»843 S o n n e t t. (llebcrraschung.) c^^ie ei»e trenc Mutter ihre )?le?ntn Vor Schade» hüthet. ihren Fehlern wchret, Sie sorczlich pflrat und unernnidet lehret, D.iß Ecist u»d Körper sich harmouisch einen; Eo ließ ich aUer schöntli Wünsche keinen, Nach denen gern das Mcn'chltiherz beehret, — Daß nicht in Kummer sich der Frieden kehret — Im meiner Ecele klaren Spiegel scheinen. Im ernsten Kampfe war das Werk gelungen: Der Habsucht Gier, des NuhmeS stolzes Trachten, Die wilde Sinnenlust hab' ich bezwungen. Da sah ich Dich! und Wunsch um Wunsch cr' wachten: Von süßen Tritbcn überrascht, umschlungen, — Fühl' ich die Sehnsucht meinen Geist umnachlen.— N. Vaterländisches. statistisches aus Tnest. Zufolge einer, von der k. k. Prov. StaatSbuch-Haltung vcr'öffcntllchten Uebersicht wurden während beS MilitärjahreS 1841 in Tricst geboren: ehelich 1329 männlichen und 4353 weiblichen, und un-> ehelich 967 beiderlei Geschlechtes, zusannmn 3649 Kinder, gegen 3652 im Jahre 1840, 3337 im I. 1839 und 3257 im I. 1838. Der Religion nach waren 3461 katholisch, 49 akatholisch, Hl griechisch «nd 98 mosaisch. Dic Zahl der Getrauten bc« lief sich auf 616 Paare katholischen, 8 akatholischen, 14 gemischten, 9 griechischen und 25 mosaischen Gl^bens, zusammen 662, gegen 671 im I. 1840, K56 im I. 1839 und 674 ,m I. 1838. Darunter waren dem Alter nach männlich: 227 bis 24, 197 von 24 bis 30, 233 von 30 bis 40, 75 von 40 l»s 50, 22 von 50 bis 60 und 8 vsn 60 Jahren und darüber; weiblich: 115 bis 20, 144 von 20 biS 24, 187 von 24 bis 30, 155 von 30 biS 40, 53 von 40 bis 50 und 8 von 50 Jahren und darüber. Die Zahl der G c st orb e n e n betrug 2331 und zwar 1300 männlichen und 1031 weiblichen Geschlechts. Der Religion nach: 2171 katholisch, 41 akatholisch., 37 griechisch., 82 mosaischen Glan» bcnS. Dem Alter nach waren: 688 von der Geburt bis 1 Jahr, 452 von 1 bis 4, 240 von 4 bis 20, 349 von 20 biS 40, 287 von 40 biS 60, 253 von 60 bis 80, 53 von 80 biS 100, und 3 von 100 Jahren und darüber. Der TodeSart nach starben 2290 an gcwd'hnli'' chcn Krankheiten, 20 an Blattern, 3 durch Selbst, mord und 16 verunglückt. Ermordet wurden 2. Im Küstenland überhaupt waren. »84» »84V 1839 »83» Geboren 48,716 17,793 17,991 17,566 Getraute 3,956 3,428 4.009 3,743 Gestorben 12,512 15.269 14,897 12,253 zLord Byron und Fatima. (Erzählung nach dcm Tcko äc 1a 1?i-e55c.) 1. Nicht fcrn von dem Dorfe Ovcido, an dcl Stcll,, wo^in mehre Altcrchumsfolscher die alte Stadt Aby» dos verlegen, obgleich Hcro'S Leuchtthurm Leandern nicht mehr über den Hcllespcnt leuchtet, erhob sich im Jahre 1810eme Fischerhütte, bis zu deren Schwelle die Brandungdes Meeres schlug. Einige zerstreute Trümmer, halb unter Waldreben und Wmdcn verborgene Grundmauern, einige Capltälcr von Marmorsäulen, an denen die Türken ihre Zcltseile bcftstigcn: das ist alles, was von dcr poetischen Stadt übrig blieb, die Ovid besungen. 110 Es war in den ersten Tagen'des Mai. Auf dem Sandufer sammelte tief gebückt ein junger Mann in eiserne Eimer das Erträglich cines reichen Fischfanges und wHNdre nur von Z.it zu Zeit den Kopf nach sei» ner Frau hin, die auf der Schwelle der Hütte an eme,y rothen Wollenkleide nähce. Beim Anblicke dleser heitern, von Jugend und Hoffnung umstrahlten Gestalten mochte man leicht erkennen, daß diese Leute mit ihrem bescheidenen Glücke zufrieden waren, daß die Llede ihrer Armuth neue Reize lieh. Plötzlich rauschte das Meer auf und warf einen jungen, halb nackcen Mann an'S Gestade, dessen Kräfte gänzlich erschöpft schienen. Mit Anstrengung richtete er sich auf, schüttelte seine dunklen, nnt wei? siem Schaume bedeckten Locken und versuchte einige Schnitte zu machen;, aber seine Kiäfre verließen ihn, er wurde blaß und sank ohne Besinnung zu Boden. Der Fischer hatte ihn bemerkt und eilte hastig herbei. Er hob.ihm den Kopf auf, legte die Hand auf sem Herz, ob es noch schlage, lud ihn endlich auf seine Schultern und trug ihn in dle Hütte. Dort leg» len chn d»e beiden Eheleute auf eine Matte und bemühten sich, ihn wieder in'S Leben zurückzurufen. ^., Es war ein Mann von etwa dreißig Jahren und von vollkommener männlicher Schönheit, hätte nicht ein aufmerksames Auge ein kleines Mißverhält-nist i» der Länge seiner Beme und der Gestaltung eines Fußes entdeckt. Aus dem kühnen Schnitte seines Gesichtes und aus einem eigenthümlichen Zug« um dle Lippen sprachen brennende Thatkraft und hochfliegende Laune. D.r untere Theil seines Antlitzes hatte die reinen Umrisse altgriechischer Schön» hell. Seine Stirn war hoch und seine Miene trug nicht den. lelsesten Eindruck der Allragssorgen des Lebens» Die sorgsame Hilfeleistung brachte den Fremdling bald wieder zu sich. Er öffnete die Augen und blickte mit Verwunderung den über ihn gebeugten Fischer an, der den rechten Arm um den Nacken seiner Frau gelegt hatte, fu!)r mit der Hand nach der Stirn, als wolle er sich besinnen und murmelte, mit einem Blicke auf ein Medaillon an seiner Brust, haldlaut in englischer Sprache: »Ada, mein theures, unglückliches Kind! Und ich habe von Dlr nichtS, alS eine Haarlocke, von unbekannter Hand dem freund « und hcimalloscn Wanderer übersandt!" Nach diesen Worten versank der Fremde in trübes Sinnen. „Ewig unverbesserliches Geschlecht!« rief cr dann Mit stelzcm Lächeln; „thörichte Schulwcisen, die ihr , Hero'S poetische Liebe läugnet, was werdet Ihr fa-gen, wenn Ihr hört, daß ein Dichter den Hell«« spont durchschwömmen, um eine geächtete Wahrheit wieder in ihr Recht zu setzen?» Hierauf wandte er sich an den Fischer. „Von welchem Volke bist Du?" fragte cr ihn in türkischer Sprache. „Ich bin von Ooeido gebürtig.« »Du blst ein Tiuke,« sagte der Fremde und seine Stirn verdunkelte sich. »Trauriges Land, ws man die Knechtschaft in aller ihrer Erniedrigung, den Despotismus in seinem ganzen Schrecken findet!" Der Fischer sah ihn mit einem Blicke an, als habe er ihn nicht verstanden. »Auf meinem Gestade,« s^gte cr endlich, „kenne ich wedcr Gewalt noch Reue-Meine Welt fängt bei jencm Meere an und end,,r bei diesen Trümmern. Dieß, o Fremdling, ist all' mein Reichthum." Und er deutete auf seine Lebensgefährtinn, deren reine Stirn von harmloser Fröhlichkeit strahlte. Dle letzten Worte des Fischers schienen in dem Fremden emeu halb entschlummernden Schmerz wieder aufzustacheln. Sein Antlitz nahm einen ernsten, fast hoffnungslosen Ausdruck an. »O," rief er, »wenn die Sorge nie bei Euch wohnt, so verschließet vor mir Eure Thüre: w.'rfct mich zui'ück in die Wogen, welche minder treulos sind, als mein Glück und minder stürmisch, als mein Schicksal! Wo ich mich sche, läßt sich der Schmerz mit mir nieder!" Die beiden Ehegatten betrachteten ihn mit einem Blicke lebhaften Bedauerns. Der Fischer antwortete: „Der heilige Koran sagt: Suche nicht in das Verwehrte zu dringen. Nimm den Armen und den" Reisenden auf. Gott liebt die Wohlthätigen." Aber der gute Fischer sah nun, daß scin Gast, von Ermüdung und Fieber erschöpft, den Kopf hal^ te auf die Matte zurücksinken lassen und eben entschlummerte. „Dcr arme Mann muß sehr unglücklich seyn!* flüsterte die junge Frau mit nachdenklicher Stimm«. „Ach wohl," sagte der Fischer, und küßte fie auf die Stirn, »cr har leine Fatima, wie cs scheint.* (Beschluß folgt.) Aphorismen. Weder das Porttäliren der Gegenwart, noch die prophetischen Träume der Zukunft crweckcn in einem Kunstwerke jenes Interesse, das sich an 111 das Beleben der grauen Vergangenheit knüpft; denn indem wir die Gegenwart alS Frucht der Vergangenheit erkennen lernen, ahnen wir auch die Zukunft, als Resultat der Gegenwart. Von diesem Interesse fühlt man sich Utner den neueren Wer^ kcn vorzüglich von E. L. Bulwer's'. »Die letzten Tage Pompcjl's" ergriffen, — denn der Dichter er» weckr mit dem Posaunenruf seiner Phantasie die Tcdrcn in das Daseyn; Pompeji erhebt sich vor unseren Augen aus seinem vulkanischen Grabe; in seinen Straßen und Plätzen wogt der Strom des Le« bl'ns, der, nachdem er uns die Bilder der Ione und des Glaukus vorüberfi'chrt, hindeutet, daß seine schöneren Uferblumcn aus griechischem Blüthenstaub enrstammt sind, und daß die leisen, aus HcllaS her-übertöncnden Harmonien nicht zur Seele eines Vol» kes drangen, das an dem Schauspiele balgender Gladiatoren, und den Grausamkeiten der Arena Vergnügen fand. — Wie mit einem Zauberstabe führt uns der Verfasser siebzehn Jahrhunderte zu-rück — und zeigt uns, daß die Menschen jener Jahr» Hunderte nicht anderS waren alS wir. Wir treffen dieselben Leidenschaften und Bedürfnisse, die noch l'tzt die Menschenbrust beseelen. __ Den mächtigen, von keinem Lichtstrahl durchbrochenen Hintergrund dieses Seelengemäldes bildet Arbaces — gleichsam als Repräsentant einer Mythologie, die den Menschen Egoismus und Vergötterung seiner Leldenschaf-ten lehrt, aber diese Nacht wird plötzlich durchbrochen, der helle Stern des Christenthums erleuchtet die Gegend, und verbreitet um unser Daseyn das wärmende Licht unendlicher Liebe! Die weibliche Seele, die verschwiegen, friedfer-l>g, geduldig, Einsamkeit liebend, und züchtig ist, vereint alleS in sich, um das häusliche Glück eineS Mannes zu begründen, denn die Verschwiegenheit beweist Charakterstärke; die Friedfertigkeit Güte des Herzens; die Geduld weise Einsicht und Vertrauen "Uf Gott; die Liebe zur Einsamkeit eine fromme Erhebung des Geistes; und die Züchtigkeit ein rei» '"S, für alleS Gute empfängliches Gemüth. >_ Ein altes Sprichwort sagt: man sollc von den T^ten nichts als GutcS reden. Es gibt abcr Leute, ^e sich nur darum streng' an diese Maxime halten, "" um desto mehr Böses von Lebenden zu verbreiten. Dr. U. Feuilleton. (Emporkommen in dcrWelt.) Malvcglio '°2t: »Einige sind groß gcborcn, andere machen sich groß, und noch Anderen wird die^Größe zugcwor.-fen." Die meisten von denen, welche zu einiger Auszeichnung in der Welt gelangen, werden mchr oder minder von allen drei Umständen begünstigt: der Hauptpunct abcr ist, die Geschickllchkelt zu besitzen durch eigene Mühe groß zu werden. Ein Mensch kann die Umstände, aber die Umstände können den Menschen nicht in die Größe hercmzwängen. Er muß den Stämpel in sich tragen, oder er kann nie bedeutend werden; das Fortschreiten eines Menschen zur Größe kann abcr durch die Umstände beschlcu» nigt oder verzögert werden. Icder, der in der Welt emporkommt, muß em Talent besitzen, mag cs nun Talent zU.ktelarischer Auszeichnung, politischer Wichtigkeit, 'ot>er^Um Anhäufen von Schätzen oder zu anderen Sachen ^ die eine Größe bedingen, seyn. Naturgaben sind das erste Erforderniß für einen ausgezeichneten Menschen; es streitet nicht gegen unsere Behauptung, wenn wir ofr Narren in der Welt emporkommen sehen, denn Narrhcit besteht ganz wohl bei gewissen natürlichen Vorzügen, ja oft ist sie selbst ein natürlicher Vorzug. Ein Schwach-köpf kann ein musikalisches Talent besitzen, und sein Glück machen, ein großer Mann zu werden, weil er Pferdehaare über Katzendä'rnie ziehen kann. Zu-fälle wirken verschieden beim Emporsteigen begabter Menschen. Einige werden von Freunden empor gezogen und gestützt; Andere von FemdeN empor g«, stoßen; diesen Letzteren geht es am Ende besser, denn Feindschaft ist dauerhafter, als Frlundschaft. D»e Freundschaft zieht oft ihre Hand zurück, wenn man ihrer gerade am meisten bedürftig ist, Feindschaft ader stößt immer vorwärts, so lange sie kann. Ein Mensch ohne Freunde ist unglücklich__abcr Je- mand, der keine Feinde hat, mag olle Hoffnung aufgeben __ dem ist nicht zu helfen. Das Geheim» niß, in der Welt empor zu kommcn, besteht darin, daß man weiß, wie man seine Freunde und wie man seine Feinde gebrauchen soll. (Ein P r o z e ß z w i sch c n c i nc MP re uß en, Herrn Baron Mirbach, wie ihn französische Blätter nennen, und cincm Pariser Wcchslcr) erregte einige Aufmerksamkeit. Die Sache wiid auf folgende Ait erzählt: Die preußische Regierung war in Kenntniß gcsttzt worden, daß falsche preußische Banknoten zu Paris im Umlauf scyeu. Sie schickte deßhalb den Baron Mirbach als ihren Agenten nach Paris ab, um die Fälscher zu entdecken. Anfangs April sah Hr. v. Mirda ch in dem Fcnstcr des Wcchs« lcrö Soive einige jener falschen Banknoten auöge- 112 stellt; ging in Begleitung eines andern Preußen, Hrn. Lehmann, in den Laden, und. fragte, ob er nicht solche Noten, im Becrag von 3W0 bis Ü009 Franken, erhalten könne. Hr. S oi^v e, hatte »ucht so viele, versprach sie aber bis zu einem be« stimmten Tage von derselben Person herbeizuschaffen, von der er die eisten erhalten. An diesem Tage kam der Baron wieder, begleitet von cincm Polizei»Agenten. Die verlangten Banknoten wurden vorgezeigt, aber sogleich als falsch weggenommen. Bei näherer Untersuchung bewies Hr. Soive, dasi er durchaus nichts von dem Betrug gcwusit, und stellte deßhalb eine Klage gegen Baron Mirbach auf Entschädigung von 3638 Franken an; so viel hatte nämlich cr (Soive) für den Ankauf der Noten angewendet, und zwar lediglich im Auftrage Des Barons, der, da er wußte, daß die ersten Noten falsch waren, mit Sicherheit voraussehen konnte, daß auch die folgenden verfälscht seyen. Der Vertheidiger des Wechslers äußerte bei der Gerichtsverhandlung vor dem Civil-Tribunal sein Erstaunen, daß die preußische Negierung sich nicht un» Mittelbar an die Pariser Polizei gewendet habe. Hr. Gaudry, Mirbachs Advocat, behauptete aber, daß Soive verpflichtet gewesen, sich von der Aucenticität der erworbenen Banknoten zu ülxrzeu» gen, che er sie verkaufte, und also auch den Verlust tragen müsse. Dabei blieb auch das Gericht stehen, vnd Solve mußte üderdlcß noch die Kosten der Verhandlung bezahlen. (Aus dem Elsaß werden wir nach» stcns einen interessanten und dabei komischen Criminalfall bei den Assisen ver« handeln hören) In der Nähe von Neu-Brel-sach lebte ein vcrmöglicher, kinderloser israelitischer Handelsmann. Sein Ende nahete hcran und ciner seiner Verwandten, der bei ihm im Hause wohnte, L'öw, bestürmte ihn, zu seinen Gunsten ein Testament zu machen. Aber es kam nicht dazu, weil bei Tchmul der Gedanke an das Tcstamentmachen mit jenem an die Neise in Abrahams Schoß gar zu nahe verknüpft war, und er zu jcncr Reift nicht recht Lust hatte. Endlich gab er nach, Löbchen eilte mit seiner Erlaubniß zum Notar, UM ihn zu bestellen, als er aber wieder heim kam, welch em Schrecken'. Schmul lag in den letzten Zügen. In der Verzweiflung cilt Löw zu dem Nachbar Schlos. s,-.-; dieser kamnn herbei, findet aber, daß Schmul Nicht mchr I.'bt. Löw ist in Verzweiflung über die verlorene Erbschaft, räth hin und her, wie man dem Schmul das Lebenslicht auf eine halbe Stunde wieder einblasen könne, aber vergeblich. »Nachbar,* sagte endlich der Schlosser, »Ihr dauert mich; —-für ein gutes Trinkgeld will >ch Euch guten Rath geben." — Gesagt, gethan. Beide heben den kaum verblichenen Schmul ganz sachte aus seinem Betts, und tragen ihn in eine Kammer im obern Stock« werk. Der Schlosser kauert sich in Schmuls Bette. Bald darauf tritt der Notar mit den Zeugen cm. »Wollen Sie ein Testament machen, Hr. Schmul?" Der Schlosser nickt bcjahcnd. »Hr. Löw, wenn sie allenfalls bei dcm Testament betheiligt sind, so cnt fernen Sie sich." — Löw wirft noch einen ängstlichen Blick auf den jämmerlich stöhnenden Schloß scr und tritt ab.__Der Notar beginnt aufs Neue, »Hr. Schmul, sagen Sie mir, was ist Ihr letzter. Wille?« Der Schlosser, mit vielen Unterbrechungen und Ausrufungen: »Der. Löw, ist ci« Spitzbub, der hat mich betrogen, mein Nachbar, der Schlosser, ist ein braver Mann, der hat mir viel GuteS gethan, der soll mein Erbe seyn." Der Notar schreibt diese Verordnung nieder, verliest sie dcm immer schwächer werdenden Patienten, der sie durch Kopfnicken nochmals als feinen Willen bestätigt und ist froh, das Zimmer des todkranken Juden bald wieder zu verlassen. Aber wer l'c< schreibt Löw's Schrecken bei Eröffnung des Testa-Ments? — Die Uebcrraschung ist zu groß, er kann das Geheimniß dcr Testamcntsfertigung nicht verschweigen, und eS ist jctzr Sache der Justiz, seinen Helfer zum Geständniß zu bringen. , (KarlSr, Z.) (Warnung fur Gastwirth e.) Herr Fürlh in Sondershausen geht damit um, einen »Tonver-fationslexicllN für Gastwirthe« herauszugeben. Darin sollen alle Wirthe auf der ganzen Erde mit Namen aufgeführt, alle Hotels beschrieben, alle ihre Vor- und Nachtheile beleuchtet, und ein förmlicher Tariff bcigedruckt werden, wo man am reinlichsten, billigsten und höflichsten bedient wird. Das Alles läsit sich hören, aber nun kowmr das Komische: »Wirthe," heißt es, «in deren Hotels sich — Ungeziefer befindet, werden mit einem rothen Stern-chen bezeichnet, und wo der Gast geschnellt (bei uns geschnürt) wird, werden mit drci Kreuzchcu an< gedeutet seyn, mit Ausnahme der Wirthe in der Schweiz, wo man überall, geschnellt wird, und b?> welchen drei Kreuze viel zu wenig wären " Verleger; Iguaz Alois Gdlcr v. Kleiumayr.