(PoStnrna piaeana ▼ gotoriiii.y WM Zeitung •tfftrtai »Ach«»tNch »Mtasli »«mttrtUi ml amMi f*#%- fcÄrfttfcUmsq atib «enoaltuna: Pre»«rnova »lies Skr. b. Telephon il. — «ntünbranngen werden in in «erwaltuna qepen Berechmrng billigster Gebühren entgegenaennm««» B ezugspreis«: gfir da« Jvlarid vierteljährig Di» Nr—. halbjährig Din «V-—. q-mzjährtg »tat 120— gflr das Anstand entsprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern Tin I S». «immer 86 I Ssnntig, den 25. Oktober tS25 5V. Jahrgang Der Aeginn einkr anderen Zlit. Zwei Sreigvisie, die zufällig zufammeuirasev, erfüllen die Völker Europas «it dem Gefühl, daß »on ihnen ab eine andere, eine neue Z-it zu rechnen ist: da« große Ereignis der Konstanz von Sccarno n«d da« bescheidene, infolge seiner inneren Not» wend gkeit ober nicht weniger wichtige Ereignis de« MinderheitinkongresfeS in G?»f. In Lcearno fanden die Beratungen darüber, wie den Völkern Europa« die G«währ eine« friedlichen Leben« nebeneinander geboten werden könnte, ihren Erfolg in der Abfassung von Verträgen, in G ns wurden von den Vertretern der enropSischeo Minderheiten bkscheidene, in ihrer Beschränkung rührerd menschliche Resolutionen ge> saßt, die den StaalSnationeu den Weg zu einem friedlichen und entgifteten Zusammenleben mit ihren onderSvatioualen Minderheiten weisen. Ueber da« Weil von Lccarno läßt sich heute noch nicht allzuviel sagen. E« ist müßig, dle nach allen Verträgen übliche Untersuchung anzustellen, für welchen von den vertrogschlt«b«nden Parteien der größere und weitreichendere Borteil errungen, welche von den beiden Seiten im geschichtliche« Sinne vielleicht drfiaitiv in die Hinterhand ge'choben wurde. Da« eine ist sicher: da« Werk von Lccarvo stieß sich hart im Raum der europäischen Notwendigkeit und der Unerträglichkeit de« bisherigen Zustande«. In der Geschichte gibt <« kein Difinitivum, da« zeigen gnade diese wenigen Jahre nach der großen Niederlage im Wiltkriege und nach de» großen Siege. Der Besiegte, der in Versailles für immer in Fesseln geschlagen werten sollte, ist heute Gleichbe-rechtigter unter Gleichberechtigten, e« existiert für den deutsche« Menschen keine vogelfreiheit mehr. Die Kine Mgerfaört nach Aayreuty 1925. XI. Wohlauf, noch aelrunken den funkelnden Wein, Ade nun, Ihr Lieben, geschieden muß fein. Richard Wagner pflegte nach groben Kunftlaten im Kreise seiner Getrtmn zu verweilen. Er leerte da meist ein Gla« Bordeaux aus etnen Lug und gab die Losung au«: „ftindcr, jetzt auch kein vernünftiges Wort «ehr.* Dem Beispiele de» Meiste,« folgend versam-nein sich auch die Festspielgäst« nach den Aufführungen, die um 4 Uhr beginnen und daher schon zwischen 9 und 10 Uhr zu End« stnd, in den verschiedenen Gaststätten Bayreuih», um hier alle Ventile der »um Zerspringen gespannten Seele zu öffnen — man hört förmlich, wie'« pfffff macht — und wieder auf die Erde herabzukrabbcln. So fand sich auch unser Fähnlein, durch Bekannte und Verwandte unlerer Hrestniker Gruppe, darunter Dr. Riegler, den Obmann de« Akademischen Richard Wagner Vereine» in Wien, aus» willkommenste vermehrt, nach der „Parsifal"-Auff2hiung in der Gastwirtschaft „Harmonie" ein. Nicht» geht über ein solch trauliche« Zusammensein nach einem großen Kuvsterlebni». Alle» ist in Stimmung, freudig erhitzt, selig, endlich einmal dem grauen griesgrämigen Alltag ein Schnippchen geschlagen zu haben und »mit dabei gewesen zu sein". Da« Gespräch musstert förmlich, während stch der Tisch immer dichter mit allen mög» lichen guten Sachen bedeckt. Solche Stunden gehören ju den glücklichsten unseres Leben», weil fie un» tau» send eklige Widernisse vergessen und endlich wieter da« Verträge vo» Locarro find der Anfang einer Ent-Wicklung, welche die europäische Menschheit au« der Hölle eines felbstwörderischen Hasses m da« g'üne Tal de« wirklichen Friede«? süh-en kann und bei-halb wird führen müssen. Um doS für vv« nächst-liegende zu betrochitii: für einen Teil der bedrängten Menschheit, die de« Nachkriege« größten Jammer zu tragen hatte, wird da« Werk vv" Locirno von un« mittelbarer und wohltätiger Wirkung sein. Für die deutschen Mindeiheiten in aller Welt, denen man u» so leichter alle« antun zu können glaubt«, al« sie mit dem besiegten, gehaßten, enteigneten, au! dir Gemeinschaft der Völker auSge'chkofsenen Slamvvolk die gleiche Sprache gemein haben. Da galt bither der Spruch: So derlei am grünen Holze geschieh», wa« erst darf dem dürren geschehen! Der Bann über da« deutsche Volk ist aufgehoben, mit der unerhörten Vorstellung, ein Kulturvolk von achtzig Millionen Menschen i« Herzen von Europa könne sür die Dauer vvgelsrei sein, ist es zu Ende. Uit> zum glücklichen Ende wird es gehen mit der Bor-stellung, al« müßten die Glieder diese« Volke«, die in den anderen Staate« beheimatet find, als wehr- und schutzlos« Feinde betrachtet und demgemäß behandelt werden. Die Noiwendigkrit de« Frieden« in Europa hat überall die Stimmung dls Friedrn« erzeugt. Ja diese Stimmung hinein erklang daS einleitende Woit zum Kongreß der rationalen Minderheiten in Genf und weil e« erschütternd »enschlich und notwendig ist, wird es die Nationen, die i« Loearno die Festsitzung de« Schwierigeren erlebten, schließlich doch dazu bringen, im eigenen Hause da« Lechlere zu tun, rämlich die kleinen Funken zu löschen, die, an-gesacht oder unbeachtet, trotz Lrcirno den alles verschlingenden Brand entsiffeln könnten. Diese« au» empfinden lassen, rra» w r Deutschen seit Jahren auf» schmerzlichste entbehren: eine vollkommene Freiheit de» G«. Wie lang dies« herzei quickende und Hirn-anregend« Sitzung in der .Harmonik" dauert«, wissen wir heute nicht mrhr genau. Soviel aber ist sicher, daß die unterschiedlichen Ehepaar« von der „Harmonie" nachbaust gingen, während wir, di« Ledigen und ein — Strohwitwer au« Hiastnik — un« frisch»fröhlich in die „Cutc" begaben, um hier weiter »in Har-moni« zu machen". Die „Eule" ist «in« urgrmütlich« «ünstlcrkveipe in einem Bayreuther Seitlngäßte», be-rühmt al« Stammgasthau» de» Hause» Wahnfried und sämtlicher Bayreuther Künstler. Kein Fleckchen an der Wand, da« nicht mit irgendeinem Erinnerungszeichen an die Ftstspiel« geschmückt wäre. Da saßen wir nun ziem-lich ausdauernd und tranken feinen goldhellen Wein au» stachen «ristalUchalen. Und schwärmten in» Ufer lose. Auch der Davidl, der .Meistersinger' Erich Zimmermann, war da und quittiert« d!« ihm von allen Seiten gebrachten Anstrudelungen mit schelmischem Lächeln. Schließlich verewigten wir un» auch im Stammbuch der „Eule" mit folgendem Ber»: „Hirtl Staunt! Selbst totaetret'ne Geister Erwachen hier »u neuem Leb«n O, großer, ivunoertät'ger Meister. Der Toten selbst kann Leben geben . . Der Morgen dämmerte schon h«rauf, al« wir in selig aufgelöster Stimmung sch'afen gingen. »n diesem Tag — «» war d«r 2. August — um halb 9 Uhr früh, verließen wir begeistert, wkh-mutSvoll und — übernächtig die Wtihestadt. Wir blickten sehnsüchtig zurück, di« da« Festspielhaus hinter dem Munde d«r selbstverständlichen göttlichen NUar kommende Einlei>ung«wort in Gens lautete: DaS R«ch», mein Kind so zu erziehen, wie eS mir aus lausend Gründen des Blutes und deS Empfinden« al« da« einzig Richtige erscheint, ihm die Sp'ache mitzugeben, in der ich selber die besten Ge-danken und die besten Gcsbhle meines LeirS durchlebte, ist eS nicht auch ein S:i!ck meiner Stellung zu Bo't, nicht auch eine W ltaaschauung, in die kein Staat und keine Mjcht der Welt h'neivgreifen darf? Für die nahezu 40 Millionen von Angehörigen na-tionaler Minderheiten erheben wir den Ruf nach Duldung, nach nationaler G-wisserSsreiheit. Und wir s'hen den Weg vorau«, den vor 300 Jahren die Vorkämpfer der religiösen Gewisser ssreiheit gegangen find. ES ist der We?, der zur Erkenntnis de« Welt« gewisser« führen muß, daß der Staat kein R-cht hat aus die Volkszugehörigkeit seiner Bürger, zu d«r Ekenntni«, daß die nationale Eigenart der einzelnen Menschen ihre Stellung zum Siaate nicht zu beein« flössen braucht und daß Bürger verschiedener Volks« Zugehörigkeit einträchtig «ileinander die Arbeit am Staate und an allen öffentlichen Aufgabe» zu leisten berufen find, sobald ihnen der Weg kultureller Eigenentwicklung freigegeben ist. Gin tschechisches Legionärs-IfaU über den Winder-heitenkongreß in Genf. Ta» Blatt der tschechischen Legionär« „Na-rodni Osovobozeni", also ein durchaus nalwna» Iistisches Lraan, nahm zu dem Ende voriger Woche beendeten Minderheitenkongreß in Genf u. a. folgendermaßen Stellung! An den programmatischen Grundsätzen und Forderungen de« Genfer MmderheitenkongresseS ist den Bäumen verschwand. Dann verkrochen wir un« jeder in eine Eck« und überließen un» dem Wechsel-vollen Spiel der Sedanken. Der Werkeltag mit seinen tausend Fangarmrn begann sich wt«d«r gierig zu nähern. In knappen 48 Stundrn sollten wir ja wieder zuhaust sein. Da läßt stch «b«n nich!« machen; da« Leben ist hatt schon einmal ein fortwährende» Abschied-nehmen von allem, wa» un» lieb und w«rt ist. Hol' der Teufel alle Melancholie, in zwei Jahren find wir Ja, so Sott will, wieder hier. Inzwischen wollen wir die Erinnerung an die hehrsten Stund«» uns«rc« L«b«n« frisch und blank erhallen, wir jene« schön-gtschliffene mit Sinnsprüchen gezierte Rubingla», au» welchem unser« Voreltern ihren Gästen den Willkomm boten . . . Erst t» R«g«nSburg «rwachtcn wir au« unser«» trüb-wogerrden Träumen. G-rne hätten wir un« Regen«--bürg, welche» eine d«r ehrwürdigst-» Städte Dcutich« land« ist, näher besichtigt. Allein wir hatten nur einig« Stunden Zeit. Außerdem regncte «S fürchterlich, so daß wir schon drr Meinung waren, Regensburg hieße so, weil e« hier so regnet, wie nirgend» sonst. Wir flüchtete» un« zunächst in den Dom. Ei» herrliche« uralte« gothische» Bauwerk mit zwei gewaltigen durch-brochenen Türmen. Dann gingen wir durch da» riesig« B-Ückentor aus die «benso ri«s«nhafte Steinern« Brücke, um die Donau zu grüßen, di« hi«r schon «i» schiffbar«? Strom ist, und d«n am and«rn Ufer gelrgrvtn Bahnhof der Walhalla-Bahn zu erreich«». Ein toller Wolkrnbruch trieb un» zurück und zwang un». waschnaß in einer Konditorei gegrnüber dem Rathaus« Zuflucht zu suchen. Bon unserem Tifch« au» konntrn wir den ' düsteren Block de« Rathaus«» mit Muß- betrachten. Gelle 2 titl er Zeitung Kam »rr 36 wertvoll und bedeutsam, daß sich dl« nationalen Minderheiten In ihnen auf den Boden de« Staate« stellen, zu dem sie gehöre«; sie melden sich zur Mitarbeit und gleichzeitig formulieren sie ihre Forderungen und Insbesondere reklamieren sie für sich die nationale Kulturautonomie. Auf jeden Fall e«t-steht eine neue Phase deS Mi«derheite«plobIe»S. Die nationalen Minderheiten glb.n die Regatlou auf, äußer» die Bereitschaft zu positiv:? Arbeit in den Staaten, zu denen sie gehöre», und legen den Mehr-heilen bestimmte Bedingungen vor, unter denen sie sich di« Zusammenarbeit vorstellen. Damit sind aber auch die MehrheltSoölker voc.die Unerlißlichkeit ge< stellt, ihre bisherige Politik den anderSnationalen Mindeiheilen gegenüber, welche auch negativ war, uu l qaibieren, fachlich und ohn« voreingenomunn-heil die konkreten Aorderungen zu prüfe» und schließ, lieh sich mit ihnen üter die Bedingungen einer fiuch bar'», dem Staate seinen inuerm Frieden und fei»« wirtschaftliche Entwicklung gewährleistenden, ge-wiß gesunden und vorteilhaften Zusammenarbeit zu einigen. Dem Kongreß wurde zuerst ein Elaborat voraus-gefch'ckt, daS die Gründe, Richtlinien und daS Pro-gram« für de» Kongreß der Vertreter aller natio nalen Mindirheitengcvpp-n in Europa enthielt. ES ist interessant, diese Stünde zu lesen. Der wichtigste von ihnen ist wohl der, daß eine Vereinbarung der europäischen Vioßmächte (üocirno) nicht die Beiseite-schi'dung aller berechtigten Wünsche der Minder» heiten und die Überlassung der Minderheiten 'hre« Schicksal bedeute-, darf, denn au« den neuen Staaten, z. B. au« Polen, wird der Ruf nach Aushebung de« vertraglichen Minderheitenschutz:« laut, weil er mit der Eouveiäailät de« T'aale« uivereinbar sei. Sonst stellen sich di« Minderheiten auf dea Boden deS Völkerbundes und seine® Statutes, eb«nso haben sie volle» vertrau«» zu einer ständigen Aufsicht uid zu de» Schiedsgericht im Haag. Dadurch gebm die Minderheiten de« Beweis, daß sie nicht bloß ihre Soriderintereffen verfolgen, sondern daß st« bei der Beratung allgemeiner europäischer Angelegenheilen mit allgemeine» Nutzen beteiligt sein (ö inen und wollen und sich u« den Weltfrieden verdient »achen könnten. E;n geordneter Minderheltenschntz und die Zuftiedenheit d«r Minderheiten ist eine der vorau?. Setzungen für die Nützlichkeit deS SicherheilSpakleS. Eben deshalb abir ist cS r,o!wendig, daß der Schutz ber Minderheiten allgemei» d. h. für alle Staaten verbindlich fei und daß »er Grundsatz der uatio-nalen Verträglichkeit al« ein allgemeines internationales Rechtsprinzip verkündet werde. Zu de» Genfer Kongreß wurden alle europäische« Minderheiten eingeladen u. z. w. nicht bloß an« dea besiegten Staaten. _ Eine jugoslawische Stimme zum Wmderheiteukongrch. Da« Zagreber „Tigblatt" schreibt am ver-gangenen Sonntag an Iritender Sielle u. a. nach- Wohl einer der geschichtlich interessantesten Bauten Deutschland«. Tagte doch hier b!» zum Jahre 1806 der „Immerwährende Reichstag*. Alles steht im Sitzungssäle noch an feinem allen Platze. Da ist auch «och der Erker, au» welchem sich die Kaiser dem Volke »eigten. Im Erdgeschoß ist die Folterkammer, ebenfalls vollkommen erhalten, zu sehen. Sogar die Erinnerung an eine der gräßlichsten Berirrungen de» menschlichen Geistes wird in diesem Lande pietätvoll gepflegt. Gottlob hörte e» auf zu regnen. Doch leider war der Nachmittag schon so weit vorgerückt, daß wir an einen Besuch der Walhalla, die urgefähr 11 Kilometer entfernt ist, nicht mehr denken konnten. Da kam uns alS dous ex m&china ein Taxi entgegen. Da der Mann nicht viel begehrte, nahmen wir nobel Platz. Und schon. DaS Fahrzeug raste nur so dahin. Doch konnte sth «ine rechte Todesangst nicht entwickele, weil daS M tleid mit den armen Spaziergängern, welche durch Ausser Auterl von oben bis unten angespritzt wurden, kein andere« Gefühl aufkommen ließ. In wenigen Minuten waren wir in Donaustauf am Fuß: der Walhrlla. Roh ein kurze» Stück bergauf und wir standen vor dem prachtvollen Bau, den Ludwig I. al» .Tempel deutscher Ehren" errichtet hat. Athen'S Parthenon auf deutschem Boden. 52 Marmorsäulen umgeben den eigentlichen Tempelbau. Da» Innere ist eine einzige Halle von gediegenster Pracht. Ein Meer von Licht flutet von oben in den Raum und läßt da» Weiß der geschliffen°n Marmorwände mit dem Blau und Sold der kass-Uerten Decke ,u blendender Farbenwirkung zusammenfließen. An den Wänden stehen in stolzen Reihe» die Büsten großer Männer und folgende«: Auch die jugoslawische Regierung hat gegen die Abreife der deutschen Abgeordneten Dr. ft t und Dr. Mofer zu dem Genfer Kongresse keinen (!) Einwand erhoben. Es kann auch gerade die jugoslawische Otffentlichkeit nicht unsynpalhisch berühren, daß diese beiden Politiker auf de« Kongresse «it dem Führer der slowenischen Minderheit in Italien Dr. Josef Wilfa« eng zusammengehen, «it dem sie auf Ihrer Reife nach Genf in Triest ein« sehr lang« Besprechung gehabt'haben. Deutsche und Südslaiven sind in Italien Schicksals» d. h. auch LeidenSgenosf-n. Uuso besser trifft eS sich, daß die Deutschen Jugoslawiens, di« staatt- und volkStreu sind und fein wollen, in Genf «it den Vertretern der unterdrückten Südflawe» Italiens als gute Freunde zu'ammevsitzen. Das Südslawentum wird sich zweifellos auch dadurch geehrt fühlen, daß Dr. Wilfau zum ständigen Vorsitzenden der Genfer Mmderheitentazung erwählt wurde. B:> dieser Tagung sind nicht weniger als 35 Millionen Europäer vertreten. Die Bezeichnung Europäer ist zu betonen, u« Ueberidealisten ins Gedächtnis zu rufen, daß in Europa noch nicht alles wirklich europäisch ist. Djß Loc >rno nur ein Teil der notwendigsten Ausbesserungen a« neuen Europa Ist und daß noch sehr v el «ehr g-sch hen maß, um Europa und der Welt einen Frieden zu geben, der diesen Namen verdient, das zeigt gerade di« Tagung d«r Minder« heiten m Genf. ES ist wirklich kein G heimnis und kein Ehr-licher und Einsichtiger kann eS leugnen, daß sich wohloerstandeneS StaatSintereffe aber schon i» weitesten Maß« vereinbaren läßt mit abständiger, gerechter uad menschenwürdiger Behandlung der Mindeiheiten. Gerade daS Süsslawentu», von de» noch Immer Huuderltausende ei» alle» eher denn an-genehmes nationales Leben unter der Fremdherrschaft führen, wird diesen Hinweis aus« schärfste empfinden und verstehen. Der beste Kampf gegen alle Irre-deuta ist gerechte Behandlung der nationalen Minder-heiten. Natürlich, wo Macht vor Recht geht uad wo eine Nationalität Mehrung ihre« Besitze« auf Kostender anderen Nitionalilät anstrebt, dort hört die Gerechtigkeit auf und beginnt die Gewalt, der prompt Zrredenta oder StaalSverdrosfenheit folge«. Die jugoslawische Regierung hat gerade i» Völker-bund« sehr oft ihr volleS Verständnis für nationales Fühlea anderer betont und die« rechtfertigt die Hoffnung, daS sie es in ihrer einsch'ä pgen Prax.S dahei» vermögen werde, jenes Verständnis zu be tätigen. Politische Run i> schau. Julmtö. Aus der Nationalversammlung. Auf der Sitz lng der N itio»alversam»luug vom 21. Oktober wurde vo» Ministerpräsiienten Paii der köaigliche UiaS über die Eröffnung der neue« Session verlesen. Die Eiöffiung durch eine Thron-rede deS Königs entfiel. Auf der Sitzing vom Frauen germanischen Geblüt«. Der letzte, dem die Ehre zuteil geworden, in die Walhalla aufgenommen zu werden, lst unser Meister Richard Wagner. Bezeichnend für da« starke freie Deutschbewußtsein Ludwiz« I. ist e», daß er trotz der erzkatholischen Gesinnung feines HaufeS und Lande» auch Martin Luther unter die Walhalla-Genossen eingereiht hat. Von der Terrasse vor der Walhalla bietet stch eine entzückende Fernst ht. Tief unten rauscht die Donau. Ueber den Strom hinweg aber schweift uuser Blick weit, weit hinau» in» deutsche Land. Hier kommt un» da» alte Lied in den Sinn: Jp, Vaterland, wie bist du schön, Mir deinen Saatenseldern, Mil deinen Tälern, deinen Höh'n Und deinen stolzen Wäldern!" Langsam stiegen wir über die v'elhunderstufize Frei« treppe zur Donau hinunler. Inzwischen war e» ganz schön geworden und wir hitlen Gelegenheit, auf der Rückfahrt da» Schattenbild der Stadt RegeuSburg am Abendhimmel deutlich beobachten zu können. Auffallend stnd die zahlreichen Türme. I, R-genSburg haben nämlich nicht nur die Kirchen, sondern auch viele Pa« trizierhäuser Türme. ES find die sogenannten Streit türme, eine visonderheil von RegenSburg, die feine andere deutsche Stadt auszuweisen hat. Gerne hätten wir noch einig« der alten kunstgelchtchtlich bedeutsamen Kirchen von RegenSbuig aufgesucht, vor allem die Stiftskirche von ?ct. Smmeram, wo der heilige Wolf> gang begraben ist, um ihm, der un« in St. Wolfgang am See zu guter Fahrt eingesegnet, zu danken für daS über alle» Erwarten herrliche Gelingen unserer Pilgerreise. Aber di« beschränkte Zeit trieb un» zum Bahnhof 22. Oktober wurde der neue Finanzausschuß ge-wähl». D* Radikalen bekamen 13, die Rads«! anet 6 und die Opposition 12 Mandate. ES entfielen auf die Demokraten (26 Stimmen) 3, auf die «lowe-Nische BolkSparte«(19) 2'auf di« «usel»aae» (17) 2, auf di« selbst. Demokraten (17) 2, auf den S o«!-sö>. Klub (12) 2 Mandate und auf di« Deutsche» und Landarbeit» (6) 1 Mandat. Aor einer Regierungskrise? U'ber der Frage der L quidierung deS kioati« sche» Landwirtschaftlichen Vereines, die still, wie die Radtöianer verlangen, oder im KonkurSweg« erfolgen soll, sind zwischen den Regierungsparteien Unftinmig» leiten abgebrochen. Der kroatische Bauernklub »ah» den Antrag deS Abg. Dr. Balariiek, daß van der Haltung der Radikale« in dieser Sache die Ber» trauenSfrage abhängig gemacht werde, an. Sollleu die Radikalen trotzdem beschli-ßen, über den land« wirtschaftlich:« verein den Konkurs zu verhänge», würde« die Rad'öianer im Parlamente gegen die Regierung stimmen urd auf diese Weise eine Kabinettskrise hervorrufe«. Wahrscheinlich wird i* zu einem Kompromiß zwischen deu Parteien kommen. Interessant ist, da', der ltodwirtschafiliche -verein nicht eine radö'anische, sondern eine demokratische Institution ist. Stille Liquidierung dlg nur „ de» Winter unsere» Mißvergnügens^, wie Shakespeare so schön sagt. Schweigend, von Jasolvenz-Sorgen und rcttungsuchenden Gedanken durchwühlt, fuhren wir beim Hotel vor. Ei» höhst elegant livrierter Herr half un» aus dem Auto ?hionnet 86 «hn große Rede kiS ReichSaußenministerS den durch di« Nol fizierung vor der Konferenz eingeleitete» «i»errns der KliegSschaldfrage offiziell dmchzesührt. M i biefcr Zerreißung de» Schulk>paragraphen von veriailleS. bic auf It« Alliierten ein« außerordenilich jlatfm Eindruck macht«, Hai Deutschland den ent» schadenden Schritt zur Wiedergewinnung seiner mo ralischen Freiheit getan, der die elfte Voraussetzung d<» Werke« bildei, da« in Lccarno begonnen wurde. Per Weg zu den gereinigten Staaten von Kuropa. Jnle> Sau«rw«in btspricht i» Pariser „Mattn* die Folgen de« Pakte« voa Locaroo und meint: Erst muß durch ein wirtschaftlich«« Konsortium der europäischen Staaten der vnd«rbliche Zollkrieg beendet, dann wird der W«g zu den „Vereinigten Staaten von Europa' geebnet srin. Aamfay Macdonald über den Sicherheitspakt. Gelegentlich selrie» «innichigeo Ausevthalte« i» Wie» gab der frühere englische Ministerpräsident Ramscy Mardorald ncch'olgende Erkläiuna über den Gicherheiltpakt von Locarro ab: Wein »an zu etr^e« Dauer versprechenden Flieden gelangen will, wird »an sich «it den bisherigen Ergebnissen der Friedeniardeit nicht begnügen dürfen. Man wild sich der Lösung einer Reihe kleinerer, aber überau« wichtiger Probleme zuwenden und mchtn, müsse», sie zu lösen. Ich meine P-oblem-, wie j-neS der na« tionalen Miroriialen, da« in weiten Teilen Europa« immer größer« Dringlichkeit gewinnt. Solange diese stachelig« Frag« nicht vernünftig gelöst ist. kann von einem dauernden und gesicherten Frieden keine Rede sein. Die Gebiete, in denen daS Problem der Minoritäten noch besteht, find Brutherde der Unzufrieden-heit und Unruh«, der ewigen Zerwürfniss« und de«« halb Pflanzstätten künftiger Kueg«. Hier müßte eine planmäßig«, intensive Arbeit einsetzen. Die Lösung de« MivorttätenpioblemS ist eine der dringlichsten Notwendigkeiten, der dir ung«t«ilte Ausmelksamkeit aller Völker zugewendet sein sollte. Fom Kongreß der nationalen Minderheiten. Der erst« Kongreß der nationalen Minderheiten wurde nach zweitägiger Verhandlung am vergangenen Freitag geschlossen. Der Terivr der vom Kongreß Angenommenen Resolutionen ist der, daß in allen Staaten an Stell« d«r heutigen Btdrilckung eine beiderseitige Loyalität zu treten habe. Wichtig für un« ist der Umstand, daß die deutschen D:le-gierte«, unter ihnen besonder« unser LandSmaun Dr. Morrcutti, mit den Vertretern der slawischen Minderheit«« in Italien und Kirnten in intensiven Gedankenaustausch getreten find. Der slowenische Abgeordnete im römischen Parlament Dr. Wilsau ist zu« ständigen Vorsitzenden der Minterheiikon» gresse gewählt worden. Allgemeine ^landaSrüstung. Während Amerika die Unterzeichnung de« Ab-kommen« von Locarno mit einstimmigem Jubel begrüßt, bezeichne« eine osfizielle Erklärung de« Weißen Hause« da« Abkommen al« die wichtigste Etappe zu einem dauernden europäischen Frieden, znrBefieiong und führt« unS in di« prachtvolle Halle. Drinnen be-grüßt« un« «i» Herr im Smoking (unser« Aufregung stieg): ,»d, die Herren aus Bayreuth, die Zimmer sind bereit " Aber unsere Brieftasche nicht, dachten wir. IV« wir un« nach de» Kofferln, die auf der Reife ziemlich gelitte» halten, umsehen trollten, sagte uns ein anderer ebenfalls äußerst distinguiert aussehender Herr (vielleicht ein russischer Fürst), daß stch die Krsser be> reit« in upferen Gemächer» befinden. Hiebet machte er «ine leichte vornehme Verbeugung, worauf wir unwillkürlich mit einer etwas tiefere» Verbeugung reagierten. Oben vor unsere» Appartement«— Zimmer gibt'« tn diesem Hotel keine — begrüßte un« noch ein Smoking — Zimmerkellner zu sagen, wäre ordinär — und führte un« hinein. Feinste Biedermeier-Möbel, echte Teppiche, «ristalluster, Warm-tkaltwasser, Bade,immer, Telephon, Ar»t, Rechtsanwalt u. f. «. „im Hause'. Einer von un» hatte die Geistesgegenwart, sofort die Rechrung zu verlange». Der Smoking entfernte stch. Diese Gelegenheit benützte» wir zu einer ras»en Re» »isten unserer Barbestände. Eine Fusion sämtlicher Lasse» ergab genau 40 Mark. Da erschien schon wieder der Herr und pi5r\ . ciit un« die Rechnung. 34 Mark, Trinkgeld mitmlegriffen. Allgemeine Erleichterung. 6 Mark Sassarest. Nun drehte» wir alle Lichter auf und hielten Kr!eg«rat. Einer von un« war dafür, daß Wir sofort schlaft» gehe» sollten. Ersten« gehe unser Cillirr Zr> l ang der Länder au« dem wirtschaftlichen Chaos seit dem Dawi«plan. Präsident Coolidge beabsichtig«, ermutigt durch die friedliche Gesinnung, die alle Beteiligten ohne Zutu» Amerika« tn Locarno bewiesen haben, Vorbereitungen zur Einberufung einer zweiten Ab-rüstunb«konfereoz mit der Landabrüstung als Harpt-Punkt zu treffen. Im Weißen Hause wird der Stand-punkt rertreten, daß Frankreich nunmehr keinen zu-reichenden Grund mehr besitze, sich einer allgemeinen Landabrüstung zu widersetzen. S« würde, so heißt e«, in flagrantem Widerspruch zu dem friedlichen Geist de« Abkommen« von Locarno stehe», wenn jetzt nicht alle Mächte Euupa« dir al«baldige Verringerung ihrer HeereSkräste vornehmen. Am Aatkan brand,lt es wieder. Zwischen Bulgarien und Griechenland ist eS in den litzteu Tagen wegen einer Grenzschießerei zu veritablen SriegShandlunxen gekommen. Die Schuld daran wird Griechenland zugeschrieben, wo ein Staatsstreich, die Monarchie, vorbereitet wild. Ein kurz befristete« Ultimatum Griechenland« an Bulgarien hat dvtt die beste Lust zu eine« Wofsengange erweckt. Aus Stadt Hilft lauft Zwei slowenische Stimmen zur Minderheitsfrage. In Slowenien gibt e« zwei Strömungen in der Betrachtung der Minderheit«-frage, die sich deutlich in der Presse unterscheiden lassen. Die eine, deren Gesinnung im „Jutro" und seinen kleineren Anhängseln ihren Niederschlag findet, will den eigenen Minderheiten im Ausland alle« Gute feurig erstreiten, während sie den sremdnatio-nalen Minderheiten im Inland hnßvoll gegenüber-steht und jede« ihnen ungetane Unrecht al« .natio« nale Errungenschaft" geradezu feiert, dabei aber behauptet, daß e« ihnen herrlich gehe, die andere, leider schwächere, deren Wortführer der „Narodni dnevnik" in Ljnbljana ist, will den Minderheiten im Ausland auch wohl, sie verlangt aber vernünftiger-weise, daß. damit deren Wohlergehen mit ehrlichem Nachdruck gefordert werden könne, die nationalen Minderheiten im eigenen Lande gerecht behandelt werden. Anläßlich de« Minderheitenkongresse« in Gens ließen sich beide Gruppen in dem obenerwähnten Sinne au«. Ihre Meinungen sollen hier auszugsweise in deutscher Uebersetzung wiedergegeben werden. Der' Ljubljanaer .Jutro" schreibt u. a.: Der Kongreß der nationalen Minderheiten hat unsere Aufmerksamkeit nur in geringem Maße auf sich gezogen. Der Grund hiefür liegt nicht nur darin, daß sich zu gleicher Zeit die entscheidenste Phase der Sicherheitskonferenz von Locarno abwickelte, sondern er ist in größerem Maße anderSwo zu suchen. Wir befinden uns wohl in einem einigermaßen peinlichen Verhältnis zum Problem der nationalen Minderheiten. Auf dem Genser Kongreß spielten unsere Land«leute au« Italien eine sehr sichtbare Rolle. Ebenso aber waren die Vertreter unserer nationalen Minderheiten, der deutschen und ungari scheu, au« der Woiwodina sehr agil. Unangenehm macht die Situation nachfolgender Umstand: Unsere größte nationale Minderheit befindet sich unter der Herrschaft der Italiener und sie wird durch keine Zug schon um 4 Uhr früh, zweiter« sei e« eine Sünde, so schöne und teure Zimmer nicht auSzunü^e». Ew solches Hotel sollte man überhaupt nicht verlassen. Die Mehrheit entschied jedoch, daß die restlich«» Barbestände im Hosbräuhause anzulegen seien, welche» kaum fünf M inuten von dc» „Bier Jahreszeiten" entfernt ist. Und so geschah'S I Noch einmal tau-tlen wir tn der brausenden Last deS weltberühmten Bierpalastc» unter und ver» «aßen dabei auf alle TageS und JahreSzeile». Spät kehrten wir inS Hotel zurück, aber doch nicht so spät, daß die Dame, welche unsere Appartements besorgte — in Bcistl» heißt sie Stubenmädchen — nicht noch auf gewesen wäre. Sie kam un« huldvoll entgegen und begrüßte unS mit den Worten: „Wie ich höre, fahre» die Herren fckon um 4 Uhr morgevS weg. Wie schade! Da werde ich kaum mehr das Vergnügen haben, mich von den Herren zu verabschieden," oder »den Abschied« beiuch der Herren zu empfangen" — wir erinnern un« nicht mthr recht. Wir: „O, bitte, bitte, Ber-gi.Ügen ganz unsererseits*, worauf die stvne Abschieds-sjene damit endete, daß unsere letzten Pfennige «schart gingen. Die Betten wann so herrlich, daß wir auch diese Begebenheit bald vergessen hatten. Umso kata» strophaler kamen die Folgen unserer ZahlungSuniähigkeit am nächsten Morgen zum Vorschein. Der Herr, den man i» Hotel« minderer Sorte al« Lohndt.ner zu bezeichnen pflegt, weckte uns um halb 4 Uhr morgen« und er Seit» 8 besonderen Bestimmungen, durch kein international garantierte« Minderheitenrecht geschützt. Der Kongreß der nationalen Minderheiten wendet sich mit seinen humanen Resolutionen an den Völkerbund und letzte» Ende« an die Weltmeinung. Wir dürfen den Wert einer solchen internationalen Propaganda nicht unter-schätzen; im Gegenteil: wir müssen un« dessen be» wußt sein, daß wir bisher in dieser Beziehung viel zu wenig taten und daß wir un« aus die Propa« ganda im Wege der öffentlichen Meinung d«r Welt fast nicht besannen. Aber dennoch müssen wir uns darüber klar sein, wie weit in dieser Richtung unsere vffnungen reichen dürsen . . . Auf der anderen eite wissen wir, wieviel z. B. gerade Deutschland in der letzten Zeit für die Agitation unter seinen Land«leuten tut. die al« nationale Minderheiten in den neuen Nationalstaaten geblieben find, wieviel man in Deutschland sür die materielle und geistige Unterstützung der LandSlente im Ausland tut. Die Deutschen haben ihr« nationale Propaganda da und dort gerade im Rahmen der nationalen Minderheit«« Propaganda konzentriert. Der nalivnaleStand der Minderheiten ist aber schon jetzt in unserem Staate überaus günstig.. . Trotz der angesührten Bedenken wünschen wir, daß der Kongreß der nationalen Minderheiten, der über« Jahr neuerdings zusammentritt, sein Werk fortsetzt. Den Minderheiten in unserem Staate geht eS viel besser al« r« unseren Landsleuten unier fremder Herrschaft, sei eS in Italien, sei «S in Oesterreich, sei eS in Griechenland oder sonstwo, geht. Wenn die gemeinsamen Versammlungen der Minderheiten die Lage unserer Landsleute in der Fremde wirklich verbessern oder wenigstens die Oeffentlichkeit der Welt auf ihr traurige« Schicksal aufmerksam machen sollten, werden wir da« umso lieber al« Ersolg ver-zeichnen, al« die fremden Minderheiten bei un« schon jetzt im B esitze aller dieser Annehmlichkeiten sind. — Der „Narodni dnevnik" hingegen läßt sich unter der Ueberschrist „Neue Wege in der Minderheitenfrage" folgender-maßen vernehmen: Wir glauben, daß e« nicht bald ein Volk gib», das so interessiert ist an der Min-derheittsrage al« da« unsere, denn e« lebt ja ein Drittel unsere« Volke« außerhalb der Staatsgrenzen. Wir glauben aber auch, daß wir nicht fehlgehen, wenn wir sagen, daß e« wenig Völker gibt, die eine so salsche Meinung über die Minderheit«srage haben wie wir. ES gibt bei unS Leute in Hülle und Fülle, die in die MinderheitSfrage eine dopelt e Moral hineinbringen möchten. Nach der einen, sebr liberalen müßte man mit unseren Brüdern in der Fremde verfahren, nach der anderen, äußerst reaktionären und gewalttätigen, müßten aber wir gegen unsere anderSnationalen Minderheiten vorgehen. Daß dieser Standpunkt absolut falsch ist, ist mehr als klar, weil eine doppelte Moral schon immer versehlt ge-wefen ist. Auch leiden wir keinen Mangel an Leuten, die wünschen, unsere Brüder in der Fremde sollten sich dem JrredemiSmuS ergeben. Ja, es fanden sich sogar Leute, die diesen unsinnigen Gedanken sogar aktiv unter ihnen prrpagieren wollten. Wir glauben, daß eS höchste Zeit ist, mit diesen Fehlern Schluß zu machen und die MinderheitSsrage mit mehr Ernst und auch größerer Gewissenhaftigkeit zu verhandeln. Wer nur einigermaßen die Verhältnisse im Küsten-lande kennt, muß zugeben, daß dort drüben sür warb stch dadurch zweifellos einen Anspruch auf unser« Dankbarkeit. Leider war e« un« ganz unmöglich, diesem edlen Gesühle gebührenden Ausdruck zu verleihen. Sein« Hochwohlg-boien öffnete un« weit die Hauilür, wobei «r stcher hoffle, daß wir unsere Brieftaschen ebenso weit öffnen würden. AIS gute Menschen wollten wir ihm aber diese» traurigen Anblick erspare» und schlüpfte» beim Tore hinau», d. h. nicht allein wir, sondern auch unsere ziemlich schwere» «offerl». Stock-finstere Nacht. Schnürlregen. Entfernung bi« zum Bahnhof mindesten» 25 Minuten. Wir waren beleidign Doch, waS Half'S, lkosser aufl l Und lo«! Seit dem B«> stand der »Vier Jahre«,eilen* find wir erwiesener-maßen die ersten Passagiere gewesen, die ihre «offer selbst »um Bahnhof gelragen. In ein ungewisse» Elwa« von Schweiß und Regen gebadet, krampfhaft nach Luft schnappend, kamen wir endlich nach einigen Vertrrungen am Siarenberger Bahnhos an und stiegen in den Zag nach Innsbruck ei». Leb' wohl, leuchtende Schönheit, leb' wohl. HofbräuhauS und Münchner Ätnbl, lebt wohl zum letzten Mall Wir werden euch nie vergesse», immer-wieder gerne zu euch zurückkehren. Nur die „vier Jahreszeiten* werden wir kaum wiedersehen, schon d««-wegen nicht, w?tl un» der Herr am Eingang nach dea traurigen Erfahrungen, die er mit un« gemacht, wahrscheinlich garnicht zur Türe h.reiulasscn würde. (Schluß folgt.) Seite 4 Cillicr Zeitung Nummer 86 unsere Leute die einzige Möglichkeit existiert, nämlich loyale italienische Staatsbürger zu sein. Die staatliche Uebermacht, der faschistischen Gewalt gar nicht zu gedenken, ist so groß. daß sie unsere Leute zertreten muß, wenn sie bloß den Versuch wagten, an JrredentrSmu« zu denken. Wirklich, niemand kann die Existenz unserer Minderheit mehr bedrohen al« derjenige, der unter ihnen den JrredentiSmuS ver-breiten wollte. Zum Glück ist unser Bolt da drüben viel zu nüchtern, als daß man stch vor dieser G -fahr zu fürchten brauchte. Wenn wir daS trotzdem . erwähnen, tun wir es deshalb, weil unter uns eine ganz irrige Auffassung unserer Beziehungen zu den Minderheiten Herr chl. Wir vergessen, daß unser« Pflicht nur die ist, den Minderheiten zu geben, nicht aber, daß s e uns geben oder sich sogar sür unS opfern sollten. Sie sind in einer so armseligen Lage, daß jede« ihrer Opfer identisch wäre mit dem Ausbören ihrer Existenz, (Mardurger „Tabor": Unser „Entgegenkommen"! I) Unseren Minderheiten -in der Fremde müssen wir nur auf diese Weife helfen, indem wir mit den nationalen Minderheiten im Staate so gut umgehen, daß wir dadurch ein neues internationale»Minderheitenrecht m i t s ch a f f e n helfen, das unsere Minderheiten im Auiland schützen wird. Und weil diese ein Drittel unseres Volkes bilden, ist das ohne Zweifel unsere Pflicht. Die doppelte Moral in der Minderheit», frage aber muß begraben werden, weil wir mit ihr die andersnationalen Minderheiten in unserem Staate nicht erschlagen w.'rden, wohl aber das Drittel unseres Volkes außerhalb desselben. Ohne Kommentar, Am 21. Odolxr 1925 wurden die Kw»«r der 1. bis 3. deutschen Volk» schulktvffe in Maribor in einer Klaff', der sogenannten d«atschen Mind«'heil»ttasfe, zu'ommfnge-zogen, nachdem man vorher ein« gründlich? So,-bietung der Linder vorgenommen hatte. So hält man z. B. den Umstand, daß der Kindetvater ein« jugoslawische Siaa «Pension bezieht, für einen g> rüjcubtn Gtund, da» Kvd nicht di, deutsche M,n. derheitSklasfe besuchen zu laffen. Durch solche Schi« fincn ist e» gekommen, daß die srüher selbständig bestehenden deutschen »lassen — die 1. Klaffe zählte über 50 Schüler und Schülerinnen — nicht m hr 30 Schüler ausweisen konnten und sonach die neue Boll«schulvnoidnung. die letzte Beiordnung deS früheren Uat?rr!chi«minister« Pribi! o 6, in «rast treten konnte. . ^ .. Der Grenzpolizeiskandal m Ma 'bor hält die Marburger Blätter, ausgenommen den temo. ikratiichen „Tabor". noch wei'er in «lern. Die Schärfe »er Anklagen und die Auszählung von Emzelhrtten läßt, wenn man die schweren Bestimmungen de» Pressegesetz?« in Betracht' zieh', aanehmen, daß die Kritik den Rahmen ihrer Berech'izung nicht überschreitet. So schreibt die Marbuiger „Nai, Ltroj," vom 21. Otiober u. a. folgenz«i: DaS Gcer.z-polizeikommtlfariat, voa dem in beträchtlich'«« Mage der ganze gremdenvnkehc abhängt, bildet gerade hier in Maridor «in besonder« bezeichnend,S Kapiiel der B.-rwalkung und des «y'l?«?. Im Jahre l921 war bei diese« Kommissariat ein g?wff r Z voj n Pautii. Da« war ein junge«, kaum 24 Jahr« alte# Polizrischreiberlem. das aber mit allen Meihod?» vorging, die daS enthalten, wa« man im schlechtesten Sinne mit Unrecht oder Rech« al« .BalkaniSmu»" be-zeichnet. Dieser Schreiber Pautiö — er ließ sich nalürl'ch Kommissär nennen — wurde in Maribor allein zwiimal wegen Amtsmißbrauch bestraf', ver Wildling Pautie aber Hute die gute Seite, daß er feine Barbareien giößtenteil« außerhalb de« ü«!e« beging. Die letzt« war im Oklober 1921 im dama« ligen Cafe „Balkan", wo er. wahrscheinlich betrunken, herumschlug und schoß, den Kellner adohrseigl« usw ; «r wu'.de deshalb auch beim hiesigen G richt verurteilt. Bald darauf verschwand er. J°tz>, fünf I hre später, haben wir aber noch ärger« Tyven in dieiem Ami. In der Zeit de« Wildling« Pautik war der G enz?«rk hr noch sehr erschwert und die Züge führten kaum etliche zehn Reisend« üb«r die Grenze. Später wurde er ziemlich e>leichtert und als Herr Dr. Brercc über zwei Jahre daö Grenzpolizei, komm ffariat in jeder Bezi hung mästn hastest leitete, wuchs der Fremdenverkehr auch deshalb an. Und gerade, wo er auf einer gewiffen Höhe steht und wo sich der Staat noch sosehr bemühe, 'hn zu he!>en, finden sich in einem so wichtigen Amte Nachfolger Paul 6' von einer potenzierten Wildheit. Einer davon ist schon versetz'. Die Persönlichkeit dies?« Gewalttäter« ist recht bezeichnend für da? unglückliche System, da« mit unglücklichster Hand die allerschlech» testen Leut« an die verantwortlichsten und delikateste« Posten setzt. E» war da« «in gewisser Montani, Beamter II. Kategori, der al« Gehilfe beb Leiter! oder Chef« de« Grenzpolizeilommisfariatr« galt. Diese Größe war kaum 23 Jahre alt und benahm sich p7äpo«««t und ansp!uch«voll, al« s«i sie «ine der verdienstvollsten für den Staat und seine B-r-waltung. Der Jüngling, der noch nicht beim Militär gedient und noch gar keine Pflichten der Gesamtheit oder dem Staate gegenüber erfüllt hatte, gehört ersten« nicht ans eine verantwortliche Stelle und zweiten«, wenn er überhaupt irgendwo tätig ist. müßte er unter der strengsten Aussicht sein, damit seine U,reife nicht Schaden anrichten könnte... Im allgemeinen sei noch bemerkt, daß sich Grenzpolizei-organ« vom Kaliber Montani» berufen fühlen, auch Reisend« anzuflegeln, die unter sich in ihrer Sprache sprechen, und daß sie noch andere Dinge anstelle», worüber sich jeder gewöhnliche Polizeimann außer d«m Publikum, da» ein solche« Tun beobachtet, und außer den anständigen Organen, die da« Unglück haben, ihren Dienst mit wilden, dem Staat im wahren Sinne de» Worte» gefährlichen Elementen zu teilen, ärgert. Eine einzige G waltiätigkcit und eine einzig« unkulturelle Geste irgendeine« Montani genügen, damit alle« in nicht« verfllchtigt, wa» auf der einen Seite der Staat mit Eifer und Kosten für die Hebung de» Fremder»:rkehr« tut und wa« besonnene, kulturelle und anständige Organe an ihren veranlwonlichen Post:» in jeder Hinsicht musterhaft leisten. Diese Ehrenmänner und gewiffen» hafieu L'Ute können mit aller Mähe nicht wieder, gutmachen, wa» «in einziger Wildling verbricht und deshalb ist c» unbedingt notwendig, daß ein so wichtige« Amt gründlich gesäubert wird. Mag doch zum Beispiel diese Polizei Herr Dr. Brerc l wieder übernehmen und e« mag auch ihm. der allgemein anerkannt arbeitete, da» Hauplwort bei der Auswahl de» übrigen Personal« anvertraut werden. Für den Bezirk Maribor-Stadt liege» die SteuerauSweise süc die Renten- und Einkomme«, steuer vom 1. bis 15. November beim Bezirksfteuer-amt« zur öffentliche» Einsichtnahme auf. Rekurse gegen die Steuer vorschreibuuge» sind spätestens bi» 30. November (Stempel 20 Dinar) einzubringen. Danksagung Herr Max H:dl, Besitzer in Spodnja B'jmga bet Marenberg, ersucht uns um die Aufnahme nachfolgender Danksagung die wir im Hinblick auf die darin zum Ausdruck gebrachte An-eikennung einer humanitären Institution rech: gern« zum Ausdruck bringen. Herr M.x Hedl schreibt: Anläßlich de« Brande«, der mein Wlri'chifiSgebäud« vernichtete, möcht« ich auch aus diesem Wege der Feuerweh^in Bahred meinen herzlichsten Dank sagen. Jeder, der die Tätigkeit der neuen Motorspritze, die durch volle 13 Siunden ununterbrochen arbeitete, beobachtet«, wird mit Freude an«ik«nneo, daß sie ihr« Feuertaufe auf daS bett« bestanden Hai. Herzlicher Dank gebührt de« Obmann deS B-reineS Herrn Peter Mrav'jak, dem Hauptmann Herrn Ah«, den ZugSkommandanten Paul Minarik und I. Pahernit, somit der gesamten Mannschaft, die mit musterhafter Disziplin und i» tadelloser Ordnung in dem Kampfe mit dem verheerenden Element stand. — Wie wir bereit» berichteten, ist der Brand, der da» Wntschasi«-gebäud« de« Herrn H?dl einäscherte, durch da» un-vorsichtig« Hantieren mit Licht von Seite zweier »r-beil«rkind«r entstanden. Der in Frag? kommend« Knabe wollt« im Dunkel d«S Wirtschaftsgebäude« «inen Hli'vall beim Hause abgepfläckier Trauben verzehren. Al« ihm der Hut hinter ein Wirtschaft«« gerät herunterfiel, .leuchlete" er mit einer Kerze darnach und so entstand der verh'ereude Brand. ES ist wohl notwendig, daß jede Mutter ihre Kinder i» einem solchen Falle entsprechend belehren, n'cht aber, zumal sie schon in einem verständigen Alter stehen, ihrer verhängnisvollen U»Vorsichtigkeit auch noch da» Wort sübren sollt«. Die Freiwillige Feuerwehr ln Apaöe ersucht un« um die «usnaome nachsalzender Danksagung: T otz der vielen Schvierigkeiten gelang e« j tzt dem verein, dea schon lang geplanten Turm zu« Trocknen der Schläuche auszasühren der sich als unbedingt notwendig zeigte. Für da? Zustande-kommen de« Baue« sazen wir unserem Herrn Haupt, man» Rudolf Hötzl und dem Herrn Sekretär Karl Tschiqgel, die sich besonders um »en Bau deS Tur. nie« bemüh' haben, sowie alle» Spendern und Helfern auf di«s«m Weg« d:» her«lichfte» Dank. Pro-stov?ljno gasil«ko druitvo Apai-. Achtung, reduzierte Invaliden! Da» Ministerium sür Sozialpolitik hat begonnen, allrn reduzierten Invaliden nnd den Familie» von ge. fallenen Soldaten Verständigungen auszugeben, wa« rum ihnen die Pension eingestellt wurde. Deshalb hat der Zentralausschuß de« BerbanbeS der Krieg», invaliden ausgehört, die Betroffenen über die Redu« zierungen in Kenntnis zu setzen, weil da« Hinsort Im amtlichen Wege geschehe» wird. I» den Ber» ständigungen gibt ab*r da« Ministerium nicht a», wie die betroffenen Reduzierte» da« verfahren er-neuern und welche Dokame»te sie zum Beweise ihrer Berechtigung vorlegen löante». Der BollzuzSauS-schuß de« verbände« der Krieg«i»validen in Ljublana macht all« {«in« Mitglieder, aber auch andere Opfer deS Kriege», die sür die Reduktion vorg«. schlage» sind, darauf aufmerksam, daß sie die Doku-mente vorbereiten sollen. Jeder wende sich an die nächste Ortsgruppe de« Verbandes, wo er genaue Anleitungen für die Erneuerung de» Verfahren» er« hallen wird. Die Reduktionen firden au« zwei Gründen statt. Diejenige», denen die Spezialkom-rnissioa die Gebrechen überprüfte und sie wegen deren Befferung zur Reduktion vorschlug, müffen da» Verfahre« nnr im Weg« von amtsärztlichen Zeugnisse» und neuen Überprüfungen erneuern. Zam g'ößlen Teil aber begründen sich die Reduktionen aus de» Mangel an Beweisen, daß die Gebrech:» vdm Kriegsdienst herrühre»; bei Krieg»witwen uad Waise» aber ans die Veränderungen de« Familie», stände». Bei Mangelhafligkeit der Beoeise müffe» vor allem alle Dokumente au» den KriegSj'hre» (nicht solche, die schon nach dem Krieg ausgegeben wurden) gesammelt werden. Falls solche nicht vor» Handen find, müssen zvei Zeugen da sei», die unter E d aussagen köanen, oder ein« gemeindeamiliche Bestätigung, im äußersten Falle auch die Er« klärung vsn zwei Personen, welche die Rich-tigkeil in nachsolgenden Fällen erklären oder be» hliipte» können: Wo, wann und wie erhielt der Reduziert« die Verwundung oder die Krankheit im Krieg«- oder überhaupt im Miliiärdienst«, wo stand «r in ärztlicher Behandlung, ferner daß er gesund in den Krieg zog und krank oder verwundet oder überhaupt nicht heimkehrte. DaS G-such mit dea neuen Beweisen ist an da« LandeS« oder an daS zuständige KreiSgericht einzureichen. Die »nicht« werd«« in kurzem alle Akten über die Reduzierte» vom Ministerium für Sozialpolitik empfange». So benachrichtigt un« der Zentralau«schuß der Krieg»-invaliden au« Beograd unter Zahl 6591. Der Ball« zug«au«schuß in Ljabljana. Bezüglich de« Genusse« der Pensionen im Ausland wird in einer der solgende» Nummer» de« „Uradnt list" eine neue Verordnung erscheinen, deren wesentlichen Inhalt wir veröffeot-lichen werden. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 25. Oklober, fiidet der Gemeir>dego!te«dienst um 10 Uhr, der KindergotteSdienst um 11 Uhc vor« miitag« in der ChristuSkirche statt. Verkauf de« Hause« Skr. 3 in der KovaSka ulica. Der Stadimag'strat Seife ver. lautbart: Die Stadtgemeinde Celje verkauft unter günstigen Bedingungen da« Hau« Nr. 3 in der KovaSka ulica, da» zweistöckig in sehr gutem Za-stande ist. Die Kansbedingnngen stehen den Inte« reffenten beim Stadtmagistrat, Zmmer Nc. 8, zur Emsich'nahme zur Verfügung. Der Ursulamarkt in Eelje war vom herrlichsten Wetter begünstigt. Trotz der lebhafte» Bewegung der Markibefucher und dei lebendige» Markigetriebe« war da» G: chast flau. Di« Leute hab«o entweder kein Gel» oder wenn sie Geld haben, warten sie auf da« Sinken der Preise. Frühling im Herbst. Die Schris:l«tunge» der Tagedläiter in Ljnvljana veröffentlichen wie all. jährlich so auch heuer No:izen, worin sie den Ei», senderu verspäteter Zeuzev deS Frühling« und EommerS dank««. So erhielt die Redaki'on de« „Jutro' dieser Tage eine ganz« Sammlung v» Blumen, di« «ine Leserin in Skosja Loka vorfand. Im Strauß b-finden stch Beilchrn, Enzian, Cyklame», Schlüffelblume». B:omberflaud«nblütkn so»ie blühend« und reise Erdbe«r«n. „Slovniec" dagegen bekam von «in«r Freundin au« Unteikrai« Mohrbiüie», Gänseblümchen, Enzian, Hagebutlentriebe, Wil»rebenblüt» und ander« unansehnlichere Kind«r de« Frühjahr«. Der Gottscheer Kalender für da« Jahr 1926 ist dieser Tage erschienen. SeiueS wirklich guten und rnchh iltigen Inhalte« und de« geringe» PreifeS wegen ist fein Ankauf allgemein warm zu empfehlen. Er wurde Heuer in der Druckerei „Ceieja" in Celje hergestellt. Dem Kalenderman» wie dem Di ucker gratulieren wir zu der vorzüglichen Zusammenstellung und drr äußerst geschmackvollen und auch technisch mustergültigen Ausführung. Provokation. Der Marburger „Tabor" schreibt: Gestern war im Cafe „Europa* da» Kleeblatt V. V., S. K. und P. I. ausgezeichnet auf« gelegt. Alle drei lärmien und begeisterten sich. Bk> fonber» zeichnete sich B. I. an», der .Hoch Deutsch-schrie. Der W.^ mann lud ihn aus di« Wachstube Nummer 86 Ctlftci A«!t»,ß Seite & ein, wo «au seine Begeisterung entsprechend unter-drücken wirb. — Es ist nicht eiazasehe«, warum ber Mann nicht „Hoch Deutsch" hätte sagen solle«, wenn ihm da« Spaß machte. Vielleicht glaubte er, daß nach der slowenischen Begeisterung beim Empfange der hochdeutschen „Visier Liedertafel a« Bah-hof- in Maribor da« polizeilich erlaubt und richt provozierend se<. Hit man doch dort daS deutsch« Lied überschäumend hochleben lassen, ohne daß die Begeisterung nachher „entsprechend" gedämpft wurde! Qaod licet . . . Sldermaltge Provokation. Der Mar« burger »Tabor" schreibt! Gütern abend« wurden arretier» 8.ul Gerb und Rudolf Skabar, welche durch die Stadt „Die Wacht am Rhein" sangen. Ekadar ist Slowene und kann nicht einmal Deutsch; wo er die „Bahtarica" erlernt hat, ist eine Frage. Auch tn den deutschen Zettungen deö GtschlandeS dürfen hinsolt im T-x.e nur die fogenaanten offiziellen OrtSbejeichnungea (alio Bolzano für vozn, Merano füc Meran, Brun co für Brunnick usw.) zur Verwendung gelange«. D.-r Bozeaer ,Land»mann" macht seinen L-sera davon Mitteilung, »ndem er eiklärt, daß sich seine Schrift, leuung vergeben» bemüht habe, vaa der B--hi.de wenigsten« die Zustimmung zu erhalten, die bi». herigen Ort»namen in Klammern neben die italienischen setzen zu dürfen. Die Folge de» „Laadtmann" vo» 20. Ok oder läßt in seinen Kopseubrikea die bisherigen OctSbezeichaungea BozeaMeraa auS und datiert einfach: D>en«lag, 20. Oktober 1925. DaS Blatt wird in der nächsten Zeit ein alphabetisches Verzeichnis der als offiziell erklärten O tSaamea »it Gegenüberstellung der deutschen OctSaamen btingen, um e« so seinen Lesern zu ermögl chea. auS dea i» den Z-iiungen vorkommenden offiziellen O«t»-vamen den gebräuchlichen zu ermitteln. — Z a solchen Maßregeln hat der Irrsinn deS NnionaliSma« das iialieaische Volk geführt, daS vo: de« Kriege die Welt mit de« kreischendsten Geschrei über die ^Unterdrückung" der Jaliiner erfüllte und au» dessen Sprache der Begriff „Jrredeata" genommen wurde! Der Luka«markt tn Vojnik am 19, £>!-tob!t «rz(«lt« einen Austrieb von über b00 Rindern und Pferden' sowie voa 30 Schafen. Leider war unt'r den aufgetriebene» A ndern nur sehr wenig erstklassiges Material und gerade nach diesem herrschte lebhafte Nachfrage. Die Preise hellet sich zwischen 8 bi« 10 Dinar. Au» Vojnik wird un« geschrieben: Der bisherige Direktor der Bürgerschule in Vojnik wurde ansang« September über eigenes Ansuchen an die Bürgerschule in Slov. Bstr'ca übersetzt. Sein Nach-folger ist bi» heute (20 Oklober !i noch nicht einge« troff n. Im lrtz'en Drittel de» Monate» September lanct' endlich die Erlaubnis zur E-öffiung der dritten Klaffe ein. Dafür aber wurden zvci weitere Lehrkräfte zu dea Bür^erfchu krrse« räch Zagreb einberufen und von der Dienstleistang an der Bürger-schule in vojnik a« 1. Ok'ober enthoben. Nan hat die Anstalt zwar drei Klassen, aber nur einen Lehrer. Zwei Monate de« neuen Schuljahre« sind nahezu verflösse«; von einem geregelten Schul betrieb roch immer keine Rede. Daß die betreffenden Eitern von diesen Zuständen wenig erbaut sind, ist klür. Tätlich Hirt man die Frage: Wann kommt der neue Direktor, wann kommen die noch fihlenden Fachlehrer? Niemand kann darauf eine befliedjgeiide Antwort geben; aber da« eine ist sicher: die Schul-Verwaltung ist selbst Schuld daran, wenn in der Be-völk-rung da« Jaterrss! an der Bürgerschule, für die ja die G.-m-indu g vße Opjer b iagen wüsscn, gründlich schwind«. Bestellung der Bücher der ..Mala biblioteka Der S'adimag'strat C Ije eriuch! uaS u« die Aufnahme nc-chfolgender Zeilen: Die Reaktion der „Mala biblioieC^* ((leint «>bl o h k) in Sarajewo wird einige ausgewählte B >cher «n Seiien erscheinen lasse», voa d->nea die bedeutendste d'e „Zbirka velikh «.»" (Auswahl »er großen M Inner) sein wird. 5cvon w.rd a>» nst'S da« Buch de» bekannte« KriegSschriftstellei« Z v. I Ronkov 6 „Vojooda Putack" erscheinen; diese« Buche wird da» -Such „V.jooda Miö ui®. folgen. Die Bücher weiden illustriert und ta populärem leichtem Stil geschiieben sein. DaS Abonnement beträgt monatlich 20 Dinar; dec Betrag ist b s Ende jeden Monate« aa die Verwaltung der „Mala biblioteka' in Sara-jewo einzusenden. Die Bestellung der Bücher der „iftafa biblioteka" wird wärmsten« empfohlen. Stadl«zgistrat C ije, am 17. Oktober 1925. Der Bürgermeister: Dr. I. Hroöivec, e. h. Kleine Nachrichten au« Slowenien. Im Allz. Krankenhause i» Maribor ist am 17. d. M. der Direktor der LehrerinnenbildungSanstalt in Ma-ribvr Franz Boglar an einem Herzschlage verschiede«. — Am 23. Oktober saad im Saale de« „Kino Malier" in Ljubljana eine Versammlung der gewerblichen und wirtschaftlich!« Organisationen (Ja dustriellenverbaab, Verband dec Handel«gre«-n^ verband der Hau«befitzervereiae, jugoslawischer Ä werbeverband. Landwirtegenossenschaft, Handel« und Gewerbeka«mer usw.) statt, ans der ein W chsel der gegenwärtigen Steuerzesetze und eine Milderung der Steueiprox S tn Slowenien gefordert wur«?». — Der beim Ueberfall auf den Jng'ni ur PorgeS bekanntlich wurde« diefem i» Seno?o bei Rujheaburg voa 4 Räubern 350 000 Dinar abg5 aommeo) erkannte Fabian G.siö wurde dieser Tage in eine« verrufenen HaoS ia Baroj>in ausgeforscht und am Sonntag dem Lrei«zerichl in Celje ausgeliefert. — Die Stadt Ma>t?or hatte a» 31. De zember 1924 30.915 Einwohner, woooi 2537 Man» auf die Garnison entfallen; ia Maribor lebten Ead« 1924 663 Oesterreich», 29 Reichsdeutsche, 419 Tschechoilomaken, 244 Italiener (küstealändische Slawen), 72 Russen, 41 Magyaren, 7 Franzose«, 12 Pol«». 6 Schweizer, 6 Engländer, 6 Amerikaner und 2 Griechen. — A» Sonntag verunglückte zwiichr« PeSa^ca und St. Jlj der 32 jährige Färbe-reibesitzer Herr Viktor Redoag aus Maribor, jade« er in Ge'ellichaft eines Mitfahrers «it feine« „Jndiaa" Motor stürzte; dir ziemlich ichwer Ber» letzten wurden erst zwei Stunde« nach dem Unfall bemerkt und von der ReltungSgefellschast in daS Krankenhaus in Maribor überführt. — Herr Pros. A. Jo»!, der sich vor einigen Jahre« am Gynna-sium in Celje pensionieren ließ, ist reaktiviert und dem Gy«aasium in Tuzla zur Dienstleistung zugeteilt worden, — Der Leiter de» Zollamte« in C Ije Herr Kladoik ist nach Zagreb versetzt worden; aa seine Stelle kommt Herr I. Tors ö au« Zagreb zum Zollamt in Celje. — Zm allg. Krankenhau» in C'lje ist die barmherzige Schwester de» Spital« b. Vereaa Vrtaiaik im Alter vo» 37 Jahren gestorben. — I, Hol«ec aus der Strecke Maribor— Prevalje soll einer Anordnung der Generaldirektion der StaatSbahnen zufolge ein« neue Stalioa füc Personenverkehr «öffn«! rotten. — Ja Maribor soll für die Aufseher der S-rasanstalt ein Wohnge-bände errichtet werden, dat vierzig Wohaungen eat-halten wird. — Für den Markt Mareaberg find endlich die Gemeindewahle« ausgeschrieben worden; sie werdea im Monate Nove«ber staust-den. — Dem Marburger Gärtnereibefitz?r Djimonija wurde auf der Reif« von Zagreb nach Beograd eine Bri f-tasche mit verschiedenen Dokumenten und 7000 Dinar Bargeld gestohlen. — In P nj ist der ehemalig« Väckermeister H?rr Heinrich Sia,y gestorben. — Der frühere Ooergtspan Dr, VoSoptvec ward« zum Dozenten an der jaridischen Fakuliät in Ljabljanz ernannt. — Ja MarSka Sodota wurden die oberen Klassen deS dortige« Gymiiafium» aufgelassen, fo daß e« auf den S aad von 5 Klassen reduziert er» scheint. — Die Herrschaft Gallenhofen bei Slovevj-gradec hat Herr Bo^dan PuS'6 gekauft, der auch Eigentümer oeS einstmals Sleinbech'ichtn Besitz'« tn Bitanje ist. — Am Mittwoch mußte ia St. Ja,j o. T. im Sanatal ein französischer Aeroplaa notlanden; um^da» Flugzeug mußten in der Eile Schranken errichtet werden, damit es durch den Andrang der schaulust'gen hundertköpsigea Menge nicht beschädigt werde. Aurze Aachrichlen. Für G «einden, die infolge von Elementar, ereiznissea Schaden gelitten haben, hat »a» Acker-bauministerium ein« Unterstützung von 2 900 000 Dmar bewilligt, di- sofort v.rteilt werden sollen. — Die Niwyoiker B-Höcdea haben dieser Tag« um 1 Mill-on tollar feinsten Burgunder» und Tham-pagaer», die nach Amerika geschmuggelt und dann beschlagnahmt wurden, ia d^» Wasser ausgelassen. — Die Ko'ten der LebenShaUung ia dea Bkreiuigtea Staaten find voa 1913 bi» 1925 nm 73 5 Prozent gettieg«». — Bei einem Z agSzufammeostoß bei Pavia sind 20 Menschen (zu« G oßteil Eisenbahi>arb«it«t) getötet und 50 verwundet wordea. — Di« Frau de» Innen« n ste.S Bsj i Makstmoo i wurde am Sonntag ia einer Vorstadt von Beograd durch den Steiuwurf eine« Knaben ia ihr Aaiomobtl virwundet; al« der Chauffeur den Jungen mitnehme« wollte, mischten sich Passant«» «ia, die der Mnouag waren, daß «» sich um «inen Kindesraub handle, und ia der Ber» wirruag lief der Gassenjunge davon. — W e englische Blätter ber-ch en, soll Damaiku» durch Berrat der Bevölkerung gefallen se>n; di. französische Bejotzuna hat sich ergeben und die Beduinen solle« «it der Plünderung begonnen habe«. — I« Amerika wird für die nächste Sitzung deS Kongresses ansang? De-zember eine vorlag« vorbereitet, welche die völlige Rückgabe de» deutschen Eigentums in Amerika vor-ficht. — Der Plan einer Einheitsfront der deutsche» Parteien in der Tschechoslowakei ist endgültig ge-ichet'ert; zuerst lehnte« die Sozialistea ab, später di» Nationalsozialisten; man erwartet auch die Ab-ka,r der Christlichsozialen; die EiiheitSfroat »er-ichellte an der Aufteilurg der Mandate. — Tschi-ischnin hat, wa» als polnische Sensation betrachtet wird, unmittelbar «ach Abschluß der Verträge voa L caivo de« franzifische« Außenminister Vriand telegraphisch u« eine Unterredung ersucht; «an glaubt, daß da» der Beginn einer dauernden Re« g wag der Beziehungen der Westmächte zn Sowjet« rpßland sein wird. — Ja Rußland würd« die all-gemeine Militärdienstpflicht wieder eingeführt; ia-teressant ist dabei, daß sür absolvierte Mittelschüler die Begünstigung des Einjährig-Freiwilligendieostc« aus der zaristischen Zelt übernommen murde. — Der Berliner P ofessor Dr. Grimm« entzifferte auf dem Gipfel der Sinaia gefundene» Steintafel, auf welcher ein Mann mit Namen Mosel der Tempel-priesteria Hadscheput, einer Pharaonentochter, dafür dankt, daß sie ihn au» dem Nil gezogen und zu einem hohen Würdenträger de« Reiche» gemacht habe; damtt scheint die historische Existenz de« b,bli> fchea Mose« erwiesen zu sei». — Am 21. Oktober saad tn Beograd eine Birsammlung der Müller auS de« ganzen Staate statt; aus der Tagesordnung stand u. a, dir Frage de« neuen Zolltarife». — Der Redakteur deS Suboiicaer BlatteS „Utcza" wurde wegen de« Artikel» ,Wo bist du, Köaig Stefan?" der Afreizuog gegen »en Staat schuldig gesprochen und zu einem Jahr Kerker sowie zu eiaer entsprechenden Geldstrafe v.'rurteil». — Ja der Nähe vo« Mostar heilte der muselmanische Hodscha Ri»oaabegov!ö einige der schwersten Fälle von Kceb« ; an die Polizei natürlich uod an d»e ärztlichen Behörde« erging der BesihI, die Sache eingehend zu untersuch:«; der Hodscha verweigert jede ÄuSkunft über feine H:il«ethode. Wirtschaft und Verkehr. Bezüglich der Bezahlung der Tele» phongebühren hat daS Postministeriu« ange-or»net, »aß in Orte«, die «ehrere Telephonabonneate« zähle«, die Telephongebühren im Wege der Auwei-fuagen der Postsparkasse gezahlt werden. Die „glatarka" tn Celje weist eine« Berichte der Zagreber »Narodne Novine" vo« 16. Oktober l. I. nachfolgende Bilanz au«: Aktiva: kasia Dia 125 500-24; Wertpapiere Dia 3000—; Devisen Dia 5126 78; Wechsel Dia 130.279 80; Debitoren Dinar 2,ü93.952 23: Ware Dinar 6,530 2*38-72; Rohmaterial und Halbfabrikate Di« 1,725.002 34; Gebäude und Immobilien Dinar 2170.973^91; Maschine« und übr'ge» Zvv^ata? Dr« 1,387 522'95; Kuutio« Din 1300'—; Durch-zugSpoften Dinar 238.5S9'3l; Verlust Diaar 2.410.092-71; zusammen D.» 17,326 659-03. — Passiva: Akriea Da 5,000 000-—; Kreditoren via 12.324 752 53; Durchzugspostea Dia 1906-50; zusammen Dia 17,326.659 03. Eine Morgan anlethe für österreichische Länder. Gegenwärtig laufen Behandlungen wegen Abschlüsse» einer Dollaiaaleihe süc die Länder N edeiSfterrelch, Sieiermark und Käroten. Die An-leihe soll durch da» Ba>,khau» Morgan, Livermoor & C e. zur B-gebung gebracht werde«. Die Bedingung«« der Anleihe werde« vnfch edea fei«, je nach)e« eine gemeinsame Anleihe füc diese drei Länder oder ein« olche für 5t«iee«atk allein abgeschlossen wird. Im enteren Falle rechnet «an, daß die Anleihe mit 8 Prozent Verzinsung ausgestattet sei« urd in z wanzig Jahren zar Amortisation gelangen dürste. Der Z>>. teilnngSkurS dürste sich in diesem Falle auf 92 % stellen. Würde aber eine Anleihe für Sieiermark allein abgeschlossen werde«, fo dürfte« Laufzeit uad Verzinsung dieselben bleibe«, der Zuteilungskurs j-doch voraussichtlich «lt 875 Prozent zir Festsetzung gelangen. Sport. Das Msifterfchaftssptel Sport«! llub, C Ije unv Athletik, E lje wurde vo» Uateroeibaude ennuliittt. Die W ederauStraguag wird vom B:r-band« angesetzt werden. •«ftl 6 Cllllti kett»». ffttmmer 86 Unterv»rband»wahl«n. Bei btc In Ljub-Ijana flott gefaiib«« Uotelv-rbavhiwahlen ist — mti unbedeutenden veiänderunge» ionnhalb der G.'vppl di» ak. Ep. kl. „Primorje* — der alte Nulschuß mit Herrn Major a. D. Jaklii als Prä« fident wiedergemShlt morde». Städtekampf Marthor—Celje. 5oa>- tag, de» 25. Oktober 1925, um 3 Uhr Nachmittag, findet a» Eporiplatze der Aihletiker der Fuhball> EtUtikompf Maribor— Celje statt. Zu diesem Spiele »urdeo vcm hiesigen Unierver bände solgevde Epikler au« den Manu-chasteu A hllt>k und Sporlvi Nud Celje ausgestellt: «M Aportni Hub Echalleker öponni Hub Stosir Spottm tlub Sühn «istrich Oleschniftg. Athletik Athletik Athleiit vradischer Ja»eschitz Blechinger Hojnik Wagner Athletik Athletik Aihletik Achletik 6p. kl. ich!!,'.-) öportni klub Regnart Diese« Spiel wird vom Schiedsrichter Herrn Och« geleitet, de« die beiden Echiedtrichler Herr Ratojc und Bizjat al« Livievrichier beig,geben strd. Wir hrffe« aus einen schöne» Rawp5. dir uc« dat-fibtt Ausschluß geben wird, in welcher der beiden Städte die Fuhballku.st hoher steht. Nach den letzten Resultaten dürste Marikor etwa« höher al« Celje »«»zuschätzen sein. Un>erverband«i»spettion sür diese« Spiel hat Herr Srell. Deutscher Kinfiuß In Frankreichs E» »eigt sich, daß S-llagworte und Redensarten unmöglich eine gefchtchlltche Entwicklung aufhallen können. Heute kann man bereit« voa einem deutlich wahrnehmbaren Eiifluß Deutschland« sowohl auf da« wiN-schaftliche al» auch aus da« geistige Leben Frankreich« spreche», wie e« ja ganz natürlich tst, daß «in Gebilde von solcher geistiger und wtrtschastlicher Kraft wie Deutschland nicht ohne Einfluß auf da« Nachbarland »letbea kann, von welchem Eivflutz hier einige Prob n geboten «erden sollen. So seltsam e» klingt. so ist dcch die Talsache ii». bestreitbar, daß die Ruhrbesetzung auch einen gewissen Vorteil ffir Deutschland erbracht hat. E» ist nicht all,u selten, daß man in Frankreich Vertreter de» jungen Geschlechte«, die ihre militärische Dienstzeit teilweise im Ruhrgebiet verbracht haben, mit Bewunderung von dem sprechen hört, wa» sie dort sahen. Sie haben hier ein gau, andere« Teutschland entdeckt. al» dat jenige. da» man ihnen tn der Schule, in den Zeitungen und tn potUiichen Versammlungen vorgetSuscht hatte. Allein die Fülle der Städte und grcben Ortschaften ist sür den Franzose» eis Sreigni» gewesen, denn in seinem Lande hat ja der grobe Wassnkopf Pari« fast alle« Leben an stch gezogen und nur ganz wenige Glidte von Bedeutung, weit verstreut über da« grob« Gebiet de« Lande«, find noch übrig geblnben. Wa« dazwischen liest, tst menschenleere», zum Teil sogar verlassene« Sebiet. Die Dörfer find klein und eng, oft ärmli», »icht immer sauber — der gerade Gegensatz zu der Gepflegtheit der deutschen Dörfer, der Sauberkeit und der Disziplin der deutschen Städle, der Ordrung dc« Lssentltchen Leben«. Oft äußern stch junge Soldaten mit unverhohlener vewunderung voa diesen Eindrücken und dieser Gewinn ist von nicht zu unter IchStzmder Bedeutung sür die zukünftige Entwicklung der gegen fettigen Beziehungen. Besonder» die wiitschafUiche Kraft. Vu sich im «uberen Sladlbild Deutschland« zeigt, hat imponierend tuvtrft und die Augen sür die Kritik im eigenen Lande geöffnet. Da« hcutige Frartrei» leidet an einem er-schreckenden Mangel an Disziplin und Orga»i,ation Der Individualismus, ia Egoitmu» au«geartet, ist grenzenlo» in Frankreich und v«>hindert, ein Ebenbi d zum deutschen Beispiel zu geben. Aber nicht nur aus wirtschaftlichem, sondern oudi auf geistigem Gebiete beginnt tonisch« Einfluß stch bemerkbar zu mache». U>bersetzungen neuerer deutscher Literatur häufen stch ausfallend, nachdem lange Zeit beutsche» geistige» Lebe» überhaupt dernelnt worden ist. Werte »on Fritz von Unruh, Rainer Maria Rilke, Karl Etnnheim, Schnitzler, Tdoma« Man», Stefan Oeorge, Hoffmaonlthal, Werfet find In dea letzten Monaten ia französischer ^Übersetzung erschienen. Die Au«wahl tst nicht immer ganz glücklich gewesen uad, wie e« zu gehe» pflegt, so ist manchmal auch die Be-deutung eine« Schriftsteller« überschätzt worden, aber im ganze» genommen, hat doch unter den jüngeren französischen Schriftsteller» ein rege« Interesse an deutscher Literatur eingesetzt. Die deutsche Sprache ist durch den Hinzutritt der drei Millionen Elsäffer voll«-tümticher geworden, zum mindesten kann e nem der Gebrauch der deutschen Sprache nicht mehr al« Vor> wurs angekreidet werden, nachdem tn einem so be-deutenden Teil de« heutigen Frankreich diese Sprache Schul- und Umgang« prache ist und eine Reihe be-deutender Zeitungen tn dieser erscheinen. Ist doch erst vor einiger Zeit »um erstenmal in einem französischen Parlament dte deutsche Sprache au» dem Munde eine» elfässifchen Abgeordneten erklungen, womit ihr die offizielle Anerkennung zuteil geworden ist. Auch jede bedeutende politische Neuerscheinung wird sofort mit Interesse verfolgt und übersetzt Die Mehrzahl der deutschen «rtegSertonerungen, die Bücher de» ehe-maligen Kronprinzen. Ro«ner« SönigSbuch und andere deutsche Schriften find tn den bedeutenderen Buchhand« lnngen autgelegt. Fast alle Zeitungskioske sühre» dte großen deulfchen Tageszeitungen aller Partetrichlungen. angefangen von der rechttstehenden Berliner und Pro-vtnzpresse bi» zur kommunistischen „Roten Fahne". Nicht zuletzt übt euch die neuere deutsche Philosophie einen bedeutenden Einfluß au». Der Einfluß der deutschen Sprache geht bereit» orviit, daß eine ganze Reihe deutscher Worte von den ranzöflschen Zeitungen in ihr Wörterbuch aufgenommen lnd. Um einige zu nennen: Blockhall», Leitmotiv. Hinterland, heimatlos. Eine» aber vor allem hat den Sieg davongetragen: die deutsche Musik. Die Wagner-Segelst« ung ist in Frankreich zurzeit ganz außer-ordentlich. Jede Woche gibt dte Große Oper in Part» einige Wagnersche Opern und man hat sogar schon deutsche Tenöre kommen lasse», die in deutscher Spracht den deutschen Urtext gesungen haben. Dte Hälste jede» Konzertpiogramm» ist von deutscher Musik angefüllt, elbst tu den «tno» wird meisten« deutsche Musik, klassische und Oper ttenschlager, gespielt. Da» geht owett, daß bei den össenllichen Konzerten, dte tn den einzelnen Stadivierteln und tn den Vororten im Freien veranstaltet werden, ernste deutsche Werke gespielt werden. Am häufigsten erscheinen neben Wagner die Namen voa Brahw», Beethcvtn, Schumann, Hugo Wolf und Weber. Der „Rosenkavalier" voa Richard Strauß wird nächsten« tn neuer Einstudteruug tn Part» gegeben werden. Ja den leichteren Theatern find d«e .Lustige Witwe" und der „Walzertraum" wieder aus dem Spielplan «• schienen. Ja, selbst deutsche neuere Diamatik hat bereit» dte Pariser Bühne erobert. Sin bedeulende» Ereignis der letzten Monate war dte Vorführung de« deuiichen Nibelungenfilm». Dieser Film war für die Paiiser Oeffc»tltchket« eine Offen barung. wa« auch dte Presse mehr oder weniger unumwunden zugeben mußle. Gegen den im allgemeinen in Frankreich gezeigten «lisch un» gegen dte Hintertreppen, fentimentalität ragte diesrr echr deutsche Film moau mental empor. Während der Voriilhrung waren Au» ruf« der Begeisterung zu HZrcn. Die Poesie der Wald-szeve, dte ganze märchenhafte Stimmung diese» Na-tionalepo» hat den Franzosen, die bisher nicht» von Deutschland wußten oder nur Lügen, mit einem Schlage da» Vorbandenseta eine« gewaltige» geistige» Besitze« uud einer unüberwindlichen künstlerische» Kraft vermittelt. Alle« die« hat den Namen Deutschland« in der Menge nicht mehr al» da« Sinnbild der Barbarei er-scheinen lassen, er ist vielmehr da« Sinnbild der Krakt. der andauernden Arbeit, einer unermüdliche» Tatkraft geworden. Der Deutsche kann sich jetzt in Frankreich wieder al« Vertreter eine« großen aufstrebende» Vo ke« fühlen. Pr. VII 6/25 Bs 22/25- 21 1 V imenu Njegovega Veliöanstvakraljal Visje deielno aodisce v Ljubljani je v ka-zenaki atyari zoper dr. Manfreds Scneichen-bauerja in tor. zaradi pregreSka zoper r&rnosti na 6aati pod predeedstvom viijega deteinega Bodi&Sa predaednika dr. Babnika v navzoenoati dvornih svetnikov Perscheta in Be£ka, viä. dez. aod. evetnikoy dr. Pajnica in Leyitünika po za-»liäanju nain. yiSjega driaynega pravdnika dr. Munde na vsklic zaaebnega obtoiitelja dr. Lju-dovika Pivka zoper sodbo okroinega aodiica y Celju z dne 13. VI. 1925 opr. Stev. Pr. VII 6/25-16, 8 katero sta bila obaojena 1. dr. Manfred Scheicbenbauer radi pregreika zoper rarnost casti po § 4)1 k. z. po § 493 k. z. in uporabi §§ 266, 261 k. z. y denarno kazen 110 Din, y sluoaju neizterljiyoati na tri dni zapora^ 2. Hubert Kolletnig pa radi prestopka po äl. III. odat. 1 zakona z dne 15. X. 1868 drz. zak. itey. 14? po 61. III. to6. 15 nav. zakona za uporabo A 266 k. z. y denarno kazen 100 Din, y sluOaju neizterljiyoati na dva dni zapora, ▼ nejavni aeji razaodilo: Vaklicu ae ugodi in ao gorenja 8odba, ki 08tane sicer nedotaknjena, y izreku glede kami tako apremeni. da ae ta zviSa 1. pri dr. Manfredu Scheicbenbauerju po aporabi prvosodno nayedenib zakonitih doloib na 1000.— (tiaoö) Din denarne kazni, y aluiaja neizterljiyoati pa na 14 (Stirinajat) dni zapora, 2. pri Hubertu Kolletnigu po 61. III. toö. 5. zakona 15. X. 1868 itey. 142 na 500.— Din (petsto dinarjev) denarne kazni. y slu6aju ne-iiterljiyoati pa na 8 dni (oaem dni; zapora. K a z 1 o g i. Pryo aodiaöe je pri obaojonemu dr. Manfredu Scheichenbauerju y preizdatni meri ae oziralo na njegoyo dejanako priznanje in pa obialoyanje dejanja. Ö akesanem priznanju itak o6ito Btorjenega dejanja ne more biti goyora, ie manj pa o reanienem obialoyanju, ker je okriy« Ijenec pray za pray botel le oprayi6eyati ayoj® dejanje in zanikati ialjiyoat Ölankoye ysebine. Vporabn § 266 k. z. bilo je toraj celemu atyar-uemu poloiaju primerno utesniti. Olede obsojenega Huberta Kolletniga je pryo Bodiäöe kot obteiilno ugotoyilo povratekt ker je ie bil radi ali6nega dejanja kaznovan. Uporaba § 266 k. z. je z ozirom na jedino olajialno okolnoat neopravicena Viäje deielno aodiade v Ljubljani, dne 29. julija 1925. Dr. Babnik odpr»T»k je to*»n. YoJj« piMrnice: Terstenjuk. Die Unterzeichneten geben tieibetrilbt Nachricht yon dem Hinneheiden ihres innigatgeliebten Sohnea, bezw. Brudera, Schwagera und Neffen, dea Herrn Franz Kalischnigg welcher am Freitag den 23. d. M. um '/.l Uhr nachm., yeraehen mit den beiligenJStcrbesakramenten nach langem qualvollen Leiden im 2 <. Lebensjahre ruhig im Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle dea teuren Verblichenen wird am Sonntag den 25. d. M. um 4 Uhr naebmittaga in der Leichenhalle des städtischen Friedhofes feierlichst eingesegnet und hierauf im eigenen Grabe beigesetzt. Die heilige Seelenmesse wird am Montag den 2(>. d. M. um /,< ljhr früh in der Pfarrkirche zu Celje geleaen werden. Celje, am 23. Oktober 1925. Ursula Kalinchnigg, Handelafrau, Mutter. Maria Sprager Johann Zafodnlk Alols Kallschnlgg Johanna Markus Onkel Baumeister, Bruder Anna Zafoönlk Orete Kallschnlgg Tanten Schwägerin Kammer 84 (lllttt .HtlUki »tif 7 In unserer liegend macht «ich jeder Wettersturz ganz besondern scharf bemerkbar und Schnupfen, Büsten, Heiserkeit, UaUichmereen, Gliederreissen, Kopf- und Zahnschmerzen sind dann bei uns an der Tagesordnung. Besonders empfindlich qutlen dann die rh«umati*chen Schmerzen. Wir haben oft die angenehme Erfahrung gemacht, da»» sich als ein zurer-lftasiger Schmerz«tilier immer wieder orwioien hat: Feiler* wohlriechendes „Elsafluid", welohes schin unsere Eltern und Grosseliern als jederzeit wirksame« Hausmittel und Kosraetikum verwendet haben Elsafluid tut immer wohlinnerlich u.SuQerlich. 8tlrker n. wirksamer alsFranzbrann t wein. 6 Doppel- oder 2 Spezialftaiehen um 63 D., 12 Dopp» I-oder i Spezialfiasohen um 99 D., 38 Doppel- oder 12 Spezi* 1-flaschen um LSD Din schon samt Kiste und Postgebühr rer t sendet per Kachnahme oder Vorauszahlung Apotheke Eujen V, Feller, Stubica donja, Elsaplatz 335, Hrratska. 10) Der Gufej. Eine Geschichte aui dem untersteirischen Bergland. Von Anna Wambrecht sammer. „I», ich kenne ihn", war die einfache Antwort. „Wißt Ihr nich'S von setner Herkunft? DaS heißt, wenn Ihr nicht durch ein Versprechen gebunden seid, nichts davon )u erzählen. »Ihr meint also, man müsie auch einem Räuber sein Versprechen hallen? Da werdet Ihr viell icht auch die Geschichte veistehen, die ich Euch j.hl erzählen wiil. Sie hat nur den Fehler sehr kurz zu sein. Doch sind wir ja auch bald am Z ele. Und mit vielen Worten Mitleid erregen zu wollen, wäre zwecklo«. Denn da? braucht der Gusej nicht." Sie hatten mittlerweile den Faß d.ö Mannpreiser Berge« erreicht und die Pferde begannen ihn langsam hinanzuschnauben. „Der Gusej ist ein Sind, welche« nicht hätle sein sollen,* erzählte de« Doktor« Fahrgenoste kutz und hart. ^Er tst im Walde ausgewachsen und ward sein « Herin bester Jäger. Dana liebte er seine« Herrn einzige Tochter und vergaß darüber stch und dte Welt und auch, dich er nicht« war al« seine« Herrn Jäger. Uad de« Herr» Tochter hat da anderer Herr, der zu ihr paßte, heimgeführt. Der Jäger hat« nicht zugeben wollen. Da erzählte ihm ihr Vater, daß die Geliebte seine Echwester sei. Al« stch der Gusej infolge eine« vor seiner G burt begangenen Unrecht«, von welchem er bi« zur Stunde nicht« ahnte, um sein L 08 ° X «- ~ Ja cvo i H|i: s -Ji ■tz e bß u ß 2 •• *-.£ — ?.-ZSr . e »I ® C, O CJB So _r l^|ll =E h ®.£ ia Chrysanthemen w blühend, verschied. Blattpflanzen, alles in Töpfen, sowie Krautköpfe hat abzugeben Oskrbni&tvo grascine Neukloster, Sv. Peter [v Sav. dol. fi. l 130/25-9 Amtl. Kundmachung (in deutscher Uebersetzung). Auf Antrag Ton Frau Paulina Detiüek, Notarswitwe in Celje, findet an» 5. November 1925, am 9 Uhr vormittags, in Celje, Vodnikova ulica Nr. 10, der freiwillige Verkauf der in die YerlaAsenschast des verstorbenen Notars Georg Detifek fallenden Mobilien und zw. Möbel, Kanzlei-einrichtang. wie Schreibtische, Schränke, Sehreibmaschine und eiserner Kasse, statt. Die Lachen können am selben Tag ron 8 bis 9 Vbr früh besichtigt werden. Der Kaufpreis fUr die verkauften Gegenstände ist sofort zu bezahlen. Bezirksgericht in Celje Abt. I., am 16. Oktober 1885. nrnn JletatiMm Batterien für Taschenlampen Erstklassige Damenschneiderin für Mäntel, Kostüme, sowie jede andere Arbeit, empfiehlt sich ins Haus. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 31277 Spezialwerkstätte für Wasserleitungs »Installationen, Bade- u. sanitäre Einrichtungen und Zentralheizungen G. GRADT ♦♦♦ CELJE, VODNIKOVA ULICA 6 emfiehlt sein releblialUggea Lagrr .u konkurrenzlosen Preisen, kostenvoranachlige bereitwillig. VVVV V9WVVSSW« W« Lia-Schnitte Normalschnitte und nach Mass erhältlich bei Mary Smolniker im Palais der Prva hrvatska Stedionica. Eiqentfimkr. Herausgeber und Schnllleitet: Aranz Schauer tn Celje. — Truck und Verlag: BereW-tbuchdrmlern .Celeja" tn Celje. Für Bit Drallern verantwortlich: Guido Schidio w ßelk*