>^ Vamstag Äen II. Movember 1837. I d V i a. ^Ich war weit entfernt, jetzt schon übcr eiu Bergwerk, dessen geognostische Verhältnisse bis aus den heutigen Tag noch nicht genau constacirc sind, — Hber ein Beigwclk, ivrlchcs in dem gegenwärtigen Welthandel mit Quecksilber die evste, Rclle spielt ^) , etwas zur öffentlichen Kcnntiusi zu dringen. Allein nachdem jenes regsame Scädtchcn, den: ich manche Belehrung verdanke, zum Gcgenst5n.de einer allgemeinen und warmen Theilnahme geworden ist, glaube ich, dürfte' es ni.cht ohne Interesse tepn, w'.'nn ich auch nur im Allgemeinen dis wichtigsten Momente aus der Geschichte, die gcognostlschen Verhältnisse und die muthmaßiichen Nischen des gegenwärtigen, kritischen Zustandes der zweiten Quecksilber-Bcrgstadt von Europa in das vacerlän» dische Blatt einrücken lasse., Gesch, ichte des Bergwcrkes zu I d r i a. Nach Valvasör, dem vaterländischen Herodot, verdankt dieses Bergwerk, so wie die meisten Berg-»verke der Vorzeit, dem Zufalle seine Entstehung. In dem Jahre 1,497 erhielt ^) ein harmloser Lündmann aus einer Quelle, welche sich am Fuße des Koslini Iliil), gegenwärtig Antoniberg genannt/ ') Die Quecksill'crbergwcrke zu Alumda m' Spanien befinden fich gegenwärtig m den Händeil der Gebrüder Rothschild, und werden, wahrscheinlich aus lilerkaüticische.n Rücksichten, nicht intensiv bebaut. Nach aliKlvärtigcn Schriften soll das Idrianer Bergwerk schon in dem Jahre, 1/^7 nach Holland 5oo Ctr. Quectsilbcr o.erftndet haben. einige Tropfen gediegenes Quecksilber m ein Schaff, dejsen Wasserhaltungsfähigreit er untersuchen wollte. Der Glanz dieses Metalles machte die Habsucht rege, und der Finder be^ab sich zu einem Eachve» ständigen, um über den Fimd Aufschluß zu cchalM^ ohne jedoch den Fundorr anzugeben. Die Nachricht von diesem Funde verbreirete ssch bald in der Umgebung/ und einem Landsknecht, Namens T-nizian Anderlein, sou cs durch Llsi gelungen jcpn, das Geheimniß, wo das Quecksilber vorkomme, detn Finder zu entlocken. Vald gelang es di.sem Landsknecht, eine Gewerkschaft zusammen zu bringen, und Hand ans Werk zu legen. Da jedoch diese erste Gcwerkschafl auS Leuten bestand, vie reine besondere Mittel und Kenntnisse hatt-en, und dos ha'usige Wasser dem Bergbau an dem Fund, orte — au welchem die Bergleute in dcr Folge eine Kirche, der heil. Dreifaltigkeit geweiht erbaut haben — viele Hindernisse in Weg legte, so mußte sie, nachdem sie auch den neu angelegten Bau gegen Mittag nicht fortsetzen konnte, einer ncucn Gewcrf«-schaft diese Vergwerksentität in dcm I. 1504 über-lassen. Dicse neue Gewerkschaft, welche sich mit ihr?m Baue ganz in der Ebene des Thaies befand, konnte Mit keinem Stollen etwas ausrichte«/ und sah sich gen'o'thlget, in die Tcuft zu fahren. Allein auch in dieser Richtung wollte cs mit dem Glück auf! nicht vorwärts. Mehrere Unternehmer zogen sich zurück, und den zurückgebliebene» gingen die Mittel aus, die Knappen auszubezahlen. 180 Jahre bei der Versammlung deutscher Naturforscher zur Sprache brachte, besteht der Idriatin aus kry-ftallisirtem Hydrogen. In der Brennbarkeit dieses Minerals dürfte auch der Grund der 4 Bcrgwerksbrände von Idria zu^.sucben seyn. 'Kcnnu sind 12 Jahre sti: dcr Entdeckung dev Idriatcn^ verstrichen, als ein neuerliches Ungewittcr aufstieg, welches der BergstadtIdriaGefahr drohte; — Es ist nämlich das Besorgniß angeregt, und hie und da die Ansicht geäußert worden, daß das Bergwerk wegen Mangel an Erz-Reichthum nichr mehr mit Vortheil im Betriebe erhalten werde,n könnte. -- Durch die väterliche 'Sorge, der Regierung ' Mlrde jedoch auch dieses Ungcwittcr abgeleitet. ». Der rühmlichst bekannte Montanistiker, Herr Graf von AHuner, und der rastloft Geognost, Herr Professor Nippel, wurden zur Untersuchung deS Sach-Verhaltes von., Sei,te der allgemeinen Hostammer abgesendet:. - <.^'V:1 - Sie fanden, die Besorgnisse nicht gegründet, und ertheilten Hoffnung auf mehr als hundert Jahre, selbst wenn das Glück nicht günstig seyn.sollte. Munter förderten wieder die Knappen die Erze zu Tage, bis die gegenwärtige gefahrdrohende Lage des Bergwerkes ihre Munterkeit verscheuchte, Und ihre Brust mit Besorgnissen üdcr ihre fernere Existenz, erfüllte. Da ich die gegenwärtige Gefahr, welche in ei-nettl Eindringen des Wassers in den Bau besieht, weder selbst gesehen habe, noch auch aus einer au« theutischen Quelle entnehmen konnte, so vermag ich um so weniger etwas Näheres hierüber anzugeben, «ls bloße Gerüchte von einer geschichtlichen Darstellung fern.gehalten werden sollen. Übrigens glaube ich, mit bloßem Hinblick auf die Geschichte dieses berühmten Bergwerkes, schon im Voraus die Meinung aussprcchen zu können, daß durch die väterliche Sorgfalt unserer Negierung dasselbe nicht nur von der gegenwärtigen Gefahr gerettet, sondern, daß durch sie für Idria ein neuer Morgenstern aufgehen werde. (Fortsetzung f?lgt.) . Nonvon bom Nustballon aus ^eschen. (Fortsetzung.) »Jetzt befolgen Sie einige Ordnung bei Ihren Beobachtungen. Steigen Sie mit dem Blicke rechts von Towe'/das linke Ufer der Themse hinan, welches vor ihnen liegr. Niese dreifache Colonnade ist das Zoll amt, welches nach Maßgabe der Erweiterung unserer Handelsverbindungen vergrößert werden müßte. Weiter hin neben der großen Brücke, die sich fast zu un-scrn Füßen befindet, zeigt sich Billingsgade, wo Sic eine große Anzahl von Kähnen erblicken. Hier versorgt sich London mit'Fischen, und wenn Sie sich mitten un-ter den Sirenen und Tritonen jenes Ottec- niederlassen wollten, so würden Sie einen Dialectzu hören bekommen, gespickt mit unerhörten Fluchen und Schimpfredcn, die selbst der Bürger von London nicht immer versteht. Hinter Billingsgate schlangeln sich . kleine, schmutzige Gäßchcn, in welchen es nach Theer und verfaulten Fischen stinkt, und wo die unglück--sten Menschen wohnen. Die Niesenbrücke, die so majestätisch den Strom umklammert, ist die neue Londonbrücke, die nicht minder als 928 Fuß in der Länge und 53 Fuß in der Breite hat; ein jeder der fünf Bogen hält 152 Fuß, und es wird Sie nicht in Erstaunen sehen können, wenn Sie ei fahren, dasi diese Brücke, ganz von Granit, zwei Millionen Pfund Sterling (zwanzig Millionen Gulden Conr. Münze) gekostet hat. Ein wenig reclM in der Mitte jcncr röthlichen Häusel- bemerken Sie eine kühne Säule, auf welcher ein Globus von Erz ruht; dies? ist das Monument. Popp nanntc es einen riesen^ haften Lügner, welcher der Nachwelt erzählt, daft die Katholiken London angezündet haben, während dieß nie der Fall gewesen ist. Sie rönnen morgen am Fuße der Säule die verleumderische Inschrisc lesen, welche von allen wahrhcitliebendcn Geschichtschreibern längst widerlegt worden ist. —> Bewundern Sie jetzt die Regelmäßigkeit der neuen Londonbrückc, die hohe Brustwehr, die weiten Bogen. Dieser Cha-rakter wird ihnen stets bei allen unsern Monumenten auffallen. Doch wir müssen jcht die Minuten zu Rothe halten; unser Luftschiff wird der Wind, dessen Amwherung >ch schon spüre, bald daron tte,.-hcn. — Jene andere Brücke links ist von Southwark, welche auf drei ungeheuren Bogen von Gußeisen ruht. Der mittlere hat 240 die beioen andern 21N Fuß. Der Ingenieur Rennie hat sie gebaut, und ihre Kosten beliefen sich nur auf 400,000 Pfund. Weiter hin erhebt sich St. Paul, eine edle und im» posante Masse, deren italienischer Charakter sich je-doch schlecht zu unserer nordischen Natur verhält." »Wir sind zu entfernt, um die Thürme und die bcwundernswerthe Steinarbeit von Westminster UN' terscheiden zu können, welches dort neben den Nui-nen des Unterhauses und neben dem Oberhaus?, das von den Flammen verschont blieb, sich ausdehnt." Jetzt erhebt sich der Wind, und treibt uns g^ rade nach dieser Gegend. Wenn es so fortgeht, fc laufen wir Gefahr, bald zehn Meilen von hier uns über dem Hospitale von Chelsea zu befinden « (Beschluß folgt.) Mwuttur-Fr7b«b.Weinri«. V«rle»,r: I«M, N. «loler v. «lein.»,..-,