Kaibacher Zeitung, ß ^^-"' RR5. Donnerstag am 2^. September R84O S t e y o r m a r k , »»-eber die den deutschen Land- und Forstwilthen in Grah gegebeneu Festlichkeiten thcilen wir im Auszuge aus der »Grayer Zeitung« vom 19. dieses Monats unsern Lesern Folgendes mit: Grah den 18. September: In der allgemeinen Sitzung von, l?. wurden die Vorträge über die Er.-richtung von Sparcassen u„d Creditanstalten für die ackerbautreibende Classe unter lebhafter, mitunter sehr geistreicher Controverse geschlossen. Die Versammlung ging über zu der großen Zeitfrage der seit dem Jahre 1845 so vieles Unheil stiftenden Kaitof-felkrankheit. Te. Excellenz, der Herr Landeshauptmann, Ignaz Graf von Attems, kündete der Versammlung an, daß d.e Herren Stände der Steyermark, zum Andenken an den dem Lande so hocherfrenlichen Besuch der deutschen Land- und Forst.-wilthe, eine Münze prägen ließen, welche jedem Mitgliede als Festgeschenk dargeboten werde. Diese Medaille, von aus-gezeichuerer Schönheit, ein Wc.k (5. Lange's in Wien, zeigt das Landhaus zu Gray mit dem Wappen der Steyermark; der Revers enthält in einem tresslich gearbeiteten Laub- und Früchtenkranze die Widmung. Nachmittags fanden auf der Realität des Landwirthschaftmitgliedes, Carl Königshofer, Versuche mlt mehrerlei Gattungen von Psiügen und Exstirpatoren Statt; auch stellte Leo Wolf aus Wien seine amerikanisch-excentrische Universal-Mühle, für jede Gattung von Triebkraft verwendbar, zur Schau ; in den Sälen deS Universitäts - Gebäudes aber fand eine Ausstellung von Obst und Früchten Statt. Hatte schon daS Fest m der k. k. Hofburg während der Anwesenheit der deutschen Naturforscher und Aerzte im September 1843 jede Erwartung übertrossen, so mußte das am 17. d. M. im Namen Sr. Majestät, des Kaisers, von Sr. Excellenz, dem Herrn Landesgouverneur, Grafen von Wickenburg, veranstaltete, ob dessen unerschöpsticher Erfindungsgabe, man darf mit Recht sagen, ob der Kühnheit in ^»twurf und Ausführung, wahrhaft Staunen erregen, dein, nur der rastlosesten Thätigkeit, der Benützung aller und je-der ersimilichen Hilfsmittel war es möglich, in wenigen Tagen die Unzahl der hier erforderlichen Arbeiten zur Reife zubringe,,. Aus den glänzend erleuchteten Sälen und Appartements der Burg, allwo man sich um sieben Uhr Abends versammelte, wogte dicht gedrängt eine Zahl von mehr als 8000 Gästen nach dem Gartenparterre, wo rechts ein Baldachin für die Gesellschaft, links ein zeltartiger Bau, jedoch von riesigem Umfange und der Höhe von fast 7 Klaftern, mit Fahnen und Wimpeln, die Farben sämmtlicher deutscher Bundes-staalen tragend, sich der Hanptfronte der Burg anschlössen. Se. k. k. Hoheit, der durchlauchtigste Präses der Versammlung, waren leider durch die noch anhaltende Unpäßlichkeit verhindert, den, Feste beizuwohnen. Nach der Ankunft Ihrer königl. Hoheit, der Frail Herzogin von Berry, trug der erst kürzlich hier gebildete und bereits in seinen Leistungen ausgezeichnete Männer-Gesangs-Verein, ein Complex von mehr als l60 größtentheils schönen jugendfrischen Stimmen, das »deutsche Lied," von Kal. liwoda vor; ihm folgte ein Festmarsch von Lconhardt, von drei vollzähligen, im Zelte aufgestellten Regiments-Musik«-banden unter der meisterhaften Leitung des Tonsetzers ausge» führt. Die Vocal- und Instrumentalchöre wechselten nun, ersterer unter Direction der durch das „Nachtlager von Granada« und andere gediegene Werke rühmlichst bekannten Capellmeister, Herrn Conradin Krcuher und Herrn Johann Paulasek, mit der gemüth - und wnl'ungsreichen Tondichtung des Ersteren: »Frühlingsnahen,« »Wer ist unser Mann," von Zöllner, einem Vocal-Walzer von Storch, und dem „deutschen Vaterland,« letzterer mit der kräftigen Ouvertüre aus »Titus« und einem tresslich arrangirten Potpourri österreichischer Nationaltänze ab. Zum Schlüsse vereinigten sich die Vocal- und Instrumental. Chöre zur Aufführung einer Festcantatc, gedichtet von Carl Ritter v. Lcitncr, in Musik gesetzt und geleitet von Conradin Kreuher, in der beide gefeierte Meister in der Auffassung deutscher Gemüthlichkeit und Würde auf's glänzendste wetteiferten; das Festlied sammt der Composition in Druck gelegt, wurde als werthvolles Andenken an die Zuhörer vertheilt. Wie durch Zauberschlag erhob sich, als die letzten Töne verklangen, hoch über dem Zelte eine Feuerwei-ksfronte mit dem Gruße: „Herzlich willkommen," in riesenhaften Lettern, und als man zur Rückkehr nach den Sälen Anstalr machte, war, so weit das Auge reichte, Fcstplay, Garten und Gesellschaft durch die Wirkung des Hydrogengases in einem Hohlspiegel von mächtigem Umfange wie beim glänzendsten Sonnenlichte erhellt. Wohl hätte die Feier jeder Anforderung vollkommen genügt, und dennoch sollte sie noch heute überboten werden. Am südlichen Flügel der Burg erschien, als die Gal-lerie des Wintergartens sich öffnete, ein gewaltiger Zubaii, eigens für das Fest emvorgezaubcrt, dessen Schauplal) sich hierdurch bis zum süd-östlichen Mauermlmfange der Scacr um mehr als 400 Schritte verlängerte, cinc 4 Klafter breite Treppe in drei regelmäßigen Absäßen, je ii, l2 Stufen, mit Teppichen überspannt, geschmückt mit Statuen und den Ansichten der Städte, in welchen die z.-hn bisherige» Versammlungen deutscher Land- und Fo.stwirthe Statt fanden, 708 als: Dresden,, Carlsruhe, Potsdam, Vrünn, Doberan, Stuttgart, ?lltenburg, Mü»chen, Brcslau mid Gray, in mehr als 6 Fuß brcicen Bildern, von der geübten Hand deS Landschafters Joseph Kuwassegg ausgeführt, führte hinab ^u,r Terrasse zwischen der Burg und der Bastei nächst dem Franzensthore, doch war der ganze, bis 100 Klafter lange Raum geschlossen durch zwei Gallerten, und in ihrer Mitte durch einen 30 Klafter langen, 12 Klafter breiten und 5 Klafter hohcn Pruuksaal; die Wände des erstern, umrankt von dem lebendigen Grün der doit gepflanzten Ool)«6il und 1'ii-miicn des k!unvo1vollZ8 der H^iom«« , in das sich die Farben-glut der Dahlien und einer Unzahl heimischer und frem-der Blumen, die 0»ili>a und andere groteske Pstanzenfor« men drängte, konnten, abgesehen von der flammenden Neihe von Lustern, die üppige Fülle eines Tropenwaldes ganz wohl versinnlichen; alle die Gallerie entlang laufenden Blumenbeete waren nach dem botanischen Systeme angelegt und bezeichnet. (Schluß folgt.) Mahren nnd Schlesien. Die »Brünncr Zeitung" meldet aus Olmütz vom 10. September: »Gestern sind die Truppen genau nach der erhaltene» Disposition in ausgezeichneter militärischer Hai» tiiiig und Ordnung ins Lager eingerückt, wobei dem Dra« gonerregimenre, Erzherzog Franz Joseph, das Glück und die Gn.ide zu Thcil wurde, von seinen» durchlauchtigsten Herrn Negimencsinhaber selbst in das Lager eingeführt zu werden. Der kaiserliche Prinz benahm sich hierbei mit vieler Sicher» heit, Gewandtheit und Liebenswürdigkeit, besichtigte nach dem erfolgten Einrücken der Truppen das Lager und begab sich sofort wieder nach OlmüH. Das Lager, besonders jenes der Infanterie, nimmt sich wirklich sehr schön aus und ist so zweckmäßig gewählt wor» den, das; man eS nicht besser wünschen kami. Am l 2. d.M. nehmen die Exercitien und zwar auf cinc für uns höchst erfreuliche mid ehrenvolle Weise ihren Anfang. Se. kaiserl. Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzh?r.;og Franz Joseph, werden nämlich die im Lager anwesenden beiden Divisionen des Seinen höchsten Namen führenden Regiments, dem noch cine Division des Cürassierregiments Graf Auerspcrg bei-gegeben wild, im Negimente zu exerciren geruhen und hierauf unmittelbar höchstihre Rückreise nach Wieu antreten.« Ungarn. Im »Journal des österreichischen Lloyd" vom 22. Sept. lesen wir Folgendes: Eme Eisenbahn vom Ufer der Donau angefangen, bis nach Oravicza zum Behufe des leichtern Transports der banaler Scemkohlcn soll erbaut werden. Die Stande des Kraschoer Comltats sind durch die Oram'czer Bergdi>ection angegangen worden, diesem gemeiimühigeu Un--ternehmen allen möglichen Vorschub zu leisten. Da in der Wallache» die Nindviehseuche sehr stark gras-sirt und deßwegen viele siebenbürgische Viehzüchter ihr auf wallachischem Gebiete weidendes Rindvieh zurückgehen, wurde auf Befehl des Commandanten il» der sicbenbürgischen Mi--licärgvanze ein Cordon gezogen, so das; dasclhst in der Ent.- fcrnung einer halben Stunde von wallachischer und sieben» bürgischer S?üc das verdächtige Vieh abgesondert bleiben lnusi. Dieselbe Vorsichtsmaßregel wurde auch im Burzen« lande, oder im Kronstädter Bezirk getroffen. In der Wallache! brach auch, besonders im Dobrucfacr und im Hirsovaer Bezirk unter den Schafen eine Seuche aus, die binnen l5 Tagen l0.000 Stück wegraffte. Bei Viehseuchen in de» Wallache! »st Siebenbürgen uicht nur wegen der Nachbarschaft, sondern auch deßmegen sehr interessirt, wi,il die Sie» beubürger ganze Herden Hornvieh und Schafe in der Wal» lache! gegen ein geringes Triftgeld weiden lassen. Die Mäsiigkeitsvereine in der Nosenauer bischöflichen Diöccse vermehren sich und das Bralnitweinlriüken des Laud-volks nimmt sehr ab. 33ö«tische Staaten. Am 8. September, den, Festtage Mariä Gevurt, ver» fügten Sich Se. HeAigkcit, Papst Pius IX., nach dem Bei» spiele Ihrer glorreichen Vorfahren, n, feierlichem Zug« aus dem Pallaste dcs Quirluals nach der Kirch? Sta. Maria del Popolo. — Schon früh am Morgen durchströmte die ganze Bevölkerung mit Tausenden von Gästen aus den nahen und fernen Städten den festlich geschmückten Eorso. Diese lange Straße war auf beiden Seiten mit Falmcn und Hahnchen, den papstlichen Wappen und den lorbcnlmgebencn Inschriften »Viv» 1'io IX.« geschmückt, alleBalcone und Fenster mit Teppichen, Guirlanden und Kränzen a/ziert. Die Palläste der Großen hatten gewirkte Tcppiche, Blurnenmosaiken «. Alle Fenster und Logen, so wie die Stühle auf den Seiten und die aufgeschlagenen Tribunen waren von Zuschauern beiderlei Geschlechts in buntesten Farbenlrachten beseht. Auf dem Platz del Popolo war ein Triumphbogen errichtet, wie jeucr des Coustantin auf dem römischen Forum. Oden auf demselben stand die colossale Statue des Papstes mit den allegorischen Figuren der Gerechtigkeit und des Friedens. Basreliefs schmückten die beiden Hauptausichten, wovon der gute Hirt, der das verlorne Schaf zur Heerde zurückführt, besonders ansprach. — Gegen l0 llhr verließ der Papst seine Residenz auf Monte Caoallo mit zahlreichein Gefolge, voran auf einem weißen Maulthier derKreuzträger, umgeben von der Schweizergarde uno der Nobelgarde und gefolgt von Dragonern. Aus allen Fenstern den ganzen langen Weg bis zum Platz del Popolo, wo der Papst an diesem Festtage in der Kirche S. Mana del Popolo der Messe beiwohnt, flog ein Blumenregel, auf seinen W.,gen herab. Tücher und Fahnen schwenkten sich unter tausendstimmigen, Evvioa. Unter dem Triumphbogen war ein Blumenteppich gelegt, welchen zu betreten die Pferde sich einen Augenblick scheuten. I>, dem Wagen, dem Papst gegenüber, saßen Ihre Eminenzen, die Cardinäle Falcomeri und Ferretti. Nach Beendigung deS Gottesdienstes fuhr der heil. Vater denselben Weg zurück, und gleicher Jubel, Blumenregen, Tücherschwenken und Evrivarufen begleitete ihn bis zum Quirinal. Das verabre--dete Ausspanueli der Pferde unterblieb auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes. Ein Z„g Oelzweige tragender jung"' Leute mit einer Standarte, worauf Gerechtigkeit und Friede zu lesen war, zog dem Wagen sowohl auf dem Hinweg als 7U9 uickweg voran. Truppen waren anf den Plätzen aufgestellt, "bends war die ganze Stadt festlich erleuchtet. Preuße n. Ihre kaiserl, und königl. Hoheiten, der Kronprinz und 'e Frau Kronprinzessin von Württemberg, der Großfürst ^«ustaiitil, von Rußland und der Herzog von Leuchtenberg si»d von St. Petersburg , Se. königl. Hoheit, der Großher-^g von Mecklenburg ' Schwerin von Schwerin, und Se. Durchlaucht, der Prinz Friedrich zu Hessen, von Stettin an» 14. September auf Schloß Sanssouci eingetroffen. Deutschland. AuS A schaffe „bürg vom 7. September schreibt die donige Zeitung: Mau trifft sowohl hier, alS in der Um--g^iid manche Traubenstöcke, an welchen zugleich reife, lmziich abgeblühte und noch blühende Trauben sich befinden. M,an steht ganze Kartoffelfelder jetzt wieder blühen. Wer ei. «en Apfels»«, mit Frucht und in seiner vollsten Blüthe ^'hen will, der gehe in den Garten der Wohlthätigkeitsan-stalt dahier und überzeuge sich; wer einen Birnbaum, von dcn, vor einigen Wochen die Frucht abgenommen worden, "> cmer sM^,, ^s^^e sehen will, wie man sie selten an ^'em Baume im Frühlinge triffc, der begebe sich nach Nchweiiiheim. I>, der Nähe des dortigen Brauhauses steht dtt'ler Baum. Schwede« und Norwegen. Hamburger Blätter melden aus Beckaökog vom ti. September: Ihre Majestäten, der König und die Königin von Schweden und Norwegen, erfreuen sich des besten Wohlseyns. Se. bönigl. Hoheit, der Kronprinz, gedenken in Begleitung ihres Bruders, des Prinzen Gustav, in etwa acht dls zehn Tagen incognito eine Reise ins Ausland zu unternehmen und über Berlin sich „ach Schlesien zu begeben, um den donigen Truppenmanörern beizuwohnen. Hierauf verfügen sich Ihre königl. Hoheiteu zu einem Besuche nach Dresden und von dort nach Baiern zu ihren erlauchten Ver. wandim und kehren zu Anfang des Winters nach Schweden zurück. Prinz Oscar wird sich binnen Kurzem an Bord der Fregatte »Eugenie« einschiffen, um eine Kreuzfahrt im mittelländischen Meere bis zum Frühjahre incognito zu unter.-nehmen, auf welcher die Hafen ^ivorno, Athen und Ale» ^i'dria und auf der Rückfahrt noch mehrere andere desuchc werden sollen. Frankreich. ^aris, l3. September. Der heutige »Moniteur" enthält eine köüig iche Ordonnanz vom l l. September, kraft b"e., in Athen eine französische Schule zur Verr-ollkomn,-uung des Studiums der Sorache, der Geschichte und der Alterthümer Griechenlands errichtet, und unter die Anssichc des französisch,',1 Gesandten am könial. griechischen Hofe gestellt wird. ? ? / > . q^" »Alger'Iche Moniteur« gesteht, daß nach allen von dcr ^destgränze kommenden Berichten, Abd.-el-Kaders Ein-sil'si auf die Stimmung der Gemüther im Maroccanischen n'k >m Zunehmen ist. Muley Abderrahman befindet sich in großer Verlegenheit; erklärt er sich gege,, den Helden des heiligen Kriegs, so kommt er in Gefahr, Thron und Leben zu verliere«; er wird darum, trotz der Verträge von Tanger und Lalla Maghania, den Emir nicht hindern, seine neuen Pläne zu einem Einfall i» Algerien in Vollziehung zu bringen. Joseph Henry, der durch Sentenz des Pairshofes am 2?. v. M., als eiues Attentats auf das Leben des Königs schuldig, zu lebenslänglicher Zwangsarbeit vernrtheilt worden war, ist am ll. d, M. mit sieben andern Delinquenten in einem Zelleuwagen nach dem Bagno von Toulon abgeführt worden. Die ..DebatS" enthalten heute einen langen Artikel über die Verbrechen m Frankreich. Nachdem sie die traurige Statistik desselben entwickelt haben, kommen sie zu dem Beschluß, daß das System der Bagnos, wie sie letzt eingerichtet sind, nicht nur gar nichts zn Verminderung der Verbrechen beitrage, sondern vielmehr eine Pftanzschule derselben bilde. In einer Gemeinde des Departements Pas de Calais ist neulich ein Kindermord auf seltsame Weise verhindert worden. Der Hund eines Schäfers wurde unruhig und kratzte die Erde an einer Stelle, die offenbar frisch aufgegraben war. Plötzlich wurde die Hand eines Kindes sichtbar. Der Schäfer war zwar so thöricht, daß er, statt das Kind völlig auszugraben, zum Friedenörichrer lief, doch ein anderer Mann in der Nähe machte den Fehler gut. Er grub das Kind aus; man fand den Körper noch warm, und cs gelang, es ins Leben zurückzurufen. Die Thäterin ist bereits entdeckt lind verhaftet. Straßburg, den I I. September. Wie unverhofft dem Herzog von Montpensic-r die Nachricht von seiner bevor^ stehenden Vermählmig gekommen ist, erhellt daraus, das; er erst hier von derselben durch ein eigenhändiges Schreiben seines tönigl. Vaters unterrichtet wurde. Seine löuigl. Hoheit befand sich bekanntlich in Baden, wo ihn dieses Schreiben traf, als er eben zur Abreise in den Wagen stieg. Er erbrach eS elst hier. Man vel sichert, daß der Kaiser von Marocco einen seiner Officiere nach Algier mit der Anzeige von der neuen Schilderhebung Abd-el-Kader's gegen Marocco an das fran-zösische Gouvernement abgefertigt, und zugleich vorgeschlagen habe, mit ihm zur Vertreibung des Emirs vereint zu wirken. Eine Correspondcnz aus Or an vom 6. September meldet: Keine Bewegung hat bis zum 25. August an der marocccmischen Gränze Statt gefunden, allein sowohl von Uschda, als von den übrigen Gränzpuncte» gehen beunruhi-grnde Nachrichten ein. Die nämlichen Gerüchte, welche sich kurz r-or der Schlacht am Isly vel breiteten, konimen jeht wieder in Umlanf. So heißt es neuerdings, daß einer der Söhne des Kaisers sich mit bedeutenden Stieitkräfteu der Gränze nähert, um die unruhigen Stämme zu züchtigen, daß Abd-cl-Kader im Interesse eines Prinzen des kaiscrl. Hcmses intriguirt u. s. w. Man ha. darum bedeutende Ver. stärknngen zu den Corps des Generals Ca.aignac abgehen lassen, wo nächstens ein Angriff erfolgen dürste. Am 25. 710 August standen zu Dschemlna Gazaouat 6 Bataillone Infanterie und 5 Schivadronen Cavallcrie unter dem Oberste» Pourailly. Auch 3 Escadronen Husaren sind seitdem dahin abgegangen. General Cavakgnac durchreist häusig die von den französischen Truppen besetzte Gränzlinie, und man ist zur Abwehr eines Angriffes bereit, wiewohl anderwärts die Kräfte der Franzosen zu schwach sind, um auf dieser Seite die Offensive ergreifen zu können. Spanien. Die «Gaceta de Madrid« vom 7. September enthälr die officielle Ernennung des Marquis von Mirassores zum Präsidenten des Senats; damit widerlegt sich das Gerücht, als sey General Narvaez zu dieser Function bestimmt gewesen. Herr Bulwer hatte eine lange Conferrenz mit Herrn Isturiz. '4 Die „Gaceta de Madrid« vom 8. September bringt eine officielle Note folgenden Inhalts: »Wir sind ermächtigt, anzukündigen, dasi die eheliche Verbindung zwischen Ihrer königliche» Hoheit, der Infancin Donna Marie Luise Ferdinande von Bourbon, und Sr. königlichen Hoheit, dem Prinzen Anton Maria Philipp Louis von Orleans, Herzog von Montper.sier, stipulirt, übereingekommen und bcschloffen worden ist von Sr. Erc., Don Francisco Isiuriz, erstem Staats«Secretär, Präsident des Minister-Conseils, versehen mit Vollmacht Ihrer Majestät, der Königin, und von Sr. Excellenz, dem Grafen von Bresson, französischem Botschafter, verjehen mit Vollmacht des Königs, seines erlauchten Sonverains. Die betreffende Acte ist anfgesetzt, nmcr-zeichnet und einregistrirt worden. Den Cortes wird zu gehöriger Zeit Mittheilung von dieser Verheirathung gemacht werden.« Portugal Die Nachrichten ans Portuqall lauten fortwährend ungünstig, Miguelistische Banden durchziehen die Provinzen. Zu Lamego ist eine Verschwörung gegen die Regierung ent-deckt worden. Großbrittanien. Vondon, den 9. September. Während des nächsten Winters soll in Irland die Aufführung und Ausbesserung von Casernen und militärischen Forts in sehr umfassendem Masistabe betrieben werden, weil dadurch der doppelte Zweck erreicht wird, den Truppen ein besseres Unterkommen zn ver-schassen und den armen Leuten lohnende Arbeit zu geben. Die Kosten der neuen Caserne in Cork sind auf 12.000 Pf. St. veranschlagt. London, 12. September. Sowohl die „Times« als der »Globe« suchen darzuthun, dasi die Sachlage im Pendschab, wo die schwache Negierung zu Lahore durch die unzufriedene Soldateska einerseits, so wie durch Gholab Singh und dem Häuptling von Multan anderseits bedroht werde, ein baldiges Einschreiten der Britten zur Folg« haben müsse. Der»Globe« meint, dasi eine danerndc Herstellung der Ruhe im Pendschab nur dadurch.möglich sey, daß man das Land den, brittisch-indischen Reiche einverleibe. Die Nachrichten aus allen Theilen des vereinigten Königreichs lauten hinsichtlich des Eitles der Kornernte günstig; das schöne Wctter der letzre» Wochen bat auch ihre rasche Einbringung sehr gefördert. Wis scic mehreren Jahren nicht mehr vorgekommen ist, geschah, denn es wurden drei Landungen englischen Weizens zur Versendung ins Ausland aufgekauft. Nußlan d. St Petersburg, den 5. September. Die Ernte-berichte aus Rußland lauten durchweg günstig, zum Theil sogar außerordentlich gut; nnr in der Gegend von Wo), nessensk ist die Ernte fast ganz misirathen. A u st r a l i e n. Der «Oesterrcichische Beobachter« vom 18. d. Monats melder aus PariS vom l l. September Folgendes: Der „Ami de la Religion« enthält Nachrichten über die Ermordung des Hrn. Epalle, Bischof's von Sion und apostolischen Vicars von Melanesien und Mikronesien. Der Bischof hatte sich am l6. December v. I.Morgens halb 8 Uhr mit seinen Missionsgefährten, den HH. Fremont u»d Chaurai» nebst einen, Laienbruder, auf einer Schaluppe des Schiffes „Marian-Watson« nach der Isabellen.-Insel (im Salomons--Archipel, nördlich von Neuholland) überfahren lassen, um daselbst einen passenden Ort zur Niederlassung zu suche,,; nach zwei Stunden war aber die Schaluppe zurückg,ekehrr, und man trug den Bischof ohnmächtig, im Blute schwimmend, auf's Verdeck. Bei ihrer Landung war eiu Haufe bewaffneter Wilden aus dem Gebüjch hervorgekommen, und einer, der wie ihr Anführer aussah, hatte den Ring des Bischofs begehrt. Die Mannschaft der Schaluppe (vier Matrosen mit dein zweuei, Befehlshaber der Goeletie) erging sich am Ufei> als m,in plötzlich Hrn. Epalle aufschreien hörte, während die wilde Rotte ein Geheul ausstiesi. Der Bischof, von drei oder vier Eingebornen umringt, war von dem zweiten Schlag, den er mir dem Tomahawk erhielt, gefallen; sie hatten ihn» die Kleider vom Leib gerissen und schleppte» ihn fort, als fein Secretär, Hr. Chaurain, einen Säbel ergriff und sich mitten durch ihre Steinwürfe einen Weg bahnte, um ihn aus ihren Händen zu retten. Einige Schüsse auS der Schaluppe jagten die Wilden in die Flucht, sonst wäre eS bell belden andern Missionären nicht besser ergangen. Doch hatte auch Hr. Fremomt zwei Wunden und der Officier eine. Der Bischof aber, mir vier Kopfwunden und zerschmetterter Hirnschale, starb nach drei Tagen und wurde am 20. D^ cember zwischen Port Astrolabe und Cap Prieto begraben. Er war ein Mann von 35 Jahren, hatte mehrere Jahre als Gefährte des Bischof's Pompallier von Maronea, auf Neu-Seeland gelebt, und war erst im Jahre 1844 i" Europa gewesen, wo er in Rom zum Bischof von S>o" geweiht worden. Verleger: Iguaz Akis Edlcr v. Kleinmayr. Anhang )nv Fai^acl)epSeitnnH. «rours vom 19. September ,846. M'ttelprei«. Vtaatsschuldverschreib. zu 5 pCt. (in CM) ,.« .^,6 Darl. mit Verl. v.J. »«'ä für boo fi. (i„CM.) ?85 Wiener Stadt «Banco .Obligation, zu , »^2 s>c».. 65 l^ä Vaok.Acnen pr, Stück 167a in (Z. Vl. Actitn der öfterr. Dona»-. Dampfschiff' fahrt zu 5c.» ft. C. M. ... 6»2 fl. in C< M. Aticn deS Oesterreich. Lloyd in Triest zu ,c,c»o fi. in ü- M: . . . . i3?5 N. i>, C. M. 2. ,/,^!. (2) Acrztlich Billiges* In allen Buchhandlungen ist vorräthig, namentlich bei laiLiiii.uiimmi:. Buch-, Kunst- und Musikalicnhiindicr in Laibach, am Congressplaize, isi au haben : John llotr ship's Beobachtungen über den gesunden und kranken Üaü der Knochen, &)isiln r u c h des S a me nstrange s, das Gorjjcrei bei Stcino p eralionc n} (3. ?oib. 3„t. f)rjr. ll5 n 24. ecpr, 1846.) den Unterbauch - Gegenschnitt, den Mastdarra - Blasenschn \ tt (4 Abhandlungen), Schwangerschaft nebst Bauchwassersucht, die neue Manier des Bauchstiches nebst Vergleichen, den Mittel fl ei s eh - B ru eh, die Unterbindung der II a u p t a r t c-rienstäxnme, das A n eurys in u , die Cataracte und künstliche PopiUe, die M i 1 c h - A n s a m m I u n g i n der Brust in den M a s t d a r m eingebrachte fremde Körper, Blutschwamm der Oberlippe, an dem Gaumenbeine u. s. w. u. s, w. Z. 144«. (2) F. A. David's in Paris Zeichnmigs - Katechismus, statt 9 fi. um fi 3 C- M. M^.Wl.V.MWM, Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Laidach, am Congrcßplatze, sind in wenigen Exemplaren zu haben: Grundlinien der Zeichenknnst, oder: Katechismus für Jene, die stch den bildenden Künsten widmen Von I^. ^. D.lvisi ill I^.^ll^. Mil >3 seinen Kupfertafeln der schönsten Statuen dcs ?lltcllhumes. He'al,sqeqel'»'n vom Pvo'cssor Gr. 4. ^!eip.i.q. drosch., st. M. <. >, .„il Beide Pracht - ^cichenwerk.' sind mu , ausfüyriichclu Texte degleirer, und ours- 712 ten zn so niederem Preise nie wieder geboten werden, weßhalb daö Anschaffen dieser gelungenen Vorlagen insbesondere allen Lehranstalten sehr angenehm seyn dürfte. Bel l«.«.».!ll»W«. Buch-, Kunst- u. Musikalienhändler in Lmbach, ist zu haben: Arithmetisch geordnetes Verzeichnis der am Samstag d. 22. August 1846 in Nien unter der Leitung der Aufsicht der ? T. Herren Abgeordneten der hohen.j. k. .allg. Hofkam-mcr lt. lc.^. .i 5 in der Vor-Iiehung der von dem k. k. pr. . gelchic. Geselilchasten. Ncue Fol,',c. Erster ^and. Preis l si. 20 kr. (5. M. Glatz. ^gz(,. Der Triumph des heil. Stuhls und der Kirche, oder Bekämpfung u. Widerlegung der Angriffe deS Neuern mit ihren eigenen Waffen durch Dr. Mauro Cappellari, Camalduleuser. Mönch well. Seiner Hcillgktit Papst Gregor des XVI. 2 Thle., mit dem wohlgetroffelien Bildnisse des heil. Vater5, 4Ü tr. Papstwahl, (die). Eine Beschreibung u. Abbildung der Gebräuche und Fe,ellichkeiren be, Er, ledlgnng und Wiederb.setzung des päpstlichen Stuh» leS. Nebst einer Chronologie der römischen Päpste. 7. Aflg. rms 20 Kupfern. AugSb. 1846, drosch., 48 kr. Berg, Fried., die verwaiste Christenheit am Grabe chres Oberhirten, Papst Gregor XVl. drosch. l8l»6, nebst Biographie und ivohlgetroff/uem Blldmß des hell. Vaters, 6 kr. — — die beglückte Christenheit an ihren neilerwählten Oberhirten Papst Pi us lX. Ncbst dessen Wahl zum heil. Stuhle, LebenSbeschrei. bung, Restierung^alNiltt, Blldmß und Chronologie der Päpste, von Petrus bis Pius lX., broschirt, I8H«. 6 kr. Ivanetizh , vollständige theoretisch - prac- lische Irllcrpunllio!is1tb>t. l8^6, dwsch. 42 kr. Pichler, Dr., vollständiges Fremdwörterbuch, mit Bezeichnung der richtigen Aussprache und Betonung der ^remdn^mcn u. Kremdwölter. 3le Aufl. 2 !üde. Pest!) 18^6. l fi. ^ft kr. Nigrls, F., theeretlsch- practische Hiljs- mict^l zni Erlernung dcr italienischen und deut' jchen Umgnngssprachk. Wirn l846 l fi. !^0 kr. Lind (Icnny), eine Skizze ihres Bebens bis -,u iyilm ersten Auflleten in Wien am 22, April 1846, mit dem Portral dcr Künstlerinn. Wien »8^6 30 kr. Schmid, Dr. G , Homöopathische Arz- ncibctlitlnig und GadenlU^e. Wien 1816 2,1.24 kr. Deindardstein, Erzählungen und Novellen. »84k. 2fi. Hackländer, Dr, Reise ln dem Orient. 2 Bde Stuttgart »846- l fi. 25 kr. Pfeiffer, Ida', Rcise nach t»cm lkandina- vischen ^iolden und der Insel Inland, im Jahre ,845. Pcstt> lt^6. 2 Bcindc. 2 fi. 40 kr. Richter, Dr. Ioh, biblische Erziehungs- lchrcn für Acllern u E.zicher. 2le Aufiagc. Wien 1846 54 kr. 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