden sollten, ihn aber hinter abgebrochenen Brücken und errichteten Barricaden überall bereit fanden, jeden Schritt aufs hartnäckigste mit seinen Varricsden zu vertheidigen. Auf den Fluren von Volonlina herrschte dcr alte Aberglaube vom Siege für russische Waffcn. Zu einem umvill-kührlich bcgonmncn Gefechte von einzelnen Bataillonen rückten Regimenter, Brigaden, Divisionen an, und so entspunn sich eine Schlacht, in welcher Com-pagnicen aufgerieben wurden bis auf den letzten Mann und Bataillone zu kleinen Sectionen zusam» menschmolzen. Um den theuern Kauf dieser Landesstrecke nicht mit fränkischem Blute allein zu erkaufen, halle man zwar die deutschen Truppen an der Spitze, indessen genügte das langsame Vorrücken dem Ungestüm und der ewigen Unruhe des Kaisers nicht, der verwundert die meldenden Adjutanten fragte: »Wie, 20,000 Franzosen kämpfen vergebens? Das ist ja eine Schlacht!" Es wurde sogleich ein Theil der Vordertruppen beordert, auf einem Schleifwege in dir rechte Flanke zu gehen, um den Feind durch die Bedrohung seiner Rückzugslinie zum Abzug zu bewegen. Bei dieser Truppenabtheilung befand sich dcr Veteran, von welchem die Bekannlmachung^deS ganzen Vorfalles später ausging und der als Sergeant an der Spitze eines Chevaurlegers-Piquets com-mandirle. Der Wcg schlangelte sich fort zwischen nasscn und sumpfigen Gräben und niederm Gebüsche. In dcr Nahe eines Dörfchens, dessen Häuser mit ihren geschichteten Balrenwanden und flachen Dächern — 411 — ^"uf lelne^Ba^lcHde eigner Art, dli iMsangs lyr La-> chen trregle,^aber bald ein sehr 'ernstlicher und bedeu- hmle^.. dem Weg, hinter einem aufgeworfenen Graben, lag ein langes, schmales Brett, auf welchem mehrere kleine Kästchen von Holz aufgeschichtet standen, so daß bei der leisesten Berührung diese herunterstürzen muß. ten. Sie aus dem Wege zu räumen, schien ein Spiel-werk und dennoch konnte es zuletzt nur durch die Verzweiflung vollbracht werden. — Hinter dieser Minia-turbarricade stand eine Frauengesialt in russischer Tracht. Ihr Antlitz war hinter einem Visier von Strohhalme» verborgen, statt der Pickelhaube über« zog tin weißes Hascnfell ihr' Haupt, statt der Eisen, Handschuhe trug sie ein künstliches Vasigeflechle und tin Stäbchen führte sie als Spcer. Dabei stand sie, so verlrauungsvoll auf ihre Schutzwehr, ja, wie cS schien, selbst mit einem Trotze, der nur aus dem Bewußtseyn der Ucberlegenheit über den eben anrücken» den Feind entspringen konnte. In einiger Entfernung gebot sie den Franzosen zu hallen und umzukehren, wenn sie nicht auf feindliche Weise in die Flucht gejagt seyn wollten. Ein eigenes Vorgefühl, eine bös» Ahnung hielt sie in der That «ine Weile auf. Der Sergeant vermuthete, die Kästchen seyen mit Pulver gefüllt, eine Art von Höllenmaschine, durch welche sich die Heldinn mitsammt dem Feinde in die Lust sprengen wollte. , - Bald nahete sich jedoch ein größerer Trupp der franzosischen Avantgarde zu Pferd und die rächsel-hafte Jungfrau schien zur Vertheidigung sich vorzubereiten. Sie schlug mit ihrem Stöckchen mehrcre-mal auf dss hölzernen, gehcimnißvollen Kasten, als ob sie eine Fee mit dem Zauberstabe wäre. 'In der That licß sich auch bald ein eignes Rauschen, ein sonderbares Gesumse vernehmen, als ob die verschlossenen Pulverkörnlein sich belebten und hinaus aus dem engen Gefängnisse wollten. Indessen ferner noch von allem Aberglauben, als von der russischen Zauberinn, stieg endlich d'er Sergeant vom Pferde, um näher zu untersuchen, was außer dcrNussinn noch sonst hinter der Barricaoe stecke. Die vermeintliche Fce schlug eifriger auf eines der Kästchen, als ob sie Allarm trommelte und in der That vermehrte sich das verborgene dumpfe Brausen. Als er sich ganz in 'ihrer Nabe befand, ergriff sie ein Kästchen und schleuderte eS ihm entgegen. Ueberrascht stand er eine Weile da, wie vor einem Blendwerke, doch bald von der Wahrheit auf bas Unangenehmste überzeugt, flüchtete ". um Schutz zu suchen, in die Mitte seines TruppS, wo d« Leutc nicht minder verwundert und crschro- gen begannen und scheuer und wilder sich geberdeten. -------------------------------------(Vcschluß telgt.)------------------------------------- Dringende Empfehlung an Vandwirthe. Der däusige Ncgen im Frühlinge und in dcn ersten Sommermonaten, so wie die empfindliche Kälte, welche oft mit heißen Tagen abwechselte, trugen, so wie dilß sonst auch in Frankreich und Deutschland beobachtet wurde, in der Umgebung von Laibach und vielleicht in ganz Krain, wesentlich zur Erzeugung dcs Mutlerkorns bei. Das Mutterkorn, Kcrnmutter, Mehlmutter, Kornzapfen, Vogelsporn, bei uns ro-5ln7.lilii genannt, ist der durch einen parasitischen Schwamm, 5pl,2c«!l2 3eZetum, degenerirte Same dcs Roggens oder Korns. Man findet diese krankhaften Auswüchse heuer auf beinahe den meisten Roggenfeldern unserer Umgebung in Unzahl, auf mancher Aehre zu drci bis vier. Obgleich der Gegenstand be-kamtt seyn dürfte, erachte ich es dennoch als höchst nothwendig, alle Landwirthe und Öconomen auf die. ses so heftig wirkende Gistgcwachs aufmerksam zu machen. Jedermann lasse, so viel möglich, die Ähren fleißig abklauben und das erhaltene Mutterkorn also-gleich vor seinen Augen vertilgen. Die von dem Genusse eines aus solchem Roggen gemahlenen Mehles, welches sich übrigens durch seine bräunlich blaue Farbe uüd üblen Geruch zu erkennen gibt, entstehenden traurigen ZufäUe sind unter dem Nahmen dcrKrübel-krankheit leider bekannt genug. Gewöhnlich erliegt ihr die ärmere Volksclasse, und sie wurde schon im I.chre I5?l>', so uicl bekannt, zuerst in Hessen, späler im Jahre 1709 um 3a!uZnc in Frankreich, dann in der Schwcitz, den deutschen Ländern, in der Lausitz, in Schlcsi'en, und im Jahre 1805 um Krems in Orsier« rtich beobachtet. Nach den, auf Veranlassung der königlichen Gesellschaft der Aerzte zu Paris im Jahre 1777 vorgcnommcnen Versuchen des Abtes ^licssie»-, 'wirkt das Muttcrkorn auch auf Schweine, auf Geflügel, sogar auf Fliegen nachtheilig. Das Reinigen des Roggens kann demnach heuer, bci dcr so großen Menge von Mutterkorn» nicht dringend genug empfohlen wcrd?'.?, und cs möge namentlich die Geistlichkeit die Landleute belehrend ermuntern, diese krankhaften Auswüchse zu vertilgen und von den gesunden Samenkörnern zu entfernen. Laibach am 10. Juli l838. Dr, Graf. Fortsetzung des Verzeichnisses der eingegauge. ne» Vtusennls-Geschenke. Nr. 214. Vom Hrn. Carl Scherovitz, Pfarrer und Dechant zu «aas: 2 silberne und 12 kupferne allrömische, durchgehendS in Laas, wo das «lleTerpo gestanden haben soll, ausgegrabene Münzen, . und 2 neuere Kupfcrftücke. Nr. 115. Vom Hrn. Beneblet Müller, k. k. Prov. Vaudireclione-Adjunct: 2 antike Kupfermünzen. Nr. il6. Vom Hrn. Georg Supan, Pfarrcr zu St. Michel nächst Neustabtl: »ln Manuscript des I>2ter ?auluz krnlez^us Zillicenziz unter dem Titel: ?2i-ogr»^lll2 5eu(^2t2lo8U5 ^ül-ocliiai-urn etc., ^lonaztllria 3illicen3,' plena jure zukieclarum, et «^clia6liln oräinern, pruuti 2 conllilo ^Ion25tei-ic> (1155) coll2t2e zunt, incn5pc)s2t2surn. Gewidmet dem scinerzeitigenSitlicher Prälaten, Anton Freiherr« von GallenfelS. Diese Gabe «st für die Geschichte von. Krain von bedeu» tendem Werthe. Sie enthält, nebst einer kurzen Geschichte der Entstehung einer jeden einzelnen » Sitlicher Pfarre, auch oaö Verzeichniß aller d^>r, auf angestellten Pfarrer bis zum Iahie i?»?, be» deutend genauer, als es im Valvasor verkommt; dann die Angabe der in jeder dersclben gelegenen Schlösser und dcr Namen ihrer Besitzer; ferner die beiläufige ZaKI der in jeder Pfarre jähllich.Ge» tauften und Begrabenen, nebst einem genauen Verzeichn sse allcc zu verleiben geyörigen^lli.ilrirchcn. — Solche Manmcrlpce sind ^«m Musexm 'n Blei gegossen: I'lluz Liviiis, kalavinus; — 1 dto. in Vronc?, ^.uloniuz l^i-imzni 1)u^ Ven. ^u-litia et ?ax N5culnt2e 5'unl; — l dlo. F'i"'l5inunl,n25; — 1 dto Paulus II. ^ ?olN< ?>Iax. im Reverse das Gräflich V a r-bo'sche Wappen mit der päpstlichen Krone bedeckt. Dem Museum äuZcrst willkommen, weil dieser Papst, vorhrr als Cardinal Petrus B«rbns genannt, einer alt^deNchtn Familie entsproß, wovon ein Zweig die in Xrain beaiiterlen Grafen Varbo von Waxenstein sind. Auch hat Pavst PauluS U. mit ciuer Nulle die Errichtung leb Visihums unü Domcavitelö ^u Laibach bestätiget, und die dishin: nige Ctadt. und Propsteikirche Ct. NiklaS u, Laibach «om Verbände mit der Pattialchalkirche von Aqmleia aelöset, und zu eiuer Kalhödralkircbe tlhoben. nachdem das Nisthum selbst und daS Domcapltel am 6. December iä6> vom Kaiser Fr»et». III. und Papst Pins II. ^«,o«8 Sviviu« ?iccol<,mini. erst Geheimschreiber dieses KaiserS, dann nacheinander Pfarrer zu Windischgrah, Bi» schofvonTliest und kardinal) errichtet worden war. Ferner 1 Medaillon C2rulu5 I. vux ölantuze, l^. Die Sonne ln den 12Himmelszeichen: Nec i-elro-ßr2slic)l-, nec llevio; — 1 dto. Nl2tlk. ^n^n. 5.1^.^. lllomez 6e sckullellbul-ß, 8ereui55. Neip. Venet. ^l2recli2l. Oener2l. (^orc)i-se kroriußNItor. N. ^U5picil5 Venelurn Virtus <^erman21'uetur (!ar-c^ram. 12. Aug. l?16; — 1 bto. I^Üsab (^2^0!. ^ureli2ner>5. Duci5«2, et Negen5 I^ot. 1)2»-. N, Die Regentinn empfängt die Huldigung des personisii cirlen Lothringens 1729,' — 1 dto. HIgri2 'llierezia, Keg. Uunß. et Ll»I>. lüoron. im Segment pr»ß-Vel-e>ne eingeleitete unvii-c1, li255 N2cu 6ein8cli1u5l ller ülier die einZezcl>icIiten(^e>vinn5le ver5255le! I^>5lü nocl^ N2cli5.tl.uenäe <^e>v!nnztL eingelirsel «vor6en. «ncl: lir. 151 eine mit 8eenm5ckola vcr2,erle i'Hb^ ^seise^ „ 152 ein vergoldeter V«mensi1cltes; '., 1ö3 ein z^mu^trässel-, ^laUil-t, mi, l^iecl, ll'ääelicnen von <^!25. Von ller Uireclion äes cseino-Veraine». ~^!6NlU^I^r7 kav ^trllHer: Honaz Äl. Vvler b. Nl,lnm»rr.