NamstaZ den 25. Uugust 183s. Die weipen Rosen, oder Buße nach dem Tode. Alls d«»i, Mainiscriptc ciücr „acksiens ei schcln^idc» Sammliüig töhmischcrVolkösagen u>»l> Htärche», ül>crse!)c vo„ I. Lachmann. ') (Aus de'r Bohemia.) 'Äus dem Hostomiher Wirlhshause erschallt »in Lärm. Es waren dort drei durstige Kumpane ringe-kehrt, und halten, nachdem sie ohn? Unterbrechung volle drei Tage der Flasche zugesprochen, einen solchen Grad dcr Lustigkeit erreicht, daß sie in lautes Ge,u-del ausbrachcn, und allerlei Schwanke trieben. Als die Diensimagd mit neuerdings gefüllten Krü-gcn zu ihnen trat, sprach zu ihr einer aus dem lu, fiigen Kleeblatte die auf ibren Zustand sich beziehenden Worte: »Schneidest Du schon Windeln zu?" Die Dirne senkte die Augen zur Erde und ant-wollete: „Für mich, Herr, wächst kein Flachs auf dem Feldes und wenn Goit sich meiner, einer armen Person, nicht erbarmt, so weiß ich in der That nicht, wo hinzulegen d.is unschuldige Kindlein." Da stand dcr zireite aus dem Kleeblatte auf. ein leichtfertiger und ungläubiger Mensch, und sprach zur Dirne: «Ich will Deinem Kinde ,,'n betrachtliches Taufgeschenk geden, sofern Du erfüllst, lvaö ich l>e. fehle.« «Wcnu ihr nichts fordern werbet» was meine Kkäfte, übersteigt, od.'r wogegen sich mein Gewissen sträuben müßte.« entgegncte die Dirne, erfreut über ") Auffallend ist ^i dilsc,,, Mälch»'!'. diö lvcite Vcrbrcitn,'«, Es .«^..^ ^"^''^scl'l^o szlvischc,! dcr Öder u„d W^st'-, °«.«« ",^^' ^"'^iederclbc) nnhsimisch, in Kl.imüsil.n,» ?«»M" tm ganz vcrwa„dtrs vor. u„o M.i'.micr fm.d cs sor,» h.sill^in^Ltt!^«.^ ""« i"s'l^) fast i« der odigc.' die ihr leuchtende Hoffnung, »so »vill ich mit Freu» den leisten, was Ihr mir auferlegen werdet." »Nichts dergleichen, die Sache ist leicht. Bringe mir das Gerippe, welches vor dem Eingänge in die hiesig, Kirche steht." ''' ' Als die Magd dieß hikte, fuhr sie zusammen vor Schrecken, wurde blaß wie die Wand, und sprach mit zitternder Stimme: »Herr! treibt keinen so grausamen Scherz mit ein^m unglücklichen Mädchen, und versuchet „ick? lNnst mir sa lästernden Ncden.« Aber die andern beiden Saufbrüder lobten jubelnd den Vorschlag; sie zogen idre Gcldbculel heraus, schütteten den silberblanken Inr>a!t auf den Tisch, so daß die harten Thaler vom Tische hermttevfnlen, und weithin in dcr Slube l'erumroltten/ ..Ist das nickt ein reichliches Taufgeschenk fur Dein Kind?" riefen dic trunkenen Wüstlinge. Und dcr Dritte, welcher dcn frechen Vorschlag gethan, legte ,',uch s>inen Geldbeutel t)in;u und sprach: ..Hier ist auck mein Beitrag. Entschließe Dich schnell, denn nicht so bald wirst Du wieder Gelegenheit haben, zu einem so leichten Erwerbe.« Der Anblick so vielen Reichthums, als sie noch nie beisammen gesehen, belhörte die arme Dirne, der Glanz des edlen Metalls verblendete ih>e Smlie und erweckte ihre Habgier,' der Gedanke, daß sie durch ein,, kühnes Wagestück, sich aus aller Noth helfen ^önne, flößte ihr Muth ein; endlich meinte sie, wenn ja das Unternehmen mit einer Sünde verbunden wäre, durch Vcschcnkung der Küche mit einem Theile des Gewinnstes den Himmel leicht sühnen zu können. — 134 — Sie schlug daher ein, jedoch nicht ohne langes Zaudern, kniete vor einem Bilde des gekreuzigten Erlösers nieder, und gestärkt durch ein inbrünstiges Gebeth begab sie sich auf ihre gefährliche Wanderung. Von jenem Gerippt erzählt man sich gar Wunderbares. Es war, so ging die Sage, das eineS reichen Ritters, -der vor mehreren Jahrhunderten lebte, und seiner Wildheit wegen weit und breit ge-fürcht^t war. Dieser brachte «in Fraulein zum Falle, und als er einen Argwohn gegen sie gefaßt hatte/ erschlug «.- sie in seinem übereilten Zorne, während sie die Frucht ihres Fehltrittes unterm Herzen trug. Die Unglückliche forderte ihn sterbend vor Gottes Gericht, und binnen einem Jahre folgte der wilde Ritter seinem unschuldigen Opfer in's Grab. Das Fräulein begrub man in ihrer Familiengruft in der Hostomit-z?r Kirche, den Ritter beerdigte man auf dem Kirchhofe. Dieser aber stand zum schrecken Aller auf aus seinem Grade, und man fand ihn mit gefalteten Hän-dcn bei der Kirchthüre vor dem Eingänge zu besag« ter Gruft stehen,' zugleich aber verbreitete sich die Sage, auch das Fräulein habe keine Ruhe im Grade, sondern si^e aufrecht i.n Sarge, und lese beim Schein eincr Lampe unaufhörlich in einem großen Buche. Der Todte stand so lange vor der Grufc, bis alles Fleisch von ihm herunterfiel, und er zum bloßen Gerippe wart». Man begrub ihn zu wiederholtenrnalen mit großer Feierlichkeit und vielen Ceremonien, denn sein Anblick schreckte dle Kirchengänger, aber /,oesm>ll fand man ihn des Tages oarauf wieder an der. vorigen Stelle mit gefalteten Händen stehen. Man erzählte sich, er bitte das gemordete Fräulein um Verzeihung, und sollte sie ihm nicht vergeben, so müsse rr dastehen bis zum jüngsten Gerichte. Späterhin gewohnten sich die PfavrklNder an das gespenliige Gerippe, so daß sie ohne Scheu an ihm Vorbeigingen, und als «inige Menschenaltcr verflossen waren, betrachtete man das Ganze als eine bloße Sage, welche von Manchen, wie es die lunge, ungläubige Welt mit sich brachte, belächelt und bezweifelt wurde. Zu solchen Ungläubigen gehörten auch jene drei Saufbrüder, welche in ihrem frechen Uebermulhe die Schänkmagd um das berüchtigte Gerippe schickten. Als die Dirne aus dem Hause trat, begann es bereits ziemlich finster zu werden; ängstlich schritt sie durch das Dorf der Kirche zu, welche auf einer kleinen Anhöhe lag, und je näher sie derselben kam, desto heftiger schlug ihr das Herz. AlS sie zur Anhöhe kam und gegen den Kirchhof einlenkte, ertön» l< vom Thurme die Adendglocke, zum Gebete die frommen Christen ermunternd. Die Dirne bezelchl' nete sich mit dem Zeichen des Kreuzes, und bethete mit Andacht den englischen GruF. Als sie auf bm Kirchhof trat, war es bereits völlig finster geworl den, und dieblassen Strahlen des aufgehenden Man' des verbreiteten ein geheimnißvolles Licht über die gedeckten Kreuze auf den Gräbern, von denen manche mit bilN' :ten Kränzen behängen wareU. Die Schatten diel/r zerbrechlichen Denkmale irdischer Vergänglichkeit vereinigten sich auf den Kirchenmauern zu seltsamen G^ stalten. Furcht beschlich die Dirne und trieb sie zur Eil« an. In einem Augenblicke durchlief sie den Kirche Hof, und war bei der Kirchchüce. Hier stand das schreckliche Gerippe vor einem Steine, welcher den Eingang zur Gruft bedeckte, mit gefallenen Händen, und die Strahlen des Mondes spielten auf seinem leblosen Antlitz, so daß es der armen Dirne vorkam, als ob die fleischlosen Kinnbacken auf und ab sich bewegten, wie die Lippen eines still Betenden. Der Schrecken schüttelte sie, und sie wäre zur Erde niedergesunken, hätte ihr nicht der Gedanke an einen so reichen Gewinn neuen Muth eingeflößt. Sie raffte alle ihre Kraft zur entscheidenden That zusammen, faßte das Gerippe, warf es über die Schuller, und eilte so schnell sie konnte der Schänke zu. Endlich erreilvte sie dns Wirthshaus, trat t möge ihn nehmen, und sich zu uns setzen." »Doch was thun wir jetzt mit dem Gerippe?" fragte einer der drei Kumpane. »Möge sie es w><' der dahin tragen, wo sie es hergenommen," sprach der Erste, ^und auf seinen alten Platz stellen.« Da antwortete die Dirne zitternd bei dem O^ danken einer Wiederholung ihrer schreckenvollen WaN' derung: «So war es nicht ausgemacht in unsers Vertrage, Herc.' ich voi.'zog, wozu ich mich verpsilch' — 135 — let, und Ihr selbst habt mir den ausgesetzten Preis als redlich verdient zugesprochen. »Den hast Du auch verdient," sprach der leichtfertige Ungläubige, »aber was soll der Knochenmann bei unserm Gelage? Wir haben nicht Zeit zum me-inenio inoi-i, und mit der Buße hat's Weile. Du sollst noch mehr Gcld habcn, wenn Du den finstern Burschen davon trägst' »Gedenket, Herr!" entgegnele die .qeängstigtt Dirne, «daß es Sünde ist, Jemanden in Versuchung zu führen. Ich schwur, nie wieder um schnödes Geld Gott zu versuchen." ,So verspreche ich Dir denn, mich Deines Kindes anzunehmen, als ob es das Meine wäre, und bis zu seiner Slandeswahl für dasselbe zu sorgen, und sollte ich früher ableben, so will ich's in meinem letzten Willen so bedenken, daß auch nach meinem Tcde mein Versprechen >n Kraft bleibe. Diese ehrsamen Nachbarn sind Zeugen, daß ^ich es ernsthaft meine." Mit Entsetzen blickte die Dirne den Redner an, und als dieser geendet hatte, spiegelte sich in ihrem Gesichte ein Kampf widerstreitender Gefühle ab. Die Augen zum Himmel erhebend, sprach sie leise: „Herr in deinem Reiche, siö'ße Du mir einen Gedanken ein!" Darauf faltete sie die Hände, und nachdem sie eine Weile in der Stille gebetet hatte, raffte sie sich plötzlich auf und sprach zu ihrem Versucher: „Wohlan! tö geschehe, was Ihr verlangt, aber Euer ist meine Sünde, Ihr werdet sie einst verantworten." Sie trat herzhaft zum Tische, auf welchem der Knochenmann ausgestreckt lag, nahm das raffelnde Gerippe, warf es öder die Schullcrn, und schritt aus dem Hause. Ihr folgten die Augen aller Gegenwartigen, aber kcin Fuß rührte sich, um ihr nachzugehen. (Vcschlusi folgt.) Ä zi h o r i s me n. kl --- 5W. I'i-ovt!!,. VNI. Alexander von Mazedonien hatte, wenn cr dem Schlafe widerstehen wollte, eine Hand außerhalb des Bettes, ein Stück lberstück in Gloschenform: 8. (^^or-^>U5 j.<^li!lli>n ^ll!>^i»U8. — In ll.'ins>c,>l>t3te äocul'' l'»^,«. und 1 Zwei-Souö-Slück» !^ ^«Nun, 1^3 luiz ^l.' rl>i, 17 92. Nr. 175. Vom Hrn. Fri ed ri ch Nitte r v on Kreizberg, k. k. Gubecnial-Secrttä'r und krain. ständischen Vcrordnnen, d.is Porcräl unseres gelehru'N Lands,n^»!incs , des sel. Odrisi IitUlsNN,'.ts im n weitercr H'^ild dieser Art wäre von Bedeutung indem lti^ct Ncauiliiein iü den österr. Staaten schweilich irgl^.d' wo erobert wird. 3 Stücke Thonschiefer mit eingesprengten Kalttr?>. stallen, und häufig mit rothem Glaskopf an dlt Oberfläche überwogen, aus der Wochein, Pfarr Mittlr' vorf, Verg Meßnetz, — und 2 Stücke Spatheisen-stein -. Stufen (sä m m t l i ck C a b i n e t s st ü ck e). Nr. 17?. Von dcm W. W. E. E. Convcnt^ der F. F. Urfuliner i n n e n hier, Zl altrömisckl Kupfermünzen ans den Zeiten der Im^p. l>^nm^ cln5 bis <^ci„5tlll!tis!U5 ^2l;l,., mitunter sehr deutli^ . lesbar; — 2 ältere Venctianer Kupfer ^ Soldi: — ^ Gö'rzer Sold und 1 Nechcnpftnnia,, WolffL^ufer-^ Gottes Segen macht rcich, (sämmtlich ausg^ graben im Ursul. K lo st e rga r t en.) (Fortse!jung folgt.) Nevaeteul: .^r b'^o. Deln^ich. Verleger: Agnaz Al. Svier V. Alelnmal?^'