.lain»'. II. Laibach, den 15. Juni 1874. Kr. 0. _ sammle, Ve Die Krainer Biene. Vereine-Organ der Bienenfrenmlc in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien. Kecluniati'.nen etc. '1er Mitglieder des .Kraiuer ISieiieniui-litsvereini'" »ind zu richten: An di» Itieuen£Ui'hti\ 'i. Druckkosten..................77!l !lti 3. Diplome...................182- — 4. Fachxeitungeu und Vereiiibbiblinthek.......„ 85'97 5. Lehrmittelsammlung...............115-95 tl.. das k. k Ackerbauministerium ergänzte diesen Bei rag durch Bewilligung weiterer 675 Ii. auf die unter der Einnahme angeführte Post von zusammen 875 Ii. Der Verein, iu der Absicht, der k. k. Landwirthschaftsgcsellschaft seinen besonderen Dank für die bereitwilligst gewährte Beihilfe zu hethütigou, überwit s dein Centralausschuss pro Jahrgang 60 slovenische und 10 deutsche Exemplare der „Krainer Biene" zur Verfügung mit der Bitte, solch« an unverinögliche Mitglieder der Land-wirthschaftsgosellsehafl zu vertheilen. Herr Vicepräsident Dr. H.-izlag, als Keichstags-abgeordneter in Wien anwesend, übernahm die S] eicl'.o Mission des Vereinsausschusses, Sr. Exzellenz dem Herrn Ackerbauminister tur dio so reichliche Unterstützung den Dank des Vereins darzubringen, tmd versicherte bei dieser Gelegenheit der Herr Ackerbaum iniBter den Verein seiner wohlwollenden Gesinnung. Ks wurden im ganzen fünf Ausschussitzungeu abgehalten, wovon drei in Laihach uud zwei im Wohnorte des Vorsitzenden. Die Anlage eines Vereinsbieueustandes, beschlossen in der Ausschussversammlung vom 12. September 1873 und theilweise ausgeführt, stiess auf unvorgeseheue Hindernisse. Der Vereinspräsident kaufte von einem Vereinsmitgliede vor der Bucli-weizentracht 120 Völker. Leider fiel diese wie jeder Bienenzüchter weiss, 1873 mehr als traurig ans und die betreffenden Völker mussten auf die Hälfte zur Ueberwin-terung redncirt wurden. Da die Vereinskasse dadurch einen Ausfall von mehr als 1 50 ti erlitten hätte, so nahm der Vercinspräsideut die Gesammtpost aufsein I'rivat-conto und beantragte die Uebertraguug der Anlage auf bessere Zeiten Wenn nicht schon iu der ßic^cnzuchtsaison 1874, die leider fast noch schlimmer begonnen als die ohnehin so nachtheilige 1873er, so holl't der Ausscliuss doch 1K7."> auch dies zu erreichet. Kin Verein, der im Entstehen ist, hat Auslagen über Auslagen, die ältere Vereine nicht mehr haben — muss sich daher nolens vdlens bei geringen Mitteln nach der Decke strecken. Es j>ab der W ünsche gar viele, uud wenn sie auch nicht alle befriedigt werden konnten, so hat trotzdem der Verein Wurzel gefaxt, das Interesse ist rege geworden, die Verei- sstöcke werden gesuchter und der Vereinsausschus darf hoffen, dass ihm von deu Mitgliedern das Zeugniss gegeben wird, er habe seine Schuldigkeit get ha n Protokoll clor Ausschussit/ung zu Smerek am 23. März ltS7d. Anwesend -: Vereinspräsideut l'.aron Rothschütz-, I. Vicepräsident .1. Jerič; Stellvertreter 1'. Sa Iva tor Pinta r (als Ersatzmann für Dr. Razlag, abwesend im Beicbsrathe zu Wien). 1. Vorsitzender legt Vereinsrechnung pro 1873 sammt Beilagen zur Prüfung vor; dieselbe wird richtig befunden uud genehmigt, und zwar: die Einnahmen mit.......1401 II. 00 kr. die Ausgaben mit.......1H72 „ 42 „ die .Mehrausgaben mit..... 410 II. 82 kr. 2 Die vorhandenen Diplome im Werths von 170 11. eiuestbeils, die noch zur Kiiiiialime im folgenden Jahre kommen, dann die gegenüber dem Präliminare von 1873 iu der Wirklichkeit um mehr als 101 II. 'JO kr. höher gewordenen Druck-und Diplom kosten anderentheils, gegenüber einem Ausfa 11 iu den präliiuinirtcu Einnahmen von nahe 400 fl., begründen die obige Mehrausgabe, uud ist zu Indien, dass eiu dadurch motivirtes Gesuch um nachträgliche Staatsunterstützuug pro 1873 gerechtfertigt erscheint. 3. Das Präliminare pro 18 74 wird festgestellt und die Einreichimg desselben an das hohe Ackerbaumiuisterium unter Veranschlagung der Einnahmen mit.............. 1450 H. und der Ausgaben mit . . ...........2740 . beschlossen.* Die Mehrausgabe von............12i'i» II. entsteht durch die Ansätze der Präliminarsposten: 4. von..........100 fl. 5........................450 „ ß. .....................260 , 7............ 70 . 10............180 „ 12. „ ....................350 „ Bezüglich Post 4 wird geltend gemacht, dass die Miethe eines Vereins-I oka les in Laibach zur Aufstellung der Lehrmittelsammlung eine selbstverständliche und dringende Ausgabepost ist, es daher der Entwicklung besonderer Gründe unter Hinweis auf das unumgängliche Bedürlhiss, auf die Förderuug der Vereinszwecke durch Veranschaulichuug. auf die Würde des Vereines überhaupt u. a. nicht bedarf. Post 5 findet seine Begründung iu dem Umstände, dass in deu ersten drei Monaten des Jahres 1874 bereits die Anmeldungen zum Bezüge von Verein sstöc k oil das Dreifache vom ganzen Jahre 1873 erreichten und dass selbst dieser Ansatz (450 fl.) kaum dem wirklichen Bedarfo voll entsprechen uud die Sisti-ruug nöthig werden dürfte. Zu Post Ii ist der Bedarf um 100 fl. gegen das Vorjahr höber prüliminirt. weil die M i t g 1 i e d o r z a h 1 fast das Doppelte erreichte, auch der T e x t d e r Vereinsblätter vergrösser t werden muss. Die Sämereien -Vertheilung (Post 7) botrellend, wofür die Vereinskasse mit 70 fl. belastet wurde, so glaubt der Ausschuss einfach darauf hinweisen zu sollen, dass alle Bionenznohtsvoreine Oesterreichs für die Verbesserung der Trachtweide bedeutend höhere Beträge jährlich verausgaben. Auch hier liegt Nutzen und Nothwendig-koit klar zutage. Bezüglich der lie p rasen tat ion des Vereins auf der 19. Wände r-versammluug deutscher und österreichischer Bienenzüchter zu Halle, Soptembar 1874 (Post 10), wozu der Vorsitzende vou dem Ehreumitgliede unseres Vereins, dem ständigen Vicopräsidenten A. Schmid eingeladen wurde, bemerkt ersterer, dass auch bei ihm Bedenken ontstandcu seien bezüglich der Opportunität und anderer Gründe. l>a er jedoch 1872 seitens der k. k. Landwirthschaftsgescllschaft in Kraiu als Delegiertor zu den Verhandlungen der IS. Wanderversammlung nach Salzburg gegangen und einerseits dort Gelegenheit gefunden, in Vertretung der Interessen österreichischer Bienenzüchter zu wirken (Petition an deu Beichsrath u. a.>, andererseits auch die sümuitlicheii Vereine Oesterreichs bis nun immer ihre Kepräsentan-ton zu jenen Verhandlungen entsendeten (wofür z. B. der mährische Verein 1S72 300 fl. präliminirte), so glaube er, dass jedenfalls der neugegründete .Krainer Bienenzuchtsverein", als trotz zchumonatlichem Besteheu einer der grössten des Reiches, die liereits geschehen! volle Berechtigung, ja Verpflichtung habe, sein Gewicht als Vertreter des Süden Oester -ri'ichs zur Geltung zu bringen und den Contact mit den noch lebenden Meistern sowohl als den Fortschritten Deutschlands zu bewahren und zu erneuern. In vertraulicher Besprechung nahmen hierauf die Mitglieder des Ausschusses die Gelegenheit wahr, über die Grundzüge zu conferireu, unter deu eine grössere Selbständigkeit und die Vereinigung der Vereine unter der Donau anzustreben sei. Uebergehend zur Motiviiung des Ausgabepostens 12 (350 tl.), betreffend die Betheilung von 8 — 12 Lehrern mit Stipendien zur Erleichterung des Besuches der Bieuenzucntsschule iu den Schulferien, entsprechend dem statuteumässi-geu Yoreinszwecke, wurde einstimmig anerkannt, dass in dieser Hinsicht seitens der h. Staatsregierung die Anrufung der erforderlichen Beihilfe ein Gebot des Verständnisses für die Interessen der Bienenzüchter, eine Forderung der Billigkeit sei, die sich dem Staate wahrlich mehr als hundertfach bezahlt mache. Der Vorsitzende übernimmt die Ausarbeitung des erforderlichen Gesuches au das hohe Ackerbaumiuisterium zur Beschlussfassuug für die nächste Sitzung. 4. Die Aufnahme von 156 neu angemeldeten Mitgliedern wird zur Kenntnis genommen, ebenso die Heprohirung einer Aumeldung gutgeheissen. Der Vorsitzeudo bemerkt, unter Dank für die Zustimmung der Herren, dass er ungern diese Anmeldung eines Bieuenziichters zurückgewiesen. Aber er glaube, dass einer notorisch so allgemein miscreditirten Persönlichkeit gegenüber der Verein seine Würde zu wahren habe. Es handle sich ohnehin um andere Vorkommnisse, die geeignet seien, den Verein in eine schiefe Stellung zu bringen. Im Interesse des Friedens und der Sache habe er dieser Provocation gegenüber dem Bieuenzüchtervereine des Landes, den das hohe Ackerbaumiuisterium selbst als den Vertreter der Bieiienwirthschaft Krains durch die Beauftragung zur Berichterstattung über einzelne Vorlagen anerkenne, geschwiegen, halte es aber für eine Pflicht der Selbsterhaltung, eiu ähnliches sich wiederholendes domentirondes Vorgehen kritisch bei der Instanz sowohl als auch in den landwirthschaftlichen Zeitungen öffentlich zu beleuchten; er werde immer festhalten au deu Grundsätzen des Bechtes, des Auslandes, der Billigkeit und nötigenfalls ohne jede Bücksicht nähme auf Opportunitätsmotive. 5. Vereinspriisidcut entwickelt sodann, unter Betonung der Erspriesslichkeit des engen Anschlusses au die Nachbarvereine, den Entwurf der seinerseits und zwischen dem Herrn Schmidt als Obmann des Vereins zur Hebung der Bienenzucht Steiermarks, im Beisein des Gutsbesitzers Herrn Bitter von Hempel der Filiale liadkersburg, die zu diesem Zwecke ihn in Smerek beehrt hätten, verabredeten Coiitractsbestiinmuugen. bezweckend die monatliche Lieferung einer Anzahl Exemplare der , Krainer Biene" au den dortigen Verein. — Gleiche Verhandlungen seien bezüglich Kärntens im Zuge, wo Vorsitzender die Gründung eines selbständigen Bienenzuchtsvereins mit dem ebenfalls gemeinsamen Vereinsorgano -Krainer Biene" bei persönlicher Anwesenheit in Klagen-lurt Aniang Mai eingeleitet habe. Die betrellenden Originalverträge werden in nächster Sitzung dem Ausschusse zur Beschlussfassung vorgelegt. 6. Die Mitgliederlisten ergeben die erfreuliche Thatsacho, dass täglich neue Anmeldungen stattlindou. Von den bis zum Sitzungstage augemeldeten 458 Mitgliedern beziehen 267 das Blatt in deutscher und 1!J1 das Blatt in sloveni-scher Sprache. 7. Dio Verfügung dee Vereinsvorstandes unter Hinweis auf den Kassestand bezüglich der Preise der Vereinsstöcke, sowie die X i c h t a b g a b e an Ausländer werden zustimmend und als selbstverständlich sich ergebend zur Kenntuiss genommen. 8. Nachdem im Präliminare bereits 11. 100 zur Miethe eines Vereinslokales eingestellt wurden, wird auch die Prälimination von fl. 20 zur Beschaffung der nöthigsten Schränke und Tische bewilligt. 9. Der Vereinsausschuss ermächtigt den Vereinspräsidenten auf Grund der entwickelten Modalitäten hin, die Organisation der Filialen und O r t s v e r -eine in Angriff zu nehmen, und verspricht letzterer in der nächsten Sitznng das betreifende Elaborat vorzulegen. 10. P. Salvator Pintar beantragt die Vertheilnng von BienenzuchtsgerFi -then zu ermässigtcn Preisen an die Vereinsmitglieder. Der Antrag wird prin-cipiell zum Beschlüsse erhoben und die betrelfendeii Gegenstände ausgewählt, jedoch die Durchführung bei der notorischen Mittellosigheit des Vereins von der Bewilligung der bei dem hohen Ackerhauministerium zu erbittenden Subvention abhängig gemacht. Geschlossen ut supr«. Zur XIX. Wanderversammlung deutscher und österreichischer Bienenwirthe. Behufs Geschäftsvereinfachung wollen alle die XIX. Wanderversammlung deutscher und österreichischer Bienenwirthe betrellendcu Zuschriften an -Herrn Hauptmann Dogenkolbc in Halle a. d. S., Provinz Sachsen" gerichtet worden. Das Präsidium der XIX. Wanderversammlung deutscher und fisterr. Bienenwirthe. Vereinsnachrichten. Diiit.1i (lie VcreinBleitung des krainer Ilienenzuchts-Vereins (Smerek, Post PösendorO kann '""zogen werden: Drohnenfangtrichter ä 1 fl. 10 kr.; Wabenzange H5 kr.: Sc. Ii war in fange r (um aus der Kntferniing, oline Leitern zu benöthigen, Schwärme einzulassen) 2 tl. Iii kr.; Schw armhcutel (zum Abfangen der Schwärme vor dem Kluglnclie) ü 1 II. 7U kr.; Hc.li warmspritze 2 II. 25kr.; Rofruicheur (zum Zusetzen der Königinnen, Vereinigen der Völker etc.) 70 kr.; Drosophur (mit Kautschuk-I>ruckliallon, englischer) & 2 tl Futterrilhmchon fiii kr.; Futternapf mit Bchwimmdecke 20 kr.; Rauchdruckapparat 1 tl. 60 kr.: Ran Chi unten zu vnrst. per Dutzend 20 kr.; strusslmrger Raucherpatent pfeifen mit Ran c h 1 eit u ngs rolir 1 fl. 00 kr.; amerikanischer D ralit tubus als Sc h u tz liuuhe 1 tl. tili kr.; gewöhnliche Drahtmaske 1 tl.; S c hut sb louse (Drahtmaskc mit licih u. Aermelnaus StotV) 811.7Ökr.; Drahthalhmasko(Dienenbrille zum Schutz von Augen und Nase) 65 kr.; WabonmesBer (fiir Kasten oder Körbe) 50 kr.; Wabeuheheinesser 45 kr.; AusstOBsmeiBer 50 kr.; lange Putzkrücke ISO kr.; Stalil-Piitsschaber 45 kr.; zwei Nutenroinigungskrückcn iV ISO kr. und ü 25 kr.; Putzhaken 10 kr.; 100 Dzicrznn-stitbchen I II.; 1000 Rahmohenstifte 35 kr.; Nutensäge und Nutanhobel 1 fl. 25 kr.; /.ollstab und Metermass, zuNaiuinenlegbar, A :I5 kr.; Herbarium mit 100 bis 200 liienen-niihrptlanzen 7 bis 15 Ii. Hiezu eine Beilage. Beilage zur „K-rainer Biene" vom 15. Juni 1874. Bienenkran k h ei teil. (Fortsetzniis.) Dir WeiseluiirMht iirkci t. (Vom Vereinsvorstauile.) Die K vn n zeich en der Weiselunrichtigkeit äussern sich in versch iedener Form. Ist gar keine Königin vorhanden, so nennt man den Stuck weisellos, weil die alte abgestorben oder die junge auf dem HochzeitsHuge verloren ging und entweder gar keine Brut (oder doch nur bedeckelte) vorhanden, so dass die Bienen sich ein neues Weisel nicht erziehen können. Oft auch konnte die junge Königin aus Mangel an Drohnen oder passender Temperatur (18—20") oder wegen verkrüppelter Flügelbildung nicht zum Befruchtuiigslliige gelangen und blieb unfruchtbar (d. h. ganz ohne Eierlage oder dndinenhrütig). Häufig auch wirkt das zu hohe Alter (über 3 Jahre) oder die fehl erb alte, schwächliche Kör percons t i tu t i on. speziell der Goschlechtstheile, auf die Eierlage, die im erstereit Falle vereinzelt, hie und da vertheilt, nicht geschlossen erscheint oder gauz aufhört; im letzteren aber regelmässig durch Drohueubrütigkeit sich äussert. Diese kann aber auch, wenn keine Königin im Stocke, von einer eior legenden Arbeitsbiene, die als Weiselstellvertreterin figurirt, herrühren. Die Entstehungsursachen ergeben sich zumeist aus den Kennzeichen und begründen sich häutig in der Nachlässigkeit und Unkoniitniss des Züchters. Heilmittel ist das beste (nach der jedesmaligen Beseitigung der fehlerhaften Königin oder deren Stellvertroterin) die vorsichtige Zusotzuiig einer guten befruchteten Beservekönigin, die Vereinigung eines schwachen weisellosen Volkes mit anderen weiselric.htigen oder das Zusetzen uiibedeckeller Brut behufs Erziehung einer Königin. Bei solchen Völkern, die häufig oder durch längere Zeit uubefnichtete oder fehlerhafte Königinnen hinter einander hatten, ist das Zusetzen unhedeckelter Brut nicht immer von durchgreifender Wirkung; hier empfiehlt sich die rebersiedlung oder die Erneuerung des Wabeubaues unter Beisetzung einer guten, fruchtbaren Mutter (mit etwas Honigfütterung). Völker ohne Weisel, die einer eiorlegenden Arbeitsbiene wegen weder eine zugesetzte selbst befruchtete Königin noch Weiselzcllen annehmen und eingestellte Brutwaben n i c h t zum Zwecke der Königinerziohung benützen wollen, heilt man dadurch, dass mau den sämmtlichen Bau sammt Bienen iu einen leeren Kasten circa 100 Schritte vom Bienenhaiise überstellt und von dort aus in den alteu Stock, den man mit neuem Wubeuhau. unhedeckelter Brut oder noch besser mit guter Mutter, die im Kälig anfangs eingeschlossen, versehen hat, abfliegen lässt; gewöhnlich befindet sich unter den zuletzt iin Kasten verbliebenen und zu vernichtenden Bienen die eierlegende Arbeitsbiene. Aeltere Königinnen sind zu kassiren; hat man Kescrve-königinnen nicht vorräthig, so nehme man die Königin eines anderen guten Stockes uud lasse diesen eine junge sich erziehen. Die Kulir. Die Kennzeichen der so häufig im Frühjahr auftretenden Kühr sind die starke Beschmutzung (durch dunkelbraune Fleckchen) des Flugbrettes, da Fensters, der Stockwände, der Waben und der äusseren Vorderwände des Stockes; das Vorfinden tori ter Bienen mit dick angeschwollenem Körper: Verminderung der Volkszahl durch da» nutzlose Bestrehen, sich zu reinigen: die Bieueu dringen nach aussen, trotz Kälte, erstarren und sterben ab. Entstehung und Ursachen. Längere, anhaltende Winterkälte bei trüben, bewölkten Tagen, Schneefalle. Die daraus folgende Unmöglichkeit, sich ausserhalb des Stockes normal des Kothes entledigen zu können, bewirkt eine Ansammlung der Ex-cremente in den Eiugeweideu. eine Erschlaffung der Darmfunctionen und die Bienen können sich entweder gar nicht entleeren (Verstopfung, die den Tod mit geschwollenem Körper herbeiführt) oder die Krankheit geht in Durchfall über: die Thiere entleeren sich dort, wo sie sich gerade befinden, also auch im Stock, auf den Waber. Die Luft der Wohnung wird eine ungesunde, meist tritt dazu eine Verkühlung, weil der ganze Wintersitz und der geschlossene erwärmte Bienenhaufen sich auflöst. Auch die meisten der übrigen Bienenkrankheiten schliessen mit der Bulir, zu deren Ausbruch die Einwinterung schwacher Völker (bei zu grosser Kälte im Wintersitz, Aufstellung des Stockes an feuchten Stellen oder Beunruhigung der Thiere im Winter bei scharfer Kälte) leicht beiträgt. Mangel an Blumcumehl. an Honig, besonders aber viel Fichtenhonig als Winternahrung, oft auch Blattlaushonig (Houig-tliau); allzu spät eingetragener, sehr flüssiger und unbedeckelt- gebliebener Honig, der, wie allfällig iiu Herbst gebrauchte Honigsunogate (Malzsyrup, Kartoflelsvrup. Traubenzucker) häufig säuert, ebenso Java-, Cuba-, Havanna- und anderer überseeischer, gewöhnlich unreiner Houig, die auf der Seereise in Gäbrung übergehen, führen die Bulir herbei Auch Vögol, die zur Winterszeit die Bienen durch picken an den Stock, um sie herauszulocken und zu verspeisen, beunruhigen, so dass sie das Winterlager verlassen und sich verkühlen, können zur Entstehung der Krankheit beitragen. Mittel. Dieselben ergeben sich bei aufmerksamer Durchsicht der Entstehungs-ursachou von selbst. Man wintere nur volkreiche Stöcke und recht warm ein, sorge für gute gesunde Honigvorräthc und lasse die Thiere über Winter hülisch in Hulio. Daun aber biele man die Möglichkeit ihnen dar, den Keinigungsflug zu halten. Selbst dann, wenn Schnee liegt, kann man an solchen Tagen durch Vorstellung eines Drahtkäfigs (oder licinigungs-Drahtküfiir) vor das Flugloch die Bieueu herauslocken, sich darin zu reinigen — ist es im Freien zu kalt, so ist der Stock ins warme Zimmer zu bringen. Stark beschmutzte Stöcke oder Waheu reinige man, nötigenfalls gebe man eine andere Wohnung. — Feberhaupt soll jeder vernünftige Bienenzüchter von Februar ah uio den Schnee vor und bei dem Bienenhause liegen lassen, sondern immer wegschaffen — wenigstens auf 2 Klafter Entfernung von der Front. Sollte auf plötzlichen Schneefall ein schöner Tag folgen und keine Zeit sein, den Schnee wegzuräumen, so sollte wenigstens dicht Bundstroh umher, besonders vor der Vorderseite gestreut worden. Der Gravenhorst'sche Bogenstülper. Ich werde seit einiger Zeit von verschiedenen Vorständen deutscher Imkervereine und einzelnen Imkern aufgefordert, in der Eichstädter Bieneuzeituug eiu gründlich motivirtes Urtheil über den in letzter Zeit von gewisser Seite in den dritten Himmel erhobenen Bogenstülper abzugeben, und zwar um so mehr, da ich iu der Bienen-zeituug ISliS S. 5 If. diesen Stock empfohlen hätte. So gerne ich nun auch diesen verschiedenen ehrenvollen Aufforderungen nachkomme, hindern mich doch zwei Gründe: 1. ist mein körperlicher Zustand, der mir nicht wohl erlaubt selbst zu schreiben, ein unbesiegbares Hinderniss und 2. will ich meinem alten lieben Freund Sclimid, der sehr für den Bogenstülper eingenommen ist, nicht wehe tliun. Dieser engelsmilde Charakter will niemand zu nahe treten und würde daher ein scharfes Urtheil über den Hogeustülper nur sehr ungern uud mit Widerstreben aufnehmen. Ich will daher, da einmal vielen Imkern au meinem Urtheil gelegen ist, dasselbe kurz iu der „Honigbiene" mittheilen. 1. Es ist durchaus nicht wahr, dass ich den Bogenstülper iu der Hztg. 18(18 1.1. empfohlen habe: ich habe dort nur gesagt, -dass der Hogeustülper ein offenbarer Fortschritt im Mobilbau sein würde, wenn sich aus einer recht bevölkerten und dichtausgebauten Beute jede beliebige Wabe leicht herausziehen uud wieder einschieben liesse." Schon damals aber, wo ich noch keiuen besetzten Bogenstülper gesehen hatte, fügte ich wohlbedacht hinzu: „Olfen gestanden, glaube ich noch nicht daran." (S. Bztg. 1868 S. 6.) Nachdem ich nun in den Jahren 1870, 1872 und 187.'} mehrfach Gelegenheit gehabt habe, stark bevölkerte honigreiche Bogenstülper zu sehen, geht mein jetziges Urtheil dahin, dass der Bogenstülper ein unpraktischer Stock ist, denn wo ich auch dichtausgebaute Bogenstülper traf, klagten die Imker, dass man nur mit Mühe eine Wabe herausziehen uud wieder einschieben könne, und fast niemals gehe dies ohne Manscherei und Zerdrücken vieler Bienen ab. •2. Weuu ich am Schluss meines Artikels (Bztg. 1868 S. (!) prophezeite: „Gravenhorst werde ein praktischer .Meister werden," so ist diese Vorhersaguug iu Erfüllung gegangen, donn wer mit einem so unpraktischen Stock, wie der Bogenstülper, fertig werden und erhebliche praktische Resultate erzielen kann, wie Gravenhorst sie erzielt zu haben angibt, inuss ein Meister sein. Statt meiner ersuche ich die drei grossen praktischen Meister Deutschlands: Datlie zu Eistrup. Günther zu Gispersleben bei Erfurt uud Heinrich Schulze zu Kochebeck bei Wittingen in Hannover, ihr Urtheil über den Bogenstülper in der Eichstädter Bienenzeitung abgeben zu wollen. Der gute Schmid wird noilais vdens willfährig sein müsseu, denn er wird einsehen, dass er den Bogenstülper so wenig halten kann, wie einst den D/.ierzon'schen Orginalzwilling mit blossen Stäbchen und Wirrbau im Haupte, für den er so grosse Anstrengungen machte. Auch Vogels Urtheil würde schwer in die Wagschale fallen; auch er wolle sprechen. München, den 10. Mär/. 1874. August Freiherr von Berlepsch. Bienenzuchtsbericht aus Vorarlberg. Vom Vcreinsmitglied Lehrer Knecht. Seit einiger Zeit ist man in Vorarlberg bemüht, die Bienenzucht mit mehr Sorgfalt zu betreiben, als ehedem. Im Jahre 1867 traten zu Dornbirn mehrere für die Förderung der Bienenzucht eifrigst bestrebte Männer zusammen und gründeten einen Verein zur Hebung d i («es landwirtschaftlichen Culturzweiges, dem sich in kurzer Zeit eine erhebliche Anzahl Imker anschloss. Die Vorstehung desselben entwickelte eine rege Thätigkeit, schrieb Wanderversammluugen aus, lies Mobilstöcke nach einem einheitlichem Masse anfertigen und gründete ein Vereinsorgan unter dem Titel „Vorarlberger Bienenfreund", welches Blättchen in unregelmässigen Zeiträumen erschien. Im Jahre 1872 erhielt der Verein vom hohen k. k. Ackerbauministerium eine Unterstützung von 4CK) fl. Aufgemuntert durch das Beispiel der Imker zu Dorubirn, wurden nun in Bregenz, Egg und Feldkirch Bieuenzuchtsveri'ine gegründet. Die letztern nennen sich Filialvereine, haben ihre eigenen Vorstellungen und Verwaltungen, sind aber nichtsdestoweniger mit dem Muttervereine verbunden. Die Gewächse, welche den Bienen eine reiche Ausbeute gewähren und die in vielen Gegenden Deutschlands und Oesterreichs häufig gebaut werden, fehlen hierzulande fast gänzlich. Beps, Esparsette, Buchweizen ur.d weissen Klee findet man beinahe nirgends und Linden gibt es in höchst geringer Anzahl. Dagegen stehen ausgedehnte Nadelwähler, sehr viele Obstbäume und grosse Wiesenflächen den Bienen zur Verfügung. Es würde die Bienenzucht bei rationellem Betriebe also doch einigen Nutzen abwerfen. Was die Bieiienwohnungen betrifft, so ist der Stülpkorb noch am häutigsten vertreten und wird in demselben die Schwarmzucht in der Weise betrieben, dass die schwersten und leichtesten Stöcke im Herbste abgeschwefelt und an Schweizer verkauft, die übrigen als „Leibimmen" überwintert werden. Die Vereine streben freilich eine bessere Betriebsweise au; allein es ist ihnen bisher noch nicht gelungen, alle die Vorurtheile der bäuerlichen Bienenzüchter zu beseitigen. Die Einführung der Krainer Bienen würde sich vielleicht auch für unser Land empfehlen, indem man dieselben als schwarmlustig rühmt. Unsere deutschen Bienen wollen nun einmal seit mehreren .Jahren nicht mehr lustig schwärmen, woran freilich nebst anderen Ursachen ganz besonders ungünstige Witterung die Schuld ist. Infolge dieses Umstandes findet man vielo Bienenhäuser leer oder bloss mit 2—3 Stöcken besetzt. An die Bildung von Kunstschwärmen getrauen sich die meisten Imker nicht recht und wären im allgemeinen die Naturschwärme mehr erwünscht Die Witterung war im heurigen Fiihjalir der Bienenzucht abermals ungünstig. Kalte Winde, liegen und Schnee hinderten dio Bienen durch drei Wochen lang zur Zoit der Obstbaumblüte am Ausfliegen und vereitelten die Hoffnung auf natürliche Vormehrung der Bienenvölker. Bienenzuchtsbericlit ans Tirol. Vom Vereiusmitglied l'larrer Assmuier. Das Jahr IHT.i war ein mittelmäsiges Honigjahr: der Juni war sehr gut. aber nach dem 12. Juli bekamen die Bienen sehr wenig mehr; daher blieben die Schwärme schwach, einige hatten gar nur (5—8 Pfd. Innengehalt, besonders die spätem. Die älteren Stöcke brachten es auf 30—42 Pfd. Nettogewicht; sie wären übrigens schwerer geworden, wenn nicht das vorausgehende Jahr 1872 gar so schlecht gewesen, denn die meisten Stöcke wogen im Herbste weniger als im Frühjahre beim Ausfluge der Bienen. Heuer holl't man glücklicher zu sein. Seit zwei Jahren fiel kein Honigtbau, der doch sonst hier nichts seltenes ist, weil Fichten sowie Lärchen und Tannenbäume sehr reichlich zu finden sind. Freilich werden unsere schönen Wälder von Jahr zu Jahr mehr abgeödet. Verlag und Redaction: Präsidium des Krainer Bienenzuchtsvercins unter Verantwortlichkeit von J. Jerič. — Druck v. Klein rnayr £ Bamberg in Laibach.