Nr. 200. Montag, 1. September 1913. 132. IMgang, wbacher Zeitma priin««»rat!«ns«r«<«: Mit Poslvrrlcndünz: „axzjährig 30 X, halbjährig ih »< Im Kontor: nanzjührig «2 ?., balbjilhiiss lt L. ssNr die tt»steN«»g »<östras,c «r, i«; dlc ^»dnkNon Milwöiöftrake '^r, ,!>, Tprechstuiibeü der Nebattion von 8 l»<« ,'> Ulil Telephon-Ur. der Redaktion 52. Amtlicher Geil'. Den 2!». August NN3 wurde in derHof- uudStaatedruclerci das XXXI.. XXXIV. und Xl.III. Süill drr rumänischcn. das I^V. Stück der sloueuischeu, das I.VIII. Stlick dcr poluischsn und das I^X. Slücl der lumäuischeu Auennlic des RcichsgcselMattes des Jahrganges IUl3 ausssegclien und versendet. Nach dem Amtsblatte zur 13 8t>» vom 23. August 1913. Nr. 33 ,c >c,cn, w,c lie crllarcn, nicht minder jnh,g, als die Siamcscn oder als die Chinesen. Tic Franzosen in Indochina verhalten sich aber jedem Systemwcchsel gegenüber ablehnend. Infolge ihrer Opposition mußte General Penncquin auf die Ausführung seines Planes der Bildung einer anamitischcn Verteidiglingsarinec ver» zichtcn, ebenso wurdc der gewesene Generalgouverneur Herr Vcau gezwungen, seinen Plan der Zuziehung von Änamite» zur Verwaltung ihres Landes aufgeben. Ein Slistcmwcchsel könnte nach der Überzeugung der Frankreich freundlich gesinnten Einheimischen das übel noch rechtzeitig aushalten; die beharrliche Ablehnung dieser Wünsche würde dagegen die von Ehina und Siam kommenden Intligcn fördern und die französische Herrschaft ernstlich bedrohen, Politische Weberftcht. L a i b a ch, W. A»gup. Präsident Dr. Sylvester äußerte sich dahin, daß das Allft.eordnctc«hnus mit Rücksicht aus die Herbsttaguny der Landtage nicht vor Mitte Oktober sich wieber versammeln werde. Von befristeten wichtigen Punkten der Tagesordnung seien vor allem die Tclegationswahlen und die Verabschiedung des halbjährigen B»oge<5 zu erwähnen. In einer Agramcr Zuschrift des „Deutschen Volks-blatl" wird ausgeführt, baß das gesamte troatische Voll der Mission des Kommissärs Varon Slcrlecz mit großer Zuversicht entgegensehe und für seine Person die größte» Sympathien hege. Die Aussichten für die Wiederherstellung geordneter Verhältnisse seien deshalb nicht ungünstig. Voraussetzung hiefür sei jedoch, daß «tz eine starte Hand ist, die den Beschwerden der kroatischen Ve-völlcrung Rechnung trägt. Wie aus Konstantinopcl berichtet wird, gibt sich auch in jcncn südalbanischrn Kreisen, die anfänglich der Schaffung eines sclbftiindiffcn Albanien mit einem gewissen Mißraucn gegenüberstanden, das lebhafteste Interesse für die Gestaltung des imien Staates kund. Früher wurde von orthodoxen Süoalbaniern die Besorgnis Feuilleton. Ein seltsamer Schlangenbiß. Vou Adolf Hhielc. (Nachdruck vcrbulr».» Der Abend senkte sich auf Rio dc Janeiro herab; die letzten Strahle» der Sonnc vergoldeten dic Gipfel der gewaltigen Felsen, die den größten Hafen der Welt umgeben. Im Garten eines Großlaufmanns hatte sich eine Anzahl älterer und jüngerer Leute zu einer dcr in Südamerika so häufige» anspruchslosen, gesellige» Unterhaltungen cingesunden. Man saß in der Veranda, man wandelte auf den Wegen des schönen Gartens aus und nie-dcr, und fröhliches Geplaudcr erscholl. Ein nicht mehr ganz junger, crnstblickendcr Mann. der Privatgclchrlc Alonso Romeiro, ging ziemlich schweigsam neben einer jungen Dame durch die Gänge des Gartens dahin. Neide kannten sich schon scit längerer Zeit, und sie hatten sich in der Gesellschaft dcr Hauptstadt öfter gc troffen. Es zog den stillen Gelehrten, dcr sich seinem Studium dcr Zoologie mit großem Eifer widmete, an scheinend zu dem liebenswürdige» Mädchen hin, aber er war zu verschlossen, und auch sie crmuutcrte ihn nicht, ihr näherzutreten, und so blieben sie denn einander fremd. Heute war er besonders schweigsam, und Rita La-ncro, die anscheinend etwas verstimmt war, sagte schließlich: .Ich finde, Senor Romeiro, Sie sind etwas trocken! Ihr Interesse gehört, wie es scheint, nur den Tieren aller Art. Schade, daß Sie nicht zur^ Zeit der Arche Noah gelebt haben!" „Sehr richtig, Senorita," cntgegncle der Gelehrte, nun ebenfalls etwas gereizt; «besonderes Studium widme ich jetzt dc» Schlcma.cn." „Schr liebenswürdig! Da kann man also entnehmen, wofür ma» angesehen wird!" „Was wollen Sic damit sagen, Senorita?" „Entiichmen Sic daraus, was Sic wolle»!" crwi^ dcrtc sic schncll u»d rcdctc einen jungen Herrn von glatten Manieren und leichtflüssiger Zunge, bei dem sie gerade anlangten, frcuudlich an. Romciro verbeugte sich und ging allein weiter, wahrend sich Rita unter heiterem Lachen mit dem jungen Herrn unterhielt. Seitdem mied Romeiro die Gesellschaft und bald daraus schifslc er sich nach Nordbrasilicn ei», um im Lande des Amazonenstromcs seinem Studium nachzugehe». Hiei fand er ein reiches Feld für seine Spczialwisscnschaft, und bald verbreitete sich unter den Eingeborenen sein Ruf als Kenner nnd Sammlcr von Schlangen. Romciro lebte in einem Zcltc unweit des Hauses eines spanischen Farmers namens Tcnio, dcr ihn ,mt den nötige» Lebcnsmittcln versorgte, und studierte mit großem Eifer die Arten der in dieser Gegend launischen zahlreichen Schlangen, beobachtete ihr Leben und legte seine Erfahrungen schriftlich nicdcr. Eines Abends saß er wieder einmal in seine Studien vertieft in seinem Zimmer, als ihm cin Eingeborener eine dcr gefährlichsten Giftschlange» lcbc»d überbrachte. Mit der den halbwilden Bewohnern Nordbrasiliens eigene» Gewandtheit hatte der Mann das kleine Reptil gefangen und es i» einem Glasbehältcr geborgen, den cr zu diesem Zwecke mitgenommen hatte. Mit ihm zusammen war der Farmer bei Nomciro eingetreten und er blieb auch noch, nachdem der Eingeborene abgelohnt worden und sich entfernt hatte. Der Gclchrlc bot seinem Hausherrn Zigaretten a», u»d dieser sagte, indem er aus das Reptil hinwies, das im Glasgcfäß neben der Petroleumlampe auf dem Tische stand: „Ein gefährlicher Zeitgenosse, Senor! Ein Biß, und in vier bis fünf Minuten tritt der Tod ein!" „Lieber Freund," erwiderte Romciro, „der Tod umgibt uns alle, hicr und anderswo, stets und von allen Seiten. Ob wir durch eine solche Neine Schlange sterben oder am Fieber — was liegt daran?" Dcr Farmer war dcn melancholischen Ton, in dem diese Worte gesprochen wurdc», an sei»cm Mieter längst gewohnt. Beide waren in den Monaten, in denen der Gelehrte hicr sein Heim gefunden, recht befreundet geworden, doch sonnte sich der Landwirt, ein Mann von heilerem Temperament, nicht recht in die Schwermut finden, die sci»cn Mieter bisweilen befiel. In osfener Weise hatte er ihn schon einige Male befragt, aber Romeiro hatte stets ausweichend geantwortet. Heute war dcr Zoologe sehr müde, er hatte eine weite Wanderung hinter sich, und dazu kam »och die große Schwüle, dic an diesem Abend herrschte. „Gerade bei dieser Hitze sind die Schlangenbisse am gefährlichsten," sagte dcr Farmer. Meinetwegen!" erwiderte Romeiro in gleichmütige!» Tone. „Sie sind unverbesserlich, Senor!" sagte der Farmer lackend und wünschte Gute Nacht. Romeiro erwiderte freundlich de» Gruß und ver» tiefte sich dann wieber in sein Manuskript. Die Arbeit wollte aber nicht vorwärtsgehen, er war zu »lüde heute, und als er sich eine Weile gezwlmgen halte, schlief er — was ihm sonst noch nie passiert war — mit dem ltopf aus dcn Tisch gelehnt ein. So saß cr ein Paar Stunde». lSchluh folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 200. 1826 1. September 1913. geäußert, daß im autonomen Albanien das drückende Feudalregime der albanischeil Veys sich vielleicht noch schwerer als in der Vergangenheit fühlbar inachen werde. Dieses Vorurteil ist jedoch durch die Erkenntnis zerstreut worden, daß im unabhängigen Albanien alle Etc--mente der Bevölkerung ohne Unterschied der Herkunft und der Religion volle Freiheit und Gleichheit genießen werden und daß der neue Staat unter der Garantie der Großmächte stehen werde. Alle orthodoxen Al-banier begrüßen daher jetzt die Schaffung des selbständigen Albanien mit größter Befriedigung und Zuversicht. Nach einer Meldung aus Saloniki sind dort neuerdings Gerüchte über eine Spannung zwischen (Griechenland und Serbien verbreitet. An amtlicher griechischer Stelle wird dies aber entschieden befrritten. Wie man aus London schreibt, sind nach einem Be--richte des Bauleiters des Panamalanals, des Ingenieurobersten Goethals, die Arbeiten bereits so weit fortgeschritten, daß die probeweise und provisorische In» betriebfctzung dieser künstlichen Wasserstraße für Ende Oktober dieseö Jahres in Aussicht genommen werden kann. Die mächtigen Schleusenwerke, vierzehn an der Zahl, sind fertig und betriebsfähig. Mitte Juni erfolgte die Füllung des Stauwasser-Sccs von Gaitun, dessen Aufgabe es bildet, durch fallweise Wasserzufuhr das Niveau des Wasserstandes nach Bedarf reguliere» zu können. Im Jänner 1915, bis zu welchem Zeitpunkte auch die Befestigungen an den Kanalmündungen beiderseits aktionsbcreit sein werden, erfolgt die feierliche Einweihung in der Form einer festlichen Durchfahrt der amerikanischen Atlantic-Flotte, die hiebei auch von Schiffs-vcrtretungen aller Seemächte begleitet sein wird. Die bezüglichen Einladungen werden im kommenden Sommer in diplomatischem Wege erfolgen. In informierten Kreisen wird schon damit gerechnet, daß die fallweise Benützung des Kanals für gewisse dringliche Fahrten bereits vom August 1914 an über Einschreiten gestattet werden wird. Das „Fremdenblatt" konstatiert, daß der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko sich von Tag zu Tag verschärft. Die Botschaft Wilsons ist vom Kongresse mit starkem Beifall aufgenommen worden und Demokraten wie Republikaner stimmen mit der mexikanischen Politik Wilsons vollständig überein. Man werde somit Zeuge des interessanten Schauspiels, daß der erste demokratische Präsident, dem es nach Dezennien bcschieden war, im Weißen Hause zu Washington einzuziehen, gezwungen ist, eine Politik einzuschlagen, die man unter dem Regime der republikanischen Präsidenten mit den Schlagworten „Imperialismus" und „Pan-amerikanismus" zu bezeichnen Pflegte, mit diesen Schlagworten, deren rücksichtslose Bekämpfung die Demokraten und Woodrow Wilson an ihrer Spitze auf ihre Fahnen geschrieben haben. TagcsncmMctt. — (Die Regonbogcnfahne des Friedens.) In einer besonderen feierlichen Sitzung haben die Teilnehmer am Friedenskongresse im Haag vor ihrem Auseinandergehen die von einem Amerikaner namens Vautirk gestiftete neue Fricdcnsfahne entgegengenommen, die im Friedens-bureau zu Bern aufgehängt werden soll. Die neue Frie> densfahne zeigt sieben Streifen in den Farben des Regenbogens, die allmählich in Weiß übergehen, was das Symbol der Vereinigung der verschiedenen Völker, Parteien und Sekten in einem einzigen harmonischen Weltbund darstellen soll. Eine ähnliche Fahne hat Herr Carnegie anläßlich der Einweihung des neuen Friedens-palastes im Haag übergeben. Sie wird stets in der großen Halle entfaltet werden, wenn schiedsgerichtliche Verhandlungen stattfinden. Die Friedensfreunde hoffen auch, daß das erste Schiff, das den Panamakanal passiert, ihre Fahne am Mast führen wird. — (Die sterblichen Neste von Rubens.) Der „Frkf. Ztg." wird aus Brüssel geschrieben: Die königlich belgische Akademie hat sich in ihrer letzten Sitzung mit den Legenden beschäftigt, die sich bezüglich der Überreste von Rubens herausgebildet haben. Im Jahre 1855 wurde der Grabteller, in dem der Künstler beigesetzt worden war, in der St. Iakobskirche zu Antwerpen geöffnet und untersucht, und sofort erschienen über diesen Vorgang zahlreiche, nicht immer ganz richtige Erzählungen in Zeitungen sowohl wie in Kunstzeitschriften. Der Akademiker Dilis hat nun auf Grund der altenmäßigen Niederschrift, die der Advokat van Lerius über die Grabcröffnung verfaßt hat, alle jene Erfindungen über die Reste von Rubens Zerstört. Im ganzen waren 1« Personeil in demselben Grabkeller mit Rubens bestattet, aber es ergab sich auch nicht das geringste Anzeichen, das es möglich machte, die Überreste des Künstlers zu erkennen. Alle Knochenteile der Beigesetzten lagen, mit Staub vermischt, durcheinander. Drei Tage lang wurden die Forschungen im Beisein von Geistlichen fortgesetzt. Aber zur allgemeinen Enttäuschung ergaben sie nicht das geringste Resultat. Offenbar war der Sarg, in dem der Tote lag, auf eine Art hölzerner Bahre gestellt gewesen, die vermorschte und zerbröckelte, so daß die Überreste des Künstlers sich mit denen von l(> Unbekannten vermischten. Somit ist nichts, auch rein gar nichts anderes von Rubens übrig geblieben, als lediglich seine Bilder. — itkinc Eisenbahnschulc.) Wie das Blatt für dle Fortschritte des Eisenbahnwesens mitteilt, hat die Penn-sylvaniabahn in ihrer Fernsftrechschule in Bedford cine vollständige zweigleisige Bahn für Unterrichtszwecke gebaut. Dazu kommen die nötigen Lokomotiven, Seitcn-gleise und das sonstige Zubehör. Leiter der Schule sind Bahnbeamte, Unterrichtsgcgenstände sind das Abfertigen der Züge durch den Telegraph oder Fernsprecher, die Unterweisung in den Pflichten eines Stationsvorstehers, aber auch die Berechnung der Frachtsätze, Abfassung von Berichten, Ausfüllen von vorgedruckten Formularien usw. Mit der Schule ist eine Bibliothek von technischen Werken verbunden; beim Unterricht werden nur Formulare verwendet, wie sie im Verkehre benützt werden. Die Lehrzeit beträgt sechs bis acht Monate, und die Pennsylvaniabahn gewährt dann sofort bezahlte Stellungen. — Mne Fliege, die 125.0W Franken lostet.) Mall weiß, wie abergläubisch alle Spieler sind, und wer jemals im Kasino von Monte Carlo beim Roulett oder am Trente-et-quarante-Tisch sein Glück versuchte, hatte Gelegenheit, sich davon zu überzeugen. Es war beim Roulette, als eines Tages die Bank mit noch größerer Beharrlichkeit gewann als sonst und keinem der Spieler ein nennenswerter Gewinn gelingen wollte. Da, Plötzlich bemerkte man eine Fliege, die sich auf den Tisch niederließ und sich gerade auf die Nummer 1A, die sich bis dahin als besonders unheilvoll gezeigt hatte, setzte. Die Fliege sehen, sich untereinander verständnisvoll und von neuer Hoffnung belebt anblicken, war für die Spieler das Werk einer kurzen Sekunde. Alle Felder und alle Reihen, d,e ausbezahlt wurden, wenn die kleine tückische Kugel ihren Lauf auf der !3 beendet, wurden mit Geld förmlich be^ pflastert. Und schließlich wagte es ein ganz Beherzter, die 1A selbst mit einer anschnlichcn -Zahl von Goldstücken zu besetzen. Atemlose Spannung hatte sich aller bemächtigt. Und — siehe da! — das Wunder erfüllte sich! Die 13 tam heraus. Und sie gewann nicht etwa ein cinzigesmal, nein, sie gewann dreimal nacheinander. Die Fliege kostete der Bank 125.t)0l) Franken. So erzählt eine Londoner Zeitschrift ihren Lesern, — (Ein Zukunftsbild aus dem Jahre 3l)1.l.) „Im Jahre 2013": so betitelt sich ein feministisches Lustspiel, das jüngst zum Besten der Parteilasse der Frauenrechtlerinnen in Washington aufgeführt worden ist. Seine Verfasserin ist eine der Leiterinnen dcrFrauenrechtspartci, Mr. Christiane Hemmick. Die Idee des Stückes ist die, ein Bild davon zu geben, wie die Well in einem Jahrhundert aussehen wird, wenn — natürlich! — die Frauenrechtssache endgültig gesiegt und damit die arge Welt umgestaltet haben wird. Selbstverständlich herrscht 20lA die vollständigste Gleichheit der Geschlechter, die schon mit der Kleidung beginnt. Männlein wie Weiblein sind gleicherweise, und zwar etwa so, wie die Türken auf dem Theater, gekleidet: sie tragen breite Pluderhosen und einen kleinen Turban. Schon seit langer Zeit ist ans Gründen der Gesundheitspflege der Kuß abgeschafft: Frauen, Mädchen, Mütter, Schwestern, Söhne und was sonst lebt, begrüßt sich beim Kommen nnd Gehen einfach mit einer Handbewegung, so wie wir heute etwa einen Freund, der uns begegnet, begrüßen. Was das eheliche Leben angeht, so besorgen Mann und Frau entweder zu> gleich oder abwechselnd die .Küche, keiner hat darin Privileg; alle beide bereiten sie die Gerichte zu, reinigen das Haus, stäuben die Möbel ab. Allerdings sind diese Arbeiten wesentlich erleichtert durch die ausgedehnte Anwendung der elektrischen Kraft; man bringt einfach die Maschine an ihren Posten und läßt sie alle ReinigunnMrbcl-tcn automatisch besorgen. Dienstboten gibt es nicht mehr. Sein Bett macht sich jeder allein. Und so fort mit mehr oder weniger Grazie „in infinilum". Sehr - zulunsts-nläßig ist das Erscheinen zweier Verlobter vor dem Standesbeamten. Keine Rede von irgend welcher Feierlichkeit, von Eltern oder Zeugen! Die beiden jungen Leute erscheinen ganz allein, weisen ein ärztliches Zeugnis vor, das ihre geistige und körperliche Gesundheit nnd ihre Eignung zur Ehe bestätigt, und das ist alles. „Alles in Ordnung," sagt der Beamte, und das Pärchen ist Mann und Frau. — Schade, so bemerkt hiezu der Pariser „Eclair", daß von uns im Jahre 2tt!3 kaum nocb iemand leben wird, um zu kontrollieren, ob sich die Prophezeiungen der Frau Hcmmick wirklich erfüllen werden. — (Das drahtlose Telephon.» Die Marconi Wireleh Telegraph Company hielt kürzlich ihre Generalversammlung ab, auf der der Präsident der Gesellschaft, Godfrey Isaacs, über die Zukunft des drahtlosen Telephons sprach. Augenblicklich, so sagte er, könne man Telegramme auf hoher See erhalten. Der Tag fei jedoch nicht mehr 'ern, an welchem man beim Frühstück vom Bord des Irrungen. Von O». M. Appleton. Autorisierte Übersetzung. ciiachdruc? verbot ) (19. Fortsetzung.) Philipp Doyle erzählte nun ausführlich, was wir bereits berichtet haben. Seine Angaben machten den Eindruck einer vollkommen wahrheitsgemäßen Konstatierung von Tatsachen, und Beale nickte zustimmend mit dem Kopfe. Er wurde immer mehr davon überzeugt, daß er einen gänzlich unschuldigen Mann vor sich habe. Nun, Herr Doyle, sagte er nach einen, Moment des Nachdenkens, da es meine Pflicht ist, diesen Fall aufzu-klären, und da Sie das auch selbst von mir wünschen, werden Sie mir's gewiß nicht übelnehmen, wenn ich einige Neine Fragen an Sie richte. In Philipp Doyles Gesicht stieg rasch eine leichte Röte auf, die aber ebenso schnell wieder verschwand. Gewiß nicht, antwortete cr; Ihrem Äußeren nach zu urteilen, sind Sie der Letzte, der einem verwundeten Herzen unnötig wehe tut. Sie taxieren mich richtig, Herr Doyle. Darauf können Sie sich bei mir verlassen, erwiderte er: ich will dte Sache kurz machen. Also, was war im vorliegenden Falle das Motiv zum Morde? Geld kann's nicht gewesen sein — nicht wahr? Der Künstler machte eine abwehrende Handbewegung, als ob er sagen wollte, daß dieser Gedanke zu töricht wäre, auch nur einen Augenblick in Erwägung gezogen zu werden. Wie gesagt, fuhr Beale fort, diese Annahme würde ganz absurd sein, und wir wollen sie beiseite lassen — vollständig fallen lassen, will ich lieber sagen. Was nun die anderen Beweggründe betrifft: Hm! Ich weiß nicht . recht, wie ich's Ihnen beibringen soll, aber ich glaube, ich gehe wohl nicht zu weit, wenn ich sage, daß Ihre Frau sehr schön war. Darin gehen Sie allerdings »licht zu weit, rief der arme Toyle im Tone plötzlicher Erregung. Sie war das schönste Weib auf dieser ganzen weiten Well. Die Blicke des Inspektors fielen gerade auf eine Photographie, die auf dem Kamin stand, und seine Angen wurden immer größer, während er nach dem prächtigen Bilde hinschaute. Ist das ihr Porträt dort? fragte er entzückt. Ja, bester Herr, das ist ihr Bild. Da durchbrach die ehrliche Wut des Inspektors impulsiv alle Schranken der Etikette. Bei Gott! rief er aus, der Schurke, der diesem lieblichen Geschöpfe das Leben genommen hat, müßte bei lebendigem Leibe in Ol gesotten werden. Hängen würde für einen so elenden Wicht ein Festmahl sein gegen die Strafe, die ich gegen ihn anwenden mächte. Wenn das Ihre Meinung ist, Herr Veale, sagte Philipp wehmütig, was muß dann meine erst sein? Der Detektiv seufzte und nickte mitleidsvoll mit dem Kopfe. Der Mensch hatte für den Augenblick den Beamten übermannt, aber auch nur für den Augenblick. Denn gleich fügte er wieder formell hinzu: Aber, das bringt uns nicht viel weiter, nicht wahr? Es sei denn zu der Vermutung, daß — ich kann doch nicht glauben, daß Sie Nebenbuhler gehabt haben? Nein, glauben Sie das nicht, cntgegnete Philipp. Ich tue es ja auch nicht — ich will damit nur sagen — ich spreche selbstverständlich nur als Mann zu einem Manne — ich meine, es liegt sozusagen in der Natur der Dinge, daß Ihre Gattin viele Bewunderer gehabt haben muß. Die hatte sie — entschieden hatte sie die. Jawohl; und Sie als — ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll — nun — Sie als der Glückliche, der sie heimführte, haben ohne Zweifel bei vielen anderen große Eifersucht erregt? Möglich, ja; doch kann ich's aus eigener Erfahrung nicht sagen. Hm! Kennen Sie Herrn Dixon schon lange? Seit ungefähr zwölf Jahren. Und Sie sind, wie ich vermute, stets gute Freunde gewesen? Oh ja, immer — bis — Bis zu jenem Abend. Ganz recht. Sie fühlen, ergänzte Veale weiter und kam damit sogleich ln seiner liebenswürdigsten Weise anf den springenden Punkt — Sie fühlen, daß er Ihnen über dieses Vorkommnis weitere Aufklärung schuldin ist? Das fühle ich allerdings. Ich habe keinen einzigen Augenblick an der ehelichen Treue meiner Frau ssezweifelt. Nicht eine Tausendstel Sekunde lang habe ich dem Verdacht einer Untreue in meinem Herzen Raum gegeben. Daß sie mich in ihrem Briefe hintcraana.cn hat, gestehe ich freimütig ein, aber ich bin überzeugt, daß sie das aus einem sehr triftigen Grunde getan hat. Warum sie in Dir.ons Atelier gegangen ist, kann ich mir auch nicht im entferntesten vorstellen. Daß sie unschuldig hingegangen ist, das ist mir so gewiß, wie daß Sie hier vor mir sitzen. Darüber hinaus weiß ich weiter nichts, als dah sie dort in scheußlicher Weise den Tod gesunden hat. Warum und von wem? Darüber muß e r Auskunft geben. Veale nickte beistimmend und sah nach seiner Uhr. Ich komme um elf zu ihm, fagtc er, und kann vielleicht etwas Näheres herausbringen. Sie kamen, wie Sie sagten, um sieben Uhc in seinem Atelier an? Ich kann durchaus sicher nachweisen, daß ich im „Pembroke Castle" in Chalk Farm genau zehn Minuten vor sieben weggegangen bin. Von bort bis zum Atelier sind's glatt zehn Minuten. ^Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 200. 1827 I. September 1913. Schiffes sich mit seinem Freunde auf dem Lande Wo, phonisch in Verbindung sehen könnte. Viel sei in den Zeitungen über drahtlose Fernsprecher und deren Fortschritte geschrieben worden. Aber alles das, was in den Zeitungen gestanden habe, sei noch von dcr Mcnconi-Gesellschaft übci-troffcn worden. Aber so lange die Gesellschaft nicht genau wisse, was für Resultate aus den praktischen Versuchen gezogen werde» könnten, so lange werde sie mit ihren Erfindungen nicht an die Öffentlichkeit treten. Isaacs glanbt jedoch, daß in nicht allzu langer Zeit das drahtlose Telephon in den praktischen Dienst gestellt werden könnte. — (Helen Keller.) Der „Ncwliorl Hcrald" meldet aus Petosky im Staate Michigan, daß Helen Keller, die blind, taub und stumm zur Welt gekommen ist, dicsertage zum erstenmal Musik vernommen habe. Sie fing die Vibrationen in dcr Weise auf, daß sie ihre Zähne ans die Bn'lcke einer Violine setzte. So war es möglich, verschiedene Töne in ihr Gehirn zu leiten. Professor Kohler vom Oberlin-Konscrvatorium, der frühere Konzertmeister des Sinfonieorchesters in Pittsburg, hat für Helen Keller gespielt. Der Meister spielte der Unglücklichen einige Partien aus Opern von Saint-Saöns in verschiedenen Ton-lagen vor. Helen Keller war ganz entzückt und erklärte: „Es hört sich wie Engelsstinunen an." 3olal- und ProvillMl-Nachlichtm. Das Gcwcrbcwcscn in Krain. Dem kürzlich in dcr l. l. Hof- und Staatsdruckerei erschienenen „Berichte der k. l. Gewerbeinspektoren über ihre Amtstätigkeit im Jahre 1912" entnehmen wir folgenden vom Herrn Oberinspektor >> a n t r u <'c k erstatteten Bericht über den Aufsichtsbezirl Krain: l. Übersicht der A rst t s g e b a r u » g. Mit dem Erlasse des k. k. Handelsministeriums vom 3. Juli l912, Z. 16.765, wurde dcr bisher dem Gc-werbcinspeltorate Wien l zugeteilte k. l. Kommissär der Gcwcrbeinspettion Ludwig Aubell dem hiesigen Amte zur Dienstleistung zugewiesen. Der Genannte hat am 1. August !9l2 den Dienst angetreten. Der Berichterstatter muhte somit durch sielicu Monate sämtliche Amts--geschäfte allein besorgen. Im Lause des Berichtsjahres wurden 582 (688) Inspektionen, bezw. Revisionen in 564 (659) gewerblichen Betrieben vorgenommen. 4 Betriebe wurden znr Nachtzeit und 6 an Sonntage» revidiert. Das Amt intervenierte zweimal bei einer Arbeite-cmstcllung. Die auswärtige Tätigkeit erforderte insgesamt 151 Reisetage, wovon 1l9 außerhalb dcs Amtssitzes u»o 32 am Amtssitze selbst aufgewendet wurden. In 1 Fane wurde dcr Berichterstatter zu einer gerichtlichen Verhandlung als Sachverständiger bcigczog.cn. Überdies beteiligte er sich an mehreren Sitzungen des vorbereitenden Komitees für die Errichtung eines Lchr-lingsheimes in Laibach. Im schriftlichen Verkehr wurden 317 Gutachten, Äußerungen und Berichte abgcgcbc», und zwar 51 an das k, l. Handclsministcrium, bczw. an das k. l. Zentral-Gcwcrbclnspelturat, 38 an die k. k. Landcsregiernng, 210 a» Gewerbcbchördcn erster Instanz, 1 an eine Gerichts-behördc, 7 an dic Arbeiter Unfallvcrsichcrungsanstalt und W an sonstige Behörden und Anstalten. Dic Zahl der auf Grund der Inspcltionstätigleit an Unternehmer schriftlich crgangcncn Aufforderungen zur Abstellung von Gesetzwidrigkeiten oder übclständen belies sich auf 44, Im Sinne des ß 9 G. I, G. mußten gegen 9 Unternehmer wegen 18 Übertretnngen 9 Anzeigen an die Gc-werbebchö'rdcn erstattet werde». SonstigcAnzeigcn wurden in 2 Fällen gegen 2 Unternehmer wegen 2 Übertretungen erstattet. Von dem Ergebnisse dieser Anzeigen sind dem Amte 8 Verständigungen zugekommen, wonach in sechs Fälle» Gcldbnßc» im Gesamtbeträge von 205 /< verhängt wurde» u»d in 2 Fällen die Mitteilung erfolgte, daß die verlangten Maßnahmen bereits durchgeführt worden seien. Weitcrs wurde l Anzeige aus dcm Vor jähre durch Vcrhä'ngung eiuer Geldbuße im Ausmaße von 20 /< erledigt. Von den Unternehmern wurde das Amt 58mal und von den Arbeitern 72mal wegen Erteilung von Auskünften, Ratschlägen u. dgl. in Ansprnch genommen. II. Arbeiter schütz. In dcr bereits im Vorjahre konstatierten Abschwä-chnng dcr mdnsttiellc» Bautätigkeit ist heuer leine Besserung eingetreten. Die anhaltend schwierige Situation auf dem Geldmärkte bewirkte ein weiteres Nachlassen der Unternehmungslust und führte zm Sisticrimg vo» man. chen Invcstitionsftläne». Wenn heuer nicht der Bau dcr Weißkraiucr Bah» i» Angriff genommen und die La!-bachfluß-Rcgulierungsaibeilcn fortgesetzt worden wären hätte die Bautätigkeit einen nahezu vollständigen Abbruch erfahren. Die neuen größeren Anlagen, welche heuer in Betrieb kamen, und zwar 1 mit Dampfsäge verbundene Parkcttenfabrik, 1 Schuhwaren- und 1 Zuckerwarcn fabrik, wurden bereits gegen Ende des Vorjahres voll-endet, bczw. für die letztere ein älteres Gebäude adaptiert. Sonst betrafen die Neubauten folgende kleine Betriebe: 2 Hafnercien, 3 Sägewerke mit Wasscrbctrieb, 1 Damftfsägc, 4 Nrctlsägcn. l motorisch betriebene Faß-daubencrzcugung, 3 maschinelle Tischlereien, 1 Stuhl-crzeugung mit Benzinmotor, 7 Bäckereien, 25 Schlachte-rcien und Fleischhauercicn, 1 Nuchdruckerei nnd A mit Wasserkraft betriebene elektrische Zentralen. Von den baulichen Erweiterungen und Neuemrich-ungen in bestehenden Fabriksbctriebcn sind zu nennen: :i»c moderne Ringofcnanlagc in 1 Maschinenzicgclei, nehrerc Zubauten in 1 Kettcnfabrik, die Vergrößerung l Parketten- und 1 Strohhutsabril durch ein Magazins-icbäude, bezw. durch Slockwcrlaufba»», Im Berichtsjahre wurden wegen ungünstiger Geschäftslage dcr Actrieb 1 Ringofenziegclci, 1 Kaolin-jchlcmmwcrles, 1 Eiscnwaren- und 1 Schafwollwaren-sabrik gänzlich eingestellt und in 1 Baumwollwarenfabrik die Spiimcrciabteilung gänzlich aufgelassen. Eine im Vorjahre durch Fcncrsbrunst zerstörte Ma-schinenzicgelei kam nach Wiederherstellung dcr Baulichkeiten heuer wieder in Betrieb. Eine Stuhlfabrik mit angebauter Säge fiel einem verheerenden Brande gänzlich zum Opfer; für den Neubau dieser Äetricbsanlage wurde ein in der Nähe der Brandstätte gelegener geeigneter Platz gewählt. lFortsehunq fola,t.) Miszcllcn aus dcr guten alten Zeit. Mitgeteilt von Professor Leopold Pettauer in Klagenfurt. Vor mir liegt der Iahrgaug 1813/1814 dcr „Vereinigten Laibachcr Zeitung", die zweimal wöchentlich, nämlich jeden Dienstag und Freitag, in Quartformat erschien nnd in dcr Vuchdruckerci des Edlcn von Klein-mayr gedruckt wurde. Bei deren Dnrchsicht stieß ich auj folgende Einzelheiten, die ich gerade jetzt der Vergessenheit entreißen möchte, da mail sich im ganzen Kronlandc Krain anschickt, die hundertjährige Feier der Wiedervereinigung meines cngcrcn Heimatlandes mit dcm angestammten Kaiscrhausc u»d seinem Reiche festlich zu begehen. An die Spitze dcr politischen Verwaltung als Gc-ncralguuucrncur des österreichischen provisorischen Gu-bcrniums für Illyricn mit dem Sitze in Laibach tritt Fcldzcngmcister Freiherr von Laltcrmcmn, Ritter des militärischen Maria Thcresien-Ordens: an ihn erinnert noch hcntc die Allee, welche die Stadt mit Schloß Ti-voli vcrbindct. Fürstbischof von Laibach ist Anton Kautschitz, der gerade zu dieser Zeit im Alter von 74 Jahren am 17ten März 18l4 im Priestcrhause stirbt. Laibach war auch Sitz eines Appellationsgcrichts-Hofes und als Aftpcllationsräte in Laibach sind folgende Persönlichkeiten genannt: Anton Edler vo» Födrans-pcrg, Verfasser vo» juridischen Werken, Hermann Schauda ^ er wohnt ani Alte» Markt Nr. 152, II. Stock —, Niklas von Busaw, Bei Versteigerungen und ^izilalio-»c» sind Namen uoii Hnissiers genannt, die sich auch später crhalio» habe».- Seucaaischnisi, und Josef Samassa als Andiciiz Huissicrs, Damian Nauschig u»d Ludwig Wilhelm, letzterer an, Appellationshof in Laibach, weiters Franz Konrad. An dcr Spitze dcr Kommunalucrwaltung stcht zunächst Codclli als Vorsteher der Stadt und Gemeinde Laibach, von ihm stammt eine Kundmachung vom Ißten Oktober 1813, später ist er Intendant (Steuereinnehmer) von Obcrlrain. Seit 29. Oktober 1813 ist „Mairc" (Bürgermeister) der Hauptstadt Laibnch Dr, Ioham, Rosmann; er wohnt Kapuziner Vorstadt Nr. 24. Vorsteher der Akademie und des Lyzeums, also »aä uüscre» Begriffen Gymnasialdireltor, ist ein gewisse, Iosrf Walland. Als Schnllchrcr wird Josef Pansch!, genannt, wohnhast .Kapuziner Vorstadt Nr, 44. Von dei Rcchnungsbcamten (Körperschaft dcr k. l. Staatsbuch Haltung) finde ich Franz Hradcczlh genannt; er wurd< am 18, Februar 1737 zu Kuttcnberg geboren und starl am 4. April 1814 als jubilierter Rechnungsrat im hohel Alter von 78 Jahren im Hause Alter Markt Nr. 33 einer seiner Söhne ist dcr nm Laibach hochverdient, Bürgermeister Hradcczky, nach den, dic Hradeczkyvor stadt benannt ist. Um »och cmmal auf das Schulwrscl zurückzukommen, finde ich Urban Iefsowitz als Normal lehrcr (jetzt k. k. Übungsschnllehrcr) wohiihaft „ächst de Schuslcrbrückc Nr. 224 genannt. Anna Koschak, wohn haft Rnscngassc Nr. 108, empfiehlt sich für Übernahm, von Privatunterricht; I. M. Facklcr, Sänger und Schau spieler, erteilt Privatunterricht in Gesang und in „Forte piano", desgleichen Ferdinand Schwcrbt, Kompositeur Kapellmeister und öffentlicher Professor der Tonkunst bc dcr Stadlpsarrc St. Jakob, wohnhast Nr. 93 in dc Krcnngassc Als Priuatlehrerin empfiehlt sich auch Mar, Kham, wohnhaft am Alten Markt Nr. 34, Daß die Bezeichnungen dcr französischen Regien,», vielfach noch beibehalten werden, erficht man aus fol gcndcn Beispielen: Laibach besitzt zu jener Zeit eine, Domänciidirektor namens Josef Fluck und einen Do mänen Rcccvcur namens Philipp von Neja; der Do mänen Rccevcur Schmoll in Adclsbcrg schreibt mit Kund machuug vom 21, Mai !814 die Verpachtung der Zc hcntc aus. Sigmund von Gandin, wohnhaft am Raii Nr, 187, ist Greffier c» Chef, Ig»az Ri»ck,i, wohnhas am Froschplatz Nr, l25, Grcfficr und ein gewisser Hoff mann Eominis-Grcfficr dcs Tribunals erster Instanz Man spricht anch von einer Kommerzialstraßc zwische, Graz und Laibach und von einer l, f. provisorische, Vaneal GefällcnAdministratio» in Laibach. W. H, Kor, und Johann Georg Licht wareil Buchhändler/ Jose Sassenberg Zeitunasverleger, Leopold Egcr bürgerliche Buchdrucker, Adam Heinrich Hohn besaß eine Papier Handlung am Alten Markt Nr. 157; bei Johann Bap tist Rctzcr, Bnchdruckcr in der Herrengasse Nr. 217, bc fand sich der Verlag dcr Normalschulbüchcr i» der deut scheu u»d „lrainischcn" Sprache. Joha»» Nepomu W'ildancr war Inhaber einer Blcistiftfabrik, Michac ^ilind3>peigcr, wohnhaft St. Flormn Nr. /2, war Kanun-nmchcr^und Josef Schlanderer empfiehlt sich als Por-lrätist. Von den Vertretern des Handels und Gewerbes seien einige genannt: Anton Heß, Sattlermeister; Anton Pcrme, Bäckermeister; Karl Ludwig Hencke, Inftru-mcntenmacher und Messerschmiedmeister; Johann Käst-ner, Schleifermeister; Michael Detleva, Mannskleider-machcr; Kaspar Mallitsch, Zimmerman»,; Joses Schweitzer, Klauirrmacher; Jakob Lcntz, Weihgerber; Franz Laurcutsäiilsch, Schuhmachermeifler; Thomas Ruttar, Schneider; auch Josef KIcbel, Schneidermeister; Bar» tholomäus Sadnikcr, Gärtner; Lukas Doberlet, Fischer; Franz Doberlet, Matthäus Koschir, Joses Tscherne und Matthias Podgraischeg, Schiffslcute in der Kratau. Franz Eolloreto war Kafseesieder am Platz Nr. 8 ober dcm Kasino und besaß einen Garten und Restauration in Ober-K^la. Johann Zänker war kafseesieder in der Kapuziner Vorstadt Nr. 15. Im Hause des Kasino war Pasqualc Erocc Gastwirt, Johann Jünglitsch war Wirt in dcr Poljana Nr. 38 und Bartholomews Schupentz besaß einen Wcinschanl am Marlusplatz Nr. 49. Peter Aschmann war Salz. und Tabaltrafilant in der Kralau Nr. 34. Ein Pfund Wachskerzen kostete 1 fl. 10 kr,, ein Pfund Spagat 1 fl.; das reingefäuerte Kraut kostete in der Kralau Nr. 6 per Ze»t»er 4 fl. K. M,; für eine Flasche Champagner „erster Gattung" zahlte man 3 fl., für eine Flasche Bordeaux 2 fl. 19 kr. Bei Jakob Tschurn, Badeinhaber in Laibach, kostete das einfache Bad mit zwei Handtücher» 30 kr., dasselbe aber mit zwei großen Leintücher» 34 kr. Der Direktor der hiesigen Musterhauptschule (Lehrerbildungsanstalt), dcr wegen der pädagogischen und katechetischen Vorlesungen ein Geistlicher sein mußte, bezog jährlich 600 fl.' dcr Katechet an derselben Anstalt 400 fl. und der Lehrer der vierten Schulllasse gleichfalls 400 fl. Daß man zu jener Zeit in Bad Töplitz bei Rudolfswelt billig leben konnte, beweist die Anlündiaunff des Matthias Schwinger, Badcpächter, datiert Neustadt/, 14. Februar 1814: Mittagessen, bestehend aus sechs Speisen, 40 kr,, Nachtmahl, bestehend aus fünf Speisen, 30 kr.. Zimmer für eine Person für einen Tag 20 kr., Zimmer für zwei Personen für einen Tag 30 kr., für ein gewöhnliches Bett pro Person per Tag 6 kr,, für ein feines Bett pro Person per Tag 12 kr., Badrwäsche zum Leihen 12 kr. <(5rl,öli„nss dcr Hciralolautioncu für ftirudnr» mcricoffizicre.) Seine Majestät der Kaiser hat mit dcr Allerhöchste» Entschließung vom 11. August 1913 angeordnet, daß die Offiziere dcr k. f. Gendarmerie — niil Ausnahme dcr Rechnungssührer, für welche die bisherigen Sätze aufrecht bleiben — in Hinkunft bei Eingehung einer Ehe ohne Rücksicht auf das Alter des Ehe-wcrbers ein Heiratskautionskapilal führte, wofür er vom Zentralbunde der Esperanto-Vereinigung ein Anertennungsdiplom erhielt. Am vorigen Sonntag begab sich Mati5 in Begleitung seines Sohnes nach Nadmannsdorf, um sin sich einen Grabstein zu bestellen, dem auch drei Sterne, als Symbol des Esperantisten, eingemeißelt werden sollten. Am nächsten Tage brach Matu- in seinem Hausgartcn bewußtlos zusammen nnd starb noch am selben Tage. — (Schwurgcrichtsverhandlungen.) Am Samstag hatte sich der 189l in Trata geborene und nach St. Georgen zuständige Privatbeamte Johann Sajovic wegen Verbrechens der Veruntreuung zu verantworten. Der Sachverhalt ist folgender: Ende v. I. oder zu Anfang des Jahres bildete sich in Laibach ein Ausschuh, der es sich zur Aufgabe machte, alle Vorbereitungen zu der am 7. April l. I. zu veranstaltenden Pilgerfahrt nach Rom zu treffen, an der sich 644 Pilger beteiligten. Die Arbeit dieses Vorbereitungsllusschusses übernahm zum größten Teile der Pfarrer und Konsistorialral Johann .Kalan. Da er jedoch allein nicht alle Arbeiten bewältigen konnte, betraute er damit auch den Angeklagie», der bei ihm als Kanzleikraft im Dienste stand. Sajovic hatte u. a. auch das Recht, von den in der Kalansche» Kanzlei persönlich esschicrcncn Teilnehmen die Betrage, deren Höhe sich für die erste Klasse auf 250 /5, für die zweite Klasse auf 200 /< und für die dritte Klasse auf 130 X stellte, u. Empfang zu nehmen. Er hatte aber auch die Pflicht, die einkassierten Gelder fallweise sogleich n» den Pilgcrfonds zu Handen des Pfarrers und Konsistorialrates Kalan abzuführen. Ob er dies in allen Fällen getan, ließ sich nicht konstatieren. In der Nacht auf den 25. März d. I. verschwand Sajovic aus Laibach, mit ihm aber auch der größere Teil des einkassierten Pilgerfonds. Er begab sich über Italien in die Schweiz, wo er en« Zeitlang unter dem Namen Dr. Miroslau Vo5i5 aus Zürich lebte. Als ihm dort der Boden zu heiß wurde, schiffte er sich nach Amerika ein, wurde aber über Requisition des hiesigen Landesgerichtes in Newyort deportiert und in die Arreste dieses Gerichtes eingeliefert. Die umfangreichen Erhebungen gestalteten sich wegen der großen Zahl der Teilnehmer, die nicht alle ausgeforscht und vernommen werden konnten, sehr schwierig und ergaben, daß der Angeklagte von den einkassierten Gelder» mindestens 2500 /< veruntreut hatte. Der Angeklagte gesteht, wab er selbstverständlich auch nicht leugnen kann, daß er in Abwesenheit des Konsistorialrates Kalan am Karsamstag und Ostermontag von den Parteien einkassierte Gelder zur Gänze für sich behielt und veruntreute. Am Ostersonntag wurden keine Einzahlungen geleistet, weil sich der Angeklagte zum Besuche seiner damals in Unlerlrain weilenden Verlobten begab. Anfänglich behauptete der Angeklagte, daß die von ihm am 22. und 24. März von Parteien einkassierten und veruntreuten Gelder nur 1820 /c betragen hätten. Als ihm aber das Resultat der Untersuchung und die.Aussagen der Einzahler vorgehalten wurden, änderte er seine Aussage dahin ab, daß er überhaupt nicht wisse, wie viel Geld er einkassiert und veruntreut habe. Konsistorialrat Kalan behauptet, daß aus dem Pilgerfonds bei 6000 /v verschwunden seien. Dies läßt sich nur damit erklären, daß am 22. und 24sten März noch viele andere Teilnehmer ihre Beiträge eingezahlt haben, die aber wegen unbekannten Aufenthaltes, Auswanderung oder wegen Todesfalles nicht einvernommen werden konnten; weiters dürfte der Angeklagte schon ftüher, als er die eingegangenen Gelder täglich abzuführen hatte, Teilbeträge für sich behalten haben. Doch läßt sich dies infolge der mangelhaften Verbuchung nicht mit Sicherheit konstatieren. Von den Geschworenen wurde die an sie sicstelltc Schuldfragc auf Veruntreuung mit acht gegen vier Stimmen bejaht, woranf der Angeklagte unter Einrechnung der Untersuchungshaft zu zehn Monaten schweren, mit einem Fasttage in jedem Monate verschärften Kerkers verurteilt wurde. — (Unfall durch ein Auto.) Aus Krainburg wird uns geschrieben: Am vorigen Samstag geriet ein offen-bar in zu rascher Fahrt über den steilen Abhang an der Savcuferböschung herabgelangtes Auto auf der Save-brücke nächst dcr MajdiMcn Kunstmühlc ins Schleuder», wodurch die Passanten Gefahr liefen, vom Auto erfaßt, bezw, umgestoßen zn werde». Tatsächlich wurde ei»e Dame, noch ehe das Auto zum Stehen gebracht werden konnte, durch einen Stoß des Fahrzeuges am linke» Handgelenke nicht unerheblich verletzt. — Mit Rücksicht auf die den Savefluß zur Rechten und Linken umgebenden steile» Uferhänge, über die die Neichsstraße zur stets sehr verkehrsreichen städtischen Savebrücke führt wäre es ratsam an mehreren Stelle» deutlich sichtbare Warnungs- bezw' Vorschriftstafel» speziell für Autos mit der Weisung „Automobile langsam fahren" anzubringen, wie solche bereits an verschiedene» anderen Straßenstelle» hierlän-discher Ortschaften zu finden sind. Solche Autotafel» befinden sich a» mehreren Stelle» der steile» Neichsstraßcn-abhänge, so insbesondere auch an der Ortscinfahrt in Ncumarktl. — (In Verbrennungsgefahr.» Am 29. August »ach 10 Uhr abends entstand aus bisher unbekannter Ursache ii» Wohnraume der Geschäftsfirma Kr^i^nik H Iereb in Treffe» ei» Feuer, das die auf dem Fußboden aufgeschichteten Schachtel» ergriff und sich i» der kürzesten Zcn auch über die Einrichtungsstücke verbreitete. Im brennende» Zimmer schliefe» drei Mädchen, die aber nicht mch wachten, da sie durch den Nauch betäubt waren. In diesem kritischen Momente ging der Briefträger Iohnm, Brczar vorüber, der durch die Aallen sofort den Flam-menschein wahrnahm. Ohne Bedenken riß er die Balken auseinander und schlug das Fenster ein. Hicdurch entstand ein Luftzug, der die betäubten Mädchen zum Be. wußtsein brachte. Mit Hilfe des wackeren Briefträgers gelangten sie ms Freie, wo sie sich allmählich erholten. De» hierauf hcrbeigeciltcn Ortsinsassen gelang es, nach kurzer Zeit de» Brand zu löschen. Der Schaden beträgt ungefähr 500 /<, ist jedoch durch Versichern»«, gedeckt. l< — (Naub oder Diebftahl?) In der Nacht auf den Smnstaq wurde ei» Holzhändlcr vom Kellner F. K., der sich in Gesellschaft eines andere» Kellners befand, in die Timauer Vorstadt gelockt, wo ihm durch die beide» feine Barschaft von 70 /< gestohlen, vielleicht auch geraubt wurde. Der Kellner F. 6. wurde nach erstatteter Anzeige sofort verhaftet. Die gerichtliche Untersuchung wird in die Angelegenheit Licht bringe». Merkwürdig ist es, daß der Holzhändler mehrere, allerdings nur unbedeutende .Kratzwunden im Gesichte erhielt. !<<>—. — (Schadenfeuer.» Diesertage geriet in den frühen Morgenstunden die zehnfenstrige, mit Getreide und Heu gefüllte Harfe des Besitzers Anton Paternoster in Stu-denec in Brand. Durch das rasche Eingreife» der Ortsbewohner wurde das Feuer unterdrückt, so daß nur ein Teil der Harfe abbrannte und ein Schaden von rund 1,00 X entstand. Das Feuer dürfte durch Wegwerfen eines brennenden Zündholzes entstanden sein. — (Schadenfeuer.) Vorgestern abends »ach 8 Uhr geneten in der Bohori.Msse in Udmat drei kleinere Wirt-Ichaftsgebäude i» Brand. Dem Eingreifen der Ortsinsassen und einiger Feuerwehren gelang es das Feuer bald einzudämmen, so daß nur die ergriffene» Objekte verbrannten. Es wird Brandlegung vermutet. — (Sturz vom Dache.) Während der Arbeit stürzte der 22 Jahre alte Glasergchilfe Paul Majeti^ in Laibach von einem Dache und zog sich schwere Verletzungen zu. W^M W» UMWWW^M ^^WMMD WW^M ««», «««m dVlUkmtVN «»Vr2s»«»»«n V/Vl««« von MM > MM UM W, > MM ME > W, >^M NttS«2N««r<> N2Nl«>n«, 2 akts, 5pie»««ÄUVs 2 ltun««VN. M M UM ^, > M M 5«m«t2g 6., 5«»nnt2g 7., «vntag»., Men««««, 9.5vp«. ^ ^ Vo,«»V»ungVn um 3,5,7.1 u„s. «onntag 10 vorm. Laibacher Zeitung Nr. 200, 1829 1. September 1913. — sBeim Baden ertrunken.) Am 27. August uach-nnttasss ist der 13 Jahre alte Keuschlerssohn Felix Po-Zar auö Groß-Mannsburg unweit von der dortigen Pfarrkirche im P^tabache beim Vadcn ertrunken. An der Unfallsstclle wareu nichrerc Knaben anwesend, die ihm aber t'cinc .Hilfe bringen konnten; auch die angewendeten Wiederbelebungsversuche blickn erfolglos. — «Dicbftnhle.» I» Abwesenheit der Hauslcute schlich sich diescrtage ein unbekannter Dieb ins Haus des Besitzers'Josef Mavc in Plcminica bei Tomi,'elj ein und entwendete ein Paar noch gnt erhaltene amerikanische Schniirschuhc, zwei schwarze Filzhütc und verschiedene Männerklcider. — Weiters wurde ins Geschäfts-lokal des Kaufmannes Johann Godcc in Seedorf, Gemeinde Tomi^elj, eingebrochen. Der Dieb entwendete daraus bci 10 Kilogramm Kaffee, ebensoviel Ncis, ungarische Salami, eine Flasche Nrauntwein und ein größeres Quantum Zigarettcntabak. Tatuerdnchtlg ist der am 21. Juli d. I. zum fnnftcnmalc aus der hiesigen Zwangsarbeitsanstalt entwichene Zwängling Josef I^ rina aus Tomi^elj. Er ist 19 Jahre alt, mittelgroß, stark, hat ein längliches Gesicht, eine hohe gewölbte Stirne, braune Haare und Augcnbraucu von der gleichen Farbe. — iBoechafte Nachtschwärmer.) In einer der letzteren Nächte kamen zu einer in Stuben bei Mariafeld wohnhafteMledigen Fabrilsarbeitcrin zwei Ortsburschcn fensterl». Da sich die Angerufene nicht melden wollte, drückten die Burschen die Fensterscheiben ei», öffneten mit Gewalt das Fenster nnd warfen brennende Zündhölzer ins Schlafzimmer. — »Ein zwcifüßisser Fuchs.) Vor einigen Tagen wurden der Vahnwächtcrsgattin Nosalie Delalut in Sal-loch bci Mariafeld aus dem eingefriedeten Garten zwei große Hühner dnrch einen unbekannten Täter entwendet. In einem nahen Walde stach der Täter die gestohlenen Hühner ab, weidete sie aus und ließ die abgeschnittenen Köpfe liegen. — ^Verhaftung eines Answimdcrers.) Der 1894 geborene Arbeiter Josef Kramarw aus Doleuja Paka, Vezirk Tschcrnembl, wollte nach Amerika auswandern, um fich dadurch der Militärdienstpflichl zu entziehen. Er wurde aber als er abreisen wollte, am hiesigen Süd-bahuhofe von einem Sichcrheitswachmannc verhaftet und dem Landesgcrichte eingeliefert, — reist morgen früh über Wien nach Maricnbad. Belgrad, 31. August. Nachdem das Hauptquartier ausgelöst ist^ wurde durch einen königlichen Ukaz der Vo^ uodc Putnil zum Chef des Großen Gcncralstabes ernannt. Weitcrs wurden neue Divisionskommandanten ernannt, unter welchen sich auch die Kommandanten für die fünf Divisionen befinden, die in den nen erworbenen Gebieten gebildet werden, Vutarcft, .">1. August. (Meldung der „Agence M.^ graphique roumainc".) Gestern fand in Sinaja der Austausch der Ratifikationen des Friebensvertrages zwischen Rumänien und Montenegro statt. Salonichi, 30. August. (Meldung der „Ageucc d'AtlMics.") Das Nlatt „Liberi" veröffentlicht einen Leitartikel, der sich mit der internationalen auf Anregung der (5arncgie-St!ftung gebildeten Kommission zur Untersuchung der während des .Krieges verübten Greuel befaßt, I» dem Artikel wird erklärt, die hellenische Regierung habe sich niemals einer solchen Untersuchung widersetzt, im Gegenteil, sie nachdrücklich gefordert, aber nur wenn sie unverzüglich von unparteiischen Persönlichkeiten durchgeführt würde, die in de>! Nalkanfragen weder für die eine, noch für die andere Partei eingetreten seien. Die Durchführung einer Untersuchung im gegenwärtigen Zeitpunkte hade leinen Sinn, da seit Vcrübung der Grausamkeiten schon zn viel Zeit verstrichen sei. Seien ja doch die Verletzungen schon vollständig verheilt, so daß leine Spur mehr davon zu erkennen sei. Die meisten derjenigen, die die schrecklichen Tage mitgemacht haben, halten sich nach allen Windrichtungen zerstreut und au den bereits beerdigten Leiche» würde sich auch uichts mehr feststellen lassen. Der Artikel wendet sich insbesondere gegen die Mitglieder der Untcrsuchungstommission Miljukott und Äraiwford, deren Unparteilichkeit in Zweifel gezogen wird, da sie ihre bulgarisch-freundliche Gesinnung allzusehr an den Tag gelegt hätten. In dem Artikel wird schließlich die Überzeugung ausgesprochen, die Regie-ruug werde konform dem Verhalten der fcrbischcn Regierung ans den angeführten Gründen der Untcrsuchungs-lommissto» nieder ihre Unterstützung gewähren, noch an ihren Arbeiten teilnehmen. Konftantinopel, 30. August. Die türkische Armee von Adrianopcl wird durch ein Kavallerieregiment vei-stärkt werden, welches bereits von Aleppo anfgebro-chcn ist. Konftantinopel, 30. August. Na^cvi/: stattete mittags dem Großwesir einen Vesuch ab. Die Pforte wurde von der unmittelbar bevorstehenden Ankunft offizieller bulgarischer Delegierter für die direkten Verhandlungen mit der Türkei verständigt. London, 30. August. Das Neutcrfche Vurcau erfährt, daß die Mächte zu einem grundsätzlichen Eiuver ständnis über einen finanziellen Voylott der türkischen Anleihen mittelst ihrer Ausschließung vom Nörsenhandel gelangt waren, entbehre jeder Vcgründung. Es sei zwar ein Vorschlag in diesem Sinne von feiten Rußlands gemacht worden, aber noch leine Entschcidnng darüber gefallen. Man betont, daß England an einem solchen Schritte nicht aktiv mitwirken könne, weil die Regierung leinen Einfluß auf die Zulassung von Werten an der Fondsbörse besitzt. Vcrlin, 30. August. Die «Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt in ihrer Wochenruudschau: Die abgelaufene Woche hat ein weiteres Nachlassen der Spannung zwischen Bulgarien und der Türkei gebracht. Allem Anscheine nach ist ma» in Sofia dem Versuch einer Aussprache mit der Pforte über die neuen Grcnzverhältnisse und ihre Sicherung nicht durchaus abgeneigt. Zur Er-lcichlcrung der Lage hat der Umstand beigetragen, daß in Thrazien kein Anlaß zu neuen Zwischcnfällcn gegeben worden ist. So hat sich die Möglichkeit dafür ergeben, daß Bulgarien nnd die Pforte in bessere Fühlung kommen, Ein arabischer Kongreß in Äonsjantinopcl. Konftantinopel, 30, Angusl. Sicherem Vernehmen nach soll nächstens ein arabischer Kongreß „ack Kon-stantinopcl einberufen werden, um über die zur Anwendung der zwischen der Regierung uud den Arabern er-zielten Verständigung notwendigen Maßnahmen zu beraten. Hiernach sollen drei arabische Minister in das Kabinett und dreizehn Araber in den Senat anfgenom-mcn und außerdem fünf arabische Valis und mehrere arabische Mutcssarifs ernannt werben. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e l. Lottoziehung am 30. August 1913. Wien: 26 23 58 30 3. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 30« 2 w. Mittl. Luftdruck 736 0 mm, b Z ZG M Zsl O ,-A i 5,tz" T" «nftch: 3. ! 370 184 windstill heit« I l?11. F. 38 U 13 9 . Nebel 8 3 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 19 5°. Normale 17 1°, vom Sonntag 19 6', Normale 17 0». Sonntag von 7'/, bis 10 Uhr vormittags Gewitterregen. Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 29. August. Lribetseoer, l. u. l. Major: Mathensche, Kfm., Graz. — Panthel, l. u. l. Major, München. — Majdit, l. u. !. Marinestabsarzt, Fiume. — Sanluh, l. u. l. Hauptmann, Trebinje. — Dr. Lavs. Direktor; Dr. Glumac, Geistlicher, Spalato. Ninlovit, Professor, Karlstaot. — Sirola, Priv., Susal. Vosanac, Vranyezany, Priv., Agram. Dubsly, Priv.; Kühne, Taffer. Grabler. Langer, Martinet, ttfltc.; Nahn. Freibcrger. Njd., Wien. - Duiitit, Priv., Ruma. - Taschner, Kfm., «rünn. - Millus. Kfm., Trieft. — Dr. Weisz, Djalovo. — Cello. Rsb., Klagenfurt. Hotel „Elefimt". Am 30 August. Ritter v. Gutmannsthal, Gutsbesitzer. Schloß Weixelftein. - Fischer.Pochtler, Privatier, s. Gemahlin; Hahn, Privatier; Stierer, Sonnwald, Hennhappel, Neuron, Dietrich. Neuhauser, Grumauer, Manswort. Rsoe.. Wien. — v. ganetti. Oberrevident, Deutsch°Wagram b. Wien. — Pollal. Ingenieur, s. Gemahlin, Pola, — Vergas. Professor, s. Familie. Fiumc. — Stelzer. Landwirt, Gottschee. — Hlaiö, Veamter. Trieft. — Leder, Ialsovac, Priester, «gram. — Himmel» bauer, Privatier; Weftmann, Herzoa, Rsoe., Äraz. — Saria, Rsdr, Marburg. - Peimer, Rsdr., Fiume. — Eiselt, Mr.. Haida. — Manafeld, Mr.. München. - Fabri, Rsdr.. Mar-czali. — Fei«l, Stefsens, Rsde.; ^e^ula, ltfm, ,, Gemahlm, Linz. - Vcrger, Kfm., s. Gemahlin, Prag. ii~"^ Augen-, Ohren-, Nasen- und Kehlkopf-Arzt ~£l | Dr. Josef Pogacnik | ?tL_ verreist bis 14. September I. J. % Danitsagnng. Für all die gütige Teilnahme anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Gatten, Vate»s, Groß» Vaters, Schwiegervater?, Vruders und Onlels, des Herrn Jakol» Mauer für das zahlrrichr rhrrnde Geleite und die Herr» lichen VIlimcnsprnden sowie für, den ergreifenden Grabgesang sagm innigen u,id hrrzlichen Danl lil!lllllttll!llll tzillttlilishsllsll. Laibach, am 1. Srptemblr 1!)1^, 3^49 Laibacher Zeitung Nr. 200. 1830_________________________________________I.September 1913. > Gabriele Piebl, geb. Haussen gibt im eigenen sowie im Namen aller Familienangehörigen schmcrzcrfnllt die Nachricht, > daß deren innigstgeliebter Gatte, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Leopold Piedl I k. u. k. Oberst a. D. I am 30. August l. I. in seinem 60. Lebensjahre nach langem Leiden sanft verschieden ist. ! Die sterblichen Überreste des unvergeßlichen Verblichenen werden Montag, den 1. September von Wolkcrsdorf nach Wien > überführt und dort beigesetzt werden. ! Wolkersdorf bei Wien. am 30. August 1913. ^i ,5o,ooo.onoöpKr.n., Filiale der K. K. priv. Oesterreichischen |k Credit-Hnstalt für Handel und bewerbe «mha^ Sellelfllagen ge|«i EIMajibOclier unl llBR Kill,«'1"?« "" ¦•'•••¦¦l "¦ *•'«• * im K..t.-K.rr..t; G.wihr.ng v.. jn i aihach *$* Prešerengasse Nr. 50. «^ ^^fc.rTaAiitr^uiiV,1 IrUlten, Eikimpte vi> W«chnla »tc, —w«wj»_________ __________Heiratikautloneu etc. Klirre an der Wiener Börse "vom 3O. August 1O13. Geld | Ware Allg. Staatschuld.-------------- Pro«. « ((Mai-Nov.)p.R.* 81 90 8210 a k. Bt.K.i(Jän.-Juli)p.K.4 «/-so 8210 I ,, ,, p. A.4 8190 82-10 2 4a»/„B.W.Not.F.b.Ang.ii.K.4-2 ««•«« 2°/o ii i. n .1 P-A..4 a ÄB-8« «S/S Losev.J.1860zu5O0il.ö.W.4 7620 1660 Losev.J.18fi0zul00fl.ö.W.4 463 — 469 — Lo6ev.J.lH64zul00fl.ö.W___fisiß— Ö78 — Lomv.J.1864to Mfl.ö.W-----330 — —— St.-Domän.-Ps. 120fl.»OOF.& —•— -¦— Oesterr. StaataHchuld. Oe8t.SUat88chatrgch.Htsr.K.4 9S-6fl 96-8t, Oest Goldr.stfr.Gold.Kasse. .? /07/0 10730 ,, p. Arrgt.4/07/0 /07*0 Oest. Rentei.K.-W.«tfi.p.K.4 «/0 «250 ,. ii ii ». >/, 76-90 76-90 Nordwb.,Oe8t.L. B.200sl. S.5 10V— -- dto. L.B.E. 1903 (d.S.) K3Vi 7«/» 7S-7B dto E. 1886200 u. 1000 fl. S. 4 86-80 80 Ung Pramion-Anlehen a 10011. 449-— 469 — U.Theiss-R.u. Szeg. Frm.-O. 4 264- — 304 — U.GrundentlaBtg.-Obg.ö.W.4 8V3f> 8236 Andere össentl. Anlehen. Bs.-herz.Eis.-L.-A.K. 1902 4>/j WM 9126 Wr. Verkehrsani.-A. verl. K4 82-46 8340 dto. Em. 1900 verl. K . . . . 4 «2-48 83 W Galizi8chesv. J. 1893 verl. K.4 «2-78 «378 Krain.L.-A.v. J.1888Ö.W .. 4 — — 94-60 Mährisches v.J. 1890 V. ö.W. 4 866C 8760 A.d.St.Budap.v.J. 1903v.K.4 79 60 80-60 Wien (Elek.) v. J. 1»O() v. K. 4 «/78 «2 78 Wien (Invest.)v.J. 1902V. K.4 *7/o 88 10 Wien v. 3. 1908 v. K.......4 «220 8320 Ru88.St.A.1906f. lOOKp. U.5 103-16 103-66 Bul.St.-Goldanl.1907 100K4>/a M'J« «928 Pfandbriefe and Kommunalobligationen. Bodenkr.-A. öst., 50 J. ö.W. 4 M 30 H8 30 Bodenkr.-A. f. Dalmat. v. K.4 98— 96- Bohrn. Hypothekenbank K. . 5 100— 10090 dto. Hypothbk.,i.57J.v.K.4 *«-78 H97t Schlußkurs Geld |Ware tt,z. Böhm.Ld.K.-Schuld8Ch.5OJ.4 84-60 86-60 dto. dto. 78J. K.4 84-26 86-26 dto. E.-Schuldsch.78j.4 8426 8626 Galiz.Akt.-Hyp.-Hk.......6 9026 91-26 dto. inh.50 J.verl.K. 4"/2 *2'26 W-28 Galiz.Landesb.filVjJ.v.K.4'/, 91-26 92-26 dto.K.-Obl. III. Km.42j.4>/t *9'"0 ao-60 l^i. Bodenkr.-A. 36 J. ö. W. 5 977« 9876 Mr. K.-Kr.-A.i.52VrI.v.K.4V, SS-— 89- - Mähr. Hypoth.-K.ii.W.u.K.4 *2-60 88-60 Nicd.-öbt.Land.-Hyp.-A.fi5J.4 *«-78 H476 Oest. Hyp. Bank i. 50 .1. verl. 4 tf/-7« 827h Oesl.-ung. Bank 60J. v. ö.W. 4 86-40 87-40 dto. 50 J. V. K.........* 87 SO 88-20 Contr. Hyp. -H.ang. Spark. 4>/j 90-60 fl/»o Comrzbk., Pest. Unfi. 41J. 4Vj 92— 93 — dto. Com. 0. i. fiOVj J. K 4V2 9176 9276 Herrn. B.-K.-A. i.60 J.v. K4»/, 90- 91 — Spark.InnerHt.Bud.i.50J.K4l/2 90-60 91-60 dto. inh. 50 .1. v. K. . . . 4'/^ 8160 82-60 Spark.V.P.Vat.CO.K .. 4«/, 9026 91-26 Ung. Hyp.-B. in PestK . . 4»/2 9/-60 9260 dto.Kom.-Sch.i.50J.v.K4>/j 9126 94-26 Eisenbahn-Prior.-Oblig. Kasch.-Oderb.E.1889(d.S.)S.4 81 26 82-26 dto. Em. 1908 K(d. S.) . . . 4 8060 8f60 Lemb.-Czcr.-J.E. 1884 3OOS.3-6 7C20 77-20 dto. 300 S...........4 81-66 8266 StaatsciHenb.-Gesell. E. 1895 (A. St.) M. 100 M.......3 8260 8360 Südb.Jan.-J. 5(K' ¥. p. A. 26 «/»0 262SCi UntorkrainerR.M.SÖö.W. . 4 91- 9260 Diverse Lose. Bodenkr.öRt.E. 1880äl00sl.3X 27T- 2H7--dto. K. 1889 ä 100(1. ...3X261--- 261-Hypoth.-B.ung.Pr&m.-Schv. ä 100 II..............4 233-60 241-60 Serb. Prämien-Anl. ä 100 Fr. 2 U4-— 122- — Bud.-BaBilica(Domb.)r>fI.ö.W. —— _•— Schluflkurs Geld | Waro Cred.-AiiH\i.'i... G lOOfl.ö.W. 474-__ 4H4-~- ^aibach. Präm.-Anl.20fl.ö.W. 6660 69-60 RotenKreuJi.öst.G.v.lOfl.ö.W. «.?7ß 87 7« dettoung. G. v. . .611. ö. W. •— —•_ Tiirk. E.-A.,Pr.O. 40()Fr.p.K. 228-60 23166 Wionor Kommunal-LoRO vom Jahr« 1H74 . . . . 100 II. ö.W. 474- 481-¦ Gewinstsch. ilor 3% Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anst.E. 1880 37— 41--Gewinstaoh. der 3"/n Pr.-Sch. HerBod.-Crod.-Anst. K. 1889 r,o- 64--Gowinatsoh. der 4% Pr.-Soh. dor ung. Hypotheken-Bank ze-60 30-60 Transport-Aktien. Dnnau-Damps.-G. 500 fl.C. M. 13OO-- /*/•¦-• Ford.-Nordbahn 1000 II. C. M. 4860-— 4900— Lloyd, österr........400 K 624- — 62!)-- StaatR-Kinb.-G. n. U. 200(1. S. 709 76 710 76 Südbahn-G.p.U. . . . 600Frs. 183— ist — Bank-Aktien. Anglo-Ö8torr. Bankl20lI. 19 K 338 76 339-76 Bankver.,Wr.p.U.2O()fl.3O ,, 6/lont*nge8.,österr.-alp. 100(1. 946-26 946 26 ^rlmooner h. K. u. P. 100 fl. 477 — 482' — 'ragor Kiaenind.-Gesell.500 K 32r,is - »278 — Umamnr.-Salgö-Tarj. loofl. 7/9 80 714-60 ialgö-Tarj. Stk.-B. . . . ioo(l. 770 - 776- — ikodawerko A.-G. Pils. BOOK 826-26 826-26. VafTon-F.-G.,>° 286"•»" Lokalpapiere lach rrivatnoti«r. d Flllal*d. K K.prlv.Oegt. (rodil-AnsUlt. Urauerci Union Akt. 20(1 K 2#»-— 2<«-— Hotel Union „ 500,, 0 —— -•— Krain. Baugcs. ,, ^00,, 12 K 200- 210-— „ Industrie,, 200,, 20 K 120— 480 — Unterkrain. St.Akt. 100 fl. 0 ••-•— SO - Bankzlnefufl 6% Die Notierung «amtlicher Aktisn and dci „Diversen Lose" verxtoht sich per Stück.