Beilage zur Laibacher Zeitung. ^U »7 Sechster Jahrgang. O. März K 863. An ein betendes Kind. «D'ic schien du betest, slißcö Kind! Teil Himmel, selbst muß es entzücken , Sicht er die Acnglein ;n iym blicken, Die von der Andacht trunken sind. Bewahre dir dieß fromm' Gemilth, Und lerne rein uud tief empfinden; Wenn auch die Jahre dir entschwinden Und deine Jugendzeit cutflieht. Dann bleibt dir nicht der scharfe Dorn, Wenn deine Nosculilttthen siukcn, Und du vergebens stichst zu trinken Auö dem versiegten Lebcnöborn. -— Mag auch der Kampf dir drohend nah'n, Tu kannst getrost zum Himmel schallen, Uud dciucr Seele fest vertrauen, Und, wandelst sicher deine Bahn. Wer Dildschniher von Drügge. Eine wahre Geschichte ans alter Zeit. (Fortsetzung.) >^3einal)e die ganze Zeit Hindin ch, die zwischen seiner Ver« Haftung und scinem Verhör verstrich, war Andrea den, Bewußtsein seines Elends entzogen. Ein schleichendes Fieber schwächte alle seine Sinne und verlieh seinen, Aeußern das Aussehen eines alten Mannes. Seine Freunde — denn er hatte deren noch immer viele — nahmen seine Söhne in Obhut, uud es war gut, daß ne es thaten, denn der Vater schien selbst jede Erinnerung an ihre Eristenz verloren zu haben. Als sie ihn besuchten, nahm er nicht die geringste Notiz von ihnen, und daher lvurdcn die Kinder endlich ver» uüustiger Weise von dem Schauplätze der Schmach und des Leidens weggeschickt. Aber von Gertrud wolle der Vater sich nicht trennen. Sie war ein schönes lleines Geschöpf, in den Zügen und im Ausdruck des Gesichts das wahre Ebenbild ihrer Mutter, aber in der Geflchtösarbc war sie ^ ihrem Vater ahnlich. Ihre Augen waren von jenem tiefen Braun-Grau, welches, außer bei Kindern, nur selten ge< fünde» wird und das ein oberflächlicher Beobachter für schwarz ! baltcn würde. Gertrud's Haar halle jene Faibc, welche die ! alten Meister ofl den Köpfen ihicr Heilande und Madounen zu geben pflegten, und die Uneingeweihten roth nennen wür« j den, welche aber die Maler als die schönste aller Tinten ! bewundern. Eie gab der lieblichen Geitrud das Aussehen i eines kleinen Engels. ! Das erste Zeichen von Andrea's wiederkehrendem Ve- , wufuscin war, daft er seine kleine Tochter wieder erkannte ! und sie bri ihrem Namen rief. Es war auch der Name ^ihrer Mutter und Dieß, unterstützt von der lebhaften Aehn- ll'chkcit, war vielleicht ein Trost sur den verwitweten Vatrr. ^ Er sing auch an zusammenh>n'a.cnd zn sprechen, zuerst mit ! Gertrud und dann mit Allen, die ihn zu besuchen kamen, ! und allmalig nahm sein Kö'rvcr »nd Geist so an Kraft zu, ! daß er an Vertheidigung qca/n die Anschuldigung des fürch- ! teHchen Verbrechens denken konnte. Dies; war eine schwere Sache, denn die Anzeichen waren alle gegen ihn, und An» !o.drea konnte kelnen andern Beweis zu seinen Gunsten vor» bringen, als seine eigene Erklärung Dessen, was ihm an ! jenem verhangnißvollcn Tage am Heimweg btgea.net war «nd den makellosen ßharakler, den er durch sein ganzes Leben ^ bewahrt hatte. ^ Endlich wurde der Bildschnitzer von Brügge a»s den: ! Gefängniß in die Gerichtshalle gebracht. Er kam sich selber ! vor wie Einer, der ans dem Grabe gestiegen war. und so ', erschien er auch seiner Umgebung. Andrea war früher ein starker, stattlicher, edel aussehender Mann, aber jetzt war sein Fleisch eingeschrumpft und seine Größe ließ sein Aus« sehen nnr noch schattenhafter erscheinen. Dunkle Ningc umgaben seine Augen, und sein Gesicht hatte eine einförmige, erdfahle Farbe. Aber dennoch war seine Miene fest und gefaßt; Niemand konnte ihn ansehen und seine Unschuld anch nur einen Augenblick bezweifeln. Andrea's kleine Tochter stand an seiner Seite, man hätte sie mit einer Blume vergleichen können, die an einem Grabe wäckst. Gertrud hatte ssch an die Veränderung im Auischeii ihres Vaters gewöhnt, und nnu erfüllte sie der erschreckte und besorgte Blick der Leute mit tiefer Bestürzung. Sie schmiegte stch enger a» ihn und wendete ihre Augen nimmer von seincin AiUlitz. Die Untersuchung schritt vorwärts. Alles war gegeil Andrea; selbst die Worte, die er gesprochen halte, ehe Melchior die Halle verließ, wurden als Beweis gegen' ihn vorgebracht, sie heilen nie eine Drohung geklungen. 3lie« ' lnünd, der Andrea je gekannt hatte, konnte im Helden den» > keil, daß er schuldig sei, aber das aus den Umstanden ge- ! schöpfte Zeugniß war zu gewichtig, als daß es h,Ute gesetz« mäßig widerlegt werdeil können. Der Angeklagte wurde für > schuldig erklärt; u»d Andrea, der friedliche biedere Mann, ! der nie in seinem Leben die Hand gegen ein Mitgeschöpf i erhoben hatte, außcr in jener schlimmen Stunde, als ihn ! Melchior Kunst zuin Zorne gereizt hatte, wnrde aas dein z Gerichtssaalc gebracht mit dem Makel des Mordes auf seinem ! Namen. ! Die Vollstreckung des Urlheiles wurde aus Ni'icksicht ^ für den bisher unbefleckten Charakter des Verbrechers auf ^ .kurze Zeit verschoben. In jene-l Tagen versuchte man den ^ Lauf des Gesetzes nicht selten zu hemmen, uud vielleicht ! luohl »ie mit größcrem Rechte, als in diesem Falle. Die ^ zahlreichen Freunde Anbrca's verwendeten sich zu seinen Gunsten. Aber Alles, ,vaö sie erwirken konnten, war, daß ^ die Vollstreckung des Urtheiles auf einige Monate verscho« ! ben wurde, damit vielleicht durch irgend einen Zufall die Wahrheit, von der so Viele überzeugt wareu, ans Tages« ^ licht ka'me. Aber mittlerweile wurde der Bildschnitzer be« j auftragt, ein Kunstwerk auszuführen, welches den Iustiz-palast von Vrügge, in dem er vcrurlheilt lvorden war, schmücken sollte. Zu diesem Zwecke wurde er aus seiner Zelle gebracht uud in den Saal eingeschlossen, welcher der ! Schauplatz seiner Verurthcilung gewesen war. ! Es war ein großes, düsteres Gemach, das uon außen ! so trüb beleuchtet wurde, daß selbst am Mittag die finsteren i Schatten in den Ecken wie die Nacht aussahen. Ein uu-geheurer Kamin, in welchem einiges Reisig lag, war der einzige heilere Gegenstand, aber dessen Licht und Wärme erstreckte sich nicht über den unmittelbaren Vereich des Feuers. Auch enthielt das Gemach keinerlei Möbeln, mit Ausnahme eines kleinen Tisches, der iu der Mitte stand, dann cmer Äank und cincs Strohlagers, das stch in der finstersten Ecke befand. Es war ein Olt, wo man sich instinktmäßig scheut, umzusehen. und wo die eigenen Tritte hohl uud furchtbar schallen, als ob irgend ein Schreckbild folgte. Andrea uud sein Töchterchen hörten, wie die schwere Thüre sich hinter ihnen schloß, und ste waren im Saale allein. Das kleine Mäcchen führte seinen Vater zu der Vank neben dem Ka» mine, dann setzte es sich ihm zu Füßen und hielt seine Hände fest umschlossen. Die treue Tochter wagte nicht irgendwo hinzublicken, als in das helle Feuer lind in das Antlitz ihres Vaters; selbst die Schatten des Feuers, tie auf der Decke des Saales spielten, machte-! ste ^i^eilen erschreckt auffahren. Gertrud war das Gefängniß gewohnt worden, denn sie hatte ihren Vater nie verlassen, außcr ' am 'Abend, wenn ste nach Hause geführt wuNc, um am nächste:» Morgen wicdcr zu kommen, — aber diese Statte schieu noch düsterer zu sein, als der Kerker. Andrea hatte t>ine Hoffnung. Sein Leben war bisher von jeden schweren Schicksalsschlä'gcn befreit geblieben, aber die eisten, die er nun empfand, trafen so fürchterlich, daß sie ihn völlig ilbermannten. Sein einziger Wunsch nar, deu kurzen Nest seines Lebens zur Ausführung eines Denk« mals zu verwenden, das er hinterlassen woUte, damit, wenn einst die Zeit den finsteren Schatten von seinem Ruf verwischt haben würde, seine Kinder keine Ursache hätten, um über ihren Vater zu erröthen. Er kehrte zn seiner so innig geliebten Veschäftiguilg nieder znrück. Für eine Weile empfand er cin Gefühl, das beinahe an Freude gränzic. Sein Schritt wurde leichter und der Ausdruck seines Gesichtes verlor etwas von der schieren trüben Melancholie, die sich darauf ge-lagert halte. In der Ausübung seiner geliebten Kunst vergaß er beinahe seinen Kummer, seinen besteckten Namen, seine bevorstehende Hinrichtung. Oft pflegte er ii», seiner Arbeit einzuhalten und die schöne Figur zu betrachten, die unter seiner Hand zum Leben erstand, und dann sagte er zu sich: „Welcher Mensch wird sagcu, daß dieß die Haud eines Meuchelmörders gemacht hat, — daß das Gehirn, welches diesen Traum von Schönheit empfangen hat, einen Mord» plan ersinnen konnte?" Allmälig besänftigte der Einfluß seiner Kunst einiger« maßen das Gemüth des von Kummer gebeugten Mannes. Sein einsames, trauriges Gefängniß wurde nun durch die reizenden Gestalten erheitert, die d,nin weilten, und Ger» trud bewegte stch wie ein schöner Geist unter ihnen. Wenn der Bildschnitzer sich je an das Lcben und die Hoffnung klam» merte, so war es, wenn er sein Liebliliaskind und das Werk seines Genius betrachtete. (Schluß folgt.) Die grauen in der Sage und Geschichte Krain's. Eine kulturgeschichtliche Studie von P. u Vndlcs. (Fortsetzung.) Koseski's und Pr ehern's Schöpfungen, die an er» kannt tüchtigen Leistungen unserer W. W. E. E. Ursulin erinnen - Konvente zn Laibach und Lack, von denen besonders der erstere dnrch die Leitung der vor wenigen Jahren in Gott verblichenen allverehrtcn und geliebten Oberin einen so hohen Anfschwuug in den Künsten der Malerei und Stickerei und besonders in der Anwendung derselben auf Gegenstände der christlichen Kunst genommen hat, die im Anschlüsse an die Kloster schulen entstände» nen Töchtcrinstitute unserer Hauptstadt, und im Ganzen die unwiderstehlich und unaufhaltbar vordringende höhere Bildung und der durch die größte, geistige E r r n n g e n s ch a ft unseres Jahrhunderts durch die Eise »bahn ei: glücklich vermittelte innige Ver^ kehr mit den Ländern im Nordcn Kraiii'u, mit Deutschland, sind die Momente, die uns an einer gesunden Entwicklung unseres VclkcS nicht ver> zweifeln lassen. Wir finden auf den Büchertischcn unserer Frauen ! Schiller und Göthe, etwa die Amarantb von Nedwitz, > und Heine's „vergoldetes" Vnch der Lieder; wi>' sinden ^ Oescr'ö lind Burow's treffliche Erziehungswerkc für die ! verschiedenen Entwicklungsstufen des Weibes, der Mühlbach angehende Noinane ans dein Leben unserer unvergeßlichen ! Maria Theresia und ihres erhabenen Sohnes, des großen ! „Josef", ja wir finden auch — Dank dcn» Einflüsse unserer ! Mnsikgcscllschaft -— immer mchr die deutschen Meister auf ^ den Etagercs unserer Pianistinnen vertreten. ! Zu den Büchern legen wir, wo >vir sie noch nicht ^ treffen, Prcäcrn's und Koseski's Werfe, damit diese Herr- ^ lichen Schöpfungen der „Großen unserer Nation" durch dcn ^ Einfluß liebender Mi'ttter Gingang sinden in die Herzen ! unserer Knaben und Mädchen, damit diese schon in zarter ^ Jugend das ewig Schöne, Wahre und Gute durch die Mutter« ! spräche leicht vermittelt in sich aufnehmen, es dann später, ^ wenn es ihnen an? den Klassikern des Alterthums, der ^ Romanen oder Germanen entgegentritt, als alte Bekannte ! begrüßen, im Geiste vorgeschrittener Entwickluug wieder in , sich aufnehmen und Eines oder das Andere aus ihnen auf solcher Grundlage die Nation mit neuen, Pre^ern und ^ Koseük! cbeubürligen Schöpfungen beschenken könne! Wir hoffen, daß auf solche Weise unsere, wie für alles Gute und Schöne, so für echte Bildung und wahre Vaterlandsliebe empfänglichen Frauen dcn sicher» ! sten Damm gegen die Gefahren aufbauen werden, welche ! ^us bedauerlichen Verirrungen der politisch » nationalen Zcitströmnng für unser gesundes, begabtes und treues Vl,'lk , zu erstehen drohen ; j a, w i r e r k e n u e n uuscreF r a uen als d i e H ü t h c r i n n c n n n se r e r N a t i o n a l i t ä t und ^ als die Gründerinnen einer schönen, im Ein - ! klänge mit der Entwicklung der gebildetsten ^ Völker st c h c n d c n Z u ku n ft linsercs Volkes! , Beziehungen hoher Frauen zu dem Lande Krain. Die hcil. Hrmma. ^ (XI. Ialnh.) Wer kennt nicht die schöne Mariensage von der Stif» ! tung des kärntnerischen Klosters G n r k, aus dem das jetzige Bislhnm gleichen 9lamcns hervorgegangen, durch die fromme ^ Gemalin Wilhelm ll., Grafen von Fliesach und Zeltschach — die heil. He m ,n a. Nachdem stc — wie der Chionist erzählt — aus wahrer Gottesliebe diesem ihren Heiland alle ^ ihre zeitlichen Güter zugeeignet und sich gänzlich vorgenom» ^ mcn, der heil- Gottesgebärerin z„ Ehren eine Kirche sammt rinem Fiaucnkloster anzubauen, ftand sie nur noch an, auf welchem Vlatzc »nd in welcher Gegend die Stiftung erbaut , werden sollte. Ta ertheilte sie d^n Befehl, cin '^,,ar Ochsen an einen Nagen zu spannen, auf welchem sich das Bild „unserer lieben Frauen" befinde» sollte, und diese Tl.'icrc ! ganz allein, „ohne alles Vcrm.ihnen und Treiben fort ^ wandern zn lassen", dieses bcifügend, daß, wo sie stillstehen ^ würden, und der Wagen ruhe, das Stift erbaut werde-, sollte. VZ geschah alles nach Hemma's Vefchl und an dem Orte wo der Wagen stillstand, ward das angelobte Stift erbaut. Zum Unterhalt des neuen Gotteshauses bestimmte aber die fromme Stiftcrin die ihr gehörigen, in unserem Laute gelegenen Schlösser und Besitzungen Nassen fuß, G r e i-lach u. a. kleineren Güter, was alles einst zu ihrem Vraut» schätze gehört hatte. — Die heil. Hemma ist 1048 am Tage Petri und Pauli — wie unser Chronist Vautscher schreibt — zu dcn Engeln gegangen. Eine Schwester dieser hohen und heiligen Frau, ei»e Gräfin Katharina (von Veilnstein) rnht unter dein Altare der heil. Katharina in der Kirche von Lees bei Veldes, in deren Stittbriefc diese „Katharina" als Gri'ül« dcrin erscheint. Jutl!. Herzogin von Körnten. iXIIl. Jahrh.) Diese Fürstin ruht mit ihrem Geinale, den Herzog? Bernhard von Kärnten (gest. 1257) i» dem von ihnen gestifteten ehemaligen Cistercienscrkloster Maria Brunn — Mlch Francnbrunn — bei Landstraß. „Kloster und Kirche stehen nun — schreibt Dr. Costa in seinen Ncise-Erinne« rxngcn — bis auf wenige, Zimmcr verlassen da, und :nan fragt vergebens, unter welchem Schutthaufen des allmälig einstürzenden Tempels die erlauchte» Ucberrcste ruhen." Das hohe Fnrstenpaar hatte diese Stiftung nach vorher gethanem Gelübde nach dem Siege über den Bischof Eckbeit von Bamberg 1234 vollzogen und 1249 mit ansehnlichen Gütern und Besitzungen im Untcrkrainer Boden vermehrt. Anna, Herzogin von Kärnten. , 3.,ibach ^ Fran Anna, Herzog Heinrichs von Kärntcn Gemalin und des Böhlnenkönigs Wenzel Tochter (aus einer Ehe init Kaisrr Rudolf I, von Habsburg Tochter), sie wurde zur Beisetzung in das Cistercienserklostcr Stams in Tirol abgeführt. Margareiha Manltasch. (XlV. Jahrh.) . Herzog Heinrichs von Kärnten, zugleich trafen vo» Tirol, Tochter Margaret ha, in der Geschichte wegen ihres großen Mundes „Maultasch" zubcnannt, griff nach dem Tode ihres Vaters, zn Folge der ihm vom deutsche,, Kaiser früher ausgesprochene» Nachfolge in dcn Ländern des-stlbcn alsbald uach dcr l^egicrnng; doch sie hatte sich getäuscht. Der Kaiser hatte seine Ansicht geändert i.ud erklärte 1335 2. Mai zu Linz die Läoder Kärnten, (Krain) und Tirol als erledigtes Ncich>?lehc», ertheilte sie abcr zugleich dcn beiden mit ihm eng verbundenen Herzogen Albrecht ll. mid Otto von Oesterreich. Diese konnten jedoch »nr Kärnten und K r a i n >— u n d a u ch dieses bis z n in A u s» gange des I.-. h r c s 1 :>3(i nicht v o l l c,1 d g — i» Besitz nehmen, Tirol blicb zu Folge des Fliedcns vom 9. Oktober 1336 der Margaretha Maultasch. Elisabeth, Königin von Ungarn. (XIV. Jahrh.) ' Von dieser Fürstin rührt die Stiftung unseres Lai-bacher Bürge: spitals, N'elchcs von ihr im Jahre 134k er» ! lichtct wurde. Sie war eine Tochter Wladislaus l., deö Kleinen, Königs von Polen, dritt: Gcmalin Karl Roberts ! dc." Königs von Ungarn, eines Sohnes des neapolitanischen Königs K.irl Martell (aus dem französischen Hanse Anjou). Sie ward Witwe am 16. I»li 1342 und starb als solche ! im Iabre 138 l. Der Anverirandtsch.ift mit dem königlichen Hanse Äiijou und dem leicht anzunehmenden, damit in Verbindung gc-we! eilen llinstande, daß sie nach dem Tode' ihres Gemals üüch Neapel reiste uud bei dieser Gelegenheit Laibach be^ suchte, verdanken die Bürger dieser Stadt die Errichtung des so wohllhätigen Institutes. Die ursprüngliche Stiftung bestand in jenem Theile des nll:: so ou'gedehnten, sogenannten Bürgcrspitalgebäudeö, in welcheni die vor wenig Jahren aufgehobene und zu einem Ha,'dcl>?gcnölbe umgestaltete, von der frommen Gninderin ihrer Nameiispatronin, der heil. Elisabeth, gewidmet ge>ve» se.?e Kirche üch befand. Dieses Kirchlein war in der Zeit der Reformation das Belbaus der Protestanten; in demselben predigten Trüber, S ^'i n d l c r, Dalmat in; seinem Schutze wurde die Leiche des bei Budaschki 22. September. 1^i78 gefallenen kraini-scheil Helden und Staatsmannes H et bard V!ll. von A u e r-sperg anvertraut; seine stillen Räume waren cß aber auch, die den glaul'enöeifligcn lind feurigen Bischof Thomas Elnöi'. in seinem Willen als Gegcnrefor»ua!or einen lutherischen Predign »nit eigener Hand von der Kanzel stoßen sahen. Im L^„fe der Zeit erhielt die Stiftung durch Scheu» klugen ilnd Legate immer bedeutendere Zuflüsse. Im Jahre 177! wurden alle der Stiftung eigenthüm-iichcu Realitäten, mit 'Ausnahme der Gebäude, verkauft und der (5'ilös nutzbar angelegt. Im Jahre 1773 wurde zur Erweiterung und Negu-li'lüig des Bürgclspilalgebüudcs geschritten >:nd es wnrdcn alle zur VüigersviKilestiftung gehörigen Hänscr zu einem yrof'en. Hai,vt'gebäl>de umgestaltet. Sämmtliche biöher einzeln gestandenen Häuser waren soaeucmnte Patidcnk» (Pachtgeding-) Häuser, nämlich solche, welche »regen der tapfern Haltung der Bürger wahrend der Belagerung Laibachs durch Herzog Albrecht von -Oesterreich nnd den Grafen von Cilli (1440) in Folge Privilegiums Kaiser Friedrich ll!. von der ständische»» Haiiosteuer und voin Laudennuin bereit worden waren l:ud jährlich nur einen Kreuzer als Zeicheil der Ünterthänin-kcit d e t e. In den» ausgedehnten Gebäude, wie es noch hente als eine Zierde unserer Stadt dasteht, wurden bis ;um Jahre 1787, insoweit die Vcrmögenskrä'fle reichten, die verarmten und erwerbsunfähigen Vi'irger Laibachs, deren Witwen und Kinder mit allen, Erforderlichen versehen und auch andere hilfsbedürftige und momentan ins Unglück gekommene Bürger unterstützt Im Jahre 1787 trat aber eine Wendung im Leben dieses Institutes ein, e« wurde der Hauptarmensond errichtet und die Unterbringung der Bürger im Gebäude selbst hörte auf. Es, erfolgte die Hilfeleistung „auf die Hand", wie es noch heutzutage durch Verleihung von Pfrün» den der Fall ist. (Fortsetzung folgt.) Mulyirende Fische in Südamerika. Aus einem Schreiben des M. de Thoron an die Akademie der Wissenschaften zu Paris entnehmen wir folgende interessante Beobachtung. AlZ derselbe in der Bai von Pailoil (im Norden der Provinz Vsmaraldas, der Republik Eeuador) eineö Tages gegen Sonnenuntergang in einem kleinen Nachen langsam an der Küste hinfuhr, hörte er plötzlich um stch einen ihm ganz neuen Ton, tief und lang aushaltcud; er glauble zuerst, daß der Ton von einer Vrnmmflicge oder einem andern Insekt von ungewöhnlicher Größe lierrühreil müsse; da er aber kein Wesen der Art erblicken konnte, so befragte er den Ruderer darum. Dieser sagte, daß jene Töne von gewissen Fischen ausgcstoßen würden, die den Namen „Eyrcncs" oder „Musieos" führten. Als Thoron auf seiner Fahrt noch ein wenig weiter vorgeschritten war, hörte er eine Menge verschiedener solcher Stimmen, die zusammen ganz täuschend den Ton einer Orgel NHchahmlen. Einmal aufmerksam auf diesen Gegenstand, hörte er dieselben Töne nicht bloß in der Bai von Pailon, sondern svater anch an anderen Stellen, besonders staik im Flusse Metaj»!, der eine Mündung nach der genannten Bai nnd ! noch zwei andere nach dein stillen Ocean hat. Auch im ! Ncbeusiuß Molino des Matajl: sollen sich die musi^ircnden ^ Fische aufhalten. Es ist das vielleicht nicht unwichtig, da ^ daraus hervorginge, daß jene Fische sowohl im Eal;-, als ! auch in, Süßn'asscr zu leben vermöchteil. Ucbrigcns lassen sich diese Thiere in ihrer Musik durch die Nahe von Men- > sche» wenig störe», und fahren darin während mehrerer anf- > einanderfolgcnder Stunden fort/ ohne sich aber an der Ober» ^ fläche des Wassers zu zeigen. Man ist gewiß erstaunt, zu ! erfahren, daß solche Töne von einem Thiere kommen kön-! nen, das nicht mehr als 10 Zoll in der Länge inißt. Es ! ist ein Fisch, dessen Aeußcrcs »icht^ Besonderes bietet; seine ! Farbe ist weis,, mit einzelnen bläulichen Pünktchen nachdem ! Ni'icken zu. So wenigstcns sehen die Fische aus, die man ! an dem Orte jener cigenlhümlichen Musik fängt, und die ! man als die Urheber derselbe»» ansehen muß. Am gewöhn- ! lichsten lassen sie sich gegeil Sonnenuntergang hören, bis ! spät in die Nacht hinein, und ihre Töne kommen, wie schon ^ oben bemerkt wurde, denen einer Orgel, die man aus cini« ! ger Entfernung, wie vor der Thür einer Kirche, hört, am i nächsten. Druck uiid Verlag von Igu. U. Kl,ein^:ayr L? F. Bamberss in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur I. v. Klcinmayr.