Beilage zur MMcher Zeitung. ^. ^ SiedMter Jahrgang. 3R. December i8O3. ^ Der I'tcrbende.' . '/" - ^ Sonett. .. 'Nie Mosi« einst von Nebo's Oipsew, schautc Und, nach der weiten Nand'nmg durch di< Wüst?, Da? lungerschutc, theure Land bcarüßte, Wo laug' Verheisi'ncs segnend nirderthaut?: S') wend' ich, da mci» Lebenstäss ergra'.ttt, Dllmüdcu Plickc vou dem Schaugerüste Der Evdenwclt, hinüber nach der Küstc Düs Paradieses, d'rcmf ich gläubig baut?. — M sprach der Herr zu Mosis, seinem Knecht?: Es soll, da Du befaussen einst in Eiilideu, Deiü Blick iu'ö Land nur, in's gelobte, gleite. Und mir,, der ach! so oft verschmäht das Rechte: Mir naht sein Engel, Gnnde. zu verinnden: Und Hnl n:ir. Heil! ich darf hinüber schreit?'.:. Die drei Kameraden. 5v!qin«l Novelle von ^topc,ld^ Nosdesch, ( 2 ch l N si.,, G.,^-1 drn Monate waren bcrcilö scit dc«i Norde ver-Mien'^ie drei geraden lcbtcn gcrad, so. w« immer. M^/sab sie nicht mehr anögcbcn, als dich bisher geschehen war tcine Vwtäusc machcn nnd ntthtö vorkehre^ w.c- sie nnr n« mmdcsien m dcn .'lugen l>^' ., , tigen lon te. Cie spielten i.n Ga.tlowlc sogar seltenn alv fMer und schienen ordentlicher nnd fleißiger geworden zu seul. ini^m ^^ - ' 5 .- .<„> !i!l,creüs so aut, w»e gewonnen, "'.nartirt lag, ."""^" ^ "^/^^,. ,„ ^ ^ geht nichl. über '' "ug ' - ^ ^ ^ gegen uni- evt?oben, verNert nch "g"^ '"" ' , Geringste kann nn' zur ^ast gelegt werden, ader w.r ,nü en di. an's ^e nüt .unserer llngcn Vorsicht ausharren. Nnr noch eine knr;c Ieit, ct:va bi. zn Neujahr, wwen mr l,er dann ziehen, wir rereint in irgend cine gr^ß^re Hauv'iadt nnd fangen dort mit unserem Gelde ein Gejchäst an," 'ch lanfc auf und dauon," vcri^lc der Ael^e der ^rurc^. ,Mns haft Du bcn^" „Scige, was Tu willst, Florian, lache mich aus, aber ich lasse mir'ü nickt nehmen. Ich träume jetzt fast jede Nachr vom — -v Tu wcisn, wen ich meine'/ Ich sehe sein kn chendeö Angc auf mich geeichte:, wie damals, alo Anton Licht gemacht,hatte — hu! es ist jÄauerlich! Dann kommt c5 mir vor, wenn ich im Schweiß gebadet erwache, als ob Jemand im Zimmer da drin aus- und abgehe. Meine Ruhe, mein Schlaf sind lim!" ,,Und ich i'ann beschwüren," warf Anton em, „daß ich den Fremden angekleidet '.::w mit seiner Reisetasche in der Hand ! an der Echwcllo dieses Iimmer^ stehen sah, als neulich der ^ Mond so hell schien, ich sagte Euch aber nichts, weil ich Euck ! nicht erschrecken wollte und ausgelacht zu werden fürchtete." ^ „Meint Ihr., mir, ginge. cs besser?" sagte Flyriau gehcimnißvoll und vor Frost sich schüttelnd. „Ich leide Höllenqualen vor dc>u Gespenst« des — des Fremden, üft schon wollte ich (5uch wecke«. Ich schämte mich und fürchtete zugleich Eucre Vorwürfe. O ich erst, ich! Immer träumt es mir ' vom Nasser, daö rauscht .schauerlich in meine Ohreil. Ta taucht aus demselben drohend der Todte auf, seine Augen sind starr auf mich gerichtet, dabei zeigt er mit der Hand nack» einem Hngel -- Brüder, Hr^wißt ihn. Dieser Hiigel aber ift ! der ^rt, wo man Verbrecher -^ ach, Ihr errathet, was ich sagen will. Anton glaubt den Schrecklichen nur an derSchwellr ^ gesehen zu haben — ich, ich habe ihn fast allnächtlich an ' meinem Bettende — aber wißt Ihr, wir kaufen ims von morgen an ein Nachtlicht und in wenigen Wochen reisen wir ! fort. In die Ferne wird m<Ä da-s grauenvolle Vild nicht folgen, ! es bleibt an dieses Lotül gebannt, und Fremde werden cö > nach un3 auch sehen." ! Tic drei Pcrdrechcr, von solchen schrcäli6)en Träum«, und ! Einbildungen, den Ausgeburten ihres bösen Gewissens, Zcfol-! tert llnd ganz niedergedrückt. beschlossen ohne Verzug einen ^ passenden Vorwaud zu ihrer Auswanderung zu suchen u>'.d > ^ sobald al^ möglich. sich fortzubegeben. l ! Arnold Braun war in dieser Zeit iu die Stadt ac : ! tommen , nm bei der Polizeibehörde nach dcm Erfolge der Nach-, ^ forschungen zu fragen. Leider Üonnte mau nicht vicl 3rösttiche<' > ^ bericbten. Tcr jung«: Vlann hielt sich indes; in semom Inucrit ! überzeugt, dab Niemand Andcrcr, alö die drei jungen Lcul^- , ^ seinen "guten Vater erdrosselt haben mußten . so wenig sich dieses anch beweisen lies;. In seinem gcrcchten Schmerz mn den P.^lcr ' lieh er in die Lrk^itung folgendes cimückcn: 2N2 Dreihundert Thaler Demjenigen, der durch irgend i <>twas auf dio Spur deZ Mörders meines Vaters leiten kann, i der am 10. September d. I. an der Wehre der großen Stadt- ! mühle mit unlaugöaren Spuren früherer Erdrosselung und seines Geldes beraubt aus dem Wasser gezogen wurde. Der Vctrag taun nach Richtigleitstcllung der Anzeige sogleich bei der Polizei-Tircclion alliier behoben werden. ! Arnold Braun." > Dcr unmittelbare Nachbar des Gasthauses „zum weißen Hock," der Landrath Hcißler, ein sebr angesehener, gcach-lcter Iustizmann , der im ersten Stocke des angrenzenden Hanscs wohnte, aber seit dem Herbstanfang zu seinem Bruder in eine entfernte Provinz mit Urlaub gereist war, erschien eines Abends ! wieder im „weißen Bock". l Von allen Seiten als ein verehrter Stammgast begrüßt, i dankte er freundlich den Bekannten, sprack aber nicht viel und i schien in sich gekehrt und ernst geworden zu sein, obschon man ! ihn als einen jovialen Junggesellen kannte. Als er sich endlich ! empfahl und gerade auch der Wirth hinausging, nahm er ihn ! draußen bei Seite und sprach längere Zeit mit ihm. ! Des andern Tages meldete sich Landrath Hcißler im ! Bureau des Polizci-Dircctors. Als er nach den gewöhnlichen Begrüßungen Platz genommen hatte, hob er an: „Ich war auf drei Monate mit Urlaub außer Land und bin erst gestern früh zurückgekommen. Tcr in der Zeitung enthaltene Anbot ! von olX) Thalern Demjenigen, dcr etwas Näheres über die ^'rmcidnng des Kaufmanns B r a u n anzugeben weiß , frischte ! bei mir eine Erinnerung auf, die vielleicht ein Licht in diefer Sache aufstecken tonnte." „Sie machen mich sehr neugierig, verehrter Herr Landrath," entgcgnctc dcr Polizei-Divector. „Vorerst muß ich bemerken, daß es mir hier nicht etwa um das Geld zu thun sei. Ich wünsche nur der Justiz einen Dienst zu erweisen, wie es auch meine Pflicht ist. Führt meine Anzeige zu einem befriedigenden Äcsultatc, so schenke ich die ZU0 Tbalcr den Armen." „Fahren Sie fort, ich bitte Sie!" „Der Verunglückte, fagcn.wir: der Ermordete, wurde nach der Notiz in der Zeitung am 10. September aus dem Wasser gezogen und soll im „weißeu Bock" übernachtet haben, wie ich erfuhr. Ich wohne im nebenstehenden Hause. Auf den . bis 10. Sepiembec) im Nafjcr aufgefunden wurde, so stimmt der Zeitpunkt ganZ zusammen. Wie denn, wenn damals doch dic Leiche und zwar durch das Fenster erpedirt worden wäre?" „Wenn das geschehen ist, so sind die Brüder Schulz-und Florian Naud die Mörder, sonst Niemand," meinte der Tirector. „Jetzt "käme es darauf an, dieses herauszubringen. Ick) werde mich zum Präsidenten des Landesgerichtes begeben, dann soll dis weitere Berathung über diesen Fall folgen. Nehmen Sie, Herr Rath, einstweilen meinen besten Dank für diese Mittheilung." Landrath He iß! er, su wie dcr Wirth uoiu „weißen Bock" wurden noch desselben Tages zur Polizei - Dircction vorgeladen. Es wurde da Vieles besprochen und berathen, und man trennte sich erst als es dunkelte. Dcr darausfolgcndc ! Morgen war ein Samstag, und es fand sich des Abends cinc ! große Anzahl von Gästen im „weißen Bock" ein. Der Wirth i hatte geschlachtet und seine Würste genossen cin gewisses Neuomnu^e i in der Stadt. Auch der Landrath Hcißlcr fand sich ein. ! Mit ihm tam dcr Magistratsrath N inkel m ann, sein uiel-! jähriger Freund und Eigenthümer des Hauses, in dcm der ! L Mord geschah, war ich gerade noch hier." ! „In der Nacht?" sragtcn Mehrere zugleich. Man lonnte 1 sehen, wie dic dr „Wie Hie Alle wissen, wohne ich nebenan int ersten Stock' i Der Mord bat hier öden stattgefunden und ich sah dieLcichv ^ des Ermordeten Nachts gegen zwei Uhr über das Fenster hinab- ^ lassen und auf einem Handwagen fortführen." „Schrecklich, schrecklich, entsetzlich!" schrie die Gesellschaft. ! „Und die Mörder sind nicht weit, ja, s i e fitze n u n t ci' ! uns!" rief mit starker Stimme der Landrath anfstchend nnd ?nit der Neckten nach dem Tische beim Ofen weisend. „Ergreift in Namen des Gesetzes dcn,F lorian Na u d nnd die B r ü d e r Schulz!" -^ Als die Polizei-Agenten von ihren Sitzen aufsprangen, öffnete sich gleichzeitig die Gastzimmerthüre und zehn Bewaffnete drängten herein. Man hatte auf Widerstand, viclleickt auf eine blutige Vcrtheidignngssccnc gerechnet. Von allem Dem geschah nichts. Drei bleichen, leblosen Statuen gleich, saßen die drei Verbrecher nach der schrecklichen Anklage des Landrathcs kreideweiß da. Eudlick erwachte I oscf Schnl 5 ans der Lethargie dcö Schreckens und sagte, seine Hände hinhaltend: „Hier bin ich!" „Und ich!" rief scin Bruder. „Auch der Schuldigste, der Verführer dieser Zwei will In'chts läugnen. Die Antlagc ist wahr, hier sind meine Hände!" sprach Florian. „Das Gespenst hatte recht: dort, wo es hinzcigtc, dort kann ich es versöhnen," murmelte er zwifchen t>cn Zähnen. Jetzt war die Reihe der Erstarrung auf die Gäste übcr-«.cgangen. Sprachlos starrten Alle ans die Bezeichneten hin, die, den Blick gescntt, mit Ketten gefesselt wurden. Man hörte Ä«ßcr dem Kcttengcrasscl nicht einen Laut. Als diese vom Gesetze befohlene Nothwendigkeit vollzogeil war, umgaben Soldaten die drei schwer Gefesselten und verließen mit ihnen die Gaststube, gefolgt von dcn mcistcn Gästen, dic dcm Wirthe „Ich zahle morgen!" znucfcn. Landrath H e i ß t e r hatte als Menschenkenner und Justiz-Rann riäitig gerechnet. Obwohl cr keine Gewißheit, nnr Vermuthung des Geschehenen hatte, su wagte er dock, die Anklage dircct auszusprcchen und zu sagen, cr habe dieTransportirnng dcs Leichnams gesehen und gehurt. Nur dieses detcrnn-nirte Auftreten eines bekannten Kriminakichters tonnt<5 die Ungewißheit heben, die über dem Geheimnis; schwebte. Schon als er anhob: Der Mord sei in der Nacht geschehen, beobachtete cr ganz gut das Erbleichen und Erzittern der Echnldigen. Jetzt war cr seiner Sache gewiß, darnm trat cr mit solcher Entschiedenheit auf, die zur vollkommensten Lösung dieser Frage silhrlc. Die Verbrecher gestanden sogleich und renmüthig den begangenen Mord. Es war rübrend zu sehen, wie Florian nch bemühte, sciuc zwei Gefährten als ganz schuldlos darzu-itl'llcn und auf den Knien bat, die Brüder zu entlassen, da Ue weder den unseligen Entschluß gefaßt, noch ausgeführt, son-5"w ihm nur als trcnc Freunde etwas geholfen haben. „Die ^bat iü icin," bcharrte cr, „nnd cm Opfer fei genug." Alle gaben die Orte genau an, wo sie ihr Geld und die 'brälioscn verborgen hatten." Man sand das ganze gcranbtc ^ut bis auf einen Pfennig. Das sogleichc reumüthigc Gc-^ündniß, dcr Umstand, daß der ganze Raub zurückgegeben ^«dku tonnte nnd die sichtbare Neue erweckten den Verbrechern , ^' Thcill-ahmc dcr Stadt und der Richter selbst. Letztere mußten '>'ch jedoch an dcn Buchstaben der Gesetze halten. Das Urtheil ließ bei solchem Eachvcrhalte nicht lange ans suh warten. Dasselbe lautete bei Fl 0 r i a n Rand und I 0 s e f ^ ^ ulz auf den Tod durch den Strang , bei A nt 0 n S ch u l z ,^uf W Iabrc schweren Kerker. Als diese Urtheile von der höchsten Iuslizstelle mit dcr vcrhängnißvollcn Klausel: „Kund z u m Hchcn und zu vollziehen!" hcrabgelanglcil, ging die menschliche Gerechtigkeit ihren Gang. Florian Raud und Josef Schulz starben rcumüthig und entschlossen, unl> bateil an letzter Stelle alle Anwesenden, sich an ihrem traurigen Endschiclsal zu spiegeln. Anton Schulz kam auf eine Festung, wo cr schon nach drei Monaten der Rcuc uud dc?n Grame erlag. Landratb Hcißler schenkte die () Thaler, wie cr cs versprochen hatte, dem Armenfonde. Die neucn HlIettcrprophctcn. , „Ein furchtbarer Sturm im Anzüge," telcg'.aphirtc Admiral Fitzroy am 1. Dcc. von London nach allen Küstenvlätzcn. Dort > wurden Lärmzcichcn gegeben nnd die Schiffer und Fischer lonntcn ^ sich nun uor Schndcu hülcu. Diese Vorbcrbeslimmnng und ! Vorhermeldnua von Stürmen ist ein mcnschensrcnndlichcr Fort- ! schritt, den die Wissenschaft der Prnris an die Hand gegeben ^ hat. Wie es möglich ist, daß man den Netterprophczeiungcn, ^ die voni hnndcrljabrigcn .'lalcndcr her im übelsten Rufe stehen, ! eine sichere Grundlage geben kann, wollen wir mit wenigen ! Worten erkläre». Das Hauptmittcl dazu ist das Barometer, ! aber dieser Hausfreund ist nicht untrüglich, wenn man sich z allein ans ihn verläßt. Di," Quecksilbersäule kann auf „fchön ^ Wetter" stehen und c^ lommt doch cin Stnrnl ans Norden, i denn scin Steigen und Fallen zeigt bloß die Schwere oder Leich- ^ tiglcit dcr Luft an. Da nun die Luft bci nördlichen Winden ! tültcr und fchwcrer ist, alc> bci füdlichcn, so steigt die O.nccl- ! silbersäulc bci Nordwind, wcnn ticscr gleich in dcr nächsten ^ Stunde zu cincui Sturm anwachsen wird. Will man daher ! bci Nctterbestimmm'gcn sicher gchcn,,so muß man auch das ! Thermometer beobachten und andere charattcristische Lustverhält- ^ nissc berücksichtigen, namentlich abcr das Gesetz der Stürme ! und Winde kennen, das unser Tovc znerst ermittelt und der ^ Engländer Rcio weiter ergründet und den. Seefahrern so cr- klärt hat, daß sie jcdcn Sturm voraus wissen und ibm, wenn ! sie nicht cme Küste unter dein Winde haben, auc-weichcn können. ! Alle Stnrmtartcn, die Neid nach den Schiffstagebüchern cnt- i worfen hat, zeigen dieselbe Erscheinung: Dcr Orkan bewegt ! sich wirbelnd in einer bestimmten Richtung vorwärts. Dicfe ist ' dieselbe bei dcn merikanischcn Nortcs, wic bei dcn westindischen ! Tornados, N'ie bci dcn Teifuns dcr chinesischen nnd japanischen ! Meere. Sie ist auch dieselbe bei dcn Stürmen, die über die ^ Mecre und Länder unserer Breiten dahingehen. ^ In verschiedenen Ländern hat man Einrichtungen getroffen, ! alle Wetterbeobachtungen zwifchcn Ort und Ort auszutauschen. i Im Gebändc des Smithson'schcn Instituts in Washington laufen ! jcden Morgen Wetterberichte aus allcn Thcilcn dcr lluion cin und werden auf einer im größten Maßstabe entworfenen Land- larte sofort übersichtlich znr Anschauung gcbracht. Aus dieser Zusammenstellung kann man das Wetter auf drei Tage mit Sicherheit voraucsagcn. Ist ein Sturm im Anzüge, so wird er dcn >tüstenplätzcn angekündigt. Dicic Einrichtung wurde - unter dcn europäischen Ländern zncrsi von Holland nachgeahmt. Z Scit 1800 erhält cine in Utrecht errichtete Wetterwarte, aus I Groningen, Nicuwc-Dicp, Messingen und Mastricht die Wetter- ! dcobachtnngcn tclcgraphirt und meldet alle bedrohlichen Mitthci- ! lungcn an die Häfen. Im Herbst desselben Jahres ist 6ng- ! land nachgefolgt. Ecntralpuntt ist die Londoncr Wetterwarte ^ nuter Admiral Fitzrov. ?,wifchcn acht und neun Uhr Morgens ! trcffcil Telegramme cin aus Liverpool, ?)armouth, Hüll, Aber- ' deen, Penzacc, Portsmouth, Quecnstown, Cork, Galway, Valentia nnd den französischen Eanalhäfcn, welche dcn Stand des Baromctcrs, dcs trockenen und bcfcnchtctcn Thermometers, dic Richtung und Starte dcB Windc?, die Bewölkung und das ^ Aussehen des Himmels lneldcn. Zwischen zwei und drci Uhr Mittags treffen gleiche Telegrannnc von Amsterdam, Kopenhagen und Lissabon ein. Tie sämmtlichen Beobachtungen von den genannten ^rtcn werden nun registrirt und damit ist bei gewöhnlichem Wetter die Tagesarbeit gethan. Wird aber ein Sturm oder ein Anzeichen desselben gemeldet, so telegraphirt die Londoner Wetterwarte an die zahlreichen Stationen längs ! der ganzen Eectüste, damit diese an passenden Stellen War- ^ nungssignale für die Schiffe, und Fischerboote oranßen in See geben. Hierbei leistet die Küstenwache treffliche Dienste. Ihre i Stationen, die gegen den Schmuggel bestimmt sind, liegen einander so nahe, daß sie sich am Tage mittelst Flaggen und bei Nacht durch Laternen Zeichen geben können. So läuft eine f Nachricht binnen wenigen Minuten von Wetterwarte zu Wetter- ^ warte und von Küstenstation zu Küsienstation. An die Fischer > und Seefahrer aller Häfen sind Erklärungen der Sturmsignale und Verhaltungsmaßregeln in Tausenden von Crcmplareu vertheilt. Die Signale selbst sind so einfach, das; der schlichteste Verstand sie faßt und ein Mißverständnis; nnmöglich ist. Tcr ! ganze Apparat besteht ans einer Signalstange. die an einen: i weithin sichtbaren Trte errichtet ist, einem Flaschcnzuge und ^ einem viereckigen und zwei dreieckigen Körpern von hinreichender Größe, um draußen iu die Augeu zu fallen, wenn sie an der Signalstange in die Höhe gezogen werden. (5'rschcint dort oben etwas, so weiß der Schiffer nnd Fischer immer, daß ein Sturm ! tommt; aus welcher Richtung derselbe zu erwarten ist, sagt die Form dcs aufgezogenen Gegenstandes. Erscheint ein Viereck allcin, so bedeutet es: Südlich, ein Dreieck mit der Spifte nach oben: Norden, ein Dreieck mit der Spitze nach nnten: Dstcn, das Viereck mit einem Dreieck darüberi Westen. Auch Frattl- ! reich und Ecaudinavieu haben Sturmsignale eingerichtet. ..... ! Lite r a t u r. „Brieflicher Unterricht" für Erwachsene im Franzöii- ! scheu,uud EuH tischen »ach der, Methode T u u s s a i u t - L a ü- ! gcnscheidt. Französisch uou Prof. Charles Toufsaiur und G. ! ^,'angem'cheidt, Mitglied der (Gesellschaft für ueuere, Tpracheu. Eng-' ^ lisch unter Mituürtuug des Dr. Karl v. Daleu, von Prof. Heury ! >>!loyd und G. 5'augeufchcidt u. s. w. 8. Auflage, Leipzig, Rud. ! Hcn'tlumm.) ! Es N'äre unnütz. über dic Bedeutnnli dkr französischen und cnss- ! lischcu Sprache und über die Notliwmdigtcit der Crkrnnna. derselben , viel Worte ;u finden und damit Zeit ;u ucrlierm; fo viel steht fest, das; diese beiden Sprachen dcm bei weitem größeren Theile der Oe^ liildettn ein täcsiich sich äußerndes Bedürfniß a,eworden, und daß somit jedem Streben. Kenntnisse iu dieser Richtung zu verbreiten, j dic uollsie ^lufmertsainteit zuzuwenden ist. Man ist es freilich, leider l-^wohüt, in jeiiru l,'icluerl)cis;cndei! Anlündiss'.lnssen von Werten, 5 durch deren Studium — ja man möchte fast «.tauben, fchon durch deren Änschaffuua, — daö i!efeu , Tchrcibcu und Fcrtigsprecheu fremder ' Sprachen iu lürzcster Zeit «hue Hilfe ciucs Lehrers erlernt werden soll, nichts andcrcö zu'crdlickcn, als das Iusceucfetzcu des beliebten I 'Muudsal.'r§ ' nnüul,^ vul!. >!^!!!>'!, ei^n l!«!:i>)la!»i'. Hievou hat un^ ! iedoch daö vorlirsseudc Wert höä)st angenehm enttäuscht, Tie Verfasser selbst nebe» sich kciuedwcgö Äiühc. das Publikum qlaubeu zu laffcu. als sci ?s uiöc^lich, durch den todtcu Buch/tabcu daö lebeil-dige Vori iu jedem »^allc erscheu zu lönueu; nur da, wo rö an '.ui'.-llich tüchtigen Vehrlrästeu fchlt, Wolleu sie mittelst ihrcr Methode ! für den Selbst-llütlrricht diesen Mangel unmerkbar machen. Tie ersten drci Briefe scheu uus iu dic 5!aa,?, die Wcyc zu er-' leuneu, cmf nieichcu die Verfasser au's gewünschte Ziel zu führe»! verspreche!,. Dic Theilung des ganzen Unterrichtsstoffes nn Briefe ! »»rscheiui niis schon vou ^üriichcrei» nls »'iuc höchst glücNich gewählte ! Foriu. Siehr näinlich der anf das Selbststudium ÄUMviesenl' eiil liolumiuöi'eo Vnch vor sich, durch das er sich ohne 7lUtcrstMung, nur mit eigens!! Fleisze hiudurchznarbeitcu hat, -- iu wie vicicu Fälleu ivird »>r uicht deu Miiil, siuteu lassen uud das lostspielig? j Buch uul'Niütöt ;nr Seite schieben ; oder er wird ohne Nast imd Nuhc ! dem Ciide zuzucül'l! streben. dabei vieles, als uubcdeulend uud selbst^ ! verständlich betvaci>te.".d, außer Acht lassen, uud zulcht sich nur ein ! lückenhaftes. halbes Nisseu rrworü.!« hab«:. Diesen ü?i)e'.: Nach^ tbcileu ift durch die Form r>ü>l Briefe:,. welche einzeln in bestimmt«! Z.-ittäumeu dem Lernenden zuaeseudtt werden, ein Damm gesetzt. Die größte Schwierigkeit ^ die sich den Selbststudium' fremde Sprachen entgegen stellt, bleibt immer die Aussprache. Iu oer,, Lösung dieser Aufgabe haben gewiß die Verfasser dieser Sftrachbriefe bis jetzt Unübertroffenes geleistet. Mit einem seltenen Fleiß? und eiuer biö ins tlcinstc Detail eingehenden Genauigkeit und Gewissen -^ liaftiglcit ist die Ärt und Weise erllärt, vermöge dereu alle d?r d«>ltt-j scheu Sprache lindelanuteu Laucc durch die Sprachorgane hervorgebracht werden tonnen. Dadurch aNein hat sich diese Arbeit eine Stellung in den vordersten Reihen ähnlicher Arbeiten gesichert. Aber auch die Grammatit ist iu einer für den reifcN'U Verstand so ftasse::d.l>>^ ^r l'w^o von Dickens. Die Gesammtaufgabe, welche sich die Verfasser gestellt habm, ist endlich um so mehr eine äußerst mühevolle geworden. a!s sie nicht, allein auf Popularität Anfvrüchc erheben wollten, sondcru auch au^ ! Wisseuschaftlichfcit. Inwiefern? diefer doppelten Forderung durch ! wegs Genüge gvlcistct ist, vrrmögcu wir aus den Anfängen de« Wertes nicht mit Bestimmtheit;u deurtheileu, soweit uns aber nu Einblick gestattet war, tonnten wir die Ueberzeugung Holm. oafj dieser briefliche Sprach- und Sprechuntn'richt, ioenn anders das Ende dein Anfange entspricht, ebenso durch Oründlichleit, Ausführlichkeit und Klarheit, wie dnrch die Eige:Uhümlichkeit der Methsdi' ! leinen solchen Reichthum uon Vorzügen cmfznwüifen hat. um mit ! vollem Rechte unter den vorhandenen Büchcru für den Selbstu::^'!'^ richt m freilldell Sprachen den ersten Platz einzunehmen.- Von dem bei Otto Spanierin Leipzig erscheinenden „Buch der R c i s c u und Entdeckung? n" ist so eben «:i n?uer Vand lAsrk'a III.) erschienen . welcher die neuesten ÄlttdeMngsreisen in We!', Africa enthält. Es sind dabei namentlich Dn-Chailln's Äcis^n, Aben.-trner, Handels- nnd Iagdziigc nn äquatorialen Africa berücksichtigt ! .vor^eü, so wie dic von deui Ungarn ^adislaus Magyar in M:n: Hnew und Bih.-, endlich die vo:: C. Ioh. Audcrfion am Otavang,?.. Flusse lliltn'noüimeueu Entdeckungsreise::. Das ^88 Seiten ftc,rü>, mit einer Menge tünstlerisch anZgefüiiner Holzschnil« . mehreren Toi: bildern und zwei Karten nnsgeslattetc Buch bildet eine auzi:b?:ide i:ud belellre.^e ^cctiire für Alt und Jung und schließt fich den früher e^ schi?n?l'.cn fünf Bänden dieser Reiftlilbliothel würdig an. Wir eröffnen mit der ersten Nummer d?6 Jahrganges für I8tt4, welche Samstag dm N. Jänner erscheint, ein Scparatabonnement auf die »Blätter aus Krain" im Betrage von 2 fl. öst. W. ganzjährig. Unser Bestreben geht dahin, den Inhalt fo mannigfaltig zu machen, als der Raum es gestattet; an Unterhaltendem und Belehrendem,, namentlich auf Krain Bezüglichem soll k?m Mangel sein. Wir beginnen mit einer Novell? Verfehlte Lebenswege, von I. F. Seunig, und mit em?m historischen Aufsähe von P. Hitzinger: Jur Geschichte von Adclsberg nnd dessen Grotten. > Andere Erzählungen, wie z.B.: „DieHoch/ zeit zu Maichau", und Aufsätze, wie: ,Me Diömaöbrü'der« werden folgen. Die,Redaction. V.'ra:'.n-'orNich?r Redactci'.r I< v. Kleinmayv. — Dn;^ '.-.l',d V?rl^ ,v)n Igu. v. All^nmssyr 2? F< Bambsrg tn ^aihach.