Bezugspreise: Air Bsterreich-Ungarn: ganzjährig K 4-h alb jährig K 2- jjür Amerika: ganzjährig D. 1'25 ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Baten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftkeituug des (holtIcheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von derVer-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schultz asse Nr. 75. Mr. 11. Kottschee, am 4. Juni 1904. Jahrgang I. Jur Aeachtung? Unsere geehrten Leser in Amerika, welche die Bezugsgebühr des Blattes noch nicht bezahlt haben, werden höflichst ersucht, dies umgehend tun zu wollen, damit die Zusendung des Blattes nicht eingestellt werden mühte. Die Verwaltung des Gottscheer Mojen. Stoizismus und Khristentum. Ein Tal der Tränen, ein Tal des Jammers wird unsere Erde genannt. „Nach Eimern zählt das Unglück, nach Tropfen zählt das Glück" klagt der Dichter. Unabsehbar ist die Zahl der Leiden, der körperlichen sowohl als auch der geistigen. In allen möglichen Gestalten erscheint das Leid: Krankheiten und Siechtum, Not und Elend, Kummer und Sorge, Schicksalsschläge und Enttäuschungen, Spott und Beleidigungen, Haß und Verachtung, Anfeindungen und Verfolgungen, Ungerechtigkeiten und Lieblosigkeiten — dies und eine Legion anderer Übel sind es, von denen der Mensch heimgesucht wird. Da heißt es denn sich um eine Kraft umsehen, die uns in den Stand setzt, die mannigfachen Übel des Lebens ertragen zu können. „Begehre nicht, daß die Sachen in der Welt gehen, wie du willst, sondern wünsche vielmehr, daß alles, was geschieht, so geschehe, wie es geschieht; dann wirst du glücklich sein" rät der griechische Stoiker Epiktet. Es ist dies der Grundsatz der stoischen Ergebung ins Unvermeidliche. Wie sucht Die Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Sottschee. (9. Fortsetzung.) Im Jahre 1466, also zur Zeit der Grafen von Cilli, erscheint die Herrschaft Gvttschee in drei Ämter eingeteilt, nämlich in die Ämter „Ober- und Nieder-Gottschee" und in das Amt Rieg. Diese Einteilung ist übrigens aller Wahrscheinlichkeit schon damals älteren Datums gewesen und von den Cillier Grafen bereits übernommen worden. Das Oberamt Gottschee umfaßte den eigentlichen Gottscheer Boden (dieser Ausdruck kommt auch im Urbar des Jahres 1574 vor) vom Schweinberg bis Schalkendorf und Krapfenfeld, ferner die Pfarre Altlag. Zum Unteramte Gottschee gehörten von Krapfenfeld und Schalkendorf an sämtliche Ortschaften bis an die Grenze von Kostel, Pölland, Tschernembl und bis zu den Abhängen des Gurktales, also etwa die jetzigen Gemeinden Seele, Lienfeld, Schwarzenbach, Mösel, Graflinden, Unterbeutschau, Nesseltal, Stockendorf, Tschermoschnitz, Pöllandl, Langenton. Das Hinterland (alte Pfarre Rieg) scheint nach allem nicht gleich von Anfang an zu Gottschee gerechnet worden zu sein, sondern erst etwas später. Die Herrschaft Gottschee wurde 1623 zur Grafschaft und 1791 zum Herzogtum erhoben. Wir haben also in der geschichtlichen Reihenfolge zu unterscheiden: Die Herrschaft Gottschee, die Grafschaft nun der alte heidnische Stoizismus den Schmerz erträglich zu machen? Er nimmt den Stolz zu Hilfe; er leugnet den Schmerz — was gewiß etwas Unnatürliches und auch Unwahres ist — und sucht die Kraft zum Ertragen im Menschen selbst, in der Überlegenheit des Geistes. Der Stolz des Weisen, der sich hoch erhaben dünkt über die große Masse der Unweisen („Idioten"), über die Menge des gewöhnlichen Volkes, seine unnahbare, philosophische Höhe, sein harter, kalter und hochmütiger Sinn soll der Panzer sein, an dem die Pfeile des Schmerzes wirkungslos abprallen. Wer sich nicht zu so stolzer Höhe emporzuschwingen vermag, den trifft mitleidslose Verachtung. Für den Verzweifelnden weiß die Stoa keinen anderen Rat als „exitus patet“. Wirf die Last des Lebens von dir, wenn sie dir unerträglich scheint! Das Christentum kennt den Menschen besser; es weiß, daß der Mensch allein ohne höhere Hilfe die Übel des Lebens nicht ertragen könnte. Nicht geleugnet, nicht durch Stolz und Hochmut, der endlich doch in sich selbst zusammenbrechen muß, bezwungen werden wollen die Leiden und Mühsale des Erdenlebens, sie wollen empfunden, sie wollen im richtigen Geiste angenommen und getragen werden. Nach christlicher Auffassung sind die Leiden Heimsuchungen, die der Christ, sich demütig beugend vor den göttlichen Ratschlüssen, ohne Murren und Hadern hinnehmen und ergebungsvoll ertragen soll. Wozu dienen denn die Leiden? Sie haben den Zweck, zu strafen und zu bessern, zu läutern und zu vervollkommnen. Im richtigen Lichte betrachtet, erscheint demnach so manches bittere Leid, so mancher herbe Schmerz als ein Geschenk Gottes, Gottschee und das Herzogtum Gottschee. Der Umfang des Herzogtums Gottschee stimmt übrigens mit dem des Gottscheer Landes, Gottscheer Gebietes oder der deutschen Sprachinsel Gottschee nicht vollkommen überein. Zum Herzogtum, also zur alten Herrschaft Gottschee, gehört nämlich auch Ossiunitz, während Unterlag zur Herrschaft Pölland, Kuckendorf zur Herrschaft Zobelsberg gehört. — Gegenwärtig unterscheiden wir, um zunächst bei den Gebieten größeren Umfanges zu bleiben, welche den Namen Gottschee tragen: den politischen und Schulbezirk Gottschee, den Gerichts- und Steuerbezirk Gottschee, den Straßenbezirk Gottschee, das Dekanat Gottschee und den Sanitätsdistrikt Gottschee. Aber auch andere Gebiete wurden und werden mit „Gottschee" bezeichnet. So gab es z. B. zur Zeit der Franzosenherrschaft einen Kanton Gottschee (XIV. Kanton, im „Distrikt" Neustadt! gelegen), zu welchem außer dem „Arrondissement" Gottschee auch die Arrondissements Oblak, Laserbach, Soderschitz, Reifnitz, Niederdorf, Malgern, Obergras, Rieg, Mösel, Nesseltal, Kostel gehörten (zwölf Arrondissements), also etwa die gegenwärtigen Gerichtsbezirke Gottschee und Reifnitz. Die Arrondissements Gutenfeld, Auersperg und Laschitz (also etwa der Gerichtssprengel Großlaschitz) gehörten damals zum Kanton Weichselbnrg (XII. Kanton). Die Arrondissements Pölland und Tschermoschnitz hingegen waren dem Kanton Möttling (XV. als eine gnädige Gabe von oben, so befremdlich und paradox >>:r den ersten Augenblick diese Behauptung auch erscheinen mag. Wie mancher stürmt dahin im Banne wüster Leidenschaft, im Taumel wilder Sinnenlust, ohne an Gott, ohne an seine eigene höhere Bestimmung zu denken. Plötzlich ereilt ihn sah ein Unglücks mit, eine schwere Krankheit imi'st ihn aufs Schmerzenslager und nun kommt er zur Besinnung, hält Einkehr bei sich selbst und dieser Einkehr folgt die Umkehr, folgt die Besserung des Lebens. So gleichen Leiden und Schmerzen bitteren Pillen, die aber zur Gesundung der Seele führen. — Aber auch Gute müssen leiden; sie werden dadurch geläutert, werden in der Demut erhalten und vor Selbstgerechtigkeit, Tugendstolz und geistlichem Hochmute bewahrt, sie werden befreit von manchen Dingen, „welche die Glücklichen beständig herabziehen, sie werden freier, von allerlei schlechter oder gleichgiltiger Gesellschaft und Beschäftigung gelöster, aufmerksamer für die wahrhaft soliden Güter, mitleidiger gegen andere, die auch leiden, freier von Furcht vor dem Verluste ihrer Besitztümer, selbst des Lebens, und daher allein geeignet, die Fahne des Idealismus in dieser Welt aufrechtzuerhalten, ein Panier aufzuwerfen über die Völker und für den Gott, den sie bekennen. Kein Mensch, der nicht gelitten hat oder zu leiden versteht, kann das; er kommt nicht über eine gewisse Mittelmäßigkeit hinaus, lernt Gott nie völlig kennen und verliert nie die Furcht vor dem Leiden, die das größte Hindernis des Guten in der Welt ist." Die Leiden der Guten sind meist eine Belastungsprobe zur Prüfung des wirklichen inneren Wertes, zur Prüfung der Beförderungsfähigkeit zu höheren Stufen der Vollkommenheit, denn jedem inneren Fortschritte müssen gewöhnlich Leiden erst die Wege öffnen. Während der heidnische Stoizismus einzig und allein nur an den menschlichen Stolz, an den philosophischen Mut oder kalten Hochmut appelliert, der alles ertragen lehren soll, ohne dabei einen wirklichen Trost, ohne eine wahre innere Befriedigung und Beruhigung bieten zu können, verweist uns das Christentum auf zwei andere wirkliche und jedermann, nicht nur dem Hochgebildeten, dem Philosophen, dem stolzen „Übermenschen" zugängliche Quellen einer Kraft, die auch das Schwerste zu ertragen vermag: es find das die Ergebung in den Willen Gottes und das Vertrauen auf Gottes Beistand. Ist nicht gerade den Armen und Elenden vor allem die Frvhbotschaft vom Reiche Gottes verkündet worden? Sind es nicht die Mühseligen und Beladenen, die Christus zu sich ruft, um sie zu erquicken? Schon der Gedanke, daß die Leiden nicht von einem blind waltenden, erbarmungslosen Fatum über uns verhängt sind, sondern aus der Hand Gottes kommen, macht dieselben erträglicher, und wenn wir unter der schweren, fast allzusch.ver scheinenden Last zusammenbrechen zu müssen glauben, dann erinnern wir uns rechtzeitig, daß, wo die Not — die materielle und geistige Not —- am größten ist, Gottes Hilfe auch am nächsten ist. Nichts wäre törichter als eilte beständige innere Empörung gegen Leiden und Schicksalsschläge, die über uns verhängt sind. Ertragen müssen sie schließlich doch werden, aber sie würden in diesem Falle ihren wohltätigen Zweck verfehlen und uns statt zum Heile, zu noch größerem Unsegen gereichen. Leben heißt .kämpfen, Leben heißt leiden. Jeder von uns hat sein Kreuz zu tragen, stärkere Schultern zumeist ein schwereres. Wohl uns, wenn wir das Unvermeidliche willig auf uns nehmen; reiches Verdienst und herrliche Früchte werden unser Lohn sein. Seien wir nicht Stoiker im heidnischen Sinne des Wortes, seien wir tapfere und zugleich demütige christliche Stoiker. „Was die Schickung schickt, ertrage; wer aus harret, wird gekrönt." Wir schließen mit den Worten Hiltys: „Furcht vor allem Leiden ist eigentlich der charakteristische Zug der jetzigen Weltzeit, ähnlich wie es in der letzten Zeit der antiken Kultur auch der Fall war. Nicht das Geringste will mehr ertragen werden; was vorhergehende Generationen als sehr erträglich bezeichnet hätten, gibt jetzt Anlaß zu den lautesten Klagen und soll durch Regierungen, Gesetzgebung, Vereine oder sonstige Hilfe irgend einer Art sofort abgestellt werden, und dabei sind die unteren Klassen wo möglich noch wehleidiger als die oberen. Dem allen liegt ein großer Irrtum zu Grunde; viele Leiden sind eben zum Ertragen bestimmt, weil nur durch sie die wahren Aufgaben des Lebens erfüllt werden können." Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Die Schute in Atttag. In Altlag begann der schulmäßige Unterricht der Kinder im Jahre 1818. In diesem Jahre kam nämlich Josef Hirsch aus Taubendorf in der Pfarre Nesfeltal nach Altlag und trug sich hier als Lehrer an. Weil außer der Pfarrgeistlichkeit und dem Mesner, der vom Pfarrer unterrichtet wurde, niemand lesen konnte, das Bedürfnis nach Schulbildung sich aber immer mehr geltend machte, so nahm man ihn bereitwillig auf. Er war zwar mit pädagogischen Zeugnissen versehen — wahrscheinlich hatte er mit Köstner aus Tschermoschmtz im Jahre 1816 den Präparandenkurs in Laibach durchgemacht — und besaß somit die gesetzliche Eignung für die Erteilung des Schulunterrichtes, aber durch sein Privatleben wirkte er wenig erbaulich auf das Volk, so daß die Vorgesetzte Schul- Känton) einverleibt. Im Jahre 1811 wurden übrigens Abänderungen in der Kantonseinteilung verfügt und es wurde z. B. aus dem Kanton Gottschee Reisnitz ausgeschieden und daraus ein eigener neuer Kanton gemacht. Im Jahre 1813 (kaiserl. französisches Dekret vom 10. Jänner 1813) wurde der Distrikt Neustadt! wieder auf nur sechs Kantone reduziert (Neustadt!, Landstraß, Nassenfuß, Seisenberg, Gottschee, Möttling.) Die Pfarre Gottschee muß ursprünglich, also um die Zeit von 1363, ein sehr großes Gebiet umfaßt haben, nämlich außer den jetzigen Pfarrsprengeln Gottschee und Mitterdorf auch die nunmehrigen Pfarren Altlag, Ebental, Mosel, Nesseltal; wahrscheinlich auch Tschermoschmtz, falls man nämlich hierin die Angaben des Katalogus cleri Labacensis glauben darf. Nesseltal wird schon um 1400 als selbständige Pfarre genannt, Altlag und Mösel seit 1509 als Vikariate, bezw. Pfarren. Mitterdors wurde 1788 von Gottschee als neue, selbständige Pfarre abgetrennt. Gegenwärtig umfaßt der Pfarrsprengel Gottschee außer der Stadt Gottschee (samt Gnadendorf und Hutterhäuser) bekanntlich die Ortschaften Mooswald, Schalkendorf, Klindorf, Seele, Zwischlern, Hohenegg, Katzendorf, Grafenfeld, Lienfeld, Schwarzenbach, Hasenfeld, Hornberg. Interessant iststdabei, daß Hornberg, das so weit abgelegene und geographisch schon , zum .Hinterlande gehörige Gottscheer „Schilda", zum Pfarrsprengel Gottschee zählt. Wir dürfen daraus vielleicht den Schluß ziehen, daß Hornberg nicht vom Rieg-Göttenitzer, sondern vom Gottscheer Boden aus besiedelt worden ist. Um nun schließlich zu dem engsten Umfange des Wortes Gottschee zu kommen, haben wir noch auf die Gemeinde (Ortsgemeinde und.Katastralgemeinde, Maierie) Gottschee und auf die Stadt Gottschee kurz hinzuweisen. Die Katastralgemeinde Gottschee (Steuergemeinde) umfaßt bekanntlich die Stadt Gottschee und die Ortschaft Mooswald; diese Einteilung dürfte wahrscheinlich noch aus der Zeit der Schaffung der Katastralgemeinden herrühren. Der Umfang der politischen oder Ortsgemeinde Gottschee hingegen war nicht zu allen Zeiten der gleiche. Seitdem Gottschee (1471) zur Stadt erhoben worden war, bildete die Stadt immer einen für sich bestehenden, selbständigen .Verwaltungskörper; von den umliegenden Dörfern war die städtische Verwaltung streng geschieden. Die Stadt genoß, wie alle städtischen Gemeinden, ihre städtischen Privilegien und Vorrechte, die den benachbarten Dörfern selbstverständlich nicht zukamen. Ein gewisser unverkennbarer und geschichtlich begründeter Unterschied zwischen Stadt und Land war, wie anderwärts, so auch in Gottschee stets .vorhanden. (Fortsetzung folgt.) behörde infolge wiederholt eingelaufener Klagen sich bemüßigt sah, . ihn mit Dekret vom 19. August 1820 zu entlassen. Er hatte sich in der Folge verheiratet und ist Besitzer des Hauses Nr. 15 in Altlag geworden. Da aber seinen Grundbesitz ordentlich zu bebauen weder Lust noch Übung hatte, somit sich mtb seine Gattin auch nicht ernähren konnte, suchte er sich wieder mit der Ausübung des Lehramtes zu behelfen und bat daher um die Erlaubnis, in dem über eine Stunde von der Pfarrschule zu Nesseltal entfernten Orte Reichenau, wo er schon einmal als Notlehrer tätig gewesen war, den Kindern gegen eine willkürliche Belohnung Unterricht erteilen zu dürfen, was ihm einstweilen „aus Erbarmen" unter gewissen Bedingungen und mit Vorbehalt der Konsistorial-Geneh-migung von der Schuldistriktsaufsicht mit Zuschrift vom 30. Mai 1823 auch gestattet wurde. Nachdem aber Hirsch die gestellten Bedingungen nicht erfüllte, vielmehr gleich im Beginne seiner Lehrtätigkeit in Reichenau die definitiv organisierte Pfarrschule zu Nesseltal dadurch in Unordnung brachte/ daß er mehrere zur letzteren eingeschulte Kinder in die Privatschule zu Reichenau aufnahm und dadurch Veranlassung gab, daß dem Schullehrer in Nesseltal die von der ganzen Pfarre mit Einschluß der Insassen von Reichenau zugesicherten Beiträge an Naturalien nicht verabfolgt wurden, so fand es die Bezirksschulenaufsicht für gut, ihm bis Austragung der Sache das Schulhalten wieder zu untersagen. Hirsch verweigerte jedoch den Gehorsam und wurde infolgedessen durch Erkenntnis des k. k. Kreisamtes Nenstadtl vom 20. Juli 1824 als Winkellehrer ab gesetzt. Er kehrte nach Altlag zurück, wo er sich auf die Bearbeitung seines Grundbesitzes verlegte. Erst nach dreißig Jahren geschieht wieder Erwähnung von ihm in einer Zuschrift des fürst-bischöflichen Konsistoriums zu Laibach vom 13. Mai 1854 au die Schuldistriktsaufsicht zu Gottschee, worin es heißt, „daß es dem eifrigen und umsichtigen Bemühen des Pfarrers von Altlag gelungen ist, in Altbacher eine Privat- und Filialschule zu errichten, welcher das geprüfte, bisher in Altlag lebende Lehriudividuum Josef Hirsch mit vielem Eifer als Lehrer vorsteht". Zeliiv Jahre darnach, im Jahre 1864, finden wir Hirsch wieder in Reichenau, wo er Privatunterricht erteilte, und zwar, wie es in einem Berichte heißt, „mit gutem Erfolge". So ist also Hirsch seinem Berufe als Lehrer trotz unliebsamer Unterbrechungen im großen und ganzen bis an sein Ende treu geblieben und hat sich schließlich auch die lobende Anerkennung und Zufriedenheit seiner Vorgesetzten zu erwerben gewußt. Nach Hirsch' Enthebung im Jahre 1820 blieb die Lehrerstelle in Altlag eine Zeitlang unbesetzt Wan hatte erwartet, daß der Schulgehilse in Gottschee Leonhard Sluga 1111t dieselbe enthalten werde; allein dieser hatte sein.Augenmerk nach Rieg gerichtet, wo die Neuorganisierung der./Schule bevorstand und wo die Bevölkerung ihn als Lehrer zu; haben wünschte. Doch Sluga kam weder nach. Altlag noch nach Rieg, sondern blieb in der Stadt an der Seite des bewährten Schulmeisters Krv mb Holz, Altlag aber.erhielt im-Herbste, des Jahres 1822 einen Lehrer in der Person des Josef Erker, SchulprovisorS in Mitterdvrf. Der Gehalt des Lehrers in Altlag betrug damals 134 sl. 301/* kr. C. M. nebst einigen Naturalleistungen der Pfarrinsassen. Ilber die Bevölkerung war so . arm , daß sie . nicht einmal diese "Summe anf-bringen konnte. Am 31. Jänner 1824 mußte die Schulbezirksaufsicht an das - .fürstbischöfliche.: Konsistorium in Laibach berichten: „Die Schule, in Altlag . im Schulbezirke - Gottschee steht auf dem -Punkte einzugehe.it., . indem laut Beilage einige Ortschaften der dortigen Gemeinde das nötige Brennholz zur Beheizung des Lehr-zimmers zu liefern und das Schulgeld zw bezahlen nicht vermögend zu sein vorgeben". .Diese Uneinbringlichkeit der sassionsmäßig gewährleisteten Dotation..mnd die dadurch entstandenen Mißhelligkeiten mit den Pfarrinsassen mögen Erker veranlaßt haben, steinen Dienstposten in Altl.ag nach kaum anderthalb.Jahren im März- des Jahres 1824 zu verlassen und in seine .GeburtSpfarre Mitterdorf, um eben auch die. Lehrerstelle, zu besetzen, war, zurückzukehren. - - - Auffallend /ist m den) Zwanzigerjahren die geringe Anzahl der schul besuchenden Xindvr, namentlich der Knaben. Im Jahre 1823 besuchten die Schule zu Altlag, abgesehen von den Mädchen, nur fünf Knaben, im Wintersemester im ganzen nur sechs Kinder, während im Sommerkurse 1829 nur vierzehn Knaben der Unterricht erteilt wurde. Als Ursache dieser wenig erfreulichen Erscheinung wurde außer der Armut der Eltern, welche die notwendigen Schul« requisiten nicht beschaffen konnten, angegeben im Winter die weite Entfernung vom Schulvrte, die Kürze des Tages und die Strenge der Jahreszeit, im Frühling und Sommer aber die Verwendung der Kinder beim Viehweiden, „gegen welchen Gebrauch alles geistliche und vernünftige Zureden nichts wirkt" («schulvisitations-Protokoll vom 15. September 1829). Doch nicht nur in Altlag ging es so, sondern mehr oder weniger auch im ganzen Schulbezirke; denn mit Rundschreiben vom 18. Dezember 1825 mußte die Schulbezirksaufsicht der Geistlichkeit und den Schullehrern des ganzen Schulsprengels zur Kenntnis bringen: „Es sei dem Konsistorium unangenehm, bemerken zu müssen, daß zu Gottschee der Zustand der Schulen in merklichem Falle begriffen sei." Allmählich trat auch hierin ein Wandel zum Bessern ein. (Fortsetzung folgt.) Warnungen. Warnung var Ausmandermrg. Wie das k. k. Ministerium des Innern in Erfahrung gebracht hat, soll sich in Rio de Janeiro unter dem Namen „Enipreza di Colonisa^ao brazilcira“ ein Unternehmen gebildet haben, welches den Zweck verfolgt, im Wege der Subskription auf Anteilscheine in Europa Kapital aufzubringen und dasselbe zur Kolonisierung von Ländereien in den verschiedenen Staaten Brasiliens zu verwenden. Die Gründer des Unternehmens — es find dies ein gewisser Franz Trawinski und Andreas Tramu, welche in der Person eines gewissen Alexander Proust in Rio de Janeiro einen Stellvertreter bestellt haben — bewerben sich bei den einzelnen Staatsregierungen Brasiliens um die unentgeltliche Überlassung von Staatsländereien. Diese Ländereien sollen nach dem Plane des Unternehmens in Lose von je 15 Hektar geteilt und mit Kolonisten aus .Österreich-Ungarn besiedelt werden, welchen freie Reise an ihren Bestimmungsort und die materielle Unterstützung für die ersten Monate der Niederlassungen in Aussicht gestellt, dagegen aber die Verpflichtung auferlegt werden soll, durch zwanzig Jahre der Gesellschaft den halben Ertrag der ihnen überwiesenen Grundstücke abzuführen. Das Ministerium des Innern rät davon ab, sich von dem in Rede stehenden Unternehmen als Kolonist anwerben zu lassen. Es sieht sich zu dieser Warnung umsomehr veranlaßt, als, soviel bekannt, das Unternehmen. bisher weder über Kapital noch über Land verfügt. Warnung vor Worträtlchwmdl'ern. toeit längerer Zeit erhalten Militär- und Zivilpersonen von. der Firma Becker it. Cie. in Paris 68 Rue Dainremout, Schreiben, in denen sie eingeladen werden, von der Firma ein Gratisporträt in Lebensgröße zu, beziehen. Die Firma habe nämlich, um ihre Leistungen auch in Österreich-Ungarn bekannt zu machen, den Entschluß gefaßt, einer bestimmten Anzahl Personen je ein Reklamebild gratis.anzufertigen. Sendet, man eine .Photographie ein, so erhält man in etwa 14 Tagen die Nachricht, daß die in Kohlenstift ausgeführte lebensgroße Zeichnung ein wahres Meisterstück sei. .Der Besteller habe nur..für Zoll un'd Verpackung 8 K 80 h einzusenden, worauf ihm das Bild eingeschickt werden wird. Wenn die Firma den Betrag erhält, kommt nach längerer Zeit ein Schreiben, in dem es. heißt, das. Porträt sei irrigerweise in einen Rahmen, der 43 K koste, ein.-, gerahmt und mit einer Nachnahme von 11 K 30 h belegt worden und alle Bemühungen der Firma,, die /Sendung auf der Bahn aufzuhalten, seien vergeblich gewesen. Übernimmt man mm die Nachnahmesendung, die einige .Wochen später per Post ankommt, so innß man die Zollspesen zahlen, obwohl sie schon in den obigen 8 K 80 h inbegriffen waren, und erhält, eine wertlose, undeutliche photographische Vergrößerung. in halber. Lebensgröße.Der Rahmen ist ein sogenannter Goldleistenrahmen, nach Glaserart zusammen- gezimmert und ohne Wert. Das Ganze ist ein ganz gewöhnlicher Betrug, dein leider schon viele Personen in Wien und auswärts zum Opfer gefallen sind. Warnung vor ausländischen Lotterien. Eindringlichst warnen wir vor dem Bezüge der ungarischen Klassenlotterie. Diese Lotterie ist in Österreich verboten nnd Abnehmer könnten im Be-tretungsfalle bei den Behörden Anstände haben. Man werfe eitle, von ungarischen Bankjnden massenhaft ausgesendeten diesbezüglichen Einladungen in das Feuer. Das nämliche gilt auch von anderen ausländischen Losen, wie z. B. von der Hamburger Lotterie, welche erst kürzlich wieder „Einladungen zu einem Glücksversuche" bis in unsere Gegenden versendet hat. Warnung not- Aberglauben Seit einiger Zeit kursiert wiederum ein Gebet, welches mit nachstehender Aufforderung verschickt wird: „Dieses Gebet wird neunmal abgeschrieben und neun Personen zngeschickt. Der Erzbischof von Wien hat es erhalten und auf diese Weise in der ganzen Welt verbreitet. Wer es unterläßt, dies zu tun, kann von einem Unglücke betroffen werden, anderwärts aber wird sein Gebet erhört werden." Da Seine Eminenz der hochw. Herr Kardinal von Wien, wie selbstverständlich, dieser Sache ganz fern steht und auch die Art und Weise der Verbreitung dieses Gebetes offenkundig auf Aberglauben beruht, so wird vor diesem Mißbrauche gewarnt und werden die katholischen Blätter ersucht, diese Warnung zu veröffentlichen. Aus Stabt und Land. Gottfchee. (Pfarrkirchenansstattnngsverein Gottschee.) Fräulein Leopoldine Jurmann hat für Vereinszwecke eine Obligation lautend auf 2000 K gespendet. Ein tausendfaches „Vergelt's Gott" der hochherzigen, edlen Spenderin! — (Spende.) Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg hat für die Abbrändler tu Hiuach den Betrag von 200 K anweifen lassen. — (Trauung.) Am 21. Mai fand in der Franziskanerkirche zu Laibach die Trauung des Herrn Franz Masera, Supplenten an der k. k. Oberrealschule in Görz, mit Frl. Jda Zarli statt. — (Ernennung.) Der k. k. Sanitätskonzipist Herr Dr. Karl Böhm in Gvttschee wurde zum Bezirksarzt ernannt. — (Gemeindeangelegenheiten.) Am 17. Mai l. I. abends 5 Uhr trat die Vertretung der Stadtgemeinde Gottschee zur ordentlichen Sitzung im Stadtratssaale zusammen, an welcher unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Alois Loy 18 Ausschußmitglieder teiluahmeu. Zn Verifikatoren wurden die Herrn Georg Hönigmann und Josef Obergföll nominiert; hiebei wurde beschlossen, das Ansuchen der Maria Köstner von Mooswald (Krah-wirt) um, Erteilung der Gastgewerbe-Konzession befürwortend vor-zulegen. Über Antrag der Rechtssektion wurde den vom Franz Pa-hülfe aus Bnkoviea, Franz Cvar ans Weinitz und Dominik Kovačič aus ^Brücke! (Gerichtsbezirk Reifnitz), sämtliche vertreten durch Dr. Šušteršič, Advokat in Laibach, eingebrachten Rekursen wider die Einhebung der Gemeindeumlagen von der Hausiersteuer im Grunde des Erlasses des k. k. Finanzministeriums dto. Wien 4. Juli 1902, Z. 33.000, keine Folge gegeben. Ferner wurde beschlossen, die Stiersprungtaxen bei heimischen Kühen von einer aus zwei Kronen und bei auswärtigen Tieren von drei auf vier Kronen zu erhöhen und beide Zuchtstiere der Ökonomin Fräulein Jofefine Wiederwohl vorläufig auf die Dauer eines Jahres vertragsmäßig in Pflege und Wartung zu übergeben. Da die bisherige Stierwartung vieles zu wünschen übrig ließ, so dürste dieser Beschluß seitens der Viehzüchter gewiß mit Freuden begrüßt werden, weil sämtliche Bedingungen, welche eine gedeihliche Haltung der Stiere und die hieraus zu erwartenden günstigen Erfolge, vertragsmäßig sichergestellt wurden. Auch wurde der Gemeinde seitens der hohen Regierung die Abgabe von subventionierten Zuchtstieren in sichere Aussicht gestellt und wurde die diesbezügliche bindende Erklärung von der Gemeinde- vertretung genehmigt. Über Antrag der zweiten Sektion wurde die Anschaffung eines modernen Straßenbespritzungsapparates mit Gümmischlänchen, wie solche in größeren Städten schon in Verwendung stehen, beschlossen und dessen Ankauf bei der Armaturen-und Maschinenfabriks-Aktien-Gesellschaft (vormals I. A. Hilpert) in Wien bereits eingeleitet. Vom hygienischen Standpunkte wird dieser Beschluß mit Befriedigung begrüßt. Dem Georg Kreit, Hörer der technischen Hochschule in Graz, wurde der Fortbezug des ihm mit Erlaß der k. k. Landesregierung für Kraitt dto. Laibach 3. Dezember 1903, Z. 2494, Werten vierten Platzes der dritten Johann Stampflschen Studentenstiftung jährlicher 400 K wieder in Antrag gebracht. Den Ortsarmen Josef Obermann und Josefa Ramor wurde eine monatliche Unterstützung von je 4 K bewilligt. Über Antrag der Rechtsfektiou wurde dem Ansuchen des Kaufmannes Herrn Franz Tschmkel um Belastung der ans Anlaß des Umbaues feiner bisherigen Handels-Betriebsstätte vor dem demolierten Hanse des Herrn Stadtamtssekräters Karl Pompski errichteten Baracke zum Zwecke der Ausübung des Handelsgeschäftes bis zur Herstellung des neuen Geschäftslokales gegen Zahlung eines monatlichen Standgeldes von 20 K Folge gegeben. Der Obmann der städtischen Vermögensverwaltung, Herr Forstmeister Rudolf <5cha = binger, brachte auch die eingelangten Offerte betreffend die Überlassung von Grundstücken für den Viehmarktplatz zur Kenntnis und wurde dem Antrage, von den bisherigen als Viehmarktplatz benützten Grundstücken des Herrn Josef Braune in Gottfchee, welche sich hiezu zweifellos am besten eignen, einen entsprechend großen Teil, etwa l1/? Joch käuflich zu erwerben und in geeigneter Weife herzustelleu, zugestimmt. Der Abschluß des bezüglichen Kaufvertrages fällt in den Wirkungskreis der stäbt. Vermögensverwaltung. — (Das Grazer Tagblatt — ganz umsonst.) In den letzten Tagen hat ein Agent Gottschee und Umgebung bereist, um zumal in den Wirtshäusern das Grazer Tagblatt anzubieten, und zwar vielfach ganz umsonst. „Wir sind beauftragt, Ihnen das Grazer Tagblatt zuzusenden, und bitten, es anzunehmen," hieß es in einem Briefe, der einem Wirte znkam. Wer den Auftrag erteilt hat, ist kinderleicht zu erraten. Man beliebe nur vor Augen zu halten, daß gerade das Grazer Tagblatt es ist, welches feit Jahren mit wahrem Heißhunger über alles Katholische herfällt. Im Lichte dieses Blattes ist der Katholik, insbesondere aber der katholische Geistliche jeder Schlechtigkeit fähig, während von protestantischen Pastoren nur Edeltaten bekannt sind und alles andere mit dem Mantel parteiischer Nächstenliebe sorgsam zugedeckt wird. Wes Geistes Kind das Tagblatt ist, bekundet es ferner darin, daß es zwar in Veröffentlichung pikanter Geschichten traurigen Mut zeigt, aber nicht soviel Ehrenhaftigkeit besitzt, um als entstellte oder falsch bewiesene Berichte zu widerrufen. Ein solches Vorgehen ist bekanntlich auf die Fahne aller Los von Rom-Helden geschrieben, auch jener, die sich schon lange abmühen, das Ländchen Gottschee fürs „reine" Evangelium zn gewinnen. Als Sturmbock gegen unseres Volkes heiligste Güter, gegen den Gottscheer Boten, der gewiffett Leuten arg im Magen, zu liegen scheint, soll demnach das Grazer Tagblatt Verbreitung finden und man erhofft in bestimmten Kreisen mehr Erfolg als von ausgeteilten Schristcheu, zugesichertem Freibier, Spritzfahrten u. dgl. Mittelchen. Daß es ganz umsonst da und dort zugesendet wird, hält man sicherlich für den stärksten Köder. Wir aber sind überzeugt, daß jeder anständige Katholik auch die kostenfreie Zusendung des Grazer Tagblattes als eines ausgesprochenen Abfallsblattes mit Entrüstung zurückweisen wird. — (Missionsschluß.) Großartig, wie der Verlauf der Mission, war auch deren Schluß am Pfingstmontage. Pater Frachessen, der in Gottfchee seine vierhundertste Mission mitmachte, hielt um 10 Uhr mit der ihm eigenen Wärme die Predigt. Nach derselben zelebrierte der hochwürdigste Propst von Rudolfswert, Herr Dr. Sebastian Elbert, unter vollzähliger Assistenz das feierliche Pontifikalamt, während Kanonikus Erker aus Laibach und der Franziskaner-Ordenspriester ?. Oderich Kreiner, jeder auf einem Seitenaltare eine stille Messe lasen. Der eigentliche Schluß C ‘X erst P. tent bis lich stat Gel und teil: bor Vol Sck heb und eint Go pla Gel Zu; ja hat ueh wie Die Hof seel Mc Zei veri „Fr Set erre mei den dvü umf vor esse; eine ich teili zu t uns nali das Fm scha qebi daß daß wm wir! Rüi leuc ww De: geh' obei (St Alo Sp> Rec Ar) rde mit vereitert) ef erber mit 6 er um rag nor 6er nes ues use icke ier= tat-der >a->er-rnd be-iche Ben eise >er-ng. Den um mb )as es eilt zu reu hte che sen em Zes es gt, ■sch be- en, hee ;en Der >as ten em "st ten >lik les cd. Der ter 'te, ich rt, as ich >er uß erfolgte nachmittags um halb 4 Uhr. Nach einer vom hochw. Herrn P. Rektor Weimann aus Wien, dem Leiter der Mission, gehaltenen tief er greifenden Predigt, der eine das geräumige Gotteshaus bis in den letzten Winkel füllende andächtige Menge mit sichtlicher Rührung lauschte, fand die Prozession mit dem Allerheiligsten statt. Wie in einem Triumpfzuge geleiteten unter dem feierlichen Geläute der Kirchenglocken sechzehn Priester, ungezählte Männer und Frauen, Jünglinge und Mädchen, Kinder und Erwachsene, teils singend, teils betend, den im hochheiligen Sakramente, verborgenen Gott durch eine dichtgedrängte, aus den Knien liegende Volksmenge von der Kirche aus über den Hauptplatz bis zum Schloßtor und von dort wieder zurück in die Kirche, wo die erhebende Feier mit einem begeisterten „Großer Gott, wir loben dich" und dem sakramentalen Segen ihren Abschluß fand. Es war dies eine großartige Kundgebung des katholischen Bewußtseins der Gottscheer. Augenzeugen behaupten, daß die Kirche und der Hauptplatz der Stadt noch nie so voll Menschen waren als bei dieser Gelegenheit. Alle privaten Wohnhäuser, an denen sich der imposante Zug vorüberbewegte, strahlten im Lichterglanze der beleuchtetenFenster, ja alle, ein einziges ausgenommen. Das gläubige, katholische Volk hat nun gesprochen, und einer so deutlichen Sprache gegenüber nehmen sich gewisse witzig sein sollende Bemerkungen der Gegner aus wie kindische Nörgeleien. 3600 heil. Kommunionen wurden ausgeteilt. Die für den folgenden Dienstag angesetzte Prozession aus den Friedhof mußte des schlechten Wetters wegen unterbleiben und die Armen-seelen-Andacht in der Kirche abgehalten werden. — (Die Sod. ss. C. J.) des Gottscheer Dekanates hat ihre Monatskonserenz am 8. Juni um 10 Uhr vormittags in Banja Loka. — (Feiertagsentheiligung.) Wir erhalten folgende Zeilen: In der Folge 10 Ihres geehrten Blattes vom 19. Mai 1904 veröffentlichen Sie eine Notiz aus Grafenseld unter der Marke „Feiertagsentheiligung", in welcher über angebliche Vermessungen und Setzen von Grenzsteinen, welche Handlungen gerechten Unwillen erregten, berichtet wird. Der Artikel ist darnach abgefaßt, auch auf meine Person anzuspielen, so daß ich bemerken muß, daß ich bei dem von Ihnen erwähnten Vorkommnisse tatsächlich anwesend war, doch in meiner amtlichen Eigenschaft gar nicht eingegriffen habe, umsomehr als Vermessungen von mir schon einige Tage vorher vorgenommen wurden. Das gegenseitige Einvernehmen der Interessenten brachte es mit sich, daß dieselben behufs gütlicher Auseinandersetzung den freien Feiertagsnachmittag hiezu benützten und ich über persönliches Ansuchen der Beteiligten an der Aussprache teilnahm, um für die später vorzunehmenden Schlußarbeiten Klarheit zu erhalten. Wilhelm Fürer, k. k. Evidenzhaltungs-Obergeometer. — Dazu bemerken wir: In der betreffenden Notiz wurde von uns absichtlich kein Name genannt, sondern lediglich, unserer journalistischen Pflicht gemäß, auf das Vorkommnis hingewiesen und dasselbe als ein skandalöses gerügt. Wenn nun Herr Wilhelm Fürer sich selbst nennt und meint, daß er in seiner amtlichen Eigenschaft gar nicht eiugegriffen habe, so ändert das an der ärgernisgebenden Tatsache gar nichts, bestätigt vielmehr dieselbe. Denn daß Passanten daran Ärgernis nahmen, beweist eben der Umstand, daß das Vorkommnis zur Kenntnis der Schriftleitung gebracht wurde; daß aber ein Ärgernis dadurch nicht kleiner, sondern großer wird, wenn ein „k. k. Beamter", ob amtlich oder nicht amtlich, ohne Rücksicht auf die begleitenden Umstände, daran sich beteiligt, ist einleuchtend. Und um ein solches Ärgernis künftighin hintanzuhalten, wurden jene Zeilen veröffentlicht. Die Schriftleitung. — (Personaleinkommensteuer-Schätzungskommission.) Der Personaleinkommensteuer-Schätzungskommission in Gottschee gehören derzeit an die Herren: Dr. Wilhelm Kreft, k. k. Steuer-Oberinspektor (Vorsitzender); Josef Jaklitsch, k. k. Steneramtsoffizial (Stellvertreter); dann als gewählte Kommissionsmitglieder die Herren Alois Loy, Bürgermeister, und Florian Tomitsch, Gastwirt und Sparkassedirektor; als deren Stellvertreter die Herren Hans Arko, Realitätenbesitzer und Sparkassebeamter in Gottschee, und Johann Arko, Sparkassebuchhalter in Reifnitz; vom Finanzministerium er- nannte Kommissionsmitglieder sind die Herren Josef Kreiner, Realitätenbesitzer; Josef Jaklitsch, k. k. Steneramtsoffizial; Matth. Hočevar, Gastwirt in Großlaschitz; Ignaz Merher, Gemeindevorsteher in Büchelsdorf; als deren Stellvertreter die Herren Josef Steh, Handelsmann in Podgorica; Eduard Schubitz, k. k. Steueramtsoffizial; Franz Pieek, Handelsmann in Reisnitz, und Ignaz Gruntar, k. k. Notar in Reifnitz. — (Hagelwetter.) In der Nacht vom 21. auf den 22. Mai ging ein heftiges Hagelwetter über Gottschee nieder, das sich bis über Reifnitz hinauf und bis gegen Semitsch und Tschernembl hinunter ausbreitete. Nußgroße Schloßen prasselten auf Dächer und Fenster und drohten alle Hoffnungen eines gesegneten Obstjahres zu vernichten. Glücklicherweise hörte das Unwetter nach fünf Minuten auf, ohne einen bedeutenden Schaden angerichtet zu haben. Falls keine Elementarereignisse mehr eintreten, wird die Ernte sehr ergiebig ansfallen. Die Obstbäume boten zur Zeit der Blüte einen unbeschreiblich schönen Anblick. Infolge des reichen Früchtansatzes kann heuer im allgemeinen Obst in Hülle und Fülle erhofft werden. (Ein heißer Sommer in Sicht.) Wiederum kommt ein Wetterprophet, der die Voraussage bestätigt, daß wir uns heuer auf einen heißen Sommer mit abnormen Hitzperivden gefaßt machen müssen. So ungläubig man sonst solche Prophezeiungen aufnehmen mag, diesmal sind sie nicht ohne weiteres abzuweisen, denn sie sind von sicheren Beobachtungen abgeleitet. Auf der Sonne gehen nämlich seit einiger Zeit merkwürdige Dinge vor. Schon um die Mitte des vorigen Monates bemerkte man auf der Sonnenoberfläche einen großen Doppelfleck mit vielen kleinen Flecken, der sich nach und nach zu einer großen dunklen Masse entwickelte. Diese unscheinbaren Flecke sind Eruptionsgebiete von ungeheurer Ausdehnung. Die Sonne befindet sich jetzt in der Zeit ihrer höchsten Eruptionstätigkeit. Diese Eruptionen sind natürlich nicht ohne Einfluß auf die Witterungsverhältnisse der Erde. Man hat an der Hand überaus zahlreicher Beobachtungen einen Zusammenhang zwischen der Sonnenfleckenftequenz und der Temparatur und den Niederschlägen festgestellt. Dementsprechend wird der Sommer aus der nördlichen Halbkugel ein sehr heißer werden, es werden sich mehrfach abnorme Hitzperivden, und was noch unangenehmer sein dürfte, heftige plötzliche Niederschläge einstellen, die eine große Überschwemmungsgefahr heraufbeschwören. Mit der Hitze könnten mir uns allenfalls abfinden, aber der Nachsatz dieser Prophezeiung ist nicht gerade erbaulich. — (Märkte in Krain vom 5. bis 19. Juni.) Am 6. Juni in Obergras; am 8. Juni in Rakitna; am 9. Juni in Stein und Seisenberg; am 7. Juni in Laserbach; am 11. Juni in Senosetsch; am 13. Juni in Altenmarkt bei Pölland, Billichgraz, Zdeuskavas, Treffen und Seirach; am 14. Juni in Hotederschitz; am 15. Juni in Gottschee, St. Beit bei Sittich, St. Beit bei Wippach, Dob und Presser; am 18. Juni in Salog. Wooswakd. (Ein Riesenhecht.) Herr Johann Jaklitsch hatte vor kurzem das Glück, in der Rittst bei Mooswald einen Riesenhecht zn fangen. Das Prachtexemplar war über einen Meterlang und fünf Kilogramm schwer. Beim Ausweiden fand man in seinem Innern einen 23 cm langen Weißfisch. Der glückliche Fischer behauptet, daß er dem Raubfische schon zwei Jahre nachgestellt habe, denselben jedoch nie habe fangen können, weil er sich wiederholt von der Angel losriß; endlich gelang doch der Fang. Witterdorf. (Todesfall.) Am 25. Mai verschieb hier nach kurzem Krankenlager und nach Empfang der heiligen Sterbesakramente Fran Magdalene Petsche, Witwe des vor zwei Jahren verstorbenen Gastwirtes Johann Petsche. Acht Tage vor ihrem Tode war sie noch in Laibach bei ihrer Tochter, der Frau Krisch; am vierten Tage nach ihrer Rückkehr in die Heimat, am Pfingstsonntage, erlitt sie einen Schlaganfall, dem sie nach vier Tagen erlag. Die Verstorbene war eine tüchtige Wirtin und trug seinerzeit nicht wenig bei zur Blüte und zum Renomme des Petscheschen Gasthauses, vulgo „Andersch". An ihrem Begräbnistage, 27. Mai, folgte ihr die kleine Enkelin Angela Erker, das sechsjährige Töchterlein des hiesigen Oberlehrers, in die Ewigkeit nach. — (Kleine N achrichte n.) Die Schlußrechnung über die am hiesigen Pfarrhofe vorgenommenen Bauherstellungen liegt nun vor. Nach derselben betragen die Herstellungskosten die Gesamt-snmme von 5003 K 59 h, welche durch den Beitrag der Gemeinde Mitterdors mit 2940 K 84 h, durch den Beitrag der Ortschaft Malgeru mit 459 K 50 h und einen freiwilligen Beitrag von dritter Seite mit 719 K 80 h gedeckt werden. Die durchgeführten Arbeiten bestanden hauptsächlich in Aufstellung neuer Öfen, Einsetzung neuer Fenster mtb Verlegung des Stiegenhauses in einen besonderen Anbau. Die Unterstützung seitens der Bezirkshaupt-maunschast, die Bereitwilligkeit, mit welcher die Pfarrgemeinde die Inangriffnahme der dringend gewordenen Arbeiten beschloß und die uneigennützige Tätigkeit des Bauausschusses und Übernehmers verdienen volle Anerkennuug. — (Der Urbanimarkt in Walgern) war von schönem Wetter begünstigt uud stark besucht. Gehandelt wurde aber weniger, als man beim großen Viehauftrieb erwartete. An diesem Tage war auch das Johann Kreusche Gasthaus wieder eröffnet, nachdem daselbst durch mehrere Jahre infolge Abwesenheit des Besitzers in Amerika das Gastgewerbe nicht mehr ausgeübt wurde. Attkag. (Bautätigkeit.) Hier herrscht heuer eine sehr rege Bautätigkeit! Augenblicklich werden vier Häuser neu gebaut. Altlag, ohnehin schon die größte Ortschaft der Sprachinsel, vergrößert sich also noch, und zwar hauptsächlich gegen die sogenannte „Neue Welt" hin. Auch Umbauten werden mehrere vorgenommen, so daß mit der Vergrößerung auch die Verschönerung gleichen Schritt hält. — (Ungewitter.) Am 29. Maimonds mittags richtete ein Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagel am Wintergetreide und an den Weinreben einigen Schaden an. Die umliegenden Ortschaften blieben verschont. Met(d) tit’i Alltag. (Rauferei.) An den nachösterlichen Sonntagen sind in unserer Pfarre die „Messen" bei den Filialkirchen. Während diese Feier überall ruhig vor sich gegangen war, wurde gerade an „nnserm Sonntage" gerauft, und zwar merkwürdigerweise wieder in dem Gasthause, in dem Tanzmusik war. Das rauflustige Gesindel hält sich nämlich immer dort auf, wo es möglichst ausgelassen zugeht. — (Gestorben) ist am 21. Mai d. I. der hochwürdige Herr Anton Hočevar, Pfarrer in Bresowitz bei Laibach. Der Verblichene war Anfang der siebziger Jahre längere Zeit hindurch Kaplan in Altlag und steht bei den hiesigen Psarriusaffen noch jetzt in angenehmer Erinnerung. R. L P. Unterlag. (Mission.) Fast gleichzeitig mit der Mission in der Städtpsarre Gottschee wurde auch in unserer-Pfarre eine Mission abgehalten, und zwar von Priestern der Gesellschaft Jesu, den hochwürdigen Herren P. Schrohe und P. Žužek. Dieselbe muß als vollkommen gelungen bezeichnet werden. „Das war ausgezeichnet! So etwas hat Unterlag noch nicht gesehen," so äußerte sich ein Teilnehmer auf die Frage, wie ihm die Mission gefallen habe. Also auf einmal zwei Missionen in einem Dekanate, dazu die eine geleitet von Jesuiten, die andere von „den Jesuiten verwandten" Redemptoristen! Das Ist schrecklich! Was wird jetzt der bekannte Gottscheer Korrespondent des Grazer Tagblattes sagen?! Htockendsrk. (Der Mangel einer Feuerspritze) in unserer Gemeinde machte sich am Pfingstsonntage besonders fühlbar, als um die Mittagsstunde in dem benachbarten Dorfe Skril in der Scheune des Johann Brinskclle Feuer ausbrach.' Hätte nicht Windstille geherrscht, so wären nebst der Schn,ne auch das Wohnhaus des ' Brinskelle und , das Wirtschaftsgebäude des Johann Ln sch er, welche beide, Objekte bereits Feuer gefangen hatten, ja, vielleicht , die ganze Ortschaft- ein Raub der Flammen geworden, trotz - des sofortigen Eingreifens- der - Bewohner der umliegenden Dörfer, namentlich der wackeren Burschen ans Stockendorf. Wir besitzen nämlich noch keine Feuerspritze und man kann sich denken, wie. .schwer!-es ist, ohne Fenerlöschgeräte dem entfesselten Elemente Herr zu werden. Die hiesige Bevölkerung ist zwar arm, sehr arm, Schnlhansreparatnren und Pfarrhofbau treten immer dringender und unaufschiebbarer an uns heran; trotzdem scheint uns die Anschaffung einer Feuerspritze nicht ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Es ist ja bekannt, wie gern seine Majestät, unser all gütiger Kaiser, seine mildtätige Hand auftut, wenn es gilt, den Ankauf von Feuerlöschrequisiten zu ermöglichen; die Krainische Sparkasse würde gewiß auch mit einer Spende beispringen; auch die in Amerika lebenden Landsleute würden bereitwilligst ihr Scherflein zum genannten Zwecke beitragen; endlich würde wohl auch die Firma Samaffa in Laibach Ratenzahlungen gewähren. Auf diese Weise käme unsere arme Gemeinde in absehbarer Zeit zu einer Feuerspritze, nur müßte der rechte Mann die Sache in die Hand nehmen. Worsbih. (Ein mutiges fünfjähriges Kind.) Am 30.Mat in der Früh um 8 Uhr heizte die Forsthütersfrau Maria Peitler in Eben den Backosen fürs Brotbacken an und verließ auf einige Zeit das Haus, um die Mutter am anderen Ende des Dorfes zu besuchen. Im Zimmer blieben die fünfjährige Tochter Rosalia und die einjährige Josefa allein zurück. Das Unglück wollte, daß eine Ofenkachel aus dem überheizten Ofen siel und das Feuer durch die dadurch entstandene Öffnung schlug. Schon brannte ein Tischtuch und ein Regenschirm und das Zimmer wurde mit dichtem Rauchqualin erfüllt, da ergriff die fünfjährige Rosalia das einjährige Schwesterchen, das in der Wiege lag, floh mit demselben durch die Hintertür ins Freie, machte Feuerlärm und rettete so nicht nur das liebe Schwesterchen, sondern auch das ganze Haus, ja, die ganze Ortschaft, da auf den Feuerlärm der Kleinen Leute kamen und das Feuer im Zimmer löschten. — Ja die Kinder haben Schutzengel! Hbergras. (Nene Märkte.) Der Gemeinde Obergras wurde zur Abhaltung von zwei weiteren Jahr- und Viehmärkten in der Ortschaft Obergras, und zwar am 5. Juni und am 27. September jeden Jahres mit der Maßgabe die Bewilligung erteilt, daß, falls auf einen dieser Tage ein Sonn- oder gebotener Feiertag fallen sollte, der Markt am nächstfolgenden Tage abzuhälten ist. Suche». (Unsere Zustände.) Unser einst so friedliches Hochtal ist infolge der Treibereien einzelner Personen schon seit Jahren ein Tummelplatz nationaler Hetzereien geworden; man suchte den Deutschen ihre Existenz möglichst sauer zu machen. Kein Wunder, wenn in. so schwüler Lage, bei solcher Auswühluug der Leidenschaften das gehetzte Volk auf Abwege zu kommen droht. Es hat sich jetzt nämlich leider auch auf religiösem Gebiete eine gewisse Gärung entwickelt, die unter Umständen bedauerliche Folgen haben kann. Wir wollen uns mit diesen Andeutungen begnügen. Gerechtigkeit und Takt wird hoffentlich Schlimmeres rechtzeitig verhüten; aber es muß ungesäumt -eingegriffen werden. Caveant Consules! NHermoschmtz. (Ungewitter.) In der Nacht vom Pfingstmontag auf Pfiugstdieustag brach gegen der Früh zu über unserer Gegend ein furchtbarer, lang andauernder Platzregen lös, der stellenweise bedeutenden Schaden anrichtete. Besonders gegen Pöllandl zu war der Anblick atn nächsten Tage ein grausiger. Von Tscher-moschnitz aus hatten sich durch die Schlucht von Altsag mächtige Wassermengen angefammelt, die jedoch in dem tiefliegenden Bachbette gebannt vorläufig keinen weitern Schaden anrichten konnten, als daß sie den vielen Sägenbesitzern das. Meiste nicht nagelfeste Holz Mitnahmen. Gegen Pöllandl zu jedoch verflacht sich das Land und da. trat auch der Bach ans seinen Ufern und überschwemmte Häuser und Wiesen und Äcker. Das Vieh mußte bei Nacht ans den überschwemmten Stallungen- getrieben werden, die Straße wurde vom dahinschießenden Wasser aufgerissen und ganze Hausen von ange-schwemmtem Schotter konnte man. in den nächsten Tagen aus den angrenzenden Wiesen bemerken. Am dritthöchstem Tage roat die. Straße noch stellenweise vom Wasser überschwemmt. Arg Hat das, Wetter auch in manchen 'Weingärten in Semitsch bewirtschaftet. Wo das Wasser durch einen Weingarten den Wefg^eftommG, durchziehen tiefe Rinnsale denselben, 'so daß die Wurzeln der :Kebei; bloßgelegt erscheinen und der nackte Felsen herausschaut. — (Ausschreibung.) Die Pfarre Tschermoschnitz wurde behufs Neubesetzung bis zum 1. Juni ausgeschrieben. Laiöach. (Eisenbahn-Fahrordnung.) Mit 2. Juni wurden auf der Strecke Laibach-Tarvis zwei neue Züge eingeschoben, die nur an Sonn- und Feiertagen verkehren. Der erste Zug geht um 5 Uhr 5 Minuten früh, der zweite (Laibach-Podnart) um 12 Uhr 10 Minuten nachmittags von Laibach S. B. ab; die Ankunft in Laibach erfolgt um 10 Uhr 40 Minuten abends, beziehungsweise um 8 Uhr 30 Minuten abends. Die Fahrzeiten der übrigen Züge variieren nur um einige Minuten. —' Auf der Unterkrainer Bahn verkehrt vom 2. Juni bis 18. September auf der Teilstrecke von Laibach bis Großlupp au Sonn- und Feiertagen auch ein neuer Zug. Er geht um 2 Uhr 10 Minuten nachmittags von Laibach ab und trifft um 3 Uhr 3 Minuten in Großlupp ein; die Rückfahrt erfolgt um 8 Uhr 30 Minuten abends, die Ankunft um 9 Uhr 22 Minuten. — (Verschiedenes.) Die Diebstähle mehren sich in unserer Hauptstadt auf eine ganz unheimliche Weise. In der Pfingstwoche wurden nicht weniger als zwölf Einbruchs- und Taschendiebstähle gemeldet. Beim dreizehnten Einbrüche wurde der Dieb ertappt in der Person eines gewissen Josef Faltin aus Bukarest, zuständig nach Karausebes in Ungarn, in jüngster Zeit als Schosserlehrling in Laibach Zahl der Firmlinge in der hiesigen Domkirche betrug am Pfingstsonntag 1285, am Pfingstmontag 195, zusammen 1480. Der Rückgang der Anzahl der Gefilmten gegen die in den Vorjahren erklärt sich dadurch, daß heuer die Firmung in den Pfarren der Umgebung Laibachs stattfindet. — Die Krainische Sparkasse widmete für das Bega-Denkmal eine Spende von 2000 K. Georg Freiherr von Bega war ein hervorragender krainischer Gelehrter (Mathematiker) und ein tüchtiger Offizier, dessen Brust der höchste militärische Orden, das Ritterkreuz des Maria Theresia-Ordens schmückte. Nachricht aus Amerika. Sa« Francisco, Kak. In der Nummer 26 des 17. Jahrganges des in San Francisco erscheinenden „California Volksfreund", der größten Zeitschrift der deutschen Katholiken Kaliforniens, lesen wir folgende schmeichelhafte Anerkennung eines Gottscheers. „Unübertroffen in seinem Fach ist Herr George Magerte, der deutsche Expert-Optiker in San Francisco, 1071 Market Str. Obwohl Geschäftsneid und schmutzige Konkurrenz es versuchten, seinem guten Namen zu schaden, seinen Ruf zu untergraben, seinen Erfolg und seine Existenz zu vernichten, so ist es ihnen nicht gelungen; denn das Publikum schenkte seinen Gegnern kein Gehör und gewann nur noch mehr die Überzeugung, daß Herr George Magerte ein Fachmann ersten Ranges sei. Sonst würden andere es wohl nie versucht haben, seinen Namen zu benützen, um Kapital daraus zu schlagen. Wenn man schwache, fehlerhafte oder leibende Augen hat, sollte man einen guten Optiker zu Rate ziehen, und da ist Herr George Magerte besonders zu empfehlen. Herr Magerte ist Mitglied der St. Bonifatius-Gemeinde und war stets bereit, zum Gedeihen derselben beizusteuern." Außerdem heißt es in der genannten Zeitschrift: „Magerles Gläser werden jetzt gebraucht von den höchsten Armee-, Marine- und Regierungsbeamten sowie von den prominentesten Geistlichen und Bürgern San Franciscos." Und wirklich finden wir im Anzeigenteile des erwähnten Blattes Anerkennungsschreiben von Sr. Exzellenz John Hag, Staatssekretär in Washington, von General Shafter und vom berühmten Admiral Dem eg, welchem Herr Magerte sogar während des spanischamerikanischen Krieges eine Brille nach Manila nach)enden mußte, wofür ihm dieser nachstehendes schönes Zeugnis ausstellte: „Mein werter Herr! Ich gebrauche noch immer mit größter Zufriedenheit die Brille, welche Sie mir nach Manila sandten. Die neuen, welche Sie mir schickten, passen meinen Augen ausgezeichnet." Der Polizei-Sergeant von San Francisco Andersen bezeugt: „Ich habe während der letzten vier Jahre Brillen getragen und während dieser Zeit verschiedene Optiker konsultiert, doch wurde ich nicht eher zufrieden gestellt, bis Herr George Magerte meine Augen untersucht und denselben die richtigen Gläser angepaßt hatte." Der „Gottscheer Bote" ist ganz glücklich, so ehrende Zeugnisse zur Kenntnis seiner verehrten Leser zu bringen, welche sich gewiß nicht wenig darüber freuen werden, daß es einer ihrer Landsleute in der Fremde durch Studium, Fleiß und Ehrlichkeit so weit gebracht und sich einen Ruf als Optiker im Westen Amerikas erworben hat. Amtsblatt. An der utraquistischen Volksschule in Obergras wird die Lehrer- und Leiterstelle zur denefinitmen Besetzung mit einer männlichen Lehrkraft, dann die zweite Lehrstelle zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung mit einer männlichen oder weiblichen Lehrkraft ausgeschrieben. Gehörig instruierte Gesuche sind bis zum 10. Juni 1904 im vorgeschriebenen Dienstwege beim k. k. Bezirksschulrat Gottschee einzubringen. Sterbefälle. Pfarre Witterdorf; Am 10. Mai: Paul Jaklitsch von Mitterdorf Nr. 40, 77 Jahre alt; am 15. Mai: Anna Hönigmann von Kostern Nr. 51, 33 Jahre alt: am 18. Mai; Antonia Hočevar von Obrem Nr. 20, 36 Jahre alt; am 20. Mai: Alois Petsche von Mitterdorf Nr. 22, 13 Tage alt; mit 25. Mai: Magdalena Petsche von Mitterdorf Nr. 22, 74 Jahre alt: am 27. Mai: Angela Erker von Mitterdorf Nr. 26, 6 Jahre alt; am 30. Mai: Sohn des Johann Knaus von Obrem Nr. 27, (Todgeburt); am 31. Mai: Josefa Petsche von Mitterdorf Nr. 10, 44 Jahre alt; mit 2. Juni: Franz Wiederwahl von Mitterdorf Nr. 20, 7 Monate alt. Anzeigen. W. Schramm Musik- instrumentenmacher in Ciüi (Steiermark). Billigste und beste Bezugsquelle für aüe Musik-instrumente. Schulviolinen . ... K 7 — Violinbogen..........„ 1 — Guitarren .............„ 9 — Konzertzither . . . . „ 14' — Harmonika ........ 7~— 9'— 10' — 1'50 2'— 12 - 15' — 16— 17' -8'— 10'- 12' 5' 20' 15' Blech- und Holzinstrumente zu den billigsten Preisen. Reparaturen werden gut und billigst ausgeführt. 13 (12—6) ? Zur Aeachtung Jeden Käufer einer Nähmaschine warnen wir bei Ankauf einer solchen vor den vielen billigen, ganz untergeordneten Fabrikaten, die heute ans dem Niarkte erscheinen. Wer Freude an einer Nähmaschine haben will, wende sich an 5 (11—4) lob. lax & Sohn in Laibach. Iaörik in Linz gegründet 1867, öisheriger Aösatz 125000 Stück. •GISTBIRTE SCHUTZMARKE' Dringende Warnnng vor minderwertigen, täuschend ähnlichen und wertlosen Nachahmungen unseres Fabrikates. Man verlange stets und ausdrücklich Kunerol mit der Schutzmarke und versichere sich, beim Detail-Einkauf nur echtes Kunerol geliefert zu erhalten. ¥on ärztlichen Autoritäten bestens empfohlen: 23 (6—3) vollständiger Ersatz für Butter, Schmalz, Schweinefett etc. Garantiert reines Pflanzenfett aus Kokosnüssen. Zur Probe versenden wir Postdosen ä zirka 5 Kilo brutto in Wien ins Haus gestellt und franko jeder österr.-ungar. Poststation zum Preise von K 6'50 per Dose gegen Nachnahme. Bahnversand für Wiederverkäufer in l/s und 1 Kilo-Paketen in Kisten von 10 Kilo aufwärts. MT" Broschüren und ärztliche Atteste kostenfrei. Couosnussbutref Bcurre veg«tsie Veqeiabie butte* Emannel Khuner & Sohn Pflanzenfettfabrik, Wien. Zentralbureau: Wien, XIV. Sechshauserstrasse 68/70. KEIL-LACK 5 vorzüglichster Anstrich für weichen Fussboden. Keils weiße Glasur für Waschtische 45 kr. Keils Goldlack für Rahmen 20 kr. Keils Bodenwichse 45 kr. Keils Strohhutlack in allen Farben stets vorrätig bei: 15 (12—6) Franz Loy in Gottsehee« In einem größeren lebhaften Pfarrorte ist eine Schmiede samt Wohnzimmer und Gemüsegarten, mit oder ohne Grundstücke, unter annehmbaren Bedingnissen zu verpachten oder zn verkaufen. Näheres bei der Verwaltung dieses Mt'attes. 27 (3 2) Zahnarzt aus Laibach zeigt dem P. T. Publikum hiem.it an, dass er jeden — Mittwoch und Donnerstag ™ (Feiertage ausgenommen) für Zahnleidende in Gottschee in der Wohnung des Herrn Dr. BÖHM ordiniert. 22 (3—3) Ordinationsstunden von 8 bis 6 Uhr. Plomben aller Art, künstliche Zähne und ganze Med. Dr. A. Praunseis Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Josef Pavliček. - Herausgeber Josef Eppich. - Buchdruckerei Josef PavMek in Gottschee.