Wochentliches
Kundschaftsblatt
des
Herzogthum Krain.
Auf das 1775^ Jahr-
Drittes Stuck.
Laybach den 2ite» Fenner-
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In Wirthschaftssachen.
Eine Art Dacher ohne mien Holz
aufzurichten.
ey Gelegenheit des zu besowenden Holzmangels im Herzogthum Kcam machte uns vor einigen Iahren Hecr Kvm<r merzienrath in Tyroll, und Ehcenmieglied unserer Gesetlschaft des Ackeebaues, und dee nlitzltchen Kunste Lohann Zoseph von S^enz L	nebst
nebst anderen gutett Mitteln; um belt Hot;-mangel vorzubeugen, auch eincit Vorschlaq, welcher uns nach einer zweyfachen sehr schrockbaren Feuersbrunst, die wir jungst ver-flossenes Iahre ausgestanden Habe«, sehr vor-theilhaft seyn konnte, wenn wir uns anderst desselben gebrauchen wollen.
Er rathet uns in Erbauung unserer Hauser eine ganz neue hier Landes noch nicht so viel bekannte Bauatt ein, welche aber in Ty-roll fast allgemein gebrauchlich ist. Das be-sondere von dieser Bauatt bestehet m dem: datz man mit Eintheilung dec Wohnung Zimmer, und des ganzen inneven Mauer-weeks solche Vorsicht gebrauche, dap die Abtheilungen, oder Schiedinanern bis in die Hohe des Daches hinaufgefuhret werden, auf welche man in einer erforderlichen Em-fernung/ welche von der Grotze, undSchive-re des daraufruhenden Daches von den Bau-meistern selbst angezeigt werden mutz, etwas
star»
starke, und dicke Tragbaume ohne alien weft
teren Geruste aufsetzet, auf selbe die soge-
nannten Nasteil leget, und auf solche un-
mittelbar die Dachlatten annagelt; woran
die Ziegel eingehanget werden. Diese Team,
oder Dachtragbaumeverbleiben in ihrer vollen
Starke, werden nur abgerindet, und nuc
auf zrvo Seiten, auf dee oberen nemlich,
- wo die Dachrasten Baume ausgelegt werden,
und auf der unteren, wo sie auf die Mau-
ren aufzuliegen kommen, etwas weniges
blat, vder flach gezimmert, urn von dee
Starke des Holzes nichts zu verliehren, und
die Arbeitskosten zu erspahren. Will man
m'cht die ganze Fsache einer Schiedmauee
bis unter das Dach, odec auch fenft vom
©ntttdc auf dick auffuhren, so trachtet em
verstandiger Baumeister in seinem Bauritz,
und Eintheilung solche Maapregeln ;u ge»
brauchen, datz nuc vom Grunde auf in die
Eckzimmer, vder wo es sich am fuglichsten
anbringen laft, datz es nicht zu merklich  ______________________ L	2	falle.
Z-
salle, dickere Mauerpfeiler gefuhret, sodann aber von dem Boden des obersten Stock-weeks viereckich gemauerte Pfeiler, oder Saulen so hoch aufgefuhret rverden, alses die Hohe des Daches erfordert, und auf diese gemauerte Pfeiler ruhen die obbemelten Tragbaume des Daches. Befurchtet man, datz mancher etivas hoherer Pfeiler zu schwach werden durste, so mauert man nach Erforderniff Querbatlme ein, welche selben an verschiedenen Seiten abspreizen. Vor-zuglich aber sollten die Schindeldacher durch-aus abgeschaffet seyn, und statt deren die Dacher mit Ziegeln, oder Schifer bedecket werden, als auf welche Art sehr vieles Holz in Erspahrung gebracht, und zugleich der so sehr urn sich greiffenden Feuersflamnien ein merkliches Einhalt gethan wird.
Anmerkuny.
Wir haben wider diese Vauart nichts anderes, als dieses wenige einzuwenden, dast
wenn
wenn in dem letzten Falle bey hoheren, und
schwacheren Pfeilern die Querbaume in diese
Pfeiler sollten eingemavert werden , selbe
ganz gewitz in wenig Jahren an dem Otte,
wo sie emgemauert find, versaulen, solglich
auch zu dem Ende, zu welchen sie dienen
sollten, untanglich werden. Statt dessen
aber kvnnte man diese Querbaume an die
Tragbaume felbft einpfalzen, und auf svlche
Weise werden sie auch die Pfeiler genugsam
abspreitzen. Das; ubrigens die angesuhrte
Art Hauser zu bauen zur Holzspahrung sehr
vieles beytrage, ist ungezweifelt, dast es
aber auch bey enter Feuersgefahr weniger
schaden konne, beweiset sich aus dem: dast
wirklich drey von unseren Burgern, welche
sich nach der Feuersbrunst, da sie vor 6. Iah«
ren ganzlich abgebrannt waren, etncv ahn-
Hchett Bauart bedienten, bey der lezten aber
zrvar von den Flammen angegriffen, doch
weniger Schaden erlitten haben, da etnec
eineit grosser: Thcil seines Daches errettet B 3	die
die anderen nuc allein das Dach, vhne, datz es tit die Zimmer eingebrannt hat, verlvh-jcctt haben, so bap fie ihren Schaden mit wenigen Unkbsten rvieder ersetzen kvnnten. Freylich hat auch sehr vieles beygetraqen, datz ihre Dachboden gut mit Oestemch oder mit L.egel gepflastert warm : Ein anderes . Hmdemist konnte bey uns vorkommen, rva-rum diese Methode eben nicht so allgen'.ein konnre eingefuhcet m?uben, weil wir noch immer etitrn sehr cj ruffe ti Abgang an Mauer #ttd Dachziegeln haben; doch hvffen wir, Vast auch diesem in Zeit ernes Jahres rverde gesteuecet werden, indem schvn mehrere rvirklich die Veranstallung getroffen haben, sowohl hier bey unserer Hauptstadt, als auch im ubrigen Lande neue Ziegelvfen an-zulegen, datz auch die Baukosten auf dieser Seite um ein merkliches verringert wurden.
Die Herausgeber.
Oekonomische Nachricht.
Linz ben io. Christmonat 1774.
Zur Zeit, -a man glaubte von denMau-sen, welchedie Felder so sehr verwustet haben, gan; ftey zu seyn, sah man eine wunderbare Menge derselben in verschiedenen Gegenden Oefterreichs sich verbreiten. Bishec hat man kein besseres Mittel erfunden, diesem Uebel Einhalt zu thun, als die Kvpfe dec Manse, so wie jene der Spatzen, als eine ©tenet* zu fordem, welche die Bauem zu erlegen sollten gehalten seyn; es ift ihnen ohnedies gebothen, diese schandlichen Thiere zn verfolgen.
Anmerkung.
Man findet verschiedene Mittel wider diese Feinde, wir werden mit nachsten cities dem Publikum mittheilen, nur Schade, Vast wenige davon angewendet werden, vielleicht wurden wik uns wenigstens mit der Zeit §4	da-
davon befteyen konnen, wennwik einenVer-such dam it machen wollten.	1
Die ^erausgeber. patent.
Von der Rom. 2C.
hatten die tit den gefucsteten Graf-^ schaften Gorz und Gmdischka befindliche Kirsyner, und WeitzgLrber mn Echaltung dec Zunftigkeit aus dee Ursache gebetten, weil fie zwac Junge abrichten, jedoch nicht Fceyspcechen, und zu Gesellen focderen, noch anderswo ausgelehrnete Gesellen aus langee als i4- Tage zu sich in die Arbeit bekom-men konnten.
Nun
Nun seyen fie aber mit bt'efent Gesuche uber Bericht dec Gvrzeeischen Landeshaupt-nannschaft, und dec dasigen Kommerzial-Konnnitzion wit so mehr ctit sue allental ab-geiviesen lUDvbcit r als diese/ und andere Kvntnterzial - PrvseAonen in besagten Gcaft schaften den erwunschten Fvrtgang fur sich gelwmmen, ohne dast dee Sett noch eine Zunftigkeit bestunde, solglich feme zurei-chende Ursache vvrhanden ware, solche nun erst vielleicht mit Schaden, und Abbruchdee Industrie einzusuhren.
Um jedoch die Beschwerden, die zu die-sent Zunftgesuche surnemlich Anlatz gegeben, zugleich zu heben, hatten Ihre fats. fvtt. ap. Majest. denen in den Grafschaften Gorz, und Gradischka soivohl dec Zeit als kunftig die Kirschners oder Weibgarber-Profession fur sich treibenden Individuis, die nemliche Befugni§, ivie anderen Fabriks - Unternehr meren ettheilet, datz fte gleich andern ge-L 5	zunft	j
zunfteten Meisteren, Junge abrichten, Frey-fprechen, und zu Gesellen svrdern, auch an-derswo ausgelehrnte Gesellen zu sich m die Arbeit nehmen mygett , ohne Vast dec Geftll, wenn er 6ber 14» Tage daselbst in Arbeit gestanden ware, bey seiner Ruckkehr in cut Land, wo die Profetzion zunftig ist, eine Straffe auszustehen hatte.
. Dieselbe hatte also die diesfallige allec-hochste Willensmeinung denen dort Landes besindlichen Kirschner, und Weitzgarber-Zunften gehorig bekannt zu machen, und selbe ernstgemessen anweisen zu lassen, datz ftc dergleichen vockommende, in den zwoen Graf-schaften ausgelehrnte Gesellen, die sichwegen der daselbst vollstreckten Lehrzeit mit dem Lehrbriefe eines dortigen Meisters ordentlich auslveisen werden, fur rechtmatzig gelehrnte Gesellen annehmen und erkennen, sich abee unter angemessenen Strašen, und besa, rffe-nen Umstanden nach allenfalls gegen Ver-
lu-
lustigung ihrer eigenen Zunstigkeit, nicht etivo beygehen lassen sollen, ctrtert anderslvo ausgelehrnten Gesellen deswegen, well ee int Gorz- oder Gradischkanischen etne kurze oder lange Zeit in Arbeit geblieben ware, mit Strafen zu belegen; massen Jhre kais. kvn. Maj. dergleichen schadliche Mitzbrauche von einem Erblande gegen -as andere fm derlich bey -en Kommerzial - Profetzionen durchaus nicht zu gestatten gedachten; Und es verbleiben rc.
Sign. Wien den irten Lhcistmonat 1774.
Heinrich Rajetan Graf von Blumegen.
Leopold Graf von Rollowrath.
Florian v.Pergenstein.
Stands-
Standes - Echohungen.
.Zu Folge hochsten Hof-Dscret dd. 31. August. & praef. 28. Septenrb. 1774. habeir Lbro fa if. fun. ap. Majest. dem hochwrrrdig hochgebvhrnen Fucsten Herm Rudolph G rasen von Cdling, Eczbischofen zu ©uuj in Er-wegung seiner futtceflichen Eigenschaften zum ivtuHtd). geheimelr Rath emennet.
Vecmog hochsten Hof - Decret dd. lyten Febr. & praef. yten Oktob. 1774. ist dee Johann Bapt. Monari, in Rucksicht seiner sich bey dem so heilsam als nuzlichen Aus-trofnungsgesd)Lste, dann Ekrichtung des Wasser-Kanals in Aquiicja envorbenen Ver-diensten, in dem Adelstand mit dem Praedi* cat von Neufeld echoben ivorden.
Markt-
Marktpreift.
Mittwoch ben iiten Ienner.
Ein Memick, o-er i halben Metzen
Waizen - p Tw. k 128 k 130 k 132 Schorsitzm	-	p	-	- k	98 k 1021	io<
Rvcken -	-	p	-	- k	83 k 85 k	88
Hirsch c - - p - - k 66 k 68 k 71 Gersten - - p - -k-§k--k--^Veisigemischet p » -k--k»-k-s Schwa rzgemischet p - - k 68 k 70 k 72 Haiden -	-	p	-	- k	64 k 68 k	70
Haber ein Star	p	*	- k	1801184 k	190
Sanrstay den I4tm Ienner.
Ein Mermck, oder 1, halben Metzen
Waizen	»	p	$n>.	11271130 f	13a
Schorsitzen	*	P	-	-	k 101 k	104 k	108
Livckev <	-	P	»	-	k 84 k	85 k	87
Hirsch *	-	p	s	-	k 66 k	68 k	70
Eer-
Gersten - -	p	-	-	k	- -	k	» -	k	- -
WeiHgemrschet	p	-	-	k	- -	k	- -	k	- -
Schrvarzgemischet p - - k 67 k 68 k 70 Hai-en - -	p	»	-	k	6z	k	64	k	63
Haber etn Star	p	<	»	k	177 k	182	f	186
Verzeichnift der hier in Laybach in, und vor der Stadt verstorbenen.
Den I4ten Ienner 1775. in der Stadt Niemand.
vor der Stadt.
Gregor. Oschidick, etn Zimmevmeister, in der Kothgasse m Luckanzischen Hause N. 109, alt 73. Fahr.
Den i sten Ienner. Niemand.
DeN
Den i6ten in der Stadt.
Dem Livereebedienten Kreil, seme Tochtec Katharina, auf dem Schabieck in Gollo-btschen Hause N. 58. alt 8. Iahr.
vor der Stadt.
Mathias Franz Resnosnigg, gewester Negi-mentsschulmeister, vox dem Kaclstadte^ thor in Baron Erberischen Hause N. 3. alt 34. Iahr.
Dem Tschecne, Taglohner, feiit Sohn Jakob, auf der St. Petersvorstadt in Preue-rischen Hanse N, 51. alt 6. Iahr.
Den I7ten Ienner.
Niemand.
Den I8ttn in der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
Franz Joseph Klinz, gewester Lhyrnrgus
aus
48	$^=^—*=2$
auf dec Polsna tit Derwufchickischen Hause N. io. alt ?o. Jahr-
Dem Mevcher, burgers. Farber, semeToch-. tec Maria Anna , auf der Polana tit Lhristeinischeit Hause N. ir. alt 3. Wochen.
Den lyten in der 0tadf.
Thomas Jndicher, ettt Bamerantscher am Rain in Dodt.Jugovizifd;eit Hause N. ZZ8. alt 63. Jahr.
Vor der Gtadt.
Agnes Weyckin, cine Kochin, nachst den PP. Discalc. in Karonischen Hau'e N. 19» alt 60. Jahr.
Dem Zimmermann Jamnigg, fern Sohn Thomas auf der Polana tit Wolkenspergi-schen Hause N. y 3. alt 4. Wochen.