^lllllachel Hrttnng 3ir. 15tt. 139 l 4 ^j 18^9. -- (Luftverläufer.) Ein seltsames Gewerbe ist das der «Luftverkäufer», wie e« solche in China gibt. Dle e s,nd Gauller, welche den Schiffern den Wind zur steile verkaufen. Gewöhnlich sitzen sie am Strande des Meeres und bieten den Seefahrern ihre Dienste an. uNan findet fast immer zwei beisammen. Der einc sitzt mit e,nem Vuche in der Hand, nus welchem er zu< weilen etwas herausmurmelt, zwischen zwei zusammen- gebundenen Schilfbüschcln; er trägt auf dem Kopfe eine flache oder platte Haube und über den Leib einen weiten Hock m,t unzähligen Falten. Der andere sitzt zwischen zwe« Flschlörbeu und hat gleichfalls eine glatte Haube °u> dem Kopfe; sein Oberkörper ist meistenlheils un- bedeckt. M,t der rechten Hand hätt er das vordere Ende e,nes Schlauches, der ihm über die Schulter herabhängt und nut Luft gefüllt ist. Diesem Schlauche lässt er, je nach dem Gelde, das man ihm gibt. mehr oder weniger ^llft entströmen. Dabei führt er in der linlen Hand emen großen hölzernen Hammer, mit dem er wiederholt auf die Erde schlägt, damit der Geist der Winde, welcher nach dem Volksglauben in der Gestalt eines Mannes mit einem breite» Hute und einem weilen Rocke auf einem großen Vogel in der Luft schwebt, hernieder» lommen möge. — (Schweizerisches Consulat inTriest.) Der Kaiser hat dem Bestallungsdiplome des zum schwei- zerischen Consul für die Stadt Trieft und deren Ge- biet, das Herzogthum Krain, die gefürslcte Grafschaft > Görz und Gradisla, die Marlgrafschast Istricn und das^ Königreich Dalmatien mit dem Sitze in Trieft ernannten z Charles Ehaudoux daS Exequatur ertheilt. — (Plötzlicher Tod.) Aus Iungbunzlau lmrd gemeldet: Der Statthalter« - Concipist Konradi starb Sonntag plötzlich, als er in der Schwimmfchule ein Bad nahm. Konradi hatte kurz zuvor eine stürmische Wahlerversammlung aufgelöst, zu welcher die Abgeordneten Gregr und Dr. Herold angesagt, aber nicht erschienen waren; statt ihrer hatte der aus Wien gekommene Abg. Dr. Matus das Wort ergriffen. Während der Rede desselben wurde jedoch von einem Theile der Anwesenden so gelärmt, dass die Auflösung der Versammlung erfolgte. — (Pferde.Anläufe der Regierung.) Sectwnsrach v.Luezenb acher hat im Auftrage de Un?^?"° ^ "^ 6"gland angetreten, um eine Anzahl edelgezogener Vollblutstuten für guchtzwecke an- Nn"'^'^" bürften fodann in Kisber aufgestellt "nen N.V^""^" b"l "' «uczenbacher den Auf rag, d7r Lan^« ^7^^« suchen, der sich zur Aufbesferun oer Uandespserdezucht verwenden ließe Dieser Öenast Vlute entstammen und durch V- n N'7^" °"^ ^ ^""bahn sich ausgezeichnet n.m Nn^3^^" derartiger Zuchthengst findet, ist "ne bedeutende Summe bestimmt, d r e^ überschreiten dürfte und zu e bebl?^ ^ ^' Jockey-Clubs in Wien und Budapest erhebliche Summen beizusteuern bereit sind. ,:„^tt/6'"in Pascha.) Nach den letzten in Vrüssel ?2 7^ ""schiert Emin Pascha an der Spltze von 9000 Mann nach der Südküste Afrika's. N-,«.-!,^"^""se"burg nach Paris per ««.! ,^ ^" ^"daer Gymnafial.Professor Georg ^lV«« ^'^^ied des Athletic-Club in Klausenburg, afab«n ,^ °" Mittwoch früh auf dem Bicycle weg. gefahren und wird auf diesen. Vehikel bis Paris reisen. — (Prinz Eugen von Schweden,) der in Paris seine Studien als Maler im Atelier Gerve^ drei volle Jahre betrieben hat, ist nunmehr in sein Vater» land zurückgekehrt, wo er fortan der Kunst leben will. — (Ein Ritt durch die Tatra.) Der be- rühmte polnische Zeichner Andriolli, um dessen Ar- beiten sich die besten Pariser illustrierten Zeitschriften bewerben und den sie als zweiten Dorö feiern, hat sich zu Pferde aus Kralau nach Zakopane im Tatragebirge begeben, wo er studienhalber längeren Aufenthalt zu nehmen gedenkt. — (Wieder ein abgebranntes Theater.) Das Varied - Theater in Bradford ist Samstag nach- mittags bis auf den Grund niedergebrannt. Ein Verlust an Menschenleben ist glücklicherweise nicht zu beklagen, — (Schlagfertig) «Sie find reizend, mein Fräulein!» — «Ach, Herr Doctor, so würden Sie auch sagen, wenn Sie das Gegentheil dächten.» — «Und so würden Sie auch denken, wenn ich das Gegentheil sagte !» Dio Slaven in Italien. In der jüngsten Nummer der polnischen ethno» graphischen Zeilschrist «Wisla» wird die Aufmerksamkeit des Lesers zu den übriggebliebenen Resten der Slaven in Italien gelenkt. Ueber dirscn Gegenstand haben bereits der russische Professor Makuscv und der polnische Ge- lehrte I. Aaudouin de Courtenay ausführlicher geschrieben. Die Slaven in Norbitalien wird mir wohl gestattet sein zu übergehen und eher auf die in Süb- italien sesshaftcn aufmerksam zu machen, zumal über die- selben in weiteren Kreisen nur spärliche Nachrichten ge- drungen sind. Herr Baudouin be Courtenay sagt, sich hauptsächlich auf Prof. Malusev und Prof. Nscoli stützend, dass 1670 gewiss 4500 bis 5000 Bewohner in Süd» ilalien waren, die einen slavischen Dialekt sprachen. Zäh- len wir aber die in den Nachbardörfern zerstreuten Nach- kommen derselben hiezu, wird die Ziffer gewiss auf 20.000 anwachsen. Drei von Slaven bewohnte Dörfer ^ccjuzviva ^ullo- croco, 8au I'olico klavo und ölontu ölitro liegen in der Provinz Molissa, welche Campobasso zur Hauptstadt hat. Die Sprache dieser süditalienischen Slaven ist von den Einflüssen fremder Sprachen modifiriertes Serbo-Kroalisch. Es wird gewiss in nicht langer Zeit verschwinden, aber nicht ohne Andenken hinterlassen zu haben. Viele Orts- namen und auch andere, namentlich oft gebrauchte Aus- drücke werden in die zukünftige — italienische — Sprache dieser Slaven übergehen und dadurch immer an die ein» stigen Slaven dieser Gegenden erinnern In den umlie- genden, einst ebenfalls slavischen Dörfern ist dieser Fall bereits eingetreten. Dort sprechen die Gewohner schon seit ziemlich vielen Jahren italienisch, aber ähnliche Sprachreste finden wir z. B. in dem gebräuchlichen Worte clid (Großvater), welches noch in S. Bias zu hören ist Die südilalienischen Slaven begrüßen einander heute noch «IlvalH Ilo^ii» und nennen andere Slaven, nament- lich Russen, Bulgaren und Serben, die sie besuchen, i,^u Ili-v (unser Blut), naü ^oxill (unsere Sprache), Jeder Fremde, namentlich wenn er einem anderen Stamme an- gehört, ist ihnen ein Italiener. Nur die Albanesen unter- scheiden sie durch den Namen Urci. Es ist begreiflich, dass durch das Heiraten italienischer Mädchen seitens der Slaven der vollständigen Ilalisierung der letzteren Vorschub geleistet wird, ja dass dieselbe unausbleiblich ist. Man erzählt, dass Nicola Neri, von Geburt ein Slave aus Acquavivc, Collecroce, der seinen italienischen Patriotismus 1799 auf dem Galgen mit seinem Leben bezahlte, nie seinen Ursprung verleugnet hat, wenn er auch als italienischer Märtyrer galt, Ja, als er sein Heimatsdorf besuchte, forderte er immer seine Verwandten und Freunde auf, ihre Sprache nie zu vergessen; «Nt,- »lvjt,« xssilbit „Hü 1«2ill!» (Vernichtet nicht unsere Sprach?) rief er ihnen zu. In letzter Zeit lebten, ja leben vielleicht heule noch italienifch'slavische Patrioten, welche die Hoffnung hegten, dass die slavische Sprache aus diesen Gegenden nie verschwinden wirb. Ja sie dachten von der italie- nischen Regierung eine Unterstützung zur Errichtung einer slavischen Schule zu erlangen, damit ihre Jugend neben der Sprache Dantr's auch die des Vul Karadzic" und Gun« dulic lernen könne. Nichtsdestoweniger glauben wir nicht hoffen zu dürfen, dass diese Pläne je in Erfüllung gehen könnten und dass es ihnen gelingen würde, den Strom der ethnographischen Assimilation auszuhalten. Ein so kleines Blättchen, das losgerissen ist vom Baume, aus drm es aufgewachsen, kämpft umsonst mit dem Sturme, der es abgerissen und fortträgt, Die Zeit der Slaven» ansiedlung in Süditalien wird verschieden angegeben, aber es ist glaubwürdig, dass es nach der Schlacht am Amsel« selde 1389 war. Auch einige Lieder haben sich erhalten und zeugen durchwegs von großer Gcsühlswärme. Im nördlichen Italien sind noch mehr Slaven, und sie find auch noch «erhaltener», speciell im Venetianischen gibt es noch gl« nug slavische Einwohner. Doch davon ein anderesmal; es sei hier nur constatiert, dass wir in den Berichten der statistischen Gesellschaft in Rom keinerlei Nachrichten über Slaven in Ilalien überhaupt gefunden haben. E. Ielinel. Local- und Provinzial-Nachrichten. - (Allerhöchster Dank) Se. Majestät der Kaifer haben den Herrn Landespräsidenten allergnä« digst zu beauftragen geruht, dem Schießstanbe in Ootl- schee für die anläsillich seines 50jährigen Stiftungsfestes telegraphisch bargebrachte Huldigung den Allerhöchsten Dank bekanntzugeben. — (Vincenz Rizzi-Denlt afel.) In Spittal an der Dräu hat am 29. v, M. die Enthüllung dieser Denktafel stattgefunden, welche untrr der Leitung des Grillparzer-Vereines dem Vorkämpfer für die freiheitlichen Ideen von 1848 in Kärnlen errichtet worden ist. Herr Dobernig hielt die Weiherede. — (K 0 fchat . «lbend.) Der berühmte Sänger des Kärntner Liedes, Herr Thomas Kofchat, welchem unstreitig das größte Verdienst gebürt, durch gefällige und geschickte Bearbeitung das kärntische Volkslied weit über die Grenzen des Heimatlandes bekannt und beliebt gemacht zu haben, wird, einer seitens des hiesigen Deutschen Turnvereines an ihn ergangenen Einladung Folge leistend, Samstag den 13. Juli dem von der Sängerrunde dieses Vereines ihm zu Ehren veranstalteten Koschat-Abrnd bei- wohnen und mehrere seiner Tondichtungen persönlich lei> ten. Die aus zehn Nummern bestehende Lieberreihe (Walzer- Idyllen, Chöre ohne Begleitung, Quartette und Quintette) wird ein erschöpfendes Bild der Koschal'schen Tonschö» psungen geben. Bei dem Umstände, als das Kärntner Lied, ke..l> ^ ^ ^"'de Gewalt Gottes, die gerade aemaM ^ b""ts !° viele harte Schläge durch. wMe?' ^ "°^ "' schwerste Sünde entschleiern Freiwu la^i ^Z" A«gst siel auf Justine, die Vllck, und d° fchien fie mmenn- zn überkommen, rs drängte allen Hass. ste. K? ?"U. "' ben grausamen Feind in den li'f. zurück und gab nur dem einen ^°^7 N°um: da« todtgeglaubte Kind lebt. ^ drei tb^rs^'. m^"'c^ h"tte in den neun Jahren die ?ie sie auf Erden besaß, vcr- lich r°U. -s !' ^l"' dann den Gatten, und schließ- war dz^ Knaben; mit demfrlben für ihr Leb n^^?.""l "'" freundliche Zukunft Anratheu d' Ä ^ Grab gchmlru. Sie hatte auf wieder auf7urick^3 ' ""' "i" zerstörte Gesundheit unternommen^ "'.'>. """ ""i" durch die Schweiz m der WaM^n "^ "" Wunder Gottes siihrtc sie Wammen "^"' zu Zürich mit den Iugendgespirlrn kaum^r^ die Villa., sagte Gothen mit A"^ z" den. Mädchen, das mit dm beides Varoni!!",!'.'^'/ ^ U"t> muss hier bleiben,, rief die sU'3"«-"" leuchtenden Augen, indem sie nach In- schafuickw. ?/" lasste. »O Kind., führ sie in leidcu- hatlen ni» - "Ung fort. -Sie s^t.'u vorhin. Sie 'st es b-s emcMutter und unr der Vater lebe noch, "^er Aianu?. «Ja!» D'e Freifrau richtete sich hoch ans: -Walfriel, von Gothcn, schwören Sie mir noch einmal, wie vor neun Jahren, dafs mein Kind todt ist» Guthen antwortete nicht; entweder befaß er nicht die Kraft, zum zweitenmal« einen falschen Schwur abzu- legen, oder das Wiedersehen mit Lca von Sasenek machte ihn fassungilos; wenn er auch alles in Abrede stellen wollte, eins ließ sich nicht wegleugnen: die wunderbare Arhnlichleit der Gesichtszüge des jungen Mädchens mit denen der Freifrau. Der Fabriksherr wankte nach dem nächsten Garten, stuhl, es war. als ob er den Glick Lea's nicht ertrüge, der bis auf den Grund der Seele dringen wollte. .O schwören Sie, schwören Sie!» rief sie noch- mats in fieberhafter Ungeduld; fie hob unwillkürlich die Hände empor. Die bittende Gebcrde brachte eine erschütternde Wirkung auf Walfrird heroor. .Ich kaun nicht., fagte er mit zuckender Lippe.