Laibach er Zeitung. M^ ^dcn23.Honmng. ^ ^ TVien den 23. Ienner. ""«gen der hohen Anwesenheit der' durchl. Gouvernantln von den Niederlanden und Ihres Gemahls ha-^.en die hiesigen Herrschaften end-! 'lch die Erlaubniß erhalten/ in den^ kmscrlichcn 3'edoutensaalcn viermal^ vle Woche Kontrctanze zu halten, ^obci soupirt zu wcrdcn pflegt, ^dapeaux und Damen zadlen ohne unterschied die Person einen Cpe-s'es Dukaten, doch hat nur der "vhe Adel den Zutritt Hoftath Born giebt alle Hand» ^"ffe seines bewährten Amalga-'."zwnsprozcsscs in 4 Sprachen 7"s Prälnin.crauon bis Ostern heraus, Das Wett kostet 3 fi-^ br. Kourrcltt, l Herr Schikancder ist bei unser» lNazionaltheater wiederum entlassen '-f.^rdcn/ und wird mit einer neuen jTrnppe auf der sogenannten Leim^ yrube ein Theater eröfnen, welches lganz nach dem Gcschmak der Wiener eingerichtet sein soll. Msclle. Iaqucl, unsere berühmte Schauspielerin , hat am zostcn Ienner das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselt. Jedermann bedauert diese große Künstlerin/ welcher selbst Madame Sakko in manchen Rollen den Preiß zugestehet, und sehr oft die Stärke und Natur ihres Spiels bewundert hat. Berlin den 24. Ienncr. Die Karnevalslustbarkciten haben mit der gestrigen Oper, und der heutigen Nedoutc", für dies Jahr ihr Ende genommen. TM Prinzen von Preußen königl. Hoheit, und Dero Gemahlin, reisen morgen nach Potsdam zurük, amd den Freitag werden dcs Herrn Herzogs von Weimar, hochfürstliche Durchlaucht auch ihre Rükreise über Potsdam antreten. (5) Eine Nachricht aus Berlin sagt von Sr. Durchlaucht ersten Besuch in Potsdam: Der König hatte den Herzog von Weimar nur auf einen Tag bei sich zu be> halten beschlossen , allein er hat ihn noch den andern Tag da zu bleiben ersuchet, und an diesem ihm den großen Adlerorden ertheilt. Am Sonnabend, den 2iten dieses gab der Minister und Ober-kammerherr, Graf von Saken, den kbnigl. Prinzen und Prinzef-sinen, denen Herzogen von Weimar und von Kurland , inglcichen dem vornehmen Adel einen Ball, welcher bis in die spatc Nacht dauerte. Die Anzahl der Personen be-licf sich auf 250. Nunmehr sind die' w'eßjahri-gen königl. Bauten angesagt, und den Leuten anbe/oklen worden, auszuziehen. Bei Gelegenheit, daß unsere Stadt an der Ocstlichen Seite in einer großen Streke cmc Mauer erhält, sollen auch 3 Thore von lauter Werkstüken gobauct werden, wovon man jedes aus 40000 Thll. schäzt. Mr König befindet sich unZe/ mein munter, und schreibt jezt so schön, als vor 22 Jahren. Se. Majestät bedauern den Tod des Obersten von Troschke sehr. Er war noch den Abend bei der Beerdigung des Majors vott'Detersoorf gegenwärtig-, und in der Nacht überfiel ihn ein Schlagfiuß, so, daß er glc.ich todt blieb. Warschau deu 8- Ienner. Durch Briefe aus Petersburg vernimmt man die näheren Umstände von dem leztern Aufstand der Tanarn am Kaukasus. Wahrend dcr Abwesenheit des Gcncral Potemkin, welcher alle gegcn jcns Gebürge postirte rußische Truppes en Chef kommandirt, hatten fast alle benachbarte Nazionen, die zulU. The^l Nußland gehuldiget, insZe^ sammt aber bis dahin in völliger Ruhe gelebt hatten, sich plözlich empört. Sie wurden durch einen falschen Propheten aus einem Fle< ken am kaspischen Meer aufqewie-qelt. Dieser Betrüger machte ih« nen weis, daß oao rußische Ge^ schüz keine Kraft mchr haben uno oeren sonstige Tapferkeit sogleich oahin scii würd.', soba d sie nur dajonet und der Muth der rußi-»chen Grenadiere überwältigten alle Hinderniß; es geschah ein gro-«es Blutbaad: der Prophet ward ^crwundet und flüchtete in die Gc-^urge. Der Erfolg dieses Siegs war, daß alles sich aufs neue dem luhllchen Szepter unterwarf. tNabrid dcn 4. Ienncr. Die wilden Nationen, welche Zegen die beiden Pole die Gränzt der Besizungen dieser Krone !" -Amerika machen, sind jederzeit d„ Monarchie furchtbar gewesen, "^ sie durch einen fast ununter- brochenen Krieg die empfindlichsten Wunden zu schlagen nie unterlassen. Die Schriftsteller von Chi-li haben stäts behauptet, daß der von den Unstigen gegen die einzige Nation der Akaukanen unterhatte-^ne Krieg Spanien mehr Geld und Blut gekostet habe, als die Eroberung des ganzen übrigen Amerika. Es ist eine politischen Phi-ilosophcn wichtige Bemcrkung, daß die Nationen, je naher sie an die Pole gränzen, desto eifersüchtiger auf Unabhängigkeit und Friheit ^sind. Durch ein kaltes Klima gestärkt, und bei einer zwar kleinern aber desto, kompakter« Statur, halben sie allzeit einen viel wildern nmd kriegerischen Karak?er erhallten, als die schwachen und entnerv, ten Nationen, wlche nlcht so weit vom Aequatorliegen. Daherkommt es f daß mit dcm nämlichen Widerstände, womit die südlichen Völ-kcr von Llmcrika gleich Anfangs den schnellen Lauf unsrer Siege aufgehalten, auch die nördlichen Nationen auf der andern Seite gleichfalls allen Weilern Unternehmungen ein Ziel gcsezt haben. Waren die Spanier jene grausame und wilden Menschen gewesen , wie sie von so vielen ausländischen Federn , zum Beispiel von dem fromm und enthusiasisten Las Kasas, Bischof von Clnappa, abgemahlt werden, so müßte man glauben die göttliche Vorsehung hatte diese Nationen bestimmt, um so viele unschuldige amerikanische Schlackt-opfer der Wuth der ersten Eroberer, zu rächen / und ihre schrek- liche Mißhandlungen an den künf' tigen Geschlechtern ihrer Nachkommen zu düssen i Aber unsre Nation ist durch verschiedene Scbrift-stellen von denen vom L«s Casas ihr angeklebten Fleken größtentheils gereinigt; und die spanischen Eroberungen sind vielleicht, ihren Umständen nach, mit weniger Grausamkeit, als viele andere dergleichen ältere und neuere Unternehmungen der cwbcrndcn Nationen begleitet gewesen, die der Ncgerhandel allein, (wozu Las Casas den ersten Vorschlag gethan) in den Augen der Philosophen verhaßt macht. Nähr ist es indessen, daß unsere dasige Besjzungen uns immer noch viel Schweiß kosten und daß das iberische Blut unaufhörlich in den amerikanischen Distrikten von den Handen jener Barbaren vergossen wird. Die lcztcrn Briefe aus Mexiko sind voll von Nauben und Morden der nördlichen Völker die« ses Königreicks. Die Nazionen derApacky, Gilcgni, Chirikaguis, Mezkalcri, Lipanen, Seris und Taraumary haben sich alle vereinigt, um die spanischen Besizungen mit Feuer und Schwerd zu verfolgen. Den spanischen Familien in jenen Gegenden, haben diese umherschweifenden Völker, nach Ermordung ihrer Sklaven, 20 ois 6OOOQ Stük Vieh geraubt oder; getödct; daher das Fleisch welches^ immer in Mexiko so überftüßig und' guten Kaufs war, jezr sehr ra?^ und das Pfund kaum für 5 Pao-li zu haben ist. Insonderheit begehen die Taraumary, vereinigt mit dl'n Apachy unerhörte Grausamkeiten. Sie achten weder Gefangenschaft noch Tod und gehen stolz zu den größten Martern; 5 Detalchemcnts streifen zwar fttt dem Jahr 1783 beständig in den Provinzen, und in dem erst verflossenen Iabr wurde an den Ufern des Gilaflusses von dem Obristlieut. Mugnoz eine glorreiche Expedizion gemacht; aber alle diese Unternch» mungen haben weiter nichts gefruchtet, als nur das Gemüth der Wilden desto mehr zu erbittern, welche überall sich verbinden, um gemeine Sache gegen den spanische" Namen zu machen. Todtenverztichniß. den 3,. dem Hrn. Alois v. Vermal-ti stin junger Herr S> alt 3 Iahl nächst der Domkirche Nro. 222. den 13. die Jungfrau Gertraud MA cherin eine Terziarin, alt "43' 11 Monat nächst die Kap. Nro.6o. den 14. dem Tdom. Hofer Tagl. << W- alt 52 I. im Henerdorf an Graben Nro. ic>. den »s. dem Math. Kuß, ein Fischer s.T-alt 16M.inderKrak.Nro.36' den 18. dem Hrn. Ioh. Pellanth r.r. Zahlamtsoffiziants.S.alt?4"" hinter der Mauer Nro. 253. Wird alle Donnerstag in der Herrngasse N. 350. im Baron Joseph von Zoisischen Hause im 2ten Stok ausgetheilet.