Mibacher 3lr. 43. Präni, meration»pr«<«: Im Comptoil ganzj. si >l. haO'i, fi, 5.5,», Ml b<« Zustellung in» Ha»« halbj, s,<» ,i, Vl>« del Post ga»,<, ft, ,5,, halbj, 7 !»<> Freitag, !i1. Februar. Insertionsgtbiil: YUl Ntine 3nser«te bl» ,u < .^ciltn tt lr.. glöhttt pn .^til« « li,: bli öfltren 1879. Amtlicher Theil. ,Der k. k. Landespräsident in Kram hat den "eq>crunasconcipisw, Gottfried Frid rich zum Be zlnslmninissm und den Eonceptspraktieanten Heinrich wriymu Eonrad v. Eybesfeld zum Regierungs-^'»clp,st^l lu provisorischer Weise ernannt. d ^"' l8, ^rlnilnr 1879 wnroe in der l, s, Hof nnd Slants la si ^/'' Wien da? X, Htück des Reichsneselchlcittes. vor ?e»de! ^ '" ^' dculschs» Ansgabe, auKqeqeben mid urv Dasselbe enthält unter ^ ^? ^l'.", Etaatsverlran zwischen Oesterreich'Unqarn und dem ^ c,.°Wcheil Reiche vom II.Oltobcr 1878; " °'c Verordnung des Inftizministeriums vom 8. Februar ^««. betreffend die ^nnieisnng der Gemeinde Etupnlca z>> dem Sprensscl de^ städtisch delegierten ÄezirlsgerichteS ^nmbor in Oializioi. („Nr. Ztg," Nr. 40 vom 18, Februar 1879.) MW mtl icher Tbeil. Zeitungoschau. »wls^/" denjenigen Wiener Blättern, welche noch-desi ^.^ Mission' des nen gebildeten Kabinels und nhn! ^lmui zu den plnlamenlarischen Vertretnngen dat>i ' "ußerl das „Flcmdenblatt" seine Meinung eh//' ^'^ uene Regiernng werde vor allein in „einer der?^" ""b möglichst frnchtbringenden Liquidierung Kiur !^"^' des scheidenden Abgeordnetenhauses" st^, Ochste Aufgabe erblicken. Dazu sei die Hcr-zz)^>. .^Und Pflege eines guten Verhältnisses zur ^weck ^^ Verfassnngspartei erforderlich. Zu diesem bttliii»^ ^^ "^"' ^"ch letztere ihren guten Willen N'üsse "'^ ^" Verhältnissen Rechnung tragen an ^"^ „Tagblatl" uud die „Morgenpost" nehincn ^' l>aß dl^ „^,^. K^liinet ohne Programm vor das inci>. ""^ treten werde. Man tcnnc'sich seit langem, "eu ^"^ erstgenannte Blatt, und habe sich leine llra» ^^lhcilungcn zu machen. Uebrigcns ist te«n Pru-Ni ?/ ""^ "" Programm. „Stillschweigend spricht das fas """ bamit ans. dah die bestehende Vcr-^'"''9 „ geachtet wird. die licsteheuden Gesetze ihre u»d ^^ ,^'wahren; dah man aber, ohne daß Ideen Und ^"ä'vi'en cutwickelt werden, dem Staate vertrauen ^" Gang der Ereignisse abwarten müsse." bebn, "deutsche Zeitung" eifert gegen jede Aus-vung drr Occupation in Bosnien ans noch nicht occnpiertes Gebiet, da Oesterreich zu derartigen Unter« nchmungen zn kapitalsalM sei. Die „3iene freie Presse" vermag sich nicht zu entsinnen, „daß je eil. österreichischer Ministerpräsident unter so lebhaften Ausdrücken der kaiserlichen Huld, Anerlennuiig und Dnutbarteit aus dem Amlc geschieden wme, wie sie in dem kaiserlichen (int-heduugshlNldschreiben a» den Fürsten Adolf Auers«-perg rnlhalten sind." Das „Glazer Vollsblatt" muthiuaß«, daft das Kabinet Stremayr Taafse dci Verfassnngspartei großen Vlntheil bringen könne, salls lehteve ihl Widerstreben gegen die von der Natur fast erzwnngene auswärtige Politik aufgibt. Die „Neue Zeit" betont, daß die Mitglieder des Kalnnels und jene des Abgeordnetenhauses einander kennen, somit auch wissen, was sie gegenseitig zu erwarten haben, nnd erblickt in dieser Klarheit der Sitnation einen Vortheil nach beiden Seiten hin. Die „Grazcr Tagespost" zweifelt nicht an der Verfassungstreue des neuen Kabinets und meint, daß iu Bezug auf die Arbeiten auf dem Gebiete der inneren Politik gleichfalls, wenn auch leine Ver-besscrnng, doch auch keine Verschlimmerung zn bebesorgen sei. Deshalb sieht das Blatt ohne (Enthusiasmus, aber auch ohue Mthlraueu der Regierung des nenen Ministeriums entgegen und gesteht, daß dein heutigen Zustande de» Dlnge kein anderes Ministerium besser entsprechcu würde. Parlamentarisches. Die schou am 3. o. M. eingebrachte Vorlage iu-bitrefs einer Reihe von N achtragslrrditcn zum Budget sin l<^7'.> gelangle in der dienstägigen Sitzung des Abgeordnctcnhanse» zur Verthcilnng.' Im ganzen wird eiil Nachtragscrfoldernis von (i.:j'^7,^^6 fl. begehrt, welchem eme Nachlragsbcdeckung von 425,100 Gnldcn gegenübersteht. Der größte Theil dieses Erfordernisses entfällt auf die Äcittagsleistung für die gemeinsamen Angelegenheiten, ^aut der von den Delegationen genehmiglen Schlußrechnung über den gemeinsamen Staatshaushalt sür das Jahr 1tt78 wurde die BeitragssäMdigleit der diesseitigen Rcichshälste sür letzteres Jahr nnt 79.!jO2.:^7 fl. festgestellt. That« sächlich wurden nur 76.V6?,2W fl. bewilligt, es ist also noch der Betrag von 2.31 i>M« fl. zu bedecken. Ferner war sür l87tt ein Zullübel schuh von '.) Mil^ lionen Gulden präliminiert, während derselbe in Wirt-lichtrit nur 3.8l>0,262 fl. betrug, so daß von beiden Reichshälften um 5.143,73« fl., von Oesterreich allein 3.528,604 st. mehr abgeführt werden muhten. Dieser Betrag wurde den Kassenrcsten entnommen. Im ganzen werden für die gemeinsamen Angelegenheiten 0.137,540 Guldcu nachträglich gefordert. Würden — bemerkt die Rcgieruug iu der Begründung — die Kassenreste fortan mit Zahluugen belastet, ohne daß budgetmäßig eiu iilsatz geboten wird, so würde der zur Führung des Staatshaushaltes als nothwendig erkannte Bettiebs-fond wieder allmählig schwinden. Unter den Nachtrags' forderungeu befindet sich weiter der Betrag von 507,900 Ouloeu als Präliminare für die im seinerzeit eingebrachten Budget nicht enthaltenen niederösterreichischen Staatsbahnen und für die ^inie Krlegsdors-Römclstadt, Am 12. d. M. wurde eine wettere Nachtiags-foroerung von 38,000 fl. für Fortsetzung der Umlegung der Salzburger Reichsstraße zwischen Lieser-hosen und Gmünd eingebracht. Der Budgctausschuß legte dirsertagc seinen Gericht über die Petition des Comites der an der dies' jährigen Ausstellung in Sidney theilnehmendcn österreichischen Firmen behufs Erlangung einer Staals-subvention von 10,000 sl. vor und beantragt, „die Petition werde der Regierung zur eingehenden Prü-sung uud Würdigung abgellelen." Wle die „Budap. 5torr." berichtet, enthält die den Delegationen demnächst zu unlerbreltende Vorlüge, be treffend die Uebel schreltuug des Sechzig-Millionenliedits im Jahre 1878, dlc Forderung aus Ertheilung der Indemnität für die Summe von 40.000,000 fl., nachdem die abgeschlossenen Rechnungen stattgehabte Aus-gabcu vou 106 Millionen Gulden ausweisen. D -icht be- kanntlich im Vorjahre vom Abgeordn. , ,«.' zurückgenommen wurde, liegt heute vor. Der Ausschuß hat bei Wiederaufnahme seiner Verhandlungen zunächst den prinzipiellen Beschluß gesaßt, es seieu die in der Regierungsvorlage enthaltenen Fristen um eiu Ilihr zu verläugcru. Nachdem mittleiweile ein Antrag, die weiteren Berathungen bis zur Bildung einer definitiven Regierung zu sistieren, vom Ausschusse abgelehnt woroeu war, ging derselbe an die Detallvei Handlung über den tz 34 der Novelle (Einschätzung m die Tarif« ausätze). Das Ergebnis dieser nochmaligen Berathung war der Beschluß, daß nunmehr, entgegen den Bestlmmun geu der Regierungsvorlage, im 6 34 der Grundsatz zum Ausdruck gebracht werden solle, es se, dle 6>n ,__________ ---------------------- Feuilleton. ^lera oder auf dunklen Wegen. Roman von Ed, Wagner. (Fortsehmiss.) "Nm^m ^allge trat aus dem Gedränge zurück auf Afn'l -platz, von wo ans er seine Tochter bis zur Ne i.vi ""o noch weiter sehen konnte. Er kam in Wus^"ll' sic im letzten Moment wieder zurück-lveseil s'' ^^ ^"^^ "' " '""^ "^" Sinnen gc-lleaclip l"' ^ " ^'^ ^'"willigniig zu ihrer Rcise ^äitct ,^^^ ^^ »'achte eine rasche Bewegung vor-zu s,^l"s wulle c, s^. ans Ufer znrückrufcn. — doch ^^ Mt! Dns Schiff stieß von, Lande ab, und - lischen ^" 1'^ "'"drehte, fand er sich zwei eng. kemch.,^ ^'tcn gegenüber, welche ihn mit unve'r-Uo»a /, ^iengicrdc beobachtet hatten. Ihre Na-gepräa , '""r b""llch ans ihren Gesichtern aus-"n in,.',""s bei ihn, nicht der Fall war. Er wollte ihn anred>t° "^"'' "^ ^"' "'^ ^"' ^"^ä"dcr einen "^"^"^'^" Sie, Sir; aber da ich in Ihnen ei'Na?H ?ö'"""" linde, möchte ich mir erlauben, Sie ^M,"ber Athen zn fragen." als bm,' Orange "iitwortele Griechisch, sich stellend, ^we er den Engländer nicht verstanden, davon"!" l "'"" ^'^"' damit kommen Sie nicht ru'rr M..!, " bcr Engläilder. ..Ich hörte Sie vor l'sch svr^ ' ""t k'nen. sehr hübschen Mädchen Eng-^'leugnen?' ^""Hm Ihr Vaterland nicht zu „Ich bin kein Engländer, sondern ein Grieche, und habe hier schon viele Jahre gelebt," erwiderte Mr. Strange Griechisch. „Was wünschen Sie von mir?" Die Männer sahen ihn argwöhnisch an. Mr. Strange wartete nicht, bis sie sich von ihrer Ver. wnnderung erholt hatten, sondern ging weiter und fand eiu Boot. welches ihm zusagte. Er laufte es, nahm es sogleich in Äcsitz und segelte heimwärts. Als cr nach dem Ufer znrnckblickte, sah er noch die beiden Engländer, die ihm mit Mißtrauen nachsahen. „Selbst ein unbedeutender Zwischenfall wie dieser kann für mich verhängnisvoll werden," dachte er. „Diefe Reisenden haben nnr dem englischen Konsul, den ich nie gesehen nnd der nie von mir gehölt hal^ ihr Znsammentreffen mit einem Englände,', der seine Nationalität verlängnele, zu erwähnen, um Verdacht zu erregen, der Nachforschungen und möglicherweise Entdeckung znr Folge haben kann. Mein Bild befindet sich ohne Zweifel m den Händen des Athener Poli-zeidirrltors. Die achtzehn Jahre haben mich von einem schmächtigen, knabenhaften Jüngling in einen Mann von mittlerem Aller nmgewandelt; mein Bart nnd meine bräunliche Gesichtsfarbe schützen mich vor Erkcnnnng, aber, — meine Sicherheit liegt allein in der Abgeschlossenheit uud Einsamkeit." Er wandte seinen Blick dem Schiffe zu, welches schon in weiter Ferne dahinsuhr, ..Da rill es vorwärts!" mnrmeltc er, „und mit ihm Ml'iul lleiue Taube, welche ich mit Zittern und Zagen anssende nach einem Oelzweig. Wird sie im wilden Slnrme nnlergehrn? O, mein Gott' Welchem Schicksal geht sie entgegen?" Alexa Strange kam in Trieft an und reiste mittelst der Eisenbahn auf der kürzesten Tour, die ihr Vater ihr bezeichnet, nach Paris weiter, wo sie an einem schönen Septemberabenb ankam, ohne daß ihr auch nnr der geringste Zwischrnfall zugestoßen war. Wenn sie auch mit dem Reisen gänzlich un-verlrant, im Umgänge mit den Menschen ungeübt und mit dem Treibe»! uud Leben in den großen Städten durchaus unbekannt war, so dienten ihr die qenauen Weisungen ihvcs Vaters doch als so sichel' " ' , daß sie sich überall ohne Schwierigkeiten zm> den vermochte. Sie nahm einen Wagen und fuhr nach der Ruc St. Honori, wo ihre frühere Gouvernante, mit der sie noch immer im Briefwechsel gestanden, als Lehrerin in einem englischen Pensionat angestellt wm. Von dieser wurde sie aus herzliche Wc,se aus genommen. Fräulein Ganthier verschaffte Alexa ein<-Begleiterin. Noch an demselben Abend reisten Alexa nnd Mrs. Tomlius, dies war der Name der Dame. nach England weiter. Die Reise verlief ohne bemerkenswerthe Momente, nnd Alexa und ihre Begleiterin kamen am nächsten Abend in London an, wo sie in einem Hotel Logis nahmen. Am andern Morgen wurde Alexa auf ihren Wunsch das Frühstück auf ihr ^immsr gebracht, »nb sie bestand daraus, daß Mrs, Tmnlin« daran thc,I-nähme. , ..Möchten Sie einen oder ein P"" ^ m London verweilen?" fragte Mrs Tom? des Essens, „um die vorzüal.chst"' ^ leiten in Augenschein zu «eh""„/ ^a «vie noch mcht in London gewesen sind. würde es gewch Mer- 37« flußnahme der Steuerträger an der Einschätzung auf ein weiteres Jahr durch Festsetzung der Mitwirkung je eines gewühlten Einschätzungsdeputierten sicherzustellen. Uni aber den baldigen Abschluß der Einschätzungsoperationen in allen Ländern sicherzustellen, war der Ausschuft der Ansicht, daß diese Mitwirkung der Eiu-schätzungsdeputierten nur bis Endc 1879 zulässig sei, nnd daß in jenen Ländertheilen. wo etwa die Einschätzung bis zu diesem Termine nicht vollendet sein sollte, selbe im Jahre 1880 durch die Vezirks«Schützungs-referenten allein zn geschehen hätte nnd längstens bis zum 31. Oktober 1880 zu beenden wäre. In Anbetracht des unleugbar großen Kosten- und Zeitaufwandes, welcher die Grundsteuer - Regelung bisher in Anspruch genommen hat, glaubt der Ausschuß schließlich auch eine Resolutiou in Vorschlag bringen zu sollen, dnrch welche sowol die Regierung als auch die bei der Gruud-steuer-Regeluug mitwirkenden Steuerträger aufgefordert wcrdeu, auf thunlichste Ersparungen ihr Augenmerk zu richten. Dieselbe lautet: „In Erwägung, daß die Grundsteuer-Regulierung bereits einen nnverhältnis-mäßigen Zeit- und Kostenaufwand in Anspruch genommen hat, wird die k. k. Regierung aufgefordert, alle kostspieligen Durchführungsmodalitäten zu uermeiden, sowie auf die thunlichsten Erfparungen bei der weiteren Durchführung ihr Augenmerk zu richten nnd unbegründeten Anforderungen der bei der Durchführnng der Grundstener-Reguliernng betheiligten Mitglieder der Grnndsteuerträger mit Entschiedenheit entgegenzutreten." Die Vorgänge in Frankreich. Das französische Ministerium hat sich, wie man in der Sitzung des A mne st i e - Aus sch usse s vom 16. d. M. erfuhr, nachträglich entschlossen, darein zu wllligen, daß die Amnestie „auf alle Verbrechen und Vergehen ausgedehnt werde, die sich an politische Begebenheiten vor oder nach dem Aufstande vom 16. März 1871. knüpfen", so daß also auch die Pariser Ereignisse vom 31. Oktober 1870 uicht ausgenommen werden. Dieses Zugeständnis wnrde zunächst lmr von den Ministern Le Royer und Marcöre gemacht, die aber erklärten, es im Eonseil durchsetzen zu wollen. Der Pariser Gemeinderath und der Generalrath des Seine-Departements hatten nach der Wahl des Herrn Grcvy zum Präsidenten der französischen Rt'ftubllt beschlossen, dem ueueu Staatsoberhaupte in corpors einen offiziellen Besuch zu machen. Die Präsidenten der beiden Versammlnugen, die Herren Thnlie und Mathc, baten demnach nm eine Audienz im Elysee und erhielten unter dem 13. d. M. folgende Antwort: „Herr Präsident! Ich habe das Schreiben erhalten, in welchem Sie mir den Wunsch anssprechen, mir den Gemeinderath ^Generalrath) uorznstellen. Ein offizieller Empfang der großen Staatstörper wird nicht stattfinden, dagegen wird es mir ein Vergnügen sein, offiziös den Vorstand des Gememderäthes (Ge-neralrathcs) Sonntag den 10. Februar um 10 Uhr morgens zn empfangen. Genehmigen Sie u. s. w. Der Präsident der Republik: Jules Grcvy." Dieser Einladung entsprechend begaben sich die Vorstände dieser beiden Versammlnngen am 16. d. M. früh in das Elysee und wurden sofort empfange. Auf eine beglückwünschende Ansprache des Herrn Thulie erwiderte der Präsident: Dieser Schritt sei ihm sehr schmeichelhaft; er werde alles aufbieten, um der Re< > pnblik bei jedermann Achtung zu verschaffen; unter den gegenwärtigen Verhältnissen sei es nothwendig, große Mäßigung zn entwickeln, da zwar die Städte in chrer Hingebung für die Repnblit unerschütterlich, die übrigen Bevölkerungen doch noch allen Eindrücken offen und leicht zn erschrecken wären; dreimal schon habe man die Repnblil gehabt nnd dreimal sie wie der verloren; man müsse also diesmal nichts unterlassen, um sie definitiv zu erhalten. Das Gespräch nahm dann eine allgemeine Wendung und dauerte noch eine Weile fort, worauf der Präsident der Republik jedem einzelnen die Hand schüttelte und die Gäste freuudlich entließ. Am gleichen Tage empfing Gambetta im Palast Bonrbon die Delegierten des Wahlcomitcs drö 20. Arrondissements, dle ihm zu seiuem Avancement als Kammerpräsident Glück wünschten. Gambctla antwortete mit einer Rede über die politische Lage. Vr erinnerte daran, wie er mit seinen Wählern vor zehn Jahren die politische Arena mit dem Programm betrat, die Republik zu gründen und sie fruchtbringend zn machen. Der erste Theil sei vollendet. Auf den zweiten Theil dieses Programms müsse man jetzt die größte Anfmerksamkeit richten. Die Reformen seien bekannt. Freilich könne man fie nicht mit einem male durchführen, und mau sei gezwuugen, sich mit dein erreichbaren Fortschritt zu begnügen. Die Schwierig leiten, die sich der unmittelbaren Einführuug der Reformeil entgegenstellen, kommen nicht vom Geschrei uild vom Gezänk der besiegten Parteien, die man verachten könne; sie kommen daher, weil sich die republikanische Partei erweitert habe, weil sie die Nation geworden sei, deren weiser Mäßigung man Rechnnng tragen müsse. Die öffentliche Unsicherheit in Paris ist am 17. d. M. auch im Abgeordnetenhause zur Sprache gekommen. Herr von Mm cine erklärte, die Berichte der Journale seien übertrieben, er halie jedoch die nöthigen Anordnungen getroffen. Es heißt, die Regierung beabsichtige, alle Dienste der Polizeipräfectur vollständig umzubilden und diese Verwaltung auf ganz neuen Grundlagen aufzurichten, namentlich die vielen in derselben eingenisteten Ueberlieferungen anderer Zeiten abzuschaffen. Diese schwierige Mission würde Herrn Albert Gigot anvertraut werden, dem man Oen Titel Minister der öffentlichen Sicherheit geben will. Zur Orientfrage. Wie aus Konstantins pel vom 18. d. M. gemeldet wird, hat der Sultan das vom Fürsten von Montenegro anläßlich der durchgeführten Regelnng der Grenzfragen an ihn gerichtete Äeglückloünschungs-telegramm in ebenso höflicher als freundschaftlicher Weise telegrafisch beantwortet. Der am 9. Februar in Koustantiuopel eingetroffene Gouverneur des Libanon, Rustem Pascha, welcher von der Pforte znm Generalgunvernenr von Ostrumclien designiert ist, soll sich in den nächsten Tageil nach Philippopel begeben, um sich der dortigen internationalen Kommission vorzustellen. Wie man aus Berlin schreibt, sollen die Bedenken des Prinzen von Battenberg gegen Annahme der bulgarischen Fürstenkrone beseitigt sein, und essant für Sie sein, eine Fahrt durch die Stadt zu machen." «Ich danke Ihnen," erwiderte Alexa. „Ich muß so rasch wie möglich weiter reifen." „Mein Wohnort ist in Lancashire," sagte Mrs. Tomkins. „Ich werde morgen Abend zn Hause erwartet; doch kommt es nicht darauf an, wenn ich einen oder zwei Tage länger bleibe. Ich kann Sie begleiten, wohin Sie zu gehen wünschen." „Ich gehe nach einem kleinen Nadeort in Eorn-wall, acht oder zehn Meilen von Penzance an der Seelüfte," sagte Alexa. „Das Dorf heißt Mont Heron." „Ich habe davon gehört," entgegnete die Frau. „Jedermann sprach vor Jahren von dem Orte, als das große Drama von Montheron in ganz England besprochen wurde. Aber die Berühruug solcher Sachen ist nicht passend in Gegenwart einer jungen Dame wie Sie sind. Das Dorf Mont Heron ist sehr hübsch und im Summer sind viele Fremde dort. Da wir jetzt im Oktober sind, wird dle Luft dort vielleicht Ihnen dienlich sein, im Winter aber ist sie zn scharf, fürchte ich. denn Sie fehen sehr zart aus." „Wenn Sie mich nach Mont Heron bringen können, würde ich Ihnen zu Dank verpflichtet sein, Mrs. Tomkms," sagte Alexa in ihrem gewinnenden Tone, der alle, dle nut ihr zusammenkamen, sogleich für sie einnahm. „Ich muß dorthin, aber ich möchte nicht gern allein dort ankommen, ohne Begleitnng. Wenn ich erst dort bin, kann ich mir leicht eine Dienerin nehmen." „Ich gehe mit Ihnen," erklärte Mrs. Tomtins bestimmt. „Wir wollen den ersten Zug benutzen, dann tonnen wir vielleicht heute abends in Mont Heron sein." Sie erkundigte sich nach dein Abgang der Züge und erfuhr, daß es die höchste Zeit sei, um den Schnellzng der Südwestbahn zu erreichen. Sie bestellte sogleich einen Wagen, während Alexa die bis zur Ankunft desselben übrige Zeit benutzte, ein paar Zeilen an ihren Vater zn schreiben, ihm ihre Anknnft in London und die Abreise nach Mont Heron unter dem Schlitze einer Frau, welche sie von Paris aus begleitet hatte, mittheilend. Der Brief wnrde auf dem Wege zum Bahnhof in einen Briefkasten gesteckt. Eine Stuude später befand sich Alexa wieder in einem Wagen erster Klasse und fuhr ihrem vorlänfigen Bestimmungsorte zu: dem Orte ihrer Gebnrt, der Heimat ihrer Vorfahren, dem Schlöffe, wo ihr Vater so glücklich gewesen und so viel gelitten hatte nnd wo ihr Onkel auf so räthselhafte Weise ermordet worden war! Würde es ihr gelingen, dieses Räthsel zu lösen? Sie hatte eine Aufgabe vor sich, vor wel cher ein Mann zurückschrecken mochte, der mit der Enthüllung von Geheimnissen vertraut war, — und sie war nur ein schwaches, unerfahrenes Mädchen! Hatte fie sich zn viel zugetraut? Würde sie Verderben über sich selbst nnd ihren Vater bringen, den Sie mehr liebte als ihr eigenes Leben? Oder würde ihr die Liebe die nöthige Kraft und der Helbsterhaltnngstrieb die nöthige Umsicht verleihen, um alle Hindernisse zu überwinden und sie znm Siege zu führen? Die Be^ autwortung all' dieser Fragen lag tief im Schoße der Zilkunft verborgen, nud nur die Zeit konnte den Schleier lüften,' den Alexa schon jetzt vergeblich zn durchdringen suchte. ' (Fortsetzung folgt.) hält man die Wahl desselben für durchaus geficher. Der Einfluß, der die Scrupel des Prinzen beseitigt, sei ans russische Kreise zurückzuführeu. Es schenie sichere Aussicht vorhanden, daß die Siguatarmächte die eventuelle Wahl des Priuzeu anerkennen weidei'. Auch die Zustiminuug der britischen Regierung lM man für zweifellos, wenn dieselbe auch Anstand tragcil würde, irgendwelche Erweiternng der Macht des Fürsten .von Bulgarien über die ihm im Bellliiel Vertrage gemachten Zugeständnisse zu billigen. Zwischen der Pforte uud der Bevöltenmg vox Samos droht ein ernster Eonflict auszubrecheil-Der constitutiouellc Vertretungstörper von Samoe hat in geheimer Sitzung die Absetzung des Fürsten oou Samos, Photiades Bey, ausgesprochen nnd «on diesem Beschlusse deu Grußvezier uud die Botschaft" Frankreichs, Englands und Rußlands mit dein ^ suchen nm Erneullnng eines neuen Fürsten in 5len!u< nis gesetzt. Wie es jedoch den Anschein hat, ist di Pforte nicht geneigt, den Befchluß der samiotische» Nationalversammlnng anznertennen. Voll verschiedenen Seiten tancht die Nachr'E auf, die österreichisch - ungarische Regierung habe N iii der Arab-Tabia-Frage gegen Rnmänien ^ die Seite Rnßlands gestellt. Dem gegenüber ertlatt das „Fremdenblatl", nnfs positivste versichern Z" können, daß das Wiener Kabinet nach wie oor a»«! dem bereits wiederholt skizzierten Standpunkt steh'' Oesterreich.Ungarn erkennt nicht blos an, daß lN Ansprnch, welchen Rumänien auf Arab-Tabia erlM berechtigt ist, sondern es gwt auch zu, daß der UM' rester Regiernng, als sie an die Einrichtung ^ Grenze ging, nlcht wohl zugemuthet werden toinl^ die Dcmarcalionslinie nach den Vorschlägen der ^ norität der enropäischen Kommission zu ziehe»., .^ diplomatischen Vertreter Oesterreich - Ungarns ^ sich überall in diesem Sinne ansgesprochen ^ .^ Andererseits aber versteht es sich von selbst, daß 5M ^ 4'eich-Ungarn alle5 vermied, was geeignet schien, "^ zwischen Rnßland und Rumänien ausgebrochtnen ^' flut noch zn verschärfen. Im Gegentheil war es " Pflicht unserer Regierung, ihren Elnflnß mlszul"^ niil ein friedliches Arrangement anzuvlihnen, lu/l") der verletzten militärischen Empfindlichkeit Rnßla"" geuügeleistete, ohne den Interessen Rumäniens ei. gegen zu sein. Iu Bntarest dürfte darüber «>"! weniger ein Zweifel herrschen, als der von Oesterren) Ungarn lancierte Vermittlungsvo, schlag, Arab - ^"v sei von den Rumänen zu ränmcn, wogegen fich '^^ land zu verpflichten habe, das streitige Gelmt glcic^ falls nicht vor der Entscheidung der Mächte, der W das Petersburger Kabinet zu fügeu versprochen y^ zu besetzen, des vollen Beifalls oer runlanijchen ^ gieruug erfreule. Uebrigeus ist zu hoffen, daß " Butschafterionferenz ill Konstantinopel aus der Ael ruhigung, welche die Angelegenheit hervorgerufen!) und »miner wieder anfs nene erregt, VercmlassU'u nimmt, ihren Spruch zu beschlennigen. Die „Pol. Korr." vom 18. d. M. bringt übe den russisch-rumänischen Eonflict na<9 stehende Einzelheiten aus Bukarest, welche aber osse bar einem früheren Stadium dieser Differenz ^ , gehören: „Gestern abends ist vom rnnlänischen ^ sandten am Hofe von St. Petersburg, General 3 . Ghita, ein Telegramm des Inhalts hier eingelaW^ daß Kaiser Alexander auf dem am Abende lwly stattgrfnndenen Hofball seinen (des rumänische» >, sandten) Gruß unerwidert gelassen habe und kalt lautlos an demselben vorübergeschritten sei. Äl^v" ' nachdem der Kaiser einige Schritte vorwärts ge>nie wenn Rußland mit Waffengewalt gegen die d"ö ,^, rumänische Besatzung von Arab-Tabia eMim ,,, würde. Doch zweifelt man nnd namentlich '" '^ ziellen Kreisen, daß Rnßland gerade heutc z> ^. solchen „Wnffenthat" schreiten werde, wett au/ ein Schuß auf das Eulennest bei Silistria tue ^ ^„ rubel anf allen Märkten Europa's noch um ^"' ^e nicht mehr Perzent herabsetzen würde. T>le m"'" ^ Lage ist eine äußerst schwierige. In der ^ »77 unterrichtete Personen wollen wissen, daß unsere lei- ! tenden Staatsmänner, als sie zur factischen militärischen ! -oejttzung von Arab-Tabia schritten, ohne die Contro- , Verse um jenen Steinhaufen der Entscheidung (5u- . ropa^s vorher unterbreitet zu haben, den bekannten j «spruch des Filrsten Aisinarck sich zur Lehre dienen ! "Hen: ^ll^^i l'u^i^oillo«." Nun sieht man aber ' sreNlch e,n, daß Rnßland ,lns gegeniiber sein Latein auch mcht vergessen hat und sagt: „^>u(>(! licot <1ovi, Aus Ällkarest wird ferner geschrieben: „Das Budget oer Dvbrndscha für das Jahr 1879 wnrde "» Ädnnnistrationswege festgestellt. Nach demselben !"d die Einnahinen auf 3.2!>0,000. die Ausgaben M»n aus 3.i l5),l,1ii ^rams fir.iert worden, so daß m>ch em Ueberschusj von 134,487 Francs resultiert, ^e Detailziffern der Einnahmen im neuen Lande NW gewlh nicht nniuteressant. Die direkten Steuern ve rag«.,, 3(^,000 Francs, nnd zwar die Erwerbstcncr ^,()<^,, die Orniidsteuer 100,00»), die Spiritnosen-^cenz I00,0l)0 Francs. Zu den indirekten Stcnern llesern dle Mauth Zunahmen 2.000,000. die 'Tabak-M ^00,<,0<)^ die ^leinpelgebühren und die Taxen sur Spirituosen je 5>0,000 Francs." HcWsueniqkeilen. Der Bergwerksbetlieb Oesterreichs l«77. . ., ^^lü kürzlich ausgegelieue dritte Heft des „Sta- 'Wschen Jahrbuches des f. l. Aäerbannlinistcrinuls ^,, l^77" cuthält den zweiten Theil der Bergwerks ^ustit, nämlich: die räumliche Ausdehnung des ^MUles, die wichtigsten Einrichtnngen beim Aerg- ^"lsbttlicbe, den Arbciterstand, die Äerilnglnckungen. ^ -üruderladeu nnd Bergweilöabgaben. In ganz "M>reich bcstaiiden mit Jahresschluß 1877 im ganzen <^V i^reischülfe, um 3"84 weniger als im'Jahre d./<; ^^ >6"l)l der Privatfreischnrfe ist im Lanfe <>v ^"hres von 171! ans ll,<)0 gesnnlen. Die mit ^^chliih 1^77 z„ill Bergban' verliehene Fläche der '!?< ^"''^^ Hetären, nnd zeigt sich eine Vermehrung H ^^wertsmaszen um 1203 4 Hrllaren. Zu diesem wül ^ ^"^ '"^ b" Privatbergbau beigetragen, bei tc,ls?'" ble Äergwertsmaßen-Fläche uui 10^9 Het- Hrsi» ^enonnnen hat, während bei dem ärarijchen ist ^ ^"k Abnahme von 425> li Hektaren eingetreten ^^^,^,^angs der Fmderelsenbahnen betrug 1.(>4?,2.',2 und ,. ^' ^" Grube nnd <;:')0,:'i4.'> Meler über Tag. Ulli57^'ch '"' ^""^" "'" ^Uliahme gegen 187i'> 47^ sü5 Bieter. Die Länge der Holzbahnen betrng riim? '^ ^"" und war um 37.787 Meter gc- zu^ ' „als 1870. An Dampfmaschlne,, bestanden: ^."Urderung 407, zur Wasserhebnng 437. znr w.^uug und Wasscrhebnng Il7, im' ganzen 19 ^ als i^7»i, und ^' ^"^ Oesterreich standen bei den Vergban-Ij,, 'puttenunternehmnngen (mit Ansschlnß oer Sa-in .^'^^ Männer, 0399 Weiber nnd 2313 Kinder. Vidu " "^" 91,834 Arbeiter, d. i. um 407 Indi-iln ^'.^^' li'l, Perzent weniger in Verweuduug als dr.V" '"^;. Die Abnahme »st nnr in der Anzahl 0s.,,^a»ner. nnd zwar nm »44 (d. i. 1 Perzent) e,n< dcr^"^ während die Anzahl der Weiber um 98. jene l> "»'der n,n 275) zngenmnmcn hat. Bei den k. k. Sa-^" waren ^820 Albener, und zwar 1720 Männer 144^" Aergvauen, 3992 Männer, 1»!00 Weiber nnd schvc ''Dulder bei de» Sndwerlen nnd Seesalinen bc-^'ugt.^Dcr Arbeiterstand bei den Salinen hat sich hql, , ^'ldividn?,, vermehrt. In ganz Oesterreich " " Nch lln Jahre 1877 nnr 304 Vernnglückilugcn l^'l'"' lwu denen 144 tödllichc und. 100 schwere v,.,,,.'„Durch schlagende Wetter sind nnr l> Arbeiter ""'gluckt, also 27 weniger als 1870. davu. " ^ahresschlnsse bestanden 374 Arnderladen, sm„,,. ^'' bkn Salinen; erstere hatten einen Ge-r. Nlvrrmögeusstand von 7.0l)2.!622 fl,, was einen A""chs von l!^5>.425> fl. ergibt. Das Vermögen der ^/!"kn-Br»derladcl! belief sich anf 330.804 fl., nm tr'll'a '' ^' '"^I^ "^ ^^' ^" ^"".^ Oesterreich be-^en die eingehobenen Äergwertsabgabcn 0:i0,i)10 sl. :^,? lr., „nd zwar: an Einkommensteuer (>80,5iU! fl. ^'s/., an Maßengebühreu !^2.70l fl, l>l kr., an a,, M>1gMhrcn 123.296 fl. 4 kr. Hicnach wurden 1l)-2?!u ''''"lstcner nm 132.231 fl. 74 5 kr. oder '^ f,- ^"ä"'t weniger, an Maßengebnhren nni 0341 fl. u>» n^ «"' ^"elit "'^)r' an Freischnifgebnhren "lso j l' ^ sl. 87 5 kr. oder 7 77 Perzent weniger, hjcn, /^uzen nln 13«,280 fl. 30 kr. oder 12 70 a"" Weniger als im Jahre 1870 eingehoben. baarl« ^ ^'lb""e Hochzeit des Kaiser, ""»arises n^" VerwaltungSrath des üsterreichisch-^hr!«e, ?i ^ ^nt zur Feier dcr fimfundzwauzia.-v»n ^' ^""'"hlllilg unseres Kaiservaarcs einen Betrag "us d^'p ^^'^"^ ^"^"' ^"^' ""^ Stiftung bestilumt, ^lche . ' -^"breöerträguis Matrosen nud Arbeiter, ^dalid '.. ^'"'^ ^"' ^''sellsch^st uer.mMclten oder ^wurde». unterstützt werden sollen. ^"8^,.!..^'^"^^'scher Lehrertag,) Anden ^'chische i7"' "'" in Wien ein allgc.nciner üster. ^ "hrertag abgehalten werden, zu welchem die Wiener Lehrerschaft sich allmählig rüstet. Am 0. b. M. > ,vurde bereits die Constitnieruug des Ortsausschusses,! am 10. d. M. die Constitnierung des Festcumitis vor-zenomme»«. Von den Themen, welche vor dem Lehrertage zur Verhandlung kommen werden, ist bis jetzt die Gründung rincs allgemeinen österreichischen Lehrerbundes be-lannt geworden. — (Bcranger - Denkmal.) Unter dem Vo»> sitze Victor Hugo's hat sich in Paris ein Comite zur Errichtung eines Biranger Denkmals gebildet; eine Subscription soll zu diesem Zwecke am 1. März eröffnet werden, — (Ein gestohlenes Meisterwerk von Cellini.) Das Generalpolizeikommando zu Lissabon theilt der Wiener Polizeidireetion mit: „Am 2K. v. M. wurde ans dem königlichen Palais zu Lissabon ein silberner Dolch, ein Meisterwerk Benvcnuto Eellini's, gestohlen. Den Griff de? Dolches bildet ein auf einer Fledermaus stehendes Skelett; die Augen der Fledermaus sind von Rubinen, und die ganz offenen Flügel bilden das Stichblatt, Auf der Rückseite der Waffe befinden sich die beiden Buchstaben U, 1). in Diamanten und anf der Scheide die Gravierung verschiedener Fi-gürche», lleine Dämonen vorstellend, die zum Abgrunde niedersteigen." — (Die russischen Kriegskosten.) Der Bericht des russischen Finanzininisters vom 13. v. M. enthält folgende Daten über die KrieaMnslagen Rußlands von 1870 bis 1878: Die Kriegsvorbereitunarn Rußlands begannen bekanntlich zu Ende des Jahres 1870, u»d wurden zu diesem Zwecke im Jahre 1870 und im Laufe des Jahres 187? im ganzen 471.590.000 Rubel assigniert. Von dieser Summe wurden verausgabt: fiir den Geldlohn 49.070,010 Rubel, für Kleidung, Spitäler und ^azcnethe 40.947,500 Rubel, für Proviant l28.040,0W Rubel, für Fourage 04.530.318 Rubel, für Transport, Fuhrwesen nnd Vorspann 55.302.5Ü3 Rnbcl. für Truppentransporte auf Eisenbahnen und Kommandierungen 24,870.577 Rubel, für Pferde-Aükanf 13.889.3,^8 Rubel, für Complettiernngen der Festungen. Batterien. Parks und Flotte 10.730.04 l Rubel, für Waffen 5.188.343 Rubel, für Straßenbau 23.249.3lil Rnbel, für Munition 7.942.147 Rubel, für Gefchütze 7.247,272 Rubel, für Ingenieurbedürfnisse und dergleichen 4,005,250 Rubel, für Medikamente, chirurgische Instrumente. Verbandzeug und dergleichen !.901.005 Rubel, für Artillerie- und Flottenbedürf-nisse 2 522.124 Rubel, für Schiffsanlauf nnd Miethe 1.572.809 Rubel, für Errichtung von Minen. Schiffs-avparatcn und dergleichen 780,044 Rubel, für Formierungen von Marfchkommandos. Pferdetransport, Ansstellung von Remonten u, dg', 9.104.7.>4 Rnbel. für verschiedene Militärbehörde» 78 ».014 Rubel, für außerordentliche Auslagen der Oberkommandanten und anderer Chefs 1,039.000 Rubel, für Belohnungen und Unterstützungen 2.187,007 Rubel und für die Erhaltung des kaiserlichen Hofes im Hauptqnartier 2.452,487 Rubel. Im ganzeu betragen bis 13. November 1878 die Kriegs-tosten 887.(M».000 Rubel. — (Eine Hinrichtung.) A„K Nürnberg wird unterm 14, d. M. geschrieben: Auf der nördlichen Bastei hinter der Frohnvefte am Pegnitz-Ufer fand hente früh um 8 Uhr die Hinrichtung des wegen Ermordung seiner leiblichen Tochter vom Schwurgerichte am 20, November v, I, zum Tode verurtheilten Taglühners Georg Ulherr von Malmsbach statt. Es ist dies jenes Scheusal, welches sein 7'/,jährigcs Töchterchen mißbrauchte und ihm dann in» Walde bei Gibitzenhof den Leib aufschnitt, zwölf Stunden später das »och lebende Kind nochmals mit Messerstichen verletzte und anf diese Weise den unter unsäglichen Schmerzen erfolgten Tod des armen Mädchens veranlaßte. Infolge dieser schaudererregenden Details waren es anch nnr wenige Stimmen, welche sich hierorts gegen den Vollzug des Todesnrtheils aus» sprachen, im Gegentheile wnrde seit zehn Tagen auf allen Äierbänlen von nichts anderem als von der bevorstehenden Hinrichtung gesprochen, und zwar meist in znstunmendem Sinne. Den gesetzlichen Vorschriften gemäß wurden außer den vorgeschriebenen 24 Urlunds-personen nnr eine kleine Anzahl von Angehörigen des Richter, und Aerztestandes, dann noch einige Vertrete! der Presse zugelassen. Der Verurtheilte erschien zehn Minuten nach 8 Uhr auf dein Hinnchtungsplatzc, unt zwar war er fo vollständig schwach und gebrochen, daf ih» die beiden Scharsrichtergehilfen förmlich schleife, mußten, Die letztere» sowie der Nachrichter Schelle, von München befanden sich in gewöhnlichen schwarze, Zivilanzügen mit Ueberziehern, der Delinquent truz gleichfalls seine eigenen Kleider, doch war ihm dei Nacken vollständig entblößt. Ulherr wurde znnächst au einen Sluhl vor die Gericht^lommissiun gesetzt und ihn dnrch de» Actuar eine kurze Darstellung seines Ver brechens und der Urtheilstenor verlese», wobei de' Delinquent mehrmals mit Ohnmachte» kämpfte, die jedoc! dnrch ihm eingeflöftle stärkende Tropfe» alsbald wiede beseitigt wurden. Nachdem der Vollzngslommissär oei Stab über ihn gebrochen und der Geistliche ei» kurz?! Gebet mit ihm verrichtet, wurde der häuderingende De liiiqllent gefesselt und ihn» die Augen vcrbnnden. Als dann ergriffe» ihn die beiden Gehilfen und fchleppte, ihn an die bisher durch einen Vorhang verborgen ge wcjene Guillotine, schnallten ihn an das Brett, dabselb ippte um, nnd im nächsten Augenblicke trennte das au> iner Höhe von 3'/, Fuß herabfallende Veil mit einem mithin vernehmbaren, dumpfen Schlage den Kopf vom stumpf. Ein abermaliges Gebet schloß die Procedur, >ie vom Momente deb Angenverbindenk biz znm Ende >ur 1'/, Minuten gedauert hatte Außen hatte sich ine kolossale Menschenmenge angesammelt. dl> jedoch lbsolut mchtö sehen tonnte, da der HinrichtungSplatz nit Brettern verschalt und sämmtliche Zugänge und Umgebungen militärisch abgesperrt worden waren. — (Ein Zahnstocher in der Leber) Wir oaren — schreibt Dr. K in der „Allgem. Wiener Mebiz. Ztg." — Augenzeuge der hochinteressanten partiellen Itetroskovie im Prager pathologisch-anatomischen Hdr« aale, bei welcher in oer Leber eines auf dcr Abtheilung >eS RegierungSrathes Professor Iaksch an Phthisis zu-zrunde gegangenen Säufers ein 9 bis 10 Zentimeter anger, an beiden Enden zugespitzter Zahnstocher zutage ^fördert wurde. An der Oberfläche des linken Leber-appenö sah man eine wallnuhgroße Geschwulst, die stark luetuicrte und nach ihren weiteren Charakteren sofort lls Absceß diagnosticiert wurde. Das Colon war an >er hintern Fläche der Leber, entsprechend dem au der Lorderfläche befindlichen Äbscesse, verwachsen, und bei genauerer Präparierung sand man in diesem Darmftücke inch eine Fistelüffnung. welche mit der yll-- 5^'!e in Verbindung stand. Nach Spaltung des lug ?!» Zahnstocher in feiner ganzen Gravität zutage. -um Abend wanderte das ganze Schaustück in die Gesellschaft deutscher Aerzte. fokales. — (FZM. Baron Kühn.) Se. Excellenz der Herr Landesloininandierence FZM. Baron Kuh», hat >ich vorgestern nach Wien begeben. — (Ernennungen.) Der RegierungSconeipift Herr Gottsried Fridrich wurde zum Bezirlskommissär llnd der Eonceptsprakticant Heinrich Freiherr Conrad )on EybeSfeld zum provisorischen Regierllngsconcipiften rnannt. — (Vudgrt für Idria.) Der BndgetauK. ichuh des Abgeordnetenhaus,'» hat in seiner vorgestrigen Sitzung nach dem Antrage des Referenten Äbg, Ritter ^»ei der Post „Berg ireetion i» Idria" das Ordinarium mit 580.lX)0 fl. das Extra-Ordinarium mit 20,250 ft. >l»d die Gedecknng mit 923,750 st. im Sinne des Präliminares in das Budget des Ackerbauminifterinms eingestellt. — (Aus der train ischen Landwirthschaftsgesellschaft.) Der Ccntralausschuß der krai» nischen Landwirthschaftsgesellschaft hat in seiner letzten Sitzung vom 10, d. M, zu Mitgliedern des Tomites, welche die anläßlich der bevorstehenden silbernen Hoch« zeitSfeier Ihrer Majestäten namens der lrainischen Landwirthe zu überreichende Adresse zu versassen haben, die Herren: Präsident Baron Wurzbach. Sekretär Dr, Blei-weis und Eentralausschuh Dr. Pottular, ferner zu Mit' gliedern des Comites zur Abfasfung der Petition um Aufhebung des Instituts der Steuerezecutoren die Herren Centralnusschüsse Dr. Maximilian Edler von Wurzbuch Tannenberg und L, Robii' gewählt, — Bezüglich der Bildung einer eigenen Pferdeznchtseetion. welcher die Geschäfte der im Jahre 1878 aufgelösten k, f. Landeslommission für Pferdezucht zufallen, hnt der ttentralausschuß. einer Mittheilung der „Novice" zufolge beschlossen, der l, l, Landesregierung mitznlheilen. daß sich dcr gesammte llentralansfchuß als Section für Pferdezucht co»stitniert hat, und daß der engere Aus fchnß dieser Section ans den Herren: Baron Wurzbach. Seunig. Murnil. Dr. Ahazhizh und Dr. Vleiweis besteht. Unter cinem wurde beschlossen, zur Bestreitung der Regie-Anslagen um Bewilligung einer Staatssubventiou per 100 st. einzuschreite» — (Irrsinnig geworden.) Die Gattin des hiesigen Postbeamten Herrn G. ist vergangenen Mittwoch irrsinnig geworden. Die unmittelbare Ursache der Gei-stesstiirung soll die vom einem hiesigen Gewerbsmanne am selben Tage vorgenommene Pfändung nnd Trans-scrierung ihres Mobiliars gewesen sein. — (Durchs Fenster gestürzt.) Gestern um '/, I Uhr nachts kam der beim hiesigen l. l. Landeszahllnntc bedienstete Amtsdienrr Slivnr. welcher im Gebäude des l, l, Steueramtes am Rain wohnt, im trunkenen Zustande nach Hanse. Der Hausmeister des Gebäudes öffnete ihm, woranf er sich in seine Wohnung im zweiten Stocke begab. Nach wenigen Minuten hörte der Hausmeistcr einen fchwercn dumpsl-n Fall, nnd es erschien auch sofort die Gattin d> mittheilte, daß ihr Man» durch das ., , ' des zweiten Stockes in den Hof gestürzt sei. Sllvar hat sich hiebei schwer verletzt, nnd ist wenig Hoffnung, daß cr genesen wird. — ( Verunglückt er ^ !er> Als am 10. d M. nachmittags bei, ,.,c»iisch"> Poslznges in die Südbahnstation Äutllio drl dort den oeurwnbten Stationsches vertretende Sekretär des »er-lehrschefs dcr obcritalicnischen Nahn in Udine den ^ Päckswagen besteige» wollte, glitt cr beim Sprunge an, das Lausbrett aus und fiel °..f die Schienen D Räder vo» v.er Waggons des Zuges, welcher noch n Bewegung war. gingen ih'» »">" ^e Iuhe. Neyewt »78 wurde mit dem nächsten Zuge nach Wien überführt, wo man ihm im Spitale einen Fuß abnähn», während für die Herstellung des zweiten noch etwas Hoffnung vorhanden ist. — (Vergiftet.) In Hraftnigg ist am 14. d. der Bergarbeiter Medved, ein bekannter Arsenikesser, an Gift gestorben. Wahrscheinlich hatte er eine zu große Dosis Arfeuik zu sich genommen. — (Neuer Provisionssatz bei Bankanweisungen.) Die österreichisch-ungarische Bank hatte bisher in ihrem Auweisungsgeschä'fte die Provisionssätze nach einem Tarife auf Basis der jeweiligen Entfernung bemessen. Durch die in jüngster Zeit vorgenommene nicht unwesentliche Aenderung des FahrposttarifeK sah sich die österreichisch-ungarische Bank veranlaßt, auch ihrerseits eine Revision des Tarifes im Anweisungengeschäfte vorzunehmen, welche insofern einen prinzipiellen Charakter in sich hat, als nicht mehr die Entfernung, sondern ausschließlich die Höhe des Anweisungcnbetrages zur Basis des Provisionssatzes dient. Vom 1. März ab tritt laut des vom Generalrathe in der jüngsten Sitzung gefaßten Beschlusses der einheitliche Provisionssatz in Kraft, wonach die Provision ohne Unterschied der Entfernung zwischen den betreffenden Bankanstalten mit ^/, kr. ü. W. von hundert Gulden des angewiesenen Betrages normiert ist; sollte hienach die Provision für eine Anweisung den Betrag von 5 kr. nicht erreiche,», so ist der Minimalbetrag vou 5 kr. als Provision zu entrichten. — (Oesterrcichischer Tonristentlub.) Bei der kürzlich stattgefundenen 10. Jahresversammlung des österreichischen Touristenllubs wurde eiu abermaliger Auffchwung des Klubs constatiert. Die Vesammtein-nahmeu im Jahre I87Ü betrugen 15.927 fl. 78 kr. ö. W., die Gcsammtausgaben 14,318 fl. 32 kr. ö. W. Die Mitgliederzahl ist von 2(X)li auf 2580 gestiegen, und bestehen gegenwärtig Scctionen in Aaden, Eisen-tappet. Gmunden, Mauer, Wieuer-Ncustadt und Windisch-garsten. Beschlossen wurde für das Jahr 187i) die Erweiterung einer Alphütte auf der Schueealpc zur Unterkunft für Touristen, die Errichtung einer Unter« lnnftshütte auf der Hohen Veitfch, Markierung der Wege auf den Schneeberg und die Raxalpe sowie in den Umgebungen von Wien, namentlich bei Weidlingan, Hüttcl^urf lc. Für alpine Bantcn, deren Schöpfungen sich namentlich auf Stuhleck, Schnceberg Naxalpe, Zier-bihtogel, Großer Priel, Grintovc und Trig lav vertheilen, wurde im abgelaufenen Deccnnium die Sunnne von über 40,000 st. verwendet, wovon auf das Jahr 1878 6400 si. entfallen. Die Pleuarversammlung genehmigte den Voranschlag und die Pläne für den projektierten Neubau auf dem Schnceberge und ratificierte auch den Beschluß des Ausschüsse», zur theilweisen Deckung der Kosten beim Eintritte in die Schutzhänser am Schneeberge nnd der Raxalpe von Mitgliedern 10 kr., von Nicht-Klubmitgliedern 60 kr. zu erheben. Ebenso wurde ein neuer Entwurf der Geschäftsordnung accefttiert. Ein weiterer Beschluß wurde dahin gefaßt, von nun an einen bestimmten Theil der Ostalpen als eigentliches Klubgebiet zu bestimmen und selben siste-matisch in touristischer und wissenschaftlicher Beziehung zu durchforschen und die gewonnene!» Resultate zu publicieren, Als erstes solches Erforschungsgebiet wurden die Karawanken gewählt. Neueste Post. (Original'Telegramme der „Laib.Zeitung.") Vudapest, 20. Februar. Abgeordneter Eduard Zscdenyi ist gestorben. Petersburg, 20. Februar. Der Zar ratificierte heute den russisch-türkischen Friedensvertrag. Warschau, 20. Februar. Die Weichsel ist infolge Eisuerstovfung ausgetreten. Nulareft. 20. Februar. Der Minister de« Aeußern informierte die Großmächte, daß General Anghelesco beordert sei, die Truppen aus Arab-Tabia zurückzuziehen. Koustantiuopel, 20. Februar. Der griechische Erz-bifchof zu Adrianopel wurde von Aulgaren gröblich mißhandelt. Die Ucbelthäter sind von den Russell verhaftet worden. General Tottlcben sicherte die strengste Bestrafung zu. Wien, 20. Februar. Der Bericht des Bergrathes Wolf an die geologische Neichsanstalt kommt zu dem Schlüsse, Tcftlitz könne sich beruhigen, es wird keinen Saisonverlust haben. Te plitz, 10. Februar (Presse.) Hier versiegen die Trinkbvunnen, da die Wasserleitung sich in Gefahr befindet. Dieselbe führt durch den „Franconia"-Schacht, wo die Kohlenpfeiler brennen, auf denen die Röhren liegen. In den Gruben steigt das Wasser fortwährend. Im „Nelson" - Schachte hat dasselbe bereits eine Höhe von 97 Meter. Kratan, N). Februar. (N. fr. Pr.) Nach soeben eingetroffenen Prwatberichten aus Wieliczka nimmt das in den Salinenschacht eindringende Wasser zu. Dic dortige Einwohnerschaft ist in großer Bestürzung. Ein Bericht des „Czas" ans Wieliczka meldet, daß in demselben Schacht, wo in früheren Jahren das Wasser eingebrochen, dasselbe Montag mit solcher Kraft einzudringen begann, daß die Bergleute tanm ihr Lebe» gerettet haben. Das Wasser enthält viel Sand. weshalb die Wasserpnmpe dei „Franz-Josef"-Schachtes verstopft wurde. Sollte das Wasser bis in den „Elisabeth"-Schacht eindringen, könnte eine Ueber-schwemmnng der Salinen stattfinden. Es wird unaufhörlich gepumpt. Pest, 19. Februar. (N.fr.Pr.) In der hentigen Konferenz der liberalen Partei überrafchte Ministerpräsident Tisza durch die Mitthciluun,, daß er nicht mehr beabsichtig', dem Reichstage eine den Berliner Vertrag betreffende Resolution vorzuschlagen' er werde sich daranf beschränken, zu erklärn, daß, nachdem beide Häuser des Reichsrathes den Vertrag berathen haben, möge das ungarische Parlament ein Gleiches thnn. Ferner werde er erklären, die Restiernna. stehe anf dem Standpunkte, der Reichstag solle die Verhandlnna. über den Vertrag vornehmen, jedoch sich mit der Kenntnisnahme des Vertrages begnügen. Infolge dicfer ministeriellen Erllärnng entfiel jede Debatte in nerhalb der Partei, welche die Worte Tisza's ohne Aemertnng zur Kenntnis nahm. — Dem „Pester Lloyd" wird ans Wien geschrieben, die Erklärungen lHzapary's nnd Stremayrs, betreffend die Occupation, seien in genauer Uebereinstimmnna. mit den Intentionen Andrassy's abgefaßl. E3 liege keine zwingende Ursache vor, die Besetzung Nouibazars zn überhasten; dieselbe werde im Einvernehmen mit der Pforte erfolgen. Absichten hinsichtlich Salonichi's bestünden nicht. London, 20. Februar. Als erstes Verstär-tungscontingent haben sich das 91. Regiment nnd 3 Bataillone des 00. Regiments am 19. d. M. theils in London, theils in Southampton nach dem Cap ema/schifft. Petersburg, 19. Februar. (Pol. Korr.) Die österrcichisch-nngarischen und deutschen Aerzte sollten gestern, den 18. Februar, von Moskau zunächst nach Zarizyn abreisen. Die Gerüchte von verdächtigen (tr-tranknngen in Smolensk und Ukropino sind unbegründet. Bukarest, 19. Februar. (Pol. Korr.) Rumänien hat. den Rathschlägen mehrerer Großmächte, namentlich Oesterreich Uilgarnö und Frankreichs, Gehör scheu» kend, beschlossen, Arab-Tabia gegen die Zusage Rnß-lands zn räumen, daß letzteres das genannte Fort nicht vor einer Entscheidung der Mächte besetzen lasse. Da Rußland diese Zusage gemacht hat, ist der ganze Zwischenfall beglichen. Pera. 19. Februar. (Presse.) Die Detailver-handlnngen wegen der anstro-türkischen Convention haben noch nicht begonnen. Es gilt als gewiß, baß sich die Convention nur auf das Paschalik von Nom« bazar beziehen wird.__________ Telegrafischer Wechselkurs. vom 20. Febrnar. Papier - Rente 62 95. — Silber Rente 63 95. - G"^' Rente 75 70. - 1860er Staats.Anlehen 114 75 - Bant-Actie" 790. — Kredit Actien 224 30. — London 116 90. - Silber - —. K. t. Miinz ° Dukaten 5 55. — 20 - Franken 'Stulle 9'32, 100-Neichsmart 5750. Wien. 20. Februar, 2'/, Uhr nachmittags. (SchwMl^) ssreditactien 224 80. 1860er Lose 115 —. 1861er Lose 149°"' österreichische Rents in Papier «2 07. Staatsbahn 2475". Nordbnhn 205 -. 20.Franlenstücfe 9 32'/,, ungar. Kreditac»"' 222 50. österreichische Francobant - —. österreichische Anglobam 9350. Lombarden 67—, Unionbanl 67 1(1. Lloydaclien 581 -", türkische Lose 22 75. Communal-Anlchen 95 . ägyptische -. «oldrente 75 70. ungarische Goldrentc —'—. Fest. Handel und Volkswuthschastliches. Der letzte Wochenausweis der l. l. priv. österreichisch' ungarischen Van! weist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche <"' gende Verändernnaen auf: Metallschah sl. 162,369,^68, o"' nähme fl.2'235.640- in Metall zahlbare Wechsel sl. 13,?8',»^"' Znnahmc fl.427,88'j; cscomptierte Wechsel uut» Effcltcn Hulde" «l.926,540, Abnahme ,l. 4.269.939; Darlehen gegcn Ha«°, Pfand fl. 28.002.200. Abnahme fl, 404.7UN; Forderung"^ der sommissiunsweisen Besorgung dcs Partial^ypothssar ^ wcifungcngeschä'ftes fl......, Abnahme fl..,.,,; ötaa's' noten fl. 4.112,609, Zunahme sl. 1.456.056; Hypothelardallcyc' sl, 106.153,440, Zunahme fl. 51,632; bölsenmafzig anlicta'M Pfandbriefe der ö. u. Baut fl. 4,275,992. Zunahme ^">^' 76.443; Effekten des Reservefonds fl, 1?,669.373, AbiM» fl. 168.997; Baulnolcnumlaus sl.2??.357.020. Abnahme Hu!»"' 3.489,U50; Giro-Einlassen fl. 543.328, Zunahme fl. 6,',?,""' Pfandbriefe im Umlaufe sl. 105.656.4lü. Znnahmc fl, 90," Taruis, - Buchcnbacher und Aal, Nürnberg. . ,«, Hotel Elefant. Wols. Kfm,, Budapest. Gnezda. Fa°"^ ucrwaltcr. Agram, - Dr, Hrrdliczla, Wien. ^ Pinn, Dl" ^ meistcr. Graz. — VolMinsly. Gutsverwaltcr. Savenst"" Gaulsch, .hauptmann'Auditor, ,Nlasscnfurt. ^,.,^ Mohren. Jones, Lavis. — Prrdan und Meneguö, St> " Tnutscher. Obellaibach. — Ltut. Äischofln^. V""'«. büchlcr, itilittclseld, - Meyer, Gerber, Kopeuhaqen. " "!«, berg, Gerber. Christiania. Koschmel, Eisncrn - KuNl" ' Landstraß, — Prcflbura.cr, Vuchhaltcr, Totis. Verstorbene. Den 1'.). Februar, Leopold Plcschto, Änchbructer,223' Gradaschzagasse ^ir. «. Gehirnhaut-Entzündung. Im Zivil spit ale vom A), Jänner bis incl. -s< Am W. Iäuucr: Maria Ermk'. Inwohnerin, «"I, ""," schwäche, — Am ».Februar: Johann Suhadobnit, Ma>" ' 40 I.. Lungentubeitulose' Maria Hace. Iüwohürri», .b^ H' Tarmlatarrh; Gertrud Kolar. Iniuohncrin. «1 I,. Wasi"»" ^ — Am:j.: Ursula Ruuacr, Iuwohuerin, <;-'> I. ch"''''"«^ Lungenödem. — Am 4,: Ursula Tori. Inwohnerin, t" " Eiteiuiigsficbcr; Maria Rebol. i>iähtcrin. 22 I.. Lunge" "" tulosc. '- Am 5,: Helena A^man, Arbeiterintind. 1l) ^«" Lungenentzündung — Am U.: Franz Kregar, Inwohner«! !0 I,, Eiterungsfiebcr._______________________ Theater. ., Heute sungcrader Tag): Die N osa» Domi nos. ^ po» in A Acten von A, Delaconr und A. Heunequin. Deutsch R. Schelcher. ___^- Meteorologische Beobachtungen in Laiba§> Z ^i ch z^ Z «^ ^ 7U.Mg. 727 42 —2«^ windstill Nebel ^. 20 2 „ N 72!l 76 ^. !i4 windstill bewijllt ^>' 9 „ Ab. 7U> 8^ ! ^. .'! 4 TW. schwach bewlilll ^" g, Vornüttags Diebel, nachmittags zunehmende Ve>v"^l Ä.'nchts starte Regengüsse. Rasches Fallen des Barometers- ^ gcns den 21. dichter Schnecsall. Das Tagesmittel der ^ ratur 4» 13», um 17« über dem Normale. ^^^-^ »erantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambers^, <)l)!'!^!^l)^1!^)l. Wien, 18. Februar, (1 Uhr) Der Verkehr war lebhaft uud von ganz fester Stimmung geleitet. Besondere Vorliebe fanden Prämienpapierc und Pnoritätett> «Selb Ware Papierrentc........62 45 62 55 Silberrente 63 50 S3,>0 woldrcnte . ,7535 7540 Lose, 1829 ......312— 314 „ 1854......10050 111 ., I860.....11450 115 „ I860 (zu 100 fl.) . . . 125 50 126 - .. " ^864........^,59 ^^ , . Ung. Pramien.U„l.....84 25 84 50 Kredit-L..........1ÜH 50 i^z 7^ «udolfs-L.........15 . 16 25 Prämlenanl. der Stadt Wicu 95'- 95 25 Douau'Reaulierullas'Lose . . 104 75 105 -Domänen' Pfandbriefe . . . 148 70 144 -Oeslerr. Schaßschcine 1881 rück« zahlbar.........99,^ 99.5^ vestcrr. Schatzscheinc 1882 rückz. 98 98 50 Ungarische Goldrcnte .... ^75 8-! 80 Ungarische Elsenoahn.Anleihe . 103- . 103 50 Ungarische Eisenbahn-Anleihe. Cumulativstückc......102 ü0 105— Ungarische Schaßanw. vom I. 1V74..........118 30 »1870 Anlehcu der Stadtgemeinde Wien in V. «......9625 9675 Velb Ware «itrundentlaftungö 3bli«atlsnen Vöhmen.........102 - 10^ — Niederästerreich......10450 105 — Oalizien.........85 ?ü 86- Siebenbüraen.......76 7625 Temeser Nanat......76- 7650 Ungarn..........80.'<0 81 25 Actlen vsu Uanlo». Anglo.öslerr. Nanl.....9875 99 — Kreditanstalt .......222 - 222 25 Dcposilenbanl.......160 161 - Kreditanstalt, nngar.....221-22125 Oesterreichisch - ungarische Vanl 79A - ?!)5 llnionbant ........65 50 66 Vcrtehlsbant . . , 106 107 — Wiener Banfverein 10l> 50 107 tlctieil vs» trunbpsrl Unterneh muugen. <««2^ c,g^d » " /«...... Tevllen. ..^ Auf deutsche Pläyc.....'^U ll?^ Loudou, lurze Ächt , . . - f/" ^?Z London, lange Sich» -^«35 46" Geldlarten. Dukaten . . . 5 fl. 56'/."^^'/.-Napolconsd'or . 3 „ 33 « " " Deutsche Reichs» ^7 60 N^ten .... 5? ^ 5b ^ ^ " ^ Hilbcrguldcn . . 100 „ -- - ^"" " Krainischc Ärundentlastuiisss^bUga^ ^ Privatnutierung: G^ld 91 5l». B l." b" Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Miuuten notieren: Papicrrentc 62 45 bis 62 50. Silberrente 63 50 bis «3 55. Goldrente 75 30 bis 75 40. Kredit 222- bis 22210. ANg" 3875. London 11690 liis 117 20. Napolcons 933 bis 9 34. Silbcr 100— bis 100' .