0» ,)A<» Kamst/lg den 29. August 183Z. Oefahr unv NettunF. ' (Eine Scene aus dem Iägerleben in de-n amerikanischen Urwäldern.) «Daniel Voon, w^ir lange Zeit der einzige Amerika, ner, der am weitesten in dcn westlichen Staaten von Nordamerika, in den damals noch wilden und unbe« bauten Gegenden des Staates Kentuky, vorgedrungen war, erzählt« eines Tages seinem Freunde folgendes Abenteuer, das ihm auf seinen einsamen Wanderun» gen widerfuhr: »Ich jagte einst am Gre»n« Niver. Der untere Theil, des jetzigen Kentuky - Staats war noch »ine Nildniß, und des Landes Cirg^orn, waien r,och seine alleinig Herren Wir Virginier hatten seit einiger Zeit mit ihnen Krieg zu führen begonnen, und ich selbst war mit mehreren andern auf Verfolgung der Noth-häute mit demselben Eiser ausgegangen, als heute auf die eines wilden Thieres." »Dießmal waren die Indier jedoch geschickter als ick, und in einer finsteren Nackt, wo ich es am wenig-sie>, erwartete, würd, ch von ihnen aufgehoben, Sie hatten ihren Plan gut ersonnen; denn kaum halte ich nil'in Feuer ausgelöscht, und. in meinen Mantel gewi« ckelt, mich gemächlich gestreckt, als ich mich auf den Bauch geworfen und so fest gebunden fühlte, wie wenn ich unverzüglich hingerichtet werden sollte." Mich ;u vertheidigen war unmög!ich. Ich ließ mich also ohne Widerstand, ohne , unelschroctenste ihlcr Flieger.« »Im Lager wurden meine Begleiter mit den größten Freudenbezeigungen empfangen. Zwei Frauen und einige Männer gericthen beinahe außer sich, als sie mich ansichtig wurden, wahrscheinlich weil sie mich als die Ursache dcs Todes mehrerer ihrer Angehörigen betrachteten. Ihren Worten und ihren ausdrucksvollen Zeichen nach, kennte ich schließen, daß meine To-desmarler am nächsten Morgen beginnen sollte," .Vci allem dem blieb ich kalt. Ich öffnete nickt ein einziges Mal den Mund, bemühete mich dagegen, in meinem Kopfe ein Miliel zu ersinnen, dem mir be, vorstehenden Schicksale zu entrinnen. Das Unterneh« men war nichts Kleines. Die Weiber durchsuchten meine Taschen, und nahmen, was sie darin fanden. Glücklicherweise hatte ich gerade eine voll, Branntwein: fiasche, bei deren Anblick ein allgemeines Freudenge« schrei erschallte." »Ich dürfte jetzt wieber hoffen; denn cs warvor-auszusehen, daß die Wilden sich belrinken würden. Si« schlugen sich auf den Bauch, fangen, und reichten sich einander das berauschende Getränk. Gern hätte ich gewünscht, daß die Flasche zehnmal größer sei. Ich bemerkte, daß di, Weiber gieriger tranken als die Männer, was mir anfänglich gar nicht lieb war.« —. «In demselben Augenblicke fiel in geringer Entfernung ein Schuß. Die Männer griffen sogleich zu den Waffen und entfernten sich, um zu sehen, ob ihnen Gefahr drohe. Die Frauen sehten sich und tranken die Flasche leer. Bald zeigte der Branntwein seine Wir« kung, und ich bemerkte, wie eine nach der andern einschlief.« „Sogleich beschloß ich, meine Zuflucht zu dem alleinigen, zu meiner Rettung mir übrig bleibenden Mittel ;u nebmen. Ich rollte mich ans Feuer, und he. mühete mich, die l>m mich geschlungenen Etticke M 133 Anbrennen, was mir endlich gelang. Kaum hatte ich diese abgelöset, als ich mich cinigemale ausstreckte, um die erstarrten Glieder etwas geschmeidig zu machen, wonach ich einen Karabiner ergriff, und mit der groß« ten Schnelligkeit entfloh. — Bald erreichte ich den Fluß, schwamm sodann auf das andere Ufer, und uer. senkte mich ins Schilf, ahmte aber hierin ganz die Weise der Indier nach, damit sie ja nicht im Stande seien, meine Spur von der ihrigen zu unterscheiden. End« lich gelang es mir, ganz zu entkommen, und mich aus der augenscheinlichen Todesgefahr, in der ich schwebte, zu reiten.« Vie Mtasscrhosen. Eine der merkwürdigsten Lufterscheinungen auf dem Meere sind die sogenannten Wasserhosen oder W a s se r t r o m d en si^pllonel!). Sie bestehen in einer Wolke, die durch eine Dunstsäule mit d«m Meere zusammenhängt. Ihre Gestalt hac ctwas Aehn« lichee mit der einer Trompete, daher auch der ihnen beigelegte Name.' Solche Meteore zeigen sich auf üilcn Meeren und selbst in den Mündungen großer Flüsse, besonders zu Zeiten, wo das Wetter warm, veränderlich und zu Strichregen und Gewittern geneigt ist. In einigen Gegenden sind sie jedoch häufiger als m andern, überhaupt auch an den Küsten gewöhnlicher als auf dem hohen Meere. In der Straße von Malacca, an den chinesischen Küsten, uud im mittel. ländischen Meere scheinen sie am meisten vorzncom« men. Gewohnlich entstehen die Wasserhosen auf folgende Weise. Es senkt sich der untere Theil einer tief gehenden Wolke, in Form eines zugespitzten Kegels, mit ciner wirbelnden Vewegung nach dem Meere ticrab. Zugleich wird hi?r das Wasser, in einem Umfange von etwa lau Schritten, unruhig und kräuselt sich; nach einiger Zeit steigt eine Dunstsäule, eben< falls wirbelnd, vom Meere empor, und vereinigt sich mit der herabhangenden Wolkenspitze. Dabei vernimmt man ein Geräusch, das bald dem Brausen eines entfernten Wasserfalls, bald dem Zischen der Schlangen gleicht. Die Dunstsäule hält oben, näm' lich da, wo sie sich mit der Wockenspitzc vereinigt, etwa 3 bis ^ Fuß im Durchmesser, nimmt aber unten, nach dem Meere hin, gradweise an Dicke zu. Inwendig ist sie hohl, d. h. sie enthält einen leeren Naum, der wie eine weißliche Röhre durchscheint. Ist nun das Meteor gebildet, so beginnt es sich in Bewegung zu setzen und zieht schnell über die Weeresfläche hin, indem es fortwahrend in Schneckcngä'na/n sich h.rum. dreht, so daß die Wolke immer mehr Zufluß von Was» sct erhält und dadurch düsterer wird. Nach Verlauf emcr viertel odcr halben Stunde zerplatzt die Säule und es erfolgt ein heftiger Gußregen, bisweilen ein HagelNurz, was ein großes Getose verursacht. Diese Auflösung und Entladung wird beschleunigt, wenn di« Säule schneller oder langsamer als die Wolke fort: rückt, daher eine schiefe Richtung bekommt, sich immer mehr ausdehnt und endlich zerreißt. Das!'elde geschieht, wenn sie auf feste Körper, z. B. auf ein Schiff, eine Klippe u. s. w. stößt. Die Wasserhosen sind, wie ihre schneckenfolmige Bewegung und ihre Wirkung auf feste Körper beweist, stets mit einem heftigen Wirbelwinde begleitet, wenn gleich in der Luft umher eine große Stille herrscht. Auch zeigen sie ein elektrisches Lichc, oder geben Blitze von sich, obschon kein Donner gehört wird. Ihre Wirkungen auf feste Körper äußern sich bald mehr, bald weniger heftig. Kleine Schisse, die in ihren Bereich kommen, lausen, Gefahr, durch die ungeheure Gewalt des sie begleitenden Wirbelwindes gänzlich zerstört zu werden, und offene Fahrzeuge bringt schon das ' herabstürzende Wasser zum Sinken. Schiffe der größeren Art werden zwar selten von einer Wasserhose ganz zerstört, wohl aber die Masten, besonders wcim viele Segel ausgespannt sind, zersplittert und umgestürzt, und alle Gegenstände aus dem Verdecke zee« trümmcrt. So gern daher die Seefahrer dieses große Schauspiel der Natur beobachten, so sehr suchen sie doch sich in der Enlfeinung davon zll halten, was aber nicht immer möglich ist, weil meistens kein Wind geht. In solchen Fällen pflegt man Kanonen abzufeuern, um eine Lufccrschültcrung und dadurch eine Zerlheilung des Meteors zu bewirken, die auch oftmals erfolgt. Visweilen ziehen die Wasserhosen nach den Kü'-stcn und eine Strecke wcit in das La»d, wo sie Alles, was in ihrem Wege licgt, Veiheeren. So kam z. V. im Jahre 1807, e>u solches Wcctcr von den liparischen Inseln her, nach dem Hafen von Melazzo in Sicilien. Es zerstörte hicr viele Fahrzeuge und nahm dann sci< nen Weg nach d^n Umgebungen der Stadt, wo es selbst die stärksten Bäume zerbrach, und einen Hagel von so außerordentlicher Größe herabschicktc, daß nicht nur alle Pflanzen und Gewächse dadurch zerschlagen, sondern auch Menschen und Thiere theils stark beschädigt, theils getutet wurden. — Im Juli 1/N5 cnlsi^nd auf der Eibe bci Altona eine Wasserhose. Sie zog anfangs auf dem Strome langsam hin und her, und wendete sich dann nach dem Ufer. Hier ließ die Wolke ihr Wasser fallen, und ging mit großer Schnellig: keit wirbelnd über die Stadt, wo sie an den Fenstcrn und Dächern der Häuser, so wie auch an den Bäumen in den Gärten und Alleen belrächllichcn Schaden an-ricktcte. — Im Jahre 17/49 kam eine Wasserhose, die sich auf dem mittelländischen Meere gebildet ac^', an die Ufer des ,N rchlnstaats und zog sich über O>'l<>l und Rom. A.lf dc^ ganzen Wege dahin ^cstocce sie > 139 - Alles, was sie antraf, Häuser, Väume und die Gewächse auf den Feldern. Von ihren Verwüstungen in Rom kann man sich einen Begriff machen, wenn man liest, daß sie nicht nur die Schornsteine der Häuser umriß und die Dächer abdeckte , sondern auch große Dachbalken herab, oder auf andcre Häuser warf. Wodurch die Wasserhosen entstehen, hat man noch nicht genügend ermitteln können. Daß sie, wie einige Naturforscher geglaubt haben, bloß durch den sie begleitenden Wirbelwind hervorgebracht werden, ist sehr zu bezweifeln. Mit mehr Wahrscheinlichkeit darf man annehmen, daß dieser nur eine untergeordnete Rolle dabei spielt» und das vielmehr die Electricilät, die einen so großen Einfluß auf den Luftkreis ausübt, die erste Ursache sci^. Dafür sprechen das electrische Licht und die Blitze, die bei den Wasserhosen wahrgenommen rverdin, die von ibnen verbreitete Kälte, der Hagel, den sie bisweilen herabsenden, dann der Umstand, daß sie bei warmer und veränderlicher Witterung entstehen, und noch Anderes. Sehr wahrscheinlich ist es, daß dem Phänomen ein gestörtes Gleichgewicht der clectrischen Flüssigkeit und ihr Streben, es wieder her. zustellen, zum Grunde liegt. Wenn nämlich diese Flüssigkeit sich in der Luft zu stark angehäuft hat, so sucht sie in die Erde oder in dcis Meer einzudringen: wird dagegen ihre Anhäufung in der Erde oder in dem Meere zu groß, so strebt sie in den Lufikreis überzugehen. Die Wassersäule dient dabei als Leiter. Grvvcbcn in erhili. Das neuliche Erdbeben scheint weit furchtbarere Zerstörungen herbeigeführt zu haben, als irgend ein früheres, und namentlich jenes von 18?» Aus Vrie. fen von Valparaiso vom Anfang April ergibt sich, daß der neulich gemeldete Untergang des lebhaften Talca« huano nur zu wahr ist. Die Anfangs sehr bezweifelte Nachricht, daß in jener Stadt 7UU Menschen (ungefähr die gcsammte Bevölkerung) auf einmal ihr Leben verloren, wird sehr glaublich durch den Zusatz, daß der Untergang des Hafenortcs durch das Austrcten des Mccres herbeigeführt worden sei. Es rollte, durch unterirdische Stöße aus dem Gleichgewicht gebracht, dreimal hinter einander als eine ZU Fuß hohe Wand über alles nicdcrc Land und oic wenig erhabenen Oasscn, und riß Alles mit sich in den Abgrund. Schisse wu>.'. den sammt ihren Ankern aufgehoben und blieben auf dem Marktplätze der Stadt, weit von ihrcm Elemente llufcrnt, licgcn. Solche Katastrophen sind dort übrigens nicht neu, denn Pcnco, nahe bei Talc<,huano, wurde in den Jahren ,759 und 1751 ausgleiche Weise dinch das Meer verschlungn, und ist nicht lriccer ausgl'b.iuct U'crdcnj Eallao ging mit einer BtUölkerui-g von 5^u Einwohnern bei einem Erdbeben st?l»6) in den Fluthen in wenig Augenblicken unter. Der Handel Chili's hat durch dieses schreckende Ereigniß bedeutend gelitten, besonders da der Markt eben sebr überfüllt war; indessen sind nr Hamburg dochin dielen Tagen die im December und Jänner fälligen Zahlungen eingegangen. Gegengift des Arseniks. Auf Versuche an Thieren sich stützend, haben die Doctoren R. W. Vunsen und A. Bertholt, in Göttin-geu das Eisen-Oxydhydrat als Gegengift des Arseniks empfohlen. In Paris wurden diese Versuche durch Soubciran, Miqucl, Nonat und Lesueur bestätigt gefunden. Oberamlsarzt I),-. Vuzorini in Ehingen (Würlemberg) hat nun in einem wedico.legalen Falle bei zwei mit Arsenik vergifteten Personen die Wirksam» keil auch bei Menschen nachgewiesen. Obschon der ei« ncn Person, einer Frau von 50 Jahren, über eine halbe Drachme, und deren 2^jährigem Sohne bereits ein Scrupel weißer Arsenik beigebracht worden war, nach» den» Beide auch kleinere Gaben wiederholt schon meh: rere Tage vorher in der Nahrung bekommen hatten, und auch ärztliche Hülfe nicht sogleich bei der Hand war, so erfolgte auf das gereichte Eisen-Oxydhydrat nach einigen Stunden ein so schneller Stillstand der Vergiflungs-Syrnlome, daß Veide den folgenden Tag außer Lebensgefahr sich befanden, und auch jetzt, »l» Tage nach der Vergiftung, der vollkommensten Gesund» heil genießen, so zwar, daß keine Spur der auf diese Vergiftung so hälisig eintretenden lang dauernden Folgen übrig geblieben ist. lVas Kelleste unv Interessanteste in» Gcbictc 3cr Aimst uilv Invustne, ver Nändcr« unv ^ölkelkunve. Der S ee-E l eph an t gibt sich, wenn er vom Tode bedroht ist, keine Mühe, in das Wasser zu fliehen, sondern liegt still und vergießt Thränen; nur den Kopf erhebt er bittend gegen seinen Gegner und erwar-llt übrigens mit Fassung die Keule oder Lanze, welche seinem Leben ein Ende machen soll. Die menschliche Kraft würde sehr wenig zur Vernichtung dieses Thieres vermö'gcn, wenn es vorwärts stürzte und die Kraft seiner Kinnladen brauchte, denn diese ist so un« geheuer, daß die Zähne im Todeokampse Steine zu Staub zermalmen im Stande sind. In den indischen Gewässcrn gibt es einen höchst mcrkirürdigen Fisch, den man den Psaüfisch nennt, da die Seilen und selbst die Flosse" mit schönen Augcn, gleich den so bewui'.derien in c,m Psauschwanzc, besetz! — t'10 - sind. Der Kopf dieses Fisches ist porös und mit blauen Linien geziert. Acht Linien derselben Farbe gehen der Länge nach an jeder Seice des Körpers hin, und über dieselben ziehen sich bald schwarze bald graue Augen. In eben diesen Gewässern bewundert man einen zehn bis zwölf Fuß langen Fisch, der ein Segel ausbreitet, und oft wie ein Voot mit beträchtlicher Geschwindigkeit dahin schifft. Diese schön geschnittenen Segel, welche ein Modell für schnell segelnde Vöte sind, bestehen aus den Rückenflossen des Thieres. Ein Aufsatz im Libau'schen Wochenblatte empsieklt als ein unfehlbares Löschmittel fein geschlemmt? Thonerde, von der man einige Pfund in einen Eimer Was« ser mischt. Das Wasser, sagt der Aufsatz, verdunstet, der Thon aber bildet am brennenden Körper eine Kru» sie, die den Brand sogleich auftialt. Das Mittel ver. dient allgemein geprüft zu werden. In der Glashütte zu St. Gobam, in Frankreich, ist kürzlich ein Spiegel von 175, Zoll Höhe und 125 Zoll Breite verfertigt worden Von der Zeit an, wo die Venelianer Spiegel von ) Fuß Höhe verfertigten, ist die Form der Spiegelgläser immer größer geworden. Im Jahre 178«) waren die größten ilu bis 115 Zoll hoch und 71 bis 75 Zoll breil. Im Jahre I3l5 schon 125 bis l30 Zoll breit. Die letzte Ausstellung zeigte deren von 155 Zoll Hohe und 9) Zoll Breite, und nun ist man durch einen noch rascliern Uedergang bis zu 175 Zoll Höhe und 125 Zoll Breite gelangt. Die HH. Chavman und Comp. haben in London eine neue Zinkplatten - Druckerei angelegt. Diese neue Art von Druckerei droht, eine gefährliche Nebenbuhlerinn der Lithographie zu iverden. Die Drucke, welche von Äugenzeugen geprüft worden, haden ganz die Schärfe und Kraft der besten Lithographien, auch den großen Voriheil, daß der Künstler nicht eine große Mühe wie bei der Steinzeichnung darauf zu verwenden braucht, und dann, daß sie auf einer Platte gemacht werden, die kaum 1^1^ Zoll dick ist, während man bei den geivö'hnlichen Lithographien Steine braucht, mit denen man ein Haus bauen konnce. (3in anderer Zweig des Patents, welchen die Herren genommen ha-den, besteht in der Anfertigung von sogenanntem »Uebertragungspapier« (l,i ^i!.^l<'r l'<»l>''l')» aus das man zeichnen und vermittelst dessen man das Gezeichnete wie» der auf die Platte übertragen, und sodann 6 — 7009 Ercmplare abziehen kann. Ein Augenzeuge hat eiuen Theil der »Times« so übertragen gesehen und gefunden, daß der Abdruck vollkommen scharf ausgefallen war, wie das Original. Der Vortheil dieser (3cflndung für das (>opiren von Karten, 'Aufnahmen u. dgl. dürfce kaum zu berechnen seyn. Aphorismen. Jean Laurent. (Nennte Decime.) Die Mannigfaltigkeit dcr köruerlichcn Vergnügungen jstlscl,?« an sich selbst so gering, daß dieselben nur durch einen seltenen Gebrauch einige» Schein der Neuheit beibehalten, währe,>o die edle« rcn Vergnügungen des Geistes unerschöpflich sind, wie die Vlunien eines ewige» Frühlings. Die Geselligkeit der Menschen nimmt einen unverkennbar großen Antheil an ihrem Glücke. Der vereinzelte Mensch gleich.-t dcr einsamen Pflanze einer wüsten- Gegend, die sich miiksam eine Spanne über dc» Vode» erhebt; die geselligen Menschen hingegen einem schöne» Walde, wo die jungen Väume u,uer dein Schutz« dcr alter» empor wachsen, und zuletzt ihr Haupt zu den Wolke» «rheben. Der Glaube lehrt uns, das! unser Todestag zugleich der Geburtstag zur Ewigkeit sei. Abcrum so erhabener stellt sich dieser Tag linsercr Wiedergeburt d,ir, wen» ihn die Erfüllung von Pssich-tcn herbeiführt, durch die der Werth des Lebens bedingt wird; — so ritt Heinrich von Waldstein im Jahre i25/> mit vier und zwan >ig wohlgerüsteten Söhnen in die Schlacht, um. lvier und zwanzig Mal nir sein Vaterland zu sterbe». Dar Einsichtsvolle ist auch immer nachsichtsvoll; darmn betrachtet der aufgeklarte Dlanu die Fehler seiner Mitmenschen nicht mit dem Auge des Argwohns und Neides, sondern mit dem h?i-t.rn Auge des Wohlwollens, das immer und Jedermann j« helfe« bereit ist. S>chl!i,vfrcde>, entehren stets dcnieniaen, dcr durch dieselbe» jemanden zu verwundl-n focht; der Ges.inmpfte kann sie verachten, und er thut wohl daran, wenn er sie keiner Antworc würdig,t. o Wer a>l der Freundschaft und an der Liebe Verrath zn ubc« vermag, ist ein um so schändlicheres Glied >er Gesellschaft, da er Mit unmännlicher Selbstsucht das ihm geschenkte Vertraun» verspottet, die heiligsten Vande des Lebens zerreiszt, und als unheimlich« Seelen «Vainpyr auf allen seiueil Wegen den S-amen Lei Unheils ausstreut. Will man die Menschen lieben, so musi man an Ne fciüe leülebcn wagt, und sodann zum »ohe» Freimannsknecht seiner Lei-denschaftcn herabfintt, Dcr Geschmack ist den Künsten das, was der Verssand d.'N Wissenschaften, die Fertigkeit nämlich, das Gttte, daä Mittelmäßig.' und das Schlechte zu empfinden, und mit Gcwischcit ^u unterül^!' den. Ncoacteur: F-r. b'av. Wcinrich. Verleger: Agn»i M. Vvler v. Aleinmavr.