Ptttnnmttnlton* ■ » rtift: F !tr Laibach Ban„aht,g . . . 6 ft. - tt. Halbjahtig . . 3 „ - Lietleljahtig. . 1 „ 50 „ Monallich . . — „ 50 " P>i t ber Post: » a n zja h tig . . . 9 ft.- ft. H albjahtig . . 4 „ 50 B ie tle lja h tig . . 2 „ 25 - S ilt Zustellung inS Hau» eicrtcl- Laibacher Stleklien: Vahnhosgasie N r. 132. ja h rig 25 !r., monallich 9 It. Einzelne N um m ern 5 tr. Tagblatt. Anonime Mittheilungen roerben nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgesendet. HipcMtion uni Znscralrn finrtaa: Kongtehpiatz N r 81 (Buchhanblung »on 3 . ». Sleinm aot Sc K .B a m b n g ). 3 n ftrtim prtift: l i l t die einiyattigc P e tit,e ile 3 t t bei zweim aligcr Elnichaltung i 5 Ir. btcinm l a 7 tt. O nlettiončficm ecl jebeSmal 30 f t 8 e i gtiiheren Insetaten unb Sfletet $inf6eltung'«ntfvtedicnber IKaBatt. Nr. 172. -amstag, 31. Juli. Siorgrn: Petri Kettenf. Montag: Portiunkula. 1869. Handelskauim crwahlen untcr geistlicher A ssisteu z. Es ist roohl cvt(arlid), roenn der krainische KleruS ben Gemcinde- unb Lanbtagswahlcn nicht ntiiffig znsah, fonbcni Don alien nad) seiucr einflntz- reichcn SleUung ihm zu Gcbole stehenden ctlaubten unb uncrtaubtcn M itle ln bei solchen Anliissen ben aud- giebigsten Gcbraucl) mcichtt. Bon minbever Wich- tigfeit, — so sollte man mcincn — roaicn fur ihn die Wahlen fiir die Hanbeldkammer, benn biefe Korperfchaft hat Angelegenheiten zu beforgen, bie das kirchliche Gcbiet gar nicht beriihren, unb fo gewaltig and) bcr Kammcr-BizeprSsibent Herr Ho- rak gegen die ihm so sehr verhahten Juben poltem unb sich abmiiheu mag, ihnen bas Betreten b e e s krainischcn BodcnS zn Dcrrochrcn, so zweifelt boch jeder Berniinftige an den Ernst solcher Demonstro- tionen ; bahcr and) so zieinlich allgcmeitt bie An- schauung sich Ijerangebitbet hat, dah e S m il ber Bcr- tretiing bcr fratnisdjen Handels- unb Geroerbs- intereffen am beftctt besteUt fciti wirb, roenn vor- urtheilsfreie, geschaftSkiinbige unb ersahrene Man« tier, ohne Rncksicht aiif Rarionalitlit unb GloubenS- befertntnig, zu Hanbelskaininerrathcn geroahlt roiirben. Seitdem es jcbod) bei und S itlc geroorden ist, jede offentlichc 2tnge(egenhcit durch die Grille ber Nationalitcit zu befehen, gilt bei ben Notionalen old crsted Ersordernitz eiucS guten Karnrnerrathes, die von ben VolkSfiihrern approbirte nationale Ge- sinnung deS fifanbibatcn, es miitzte benn in finer zu uertvetenben Abtheilung eiit volliger Mangel an halbroegd gceigncten Reprofentanteii in ben eigenen Reihen sich herausstellen. M an roar nun im Zroeisel, ob bie Nationalen Q U d ) dieSinal fid) der Beihilfe ber Klerikalen, ber sie bidhcr a lie ihte Wahlsiege zn oerbanten hatten, be- bienen roiirben, anberfeite glaubte man, ber Klerns rocrbe bas Bolk in eiuer Angelegenheit, bie bur*« and nicht ben Glaubeii unb die Nationalitcit be- ruhrt, seine eigenen Wege roanbeln lafseii, roie er e S and) bet ben friiheren Kamnierwahlen gelhan hat. Doch erroieS sich biefe Boranssetzting als eine irrthumliche. Denn e S liegen unS Mittheilungen aud t>crfd)iebcncn Gegenden bed t'onbed, unb na- mentlid) aud bem Wippacher Thaie iibcr bie Ju- flnenzirung bcr Kammcrroahlen burd) bie Lanbgeist- lidjfeit Dor, bie und cine nene Seite tleritaler Wahl- maniiver aufdeckcn. Bekannllich galt bisher das Wippadier Thal als cine lmausedjtbare Domoue bee KleruS. Die- fer fonnte bei bem Umstanbe, als bad nicht tiube- beutenbe Bcnnogcn bcr bortigen Kircheu auf ben start parzeflirten Gruubbesitz ber Stiauern bidiojirt ist, bei Lonbtagsroahlen m il Geroitzheit auf cine bas Wahlresultat sichernbe Anzahl don Stimmen rech- nen. Nnnmehr solite bcr Beroeis gcliefert roerben, bag auch der Kleinhanbler, ber Gerocrbdbcflifscnc in gleicher Weise, roie bcr Bauer ben gcistlichcu Rathschlagcn unbebingt Folgc lcistt. (Slcid) nad) bcr Ausschreibung ber Wahlen unb Bckanntgebnng bcr Kandidaten bed BcrcincS „S lo - Denia" fanben cd bie mcistcn Kuraten jencd Thaled fiir gerathen, bie Gcrocrbe - unb Handeltreibcnbcn ihrcr Knralic in ben Pfarrhof einzulabcn, roo man ihnen einpvaejte, ja nur nationale Kanbidatcn zu roahlen, unb fid) Dor ben Neindtutarji roie Dor bcr Pest zu hiiten. Dod) biefe einbringtichcn tichren fieten nicht iiberatl auf frudjtbaren Boben, unb gar bald zeigte cd sich, bajj die Kanbidatcn bed liberalen Zenlral- WahlkoinitecS bei sehr Diclen, bcr klerikalen Bevor- munbung iiberbriiffigen Wahlberechkigten schon bes- halb mehr Anklang fanben, roeil fie ber geistlichen Sefiirroortung entbehrtcn. Als nun die Klerikalen vcrnahmen, bah Dicle Wahlzettel niit bem Namen bcr Gegenportei audgefullt feicii, (eitcten fie eine Razzia gegen bie ihnen unliebfamen Wahlzet­ tel ein. So z. B . crfchien in der Ortschaft Z oll ber Orlsknrator d o n Podkraj in Beglcitung bed ihm trcu ergcbcncn Biirgermeisters beim Genieindcdiener, der eine erkleckliche Anzahl Don Stirnmzetteln zur WeiterbcfSrbernng iibcrnommen hatte, urn bicfclben zn konfidziren. Der hochroiirbige Herr hielt cine ernfte Strafprcbigt an ben Gemcindebebicnstcten, bcr sich erkiihnt hatte,^ Wahlzcktcl zu iibernchmeu, auf benen fauter Nemškutarji stunben. I n bem Markte Wippach, roo bie Mehrzahl bcr Wahlberechtigtcn im Sinne bed Zenlralkomitecs geroahlt hatte, unb bie Stimmzettcl bcreits in sidicrcr Obhnt sich befanben, fdmiiffeltc bcr bortige OrtS- knplan con Hand zn Hand nad) ben ncrbredicnfchen Aktcn, unb aid cr keinen oerpiinten Stimmzettcl D or« faub, fiichte er bie Wahlberechtiqten zur llnterfdjrift eincd von ihm Derfafjtcn Prolestes, roorin fie ihre friihere Wahl aid roiberrufen ertliifen follten, zu bcrocgen, roas ihm auch bei fiinfen gelang, roahteub er anberrofirtd bie cncrgifdiefte Zurnckweifiing seiner ke cke n Znbringlid)kcit unb bte roohlroeise Lehre erfahren rnntzke, er moot sich in Dinge nicht mengen, die ihn nid)(6 angchcn I n solcher Weise crgab fid) fiir die liberate Parlci in ciner Gegcnb, auf bercn Mitroirkung fie gar nicht zahtcn burstc, trotz ber Dorhcrgcgangenen unb uachfolgcnbcn klerikalen SBahtmanboer eine nicht zu nntcrschatzcnbc Anzahl Don Wahlzettcln. And biefem ciiien Faktum mogen fid) bie Liberalen bie IeuMon. Der blutige Stein im Gorjanzgebirge. Die Kalkfelfen bcr Derfchiebcncn ©cbirgdsor- ittationcn in Krain zeigcn haufig ftcckcnroeife cine blahrothliche Farbnng. Bei nahercr Sq'ichtigung des Gesteincd, zumal m it Hilfc einer 8oupe, gcroahrt wan auf bem faunt fiihlbarcn rotl)lid)cn Ucberzugc freidrunbe in ben Kalkstein eingefenkte Griibchcn, in benen gclbrothliche roinzigc Polftcrchen stecken. cd find die Fruchte dcd auf einer nicberen Begctationd- ilufe stehenden SteingeroachfcS. Der beriihmte Bcrsasscr bcr fraiuisdjcn Flora, Anton Skopoli, beschricb biefe Pflanze old mar« iNorartige glcdjte (Lichen inarmoreus). Der Jesuit Wulsen, einer ber audgezeichnetsten Botaniter ;u Ende bed oorigcn unb zu Ansang bicfed Jahrhnn- berteS, bcr auch am Laibacher Jesu.iten-Kollcgium kin paar Jahre als Lehrer zubrachte, oerSffentlichte in Jacquind Kollektaneen, II. Banb, Seite 178, Eine sehr gute Besdjreibnng biefcr Flechte, nebft ciner kvlorirten Abbildung. E r erroahnt hiebei, bah sie ganz Japydien Dorkomme, dah er sie zwischen Laibad) unb Loitsd), bei Planina unb Praroalb, bei Dbkina unb S . Servolo haufig gefehen Habe; die Farbe bed StciniiberzugcS oergicidjt er m it jener ber Kobaltbluthe. Dcr beutfche Flechtcnsorschcr Hoffmann hat sie aid pnrpurfarbige Warzcu- flcchle (Vcrnicaiin purpuiHscons) befd)ricbeit unb abgebilbet, unter biefem Namen wirb sie and) in ben neueften lichcnologischcn Werkcn angefiihrt. Sie fchcint befonberd bie uacftcn, ber Sonne andgesctzten Kalkfelfen bcr Kreideforination zu licben. Am ha»- figsten erfdicint sie in Krain im Tschemcmbler unb M vttlinger Bodcn auf ben roeitzcn durchfurchten Krcibc- kalkeu, bie cinctt grellen Kontrast zu bem intension rothcn, eisenschussigen Thonboben bilbcn, and bem sie hcroorragen. Bon bcr Purpurflechte riihrt auch bie rothe garbling eincd in bcr krainischcn Sage beriihmt ge- roorbeucn Grenzsteincd her, bed fogenannten blutigcn Stcines (Krvavi kamrn) im Gorjanzgebirge on bcr trainisch-kroatischcn Grcnze. Wenn man in jcnein roald- unb roiefenreichen Gebirge Don bcr Rnine ber Nifofoitirche, eincm im tiefcn Unterfrain aflbefannten, von roeiter Ferne fidjtbarcn Puntte, in roeftlidicr Richtnng ben Wcg iibcr bie Poganitzer Bergroiesen Dcrfotgt, gelangt man zu jenent an ber breifacheu Grcnze ber Rn- pcrtdhofcr, Lanbstraher unb Pletriadjer Wolbungcn stehenben Grenzsteiue. Sein Name fteht, roie die Sage bemelbet, mit folgctiber blutigcn That im Zusanimenhang. Zur Bcrichtigung longjohrigcr Grcnzstreitigkciten hatten bie Krainer unb bie angrenzenben troatifdjen Ud= token bad Ucbereinkommen getroffen, bah je zwei Miibchcn unb zwei Bursche Don bem am ©orjanz- Gcdirgc am hbchften gclcgencn Drtfdjaften an cinent best im in ten Toge m it bem erfteu Morgengrauen auf« bvechcii follten, unb bajj jener Puntt, roo sich bie gcgticrifchcn Paare begegnen, fiir croigc Zcitcn bie Grcnze bilbcn fell. Die Zufammentnnft gefchach in der Gebirgdmulbe am blutigcn Sleine auf krai® nifchcr Seite, unb ztear zicmlich ties untcr bem Bcrgkamm. Nach ber barbarifdjcn Sitte jener Zeit ronr- bcn fiimmttichc jungen Paare zum eroigcn Gebcicht- nitz an biefe (Srenzregulirung on befagter Stelle (ebenbig begrabcn. Dieser Borgong erinnert on ahntidjc Begeben- hcitcn bed sloDischen AUcrthumd, so z. B . roiirben bei Anssiihrnng roichtigcr Bauten tebenbe Wesen einge- mauert, unb nach ber tebhaften Darfleltung eines bekatmtcn ferbifdjen .Helbengebichted fonnte die Fe­ si ung Skutari erst donn erbaut roerben, nochbem bie jchbne junge Frau bed Gojko lebenb in bie Fe- ftungdtnauer eingemauert roorben roar. Nach einer nnbern Erzahluug solleu bie K rai­ ner bie uSkokischen Paare and Roche, erfchlagen ho- Nutzanwendung ziehen. dab die Herrschast der Kle­ rikalen liber das Landvolk nicht auf granitencn Saulen yebaut set, sondern vielmehr auf thonerncm Futze ruhe, daher auch jene fieberhafte Angst, jene tier« vLse Riihrigkeit erklarlich ist, die sic k ihrer bei Wahlangelegenheiten zu bem achtigen pflegt. Das klerikale Marburger Matt ..Slovenski Narod" durfte daher Recht haben, wenn es die Handels- kammerwahlen als einen sehr ernsten Gegenstand bezeichnet, „denn, — also meint jeneS Blatt — wenn die Liberalen vbsiegen sollten, s o bedroht der Tod die slovenische Majorital de s krainischen Landtages." Nun, s o roeit burstcn die Liberalen no ch nicht sortgcschritlen sein, um sckon diesmal in d e n HandelSkammer-Wahlen den Sieg davonzulragen. d o ch jene Sprache d c S ..Slovenski Narod" und die angstliche Geschaftigkeit der klerikalen Wahlagentcn find keinesw egS die Anzeichen jener gcsichcrken Stel- lung im Bolke, mit der die Fnhrer der Nation s o gerne zu prahlen pflegen. Aus den Delegationen. I n der vorgestrigeit Sitznng des Budgetausschusses nahm der ReichskriegSminister Freiherr von Kuhn das Wort um auf mehrere Jntcrpellationcn zu antroorten. Er set vom konstitutionellen Geiste ebeitso sehr durch- drunaen, wie irgend citt anderer, und von diesem Standpunkte aus H abe er bereits mil den Justizmini- stern beider Reichshalsten iiber die Bersassung eincs Militar-Strasgesctzbuches nnd der anderen einschlagigen G esetze Verhandlungen eingeleitet, indent er allerdings der Ansicht sei, datz die Gcsetzgcbnng iiber diesen Ge­ genstand vor die gesetzgebenden Faktoren der beiden Reichshalsten gehore. Die Organisationen stehen aber tnsoferne unter der Kontrole der gesetzgebenden Faktoren, als ihncit das Recht der Bewillignng der hiezu nothigen Geld- mittel znstche, aber die Bersiigung iiber die Organtsa- tionen selbst nm sse er entschieden dent obersten Krtegs- herrn vorbehalteu. Dasselbe sei der Fall bei Erlas- sung von DiSziplinarvorschristen fiir das MUitar, bet der Organisation des SanitatswesenS und bei der Organisation der Geistlichkeit im Hcere. Bezuglich der Ehrengerichte gab der Kriegsminister die weitere Erklarung, datz dieselben bei der bevon stehenden Reform der Militcirgesetze mit diesen in Ein- klang gebracht werden fallen. Delegirter D r. v. Zieniialkowsky stellt ben An- trag bezuglich der stir diesen Tilel zu bewilligenden Zisser, welche er dautit begri'mdet, das; im vorigeu ben, indent ihnen d ie se zuvorgekommen waren, und jenen ein gutcs Stuck de s ge gen Krain abfaUenden BergabhangeS entging. Cine von d e n beiden fruheren abw eichende Volks- erzahlung versetzt an jene Stelle die blutige Excku- tion de s FingerabhauenS, die an eincm Forster vor- flettommcn wurde, der bei einer Waldstreitigkeit der Herrschasten Plettriack, Rupertshof und Landstratz einen sa lsch e n Eid abgelegt hatte. Cine mildere Bariante will an dicser Stelle langjahrige Grenzstreitigkeiten bcnachdarter ©cmcitv den geschlichtct w issen. Der Ortsaltcste lictz anS der versammelten Menge einen Knaben hervortreten und besahl ihm, seine Finger auf de n Fcls zu legen, woranf er fie ihm abhackte, damit die Scklich- tung dieses Streites fur immerwahrende Zcitcn s ic h in der Erinnernng d e S Bolkcs crhalte. Cine analoge m nem notechnische Methode zur Er- innerung an Grenzberichtignngen findet noch heut- zutage unter den Slovenen statt, e S pflegt namlich nach vorgenommener Setzung de s Grenzsteines einer der anw esenden Knabcn zur nachhaltigen Einpragung des Aktes an Ort und Stelle von dem Gemeinde- richter recht tuchtig bei den Haaren gebentelt zu werden. . _ Der blntige Stein ist nicht etn kunstlich g e - setzter, sondern citt an O rt und Stelle anstchendcs Gestein. Er tragt die Schristzeichen I. T. I. nnd bit Jahreszahl 1687. Die Seehvhe dieses b e a ch - tenSwerthen PunkteS betrSgt 2916 Futz. Jahre fiir die Zentralleitnng 2,654.985 fl. bewilligt worden feten, datz nun, wenn man dazu die Gehalts- erhohungen mit 193.380 fl. dazu rechne, die Ziffer von 2,848.365 fl. herauskomme, weshalb er in rnnder Summe fur die Zentralleitnng 2,850.000 fl. zu be- willigen beantrage. Delegirter Dr. v. Fignly stellt schlietzlich den Antrag ans solgeude Resolntionen: 1. Es seiett die Gagen und Nebengebiihren und Geniisse der k . k. Armee einer Revision zu unter- ziehen und auf den wirklichen Bedarf zu beschranken und fiir solche eine uniiberschreitbare Normalziffer sest- zusetzen. 2. Reorganisirungen oder Umgestallungen eines oder mehrerer Zweige der Armee, welche in einzelnen Tileln hohere als die bewilliglen Summen erheischen, find ohne vorausgegangene Zustimmnng der Delegatio­ nen nicht zur Durchsithruug zu bringen. 3. Das k . k . Miuisteriutn set auszufordern, im versasfungsmatzigcn Wege die geeigneten Borlagen znr Reform der Diilitarjustiz, des Sanilatswesens, der Militargeistlichkeit und der Militar-Jntendanz einzn- briugen. Bei der Abstimmung wird der Antrag des De- legirlen D r. Ziemialkowski mit 13 gegeit 10 Stint- men zum Beschlnsse erhoben. Somit erscheinen fur den Titel 1 : 2,850.000 si. (gegen geforderle 3,027.414 fl.) eingestellt. Die von D r. Fignly in Antrag gebrachten Re- soluliouen 1 und 2 wurden unverandcrt, die Resolu­ tion 3 mit AnSschlntz der Worte „deS SanitatSwefens, Aiilitargeistlichkeit und Militarintendanz" angenommen. Aus -er nngarischen Delegation. Die Militarkomntission der uugarischen Delegation richtele, e h e in eine Spezialdebatte der einzelnen Posten eingegangen wird, an ben RcichSkricgsminister tttehr alS vierzig Fragen; ein Borgehen, w elcheS die Arbeiten eher hemmt, als sorderl, so zwar, datz der Referent mindestens noch 14 Tage bedUrfen wird, e h e der Be- richt vollcndet sein wird. Uuseren gestrigen Bericht erganzen wir dahin, das; Herr von Kuhu eine Interpellation Uber die aus- sallend grotze Slerblichkeit in der Armee dahin beant- wortete, dah der Sanitcitsdienst im Heere autzcrt korrekt sei und die Slerblichkeit in der Armee nur so enontt erscheine, weil in die betrefsenden Listen anch die ver- storbenen Urlauber aufgenommen find. Die Pensionen betressend, wurde das Recht re- spektirt, ©nafcengehalte zu speuden, alleiit den Rathen der Krone solle'dics Recht nicht zusteheu. Referent Eber sragte ben Kriegsminister, ob e s nicht angezetgt ware, bet den Invaliden d c > S englische Sistem einzusuhren, und jedem Manne cine Jahres- pensioit zu gebett, statt ihn in Jnvalidenhausern zn verpflegen. Der Minister erwiderte, datz es jedenfalls praitischer ware, allein die Invaliden bleiben lieber in den Jnvalidenhcinsern. Einen wichtigen Berathnngsgegenstand bildetc die Stellvcrtretungssrage. Es wird namlich dieser Stell- vertretungssond jetzt zur Recngaginmg der Unteroffi- ziere verweudet. Der Minister theiltc mit, datz nach Ausbezahlung des Guthabens der Reengagirnng nnd der Stellvertreter bis zum Jahre 1870 noch ein Rest von 24 Millionen zurnckbleiben werde, deficit Zinsen dann zu obigeni Zw ecke alljcihrlich werden verwendet werden; nitit werden aber 120.000 Gulden fiir ctma 37.000 jahrlich reengagirte Unlerosiiziere nicht gentigeit. Zur Krakaucr K lostergeschichte. Der „P r." wird aus Krakau nnterin 28. d. gemetdet: Der plotzlich erfolgte Tod des Pater Lew- kowicz, des fruheren Beichtvaters bet barfiitzigen Kar- meliterinnen zn Ktakan. eines alien nnd in letzter Zeit der Trnnkenheit ergebcneit KarmelitermonchS, so- wie der Uniftand, datz der Prior des Karmelitcrklo- sters zu Czenta bei Krzeszowice gleichsalls arretirt wurde, veranlatzten den Gerichtshos, eine Kommission nach Czerna abzusenden, um daselbst im Kloster eine ftrenge Revision vontehmen zn laffett. Dieselbe' traf die Monche gerade beim Leicheitschmanse; fie waren eben vom Le'ichenzng des Pater Lewkowicz znriickgekehrt und fchietteit die Abgesandten des Gerichtes ertcartet zu haben, denn einer von ihnen sagte beim Erschei­ nen derfelbeit zu den anderen Bnidern: „Seht Jhr, fie find fchon da." Die Monche begriitzten ehrerbietig die Mitglieder der Kontmifsiott nnd lietzen rnhig die Revision in ibrem Kloster uornehmeit, wobei — wie Verlautet — antzer etnigen Dokumenten, w elche das Verhaltnitz zwifchen den Klostern der Karmeliter nnd Karnieliterinnen klcircn, fonft nichts gefunden wurde. Dennoch mahrte die Unterfuchuug viele Stunden. Die Exhumation und Sektion des Pater Lewkowicz foll erst hente oder morgen vorgenommen werden. Kanm war die Kommifsion hente frith znrUckgekehrt, be ga t) fie s ich ins Kloster der barfiitzigen KarmeUterin- tteit an der Wefola, um in diefer eigenthiimlichen Statte des Berbrechens eine Revision vorznneh- men. Das Resultat derfelbeit ist zur Stnnde un- bekannt. Wenn Sie mich fragen sollten, marunt der ©e ' richtshos erst hente, acht Tage nach Entdeckung d e r Uiithat, zur Dnrchstobernng des Klosters fchritt, rum dies nicht im erstett Momente gefchah, warum beifpielsweise die Rcnneit nicht allfogleich feparirt und vernontnten wnrdcn, fo tann ich ihncit in der That feitte anbere Antwort gebeit, als datz der hicfige G e- richtshof seiner hohcn Aufgabe nnbewutzt war, u » d dnrch das blotze Uebertreten der Klostcrschwelle ctwai Grotzes geleistet zu haben wahnte. Es wurde not a (lent die Frage vcntilirt, ob denn dent weltlichen G e- tichte ubcrhaupt das Recht zustche, inncrhalb der Klo» stermanern zu fchalteit und waltcn, wie es bei b e t Euldcckmig eines VerbrechcnS itbtich ist. Jnwieserne die erstett Kardinalfchlcr und UntcrlasfungSsiinden auf den weiteren Verlaus der Unterfuchuug lahmend n»d fchadigeud wirkcn werden, diirfte das Resultat zcigeit. I n Bczng aus dcu Erfolg war das Aufuchcn des Bi' fchofs um geistliche Afsistcnz zur Bornahtnc del crstcn gcrichtlichcu Schritte ein gut ■gclmtgeiter Streich; dent Uutersuchuugsrichter lag cs tiamlich nicht so s e h r an der Erlaubnitz des Bischofs, als daran, datz er in das Kloster mit allcr Ruhe hiitcinfomnten, und d ie Ronnen uberrafchcn wollte. Ware der Unterfnchungs' richter ohne geistliche Afsistcnz ins Kloster gekom inen, fo hatten ihm die Nonnen sicherlich den Eingang ver- roeigert, und hicrans wcihrend der Zeit, wo die Kont» mission sich den Eintritt crzwingcn mntzte, gewitz d ie Spiircn der Schandlhat cntfcrnt, und das Opfcr fclbst wahrfchcinlich den Attgen der Kommifsion e n t r i t c f t . So aber traf der Schlag die Nonnen s o nncrwar- tct, datz die Kommission den Thatbestand in se v iter gait^cn siirchtcrlichcn Grotzc anfzuttehmeit in D e t Lage war. Der Zuftand der Barbara Ubryk beffert sich mit jedem Tage. Dent „K raj" eittitchmcii wir folgendc Angabe: „Die Barbara Ubryk wurde noch unter eincm friihe- j ren Prior, Namens Pater Soltysik, eingefperrt. Als diefer starb, wurde an seiitc Stelle im Jahre 1852 Pater Alois Klugicr zum Prior gcwahlt, der aus Warschau gekominen war. Als er bei der Revision des Karmeliterittnenklesters in der Wefola die Bar­ bara Ubryk fund, trat er, gcriihrt durch ihr cle ud eS Loos, perfonlich fiir dieftlbe beim Krakancr Konsisto- rium ein, damit sie ihrer tliifterlichen Gclitbdc ent( bituden und ihrer Fantiiic zitriickgegebeit werde. & crhielt znr Antwort, dcrglcichcn ftrenge Gclitbdc, ivic fie die Karnieliterinnen ablcgcn, konnten nur in Ro>" felbst gelost werden, die Einleitung einer folchcn Pro- zedur wurde jedoch sehr grotzc Kosten uerurfciche«' Trotzdcnt ttahitt er die Seiche in die Hand — del Tod jedoch unterbrach seine Thatigkcit in dicscr Rich' tung. Ihm solgtc der Pater Kozubski als Prior, de r nun vcrhastct ist." Die s ra n z o s is c h e n R esorm eu. Einer offiziofen Mitlheilnng de s ..C on stitu tion - net" zufolge stellt der SenatnSkonfult folgendc Berfin* derungen in AnSficht: „Der Prafident nnd d ie Pizcpiafidcnten der Kainmer werden von de n De- putirtcn am Anfatig jeder Sefsion gcwahlt; d ie Prasidentenwahi jedoch bleidt der Bestaiignng d n rc h