Deutsche Ne «Säufer W«chtW ß. 1—, gaazidhria fl «oaloss. Hur \m xrxn «aifesritfL. ytbr.i unb Redacteur» .» nlchfjnt beben eonntaa und Donnerstag morgen« und ko^et ^amntt bnr Sonntag«bri!a?e »Die Südmart" für Cilli mit Zustellung in« Hau« monatlich 5* ~5?L?5$9!S!f «Ä22ÜS na >1 «!-. Mit »«ftverwdun»! üUncljaSrio «. MK), DalW'ifl «- 3.2», (WMidfcifi i>. «.«<>- — «ln^Inc «>nm»tr» 1 fr. «n|«l(cn UKtben iwtttaril »«««««. irifttttrenWicd^howtt,» emsi»»»«!,»« «I>ni»»i«img« «mlaltm ftf« »- unt «u«a.nM nrtmcu oits««™. 3" Eili n»aai (olijt bnm fflcrmüt« fcr „jyutfjfcit »n4sT ®«rn ©. OeW. „A2Sto?L!^SoMfc i« grtfr »tttoDdj u»d Sowütog 10 Udi 9orattt*ii. e»r«W»mi4cn °°-> 11—1« Udr »» w S-5 UDr tMftmilM«*. «ch'ls"'"■|S£» mit t^üL ittturi: t>—»L Ulj* w>tmi:tiia4 «mit Hu*Tiabnu vo» Mtttivech, SamStag und Sonntag). — Revlamationr« sind portsfr«. — Berichte, deren v«naff«r de« Aedacteur undelamU stnd. ksvncn mcht »crua- stchtigt werden. Auatltnfie »erdea auch in ber Buchdandlung M Herr« Fritz Ralch dereitwlsigst crtfjrtlt. Nr. 23. Cilli, Donnerstag den 21. März 1895. XX. Jahrg. Steuerreform. Ein« Kritik der Steuerreform muss davon aus-gehen, dass ein Hauptmoment, ivelchcs in die be-adsichtigte Reform nicht aufgenommen wurde, die mdirecten Steuern, unberührt bleibt. Aber selbst unter dieser Einschränkung ergibt sich noch ein weiter Spielraum für die Kritik. Selbst eine solche beschränkte Reform könnte den Steuerzahlern der unteren Kategorien Erleichterung bringen. Selbst eine solche Reform könnte die steuerkräftigen Ele-mente ausgiebig zur Besteuerung heranziehen. Sie konnte wenigstens dcm Systeme der birecteii Steuern eine derartige Elasticität und Beweglichkeit verleihen, dass nicht von vornherein bei jeder Ver-mebrung des Staatsbedarfes die Erhöhung der indirekten Steuern als einzig mögliches Mittel erscheint. Von diesem Standpunkte au« ist die Steuerreform zu beurtheilen. Die Sleuerreform ist auch diesmal keine durchgreifende, sie ist nur eine Reform der directen Steuern — und auch dies »übt in dem Sinne, das» das ganze System der Ertragsteuern abgeschafft und durch eine einzig« directe Steuer, die progressive Einkommensteuer, ersetzt werden würde, wie dies zum Beispiel in Sachsen nahezu der Fall war. Sie will vielmehr nur in dem bisherigen Systeme Verbesierungen eintreten lassen, theils durch seine Verbindung mit dem Systeme der Einkommensteuer, theils durch einige ziemlich einschneidende Aenderungen, theils durch Perwendung des von der neuen Besteuerungs-method« erhofften Mehrertrages zu Nachlässen an einzelne Kategorien. An directen Steuern gab es bis jetzt in Oester-«ich die Grundsteuer, die Gebäud«steuer (verschiedener Kategorien), die Erwerb- und Einkommen-sleuer. Diese Steuern fasst man unter dem Gesammt-begriffe Ertrag steuern zusammen. Was „Ertragsteuern" sind, ist am besten zu verstehen, wenn man auf ihre geschichtlichen Vor-aussetzungen zurückgeht. Sie entstehen zu einer Zeit, da bereits die zwei Hauptrichtungen der Produktion: Ackerbau und Industrie, sich von einander geschieden und in der letzteren sich eben-fall gewisse Haupttypen: „Gewerbe und Handel" herausgebildet haben. Die Ertragsteuer besteuert nur den Ackerbau, den Handel, das Gewerbe; es werden verschiedene Merkmale aufgestellt, aus denen mau schließen kann: dieses landwirtschaftliche Unternehmen, dieses Handelsunternehmen, dieses gewerblich« Unter-nehmen trägt so und so viel. Man sagt also nicht: Besteuert wird nicht das, was der X. aus feiner Beschädigung gewonnen hat, sondern man sagt: Besteuert wird das, was das Unternehmen des X. trägt. Besteuert wird nicht das Ertrags subject, nicht derjenige, der den Ertrag geinacht hat, sondern das Ertragsobject, das Unternehmen, woraus man den Ertrag zieht. Das scheint nun auf den ersten Blick ganz dasselbe zu sein und war eS auch ursprünglich. Solange die Productionsverhält-niffe noch nicht so verwickelt waren. so-lange es keine Gewerbefreiheit und Freizügigkeit gab, solange namentlich in den einzelnen Gewerben eine ziemlich gleichbleibende Technik herrschte, war es wirklich möglich, dadurch, dass man nur nach der Ertragsfähigkeit des betreffenden Unter-nehmenSfragte, auch nur den wirklichen Ertrag, den der Besteuerte machte, zu treffen. Da« ist heute bei den sehr komplicierten Unternehmungen nicht mehr der Fall. Ferner: das Ertragssteuersystem geht von einer bestimmten Zahl von Ertragsquellen aus. Die ungelzeure Entwicklung unserer ganzen Production und des Kreditwesens haben aber bewirkt, dass neue Ertragsquellen sich erschlossen oder wenigstens ungemeine Bedeutung gewonnen haben, vor allem das Leihkapital, das Capital, das zu Zwecken der Production verliehen wird. Dieses konnte bisher zwischen den weiten Maschen des Ertragssteuersystems bequem durchschlüpfen und schlüpfte auch durch. Actienbesitzcr werden zum Beispiele von der Ertragsteuer nicht betroffen. Im Gegensatze zum Ertragssteuersystem steht das System der Ein-kommen steuer. Diese besteuert das Ein-kommen, das man jährlich hat, und hat also — theoretisch wenigstens — die Wirkung, jedes Einkommen, es mag aus welcher Ouelle immer fließen, zu treffen. Wie gesagt, die Steuerreform bleibt beim System der Ertragsteuern. Die bisherige Grund- und Gebäudesteuer bleibt in ihrem Wesen unverändert. Bedeutende Abänderungen erfährt die Erwer b-st e u e r. Ob diese Aenderungen aber wirklich di« bisherigen Mängel, namentlich die vollständig un-zureichende Belastung der o b e r e n und die Ueber-lastung der unteren Schichten der Erwerbsteuer-träger beseitigt haben, das wird sich erst später zeigen. Einer besonderen Erwerb st euer werden die der „öffentlichen Rechnungslegung unterworfenen Unternehmungen"r Ministerial-Secretär aus guter Familie, dabei ein hübscher Mann; sein SectionSchef liebte ibn wie seinen eigenen Sohn und doch fühlte er sich nicht glücklich. Tagsüber blickte er wohl zehnmal in den kleinen Taschenspiegel, den jeder junge Ministerial-Secretär bet sich trügt, und sagte sich dazu mit betrübtem Sinnen: „Ich bin ein hübscher Mann, bin aus guter Familie, bin Mnisterial - Secretär — aber glücklich bin ich darum noch nicht!" Das Missbehagen des Ministerial-Secretär« hatte einen ganz eigenthümlichen Grund: Es ver-brofe ihn, dass er eine notorisch gute Partie war. In allen Zirkeln, wo er verkehrte, war es eine ausgemachte Sacht, dass er eine gute Partie sei, imd infolge dessen kokettierten alle schöllen Frauen mit ihm; die Mädchen schlugen bei seinem Anblick verschämt die Augen nieder, die Mütter klopsten ihm mit ihren Fächern zutbunlich auf die Schulter und die Väter schüttelten ihm mit ganz besonderer Wärme die Hand. Der Ministerial-Secretär aber hatte an all dem kein Vergnügen; er lächelte wehmüthig zu der ihm bewiesenen Freundlichkeit, denn er war sich klar darüber, dass man ihn bloß darum verwöhne, weil er eine gule Partie war, und nicht, weil man ihn lieb hatte. Das Ende davon war, dass er ansieng, misstrauisch zu werden. Wenn ihm ein Herr freundlich die Hand drückte, hielt er sich sofort davon überzeugt, der Mann wolle ihm die Tochter oder eine Schwägerin an-hängen, und wenn ihm ein Herr im Tramway-wagen zuvorkommend neben sich Platz machte, sagte er unwillkürlich: „Ich danke, ich heirate nicht." Als der Ministerial-Secretär einmal wieder in feinen Taschenspiegel blickte, überkam es ihn melan-cholischer als je und er sagte sich: „Mir wäre es lieber, wenn ich kein so hübscher Mann, wenn ich nicht aus so guter Familie und wenn ich nicht Ministerial-Secretär wäre!" „Versündige dich nicht an deinem Schicksal!" sagte ihm einer seiner Freunde, der blatternarbig war und der es als eines armen Dorfschullehrerö Sohn feit zwölf Jahren feine» Dienste« nicht weiter als bis zum Concipisten gebracht hatte. Der Ministerial-Secretär hatte für diesen Zu-spruck nur einen trübseligen Seufzer: „Was helfen mir alle meine Vorzüge, wenn mir der Umstand, dass ich eine gute Partie bin, alle Lebensfreude verdirbt? Ich reife jetzt ins Rad. und ich weiß im voraus, dass ich mich dort ausgezeichnet amüsieren werde. Aber nicht etwa. weil mich die Mädchen lieben, sondern wril j«de gerne Ministerial-Sekretärin werden möchte." Da meinte sein guter Freund: „Nun, so reise incognito ins Bad." Der Ministerial - Secretär legte den Taschen-spiegel aus der Hand und blickte seinen Freund verdutzt an; dann schnellte er von seinem Sitze auf und sagte: „Ein prächtiger Einfall!" Seitdem er Ministerial-Secretär geworden, war es bei dieser Gelegenheit das erstemal, dass man ihn so recht aus Herzensfreude lachen sah. * * * Im Parke des Badeortes spazierten drei hübsche junge Mädchen, die Arme in einandergeschlungen. Von den mit Klatschrosen gezierten Strohhüten bis zu den Bändern ihrer Schuhe waren |te alle drei gleich gekleidet: auch ihre frischen Augen nahmen immer dieselbe Richtung. Da stieß plötzlich Leontine ihre Nachbarin Elisa an, indem sie ihr zuraunte: „Sieh' nur, heute trägt er sogar gelbe Ga-maschen !" „Er ist ungeheuer interessant," sagte darauf Elisa, „wer er nur sein mag?" „Käthchen, di« kleinste, aber dabei die unter-nehinendste von den dreien, sprach den Badearzt an. der eben einem seiner Patienten die Vortheil^^l der elektrischen Massage anpries. ___ 0 ..vcntschc Wacht" 1895 Wismarck-Keier. Cilli. 15. März. Der mit den Vorarbeiten zur BiSmarck-Feier betraute Vollzugsausi'chuss ersucht, mitzutheilen, dasa^ von gewisser Seite böswillig ausgestreute Gerüchte, als ob die Regierung der Veranstaltung der BiSmarck-Feier Hindernisse zu bereiten gedächte, durchaus unstichhältig sind. E» musste in Berück-sichtignng der Beziehungen Oesterreich» zu Demsch-land sowie der den österreichischen Staatsbürgern durch die Staatsgrundgesetze zugesicherten Frei-heilen und Rechte von vornherein undenkbar scheinen, dass die Behörde die strenge auf dem Boden der Gesetze stehenden Kundgebungen zu verhindern suchen würde. Uebrigens ist gerade die österreichische Regierung berufen, die Verdienste Bismarck's um das deutsch-österreichische Bündnis zu würdigen, und ihre Sache könnte es nicht sein, den Bedenken jener Leute, die nichts vergessen und nichts gelernt haben, Rechnung zu tragen. Um jener undeutschen Agitation die Spitze abzu-brechen, sind zur Bekräftigung dieser Anschauung von steirischen Reichörathsabgeordneten in W ien an kompetenter Stelle Erkun-digungen eingeholt worden, deren Erfolg die Vers icheru ng war. dass die Regierung gegen die im Rahmen der Gesetze abzu-halten den Biamarck-Festlichkeiten nichts einzuwenden haben werde. Im . Mürzthale, im oberen Murthale und in einigen Thälern des Unter landes werden am Vorabende von Bismarck's Geburts-tag Höhenfeuer entzündet werden. Das ist eine sinnige Anwendung altehrwürdigen Brauches, die den Sonderausschüssen im Lande zur Nach-ahmung empfohlen iverde. Auch hat der Grazer Auaschuss beschlossen, das Pflanzen von „Bismarck-Eichen" am I. April in Anregung zu bringen und selbst die entsprechenden Schritte zu thun, damit auch in Graz dem Fürsten BiSmarck ein solches, noch in fernen Zeiten grünendes Denkmal gestiftet werde. In Marburg wurden zum Obmann des Fest-Ausschusses Herr Ingenieur P osch, zum Obmann-Stellvertreter Herr Dr. Rudolf Franz, zum Schriftführer Herr Camillo Baumann, zum ersten Säckelwart Herr Karl Pirchan und zum zweiten Säckelwart Herr Karl Franz gewählt. Der Aus-schuss beschloss, den Herrn Bürgermeister Ingenieur Alex. Nagy zu ersuchen, das Ehrenpräsidium des Feste» zu übernehmen, doch lehntederBürger-meiste? die ihm zugedachte Ehre leider ab, sagte aber zu, an der Feier theilzunehmen. Das Fest wird am Abende des 2. April in den Kaffeehausräumen des EasinoS abgehalten werden und sich, den Be- schlössen des Ausschusses zufolge, folgendermaßen gestalten: Eine von Herrn AloiS Waidacher künstlerisch ausgeführte Huldigung»-Adresse, der» Wortlaut bereits festgestellt ist. ivird zur Unterzeichnung aufliegen. Der wackere Männer-Gesang-verein wird nationale Lieder singen, die Herr« Stadtingenieur Brauner und Schriftleiter Kordo» werden Festreden halten. Ein Salamander wiit zu Ehren des genialen Staatsmannes gerieben unt ein Drahtgruß nach FriedriechSruh gesandt werden. Die Südbahn-Werkstättenkapelle ivird in den Pause» gefällige Weisen spielen. Sehr erfreulich ist der Beschluss de» Ausschusses, dem greisen Kanzler zur Füllung des vom Lande gespendeten Bechers eine Auslese der beste» Weine der Untersteiermark zum Geschenk zu machen. Deutschbewusste Männer Marburg» unterzogen sich au» freien Stücken bereit» der Aus-gäbe, diese Auslese zusammenzustellen. Auch in Mürzzuschlag hat sich ein Zesi-ausschuss mit Herrn Karl Nierhau» an der Spitze gebildet, welcher bereits eine Sitzung ab-hielt. Geplant ist ein großer FestcommerS in Cursaale und Höhenfeuer. Der deutschen socialdemokratischen Parteileitung ist in der letzten Zeit etwas recht Fatale» widerfahren. In mehreren sächsischen Städten haben auch die socialdemokratischen Stadt-verordneten für die Huldigungen, welche dem Fürsten BiSmarck zu seinem 80. (Geburtstage dargebracht werden sollen, g e st i m m t. Diese Misse-thäter ^werden nun von dem in Verlegenheit gesetzten Parteiorgane „Vorwärts" als „Auchgenossen" ia den Bann gethan und dadurch von der Partei ad-geschüttelt, da behauptet wird, die betreffenden, bis-her stet» als socialdemokratisch bezeichneten Stadt-verordneten seien nur gewählt worden, weil es — an geeigneten Candidalen gefehlt habe und weil sie sonst als „gute Menschen" bekannt gewesen sei«:. Der „Vorwärts" erklärt nun, auch im Gemeinde-collegium komme es auf das „Princip" an und e» müsse bei dem Mangel an zielbewussten Candidateu fortan auf die Wahlbetheiligung verzichtet werden. Mit anderen Worten heißt da», wer nicht den ver-bohrten Bismarckhass als socialdemokratisches Princip anerkennt, der „stiegt hinaus." Umschau. Die Wahlrcform soll nach einer Mittheilung der „N. Fr. Pr." durch die Bildung einer fünften, aus zwei Wahlkörpern bestehenden Wählerclasie erfolgen, auf welche 70 Mandate entfallen würden. Der Club der Vereinigten deutschen Linken hat sich beeilt, ein Communiquo, welche» den von der „N. Fr. Pr." veröffentlichten Wahlreformentwurf gelegt iverden. ES herrscht darüber allerorts die größte Aufregung; denn indenSparcafsen wurzelt derGemeinsinn derganzen Bürgerschaft. Die Wiener Sparkasse hat zu viel Entscheidung gehabt bei der Steuerreform, und das war ein Unglück. Sie ist nicht eine Sparcasse in unserem Sinne, sondern sie ist eine große Bank. Die Regierung sollte Einlagen bis 525 jT. von der Renteustcucr überhaupt freilassen, sonst bedeutet der Vorschlag keine Verbesserung, sondern einen entschiedenen Rückschritt. D i e gro ßen Sparcassen trifft dieSteuer nicht, die kleinen hingegen trifft sie umso härter. Außerdem werden Steuern eingeführt, die das Ertragssteuersystein weiter ausbauen sollen. Hieher gehört die Besoldung» st euer «bisher Einkommensteuer II. Classe) und die Rentensteuer. Durch diese letztere soll da» Leihcapital in ausreichenderen, Maße als bisher, nämlich jene Bezüge au» Vermögen oder Vermögensrechten getroffen iverden, welche nicht schon durch die Gnind-, Gebäude-, Erwerb« oder Be-soldungssteuer unmittelbar getroffen sind. Als wirkliche Neuerung erscheint die Ein-kommensteuer, welche nicht zu verwechseln ist mit der sogenannten Einkommensteuer au» dein Jahre 1849, die nicht» war als ein Zuschlag zur Eriverbsteuer, eine Besteuerung der Gehalte, Pen-sionen und de» auf Zinsen angelegten Capitals. Sie ist deshalb neu, weil sie mit dem Systeme der Ertragsteuer bricht und jede» Einkommen, e» mag aus welcher Quelle immer stammen, beim Einkommensempfänger besteuert. Die progressive Personal Einkommensteuer ist im Principe das einzig Gute an dem ganzen Gesetze, wenn wir auch mit allen Details dieser Steuer nicht ein-verstanden sind; denn da zeigt sich wieder der Einfluss der großcapitalistischen Richtung. Bis zu einem Einkommen von 2000 fl. lässt sich das neue Gesetz ganz gut an; allein höher hinauf zeigt die Besteuerung dieselben Mängel und Ungerechtig-leiten, wie bisher,- von da an findet die Pro-gression der Steuer nicht mehr entsprechend statt. Vergeben» suchen wir auch nach einer au»-giebigen Börsen- und Luxuasteuer; wir sehen keinen Antrag auf Herabminderung der indirekten Steuern und selbst die vorgeschlagenen Aenderungen sind nichts anderes, als ein „Ueberwälzung»-system", welche» den größten Theil der direkten Steuern auf die große Masse der Confumenten überträgt. Das Gesetz ist nichts Vollendetes, die Reform keine gründliche, sie zeigt nur neuerdings die sprich-wörtlich gewordene Halbheit unserer Gesetzgebung. ___A. V. „Liebe» Doctorchen. wie heißt denn der Herr mit den gelben Gamaschen I" „Frank Simplon." „Ein Engländer? Ach, wie interessant I Wohl irgend ein reicher Lord ?" „Nein, seiner Beschäftigung nach ist er Jockey." Die drei Mädchen blickten einander, bis zu den Ohren erröthend, verblüfft an. „Ein gewöhnlicher Jockey?" „Also so etwas wie ein Kutscher?" „Und der untersteht sich, schon seit nahezu drei Tagen mit uns zu kokettieren?" „Der Unverschämte I" Alle drei zogen sie jetzt den breiten Rand ihre» Hutes über da» Näschen herab und trabten eil- fertig dem Badehause zu. * * * Die Herzogin Cagliostro sagte zum Badearzte: „Ich langiveile mich in diesem Bade." „Die Langweile ist ein Zeichen der Nervosität; ich würde mir darum erlauben, die elektrische Massage anzurathen . . „Ich begreife nicht, dass die Leute diesen reizenden Badeort so wenig aufsuchen." „Bitt' um Vergebung, wir haben achthundert Badegäste . . ." Die Herzogin blickte zerstreut zum Fenster hinaus. „Sagen Sie mir, Doctor, wer ist jener inter-essante junge Mann dort unten im Parke?" „Er nennt sich Frank Simplon." ^ Die Herzogin nahm ihr Lorgnon vor: „Ah, Frank Simplon, der renommierte Jockey ? Der große Simplon?" „Derselbe. Er ist bei den Herbstrennen mit seinem Perde gestürzt und hat sich dabei eine kleine Gehirnerschütterung zugezogen; ich curiere ihn jetzt mit der elegischen Massage . . Ein paar Tage später sagte die Herzogin zum Doctor: „Es wäre mir angenehm, wenn Sie einmal Frank Simplon zu mir herausbrächten. Ich will mir im Herbst einen Rennstall anschaffen, und er könnte mir mit guten Rathschlägen an die Hand gehen . . ^ Der Doctor brachte der Herzogin den Frank Snnplon, und die Herzogin machte bald die Enl-deckung, das» Simplon nicht bloß ein großer und berühmter Mann, der erste Hindernisreiter der Welt, sondern das» er auch ein hochgebildeter Gentleman sei. Sie fand ihn weit gebildeter, al» selbst den Fürsten Niki, den Grafen Viki und Baron Riki, drei Herren, an die sie regelmäßig jeden Monat je einen Korb austheilte." » * « Ganze vier Wochen beriethen sie über die Er-richtung des Rennstalleö. dann sendete die.Herzogin an ihren Vormund in Wien einen rekommandierten Brief, in welchem sie ihn in Kenntnis fetzte, dass es ihr fester und unabänderlicher Entschluss sei. Frank Symplon zu heiraten. Es liege ihr nicht» daran, wenn man sie enterbe, wenn man sie verfluche: aber wenn man ihr Hindernisse in den Weg legen wolle, werde sie einen solchen Scandal schlagen, dass sich der Redacteur des „Gotha'schen Almanach" vor Schrecken auf den Kopf stellen werd«: denn sie habe von Frank Simplon gelernt, dass Ranz und Geld eitel seien und dass e» nur eine einzige wahre Glückseligkeit gebe, und das sei die Lieb« ... Indem die Herzogin diesen Brief auf die Post sandte, blickte Frank Simplon in seinen Taschen-spiegel, den er immer bei sich trug, und er fühlte sich diesmal sehr glücklich. Im Hochgefühle seiner Seligkeit hielt er folgende» Selbstgespräch: „Du bist ein ganzer Kerl! Du hast einzig durch deine persönlichen Eigenschaften eine Frau erobert, die, wa» Schönheit, Rang und Vermögen betrisst, in schwindelnder Höhe erhaben über allen deinen früheren Damenbekanntschaften steht und die nicht einmal eine Ahnung davon hat. das» du eine gute Partie bist; sie hält dich für einen armselige» Diener, für einen Reitknecht: sie weiß nichts davon, das» du ein Ministerial-Secretär au» guter FamUie bist, den sein Sectionsches wie seine» eigenen Sohn liebt. — O. diese Frau verdient dich!* Im Parke des Badeortes schlenderten drei Herren. Alle drei hatten das Monocle ins Auge geklemmt, alle drei trugen Strohhüte und blasstila 1895______ in den Details unrichtig bezeichnet, zu versenden; derselbe sei nur insofern? richtig, dass den neuen Whlern eine getrennte Vertretung in zwei Gruppen zugestanden wird, einerseits den industriellen gewerblichen Arbeitern und andererseits den kleinen Steuerträgern. — Mit letzter Meldung wurde übrigens zugestanden, dass die Wahlreform sehr nach demHerzen des Grasen Hohen-ivart ausfallen wird, und der Aergcr der „maßgebenden Kreise" über das frühe Bekannt-werden dieser Thatsache ist so sehr begreiflich. Zwei Knndgebnngen für ©litt haben wir in der letzten Woche zu verzeichnen. Eine Versammlung in Wiener-Neustadt, in welcher Reichsraths-Äbgeordneter Hofmannv. Wellen-h«f über die Cillier Frage sprach und zu welcher mier Landtags-Abgeordneter Dr. Wo kaun ein jjegrüßungS-Telegramm sandte, und dann eine Versammlung deü unter Schönerer's Führung stehenden Deutschen Volksvereines in Wien, in welcher in wahrhaft schneidiger und echt oolks-chümlicher Art gesprochen und eine Cilli betreffende Resolution gefasst wurde. Aus Stadt und Land. .Der (kentral-ZlnSschusS des Landes-Feuer-wehrverbandes in Graz ersucht uns um die Vcröffent-lichung folgender Zuschrift: Die Schwierigkeiten, welche sich der Bildung der wichtigen Freiwilligen ^ocal - St ranke» - Transports- (tolonueu" lediglich aus nicht wehrpflichtigen, d. i. aus solchen Personen, welche unter 19 oder über 42 Jahre alt find, entgegenstellen, haben das hohe k. k. Mini-slerium für Landes-Vertheidigung bewogen, die fnüvillige und unentgeltliche Verwendung bestimmter Kategorien von Landsturmpflichtigen in diesen Kolonnen zu gestatten. Der in den verbreitetsten Zeitungen verlautbarte, von dem Central-Aus-schusie des steir. Feuerw.-Verb. an diese Kategorien r>on Landsturmpflichtigen gerichtete Ausruf, hatte aber leider einen überraschend geringen Erfolg, da sich z. B. in Graz von den außerhalb der Feuer-wehr befindlichen circa 3500 derlei Landsturmpflichtigen nur acht meldeten, so dass es der Freiwilligen Rettungs-Abtheilung, welche den Colmnendienst zu leisten übernommen hat, nur mühsam gelungen ist, den vorgeschriebenen Stand, obne Reserve, zumeist durch Ueberredung Land-sturmpslichtiger aus der Feuerwehr selbst knapp pi bilden. Wir bemühten uns, die Ursache dieses geringen Effectes zu ergründen und brachten in Erfahrung, dass dieselbe merkwürdiger Weise hauptsächlich eine Folge des militärisch so wichtigen Gesetzes über die Meldepflicht der Landsturm- Flanellanzug und alle drei schienen sie sehr auf-geregt. Die drei waren: Fürst Niki, Graf Viki und Baron Riki. „Simplon würde vielleicht auf die Hand Sylvia'S verzichte», wenn wir ihm eine größere Abfertigung»-summe zusicherten," meinte Baron Riki. „Versprechen wir ihm eine Million von der Mitgift Sylvia'S," sagte Graf Viki. „Unsinn!" sagte Fürst Niki, „Frank Simplon besitzt mehr Millionen, als Sylvia und wir drei zusammen!" „Richtig," seufzten die beiden anderen. „Das verstehe ich ganz wohl, dass Sylvia in Simplon sich verliebt hat — die Frauen sind ja alle in ihn vernarrt — aber ich kann nicht glauben, dass Simplon die Sylvia liebt." „Wahr ist's — Frank Simplon ist ja als Weiberseind bekannt!" „Es wird am besten sein, wir gehen zu ihm!" Als die drei Freunde zu dem Jockey in» Zimmer traten, fanden sie dort einen Herrn, der sich eben im Spiegel besah. „Wir suchen Herrn Frank Simplon!" „Der bin ich," sagte der Herr mit einem ge-heimnisvollen Lächeln. Die drei Freunde schauten einander verdutzt an. „Sie lügen — wir kennen den berühmten Simplon! Simplon ist einäugig." „Sie sind ein Hochstapler! Simplon hat eine iiupsernase!" ..Deutsche Wacht" Pflichtigen sei. Die der Meldepflicht im Frieden nichtunterliegendenLand-sturmpflichtigen halten sich in der großen Mehrzahl für überzeugt, dass manihrerDien st eauch während eines Krieges nicht bedürfen werde, sie also eine Einberufung nicht zu fürchten hätten. Nun, da dürften wohl im Falle eines großen Krieges bei vielen sehr große Enttäuschungen eintreten, denn das Gesetz über die Meldepflicht sichert zunächst nur den von vorn eherein schon bekannten Be-darf an Landsturmpflichtigen, während das im Laufe des Krieges selbst sich iveiters ergebende Erfordernis an solchen Leuten zu Dienstleistungen aller Art natürlich aus dem großen Reservoire des Landsturmes überhaupt geschöpft werden muss, sich also kein Landsturmpflichtiger vor der Möglich-seit einer Einberufung als vollkommen geschützt ansehen kann. Mancher wird vielleicht dann tief beklagen, die Gelegenheit, in die freiwillige Kranke n-Tr a n sp ortS-C o l o n n e ein» zutreten und s i ch dadurch einer patriotisch-humanitären Jnstition zu widmen, nicht benützt zu haben." Der Ausschuss des Museal -Vereines in Cilli gab der k. k. Central Comission bekannt, dass ihm fast alle auf dem Baugrunde des dor-tigen Vorschuss-Vereines auSgegrabenen römischen Gesims-Fragmente zur Verfügung gestellt wurden, jedoch nur unter der Bedingung, dass der Museal-Verein die Abtrennung des das GesimS-Ornament tragenden Theiles der betreffenden Marmorquadern auf eigene Kosten besorge. Da der Museal-Verein außerstande ist. die betreffenden Auslagen zu tragen, ersuchte derselbe um Gewährung einer entsprechenden Subvention. Die Cen'tral-Commission beschloss, dem Ansuchen des Vereines durch Gewährung eines Beitrages Folge zu geben, um der zu befürchtenden Zerstörung der reich ornamentierten Gesims-Frag-mente vorzubeugen. Der Lpar- und Vorschussverein in Hochenegg hält am 31 d., nachmittags um 3 Uhr im Gasthause des Herrn Johann PStschcr die diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Vollversammlung des Veamtenver-eines. Dieselbe fand am 14. d. M. im Hotel „Zum goldenen Löwen" statt. Professor Kurz erstattete den Rechenschaftsbericht, der zur Kenntnis genommen und genehmigt wurde. Im Auftrage der Central-leitring theilte der Cassier mit, dass für die richtige Ablieferung der Gelder der ganze Vereinsausfchuss haftbar sei. Ein Mitglied des Ausschusses, Ge-meindecassier Simomtsch, ist durch den Tod ab-gegangen; an seine Stelle wird Gerichtsadjunct „Wie können Sie es ivagen, sich diesen renom-mierte» Namen anzumaßen?" Der Herr lächelte wieder so geheimnisvoll und sprach: „Etwas mehr Mäßigung, meine Herren! Ich bin allerdings nicht der Simplon, aber darum bin ich doch kein Hochstapler. Hier, meine Legiti-mation, daraus werden Sie ersehen wer ich bin." Damit verschränkte er die Anne über die Brust und blickte triumphierend auf die drei Herren, die jetzt wie aus einem Munde lasen: „Aisred v. Rastenau zu Rastenberg, Ministerial-Secretär." Die drei Herren schauten einander abermals verdutzt an, verneigten sich frostig und entfernten sich, ohne ein Wort zu sagen. Der glückliche Ministerial-Secretär aber legte seinen schwarzen Rock an, steckte eine weiße Nelke ins Knopfloch und sagte sich: „Nun ist es Zeit, dass auch die Herzogin von dem Geheimnis Kenntnis erlangt. Sie soll er-fahren, dass der, den sie liebt, kein gewöhnlicher Jockey, sondern ein aus guter Familie stammender Ministerial-Secretär ist, den auch sein SectionS-chef so liebt, wie seinen eigenen Sohn." Die Herzogin konnte ihn nicht empfangen und als er abends zum zweitenmal in ihre Wohnung gieng, wurde ihm zu wissen gethan, dass die schöne Frau in Gesellschaft der drei Cavaliere abgereist sei. Für ihn habe sie einen Brief zurückgelassen. 3 Dr. GelingSheim in den Ausschuss gewählt. Durch Neuwahl gelangten als Ersatzmänner in den Aus-schuss: Dr. Zoff. k. k. Bezirkscommissär, und Stibenegg, Finanzbeamter. Die diesjährige Aaschings-Liedertafel des Männer Gesangvereines, welche Samstag in den Casino-Räumlichkeiten abgehalten wurde, nahm, wie das vorauszusehen war, einen glän-zenden Verlauf. Schon lange vor 8 Uhr war der große Casinosaal von einem zahlreichen eleganten PubUcum gefüllt und die später Kommenden hatten Mühe, sich ein bescheidenes Plätzchen zu erobern. Gleich der erste Chor, „Die jungen Musikanten" von Fr. Kücken, wurde vortrefflich gesungen und gab Zeugnis von dem gediegenen Können der wackeren Sänger unter der umsichtigen Leitung ihres Chormcisters, des Herrn Ingenieurs Rudolf Schneider. Auch da» Quartett in diesem Chor, bestehend aus den Herren Dr. Goltsch, Wolf, Dr. Stepischnegg und Wehrhan, wurde seiner Aufgabe vollkommen gerecht. In dem schönen Männerchor von Rudolf Weinwurn, „Alpenstimmen au» Oesterreich", errangen sich unsere Sänger durch daü vorzüglich vorgetragene Piano ver-dienten Beifall. Echt volksthümliche Liedchen, deren durchschlagende Wirkung schon im voraus sicher war, sind die reizenden Chöre ,,D' Leiblknöpf" von Fr. Blümel und der „Fink auS'n Oberland" von Jos. Gauby. Die „Klänge der Heiterkeit", Männerchor mit Clavierbe^leitung von Joh. Docker, wurden gleichfalls gut gesungen. Einser treffliches Soloquarlett Dr. Goltsch, Schneider, Dr. Stepischnegg, Dr. Schöbinger bewährte sich auch diesmal aufs beste und wäre dem lauten Bei-fall der Zuhörer in noch höherem Grade gerecht geworden, wenn es noch etwas zugegeben hätte. Die Herren Ingenieur Schneider und Dr. Duchatsch erwiesen sich auch als ausgezeichnete Duetten-sänger. Zu dem heiteren Duett „Weil wir so brave Männer san" lieferte Dr. Duchatsch den Text» Ingenieur Schneider die Musik. Ersterer entfesselte lebhafte Heiterkeit durch mehrere Couplets, in denen eine Fülle von localen Anspielungen enthalten war. Der Schluss der Vortrageordnung bildete „Den Handschuh" von Koch v. Langen-treu. Die vortreffliche Wiedergabe dieses an und für sich schon so wirkungsvollen Tonstückes erregte einen wahren Beifallssturm, der in erster Linie dem unermüdlichen Chormeister, in zweiter Linie den braven Solisten Dr. Goltsch, Dr. Duchatsch, Dr. Stepischnegg und Wehrhan zu danken war. die ihre dankbaren Rollen nicht nur in gesanglicher Beziehung zu^ vorzüglicher Geltung brachten, sondern dabei auch einen köstlichen Humor ent-wickelten, der seinen Einfluss auf die Lachmuökeln der Zuhörer unmöglich verfehlen konnte. — Die treffliche Musikvereins-Kapelle unter der Leitung Der Brief besagte: „Mein Herr! Vor Aerger, Zorn und Scham weinend, schreibe ich Ihnen diese Zeilen! Sie haben mit der Unerfahren heit eines fünfundzwanzigjährigen Herzens feigen Missbrauch getrieben. Sie haben mich unter der Maske des weltberühmten Frank Simplon umsponnen — Sie. der Sie wedet eine rothe Nase haben, noch ein-äugig sind, Sie, der Sie nicht weltberühmt find und der Sie vielleicht nicht einmal reiten können . . . Zwischen uns ist es für immer aus! Wenn Sie sich je unterstehen sollten, mir unter die Augen zu treten, wenn Sie sich unterstehen sollten, auch nur meinen Namen auszusprechen, dann schlage ich einen solchen Scandal . . . Haben Sie ver-standen? Ich bin Ihnen gegenüber mit tiefster Ver-achtung verblieben: Herzogin Sylvia Cagliostro." Der Ministerial-Secretär wurde kreidebleich, während er diesen Brief zu Ende laö. dann sagte er sich: „Jetzt müsste ich eigentlich nach Hause gehen und mich erschießen." Nach einer kurzen Pause gelangte er indes zu einem anderen Entschlüsse: „Um weiteren Heiratsanfechtungen zu entgehen," sagte er, „werde ich heiraten." Und nach einem halben Jahre hatte er diesen Entschluss auch ausgeführt. Seinem blatternarbigen Freunde, der ihn darum befragte, versicherte er, dass er glücklich sei. (Wiener „Oesterr. Vlkiztg.") 4 des Kapellmeisters Ad. Dieß! füllt« die Pausen zwischen den einzelnen GesangSvorträgen in an-genehmer Weise aus. Es zeigte sich wieder ein-mal, dass die Veranstaltungen unseres Männer-Gesangvereines zu den beliebtesten in Cilli gehören. Die Eilliersrage wird in wenigen Tagen zur Entscheidung gelangen muffen. Die Verhältnisse haben gegenüber der in der letzten Nummer geschilderten Situation keine Aenderung erfahren. Für ein paar Tage hat man eben diese peinliche Frage aus dem politischen Telephonapparate aus-geschaltet. Sie wird stch aber in kurzer Zeit selbst klingelnd wieder anmelden. Der „Patriotismus" Mich« Bosch», jak's. Eben ist der Aufruf des Landesauvschusseö erschienen, welcher die Bevölkerung Steiernwrks auffordert, stch anlässlich der Feier des 50jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers an den Samm» lungen zui^ Errichtung eines Landes-Findelhauses und zur Schaffung eines Fonds für verwaiste und arme Kinder zu beteiligen. Die deutsche Bevölkerung spendet denn auch bereits reichlich für diesen edlen, allen Ländesbewohnern ohne Unter-schied der Nationalität zugute kommenden Ziveck. Die acht slovenischen Landtagsabgeordneten, Micha Voschnjak an der Spitze, aber haben die Parole erlassen, das« für dieses patriotische Unternehmen kein Kreuzer gegeben werde. Vielmehr sei eine slovenisch-nationale Studentenstiftung zu gründen, von deren Genuss deutsche Studenten selbstver-ständlich ausgeschlossen sind. Die guten Deutschen also sammeln Gelder für einen internationalen wohlthätigen Zweck, die Slovenen gründen einen neuen nationalen Fonds. Die Herren missbrauchen also einen patriotischen Anlas», »m einen neuen Beweis ihres nationalen Fanatismus, ihrer deutsch-feindlichen (Besinnung zu geben! So sind die Thaten Micha Voschnjak's und seiner Zöglinge beschaffen! Suppenaustalt. Sr.H chgeboren Herr Baron Karl P u t h o n auf Schloss Sallach ließ wie im Vorjahre so auch im heurigen Wintersemester 30 Schulkinder täglich mittags mit warmer Suppe und Bro^ betheilen, wofür dem hochherzigen Wohlthäter, Schul- und Kinderfreunde in Namen der Dürftigen der tiefgefühlteste, innigste Dank aus-gesprochen wird. Schulleitung Maria Plelrovitsch, 17. März 1895. Gustav Potot schnig, Schulleiter. Der Reingewinn der Cillier Geld-institnte gibt Herrn Mich« Voschnjak in seinem von der früheren Regierung bezahlten Marburger Pressreptil den willkommenen Anlass, stch daran zu ergötzen, dass die slavische Partei mit ihren beiden Cillier Geldanstalten größere Gewinne er-zielt, als solche die Cillier städtisch« Sparcasse in den letzten drei Jahren aufweisen kann. Herr Tihotapez schreibt dies der „mehr oder weniger tüchtigen oder geschickten Leitung der Anstalten" zu, worauf wir aber, nachdem die Leser seiner Zeitung hoffentlich nicht so dumm sind, das zu glauben, nicht weiter eingehen. Herr Voschnjak thäte übrigen» wohl besser, nicht das 'Nachdenken darüber anzuregen, woher diese größeren Gewinne stammen und wie sie zustande gekommen sind. Da fällt dem Leser beispielsweise die Broschüre ein: „Nliha VoAnjak v pravi postavi" („M. V. in seiner wahren Gestalt"), aus der man so einige« herausfinden kann, auf welche Weise die Opfer der geschickten slovenischen Finanzkünstler über'« Ohr gehauen werden. Es kommt unwillkürlich ins Gedächtnis, wie Herr Voschnjak. als er die hiesige „Poaoil-nica" errichtete, darin aus purer Liebe zu seiner theuren Nation seine und seines Schwiegervaters Gelder gleich um ein Procent höher verzinsen ließ, als es damals irgend ein anständiges Geldinstitut in Oesterreich gethan hätte. Ja ja, das ist ebenso tüchtig als geschickt gehandelt. Die armen Teufel von Geldnehmern mussten aber Zinsen und Kosten bezahlen, dass es eine Schande war. Wie viele ihrer geklagt und von Haus und Hof getrieben wurden, können wir nicht angeben, aber so viel wissen wir ganz genau, dass aus diesen geschickt erworbenen Geldern just ein Palast für die Cillier Pervaken gebaut wird. Wahrhaftig eine geschickte und edle Verwendung der durch die ebenso ge-schickte als tüchtige, edle und vornehme Leitung hereinbekommenen Bauerngelder. Die Cillier ..Deutsche Wacht" städtische Sparcasse ist natürlich nicht so geschickt geleitet, hat dafür aber über 320.000 Gulden für gemeinnützige Zwecke, die allen Bewohnern CilliS zum Nutzen gereichen, ausgegeben. Die Herren Voschnjak und Genossen bauen einen Palais. Das slooenische Volk, dem die Gelder dafür abgenommen werden, geht in mehreren (Hegenden dem Bettel-stabe entgegen, aber es fällt niemand ein, für gemeinnützige Zwecke der „Station" etivas von d«m, was sie gegeben, zurückzugeben. Keine Spur, das ist ja nach Voschnjak's Begriffen wed«r tüchtig noch geschickt. Im Palais iverden Cillis Pervaken sich auf Bauernkoslen bestens amüsieren; Herr Dr. Sernec wird dort für feine großen Verdienste eine preisivürdige Kanzlei erhalten, unten wird gezecht, oben getanzt iverden. und das Deficit werden die Cillier Pervakenbanken durch „Regulierung" ihrer Mietzinse zu bestreiken haben. Was sich die Bauern wohl denken werden, wenn sie, der eine und andere von ihnen auf den Bettelstab gestützt, hinaufblicken iverden aufs Cillier Pervakenheim, das keinem Pervaken einen Kreuzer gekostet haben wird?! Ge-schickte tüchtige Leitung! Edle Seelen I Leute voll Herz fürs Volk 1 Wenn unter solchen Umständen die slooenische Socialdemokratie mächtig emporgeht, ist es begreiflich. Ihre Führer werden sich diese sehr tüchtige und sehr geschickte Verwendung von Volksgeldern kaum entgehen lassen können. Besitnvechsel. Der Weingarten des Herrn Josef Herzmann am Nicolaiberg ist durch Kauf in den Besitz des Herrn Alois Walland. Kauf-manneS in Cilli übergegangen. Das Gutachten über das« bei Lopata ge-fchoffene wolfsähuliche Thier. Das vor kurzem in der Nähe von Lopata geschossene wolfs-ähnliche Thier wurde bei der Grazer Statthalterei von den Herren Sachverständigen Oberforstrath von Guttenberg und mehreren Thierärzten untersucht, welche jedoch erklärten, keine bestimmte Entscheidung, ob Wolf-Bastard oder Hund, abgeben zu können. Es wurde ein nun Gutachten deü Custos Prof. von Mojsisovic eingeholt, welches dahin lautete, dass das Thier ein Hunde-Bastard seltsamer Form und unbekannter Herkunft sei. Das seltene Thier wurde für daü Museum aquiriert. Die Spareasse der Stadtgemeinde ©illi hat ihren Rechnungsabschluss für das Jahr 1894 veröffentlicht. Gegen das vorhergegangene Jahr hat sich der Verkehr in diesem für unsere Stadt so wertvollen Geldinstitute um rund «00.000 fl. gestoben; er betrug schon an fünf Millionen Gulden. Die Einlagen sind von 118.000 fl. auf l.223.731 fl. angewachsen. Die Reservefonds haben nahezu 400.000 fl. erreicht. Die muster-haft geleitete, trefflich arbeitende Anstalt wird, wenn die Behörde den betreffenden Vorschlag - ge-nehmigt, Heuer wieder 22.696 fl. für gemeinnützige und wohlthätige Zwecke widmen. Die Gisammt-summe der gemeinnützigen Zwecken, von der städt. Sparcasse zugesührten Beträge wird damit die Zahl 350.856 fl. 58 kr. erreicht haben. Das ist eine stattliche Summe, die es allein schon begreiflich macht, ivelchea Interesse jeder Cillier an dem Ge-deihen dieser Anstalt nimmt, welche mit Rücksicht auf die unbedingte Sicherheit, welche sie bietet, den ersten derartigen Instituten im Kaiserthum gleichgestellk ist. M. Das Lächerlichste sind die slovenischen Pro-teste gegen die steirische Bismarckfeier, wie sie ii. o. die Vertretung des Marktes Prassberg beschlossen und sich dadurch unsterblich blamiert hat. Frösche, die einen Riesen anquacken! Der Herr Psarrer hat keine Zeit. Ein Schwerkranker au» der Pfarrgemeinde St. Michael ob Bleiburg verlangte nachmittag» 4 Uhr nach den Tröstungen der heiligen Religion. Doch sieh! Herr Pfarrer V. Schummach nnd Herr Kaplan M. Germ waren eben nicht zu Hause, sondern — auf einem slovenischen Tabor in Prävali. Unter diesen Umständen musste der Arme leider bis zur Rückkehr der Seelsorger warten. Um 1 Uhr nachts kam die ersehnte Tröstung und um 2 Uhr früh waren die Augen des Armen der Aermsten für immer geschlossen, welcher mittlerweile freilich in der Angst, ohne die letzte Oelung sterben zu müssen, viel ausgestanden hatte. — Die Herren predigen übrigens immer: „Nicht derjenige ist ein __1895 wahrer Christ, der fleißig den Rosenkranz gebraucht und ebenso die Kirche besucht, sondern jener, der christlich-katholisch (slovenisch-clerical) wählt." Der Cillier Turnverein veranstaltete au« Anlass des Scheiden« seines Kneipwartes de» Steueramtü-Adjuncten Herrn Heinrich M e t t e l e t. welcher nach Tt. Marein verseyt wurde und nach wenigen Tagen dorthin abgehen wird, eine Ab-schiedakneipe. die überaus zahlreich besucht war. Nach der Eröffnung ergriff Turnwart Stelloer. trettr Prof. Tisch da» Wort, um insbesondere die trefflichen turnerischen Eigenschaften des Schei-denden warm zu würdigen. Mettelet habe ferner als Kneipwart durch seine sich unerschöpfenden ge-selligen Gaben, allen Veranstaltungen des Vereine» kräftiges Leben verliehen. Er habe rastlos für da» Aufblühen der Turnsache in Cilli gewirkt und nch stets als muthvoller Vorkämpfer des deutsch-turnerischen Gedankens gezeigt. „Was Mettelet dem Vereine war, wissen wir alle," schloss Prof. Tisch, „und bloß die Gewissheit, dass er de» Zusammenhang mit uns nicht aufzugeben willen» ist, kann uns sein Scheiden weniger empfindlich machen. «Lebhafter Beifall.) Mettelet bemerkte antwortend, dass er eben stets bestrebt ivar, seine Pflicht, die eines deutschen Turners zu erfüllen. I Beifall.) Dr. Duchatsch hob gleichfalls die Ver-dienste des Scheidenden um den Verein hervor. Nach der Abstngung turnerischer Gesänge rci* hierauf Prof. Tisch, indem er an den bevor-stehenden „Josefitag" erinnerte, auf die großen Verdienste hin. welche sich Herr Cafetier Ärlt. der Zäckelwart — auch ein Josef — um den Verein besonders durch seine rastlose Werbethätigkeit er-worden habe. (Lebhafte Zustimmung.) Der Verein sei Herrn Arlt zu großem Tanke verpflichtet unZ namens aller gratuliere er denn auch dem unermüd- . liehen Säckelwart. Es wurde noch ein Begrüßungs-Telegramm des geschäftlich verhinderten Turn-ivartes Dr. Kowatschitsch verlesen und liieraus eine Sammlung für den Bismarck-Fonds veranstaltet, welche den Betrag von gegen 10 fl. ergab. $.<21. Kokoschinegg wandle. Die zahlreich m'ckiicnenen Gewerbetreibenden zollten diesen Arrs-fthnmgen lebhasten Beifall. TaS (sostüm Kränzchen des Kasino- »ercineS findet Samstag den 523. d. M. im Sortnofaale statt. Nach den bisherigen Veranstal-dmgrn zu schließen, dürste der Abend den aller-«imierteslm Verlauf nehmen. Ein Zeichen der Zeit. Um die von der Präger städtischen Sparcasse ausgeschriebenen Be« mlen- und Dienerstellen haben nicht weniger als MW Petenten Gesuche überreicht, darunter Pro-schoren, Supplenten, absolvierte Juristen,Pilosophen, Techniker u. f. w. Die Phrase vom „neunten Gymnasial-jähr der Sloveueu" tritt das „Marburger Lendenblatt" ins allerbreiteste aus. Trotzdem deutscherseits klar bewiesen wurde, dass der Vor-bereirungscurs am Gymnasium auch von deutschen Llbülern frequentiert werde und also unmöglich den Zweck haben könne, den slovenischen Schülern em.neuntes Gymnasialjahr" zu verschaffen, ver-lckl dieses ehrenwerte Blatt mit verachtungs-»mdiger Jophistik diese bereits widerlegte Lüge. Keim dann das Blatt weiters seine Bemerkungen iter den „fraglichen" Wert der Maturitätsprüfungen macht, so muss nach unserer Ansicht durch dieses freche Gebaren allen kenntlich werden, nie chauvinistisch der Standpunkt jener kleinen fiiaiK ist, welche hinter dem Blatte steht und die zanze Cillier Frage aufgeworfen hat. Die Herren ««roen. wenn sie es zu ihrem politischen Hand-ftbraud) gerade benöthigen würden, eventuell so-HN »och die Abschaffung der Maturitätsprüfung str slooenische Schüler begehren! Tschechisches vom Prager deutschen Zheater.AmEingangesteht eintschechischerThor-wart, der monatlich 40 fl. Gehalt bezieht, bei freier Vohnung. Heizung und Beleuchtung. Seine Frau hat als Logenmeisterin mindestens auch 4V fl., Me Söhnt sind Kartner. Hätte diese Stelle nicht auch ein Deutscher angenommen? Der deutsche Handwerkerverein hat 23 Deutsche für diesen Thorwartposten in Vorschlag gebracht; «der der Deutsche Thcaterverein und sein ge-»o!:igcr Alexander haben einen Vollblut-t s ch e ch e n namens Herold gewählt. Kommt man weiter ins Theater, ist kein deutsches Wort zu hören. Im Orchester sind 54 Mitglieder, darunter 3 (neun) Deutsche. Der Chor ist ganz tschechisch, die Arbeiter sind nur Tschechen. Dem Ballett gehören bis auf drei Deutsche lauter Tschechinnen an. So ist et gekommen, dass man im deutschen Theater, um verkehren zu können, tschechisch lernen muss, llnd wie lohnen die Tschechen die deutsche Gut-mthigkeit? Sie besudeln in jeder Weise die Anstalt »nd arbeiten nur mit Schimpf und Spott. Der Geiger Razek z. B. hat im „Lohengrin" bei der Slrile „Das deutsche Volk" mitgeschrien: »Da» S ch w e i n e v o l k." Dieser Mann wurde im vorigen Jahre als Mitglied in den deutschen Lenin „Schlaraffia" aufgenommen. (!) Artige Äegevslücklein zu dieser Verleugnung und Schädi-grnng des eigenen Volksthumes weist der Prager D. B., da er berichtet, dass dasLeitmeritzer bürgerliche Brauhaus einen Tschechen alt Verwalter angestellt hat und kürzlich wieder die Elbschloss-Brauerei einen Tschechen an Stelle eines Deutschen, der zurückgewiesen wurde. Da nun dieser auf die Aufnahme von Kutschern kinflusshat, wirdernatürlichwieder nur seine Volksgenossen berück-sichtigen: denn dadurch unterscheidet sich ja der Zlave von dem Deutschen, dass er Volks-bewuistsein besitzt. Die Zeit der Schneeglöckchen ist da. Vielen Menschen wird es neu sein, zu hören, dass das Schneeglöckchen das eigensinnigste Blümchen ist, welches bisher aller gärtnerischen Kunst trotzt. Seine Zeit ist der Frühling, davon lässt es nichts abhandeln, weder in Güte noch in Strenge. Wenn man die Schneeglöckchen gütlich behandelt^ dann kommen sie uns insoweit entgegen, dass sie ihre Blumen zu jener Zeit öffnen, an der sie es in ganz besonders milden Jahren im Freien am frühesten thun. Versucht man aber, sie durch erhöhte Wärme zum Treiben zu bringen, dann werden sie hartnäckig. Lieber sterben als nachgeben. Ueber die Ursache dieser Hartnäckigkeit find die Gelehrten vollständig im Unklaren. Lehrreich ist ein Brich, in dem ein vor einigen Jahren verstorbener nam-hafter Botaniker mittheilt, wie er sich ein rundes Jahrzehnt lang, von 1864 bis 1874, Jahr für Jahr abgemüht hat, die Schneeglöckchen um eine namhafte Spanne Zeit früher zur Blüthe zu bringen als gewöhnlich. Er hat die Zwiebeln in der» verschiedensten Jahreszeiten eingepflanzt, er hat sie bald trocken, bald nas», bald wann, bald kalt, bald hell, bald dunkel gehalten. Er hat die Mühe nicht gescheut, die Töpfe tag-täglich im (HewächShause mit Eis zu umgeben, damit die Wurzeln kühl, die jungen, etwas her-vorgesprossten Blätter wärmer ständen. Er hat die Temperatur des Bodens und der Luft im Freien gemessen und dieselben Verhältnisse künstlich her-gestellt. Alles vergeblich. Ja, manchmal ist es ihm sogar passiert, dass die Pflanzen im Freien früher blühten, als die, mit denen er sich abmühte. Er hat die Pflanzen mikroskopisch untersucht. Dabei hat er die verblüffende Thatsache gesunden, dass schon im Oktober die Blume in der Zwiebel voll-kommen entwickelt ist, so dass sie sich also nur mit ihrem Stiele über die Erde zu erheben braucht. Und ttotz alledem gelang es ihm nicht, sein vor-gestecktes Ziel zu erreichen. Diese ganze Arbeit zeigt einmal so recht deutlich, mit welcl^en Mühen der Forscher oft erst zu einem Ergebniffe gelangen kann, wie aber auch oft trotz aller ausgewendeten jahrelangen Arbeit ein scheinbar zu erlangendes Ziel nicht zu erreichen ist. So sollen uns aber auch die Schneeglöckchen, die wir jetzt sehen, doppelt willkommen sein. Nun wissen wir, der Frühling steht trotz Frost und Schnee vor der Thür. Theater. Eine spasiige Operette, dieser „Probekuss". Man fühlt sich schon nach dem ersten Hören von allen Zaubern Millöcker'scher musikalischer Technik erfasst, aber da . . . plötzlich trippelt eine so unendlich bekannt klingende Melodie daher. Ah — der flotte „Bettelstudent". Dann wieder ein paar Tacte und es entwickelt sich ein neues Lied-chen . . . „Der Feldprediger". So rieseln und klingen durch die „neue" Operette Reminiscenzen . . . Erinnerungen an jene schöne vergangene Zeit, als der Millöcker'sche Mclodienquell noch frisch und lauschig sprudelte. Man hört immer wieder gute alte Bekannte. Da beispielsweise im ersten Acte, im Lied der Prinzessin Leonore, die „Donna Theresa" . . . Aber schließlich — hat Millöcker bei alten vortrefflichen Werken Anleihen gemacht, so waren es eben seine eigenen und die Componisten sind an den Fingern zu zählen, die ein Gleiches von sich sagen könnten. Jedenfalls sind aber die alten bekannten Motive vortrefflich verwertet und es thut einem wirklich nicht leid, wenn die letzte Geig» im Orchester verstummt ist, in lieben Erinnerungen geschwelgt zu haben . . . Die Operette würde übrigens durch eine etwaige Amputation des musikalisch und ganz besonders textlich total wertlosen dritten Actes nur ge-winnen. AIs Prinz Dietrich präsentierte sich dem Publicum Herr Fabbiani und sein etwas baritongefärbter Tenor befriedigte überaus. Vor-trefflich war Frl. Kohler als Prinzessin Leonore und bewältigte insbesondere stimmlich ihre Partie in überraschend glänzender Weise. In der Giradirolle deö Han» Pfeiffit war unser, wie immer vorzügliche, Femminger von prachtvollster Komik und gesanglich geradezu ausgezeichnet. Als Oberst Rodonronte brachte Herr Herz selb ins-besondere den Marsch im zweiten Acte, die hüb-scheste Melodie der Operette, überaus schneidig und musste unter Beifallsstürmen einzelnes wieder- holen. Drollig und von bester Wirkung war auch das Vreneli des Frl. Wohlmuth, wie denn überhaupt die Aufführung eine durchaus gelungene genannt werden muss, wie wir eine solche in dieser „Saison des Missvergnügens" kaum er-lebten. t Aus Marburg wird uns geschrieben, dass dem gegenwärtigen Direktor Herrn Adolf Siege aber-mal«, und zwar zum dritteumale die Direktion des StadttheaterS auf ein weiteres Jahr über-geben wurde. Die chemeindewatiten in Tüchern. Fanatische Agitationen des Lehrer» Majcen und des Kaplans Medwed. (Eigenbericht txr „Deutschen Wacht".) Tüchern, den 20. März 1895. Nur wenige Tage trennen uns mehr von den GemeinderathSwahlen und bereit« geben sich mehrere Agitatoren alle Mühe, um unseren, sonst so fried-lichen und gemüthlichen Ort mit wüsten Partei-gehetzen aufzuwühlen. Das verderbliche Treiben jener Männer kann nicht energisch genug gekennzeichnet werden, denn aller Unfriede, aller Hass, der in unserem Orte je herrschen wird, hat sicherlich das Wühlen jenes be . . . . Quartetts hervorgerufen. An der Spitze desselben stand Herr Peönak, dem seine Erkrankung jedoch der rveitereil Thätig-keit entzog. Herr Oberlehrer Bremer scheint nun dod) auch darüber nachgedacht zu haben, dass die Thätigkeit eines Lehrers nicht in panslavistischer Hetze bestehen dürfe und hat sich von der Agitation etwas zurückgezogen. Desto mmrterer wühlt der Kaplan Medwed und sein allergetreuester Knappe Lehrer Majcen. Der an der Kaplanskutte daherzappelnde Lehrer Majcen hat noch mehrere slavische Freunde, so einen Wirt, einen Schmied und einen Schuster als Mitkämpfer genommen. Von Cilli kommen wiederum mehrere der be-rüchtigtesten Hetzer, welche die Hetze als Geschäft betreiben und vortrefflich davon leben und damit viel Geld verdienen, um zu schüren. Dabei schleppen sie Nummern des Cillier Wendenblättchens mit, welche von den gröbsten Verdrehungen strotzen. Wie man jedoch allgemein hört, haben die Redner, welche unsere Leute hier in einem Gast-hause zu dressieren suchten und ihr GeisteSlrcht leuchten ließen, ganz umsonst so viel Lärm ge-schlagen, weil die Leute ganz gut wissen, dass diese Schreihülse nur auf ihren Sack zielen, den Bürgern und Bauern aber Sand in die Augen zu streuen suchen. Hier haben diese Hetzer mit ihrem Fischzuge entschieden Fiasko erlitten. Dem Herrn kaplan Medved wäre zu em-pfehlen, dass er seinen Muird nur zu würdevollen Predigten aus der Kanzel, nicht aber in den Gast-Häusern zu fanatischen Agitationsreden öffnen möchte. Die Landleute, welche größtentheils noch unter der Kutte standen und alles für heilig hielten, was ihnen solche Kutteirträger an Politik vorklapperten, sind nun doch über die Schwarzen zu anderer Meinung gelangt. Sie wissen, dass der Bauer bisher besonders darum zahlte, dass gewisse Faul-lenzer in der Kutte gut leben können. Obschon für die Tücher« Gemeindevertretung das eherne Zeitalter prophezeit wird, so ivird wenigstens für unsere Schuljugend das goldene eintreten, denn diese schwelgt schon jetzt in dulce jubilo. Unsere Lehrer haben andere wichtigere Missionen als das Lehren. Die Tücherer möchten noch wissen, ob der Lehrer Majcen für seine Agitationen per Schicht oder per Tag honoriert wird, oder ob er die ganze Arbeit vielleicht mit einem Ausschussschmiede in Accord übernommen hat. Diese Frage beschäftigt meisten» Wirte, Schneider und Schuster und sogar Tischler, welche hoffen, dass Herr Majcen diese Neben-sporteln für gewisse, durch die Länge der Zeit grau geivordene Schulden opfern wird. Sonst müssten sie den Herrn doch an den Hals rücken I 6 GiMer Gemeinderattj. Cilli, lü. März. In der heutigen Gemeinderathssitzung verlas der Vorsitzende, Vice-Bürgermeister Julius Rakusch, einen Erlass des Statthalters, mit dem bekannt gegeben wird, dass der Kaiser für die Beileidskundgebung anlässlich des Ablebens des Erzherzogs Albrecht den allerhöchsten Dank auszusprechen geruht hat. Der Sparcasseausschuss hat in seiner Sitzung am 12. d. M. über Antrag der Direction be-schlössen, aus den Erträgnissen des Reservefonds des Jahres 1894 der Stadtgemeinde Cilli einen Betrag von 19.685 fl. 2 kr. zu wohlthätigen und gemeinnützigen Localztvecken zu widmen. Er ersucht in einer Zuschrift um Bekanntgabe der Verwen-dungsart, um die Genehmigung der Statthalter« einzuholen. Die mit lebhafter Befriedigung auf-genommene Zuschrift wird der Finanzsection zur Antragstellung in der nächsten Sitzung zugewiesen. In der gleichen Sitzung des Sparcasseausschusses wurde der Beschluss gefasst, zum Zwecke der Vorberathung über den anlässlich des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums des Kaisers beantragten Wohlthäligkeitsact ein Comite, bestehend aus den Herren Karl Traun, Dr. Johann Sajovic und Alois Walland, einzusetzen. Die Sparcasse-Direction ersucht nun in der be-züglichen Zuschrift um Vornahme der Wakl von drei Mitglieder des (^emeinderathes in das er-wähnte Comite und es werden über Antrag des GA. Dr. Johann v. Sajovic einstimmig gewählt die Herren Gustav Stiger. Julius Rakusch und Dr. Emanuel Wokaun. Herr Josef Pallos legt zur Genehmigung einen Plan vor, betreffend die Parcelliening und Ver-bauung der sogenannten Jnfelgründe mit villen-artigen Gebäuden. Nach diesem Plane erscheint der Straßendurchbruch über die Reiter-Realität diminiert und unterscheidet sich von dem Plane des Jahres 1893 wesentlich dadurch, dass die .Karolinenstraße ihre Fortsetzung nicht in gerader Linie findet, sondern nach Uebersetzung des Schusch-nitzabachea in südlicher Richtung abbiegt und ihre Achse nunmehr nahezu senkrecht zum Stromstriche der Sann steht. Sämmtliche parallele Straßen treffen in der Baulinie des projectierten Kaiser Franz Josefs-Quai unter einem rechten Winkel zusammen und erhalten die Richtung von Norden nach Süden und die Querstraßen von Osten nach Westen. Die Straßen sind mit 12 Meter Breite und mit Vorgärten van 5 Meter Breite in Aussicht ge-nommen. Dieser Plan nebst Eingabe wird der Bausection znr Vorberathung und Antragstellung überwiesen. Ueber eine Zuschrift der k. k. Bezirkshaupt-Mannschaft in Cilli wird beschlossen, die Wahl von zwei Bezirksvertretungs-Mitgliedern an Stelle des verstorbenen Dr. Josef Neckermann und des ebenfalls verstorbenen Andreas Zorzini in der nächsten Sitzung vorzunehmen. GR. Dr. Johann Sajovic referiert über einen Amtsbericht wegen Abschluss des Kaufvertrages mit Frau Marie Kolschek hinsichtlich des Hauses Nr. 24 in der Schulgasse. Die Section beanttagt, mit dem Abschlüsse des Vertrages solange zu warten, bis der Mitbesitzer Dr. Josef Kolschek zurückgekehrt sein wird. Angenommen. GR. Oberingenieur Emanuel Piwon referiert über eine Eingabe der k. k. Gymnasialdireciion in Cilli um Ueberlassung eines Spielplatzes für die Gymnasialjugend und beanttagt namens der Section. es fei der halbe Theil des Glacis an der Laibacherstraße als Spielplatz gegen Ent° richtung eines jährlichen Betrages von 10 fl. zur Verfügung zu stellen. GR. Michael Altziebler beanttagt hingegen, dass der fragliche Platz der k. k. Gymnasial-direction als Spielplatz für die Schüler unentgeltlich zu überlassen sei, welcher Antrag nach einer längeren Debatte auch angenommen wird. Die Dauer der Ueberlassung wird vorläufig nur für ein Jahr festgesetzt. Der gleiche Referent berichtet über einen Amts-vortrag, betreffend die Bestimmung der Straßen-breite für die zu eröffnende Schillerstraße. Ueber „Dentfche Wacht" seinen Antrag wird die Straßenbreite mit zwölf Meter bestimmt. Dem Gafthofbefitzer Anton Skoberne wird die Belassung eines eigenmächtig hergestellten Baues gegen ein Pönale von 200 fl. und Ausstellung eines rechtsverbindlichen Reverses, worin er sich verpflichtet, der Stadtgemeinde Cilli, wenn ein Straßendurchburch gegen die sogenannte Insel er-folgen sollte, zu diesem Zwecke den erforderlichen Straßengrund um 1 fl. per Quadratmeter ab-zutreten, bewilligt. Herr Gemeindeausfchufs Dr. Kowatschitsch berichtet namens der Rechtasection über eine Vor-stellung der Posojilnica gegen den Ge-meinderathsbeschluss, wonach von Bau-materialfuhren, welche für Neubauten in der Stadt bestimmt sind, die Hälfte der tarif-mäßigen Mautge bür eingehoben werden soll. Die Beschwerdeführer verweisen daraus, dass ein derartiger Beschluss nicht danach angethan sei, die Bauthätigkeit in Cilli zu heben; der Umstand, dass ein solcher Beschluss gerade jetzt, wo die Posojilnica einen Bau aufführe, gefasst wurde, während bisher alle diese Fuhren mautfrei be-handelt wurden, lasse eine gewisse Animosität darin erblicken: der Gemeinderath fei überhaupt nicht berechtigt, eine solche Abänderung des Mauttarifes vorzunehmen, indem die Baumaterialfuhren gesetz-lich von der Enttichtung der Mautgebüren befreit seien. Der Berichterstatter widerlegt in gründlichster Weise Punkt für Punkt die im Recurfe vorgebrachten Behauptungen, die Baulust in Cilli fei in stetem Wachsthum begriffen; der Anwurf einer Animosität fei ganz und gar nicht am Platze, weil durch den in Beschwerde gezogener Gemeinderathsbefchluss sämmtliche Bauherren den Stadt ohne Unterschied der Nationalität bettoffen werden; die Einwendung, dass Baumaterialfuhren nach den, (besetze mautfrei feien, ist gänzlich un-berechtigt, denn eö sind gesetzlich nur jene Bau-maumaterialfuhren mautfrei, welche für anlässlich von Elementarfchäden auszuführende Bauten bestimmt sind. Die Section stellt somit den Antrag: ES werde dem Recurfe keine Folge gegeben und derselbe werde der Statthalter« zur Entscheidung vorgelegt. Gemeindeausfchufs Mareck will im bezüglichen Vorlageberichte ausdrücklich hervorgehoben wissen, dass ja gerade die beschlossene Herabminderung der Mautgebüren für die Baun»alerialfuhren ein Beweis fei, dass hier von einer Animosität nicht die Rede fein könne. Herr Vice-Bürgermeister Julius Rakusch verweist auf die Befreiung derNeubauten von den Gemeindeumlagen, welche der Gemeinderath, ivenn er animos hätte vorgehen wollen, aufheben hätte können; es fei daher der Vorwurf der Unter-drückung der Baulust in Cilli gänzlich ungerechtfertigt. Der Antrag des Herrn Dr. Kowatfchitch wurde einstimmig angenommen. Ein Ansuchen des Kapuziner-Convents um Befreiung ihrer Sammelfuhren von der Entrichtung der Mautgebüren wird abgewiesen. Es wurde die Anfrage gestellt, in welchem Stadium sich die Reconstruction des Woglaina-steges befinde. Herr Gemeindeausfchufs Mareck theilt als Mitglied der Bezirksvertretung Cilli mit, dass diese Körperschaft einen Beitrag von 20 fl. beschlossen habe. Es wird allseitig gewünscht, dass diese dringliche Angelegenheit mit möglichster Be-schleunigung erledigt werde. Vermischtes. Die nationalcThätigkeit der„Südmart Einem Gewerbetreibenden im Bezirke Petto« wurde ein Darlehen von 200 fl. einem Kleinhäusler im Bezirke Marburg eine Unterstützung von 10 fl. gegeben. — Der verstorbene Landtagsabgeordnete Herr Julius Pfrimer hat der Ortsgruppe Marburg für ihre Studentenküche 100 fl. vermacht. Für diese hochherzige Gabe, die von seinem Sohne Herrn JiltiuS Pfrimer der genannten Ortsgruppe übergeben 1895 wurde, ist diesem der Dank ausgesprochen worta. Dank und Anerkennung sind auch den Ortsgruppe» Leoben und Marburg für ihre eifrige Thätigknt gespendet worden, ebenso dem Ausschusse des „Läd> marl"-BauernballeS in Graz. demKränzchen-AuSsämj!« (Obmann Herr Dr. Karl Tichebull) in Marburg und dem ganz besonders verdienstvoll wirkenden schich-führer der Marburger Ortsgruppe, Herrn Aleit Waidacher. — Aus die Anregung der Vereinsleitu« hin haben sich in Laibach deutsche Männer veren-iß», um eine Raif feisencasse ins Leben zu rufen. — D« gründende Versammlung der Ortsgruppe UebeLM in Steiermark findet Sonntag den 24. Möq statt. — Zu Korncuburg in Niederösterreich ist e«; Ortsgruppe in der Bildung begriffen. Von (Christlich-sociale» geprügelte Zo-cialdemokraten. Letzten Sonntag fand in der Volkshalle des Wiener Rathhauses eine Versaim» lung, welche gegen den Hausierhandel Stcllnnj nahm und die von christlich-socialer Seite «i» anstaltet worden war, statt. Der Versammlung wohnte auch eine kleine Anzahl socialdemokratische: Arbeiter an. Als einer von diesen den Redsa, durch einen höhnischen Zwischenruf unterbrach, cr-schallten Rufe: Hinaus mit ihm! und Hunderte j von geballten Fäusten erhoben sich gegen ihn. T«, Betreffenden gelang es noch, ohne ernstliche Miss-Handlungen erleiden zu müssen, aus dem Zaale hinausbugsiert zu werden. Weit schlimmer ergieiz es jedoch nach etwa einer weiteren halben Stunde dreien feiner Genossen, die auf eine gegen Hit Socialdemokratie von der Rednertribüne gefall»« verletzende Aeußerung reagierten. Unter einem ohren-betäubenden Spectakel wurden dies« drei Unglück» lichen durch die dichtgekeilte Menge zur AuSgang»-thür gezerrt, geschupft und gestoßen, man r i f i ihnen die Haare büschelweise au» dem Kopfe lind schlug sie mit den Fäusten auf den Kops und in den Rücken. Bei der Ausgangsthür deckten endlich zwei magistratische Saaldiener mit ihren Körper» die drei Arbeiter vor weiteren Misshandlungen unt machten der Scene ein Ende. Den ganzen Vorfall sahen die Herren Lueger und Liechtenstein mit großem Vergnügen zu. Thierscuchen. Es ist herrschend: Maul-un> Klauenseuche der Rinder in acht Höfen des II. unk V. Stadtbezirkes der Stadt Graz und in den Ae> meinden Eggenberg. EngelSdorf. FSlling. Hiyendorf. Kainbach, Liebenau. Pirka, Schattleiten, St. Peter, Straßgang, Thal und Thondorf des Bezirke« Gti^, Umgebung. Rotzkrankheit der Pferde in der Gemeinde Haslau des Bezirkes Weiz. Erloschen ist: Räude (Krätze) der Pferde in der Gemeinde Raznq des Bezirkes Leibnitz. Jahr- und Viehmärkte in ttnterfteier mark. 20. März: Brunndorf bei Marburg. Sibika, Bezirk St. Martin. Weilenstein, Bezirk GonobH. 21. März: St. Gertraud, Bezirk Tüffer. Rohttst. Lang, Bezirk Leibnitz. 23. März: Cilli, Windischsiri^ 26. März: Lemberg. Bezirk St. Marein, Stainz, Dobooa. Bezirk Rann. Tüchern, Bezirk Cilli. Wis-ll. Bezirk Rann. 27. März: Podplat. Bezirk Rohrtich. Der Häuptling der Lionx. Aus Cincinn^ü meldet die „New Yorker Staatszeitung": Ztr Sioux-Häuptling Ogallala Fire, eine altbekannte Sttaßenfigur unserer Stadt, ist letzter Tage a der Lungenentzündung gestorben. Wenn man Iz> dianer schön nennen kann, so verdiente Ogallala Fire mit Recht diese Bezeichnung. Thatsächlich hat er vielen Malern, welche die Jndianer-Reser vationen besuchten, unzähligemale gesessen. Die« und sich gelegentlich in Museen zu zeigen, war nach seiner letzten Schandthat — seine Betheiligung an dem Massacre am Little Big Horn, dein lIeneral Custer und seine Soldaten zum Opfer fielen — fein Lebensberuf. Seilten Namen hatte er sich durch die Einäscherung der Ansiedelung Ogallala erworben. Der Indianer, ein Mann von herkulischer Gestalt, war vollständig cioilisiert. sprach fließend englisch und auch leidlich deutsch, letzteres iafol« feines Umganges mit deutschen Malern. T« Maler John Hanse, mit dem er die Reservation bereist hatte, brachte ihn vor zwei Jahren mit nach Cincinnati. und seitdem hat er hier beständig gewohnt. Den Biercomment kannte er so gut wie ein deutscher Student! 1895 „Deutsche Macht" 7 250 Grad Kälte, also zehnmal soviel wie insere strengste Winterkälle, ist die niedrigste bis jfjt erzeugte, neulich von Professor Dewar in Lmdon erzielte Temperatur, die derselbe durch iWichea Verdampfen von comprimierter flüssiger atmosphärischer Luft herstellte. Interessant sind die Lmuche, die genannter Physiker nun mit ver-itiedenen Stoffen anstellte, um deren Verhalten kl so niedrigeren Temperaturen zu studiere». LbosKor z. B. rauchte und leuchtete in dieser Me nicht mehr, iveil die dazu nöthige Ver-tnvnungtwärme fehlt; viele andere organische Hrdmdungen jedoch zeigten bei der großen Kälte nnen Lichtschimmer; sie siengen an zu phoS-ppreöcieren; chemische Verbindungen von Stoffen, «ich? sich sonst sehr energisch und begierig ver-einigteit, fanden nicht mehr statt; ebenso wurden lichtempfindliche photographische Platten, bei dieser Temperatur dem Tages- oder Magnesiuinlicht aus-ßchxt, nicht verändert. Eigenartig verhalten sich tot Metalle, welche gegen alles Erwarten eine viel pjßere Zähigkeit und Festigkeit bei dieser niedrigen Üaiperatur zeigen, so z. B. hält Eisen bei 250 8wb gerade doppelt soviel, wie bei gewöhnlicher Lufttemperatur; die Anziehungskraft der Magnete «chsl bei dieser Kälte bedeutend. Pin* grohe Zusammenkunft. Rechnet man tot ganze Bevölkerung der Erde auf 1400 Mil» limen menschlicher Wesen, so würde für alle Raum ras der Oberfläche des Bodensees vorhanden sein. und dabei würd« diese riesige Versammlung nicht einmal allzusehr ins Gedränge kommen, da für jede Person vier Quadratfub Raum vorhanden wäre. Sollte unter einer solchen Last die Eisdttke brechen und da» ganze Menschengeschlecht in ein nasies Grab versinken, so würde der Wasserspiegel des Sees nicht höher als sechs Zoll steigen. Telegraphischer Schifssbericht der „Red Star Linie" Antwerpen. Der Dampfer „Illinois" der „Red Star Linie* in Antwerpen ist laut Telegramm am Ü.März wohlbehalten in Philadelphia angekommen. Menbahn-Kuhrordnung gilliz ab 1. C ctoücr 1894. tli», Wien: Absaw von Cilli! S chnel l zug 1 U. 45 3t. mittags, 1 U. 37 M. michiS; Postzug 5 U. 2t M. adcnds, 3 U. 10 M. nach!«; Personenzug 6 U. 25 M. früh; Gemischter Zug 8 U. 50 3S. früh (bis Mürzzuschlag). Cilli Trieft: Absahrt von Cilli: Schnellzug I u. 27 M. nachmittag«, 4 U. 18 M. früh; Postzug 10 U. 6 M. vormittags, l n. 51 M. nachli I P e r s o n e n z u g 5 u. 35 Tl. srüh (bis Laibach); GemischterZug5 N. 40M. abend«; Personenzug ö U. SO M. abends (bis Steindruck). Cilli WöUau: Abfahrt von Eilli: Gemischte Züge 7 U. 15 A. srüh und 8 U. 50 M. nachmittag?. Wöllan Cilli: Atsahrt vonWöllan: Gemischte Züge 5 U. 50 M. srüh und 2 U. 35 M. nachmittag«. Pöltschach (iiouobiq: Abfahrt von Pöltschach: 10 U. 25 M. srüh und 4 U. 10 M. nachmittags. Gonobiy Pöttschach: Abfahrt von Gonobitz: SU. 30M. srüh und 1 U. 10 M. mittags. Heutsdje Wacht (0tju »er »eulsche, lUIrrltitrnurks) erscheint Sonntaq und Tonnerstag. ^qngoprci^: Die „veutsche W a ch t" kostet (sammt de EonntagS - Beilage „Die Jüdmark" und der Monats-Beilage „^Mittheilungen über tand- und Hauswirtschaft" für Cilli mit Zustellung in'S HauS monatlich 55 kr., vierteljährig 1 fl. 50 kr. — Mit Postversenduug: Vierteljährig 1 fl. 80 kr. Einzelne Nummern 7 kr. VerlchlMellen der ..Deutschen Wacht" i« -teiermark: Unser Blatt ist in folgenden VerkaufSlocalen erhältlich: Cilli: Buchhandlung Fritz Ralch in der Rath-hauSgasie, Tabak-Hauptverlag in der Ri.thhaus-gasie; Tabak-Trafik Säger in der Grozergasse; Tabak-Trasik in der Herrengasse; Tabal-Trafik am Bahnhof. ZNarburg: Am Bahnhof. pragerhof: Am Bahnhof. Kran Luchhandlung Kienreich. Steinbrück: Am Bahnhos. Herbabny's aromatische GICHT-ESSENZ wir oxjliii). Seit Jahren bewährte, schmerzstillende (Einreibung tei allen ichmrrzhaften (nicht entzündlichen) ZustSnden, wie sie infolge von Zuglust «da irlältung in den Knochrn. Gelenken und Musleln snsch austretcn oder ______bei ZLitterungsivechsel und feuchtem Wetter periodisch H W r"|3> wiederkehren. Wirkt auch belebend und stärkend auf die Muskulatur. Preis: I Flacon 1 fl., per Tost Wr 1—3 Flacons 20 kr. mehr für Emballage. Nur echt mit neben- £ stehender Schutzmarke. Central versendungs-Depot: Wien. 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Nach Ablaus der Probezeit beträgt die Löhnung 400 fl. und eS haben die Wachleute Anspruch auf zwei Quinquennien k 40 fl. Die Dienstkleidung wird von der Gemeinde beigestellt, ebenso die Bequartierung. Bewerber haben ihre mit den Nachweisen über Alter, Zu-ständigkeit, Schulbildung, bisherige Verwendung und Kenntnis der deutschen und slovenischen Sprache, ersterer in Wort und Schrist, belegten Gesuche bis längstens SS. März l. I. beim Stadtamte einzubriugen. — Ausgediente Unterofficiere er-halten den Vorzug. Ttadtamt Cilli, am 12. März 1895. m Der Bürgermeister: S t i c x. zur sofortigen unfehlbaren Erzeugung sämmtlicher Spirituosen, ferner Tafelliqueure und Specialitäten liefere ich in brillanter Qualität. Nebstdem offeriere ich Es8igea&enzen,80',, chemisch rein, zur Erzeugung von pikant-scharfem Weinessig und gewöhnlichem Kssig. Keeept« und Placate werden gratis beigepackt. Für beste Krfoige wird garantiert. — Preisliste versende franoo. 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