Nro. 52. MM, ^ , LMM UMM otltmg. Dienstag den 28. Herbstm. i73<^ Inländische Nachrichten. Laibach d«?n 28. Herbstm. Am 2s.,j nnd 26. d. hat Herr Mahieu lönlglrch^r^ Brittanischrr Vereiter, den Wlen und,i Madrit bewunderte, auch hier in der Ka-!z serne, wohin eine Menge Leute aus dkr,j Stadt eilte , die Proben ftmer, und stl-z ner Gesellschaft allgemetn bebannem Ge-schicklichkett ;u Pferde abgew; Pferde, und Reiter, man mag den 5«?^ - d Geschicklichkeit, und die E^fertlgfnt dl fer oder'aber die Schönheit, und du Geschwindiqkeit zener betrachten, verdttnen Kenner der Kunst kann duftr Gesellschaft seinen Beyfall nicht absprechen. Wien öen 22. Herbstm. Am 18. d Morgens um 10 Uhr fuhr d" Hr. Both- herzog" Klementina zur Gemahlm tur^ den kömgl. Erbprinzen von Neapel ansuchte. Nach der von Sr. Maj. erhal, tenen Zusage ward der Herr Bothschafter bey der Königin M^ij. vorgeführet/ Höchst-welche von dcll Damen du Pasais umgeben , denselben Antrag anhörten und ihre Einwilligung auch gaben. Ein gleiches ' that die Frau Erzherzogin , worauf her Herr Bothschafter Ihro K. H, das Portrait des Erbprinzen von Neapel übergab. Se. Maj. der König haben, nach czeendigter Audienz dem Hrn. Volhsch^fter /oen ihm von Sr. Sl?>il. Maj. verlichenen Ianuarorden umgehangen. Der folgcnde Tag war zur cheligen Einsegnung bestimmt. Zu dem Ende versammelten f»ch g?gcn 5 Uhr bey Hofe die gsfamnttm königl. wie auch auswärtigen Minister, die geheimen Rathe, Kämmerer, Truchsesse, wie auch die Damen in größtte Galla, lmd begleiteten nach s Uhr den königl. Hof, und die köuigl. Neapolitanischen Herrschaften, durch die Ritterstube? und die Hofgange,! wo die Leibwachen in Gallanuiform, und das Militär in Reih-n standen, nach der Augustiner Pfarrkirche. Der Kardinal Erz-bischof unter Asslstirung mehrerer Bischöfe, und Prälaten, sprach die ehclige Einfea/-nung zuerst übcr die Prinzessin Klemen-tina, und den Erbprinzen von Neapel, welcher durch den Erchcr^og Ka^l vertret-ten wurde, hierauf über den Erzherzog!, Fran; und die Prinzessin Theresia, end-,^ lich über den Erzherzog Ferdinand und i die Prinzessm Ludovika. Nach diesen heiligen Verrichtungen wurde der Ambro-^ sianische Lobgesang angestimmt, und dazu wurden die Glocken gelautet, auch gab das auf dem Iosephsplatze aufgezogene Battaillon von Grenadiren eine zweyma^ lige Salve, welche von den auf dem Walles aufgeführten Kanonen wicderhohlet wurde.^ Nach dieser Feierlichkeit begab sich der!, Hof in der vorigen Ordnung nach der ^ Burg zurück/ wo bis 9 Uhr Aufwartung ^ Appartement und Spiel war. Mon?, tags Nachmittags geruheten II. MM. nut II. KK. HH. sich nach Dornbach zu begeben, und den dortigen Garten des Feldmarschalls, Grafen v. Laszy , in Augenschein zu nehmen. Dienstags den 21.-speiscten II. MM. und M. HH. zu. Schönbrun und Abends geruheten Sie das Ballfest des Neapolitanischen Hrn. Both» schaftcrs mit Ihrer Gegenwart zu beehren. — Unser Monarch hat den Hrn. von Spielberg, Oberstlieutenant bey Kinsky Chcvaux Legers zum Obristen bey Graven Hussaren und den Gravschen Major Skatiza zum Oberstlieutenant bey diesem Regimen-te befördert. — Der Preußische Gesandte, Graf v. Podewils, hat diese Woche durch einen Kurrier eine kostbare Tabatiere erhalten, die er im Namen Sr. Majestät des Königs von Preußen dem Freyherr«, von Spielmann zum Präsent überreichen solle. Se. Maj. bezeugen dadurch ihre Zufriedenheit mit dem Verhalten dieses Staatmannes in dem Kongresse von Rei« chenbach. Der nämliche Kurrier gieng noch denselben Tag mit Depeschen zum Grafen-von Lusi nach Bukarest ab. — Der Reichenbacher Verein gehört unter die Myni-sterien, die nur nach und nach aufgeklart Werden. Man glaubte / Oesterreich und Preußen werden ganz ohne Entschädigung, abziehen; aber so ist es nicht. Die Pforte soll 8o Millionen Piasters an Oesterreich bezahlen, und wegen Danzig und Thorn ist die Sache wieder im neuen Schwünge. -— Vorgestern ist abermals ein Kurrier aus Bukarest, von Seiten des Freyherrn von Herbert allhier eingetroffen. Es verbreitete sich zwar seit dem das Gerücht, daß die Türken, nicht zufrieden, alles Verlorne wieder zurückzubekommen, im Taumel ihres Orientalischen Stolzes nun auch mehrere Millionen als eine Vergütung der gehabten Kriegskosten verlangen. Mein nichts ist unwahrscheinlicher, als daß eine Macht, die nicht einmal im Stande ist, einige geringe Platze, wie Dubiza und Dresnik, durch einige Kraft wieder zu erobern, und die ihre ganze politische Existenz der Vermittelung Preussens zu verdanken hat, eine so ungeräum' te Forderung auch nur denken sollte. Malt sieht übrigens voraus, daß die Unterhandlungen in Bukarest sich wenigstens bis in den November erstrecken können. Relgrad den io. Zerbstm. Semlm wird aufs neue verschanzet, und gestern find 4 Kanonen in der Kontumaz aufgeführet worden. Es geht der Lärm, daß die Türken bey Polievze herüber brechen wollen, wenigstens stehen von unsrer Seite abwechselnd halbe Eskadronen bey der D,i« nawiza gesattelt auf Piket. Hcrmanstadt den 9. Kerbsim. Den neuesten Nachrichten aus der Wallachey zu Folge haben die Offiziere den Auftrag erhalten alle dortigen Gegenden geometrisch aufzunehmen, wodurch wir eine genaue Karte von diesem Fürstenthume erlangcu werden. Der Waffenstillstand wird von beyden Seiten, ob er schon noch nicht betaut gemacht worden ist, dennoch beobachtet. Adelsberg den 2s. Hcrbsim. Aw 14. in der Nacht um 12 Uhr wmde dci Herr Pfarrer zu Vrem von 12 Räubern Überfallen, sie stiegen durch ein aus Unvorsichtigkeit offen gelassenes Fenster in das Pfarrhaus, weckten seinen Knecht aus dem Schlafe, der sie in des Pfarrers Wohnzimmer führen mußte. 3 aus ihnen, — denn die andern besetzten indessen .alle 3hö-re, — trattln mit Flinten, Pistollen, und Säbeln bewaffnet, zum Bette des Herrn Pfarrers, wo der Knecht halb todt niedersank, und verlangt m, daß cr ihnen all sein Geld, und Habscligkeiten sehen lassen soll, sie nahmen ihm alle Klei' der, Wasche, Strümpfe, eine Sackuhr, die silbernen Löfel, Spiegeln, alle Eß-Waaren , und ^o Gulden im Gelde, die cr vorraihig hatte, mit dem Bedeuten, daß er über diesen Vorgang schweige, und sich auf einen andern Besuch von ihnen gefaßt mache. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Frankfurt dcn 17. Herbsim. Unsere Stadt zeigt jetzt die Herrlichkeit der Welt w einer Sonnenmasse. Alles Große, und Schöne mit seinen Kontrasten, trift man lezr daselbst zusammengedrängter an, als ül Paris und London. Da fmdet man alle Physiognomien Von Europa, Menschen aus allen Ständen, Staatsmänner, Gelehrte, Standespersonen mit, und ohne Hülle, Künstler, Kaufleute, Damen vom ersten Range, und mit unter Spieler, Missigganger , Eisenfresser, Windbeutel, und Mädchen aus der Barmherzigen Sätve-sielschast, Schauspiel, Musik, und Tanz, Hochton der' schönen Welt, Hochgeschmak in SptisesäleN/ aufschallcnde Freude beym klingenden Pokale , Gewinstfreude vom wimmelnden Markte bis in die Dampfen-!de Iudcngassc, Pracht, Fülle, blinkendes Gold, üüd rauschendes Silber, ist jezt !in Frankfurt, der deutschen Wahlstadt, in einer glänzenden Gruppe beysammen. Nachtraglich vermehrt sich diese Glanz« gruppe. Leopold hat 683 Personen in seinem Gefolge, worunter 3 Erzherzoge und 2 Erzhcrzoginen sind. Für den König von Neapel ist ein Garten gemiethet, kurz die Frankfurter Bürger" sind jezt im Zustande einer Verzückung, wo Sonnen-goldglanz über alle Wesen verbreitet ist, wo Engclsköpfe aus duftenden Wolken bli-ken, wo düs Marmorpslaster mit Goldfand bestreuet ist , und dcr Himmel Nektar thaut. — Das Wahllapitula.:ionsge-schäft wird von dcn Wahlbothschaftcr'n, mit deutschem Ernste und glücklichem Erfolge betrieben. Doch fezt man nach neuern Berichten die Kaiserkrönung lief in dm Oktober hinein. Frankreich. Paris den 5. Herbsim. Der Marschall Herzog von Vroglio, Prinz des h. R. Reichs hat gegen das Dekret der N. V. vom ,9. Ilitw welches den erblichen Adel aufhebt, weilen solches den Thron und die französische Monarchie nothwendig zu Grunde richtet, und da er ben Erhaltung seiner militärischen Würde dem König geschworen, Ms, was seine K'ro-! ne, und Monarchie in Gefahr setzen kaü, anzuzeigen, von Trier ans förmlich pro'! zestiret, da ohne diesen Adel, der so vie-! le Jahrhunderte den Nnh'.n und die Stütze des Reichs gewesen, die königl. Würde und Monarchie nicht bestehen k.mne. —^ Mirabeau, der altrömische Gesinnungen heuchelte, hat ßch mit ^00,0^0 Livresz die Erneuerung des Aamilimspafts nut! Spanien bel.ahlen lasten. Ein schlechl?r! Paragraph aus seiner unchristlichen Philosophie. Die angebereten Bailly und! 1a Fayette wollte man kür lich, als Stutzen der Aristokrazie, mit Gew^t auf'' hänfen- — Bolli:let wird als e^l mör^ derischer Aristokrat ausgeschriebcli > wnl er den Schweizern zu Na:::y keine Ka-pitulazion bewilligte. — Brr-glw, der Sieger bey Bergen , protestirte gegen den aufgehobenen Adel ans feiner Verbannung. Neker qieng ab und seuftte tief, Kardinal Rohan verließ sein Vaterland und halt sich an die deutsche Verfassung. — Die Geister der Erschlagenen zu Nancy erscheinen um Mitternacht, und sprechen hehl, wie Geister sprechen: Iss sie b<üd gar, eure Bluttaufe, ihr Franken! — Pao-li, der einige Jahre müssig :u London > in phylosophischer Ruhe verträumte, i^ jett wieder in Korsika und athmet vater-i landische Luft. Er dankt dies, naM Gott den edlen Fransn , die ihn sämm >. Vaterlande wieder gaben, und ihm so- ^ gar ein ansehnliches Iahrgehalt ausqe-, macht haben sollen. Ms Paoli ans Land! siiea-, so küßte er die Erde, und weinte.' Unbeschreiblich ist der Jubel, womit ihn seine Landesleute empfanden. Italien. Florenz, den 4. Kerbsim. Nach Mit-ternacht vom zi. Augn!^ zum i.HcMm« sind aus Lul'ka die königl, Ercherzogc S^tihaicer Volt Wä-'/land emgttroffen, und im Gasihofe ;!'.m schwarzen Adler ab^A?gen. Obgleich Höchsisklbe das strengste m'kognilo beobachttn, so genchtten doch Ihro K. H, von eittigcn Slcats , «nv allow^'tl.;en Munstern die Aufwartung anzunehm?!l ^ Hochsiftlbe reisten am 2ten , in der Frühe, über Bologna nach Turin um Dero erlauchte Tochter'zu schen, und jwcrdm sodann nach Frankfurt abgehe:^ Mcdizimfhe lcnldcHung. In Madrit hat ein Art für Leute, die schwachen Magcn haben , und die an Podagr.5 leiden solgeudctl Katfee verschrieben : Man mhme 2 drittel Kaffee und ein drittel Eichel, man brenne sie mit Kaffee und man trinke es wie man sonst gewöhnlich Kaff?? trinkt. Die^r Ar.t erzahlt folgende Erfahrun^n darüber: ich praktiziere 26 Jahre dk Medizin, ich habe gegen Kolik, gcgen Rhevmatismen, gegen die Faulheit des Magens, da mir alle sonst in der Arzne^kmide vorgeschriebenen Mittel nicht gelingen wollten, diesen Kaffee vorgeschrieben, und sie dadurch kuriert. Ich halte ein Journal über meine Pa^itnlen, und 1822 Personen sind da-rinnm als glücklich Kurierte durch dieses Mittel aufgeschrieben. Diese Kur hat lM-mals fchsqeschla^n. Für al:e Leute ist es Stärkung, die die China, und alle ander- stärkende Mittel übertrifft, der Ge-schmak dieses Kaffe ist gut, und man kann die Kur auf Jahre fortsetzen , wmn man allezeit in 3 Tagen einen Tag aussezt. Wird alle Dienst-und Freytage nachmittags ?ln 4. Mr auf dem Platze Nro. 135. in der von Klemmayerschen Buchhandlung ausgegeben.