lnr Kunst, Wissenschalt und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ VÄ. Montag am 24. März 284V. W^V * N»n dieser Zeitschrift erscheinen wückenilick zwei Nummern, ledes Mal ein halber Bauen. Der Preis des Blattes ist in Laiback «an!. Durch die l. s. P»n unier <2n>ivert mit varlosreier Susendunn aanziabrig », balbiäbriu 4 fl. C. M., und n>,rd bolbiäbli« »»raus» bezahlt. Alle l.s. Gmiamier neomen Pranumeraiian nn. In 3aiback vranumerirl man beim Verleger am Raan, Nr. «yu, >m eiiien Glocke, Der Einsiedler bei Möttling. i. Der Tradition zufolge lebte vor etwa ?o bis 80 Jah­ren im Lande der Magyaren ein mächtiger Edelmann, der die Würde eines Vicecomcs bekleidete, und über Leben und Tod seiner Unterchanen, wenn solche schwere Verbrechen begingen, zu entscheiden hatte. Er besaß namhafte Gü­ter daselbst, betrieb eine ausgedehnte Viehzucht, und sammelte sich hierdurch ein ansehnliches Vermögen. Außer­dem war er im Besitze einer lieblichen Tochter, die die ein­zige Erbin seines großen Vermögens werden sollte. Nichts fehlte ihm, um sein Glück vollkommmen zu machen, da er in der Lage war, jeden Wunsch, der in seinem Herzen aufkeimen konnte, zu befriedigen. Wie aber Alles nur kurze Zeit dauert, also dauerte das Glück des Edelmannes, das er übrigens durch den Besitz ungestörter Gemüchsruhe genoß, nur wenige Jahre. Ein von ihm übereilt geschöpfter Urtheilspruch, als Folge einer zu oberflächlichen Untersuchung eines Criminalfalles, durch welchen drei seiner Unterthanen zum Tode verur­theilt und geköpft wurden, brachte bei dem Umstände, als sich kurz nach erfolgter Erecution die Unschuld der Geköpf­ten erwies, eine völlige Veränderung seines sonst heitern Gemüthszustandes hervor. Die Ruhe des Herzens und Gewissens war gewichen, und an deren Stelle eine Me­lancholie getreten, die ihn zu erdrücken drohte. Die Vor­stellung, daß jene Unglücklichen, die durch seine Schuld dem Tode geopfert wurden, ganz unschuldig gewesen seien, ließ ihn keinen ruhigen Augenblick mehr genießen. Die Einbildungkraft führte stets die entstellten Bilder der Hingeschlachteten vor seine Seele. I n Träumen war er mit gräßlichen Erscheinungen gequält, das Gewissen ruhte auch im Schlafe nicht, und peinigte ihn unablässig derma­ßen, daß ihm vor Angst und Bangigkeit das Herz im Leibe zitterte. Gern würde er alle seine Reichthümer her­gegeben haben, um die ängstigenden Stimmen in seinem Inneren zu beschwichtigen; allein alle seine Wünsche blie­ben nur Wünsche, die gräßlichen Bilder, die von seiner Seele Besitz genommen hatten, bestürmten, beunruhigten ihn Tag und Nacht, er war der Verzweifelung nahe. Nun fing er an, ein neues Leben zu führen. Er kam zur Erkenntnis; der Eitelkeit alles Irdischen, und beschloß, durch Frömmigkeit und religiöse Bußübungen die Opfer seiner Unthat zu sühnen, und auf diese Weise die verlo­rene Heiterkeit seines Gemüches, die Ruhe seines Gewis sens wieder zu gewinnen. Er warf sich in den Schooß der tröstenden christka­tholischen Kirche, befolgte ihre Vorschriften und Satzungen gewissenhaft, schüttete sein Herz im Beichtstühle aus — allein keine Linderung kam in seine der bittersten Reue preisgegebene Seele,, obwohl er alle Bußübungen, die ihm auferlegt wurden, mit seltener Treue und Ausdauer voll­führte. Zuletzt rieth man ihm, die Siebenhügelstadt zu besuchen, um dort am Stuhle des heiligen Vaters Ver­gebung seiner Sünden, und die verlorene Gemüchsruhe zu erlangen. Sofort entschloß er sich, die große Pilger­reise nach Rom anzutreten, machte schleunige Vorkehrun­gen mit seinen Gütern, bestimmte dieselben als unbeschränk­tes Eigenthum seiner einzigen Tochter, und verließ das theure Heimathland, das ihn einst so manchen frohen Tag erleben, und manchen guten Freund herzlich willkommen heißen ließ. 2. Mi t dem Pilgergewande angethan, mit dem Reise­stabe versehen, sehen wir ihn jetzt aus seiner Heimalh zie­hen, manche schöne Rückerinnerung im Herzen tragend. Sein Gesicht von Gram bleich, trägt jetzt schon das Ge­präge zurückkehrender Beruhigung, die nur bisweilen durch unwillkürliche Erinnerung an seine Unthat gestört wurde. Sein Auge sieht nach den fernen Bergen, die ihn in kurzer Frist beherbergen, und durch ihre Rücken den An­blick seines Heimathlandes decken werden. An dessen Gränze angelangt, mußte er noch sein Lebewohl demselben sagen, ein Blick zurück — und er schwamm in Thränen. Nachdem er sich wieder gesammelt und für die Weiter­reise erquickt hatte, schritt er langsam dem fremden Lande, 362 dem entfernten Orte zu, auf den er alle seine Hoffnungen setzte, und der «nunmehr bestimmt war, ihm die verloren geglaubte Gemüthsruhe wieder zu verschaffen. Viele Un­gemächlichkeiten hatte er zu «dulden, mii mancherlei Ent­behrungen zu kämpfen, bis er das Ziel seiner Reise er­reichte. Nach vielen ausgestandenen Mühseligkeiten langte er endlich in R,om, diesem Eldorado der Seelenkranken, an, die dort durch den Balsam der göttlichen Gnade Hei­lung ihrer Seelen erlangen. Qhne Hehl entdeckte er dem heiligen Vater Ken öden Znstand, in dem sich seine Seele befand, und unterwarf sich willig dem Ausspruche des kirchlichen Oberhirten; es galt ja seinen Frieden, den er nunmehr sehnlicher wünschte und höher schätzte, als alle Güter dieser Erde. Der heilige Vater, von der Bußfer­tigkeit des zu seinen Füßen liegenden Sünders, von der Aufrichtigkeit seiner Neue und .dem Verlangen nach strengen Bußübungen überzeugt, rieth ihm, sich von der Schaubühne der großen Welt gänzlich zurückzuziehen, sich in der Ein­samkeit den Betrachlungen heiliger Dinge zu widmen, und in gänzlicher Abgeschiedenheit von seiner Heimath sich auf d,cn großen Weg Her einstigen Se.elenr.eiso vorzubereiten. Heilsame Lehren, väterliche Ermahnungen und zuuersichc­liche Verheißung der Wiederkehr des Seelenfriedens, die ihm der heilige Vater mit auf den Weg gab, wirkten sehr wohlchätig auf sein Gemüth, welches durch festes Vertrauen auf Gottes Güte neue Stärkung erhielt. Mi t erleichter­tem Herzen, von den Segnungen des heiligen Vaters be­gleitet, .verließ er nun das classische Rom, in Italiens schönen Gefilden eine Stätte suchend, die ihm zum.blei­benden Aufenthaltsorte dienen sollte. Aber Itali.en be-Hagte seinen Wünschen nicht; es besaß zu viele Reize, das Klima war zu mild, .er fürchtete, .den Anlockungen zur Rückkehr in die Welt und ihre Genüße^ die ihm dieses herrlichste Land bieten konnte, nicht widerstehen zu kön­ nen, reisete daher weiter, und kam endlich nach Illyrien, welches er auf seiner Wanderung bis an dessen äußerste G.r.änze verfolgte. (Beschluß folgt.) Bilder aus der Ferne. ^i . Afrikanische Iagdscen.en^ (NeMuß.) Wie die Hyäne wird der Leopard häufig in Schlin­gen gefangen, Hie mit großen Steinen ,und Baumstämmen gemacht werden, auf dieselbe Weise wie eine gemeine Maus­falle. Wird er so gefangen, so wird er gewöhnlich mit Hunden gehetzt, um sie zu gewöhnen, ihn anzugreifen, und selten stirbt er, ohne einen oder zwei seiner hündischen Geg­ner zu tödien. Wird er im Felde gejagt, so hält er sich instinctartig an einen Baum, n^nn einer in feinem Be­reiche sein sollte. I n dieser Stellung ist es gefährlich, ihm ss nahezukommen, daß er Einen d.u.r.ch .einen Sprung erreichen kann. Der Leop.ard wird besonders in den Gebirgsgegend.«.« Südafrica's gefunden, wo er die Antilopen, die er über­raschen kann, erbeutet, und auf Paviane und den Das , ein Kaninchen, Jagd macht. Auch wird er von den Land­bewohnern des Cor- sehr gefürchtet wegen seiner Räube­reien unter den Sckafen, jungen Pferden und Kälbern. Das Thier wiro oft in den Dörfern der Neger an der West­küste des Nachts gesehen, und weil man es für heilig hält, niemals gejagt, obgleich Kinder und Frauen nicht selten von ihm getödtet werden. I n der Cap-Colonie, wo ihm solche Achtung nicht erwiesen wird, ist der Leopard scheuer, und hat mehr Furcht vor den Menschen. Selten oder nie, außer wenn er zum Aeußersten getrieben wird, greift er den Menschen an. Steht aber auch der africanische Leopard dem Löwen wie dem bengalischen Tiger an Kraft und Unerschrocken­heit weit nach, und vermeidet er auch gewöhnlich ein Zu­sammentreffen mit den Menschen, so ist er dennoch ein au­ßerordentlich bebendes und wüthendes Thier, und wenn man ihn zur Verzweiflung treibt, so wird er ein wahr­haft furchtbarer Gegner. Die Cap-Colonisten erzählen Bei­spiele von schrecklichem und oft verderblichem Zusammen­treffen zwischen den gejagten Leoparden und seinen Ver­folgern. Folgendes ist ein Beispiel solcher Abenteuer. Es traf sich im Jahre 1822 im Innern der Eolonie, und wird hier wieder gegeben, wie es von einer Person er­zählt wurde, welche die dabei bethciligten Leute kannte. Zwei africanische Landbesitzer störten bei der Rück­kehr von einer Jagd einen Leoparden in einer Gebirgs­schlucht auf und sahen es sogleich auf ihn ab. Anfangs suchte der Leopard zu entkommen, indem er einen Abhang hinaufkletterte; als er aber hart bedrängt, und von einer Kugel verwundet war, wandte er sich gegen seine Verfol­ger mit der in solchen Fällen diesem Thiere eigenthümli­chen rasenden Wildheit, sprang auf den Mann, der auf ihn geschossen hatte, riß ihn zu Boden, biß ihn zugleich in die Schulter, und zerfleischte mit seinen Tatzen einen seiner Backen. Der andere Jäger sah die Gefahr seines Gefährten, sprang vom Pferde, und legte es darauf an, das Thier durch den Kopf zu schießen; allein, sei es nun, daß er zitterte und fürchtete, seinen Feind blos zu ver­wunden, oder machten es die.schnellen Bewegungen des Thieres — er fehlte es unglücklicher Weise. Nun verließ der Leopard seinen niedergestreckten Feind, und warf sich mit verdoppelter Wuth auf -seinen zweiten Gegner; sein Angriff war so plötzlich und heftig, daß die wilde Bestie, noch ehe jener sie mit seinem Jagdmesser abfangen konnte, ihn mit ihren Tatzen in's Gesicht schlug, und ihm buch­stäblich die Haut über die Augen zog. I n dieser furcht­baren Lage rang der Jäger mit dem Leoparden,, und Beide rollten im Kampf auf Leben und Tod einen steilen Abhang hinab. Alles Dles ging weit schneller vor, als es in Wor­ten beschrieben werden kann. EHe der Mann., der zuerst angegriffen worden war, auf seine Füße kommen und seine Fl.in.ce .ergreifen konnte., rollten sie eine andere Anhöhe hinunter. I n einer Minute hatte er sein Gewehr wieder geladen, und eilte f.»rr, das Leben seines Freundes zu ret­ ten. Aber es war zu sp.ät. Der Leopard hatte den unglück­ lichen Mann bei der Gurgel gefaßt, und schüttelte ihn so 3O3 gräßlich, das; der Tod unvermeidlich war, und seinem selbst schwer verwundeten Cameraden nur die traurige Genug­thuung blieb, die Vernichtung des wilden Thieres zu voll-' enden, das schon durch den Blutverlust aus mehren tiefen Wunden von dem Messer des verzweifelnden, sterbenden Mannes erschöpft war. Ein anderes Beispiel der Wildheit des Cap-Leopar­den begegnete dem mährischen Missionär, Herrn Schmitt, den ich in Enon traf. Dieser würdige Mann war mit ei­ner Schar Hottentotten in einen andern mährischen Ort gegangen, um einige Hyänen zu jagen, welche ihren Heer­den sehr verderblich gewesen waren, und trat mit einem der Hottentotten bei der Verfolgung eines Tigerwolfs, den sie verwundet hatten, in ein Dickicht. Aber statt ei­ner Hyäne störten ihre Hunde einen Leoparden auf, der sogleich auf den Hottentotten sprang, und ihn zu Boden schlug. Herr Schmit t lief mir gespannter Flinte eiligst herbei, dem Mann zu helfen. Aber ehe er noch Gelegen­heit finden konnte, zu feuern, verließ das Thier den Hot­tentotten, und stürzte wüthend auf ihn los. I m Kampfe ließ er die Flinte fallen, fiel aber zum Glücke dem Leo­parden mir seinen Knieen auf den Magen. Das Thier ergriff ihn beim linken Arm mit seinen Zähnen, schlug ihn mit seinen Tatzen, und riß ihm die Kleider in Stücken von der Brust. Doch Schmitt, ein kräftiger Mann, er­reichte es, den Leoparden nach ein Paar Bissen, die er ihm versetzte, mit der rechten Hand an der Gurgel zu fassen, und hielt ihn, trotz seiner verzweifelten Gegenwehr, einige Minuten lang nieder, bis, gerade als seine Kräfte ihn verließen, einer der Hottentotten außen vor dem Ge­strüpp seinen Hilferuf hörce, zur Rettung herbeieilte, und das wilde Thier gerade durch das Herz schoß, so daß es augenblicklich todt liegen blieb. Wäre noch etwas Leben in ihm gewesen, sein Todeskampf hätte für Herrn Schmit t noch immer verderblich sein müssen. Schon jetzt war er so fürchterlich zerrissen, daß sein Leben mehre Wochen lang in der größten Gefahr schwebte. Der Hottentotte, der zuerst angegriffen ward, war weniger stark verwunder, aber sein Gesicht so sehr von den Klauen des Thieres zerrissen, daß seine Augen mit Blut gefüllt waren, und er dem Missionär, der ihm so großmüihig zur Rettung herbeikam, teine Hülfe bringen konnte. Doch von alle» Raubthieren, welche Südafrica be­wohnen, ist die gemeine gesteckte Hyäne, von den Colon!« stcn Tigerwolf genannt, das gefräßigste und den Heerden schädlichste. Wäre der Muth dieses Thieres seinen Kräf­ten gleich, so würde es selbst dem Menschen außerordent­lich furchtbar fem, wenigstens in einer Gegend, wo es in großer Anzahl lebt; glücklicher Weise aber ist Feigheit ihm nicht weniger eigenchümlich als Gefräßigkeit. Obgleich man sie häufig in Trupps von zwanzig und darüber antrifft, so habe ich doch nie ein Beispiel gehört, daß sie Menschen bei Tag oder Nacht innerhalb der Colonie angegriffen hät­ten. Zugleich muß ich bemerken, daß ihre Scheu vor den civilisirten Menschen durch den Besitz des Feuergewehres, worin er sich befindet, bedeutend vermehrt worden ist; denn unter den Kafferstämmen findet man das Thier um so viel kühner, daß es nicht selten in die Hütten der Eingebor­nen eindringt, und selbst Kinder und Kranke auffrißt. Doch muß natürlich dort seine Kühnheit durch den schänd­lichen Aberglauben gesteigert werben, der diese Leute an­treibt, die Leichname ihrer Gestorbenen auszusetzen, um sie in den Schlund dieses allgemeinen Verschlingers zu be­graben; Dies läßt sie die Hyäne selbst gleichsam als ein heiliges Thier ansehen. Der Cap-Büffel ist immer ein gefährliches Thier, wenn man auf ihn Jagd macht, wie er dann nicht selten, wenn er verwundet oder hart bedrängt ist, umwendet und seinen Gegner niederrennt, für den in solchen Fällen die einzige Möglichkeit der Flucht in der Schnelligkeit seines Reffes liegt, wenn der Verfolger ein Colonist oder ein Europäer ist. Der Hottentott, der leicht und behend ist, und ge­schickt wie eine Antilope durch die Irrgänge eines verwachs senen Waldes schlüpft, zieht es meist vor, dll5 Thier zu Fuß zu verfolgen. Vor mehren Jahren war eine Gesell­schaft ausgezogen, eine Heerde Büffel zu jagen, welche auf einem Marschgrund, worauf Gruppen von Gelbholz­und Mimosenbäumen hin und wieder standen, grasten, auf demselben Flecke, wo jetzt das Dorf Somerftt gebaut ist. Da sie nicht gut in Schußweite vom Wilde kommen konn­ten, ohne einen Theil der Marsch zu durchschneiden, die für die Pferde keinen sichern Weg darbot, beschlossen sie, die Rosse der Sorge ihrer Hottentotten zu überlassen, und zu Fuß weiter zu gehen, in der Meinung, wenn die Büf­fel sich auf sie werfen wollten, durch das Moor zu ent­kommen, das wohl für die Menschen zugänglich sei, aber das Gewicht eines schweren vierfüßigen Thieres nicht er­tragen könnte. So schritten sie vor, und näherten sich un­ter dem Schutze des Gebüsches so vortheilhafc dem Wilde, daß bei der ersten Salve drei der fettesten in der Heerde fielen, und der Hauptstier so schwer verwundet wurde, daß er in die Knie sank, und wüthend brüllte. Der vorderste Jäger, der ihn tödtlich verwundet glaubte, trat aus dem Versteck, und fing an, wie er vorschritt, seine Flince wie­der zu laden, um ihm den Todesschuß zu geben. Aber kaum sah das wüthend gewordene Thier seinen Feind vor sich, als es aufsprang, und gerade auf ihn losrannte. Der Mann warf seine schwere Muskete nieder, und floh nach dem Moore zu, aber das Thier war so dicht hinter ihm, daß er an seinem Entkommen in dieser Richtung verzwei­felte, und plötzlich um e>n Gebüsch von Unterholz wendend, sing er an, einen alten Mimosenbaum zu erklettern, der gerade an dieser Seite stand. Doch das wüthende Thier war zu schnell für ihn. Mit einem furchtbaren Gebrüll sprang es vorwärts, ergriff den unglücklichen Mann mit seinen Verderben bringenden Hörnern, gerade als er fast aus seinem Bereiche war, und schleuderte ihn mit solcher Gewalt in die Luft, daß der Körper entsetzlich zerrissen in eine Spalte des Baumes zurückstürzte. Der Büffel rannte ein oder zweimal um den Baum herum, augenscheinlich, um den Mann zu suchen, bis er, vom Blutverlust ermat­tet, in seine Kniee sank. Indessen hatte sich die übrige 364 Gesellschaft von ihrer Verwirrung erholt, kam herbei und tödtete das Thier vollends, obgleich zu spät, um ihren Ca­meraden zu retten, dessen Korper todt in der Baumspalte stack. Neues. (Auskunft.) Die »allgemeine Theaterzeitung" er­zählt: »Jemand suchte in einer der Vorstädte Wien's das Handlungshaus »Schuster ck Compagnie.« Als er nach fruchtlosem Bemühen einen hoffnungsvollen Fußbekleioungs­candidaten hierüber befragte, wies ihn dieser — in eine Caserne. Später entschuldigte er sich: »Ich Hab' geglaubt, das ist Alles eins, Schuster und Compagnie, oder Com­pagnieschuster." — (Hipp»logisches.) M. Lezeret de la Maurinie soll ein wirksames Mittel gefunden haben, die Fliegen, Mücken und Bremsen von den Pferden fern zu halten. Er schlägt vor, aus Nußblärtern ein Decoct zu bereiten, und die Pferde damit am ganzen Leibe zu waschen. Man hat, wie wir lesen, im verflossenen Sommer in mehren Gestüten Englano's und Frankreichs Versuche angestellt, und gefunden, daß sich die Sache vollkommen bewährt.— Gin Gourrier mit Depeschen. (Beschluß.) Jetzt kommen — freilich, aber nicht aus meiner Schuld, etwas spat — die Eisberg-, Eisbären-, Schnee-, Siurm» und Wind-Ges»use-Gebrause-, Grönland- und Spitzbergenskizzen, welche uns so ziemlich regelmäßig jede,» Winter zusammen schauern. Am Zu. Deecmber IL4> haben die ersten bedeutenden Schneeverwe­hungen Statt gefunden, so daß das schwere Fuhrwerk erst hier und da, nach bewirkter Ausschaufelung, passiren konnte. Am 3. und 4. Jänner nahm die Verwehung zu, und es mußte die Nriefpost nach Fiume um« lehren, und das Portfemllc zu Fuß bis Sagurie getragen werden. Am 6., ?. und «. Jänner war Gcneral»Vcrwehung — allgemeine Sperre von Adclsberg gegen Trieft. Die Bricfpost war von dort durch Träger zu Fuß angekommen. Gegen Laibach tonnte man nur mit leichten Schlitten passiren. Die fiumaner Straße blieb selbst an, g,, 1«. und ll . noch für die Passage ganz geschlossen. Erst am 12. wurde selbe für leichtes Fuhrwerk prokticabel gemach/. Am 25. Jänner war die Passage wieder nach allen Richtungen gesperrt, und haushohe weiße Figuren, gleich großen gothischen Säulen, rings im Orte aufgethürmt. Am 21. war die Passage wieder der Art ge< hemmt, daß das leichte Fuhrwerk erst gegen Abend weiter konnte, die fiu­maner Straße blieb jedoch bis 3. Februar unfahrbar, und an diesem Tage konnten erst die Wägen nach allen Richtungen wieder fortkommen. An Menschenleben gab es diesen Winter, so viel man hörte, nur ein Opfer, und zwar in der Nähe «0» Feissritz, wo ein Soldat des vaterländischen Regimentes seinen Tod fand. Der Arme wurde von seiner Mutter vom Militärsiande losgekauft, und war ehen im Begriffe, in seine Heimal!) Feistritz zurückzukehren, als er, eine halbe Stunde von da entfernt, im Dorfe Kalcßc vom Sturine aufgehalten wurde. Als er vergebens eine Zeit lang auf die Abnahme des Windes gewartet hatte, wurde er von zwei Nauernburschen ermulhigt, in ihrer Begleitung die kurze Strecke Weges fortzusetzen; allein kaum hatten sie etwa hundert Schrille zurückgelegt, als sie, von Schnee und Gestöber geblendet, sich trennten; den unglücklichen Soldaten aber überraschte der Tod im tiefen Schnee, bevor er seine Mutter wieder gesehen. Wie wir überhaupt sonst leben, und was wir täglich treiben? O d» tonnte ich wohl viel erzählen, aber man darf nicht, wie gcwiße Bericht­erstatter, Alles ausplaudern; ich könnte auch z. B . erzählen, was wir Gu­tes zu Abend essen,' wie viel Bier wir dazu tunken, wie oft wir schöne große Fische aus Tricst bekommen, wie oft Harfenistinen beim »grünen Baum« einkehren, und andere Wichtigkeiten; ich könnte auch ausplaudern, was im Gasthause »zum N"«, gesprochen, discurirt und g erä dert wird , aber nein: Schweigen ist eine schöne Tugend, und wir wollen uns daher ihr jetzt um so mehr ergeben, da wir ohnehin schon genug geredet haben. Doch halt — Vor dem Schluße nur noch ein Paar Worte über unser Casino. Menschheit, du lächelst? —auf Ehre! wir besitzen bereits durch einige Jahre ein recht aimables Cassno. — Du lächelst wieder? — Aber Menschheit, sei nicht kindisch, wenn ich sag' auf Ehre! — Durch die Ucbcrssedelung des Co« sino in das neue Gebäude ist sehr viel an Raum und Eleganz gewonnen; wir haben einen schönen Saal und einige Nebenzimmer, das Lesezimmer enthält 0 der gewähltesten Zeitschriften. Ein erst kürzlich neu errichtetes Gasthaus »zum grünen Baum" ver­ dient rücksschtlich der guten Unterkunft und billigen prompte» Bedienung, lobende Erwähnung. Mathias Vrcsd». Italienische Oper. Die nun in Görz befindliche italienische Oper der Herren NIuZenp« 8«cc» und 6»3r>«rc> ko^iegi, über deren Leistungen in Görz uns sehr vorlhcilbafle Nolizen zugekommen sind, will noch Laibach kommen, und gleich nach den Osterfeierlagen uns die Opern: l)I>i iluru vince und ll,ri>n clue, c>r üuu tre von Ricci, lHeüiiuu eli Verg^ undüliüir rbl'er» 6i 8«viZIiu «0» R 0 ssi n i vorführen. Bei der stiefmütterlichen Behandlung, die wir im letzten Winter- curse im Fache der Oper erlitten, dürfte diese Nachricht unsere Leser um so mehr erfreuen,. als die oben genannten, als ausgezeichnet bekannte» Opern mit dem Reize der Abwechslung auch noch zum Theile jenen der Neuheit für uns verbinden, und wir schon lange die italienische Urier» du!?» auf unserer Bühne entbehren. Do das Eintreffen dieser Oper von dem schnellen Gelingen einer zu diese», Nehufe in Gang gesetzten vorläufigen Subscription freiwilliger Beiträge abhängt, so glauben wir, die Freunde der italienischen Oper auch hierauf aufmerksam machen zu sollen. Das Personale dieser Oper ward uns folgendermossen angegeben: kriniA ciunn» — Carolin!, (FKbb!. ^.Itrn prin!» — Inrxicenl» lücenini. ?rli»c> 1°en<>re — ^ui^ I ^ll>«2>uelll. 8eccuiäc>'lell(>re — 6l'u5eppe kültettü. ?rimi l!»ü3l — Onren e 8ücca. krimu Luffn — 6ü3p»rll ?niie«!. 8ecunclll LüsLo — I.uiluvicu Aui>uul, Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. 12. März 1271 gab Konrad von Kreigh , trainischer Landeshauptmann, dem Bi ­schöfe von Nrircn, Johann , 2.000 ss, damals eine große Summe, «ls Darlehen, und später noch 1.l>c>0 fl., wofür Festerer am I.März 1374 die Herrschaft Neides als Pfand erhielt, welche erst »,„ ü. Juli ,533 Bischof Geor g von den Nachkommen des Konradvon Kreig h auslöste. 1651 wurde zu Natlas in Oberfrain Gregor V oglar (Ogla r) von bäuerischen Eltern geboren. Er bildete sich zu einem llr. tVIeäicin»« aus, ward k. f. R»lh und Leibarzt des russischen Kaisers Peter des Großen. Nach seiner Erhebung in den Adclstand unterferligte ^ sich — seinen trainischen Zunamen in den lateinischen umwandelnd — (iieLuiIu« 6»rbullÄriii3 cle WieseneZL, 13. März 171a waren bei 200 Landleute auf dem krainischcn Landtage, wo das Ge­neral- Einnehmeramt vergeben, und durch Stimmenmehrheit de», Baron von Gallenfel s zugesprochen wurde. l?41 wurde Kaiser Joseph II. geboren. 14. März 1803 in der Nacht vom 14. — 15. entstand in der Quecksilber-Ncrggrubc zu Idria ein verderblicher Brand. 1839 starb der allgemein verehrte Dr. Bernhard Kogl , pensionirter Gu­bernialralh und Protomedicus in Laibach. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.