„Mhett, W«h>fta»>>, Zitt«, str Ml." Str. V?. Mittwoch »S. Junt »87«. Jahrgang »ie „Mardu'gtr Stitu»»« erschkmt i-den Soimtag, Mittwo» »od greitag. Preise — ,ar Marbiir«: aan.iöhri» S «„ »»Ibiäbr>a »N vierteliübn» I« ... «. »a«. "--»'Uch -« k- - wtt 8f, h«'bj-hn° 4 ?.. bei .wmll.'g. __Mlt 10. b« zwe»maliger m,t btl dreimatiger Mlt 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 tr. Jnseraten-Stempelgebiihr kommen. siir Auftellunfl i einmaliger Einschaltung Mt t. Zu« be««»>,t da« dritte Quarta« «nsere« Matte,. we«halt wir hiermit die freundlichste Einladung zur Prauu«eratt«u macheu. Pränumerations-Preis: Für Marburg mouattich S« kr., mit Zuftelluug V0 kr. mit P«ß»»rs»adu«g »iertelMrig »fi.. halbjährig4fl.. gau,jährig »st. Ate Administration der „Marburger Zeitung". Zur Geschichte des Tages. Die Zusammenstellung deS den Delegationen vorzulegenden RothbucheS ist bereits druckfertig und dürfte dasselbe schon in den nächsten Tagen unter die Presie gehen. Die Zahl der auf^unommenen Dcpejchen weist gegen das vorige Jahr eine wksentliche Erhöhung aus. Die Meldungen über den Gesundheitszustand Napoleons lautettn aest-rn wieder ein Mal ziemlich ungünstig. Ucber die Petition der PrlNM von Orlean s bezüglich ihrer freien Rückkehr nach Frankreich soll der M,Nisterrath eine günstige Bescheidung beschlossen. Napoleon aber dieselbe verworfen und dem Konscil zu neuerlicher Verathung überwiesen haben. Die Königin Jsabella von Spanien hat. wie auS Paris telegrafirt wird, am 25. Juni in Gegenwart spanischer Not.,billtäten eine AbdankungS Urkunde unterzeichnet. Die Pariser Börse vom Samstag war. wie gemeldet wird, durch daS Gerücht beunruhigt, der Fürst von Rumänien sei ermordet wor» den. Ueber die Entstehung dieses Gerüchtes verlautet, daß ein gricchischeS Z>er Kerr im Kaufe. Novelle von Ver«d vo« Ouseck. (Fortsetzung.) „Halten zu Guaden — ste haben gar nichts angenommen, ich meine von den Speisen, die ich vom Schlosse t^estern hinunter gel)racht. weder einen Löffel Suppe, noch ein Glas Wein — haben «esragt. wo eS her sei und dann nichtS angerilhrt. nicht einmal KouverlS und Ser vietten, sondern haben sich lassen Eier sieden und eine Milchsuppe kochen und — alles bezahlt." Das bleiche. Vornehme Gesicht deS Freiherrn tvurde dunkelroth. doch sagte er mit kalter Fasjung: „Wie gefällig. Mir kann es recht sein." Er tvinkte Heinrich, fich zu entfernen, aber dieser hatte noch eine Meldung zu thun. „Der Rittmeister trug mir auf. sprach der Diener, „dem Herrn Baron und der grau Baronin seine Empfehlung zu bringen. eS habe >ym sehr leid gethan. der Ehre persönlicher Bekanntschaft beraubt ^ »Verden —° „Schon gut." unterbrach ihn Herr v. Pronau ungeduldij,. er mir zweimal seinen Namen ein: Rittmeister Graf Aarberg" ' Sichtlich betroffen wandte nch dcS Freiherrn Blick unwillkürlich auf seine VemollN. er fah den Eindruck dieses wohlbekannten Namens auch an ihr. .i«.. dtirüber. sondern entließ den Diener durch einen wiederholten Wink. möglich sein. Pronau?" sagte die Baronin aufl,eregl. „Ware Aarberg unS lvttklich so nah gewesen nnd hätte sich erst zu er-kennen geben, als er weiter ging? Hat denn von seinen Leuten niemand seinen Namen genannt? Sollte er eS ihnen vielleicht ausdrücklich ver- 2ournal in Konstantinopel eine Derartiges meldende Depesche veröff^nt-lichte, die sich jedoch in Folge eingeleiteter Untersuchung als gefälscht herausgestellt hat. Ist die M«lnirtrti irreligiös? Es ist wohl unbfstreitbiir. daß die Verfolgungen, lvelche die Beken« ner des ChiistenthumS in den rrslen Jalirl>underten zu erleiden hatten, nicht wenig dazu beigetrag n htiben. die Verbreitung deS Christenthums zll fördern. —- Man machte seitdem noch oft den Versuch, den „heiligen Geist", der stch unter all'rlel Formen mainf stirt. zu dämpfen und zu ersticken, aber der Erfolg lchrt noch heute, daß es unmöglich ist, jenen „ewigen, göttlichen Geist der Wahrheit" zu lövten. Die blutigen Hinrichtungen der ersten Christen unter den römischen Imperatoren und die Scheiterhaufen der „heilig,en Inquisition" haben nur bewirkt, daß dieser göttliche Geist in der Mei scklieit immer mehr an Krast und Stärke junahm. und heute als eine weltüberwindende Macht dasteht. Als das Christenthum unter dem Kaiser Konstanlin zur SlaatS-religion erhoben wurde utid die Form der „Kirche" annahm, änderte sich das Verhältniß und die bisher Versolgten wurden nun Verfolger. Die „römische Kirche" h^u nch redlich bestrebt, ein Monopol deS Glaubens und Denkens sür die Menschheit zu schaffen, und kein Mittel der Gewalt gescheut, sich den Alleinbesitz jenes Monopols zu sichern. Ob und in lvie »Veit ihr das gelungen, sehen wir heute. Alles, was sich unterfing in irgend einer Art und Weise, mochte dieselbe auch mit der Religion in gar keiner Beziehung flehen, selbstständig neben der Kirche bestehen zu wollen, wurde unnachsichtlich bekämpft, verdammt und verfolgt. Alles, ohne Ausnahme, sollte sich der Kirche unterordnen, und nur von ihr und durch sie die Berechtigung zu ihrer Ezistenz empfangen. — Wie man nachher sehen lvird. konnte die Freimaurerei, ihrem innern Wesen nach, jene Suprcmatie der römischen Kirche nicht dulden, und zog sich dadurch die unmittelbare Verfolgung und den »vüthendin Haß derfel« boten haben, um uns nach so langen, langen Jahren durch ein Wiedersehen zu überraschen?" „Ich weiß eS nicht." erwiderte der Freiherr. .Mir lag der Ge-danke fern, daß ich unter der bewafflieten Macht einen Freund haben könnte, darum fühlte ich auch keinen Anlaß, mich nach dem Namen deS Herrn zu erkundigen, der gegen mein Recht, von der Last der Einquar-tierung befreit zu sein, mir die Ehre ihn zu beherbergen geben wollte. — Wenn rS unser Aarberg geivesen ist. thut eS Mir leid." „Du sagst das so kühl — Ksnrad Aarberg hat von dir doch mehr verdient!" Der Freiherr machte seine Gattin durch einen Blick auf die Gegen-lvart der Töchter aufmerkfam und sprach dann noch kälter: „Jedenfalls ist dieS Intermezzo ein Glück, denn es zerstreut unS in uns^en eigenen Sorgen!" tvie ein scharfer Pfeil traf, wandte er Mit diesem Vorwurfe, der sich ab uud velließ den Sa^,l. Die Mutter iiemühle sich, zu verbergen. „Mama, jage!" riefcn jetzt ihr verletztes Gefühl vor den Kindern .. , ^ beide Mlik>chen und überboten sich in Fragen nach dem Zusammenhange des rätl)selhastcn VerschwindenS ihres Bruders. Die Mutter konnte ilznen wenig genügen, und wenn sie eS auch gekonnt liätte. durfte sie die harmlosen '^e.len dieser Kindrr Mit all den traurigen Dingen betrüben, deren Verkettung sie nicht einmal verstanden Hütten? — Sie verwies sie an Elise, von der sie ivenigstens den äubern letzten Schritt erfahren konnten. „Und der Graf Atirberg?" jagte nun eines der beiden Mädchen, ^ die eigene Mutter lvußte sie k^lum zu unterscheiden, so ülinlich war nch daS liebliche Zwillingspaar. — „wie srid ihr bekannt mit dem Grafen Kon^d Aarberg? Wir haben sie niemals nennen liöri^n." „Wer lveiß. ob es Konrad Aarberg gelvesen ist." erividerte die Mutter. „Ich kann eS gar nicht gllurben. Konrad Atirbcrg wäre so nicht fortgeritten, er hätte es nicht über daS Herz gebracht, einen ganzen den zu. — Zu hassen und zu verdammen hat jclic Kirche, die sich die „alleinseligmachende" nennt, allezeit trefflich verstanden. Die unvekl^anglichen und erlichenen Lehren de^ «göttlichen MkiNers: „Richtet nicht, aur 0ap Ihr nicht j^nichtct werdet, verdammt nicht, auf daß Ihr nicht verdlinimt »verdet — ses,net. die Euch fluchen, verjgebet denen, die Euch verfol^^en und beleidigtn. — Liebe Gott über Allcs und Deinen Nächjtcn nii? Dich jelbst" — und je»e wunderbar schönen und sittlichen Worte drs Avostels: „Und wenn ich allen Glauben hätte, also daß ich selbst Berge vcrsepen könnte und hätte die Liebe nicht, so wäre eS mir nichts ttüße — Kindlein, was ich Euch aber sage: „Liebet Euch unter einander" — wie sind jene Lehren von der „römischen Llirche" befolgt und geübt worden'^ Das göttliche Gebot der Liebe und Duldung hat sie in Hnß und Verfolgung verkehr!. — Auch die Freimaurerei wurde, seitdem sie besteht, mit diesem Haß beehrt, und die „römische Kirche" ist biS in die neueste Zeit nicht müde geworden, ganze Berge von Flüchen und Berdammuntten aus die Häupter der Freimaurer zu schleudern. Nach dem Urtheile der „römischen Klrche" zu schließen, ist dcr Freimanrerbund die unsittlichste, abschrulichste und verworfenste aller meiischllchen Einrichtungen und für das Seelenheil deö Einzelnen müßle es weit besser sein, unter die Mörder und Diebe, als unter die Freimaurer zu gehen. Man halte das Lchtrre nicht für Uebertreibung oder Phrase, sondern lese nur eineS der zcihllosen. gegen den Bund geschleuderten ..Alban Stolz'schen" Pamphlete, die bisher in der Literatur des Schmutzigen und Gemeinen das Höchste leisten, oder man besuche nur einmal die Pr«digtei'. der fanatischen und fanatisirenden Mönche, die in Städten und auf dem Lande „das Evangelium der Liebe" predii^cn, und man wird zugeben müssen, daß das Angesührte nur die nackte Wahrheit enthält. Die Freimaurerei ist gottlos, wnl die Freimaurer keine Religion besitzen, so behauptet die „römische Kirche." Um zu wissen, ob jene Behauptung Wahrheit oder Lüge enthält, müssen zuerst di Fragen beantivortet werden: „WaS sind die Ziveckc und Ziele der Freimaurereiund „Womit beschäftigen sich die Freimaurer?" Da sich die „römische Kirche wvhl gehütet hat. jene beiden Fragen wahr, heitsgemäß öffentlich zu beantworten, und dadurch ihre Beschuldigungen gegen die Freimaurer zu bekräftigen, so soll es zu NuY und Fronlmen für Jedermann hier geschehen. Ein Jeder kann stch alsdann die Frage: Ist die Freimaurerei irreligiös?" leicht selbst beantworten und urtheilen ob die Freimourer wirklich drn „Fluch der Kirche" verdient haben. Die Frtimaurerci ist lveder eine politische noch eine Religions-Gesellschaft. — Die Freimanrerei verlangt Freiheit dcS Glaubens und Denkens. — allgemeine Duldung und Liebe. — Die von einem Neu'nifzunehmcuden geforderten Eigenschaften bestehen nur darin. dt^S Gute 'u erkennen und zu wollen — Eigenschaften, die gewiß nicht van irgend einem religiösen Glaubensbekenntniß abtiängig sind. Die Freimaurerei will als rein menschliche Aiistalt jeden Einzelnen dcr ihr Angehörenden bef.U)igen. gemäß der ihm von Golt angeiviesenca Bestimmung, ein würdiges und niihliches Glicd ia d^r großen Kette der zur Unsterblichkeit geschaffenen Wesen zn sein. Sie will auf diesem Wege zugleich ihren Beitrag leisten zur Veredelung der Menschheit im Allgemeinen. Die Freimaurerei wirkt nickt nur in geistiger Weise, sondern sie arbeitet auch praktisch ^urct) Berfolt^ung aller rein humanen Zwecke an der fortschreitenden Veredlung der Menschheit. Sie nntelstüßt und errichtet Wohlthätigkeits Anstalten aller Art. gründet nnd erliält Schulen — turz^ auf jedem Gebiete der Humanität entivickelt sie ihre Thätigteit zum Besten Tag. durch ein — Mißverständniß n'cht bei uns aufgenommen, einen ganzen Taig in unserer Nahe zu veriveilcn. vhne uns ein Lebenszeichen zu geben — ich halte daS sür ganz unmöglich.'' „Gewiß tvar eS der große Offizier, der an der Spitze ritt," sagte das Mädchen. „Hast du ihn genau gesehen. Anna? Kannst du ihn beschreiben?" fragte die Mutter. „O ich sehe so scharf und die Sonne scheint hell." versetzte Anna. „Ich könnte ihn zeichnen. Ein großer, dicker Mann — „Grob lvar Konrad." sagte die Mutter enttäuscht. „Die weitere Beschreibnnli paßt nicht." „Wie lange hast du aber den Grasen Aarberg nicht gesehen, liebe Mama?" fragte die andeie Tochter. „Freilich. Johanna! — Er kann sich seit dcr Zeit sehr verändert haben — wie auch ich.^' s-Kte sie hinzu. „ElN breileS. rotheS Gesicht hatte der Offizier." fuhr die Erste fort, „und einen furchibarcn llnigen Schnurrl^art. ter hing ihn» biS auf die silliernen Schnüre ».n der Brust herab." „Das ist Konrad Aarberg nicht gewesen." sagte die Mutter ent schiedeit. „Du zeichnest einell sehr aelvöhnlichen alten Soldaten, unser Aarberg ivar eine oer edelsten Erscheinungen, die man sehen konnte.- „Schön sah der alte Offizier freilich nicht ans." bestätigte daS Mädchen. „Der junge ivar Hitbscher. nicht wahr Johanna?" Hat!e dcr Bater in seinem Vor»vurse docti lecht, daß er den Zivischen-fall ein Glitck nannte, nieil er die Gedanken von den eigenen Sorgen abziehe? l^nd !)atte anch dcr Solu«, »velcher das Vaterhaus bei nächtlicher Weile Verl,isscn. recht, ivenn er glaubte, bald genug vergessen zn sein? Wessen die Schuld ivar sreilich eine andere Frcige. Doch cinenl. detn Herzen dcr Mutter, dürfen «vir nicht nachsagen, daß sie ihres Kindes je vergessen könne. — nnd ivenn sie sich in diesem Momente auch mit einem anderen Bilde beschäftigte, lvelcheS plöjzlich aus dem Meere der Berg'i>i,tnheit vnfgclauc'.ir ivai'. so verdrängte dasselbe darum nicht daS Bild ihics ciimen Lohnes, der geglaubt hatte, sich selbst der Menschen. Gleich dem barmherzigen Samariter spendet sie ihre Wohl-thaten, ohne nach dem Glaubensbekenntnisse zu fragen. Der Freimaurerbund vereinigt Männer, die sonst getrennt geblieben waren; deshalb fragt er nicht nach dem, waS im äußern Leben die Menfchen trennt. Politik, kirchliche Konfession, bürgerliche Unterscheidungen. Verschiedenheit des Standes, der Nation, der Sprache. deS Alters. deS Reichthums hören auf, Gegenstände der Beschäftigung eineö Freimaurers zu sein, sobald er die Loge betritt. Dcr Freimaurer soll stch frei ^u erhalten suchen von der Herrschaft der Leidenschaften und der Vorurthetle. Der gute Ruf und die Ehre eines Freimaurers tvird erworben, begründet und befestigt durch daS Bestreben, in allen Verhältnissen deS Lebens so zu handeln, daß die Achtung aller rechtschaffenen Menschen und ein gutes Gewissen die sichere Folge dieser Handlungsweise sind. Proselyten zu machen ist dem Freimaurer streng untersagt: er darf Niemanden auffordern oder überreden, dem Bunde beizutreten. Wer keinen innern Drang in sich verspürt, mitzubauen an unserm Werke, der bleibe fern. — Mit vorstehenden, wahrheitsgetreuen, theilweise den Statuten des FreimaurerbundeS entnommenen Ausführungen, welche das Wesen und die Stellung der Freimaurerei zur Kirche darstellen, glauben wir getrost die Beantwortung der Frage: „Ist die Freimaurerei irreligiös?" — dem denkenden Theile des Publikums überlassen zu dürfen. Gleichzeitig entfällt auch hiedurch ein anderer Vorwurf, den man so häufig im Munde Gebildeter findet, d. h. solcher, die fich nie um die Freimaurerei gekümmert haben. eS ist der. daß die Maurerei eigentlich nur eine Spielerei sei. — Nun immerhin verdient eine „Spielerei." an der sich Männer, wie Franklin. Waischngton, Lafayette. Töthe, Lessing. Herder. Humboldt und andere betheiligte», eine ganz besondere Auf-mrrkfanlkeit. — Die „römische Kirche" aber wird mit ihren ELkommunikationen den Geist der Freimaurerei nicht bannen, im Gegentheil. es wird noch eine Zeit kommen, wo diese „römische Kirche" zn den gewesenen Dingen gehört, der Feeiniaurerbund aber, dessen Einrichtung auf unveränderlich feststehenden, sittlichen Gesetzen beruht, wird alsdann den ganzen Erdkreis umfassen, und die Worte unseres großen Meisters von Nazareth: „Ihr seid Alle Kinder meines himmlischen VaterS und allesammt Brüder" werden zur Wahrheit geworden sein. Aug. Rahaus. Vermischte Nachrichtw. (Zwei Leute, die sich für todt halten). Im neuen Irren-Hause zu Berlin befinden sich zivei Männer, welche von dem sonderbaren Wtthn l)esangea sind, sich alS Gestorbene zu betrachten. Sie liegen wie wirtliche Leichen steis und starr mit geschlossenen Augen im Bett, machen Nicht die leiseste Bewegung und können nur mit Gewalt zur Annahme von Speisen bewogen werden. Zu diesem Zweck richten die Warler diese Unglücklichen wie ein Brett kerzengerade im Bett auf. biegen dann gewalt« sam das Hüftgelenk, um sie hinsetzen zu können, öffnen den Mund und bringen die natürlich nur in flüssigem Zustand gereichte Nahrung bis auf die Zttn^.enivurzel, wo die Fortbewegung der Nahrungsmittel unwillkürlich durch Reflejionsbewegung geschieht. Der Eine hat auch noch nicht einen Ton von sich gegeben, während der Andere auf Fragen zu anttvorten pflegt; „Gehen Sie fort von meinem Grabe." verbaniien zn müssen. Arm nannte sie ihn auS mehr als einem Grunde. JesKt. nachdem sie den Gedanken an Aarberg aufge,»eben hatte, weil der Offizier, welcher sich mit diesem Namen gemeldet, weder nach seinem Benehmen. noch seinem Aeußeren nach Konrad sein konnte, jetzt kehrte ihre Seele um so inniger zu dem Sohne zurück und sie durfte Idie Kinder nicht sehen lassen, lvie der Schmez immer mehr und mehr ihre Stand-hastigkeit erschütterte. Als sie den Saal verlassen ivollte, um sich eii^sam auf ihr Zimmer zu verschließen, erschien endlich ihre älteste Tochter, die bis jetzt noch nicht den Muth gehabt hatte, dem Auge des L^aters zu begegnen. Gewassnet dazu, wie sie jetzt war, erleichterte eS doch ihr Herz, alt ihr furchtsamer Blick beim Ueberschreiten der Schwelle den Bater nicht traf, und sie eilte zur lieben Mutter, welche dadurch bewogen wurde, zu bleiben. Sie setzte sich und die Töchter nahmen Platz um sie her, wo in dcr Tiefe des Sa'UeS eine geschm^^ckvolle Gruppe von Polstermöbeln um einen großen ovalen Tisch gestellt tvar. „Du hast den Vater noch nicht gesprochen, Elise?" fragte sie die Mutter. „Ich suchte ihn hier," erividerte Elise. „Ich muß seinen Unwillen doch nun eininal tragen." „Hättest du nur ein Wort, einen Wink von diesem unglücklichen Plane.vorher fallen lassen!" seufzte die Mutter, „alles iväre vielleicht noch gut geworden. — Doch ich tvill dir keine Vorivürfe machen. WaS geschehen ist. läßt sich nicht mehr ändern. Dcr Vater ist freilich sehr iiöse — Uiid mit Recht! Deine Pflicht iväre eS gewesen, mir wenigstens dein Verirünen. daS ich zu besitzen glaubte, nicht zu entziehen.- „Mam.i." bat Elise mit etnem flehenden Blicke. „Ich will dir keine Vorwürfe machen." wiederholte die Mutter und hatte ihren Vorsatz doch schon gebrochen. es unS doch auch. Elise, wie alles gekommen ist." nahm Iohaiina fiir sich und Anna das Wort, da sie sich sehnten, den uner-it'aitelen Schritt ihres Bruders erklärt zu sehen. Er hatte ihnen freilich ziernlich fern gestanden, da er acht Jahre alter alS die kaum erwachsenen (Glücklich entbunden). Die pergangene Woche brachte dey Londonern da» seltene Schauspiel einer Entbindung auf der Bühne. — Im Augenblicke, wo eine Schauspirleein cineS kleinen Theaters die Bühne betrat, sank sie halb ohnmachtig zusammen und rief laut um Hilfe. Der Borhang siel ; die Zuschauer verharrten in großer Aufregung. Nach einer Weile that sich der Borhang ivieder auf und der Regisseur, welcher daS Lachen kaum Verhalten konnte, meldete, das» Miß Elvira H. soeben eineS gesunden Knablfins genesen sn. Diese Ankündigung wurde mit lautem BeifaUe auf,genommen und die Vorstellung nahm ihren Fortgang, indem eine Kameradin die Rolle übernahm. Klardurger Aerichtr. Marbnrg 29. Juni. (Das W a h l r e s ul t a t) über die LandtagSwahl der Stadt wird wohl eher verbreitet sein. alS wir dieselbe btrichten können, doch dir Details derselben werden noch immer interessant genug sein, um hier ihre Stelle zu finden. Nachdem am Morgen deS Wahltages von Seite der Anhänger deS,Gegenkandidaten Herrn Dr. gerd. Duchatjch ^roße Plakate aufgeschlagen und verbreitet worden waren, welche ihn als „Kind der Stadt" den Wählern empfahlen, begab sich eine große Zahl der GesinnuagS-genossen des liberalen Kandidaten. Herrn Karl Reuter um 8 Uhr in das Wahllokale, den RathhauSsaal. Der BezilkShauptmann. Herr Secd.r. eröffnete die Wakl mit der Zusammensetzung der Wahlkommission; diese bestand aus den Herren: Bizebürgkrmeister Stampft. Gemelndeausschüssen v. Kriehuber nnd Leyrer und den vom Bezirtehauptmanne berufenen Wählern Prof. Rieck, Dr. Traun, Karl Schraml und Dr. Schmiederrr. Bei dem ersten Versuche der Wahl mittels Bollmacht für eine Fiau protestirte Prof. Rieck gegen diele Wahl, tvetl die Entscheidung des Staat-hallers derselben entgegen sei, welcher Ansicht sich auch die Wahlkommission anschloß. Anfangs war die Betheiligung eine sehr starke, ließ jevoch spater nach, so dnß von 753 Wahlberechtigten sich 363 an der Wahlurne einfanden. waS, wenn man dir ungiltigen Frauenwahlen abzieht, die stärkere Hälfte der wirklichen Wählern gibt. DaS Resultat der Wahl war 248 Stimmen für Herrn Reuter. 114 für Herrn Dr. Duchatsch und 1 Stimme für Herrn v. Kriehuber. Nachmittag begaben sich viele Gesin-nullgSgeuossen deS liberalen Abgeordneten in die Brütil, wohin auch die von der Wahl in Wind. Graz zurückgekehrten Wähler auS Wind, gustriß kamen. Raketen wurden auf dem Platze vor dem Bahnhofe, wohin m. n die geistritzer zu ihrer Abfahrt begleitet, losgelassen und die Stadtmusik spielte heitere Weisen, kurz der Aubel und die Freude über die glückliche Wahl stimmte alle Gemüther heiter. Abends fand man sich endlich in der Eastno Restauration zusammen, wo Trinksprüche ernster und launiger Art beim perlenden Champagner sich drängte» und selbst die „Alten" sich mit den Jungen einten, um daS gemeinsame Ziel, die Freiheit aazusireben. (EinenBeweiS der Uebereinstlmv» ung). in ivelcher die klerikalen Wahlmänner mit den Urwählern stehen, lieferte die Ge. meinde Fauheim. Die Wahlmanner, Pfarrer Rath und Dwiak wurden am Abend deS 23. d. M. m»t einer Katzenmusik beehrt, ivoduich die Gc-mcmde kaum eine Uebereinstimmung mit den Kandidaten Dr. Seruec und Dr. Radey auSspreclzen wollte. Derselbe Herr Psarrer hatte am Morgen eine slovenijche Fahne an der Reichsstraße nächst der Gemeinde-grenze auSgesteckt. am Abend beeilte er sich, selbe einzuziehen, ehe noch die W. Felstrjtzer Wahlmänuer an dieser SlrUe vorüberkamen. c»,- . Wahlergebniß) der LandlagSwahlen für die Städte und Märkte und für die Handelskammern ist folgendes: Im Wahlbezirke: Innere Stadt Graz wurden 454 St'M-Mkn abgegeben-, t;c!v?blt wurden: Dr. Rechbauer mit 452 St. und Dr. Ritter v. Schreiner mir 449 Stimmen. 3m Wahlbezirke: Borstädte in Graz wurden 975 Stimmen abgegeben; gewählt wurden: Dr. Schloffer mit 939 und M. Ritter v. Franck mit 911 Stimmen. Bruck an der Mur: Der liberale Kandidat Dr. Wannisch erhielt 193 Stimmen von 195. Emperger und Schmiedel wählten klerikal. In Hartberg »vurde Dr. Moriz v. Kaiserfeld mit 306 Äim-men. und in Murau einstimmig gewählt. Leoben: Gewählt wurde Hofralh Tunner mit 203 Stimmen. Windischgraz: Einstimmig wurde gewählt Dr. Jakob Chmer mit 206 Stimmen. Zu den bürg: Ebenso einstimmig gcwählt wurde Dr. Aleckh mit 233 Stimmen. Leibnitz: Hofrath Stremayr wurde mit 277 Stimmen gewählt. Fürstenfeld: Der liberale Kandidat Payrhuber wurde mit 328 gegen 6 Stimmen gelvählt. RadkerSburg: Einstimmig wurde gewählt Dr. Portugal! mit 206 Stimmen. Frohnleiten: Dr. HeilSberg mit 124 gegen 76 St.. welche der Prälat v. Rein erhielt. Voilsberg: FabrikSbcsitzer Scholz ivurde gewählt mit 232 St. ,,egen 2 Stimmen. Liezen: Gcwählt »vurde Dr. Lipp mit 214 gegen 52 Stimmen für Direktor Zeirins^er. Cilli: Der liberale Kandidat LandeSgerichtsrath Tomschütz siegte mit 294 Stimmen gegen den Nationalen Dr. Jpaviö, dem 152 Stim-men zufielcn. Pet tau: Direktor Fichna tvurde mit 287 gegen 113 Stimmen geivählt. Die Grazer Handelskammer ivählte die Herren; Prof. Dr. Michel, Remschm'dt und Syz; die Leobncr H^nldelskammer wählte die Herret'. Ritter v. Waser. Dr. Gmeiner und Direktor Stummer. Windischgraz. (Donariberg und Unterkunft dort.) ES ist überhaupt eine Schmach für unS im Lande, daß lvir nicht nur oft selbst erst müssen auf die Naturschönheiten der Steiermark aufmerksam gemacht werden — sondern, daß Fremde meist auch erst den Jnpuls geben, zum Genuße derselben einen hulbwegs tauglichen Lomfort zu schaffen: eS war so am Stuhlegg bei Mürzzuschlag. tvo nur durch deS unermüdeten Jägers Anstalten ein HauS t^ejchaffen wurde: es tvird so iverden am Zirbttzkogel, wo auch nur der österr. Alpenvcrein Anstalt macht, das dieser einzig schöne Aussichtspunkt bekannter und zugänglicher werde; es lft so beim Donati. ivo auch der Redakteur deS „Tourist", einer Fachzeitschrift im eigentlichen Sinne des Wortes, eine gedi'gene Monograsie lieferte, in Folge deren man glauben sollte, daß cillsogleich Anstalt gemacht würde, ivenigstcnS eine Unlerkunftsljülte, ein Gloii.tt, oder dgl. zu schaffen. Wohl hat Dr. Fröhlich Nicht nur auch in seiner Monografie von SauerblNnn Rohilsch davon gesprochen, sondern seiner Zeit auch Hand an s Werk gelegt, denn die zw.ckmäöi.^en Aula^en rühren von ihm her, allein seit seiner Berufung nach Wien lst's wieder beim Alten und wir Steierer müssen uns den Borivurf der Indolenz grfullen lass.n, lvenn sich nicht Jemand findet, die Sache in Angriff zu nehmen. I. L. H. Zwillinge war, und sein ernster, verschlossener Sinn mit ihrer kindisch offenen Fröhlichkeit nicht Harmoniren konnte. Geliebt hatten sie ihn aber dennoch, obschon er sie oft gescholten und mit bitterem Spott Übergossen hatie. und so waren sie durch sein räthselhasteS Verschwinden erschreckt und betrübt worden. Die erste Nachricht »var aber auch dazu geeignet gewesen. Man hatte daS Zimmer des jungen Freiherrn tveit offen, sein Bett unberührt gefunden, daS HauSmÜdchen war mit dieser Entdeckung zuerst zu den beiden Fräulein geeilt, die sie besonders liebte. Diese hatten noch immer von den Kinderjahren her ihre Schlaf-stätte bei der Mutter behauptet, während Elise langst ihr eigenes Ge-mach besaß. Dadurch allein eben war eS möglich gewesen, daß die letztere ihren Bruder unbemerkt hatte begleiten könnet». In unbestimmtem Schreck, tvelchen die sonderbare Entdeckung des Hausmädchens den Fräulein gemacht, hatten sie den Vater, den sie zu-sällig zuerst getroffen, gleich davon in Kenntniß gesetzt, ivrlcher jedoch die Nachricht zirmlich gleichgiltig ausgenommen und nur ein herbes Wore hingeworfen hatte, er iverde dem unordentlichen Leben zu steuern »vissen. Gleich nachher »var aber Dillich. der alte Fischer. auf daS Schloß gekommen und hatte ein nasseS seidenes Taschentuch gebracht, das er im Hirtensee schivimmen gesehen und herausgezogen hatte, als er kurz vor Tage nach den Reusen ausgefahren lvar. — Das war öineS von WolshartS Tüchern, die Ausgeberin im Schlosse der er eS zuerst gezeigt, hatte eS auf den ersten Blick erkannt und der Mutter die entse^tiche Mittheilung sogleich gemacht. Welch ein Blitz er-hellte nun schaurig daS düstere Geheimniß! Die Mutter brach vor dem grellen Lichte desselben zujammkn. — Der Vater war bis in die Grundfesten seines felsharten Sinnes erschüttert, wlewohl er e» äußerlich zu verbergen strebte. (Fortsetzung folgt.) Gingesandt. Die delikate Heilnahrung R.ovalv8c;lvrs äu heilt alle Krankheiten, die der Medicin widerstehen; nämlich: Magen. Nerven-, Brust'. Lungen-. Leber-. Drüsen-, Schleimhaut-. Aihem-, Blasen-und Nierenleiven, Tuberkulose. Schivindsucht. Asthma. Husten. Unverdau-lichkeit. Verstopfung. Diarrhöen. Schlaflosit,keit, Schwäche. Hämorrhoiden, Wasserfucht, Fieber, Schwindel. Blntaufsteit^en, Ohrenbrausen. Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwlingerschaft. Diabetes. Melancholie. Abmagerung. Rheumatismus, Gicht. Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin »viderstanden, ivorunter ein Zeugniß Seiner Heiligkeit deS Papstes, des Hofmarschall Grafen PluSkoiv. der Marquise de Brshan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die RevaleSeisre bei Erivachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis im Alediciniren. Castle RouS. Alexandnii, Egiipten, 10. März 1869. Die delikate ttsvkteseisrs Barry'» hat mich von einer chronischen Leibes-Verstopfung der hartnäctlgsten Art. worunter ich neun Jahre lang auf's Schrecklichste gelitten und die aller ärztlich u Behandlung widerstanden, völlig gelieilt. und ich 'ende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe der Natur. Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen! was alle Medizin nicht vermag, leistet Du Barry'» Rsvaloscivro, deren Gewicht, wenn in Gold bezahlt, nicht zu theuer sein würde. Mit aller Hochachtung C. Spadaro. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50. 1 Pfd. fl. 2.50. 2 Pfd. fl. 4.50 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — RLV»le8ojörs (Zko-eoltttvs in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl 2.50, 48 Tassen fl. 1.50 in Pnlvcr für 12 Tasscn fl. 1.50. 24 Tass.n fl. 2.50, 48 Tassen fl. 4 50. für 120 Tassen fl. 10, 283 Tassen fl. 20 . 576 Tassen fl. 36 — Zu bezithen durch Barry du Barry Co. in Wien. Goldschmied, gasse 8; in Marburg F. Kolletnig. Grazervorstadt, Tes^etthoff-straße 10; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßbur PiSztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Ha-selmeyer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Ober ranzmeyer;Grablowitz; in Lemberg Rot-tender; in Klausenburg Kronstädter; und nach allen Ge-genden gegen Baal oder Postnachnahme. , ^ ^ ^ Giugesandt. Bezüglich der Erklärung des Herrn Dr. Duchatsch inj Rr. 76 der „Mbg. Ztg/' habe ich, insoweit sich selbe auf die von mir und Herrn Demmel gefertigte Anfrage in Nr. 75 der „Mbg. Ztg." bezieht. Folgen des zu bemerken: Es ist richtig, daß ich Herrn Dr. Duchcttsch meine und dreier Mit b^amten Stimmen in Aussicht stellte, da ich der Ueberzeugung ivar. daß et der dcutsch'liberalen Pl^rtei angehört, derselben Partei, zu welcher stch Herr Reuter in der Wählerversammlung vom 18. d. bekannte. Ich war auf das Höchste überrascht, als ich aus dem Berichte des hiesigen Wahltomito's in Nr. 74 der „M. A." ersah, daß sich Hr. Dr. Duchatsch als Kandidat einer anderen Partei erklärte. Daß er nicht der na tional'klerikalen Partei angehört, wußte ich. aus welcher Ursache eben die Anfrage „er möge seine Partei näher bezeichnen" geschehen. Mit der Erklärung deS Herrn Dr. Duchatsch. daß er nur eine soziale Partei gemrint hat. ist die gewünschte Antwort erfolgt. Daß daS abgeschmackte Koterienwesen, welches in den Mauern Marburgs sein Unwesen treibt, so wkit gediehen ist. daß eS sich sogar auf daS politische Gebiet erstreckt, ist sehr bedauerlich, es lväre mlt dieser Zerfahrenheit wahrlich schon im Gemeindeleben mehr als genug. Daß meine und Hvn DemmelS Anfrage durch die ohne unserem Wissen und Willen untergesetzten Worte „nebst Gesinnungsgenossen" den Charakter einer Agitation gej^en Dr. Duchatsch. welche mir ferne gelegen ist, erhalten hat, habe ich heute nach der Rückkehr einer mehrtägigen Abwesenheit un-liebsam tvahrs,enommen. Dies erklärt mir auch die Gereiztheit meines persönlichen Freundes Dr. Duchatsch, welche in seiner Beantwortung gegen mich zu Tage ge treten ist, und zu welcher sonst kein Grund vorhanden gewesen wäre, da die Anfrage nur eine Klarstellung deS politischen Standpunktes des Dr. Duchatsch als LandtagSkandidaten. welche durch das von ihm fälschlich gebrauchte Wort „Partei" (hätte heißen sollen Koteric) erforderlich wurde, bezweckte und mit unseren privaten Beziehungen in keinem Zusammenhang steht. Marburg, 26. Juni 1870. Anton Wagner. Nr. 10223. Edikt. Am II. Juli 1870 um 10 Uhr Bormittag wird in der hiesigen AmtSkanzlei in Gemäßheit deS Bescheide« und EoikteS ddo. 11. März 1870 Rr. S176 die zweite exekutive Feilbietung der der Anna Waidacher gehörigen Realitäten Urb. Nr. 567 und 568 aä Burg Marburg im SchatzungSwerthe 4770 fl. und 5306 fl. staltfinden. ! K. k. Bezirksgericht Marburg am 11. Juni 1870. ^ Ein oder zwei sehr nett eingerichtete! ^ >°->' Lizitations-Edikt. Bon dem k. k. Bezirksgerichte Marburg als Realinstanz wird bekannt gemacht: Es wurde über Ansuchen der Frau Katharina Weitz äs präs. 19. Juni 1870 Z. 10719 in die freiwillige Versteigerung deS grundbüchlich auf ihren Namen vergewährten Gasthofes „zur Ttabt Meran" C.Nr. 105 Fol. 3 aä Grazervorstadt Marburg und Dom. Nr. 21 d aä Viktringhof gewilliget und die Äornalime derselben bei Einer VersteigerungS Tagsatzung auf Mittwoch den IS. Juli ISV« Bormittags 11 Uhr bestimmt. Dieser Gasthof hat eine äußerst günstige Lage als der nächste gegenüber den: Südbahnhofe in der Tegetthofstraße zu Marburg und befindet sich im besten Bauzustände. Derselbe wird um 20.000 fl. ausgerufen; bei der Erstehung ist ein Betrag pr. 3000 fl zu erlegen und hat sich die Eigenthümerin nach dem "chluße der Versteigerung über die vorbehaltene Ratifikation auszusprechen. Die näheren LizitatioSbedingnisse können in der AdvokaturSkanzlei des Herrn Dr. Kotzmuth in Marburg eingesehen werden. _K. k. Bezirksc^ericht Ä?arburg am 20. Juni 1870. Frciloilligtr Weingart-Verkauf. Es wird hiemit bekannt gemacht, daß Dienstag den IN. Juli l870 Vormittags 11 Uhr die freiwillige gerichtliche Versteigerung der ehemals Tafernerschen Weingart-Realitäten zu RodinSberg stattfindet. Dieselben bestehen außer dem gemauerten, mit Ziegeln gedeckten, in gutem Bauzustande befindlichen, mit doppelt eisernen Thüren versehenen, drei Wohnzimmer nebst sonstigen Bestandtheilen und einen gewölbten Weinkeller auf 50 Halbstartin enthaltenden Herrenhause und erforderlichen Winzereien, aus einem Grundkomplcxe im unverbürgten Flächenmaße von 45 Joch 851 Quadratkl. u. z. zirka 10 Joch tragbaren Rebengrund. Joch schlagbaren Hochwald. 18 Joch Wald minderen Bestandes. 4 Joch Kastaniemvald. nebst Obstgarten. Acker. Wiesen und Weiden. Diese Realitäten, bei Heil. Geist in der Gemeinde RodinSberg, e^nem der schönsten Punkte der HochkolloS. in einer Entfernung von 1^/, Stunden von der Stadt Pettau bei sehr guter Zufuhr gelegen, liefern als vorlierrschendes Erträgniß ein vorzügliches Weinprodukt und gewähren im gesundesten Klima den angenehmsten Aufenthalt. (470 Dieselben werden um den Betrag von 8000 fl. öst. W. ausgerufen, wovon ein lo^'/v Vadium zu erlegen ist ; die ferneren LtzitationSbedingniffe können bei dem löbl. k. k. Bezirksgerichte Pettau oder in der Kanzlei des k. k. Notars Franz Rodofchegg zu Pettau eingesehen werden. Edikt Von dcm gtfertigten k. k. Notar al« GerichltkommissSr wird kund- »» «,0^7 ^ M ^ ^ ^ ^ öu dcfsem Nachlasse gehörigen Vorrätbe an Bau- und ' ^ Tischlerholz, insbesondere vollkommen ausgetrocknete Fichten-. Lärche«.. ^ ^ ^ Eichen- und Nußbaumbretter, Pfosten und Staffeln. Brennholz und Der diesjährige Sl. U lri ti Vleh. und Jahrmarkt wird hierorts Steinkohlen, im Sckatzwerthe von 2716 fl. 90 kr., dann Pferde. Wägen und zwar ersterer am Freitag den 1. und letzterer am Samstag den und sonstige Glschäftseinrichtung am «. Juli 1870 und nöthigenfallS 2. Juli 1870 abgehalten werden. an den folgenden Tagen Vormittag von 9 —12 und Nachmittag von Stadtgemeinde Marburg am 17. Juni 1870. 3 — 6 Uhr auf dem Holzplatze nächst der Eisenbahn in Marburg an Der Bürgermeister: Bauealari. iden Meistbietenden gegen sogleiche Bezahlung und Hinwegnahme de» -----— ----^^^^^^^lerftandenen Gegenstandes im LizitationSwege hintangegeben werden. I^vlder IN I'r088es. M«rburg «m 22 zum is?» q, ^ M »475) Der k. k. Notar als GerlchtSkommtffar: Dr. Mull^. Wie alljährlich, so ist auch Heuer der Weg zu meinem Gasthause in Prosseg durch den Drauwald deS Schattens wegen zu empfehlen. Am rechten Dranufer ist ein Schiff zur unentgeltlichen tleberfuhr bereit. Bon Brunndorf an ist der Weg durch den Wald bis zur Ileber-fuhr mit Kalkzeichen an den Bäumen angez-^igt. Um zahlreichen Besuch bittet (483 I. Aelber. Die Minuendo-Lizitation 471 Über die nothwendigen Herstellungen und Reparationen an der Pfarr-kirche zu St. Lorenz en an der Kärntnerbahn und dlM Meßncrhause daselbst, im Gesammtkoftenanschlage pr. 1187 fl. 2 kr. wird hierorts am 4. Zult 1870 Vormittags von 11—12 Ulzr in der Gemeindekanzlei vorgenommen, wozu Bauunternehmer mit dem Beisatze eingeladen werden, daß die LizitationSbedingnisse und Kostenanschläge am Lizttationsortc und bei der k. k. Bezirksbausektion Marburg zur Einsicht aufliegen. Kirchenkonkurrenz Ausschuß St. Lorenzen an der Kärutnerbahn. An meine geehrten Herren Knnden! Um allen Mißverständnissen vorzubeugen, erkläre ich hiemit. daß das in der Kärntnergasse Nr. 227 liefindliche Spenglergeschäft unter meiner Firma von mir aus meine Rechnung betrieben wird. Was die Annonce der mir angetrauten Frau Josefine Ter bisch anbelangt, so halie ich nichts weiter zu erwidern, als das; sich dieselbe für ihre Arbeit nach Belieben von ihren Kunden bezahlen lassen kann. /ran) Tcrbisch. Epileptische KrSmpse (li^itii^juklu) heilt briesiicl) der Tpeeialarzt sür Epilepsie Doktor ED. in Verlin, jetzt: Louisenstraße 45. Bereits über Hundert geheilt. 32 prskt. Seit vielen Jahren leide ich an heftigen Zahnschmerzen, wodurch ich. obwohl noch jung, viele Sühne verloren, andere ober hohl und eariöß wurden, welche mir nicht nur da» Kauen sehr erschweren, sondern auch viele Schmerzen bereiten. Bor kurzer Zeit fand ich nun zufällig Ihr VortreWchtS A>atheri»>M»»dV«>ser! als Vl^hlthütigeß Mittel gtgei Iahlltidei angekündigt. Da ich nichts mehr wünsche, al» von meinen Zaynleiden befreit zu werden, so hatte ich nicht» Eiliftere» zu thun, als gleich diese» Mittel zu erproben. Ich kaufte mir also in der Apotheke^ zu Tachau 1 Klacon A«atherin-M«udVasser und sß«d seilt Nttzlichkeit und Wohlthätiakeit beftAtigt, denn «ach kurzem Vebrßuch desselben sthlte ich mein Zahnfleisch gellärkt u«d meine Zihne hörte» schuerzeu l»is! Auf mein Anratljeu bedienten sich nun desselben auch mel>rere meiner Areimde nnd^ Bekannten und fanden dieselbe wohlthätige Wirkung desselben. Indem ich nebst meinen Freunden Ihnen für dieses Mittel sehr danken, kann ,ch Ihnen die Ber-! sicherung abgeben, daß ich Zht vorziigliche» A«athtri»>M»»dva>str allerort» bestens rek^mmandiren werde. Ich wollte mir auch gleich Ihre in demselben Blatte angekündigte Zahn-Plombe verschaffen , allein der Herr Apotheker in Tachau hatte dieselbe nicht vorräthig und er empfahl mir seine von ihm bereitete Zahn-Plombe. Ich fer von ineinem Gatten Kranz Terbisch in Str. 7ö der Marburger Zeitung erschienenen Erkläruttsi gebe ich Hienut bekanut, das» mir derselbe siimmtliche im Spenglergeschäfte auS» haftenden Forderungen mittelst der Urkunde von 15». Juni 1369 in mein Sigenthum ab-^^etl-etcn hat. somit mir da» Recht zu deren Sinkassirung zusteht. ____Teraphtne Terbisch. Verantwortliche Stedaktion, AZruck und Verlag von ltduard Zanschttz in Marburg.