.U ltt5. 3Nillmoch a»! !3.HlMst l862 Di« «?°ib°cher Zeitung" «scheint, mit Ausnahme der Insertionsgebühl silr eine Garmond-^Men;cl e Sonn- nnb Feiertage, täglich, und lostet sammt den ^^W^WKk^ "" ^" ^"'" """^"' '^ ^"' '""'sse C.nschal' Beilagen im C«Ntptoir ganzjährig 11 fl.. halb- M^V^^^M. ""^ ° ^" ^ ""°"^ " ^ ^"' "^ , ^ ^' "l jiihrig 5 ft. 50 Ir. mit Oreuzband im Comptoir W^H«O^MW ^" "esen Gebührn. :st noch dor In,eruons-Stempel ganzj. 12 si, halbi. o fl. Flir die Zustellnng in'S ä«MMWW^«^ p°r ^ tr, fiir e.ne jedesmalige Enischaltnng hnizn zn Haus sind halbj. 59 lr. mehr zu entrichten. Mit "^'""V ^"'""' ^'. i0Z"lcn losten 1 si. W kr. der Post portofrei qanzj., unt« Kreuzband und ge- ^r 3 M< 1 fl. .u l. sur 2 Mal und 90 kr. sllr dr'lckter Adresse'i5 si.' halvj. 7 fl. 50 tr. "^DWNW^M '" I.isM.onsstempels). Amtlicher Thtil. K»as Staatsministerium hat den provisorischen Lrb» rer an der Unter« 3l'ealschnlc zu Tepliy, Anton Siegl. uud dcn Adjunktcil daselbst, Joseph Semsch, zu wirrlichcn Lehrern an der genannten Lehranstalt ernannt. Das Staatsministcrium hat im Einvernehmen mit dein Handclsministcriniu dir Gründung einer Gcmcinocsparkasse zu Plan in Böhmeu bewilligt lind die Statuten derselbe»« genehmigt. Nichtamtlicher Theil. Ginheillicho oder dualistische Negieruug? itaiba6,, 12. August. Unter obigem Titel brachte die «Douau«Zcituua." vom ll). d. M. einen Artikel, der großes Aufsehen verursacht hat. denn er konstatirt auf die anffälligste Weise die Differenzen, welche zwischen Etaatsministc' rinn» ilnd Hofkan;lci bestehen, nnd welche der Entwicklung des Konstitutionalismus ln Oesterreich die größten Hindcrmssc l'crcitcn. Dcr ac Wal'rheit dicses Spruches der heil, Schrift isl in den Annalen drr Weltgeschichte hundertfach verwirklicht. Um diesen Satz zu erhärten, braucht man nicht die vielfach mit Pint getränkten Blätter dcr Geschichte fremder Volker nachzuschlagen: die ereignisreiche Vergangenheit der österreichischen Monarchic bietet leider Me genug, die von dcr Nichtigkeit des biblischen Spruches ein betrübendes Zeugniß geben. Noch schwebt vor den Augen dcr wahren Freunde des Vaterlandes das Vilo der Jahre 1848 und 1tt49 uud des Unheil.', das diese Jahre namentlich übcrUngarn gebracht haben. Durchdrungen uon dem Geiste dcr obigen hochwichtigen Maxime uud „in Erwägung, daß bei der Konzcnlriruug der Staatsgewalt in allen Bändern dcö europäischen Festlandes die gemeinsame Vebandlung der l'öchsten Staatöanfgaben fnr die Sicherheit unse' rer Monarchie und die Wohlfahrt it'rcr emzelnen Länder eine uuabwcisliche Nothwendigkeit gcwordcu ist", bat der hochherzige Monarch, um jedwedcu Dua-lismns in Oesterreich für immer zu beseitigen, an seine Völker das Diplom vom 2». Oktober I860 erlassen nnd die Konscqnrnzen desselben dnrch die Patente vom 26. Febrnar 180! gezogen. Der Siun dcr im Oktobcr.Diplom dem gesamm^ tcu Reiche gegebenen verfassnngömäüigeu Grundlage war uud ist die Einheit des Regierungssystems in der ganzen Monarchie. Auf Grnnd dieses Systems der Staatseinbcit haben die uon Sr. Maj, dem Kaiser zu den höchsten Negierungsgeschäfleu iu Uogarn be. rufcncn Männer ihr Amt angetreten. Allem es zeigte sich leider bald. daß diejenigen Staatsmänner, die man als die Mitglieder dcr ,.un< garischen Regierung" zu bezeichnen pfiegtc, sich von den dualistischen und separatistischen Tendenzen in's Schlepptau nehmen ließen, und in Verkennnng ihrer Aufgabe eine Nichtung einschlugeu, welche den Thron und die Monarchie gefährdete. In den rändern jeu» scits dcr Lcitha gewann die Anarchie täglich mehr Voden, es organisirtc sich im ^andc eine förmliche Iustizsperrc und Steucrverweigerung. Dem Terrorismus dcr Emigration und dcr revolutionären, Oester^ reicl, feindlichen Eleiurnte gelang es. die Wahl ihrer Männer in die Komitats-Ansschüssc durchzusehen. Die Umsturzpartei gewann einen fti überwiegenden Einfluß auf den einberufenen Landtag, daß dieser zum Staunen Europa's sich weigerte, den Kaiser mit dein angosmmmtcu Titel „königliche Majestät" zn begrüßen. Der ungarische Landtag ist aufgelöst. Das kö-nigliche Rcskript, welches die Anfiösuug verfügt, ist auf Grund des Oktober^Diploms uno dcr Februar» Pateutc unc> mit ausdrücklicher Vernfung anf diese erlassen. Dem Staatsmann, dessen Gegenzeichnung das Rcstript trägt, ist dic oberste Leitung dcr Regie« ruugsgcschäftc in Ungarn anvertraut. Es war daher vollkommen gerechtfertigt, daß man seit dieser Zeit dicßscits dcr Lcitha sich dcr Zu< versicht hingab, cs sci oer dualistischen und doppelgängigen Politik in Ungavu für immer ein Ende gc-macht'. Anch in Ungarn hegten Viele diese Hoffnung i freilich kannte man dort Personen nnd Zustände genauer, uud eben um dieser bessereu Kenntniß willen vermochte es manchem wahren Patrioten in Ungarn nicht einzuleuchten, wie es dcnn möglich sei, ohuc gäuzlichc N e o rg a u i siru n g der uuga«ri' scheu Zcutrall»cHorden in Wien und in Pest-Ofen zu einem befriedigenden Resultate in dem von Sr. Maj. dem Kaiser bezeichneten Sinne zu gelangen. Daß diese Bedenken nicht ungegründet waren, dafür liefern die Ereignisse in der von dcr Ansiösnng des Land' tagcs bis zum gegcuwärtigcn Augenblick abgclanfencn Zeit so manche Beweise. Und. mic stcl'ctt wir hc,tte in Ungarn? Mehr alö '^rl'cr ist im Km,i archie die Völker irre zu machen, ihr Vertrauen in den Bestand dcr gegebenen Verfassung zu untergraben. Es kann unmöglich zur Beruhigung und Richtigstellung dcr öffentlichen Meii.uug in Oesterreich beitragen, wenn mau erfährt, daß Männer, de< neu hohe staatliche Auszeichnungen zu Theil geworben sind, au dcr Themse nnd an der Seine gegen das von ihrem eigenen Monarchen festgestellte Negic-rungs system gewissermaßen Schutz such c u. Dic große Menge urtbcilt nach dem, waö sie sieht; ihr mangelt hänfig die Einsicht in die Gründe der Erscheinungeil, die sic wahrnimmt. Die große Menge ist es cemnach zumeist, die durch solche Thatsachen irregeleitet nnd mit Mißtrauen erfüllt wird. Denkende Vaterlandsfreunbc müssen sich daher in dem Wunsche begegnen, daß der die Würde der Krone uno die Autorität der Regiernng verletzende Dualismus in den Ansichten und Bcstrcbnngcn Leitender Staatsmänner verschwinde. Es muh osscu am Tage liegen, daß innerhalb des verantwortlichen Ministeriums' keine divergirendc Politik besteht. Die Träger dcs von dem Monarchen feierlich und wieder-holt ansgcsprocheucn leitenden Itogierungsgedankens dürfen ihre Stellnng nicht in der Art und Weise cin^ nehme», daß die Völker der Voraussetumg Raum ge> bei, können, als folge der Kaiser von Oesterreich einer anderen Politik als dcr König von Ungarn, als liege dcr König von Ungarn mit dem Kaiser von Oesterreich im Kampfe. Der überwiegend größte Theil dcr Bevölkerung Ocstcrmchs hat die von dem Monarchen verliehene Gesammtverfassung mit anfrichtigem Dank uno freudiger '^efricdigung aufgcnomnn-n; die Verfassung bat geboten, was der allgemeine Wnnsch und das allgc» meine Bedürfniß war. Mit welchem Rechlc wagt man es, Andeutungen in die Welt zu schicken: der Kaiser, ziehe es vor. anstatt den Völkern, deren Trene sich in schweren Zeiten glänzend erprobt hat. seine väterliche Znneigung zu bewahren, ohne Rücksicht auf diese Völker eine Politik zn begünstigen, die in ibreu leyteu Konsequenzen in die Bahnen des l4. April llM) rinznlcnkcu droht? Es ist eine arge Uuzukö'mmlichkeit, daß solche trübe Gefühle ibrc Nahrung zu findeu glauben in dem Vorgehen hoher Regicrnngsorgane. welche auf Grund des Oklober-Dipioms und der Februar>Pa-tentc die Staat^grschäfte zu leiten berufen wurden. Die Zeit drängt, und Oesterreich wird wohlthun, des Spruches zu gedenken, daß ei» Ncich, »reiches in sich getheilt ist, veröden wird. Also Einheit in dem konsiilutionellen Wirken dcr Regierung, Einheit in den höchsten Organen dieß. scits und jenseits der Lcitha: — Das ist die Forderung, die man an unsere leitenden Staatsmänner zu stellen berechtigt ist! Die Regiernng hat die PftM, alle Hindernisse, welche der Verwirklichung dieser Ein« heit entgegenstehen, mögcu sie prinzipieller oder persönlicher Natnr sein, cun'gisch zu beseitigen. Die Politik des Dualismus ist in einem absoluten Staate möglich, obwohl nicht ohne Gefahren und Nachibeile' in einem konstitutionellen Staate ist sie eine Ano< malir, dic sich sehr bald rächen würde," Was uns in diesem Artikel besonders interessant erscheint, das ist die Anspielung auf das Gebaren der „staatlich ausgezeichneten Männer an dcr Themse uud au dcr Seine," Wcr sind dicsc Patrioten, welche «gegen das vom Monarchen festgestellte NegierungS» Mem Schuh suchen?" Die Emigration kann nicht damit gemeint sein. Als wichtig dünkt uns ferner in dem obigen Artikel Zweierlei; das Eine ist: Die Fsstigkcic der Regierung in dem Streben nach Einheit; und das Andere ist: Das Geständniß, daß mit Organen des a!ten Systems in dem ucueu System nicht zu regie« reu sei. Es scheint daher, daß die Regierung cineu gründlichen Wechsel dcr Organe dort vorzunrInnen gedenkt, wo ihr von Seite dcr Organe nicht auf' richtig an die Hand gegangen wird. Aus dem euglischen Parlamente. Dcr Telegraph hat uns die Nachricht von der Prorogation des Londoner Parlaments gebracht nnd die Rede slizzirt, welche der Lordkanzler dabei ver« las. Die Rede liegt uns jept ganz vor nnd wir tragen daraus folgende telegraphisch nicht erwähnten Stellen nach: „Gentlemen vom H.uisc dcr Gcmcincu! Ihrc Majestät befiehlt uns, Ihnen ihre warme Ancrlcu« nilng anszudrückcn für die Freigebigkeit, mit der Sie, die Mittel für den Dienst dieses Jahres bewilligt haben; und Ihre Majestät dankt Ihnen, daß Sie Vorsorge gctrosftn haben, um Ihrer Maj Schiffs« werften und Arsenale in permanenten Vertheidignngs» znstand zu sehen. My Lords und Gentlemen! Ihre Majestät be< fiehlt uns, Ihnen ihre Verwunderung für den un» verminderten Eifer uno patriotischen Geist, sowie für die erlangte militärische Ansbildnng dcr Freiwilligen auszudrücken. Ihre Majestät hat unt Freude bemerkt, welche freundliche Beziehungen zwischen Ihrer Maj. Unterthanen und den zahlreichen Fremden, wclchc m diesem Jahre von dcm vercinigten ^önizin'lch anae« ;oaen wurden, obwalteten, uno Ihre Mittat vertraut daß die Grundlagen der wechselseitigen ^eund« schaft'und des. gegenseitige., Wohlwollens durch dl^ 738 sen Höflichkeits-Austausch an Kraft gcwiunen werden. Ihre Majestät hat ihre bereitwilligste Genehmigung der Akte ertbeilt. lim den Traktat zn verwirklichen, den Ihre Majestät init dem Präsidenten der Vcr-einigten Staaten behnfs Unterdrncknng des Sklaven« Handels abgeschlossen hat, und Ihre Majestät vertraut, dap das Zusammenwirken der Flotte dcr Vcr-einigten Staaten mit ihrer eigenen viel beitragen wird, um das verheerende Verbrechen, gegen welches dieser Traktat gerichtet ist, zu vertilgen. — Ihre Majestät hofft aufrichtig, daß dic Schritte, welche gescheben sind, um die vom Parlament bewilligte Unterstützung behufs Ausdehnung der Erziehung un< ter den ärmeren Klassen ihrer Unterthanen wirksamer zu macheu, einen Gegenstand von großer ualioualcr Wichtigkeit fördern. — Ihre Majestät hat mebreren gemeinnützigen, ibr in dieser Session von Ihnen vorgelegten Maßregeln willig ihre Gcnehmiguug er-theilt. '— Die große Noth, welche in ciuigcu Fa> brikszwcigen herrscht, hat Ihre Majestät mit tiefem Schmerz und warmer Thrilnabme erfüllt, gemischt nnt Bewunderung für die männliche Haltung und nachahmungswürdigc Kraft, mit denen der Druck ertragen wurde. Ihre Majestät vertraut, daß die Alte. durch welche die Armen »Verwaltungen über neue Hilfsmittel zu gebieten haben sollen, diescu Nothstand mildern wird." Ueber die letzte Sitzung des Unterhauses schreibt man dem «Botschafter"'aus London, tt. August: Die furze Kouvcrsatiou, welche gestern Abends in der vorletzten Sitzung des Unterhauses stattfand, wird vielfach kommentirt und öffnet Vielen über die kommerziellen Vortheile einer englisch-österreichischen Allianz die Augen. Ein sehr junges Mitglied, welches dieses Jahr iu der Affaire Walson Taylor glän« zeud dcbütirtc (wo es schlecht genug von der Lage Italiens gesprochen), Mr. Somerset-Vcanmont, crlwb sich gegen Endc der Sitzung und verlangte, die Re« yiernng möge der Versammlung alle Details mit' theilen, die den Handelsvertrag mit Oesterreich be» träfen, auf den ein Rundschreiben des «Board of Trade" dic öffentliche Aufmerksamkeit gerichtet hätte. Man mnßtc das Interesse sehen, welches diese Mittheilung sofort hervorrief und mit welchem Schweigen jedes Wort angehört ward. Mr. Vcaumont war wunderbar geeignet, diese Interpellation zu stellen, denn er ist Mitglied fur Newcastle und Bruder des Repräsentanten fnr Süd'Northumberland (eines Pro» prietars. der gut dic Hallte alles Bodens in den Grafschaften Northumberland und Dnrbam besitzt), folglich in der Lage, im Namen der Interessen einer großen Partei im Norden Englands zu sprechen. Mr. Vcanmont erklärte schr nachdrücklich, daß dic Vor-theile einer Allianz mit Oesterreich, die aller andern Bündnisse überträfen, weil diese Allianz den Eng. länder». welche Ereignisse auch eintreten möchten, die Freiheit des Handels sicherte. Seine Nortc wa-rcn folgende: «Während im Falle eines Krieges unser Handel mit anderen Machten stets gestört ward, lann kein Krieg unsern Handel mit Oesterreich hemmen, so lange England Beherrscher der Meere bleiben wird." Seine Nebe l'interließ einen mächligeu Eindruck und die ihr folgende Antwort Lord Palmerstous ließ ihre Bedeutung nur noch größer erscheinen, Lord Palmerston erklärte sofort, wie groß das Verlangen der Regierung sei, mit Oesterreich in ein besseres Einvernehmen zu kommen und mit welcher Freude sie die liberalen Veränderungen in Oesterreich sähe, «Der Kaiser", sagte Lord Palmcrston. «bat repräsentative Institutionen gegründet und Oesterreich geht, wie ich glaube, sowohl in kommerzieller. wie in politischer Hinsicht einem entschieden liberalen Systeme entgeg/n." Diese Worte erregten Sensation, denn es ist das erste Mal, daß der Premier cinc derartige Erklärung abgibt — unumwunden, klar, bestimmt und günstig für Oesterreich. Der Charakter des In-tcrpellanten trug allerdings zu diesem Erfolge bei, denn Lord Palmerston würde sich zwei Mal bedacht haben, ehc er dem Repräsentanten einer so wichtigen Stadt, wie Newcastle und einer durch Grundbesitz so mächtigen Familie wie die Beaumonts, kalt geantwortet hätte. Alles ging daher vortrefflich, und Sie in Oesterreich können mit dem Schlüsse der Session, so wcit er Sic augeht, vollständig zufrieden sein. Zur Holleiniftunstsfrage. Dic «Allg. Pr. Ztg." veröffentlicht den Wort. laut der Depesche, welche Graf Bcrnstorff in Erwi< dcnmg auf die österr. Depesche vom 26. Juli in der Zollangclcgeubcit nach Wien gerichtet hat. Die Te< pcsche ist vom 6. Angus! datirt, und sagt im Wcsent-lichen Folgendes: Preußen, erklärt dic Depesche, ist außer Stande, an einem gegebenen Worte zu deuten- cs hat die Verträge mit Frankreich allerdings auch im Namen der Mitglieder dcö Zollvereins unterhandelt,- es rechnet aber darauf, daß ihm dic Zustimmung der Vcr> cmsgciwsseu nicht fehlen werde. Graf Vcrnstorff kann die in der östcrr. Note gemachte Bemerkung, daß in dem größten Theile dcs uichtprcußischen Zollvereins' gcbictcs bei den Regierungen, wie bei den Bevölke» rnngen eine entschiedene Abneigung gegen dic mit Frankreich getroffenen Vereinbarungen herrsche, nach seinen Wahrnehmungen nicht zugeben. Im Gegen» theile seien mannigfache Bedenken erledigt worden, und gewinne die Ansicht von der Nothwendigkeit des gethanen Schrittes einen allgemeineren Boden. Dcr preußische Minister wiederholt, daß es Gründe des unabweislichcn, durch die Zeit gebotenen Bedürfuisses sind, welche Preußen zu dem Entschlüsse leiteten, sich au dem bisherigen Zollucrcinstarif nicht über dcu 3l. Dezember 18U5 hinaus zu binden. Daß Prcu« ßcn nicht cinc Sprengung des Zollvereins beabsichtige, bedürfe nicht erst einer Versicherung. Prcnücn ist ferne davon. Vcrbandlungen mit den ihm befreundeten Mächten abweisen zu »vollen; aber cs vermöge den gegenwärtigen Zeitpunkt nicht als geeignet an» zuerkennen, um in solche Verhandlungen einzutreten, da dieselben jetzt zu einem gedeihlichen Zielc nicht führen, vielmehr nur neue Verwickluugen im Gefolge haben würden. Erst nachdem die Verträge mit Frank» reich durch die allfeitigc Annahme der Zollvereins' staatcu in ihrer Ausführung gesichert sein werden, wäre nach preußischer Auffassung der Augenblick gc> kommen, um die anderweitige Regelung der handelspolitischen Beziehungen mit Oesterreich zu erwä-gen. — Im Vertrag vom Ial>rc l8i)3 waren wei« terc kommerzielle Verhandlungen zwischen Oesterreich und dem Zollverein in Alissicht genommen worden. — Dic für das Jahr l8.'i4 vorgeschlagenen Verhandlungen verzögerten sich bis 18^8 und wurden im April d. I, sistirt, ohne daß sie zu einer Verstandi« gung führten, Die östcrr. Regierung, welcher die Entschließung über die Wiederaufnahme derselben von Seiten dcs Zollvereins anheimgestellt war, erklärte im Okt. 18Ki1, daß auf diese Wiederaufnahme der Verhandlungen olinc erhebliche Unterbrechung der vertragsmäßigen Bestrebungen zur weiteren gcgcnsei' ligcn Annäherung verzichtet werden könne, da bereits das Jahr 1800 herannahe, in welchem zu dcu im Artikel 2ii des Vcrtragcs vorhcrgcschenen umfang« reicheren Verhandlungen zu schreiten sein werde Oesterreich konstatirtc in einem im Juli 1800 über» gcbenen Promcmoria, daß die Erledigung dieser letzten Verhandlungen an der Reihe stehe. Preußen erklärte damals. daß cs bci dcm Eintreten in jenen Verhandlungen in der Lagc sein würde. den Abschluß einer Zollcinigung, wenn solcher bcantragt würde, bestimmt abznlcl'ncn. Indrsscn habe Ocstcvrcich die Eröffnung der Verhandlungen im Jahre 18»W nicht angeregt, und in cincr Denkschrift der österr. Mini» slcricn des Handels und der Finanzen vom September v. I. wurden dic fast uuübcrsteigbaren Hinder« nisse anerkannt, mit welchen gerade in diesem Augen» blicke dic gänzliche Zolleinigung Oesterreichs und der Zollvcrcinsstaatcn zu kämpfen hätte. Nachdem somit diese Zeit verstrichen sei. ohne daß Oesterreich die Erfüllung jener Verpflichtung in Anspruch nahm, tonne Preußen der östcrr. Regierung nicht dic Ac> fugniß zugestehen, zu jedem ihr angemessen erscheinen' dcn Zeilpnnktc dic Erfüllung zu fordern, und nchmc a»ch für sich cinc Stimme bri der Wahl des Zctt» puuktcs in Anspruch. Wann dieser eingetreten sein wird. ist obcn bereits bemerkt. Graf Bernstorff gibt schließlich die Hoffnung nicht auf, daß diese Erwä» gung zu dcm Ancrkcnnlniß fübrcn werdc, cinc VerHand! nng zwischen dem Zollvereine und Oesterreich vor Feststellung dcs Vertrages mit Frankreich könne kcinc Aussicht auf cin befriedigendes Ergebniß darbieten. Oesterreich. Wien, 11. August. Die «Wr. Ztg," theilt dcn Inhalt eines an Sc. Majestät dcu Kaiser gc-langtcn Schreibens eines ungarischen Sandmannes ii. wörtlicher Ucbcrsetzung mit, welcher also lautet: «Als treuer Unterthan erinnere ich mich mit großer Freude an dcn Tag, an welchem Eu. Majestät mit Ihrer Majestät der Kaiserin durch die goldene Kette der heiligen Ehc verbunden worden sind. Zur Erinnerung dieses großen Tages wollte ich cin Denkmal errichten, jedoch ich war zu arm. Daher setzte ich in meinem Garten zwei junge Obst' bäume, welche heucr ihre erstru Früchte brachten. Diese Früchte lege ich hicinit zu Eu. Majestät Füßen mit der untcrthänigstcn Bitte, dicß Geschenk von einem Ihrcr trcuestcn Unterthanen allcrgnädigst annehmen zu wollen." Wien, 9. August. Die «Wiener Ztg." ver^ öffcntlicht heute den am 24. Juni d. I. abgeschlossenen, am l. Juli ratifizirten Vertrag zwischen Oesterreich uud Baiern über dic Reguliruug des Greuzzu-ges und sonstiger Territorial - Verhältnisse- zwischen Böbmen und Baiern. Derselbe bezieht sich anf die Pnrisikation des gemischten Gebietes im sogenannten Fraischbczirke und die Beseitigung der zwischen den Königreichen Vöhnuu uud Balcrn obschwebcndcu Diffc« renzen. sowie die nachhaltige Feststellung der Grenz« Verhältnisse zwischen beiden Königreichen, Der Vcr« trag ist anf Grundlage von durch Kommissäre der beiderseitigen Regieruugen während einer Reibe von Iahreu gepflogenen Unterhandlungen abgeschlossen worden, zählt U2 Artikel, zu dcnen drei über die Feststellung der durch diese Grenzregulirung berührten privatrcchtlichen Verhältnisse, zu Egcr am' 23. Okto-ber 1845. ebenda am 1l), Juni 184ll und zu Wald-münchen am U. Juli 184!) aufgenommenen Kommis» sions-Protokolle, sowie der unter Aufsicht der beider« seitigcn Kommissäre ausgefertigte Plan nebst Bcschrci« bung der böhmisch-bairischen Landcsgrenzc als inte« grirende Beilagen gehören, — Die Südbahn. Gesellschaft bat bereits den Mcilenzeigcr für die Steinbrück. Sisseker Eisenbahn ;nr Genehmigung vorgelegt. Diese Linie cntbält die Stationen: Eteinbrück, Lichtenwald, Rcichenburg, Videm und Rann in Stcicrmark, dann Zabrcsic, Agram, Groß'Gorica, Lckenik und Sissck in Kroa-lien. Die wirkliche Länge derselben beträgt I^«» Meilen. Trieft. Die Auflösung dcs Triester Stadtratl»cs wird kaum Jemanden überrascht babcn, schreibt du: «Tr. Ztg." Auch dafür, daß die Regierung in die-sem Augenblicke von dem ibr zustehenden Recht Ge» brauch macht, sindet sich Angesichts der politischen Vcr» hältnissc iu Italien eine zureichende Erklärung. Die Anfiösung ist cin Akt politischer Vorsicht, von dem man nur bedauern kann, daß er hat eintreten müssen. Tricst steht — es wäre unnütz, dieß zn verschweigen, da wir cs nur allzu oft in den Zeitungen der Reichs« Hauptstadt lci'cn und von Personen boren, die aus dem Inlandc kommen — Trieft steht heute weniger in der Gunst der Bevölkerung dcs deutsch. slavischen Oesterreichs als früher. Obwobl wir der Monarchie dcu einzigen Hafen für den direkten Seeverkehr bieten, obwohl wir durch die Natur des Handels mit verschiedenen Theile» dcs Reiches enger als je znvor verbunden sind, begegnen wir geringeren Svmpatbien als noch vor wenigen Jahren. Wir konstatiren da« mit nur eine betrübende Thatsache, und überlassen es Jedem, die naheliegenden Gründe selbst aufzusuchen. Der natürlichste Vermittler eines besseren Einvcrn.-H» mens mit den übrigen Theilen der Monarchie ist die Vertretung der Stadt. Nicht nur von ihrem Ver-balten der Negierung gegenüber, sondern auch von ihren nll^cmeinen Tciwcllzcn l'ä'ngc» die freundschaft» lichen Bezielmnacii „ilt dcn übrigen Tbeilen dcs Rei» ches vorzugsweise ab. Eine fast ausschließlich'auf dcr Grundlage dcs Handels ruhende Ewdt, eine Stadt, die ihre» Handel erst zur rcchtcn Blülbc brin. gen will, hat nichts zu versäumen, was sie mit ihrem Hinterland? auf einen guten Fuß bringen kann Die Anstrengungen dcs Kaufmanns werden oft durch freilich kleinliche politische und soziale Bedenken zu nichte gemacht; die sonst im Verkebr entscheidenden Faktoren der Billigkeit und der guten Bedienung verfehlen ihre Anziehungskraft, wenn i^ic allgemeine Sympathie einer Stadt mangelt. Mancher unserer Mitbürger wird hiervon zu sagen wissen. Man begreift daher, daß wir cin dringendes Interesse haben, uns in den Vertretern der^Stadt cin Organ zu schaffen, das die verminderteil Sympathien wieder zu gewinnen sich bemüht, und nicht vorwiegend eine "Richtung verfolgt, die weder dcm augenblicklichen, noch dem künftigen Wohl der Stadt nützt. — Ans Trieft, 7. August, schreibt man dcr «Presse": Mit dem heutigen Dalmatiner Dampfer ist dcr Sekretär deö Fürsten von Montenegro, Herr Ilich, ein Kroate, mit Familie hier angekonimen. Er begibt sich in seine Heimat, da die Verhältnisse in Montenegro sich sehr ungünstig gestalten. Wie ich aus sicherer Quelle vernelnne, werden in Cattaro bereits die umsichtigsten Maßregeln für den Empfang der montenegrinischen Flüchtlinge getroffen, da an dcr bevorstehenden Katastrophe nicht' mehr zu zwcifew ist -^ man erwartet sozusagen stündlich dcn Einzug der Türken in Cettinjc. Die hin und wiedcr vor-lommendcn reirogradcn Bewegungen der Türken haben keinen andern Grund, als die Nothwendigkeit, sich zeitweise anf die wenigen Gewässer zurückzuziehen, die sich iu dcr Gegend befinden. Es ist Thatsache, daß fortwährend zwci Drittcl dcr türkischen Armee bloß zum Fouragireu lind zur Eskortirnng dcr Proviant. Transporte verwendet werden müssen. Wer das Terrain nur einigermaßen kennt, weiß, wie außerordentlich schwierig es ist, eine Armee von 40.000 Mann daselbst zu verpflegen. Es ist nur dcr ungemcin gesunden Luft im Lande zu verdanken, daß noch keine verheerenden Seuchen daselbst ausgc-brochen siud; denn bci der ungeheuern Hitze verwesen die Leichname dcr Gefallenen und die todten Pferde und Maulthiere in der freien Luft, da von einem Vergraben derselben leine Rcde ist, Die Montenegriner besonders begraben nie einen todten Türken, denn sie meinen, es wäre eine Sünde, dcn Naben dieses Futter zll entziehen. Alls Dalmaticn kommen 739 dcn Montenegrinern nicht uncrhcblichc Geldmittel zu; so bat erst uculich Nagusa ihncn ^000 ft, in Silber gesendet. Dieß ist gcwiß edcl, da in dcn Vorstadtcn von Nagnsa noch jcht dic Ruiilcu dcr Häuser zu scheu sind, welche die Moiittnegrincr vor »iU Jahren eingeäschert habcn. Unsere Vrl'örden sind darauf bedacht, daß dic flüchtigen Montenegriner sich nicht allenfalls in Räuberbanden austöseu und dem i,'andc Schaden bringen. Es wird dafür gcsorgt werden, daß die Flüchtlinge il'rc Waffen ablegen, in Kasernen und Häusern untergebracht, und wo es uotl'wendig sein wird, auf Ncgicrungsunkostcn vcrpsicgt «vrrdcn: abcr jeder gefährlichen Landstreichcrci wird sncrgisch vor« gebeugt werden, Als Beweis der Einigkeit der sla-üischcn Stämme möge dienen, daß ^uka Bukalovich sich weigerte, mit den Scinigen den bedrängten Montenegrinern zu Hilfe zn komi'.icn. «Sie l'aben uns", meinte er, ,.im Stich gelassen, warum sollen wir ilmen helfen." «emberg, 9. August. Am !!. d. Mts. ist in Lcmbcrg gegen den Obcrlandcsgcri'chts » Pläsidentcn Ritter v. Strojnowski auf rrm Wcgc von seiner Wol> nung zum Obcrlandcsgcriclitsgcbändc vor dem Gc» bäurc dcö l. k. ^andcagerichlcs ein Atlentat verübt worden. Dic «Lcmbcrgcr Zeitung"» berichtet darüber wie folgt: „Der Tbäter, welcher von einem Diener des f. k. ^andcsgcrichtcs ergriffen U'urde, hcißt Tomaö-zcwski, ist ^ I^hrc alt, war frnber Domiilikalbc-amtcr und lebt seit dem Iahrc 18ii9 in l'cmbcrg. wo er sich durch Tagschrcibcn ernährte. Seit dem 1. September »861 ist T, dicustlos und hat ihn deß« halb auch seinc Frau verlassen. Kinder balle das Ehepaar nickt. Vor einigen Tagen nuu war T. beim Herrn Präsidenten und ersuch!e ihn um Huwcisnng eines Dinrnums. Der Herr Präsident sehte ihm alls-cinaudcr, daß er auf die Aufnahme von Tagschrci« bern leinen unmittelbaren Einfiup übe. und wies ihn an die Hilfsämterdirektorcn der betreffenden Bchör< den. Als dcr Herr Präsiocnt am ii. Mittags ans dem Amte ging, sprach ihn T., dcr scinc Ankunft abgewartet halle, neuerdings au, und wurde auf den frnbereu Vescbeid verwiesen. Spater ani Nachmittag geschah es, daß der Herr Präsident von T. angefal» len wnrdc. Mil den W^^cn: „!o lv l»!sti>n!/nlol?.<", (das bist Du, der Organisator), versetzte T. dem Herrn Präsidenten mit einem stallen knolligen Stocke zwei Schläge, wclä'c anf den Kopf gerichtet waren, abcr nur das Genick und den linken Vorderarm trafen. Vei der Haflnahmc gestand T, die That alls Rache wegen Nichtberücksichtigung seines Gesuches um ein Diurnnm verüln zu babcn, suchte aber, sich bezüglich der Folgt-» glcichgillig zci^clid, sciin' Handllmss zu bemäutclu. Italienische Staaten Aus Turin schreibt man dcr „Ost. D, Post": Dcr General Garibaldi hat den in offizieller Sendung zu ihm geschickten Herzog v. Vcrdnra cmplau-aen und ihm bemerkt, cr betrachte dlc Proklamation drs Bönigs nur als ein diplomali,chcs Akicnsluck. — Den Brief des Oberkommandanten dcr Nalionalgardc vml Palermo Grafen Medici nahm er nichl entgegen, indcm cr crllävte. cr kenne besser wic irgend cin Anderer dic Absichten des Königs. Garibaldl ^N bcntc seine Bcwcgnngcn nach Catania und Mcs,ina begonnen; man versichert mich, daß dic Scinigcn bis j!>l)t noch nnbcwaffnet sind. Die Voihnt seiner Truppen hat sich nach Vicari begeben. Zeigt sich unter den Seinigcu cine aufständischc Vcwcgnng, so haben dic Truppen Ordrc, von vorne und vom Rücken anzugreifen. Dic Defer»ioncn unter scincn Fn-ischaaren nchincn überhand. Mehrere den rrsten palerinllniiischcn Familien angchörige jlingc ^eute. wie der Herzog von Niöccnic lind der Prinz von Giardinelli, sowie dcr Sohn des Präfcktcn von Bcr^ gamo, Hcrzog von (5csaro, welche i» der Mciuling. Garibaldi handle im,Einverständnisse mit der Regierung, zu ihm gcstopcn sind, haben ihn bereits wic-dcr vcrlasscn. Kcincr scincr nühcrcu Generale ist bei ihm-Virio, Medici. Türr. Sirlori. Coscnz tadeln laut seinc Pläne. Unter dcr ungarischen iic.non l,t vollständige Desorganisation ciügcirctrn ' Viclc/lnd thcils zu Garibaldi d'csertirt; mcbrcrc Hl!,arc>l imd in ihr Depot nach Noccra cullallfen. Oberst Ihazy wurde vom Kommando dcr Legion entlassen. Wahrscheinlich wird dic ganze Legion aufgelöst. Tic Frcischaarcn Garibaldi's bestehen unr noch, nachdem d,c Sizilianer sich größtcnthcils wieder von lhm entfernt haben, alls Individuen, dic theils deu nördlichen Provinzen Italiens angehörcn, theils ans ucnetiauischcn Onugranten. Der Mangel an ^cbcns» mittelli und Gcld niacht sich unter dcr Truppe fühlbar, Ihrc Operationen können schon ans der Ursache nicht gelingen, da llmen dcr Sukkurs rom Mccrc ans gänzlich al'geschniltcn ist. Dahingegen scheint es in Garibaldi's Absicht fortwährend zu lic-gcil, Palermo zu insurrcklionircn. was ibn, abcr schwer gelingen dnrftc, da dic Bevölkcrnng fast ganz-lich auf dcr Seite dcr NegiVrnug steht. Seine Frclinde machen dic größten Versuche, ihn vou seinem Vorhaben abzulenken; rs haben sich ucuerdmgs mchrcrc dcrsclbcn zu ihiu begeben, lind man hosst noch im^ mcr, daß cr nicht das Aeußcrstc wagen werdc; auch von dcr Ncisc dcr Tcputirien Mordini. Earolini und Fabrizi verspricht mau sich versöhnliche Erfolge. Türkei. Am 26. Juli hat das fanatische Volk in Vrussa cine Scircn. Spinncrci, welche cin Armemcr neben cincm »nuselmänuischcll Vrgräbuißplapc, :ind zwar über dcm Grabc riucs Marabut, erbaut haile, in Brand gesteckt. Dcr Mufti hatte erklärt, Moscheen. Eigcmhum dürfe iu solchcr Wcisc nicht bebaut wer» dcu, und so waren denn ttlwl) Manil vor die Fabrik gezogen, um dcn Richlcrspruch auszuführen. Der Gouverneur konnte es nicht hindern, da cr nur lU» Gendarmen hatte. Tags darauf crschicncn ron Kon» stantinopel zwei Bataillone Infanterie lind cin Un» tcrsllchl!Ngs>KolNlnissaiius, Dap die Christen in Vrussa übcrbaupt bedroht sri^,^ jsi „icht wahr, uud c»n «Gcmcpel", das rinr Marseiller Depesche prophezeit, stcht durchaus nicht zn befürchten. stußland. Ucbcr das Attentat auf Wiclopolski theilt der Korrespondent dcr ..Brcsl. Zlg." folgendes Nnhcrc niit: Am 7. um !! Uhr ^lachmiltagö wurde auf Wiclopototi im Augenbliac, wo er vor der Thüre dcr Fiuanz.zcommission vom Wagen sticg, zwci Mal hintercinandcr geschossen. Bridc Schüsse ab'r fehlten gänzlich. Der Martgraf war »ach dcr ztolmuissioli gclommm, um daselbst einer Sitzung bciznwohncn, woran ihli iibrigcnö dcr Borfall nicht hinderte, da er die Session gehörig abhielt. Er bcmcrlle beim Aufsteigen ano dcm Wa^cn cincn nur ciuigc Schritte cutfcrmcn jungen Mcnschcn, dcr anf ihn zicltc, nnd ulachtc mit dcut Slockc cinc Bcn cgnng, wie zur Abwehr, wao dcu Thätcr in Bcrloirrung gcbracht zn habcn scheint. Dcrsclbc ocrsuchlc durch dcn Hintcrhof dcs icommifssionsgebäudrs lind durch dcn nngrcnzcudcn Hof dcr Baut nach cincr audcrn Straße zn entkommen, wurdc abcr von ciuciu Amtodicncr crgriffcn und von dcn in dcr Mhc sich befindlichen Soldaten dcr Wache festgenommen. Es ist ciu noch ganz bartloser jungcr Viann rou etwa 20 Jahren und soll Niclc (dic „Wicncl Ztg." «n'ldctc l>clcite<, daß dri Thätcr ^ouiö (^N)ti hcißt. A. d. N.) l)cij)cn, ist scrxci- scinch Hand wcrlö cin Vithograph. ^llichdcm Wielopolbti bcinahc cinc Etundc lang in dcr H'tmnmissiou gearbeitet hattc, fuhr er uou dort ab, voll Mcn, dic ihln bcgcgnctcu, mit sichtlicher Nühruug begrüßt. 5tc>uln war cr von der ztoilunission abgefahren, alö mchrerc Tschertcsscu, uou dcuj^uigcn, dic dcu Großfürsten immer cdlormen, im Galopp hcraugcfprcngt lalucn, vuu dicscm alls-gcschiät, mn dcn Martgrafcn zu dcglciten, nnd tchrtcn, da sie oicsen nicht mchr trafen, nach Bclvcdcrc zurück. — Es ist also augcuschriulich, daß ciue wahusinuige Verschwörung uutcr dcn Arbeitern vorhanocn, dcr man abcr nicht auf dcu Grnud gctommcu ist. Tagesbericht. Wien, 12. August. Se. Maj. drr Kaiscr ist gestm, Vormittag uou s'axcnburg nach Wien gckommc». und hat durch mchrcrc Stundcn Andienzcu crtlicilt. Spatcr hat Sc. Maj. dcr Kaiser dic Herren Minister und den Herrn FZM. Riilcr v, Vcnedck empfangen. — Heute ist bei der ungarischen Hoflanzlei cinc Alicrhöchstc EütschlittMng eingclaufcn, wclchc in Vc> zng auf das in Ungarn noch immcr nicht gcdämpfle Ränbcrlinwcscn anbefiehlt, daß im Somogy?r Komi lat dic Prämicn für Habhaftwcrdung von Räubcrn biv zll i)000 st. gcileigert werden dürfen, mit dem Zusahc, daß, solltc sich dort dicß Mittcl bcwährcn, es auch auf andere Komitate allsgcDrhnt werden dürfe. Gerade in dcr Somogy ist dic öffentliche Sichcrycit gegenwärtig am mcisttn gefährdet, wcßhalb mau Veranlassung gcnommcn hat. cinc Gcndarmcricvcr-stärkung in jcnc Gegend zn entsenden. — Für dic drittc Pfarrcrstcllc an dcr cvangrlisch« luthcrischcu iNrchc iu Wicn ging gestern nach erfolg« tem Skrutluium dcr biohcrigc vicrtc Pfarrer, Hcrr Georg Kanka. mit übcrwicgcudcr Stimmenmehrheit hervor. Aus der Provinz. Radmausllgrf, l l. Augtlst. /. In dcr vergangenen Woche herrschte hier eilic walnhaft tropische Hiyc - sic sticg übcr 3l» Grad Reaumur. Dicsc, dcnl Padclcben gnnstigc Temperatur lockte viele Frenide nach Beides, so daß jcl)t cwc Uebcrfüllung herrscht; in cincm Oastbansc sind bei l>U Gästc cinlogirt, ill einem zweiten spcisen täglich bei 100 Personen — dcr Monat August hat also gut gemacht, was sein Borgänger verschulde». Auf die große Dürre ergoß sich Samstag A^nds ein ergiebiger Rcgcn; es regnete dic ganze Nacht und den ganzen Sonntag, nnd in dcr Nacht darauf fiel in dcn Gebirgen Schncc. Dieser erzcngtc in Gc-mcinschaft mit der Bora cine solche Kältc, daß auf der Alpc uutcr dcm Stuhlbcrgc mchrcrc Kühe crfro-rcn scin sollen, Ain GroLfmuentagc wollen, wic :nau hört, dic Slovencn ill Vcldcs wieder cinc Zusammruknnfl hal> ten. Ob heuer mehr kommen werden als im vorigen Iabrc? Ncncstc Nachrichten und TclMMmc. Stuttgart, 11. Augnst. (Presse) Hentc bat nach Vaicrns Vorgang das königlich wüvtlembcrgische Ministcr>um dic Ablelmiing dcs prcnsiisch französischen Handelsvertrages beschlosseil und bereits der prcnßi» scheil Regierung notifizirt. Bon Hannover nnd Hcsscu dürfte:, ähillichc Erklärungcn iu dcn nächsten Tagen crfolgcn. Turin, ll August. Das Journal „Campana" bchaliptct, das cinzigc Mittc! zur Lösung drr Schwic-vigkcitcn sci dic Demission Ratazzi's. Gcnna, ll). August. Einc von zablrcicheil Theilnchmcrn vcranslallctc Demonstration wurdc ver-hiudett. Neapel, l^. August. Gcrüchtweise verlautet von uiclcn Berhaftungcu in dcr Nacht wegen Anwerbungen, Palcrmc,, IN. August, (Uel'cr P.ni.>), Gari« l'aloi ist in Caitanisrtta. Die Freiwillige,, sind nicht in oic Stadt ^ekominclt. Dic Depulirten Moroini, Fabrlzi ?c. ?c. si»d angekontineu und bereit»':, eine dlr Regierung scindlichc Demonstration mit der l'osun^ -Nicdcr mit Ziatazzi! ss lebc Biktor Emanucl! ce> lcbc Garibaldi! vor. Palermo, 12. Augnst. Garibaldi marschirt ^ nach Cataldo und Pictraplrzia (bei Caltmliselta) und schcint sich uach Mcsnna zli wenden. Paris, 12. August, „Pays" meldet, man versichere, daü am Freitag keine offizielle Redc gebaltcn wcrdc. Paris, ll. August, ,.i'a Frailce" nicldet. Maz-zi»i habc am 6, d. M. in Mistrclla cinc Zusammen» knnft mit Garibaldi gchabt und sci darauf n.ich Malia zurückgekehrt. (fattaro, !1. August. Am 4. nnd K. baben bei Sinaz nnd Pipaz Kämpfe zwischen Türken nnd Montenegrinern stattgefunden, ^cyterc wurden überall geschlagen. Der Verlust auf beiden Seiten ist groß. Am 8. wurden die Ortschaftcn Dodos nnd Szupazc Klinska vou dcn grgcn Ricka vordringende!, Türken genommen. (D.-Z,) Cattaro, n !), griff das lür« kischc Hccr anf dcm Mavschc gcgen die Rnlcka das inontcncgrinische ^agcr an. wnrdc abcr zurückgeschla« gen und mil Vcrlnst von tt Fahncn und cincr großcn Zal'l Todtcr uud Vcrwundctcr bis Dodossi zlnückgc-oräilgt. Meteorologische Beobachtungen in Laib ach. ^^ >n^s .'. >m "l P. ^. m.f l)' n. ^ " 'Z' " " Wind Wittcr u n g bim.^., 2l St.u.d.n -' Veubachtmig rsdn,irt________nach ^l^in». j i» Paris« ^'imm^ 7. August 6 Uhr Mg- 326. :;9 ^14.0 Gr. — laicht brwi.Mt 2 „ Nchm. 324.77. -< 2l. 5> „ — Somimschrm 0.?«' ll) „ Abd. 324.57 -j-l8.0 „ — strrnhc« 'Druck lMd Verlag von Ignaz v. Kleinmayr se'Fedor Aamberg. — Verantwörtlichcr Rcdaktcllr': Ignaz v. Kle.nmayr. Anhana zur Laibacher Zeituna. Rnz'!ptt!il^l'l^^ Wien, 1l. Allgusl. (Mittags I'/. Uhr) (Wr. 3H. Nbdbl.) Dic lU'Ulst.'!, Nachrichten l'll'rr dit Vor^.i!!^ in Siidltalitn schnnc« »l»!m.hr ^'c d.ntsch.'!! Wl'M! ill ^l^l^llll^TtU/t. cinc blsoiidere Atunruhiqilllg zu vcrfttzcn, und wallii cs hc»tc inSl'lftnd.rc lie V.ilaufsordr.s von dorther, wclchc nnftrc Voisr fast sisnmisch bswlgtlü Frcindl' V.ilntsil w.irsn in si,'lchcr Mliigc ^il^isch.iffcil, daß si> dliläüfül. »in 3"/» l?üi>r bizahlt N'srl'lü iniisttc». Dic dce Vnpccziiilg anss^cfttztcn P.ivin»' crsuhirn limn MckganH vi^.i 1 bi<^ 2°/„. D>il'>i zciate sich d>^ö Olld sl,'N'^HI im (f^tompte al6 Lrih^cschäilr c»lpsint>>ich knapp, (irlt aü! Schlüsse trat Nuhl und nniqc (5rl)l.'lii>,g dcr Knrsc ein Veffrutliche Schuld. ^. dcs Klantes (für IW st.) I» üslrrr, Währung . z» 5"/, ..'i0 134 50 '„ ., 1^51 89,50 90 — „ l860 zn 500 st. . 89.75 90,— ., zn100fl, 9130 9150 (5o,»o - N^nt.'üsch. zu42 l..mi«l<'. 17.— 17 25 ll, der Hronlandtr (für 10t) fi ) (Äl»!id>!!,^?Ol'Iigati»nf!l. Nic^r.Ols>ll!.'ich . . ' ;u 5'/« 86,- 87.- Ob.-Ocst. und Salzb. zn 5,°/, 86. — , 87.— Aohmcn .....5 „ 86,— 87,— Slliennals.....5 „ — — 87.— Mähinl u. Schl.'si>» .5., 87.-89 50 Ui,a,al„......5 „ 72,50 7^!,— Tcm. Van .Klli. u Slav. 5. 70,50 7^,— Galizml.....5 „ 70.25 70 75 Sicbcnl'. u. Aulow. . . 5 „ 70.— 70,50 Vmcticlnischfs Nnl. 1859 5 „ 9650 97.50 Aktien (pr. Stuck), Nationall'anf......782.— 784,— Kr». 1^0 fl, (90°„) Mnj, 228,- 2-,'sb,5 „ 85,— 8i>,25 !Uose Or Stl'lck,) Kr,d.-?l»szalt für Hans,,'! u, Kcw. zu 100 fl. ö,i. W. . , . 129,80 130-Dl'N,-Da»N'!s,- Cl.nu „ 40 „ „ . 35.— >W,H0 St. (!>'r!i!?is ., 40 ., „ . 36 — 36.50 Wiiidift'gr.ih „ 20 ., ., . 22.25 22.75 Waldein „ 20 „ „ . 21.75 22 25 .sseglcvich ., 10 ., „ . 15 — 15.25 Wechsel. 3 Monat t. Veld Arilfe AugSbura. für 100 st, siidd. V. 110 25 110,50 ssranlfult a. M. dctto 110.30 110.60 Haml'lü^ snr 100 M'arf 2^a»fo 97.30 97.60 5!ondl,'» inr 10 Ps, Sttrlinq . 131. 131,25 Paris fur 100 Fl,i>,fs , ', . 51,90 52 — (5ours der Geldsorten. Gcld Ware K. Mliilj. Dus.itcn 6 sl, 22 fr. 6 st. 24 ?llr ,ltro!M> . . . . 17 „ 95 .. 17 „ 98 „ Navolcon^d'or . . 10 „ 38 ., 10 „ 40 „ Nnss. Impsiials . 10 „ 60 „ 10 ., 62 .. Vrrcinsthaler . . 1 „ 95 „ 1 ., 96 „ Silder-A^io . . 129 „ - „ 129 „ 25 „ Effekten- und Wechsel-Kurse an der k. k. öffentlichen Vörse in Wien Den 12. August 1802. Effekten. Wechsel. ü7„Mc wünscht einige dauon anch der italienischen Sprache tnndigc ans^czcichnctc Köchinnen in jnngcn Jahren; ferncrs werden Vorstadthänscr hier, im Preise von 1200, 2100, MX), :;5>00, W00 nnd 11300 fi. mit Oärtcn; dann Stadthänscr nm 22 ^ " <2 ^ »^ ^ — — ^ l2 05uc&8tinFtur. ju ^aben hnjoh.Hiebet in Zaibüd). Danksagung. l^ür die so zahlreiche Vcqleitnng der Leiche nnscrcr innigstgeliebtcn Tochter Anna znr letzten Nnhcstättc, so wie für die hänfia.cn früheren Beweise der Theilnahme während deren Krankheit nnd besonders für die gefällige Mitwirknna. des löblichen Mnsikuercincö dnrch da^< er^rcifendc Gesang' Qnartett bei dein Leichenbegängnisse, sprechen den tiefgefühlten herzlichsten Dank auS die höchst betrübten Aeltcrn: Landeßgerichts - Präsident. Z. 724. l!>) Vrlmmtlich wurde dem Zahnarzt Herrn I. G. Popft die hohe Ehre ,;>l Thnl. glrich^itici, mit ailderen Industriellen se,n Äiin7 30. Juli 1862.