für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^ , «?-2.22^,e f. l. Post unter l^nuvert ,n,I voriofreier Zusenduna gan-iährig u, holbiäoria 4 fl. E, M., und wird balbiabrig »»raus, beiahlt. Alle l. l. Postämicr »eome» Pränumcrallon an. In Laiball) vriinumerirl man beim Verleger am Raa», Nr. >yll, »» ersten Stocke. Bier Zeile:». Heraldische Gpisteln. Von Nominaiis. An Ä?... 1. Der genealogische Wappen-Ternar. HV>c der Wandrer den Schatten, (Beschluß.) Die Blume de» Thau, Weil nun überdies; Länderschilde mit genealogischen So lieb' ich Dich, liebe, Holdselige Frau! Schilden nicht zu vermengen sind, so glaube ich diesmal auf meiner Behauptung wegen der zwei Grund- oder Mut-Cs eilet das durstige terfarben im österreichischgenealogischen Waopen bestehen zu Reh zu de,» Bach, müssen. Dagegen will ich Ihnen gleichsam zum Ersähe So eilen Dir meine Gedanken stets nach. Ihren Farben-Ternar als das Ergebnis; jener heraldischen », Verwandrschafc zwischen dem österreichisch.babenbergischen und Ach! halt' ich Dich nimmer Habsburgischen Rot h um so lieber anerkennen, als sich ohne Geseh'n und geliebt. diesen Farben-Ternar der heurige genealogische Wappen- Mein Herz war' nicht traurig. Mein Sin,> nicht betrübt. Ternar im großen t. k. Wappen nicht füglich erklären ließe. ^. Zwar sind die beiden Fürstenhäuser Habspurg und Loth­llnd war' ich ein Kaiser, ringen aus uralter Zeit einander stammoerwandc, also Ich stiege vom Thron, daß eine Verwandtschaft ihrer Schildtincturen, Rot h auf Und legte zu Füssen Dir liebend die Krön'. Gold, eine natürliche Folge jener Siammverwandrschafr zu nennen ist. Aber die genealogische Wappenvereinigung zwi­Während der Krankbcit. schen beiden Häusern verlangte, nachdem die Habsbur­ Sonnenstrahl kommt alle Abend ger ein österreichisches Fürstenhaus geworden, und da­ Auf Besuch zu mir ans Bett, Immer neuen Trossgrnnd habend, durch zu ihrem Roth auf Gold auch das österreichisch­Wie's die Mutter kam» versteht. genealogische Silbe r im Not h erworben hatten, nicht bloß eine dreifache Farbenverwandcschaft, sondern diese drei­ Einmal sagt' er: >>El>' ich scheide, Grüß' und küß' ich noch einmal fache Farbenverwandschaft mußte auch ebenbürtig sein, d, h. Dich, Du Nlaßer! daß zur Freude der silberne Querbalken Oesterreichs verlangte eine silberne Dich erweck' mein Morgenstrahl.« Widerlage, welche, aus den Kreuzzügenstammend, dem ba­ Und dann wieder: »Durch die Reben, benbergischen Ehrenstücke die Wage halten konnte. Sa­Als ich in ein Fenster drang, gen Sie nun selbst, mein ungläubiger Thomas, ob die Sah ein Mädchen ich, das eben Lieder, und von Dir nur, sang.« drei gestümmelcen silbernen Adler, auf den ro­ chen rechten Schrägbalken im goldenen Felde Einmal hielten Wollen trübe übereinander gesetzt, nicht ein wahrhaft mystischer Ihn gefangen wehmuthooll; Dacht' ich, daß des Freundes Liebe Farben-Ternar zu nennen sind? — Schon die Art und Heute ich entbehren soll. Weise, wie diese Heroldsfigur in's lothringische Wappen Dennoch kam er, lampferglühend, gekomme«, hat, ich weiß nicht was, Geheimnißvolles und Siegcsfroh zu mir heran: Außerordentliches. Man erzählt sich nämlich, Gottfried «Siehst Du meine Feinde fliehend. von Bouillo n habe nach der Einnahme der heiligen Daß ich Dich besuchen kann." P. Renn. Stadi (Jerusalems) einen Pfeil gegen den Thurm Da­ 3K8 vidi abgeschossen, und damit drei Vogel (nw-ion-,) auf einmal gespießt, welche er sofort, weil die Sache fast ei­nem Wunder glich, sammt der Devise: 0-.«»«ne, 0<-.>,<»o? (Zufall oder Gott?) in sein Wappen aufgenommen. Fran­zosen und Deutsche haben diese heraldische Sage des lo­thringischen Hauses als eine gehaltlose Fabel behandelt. Dennoch scheint^eben dieser lothringischen Familientradition eine großartige fromme Gesinnung, ein echt christliches Bekenntnis! zum Grunde zu liegen. Wenn schon überhaupt die großen Heroen der Menschheit, nachdem sie irgend eine schwierige Aufgabe der Zeit gelost, und der Welt dadurch eine andere Gestalt oder Richtung gegeben, zuwei­len bei Erwägung der besiegten Hindernisse wie der zu sebote gestandenen Kräfte in der Ueberzeugung geschwankt G .aber, dürften, ob das gelungene Werk einer höheren Macht' h oder dem gcheimnißvollen Würfelspiele des Zufalles zuzu­schreiben sei, so mochte Die- ganz gewiß auch von dem gottbegeisterten frommen Herzoge Gottfrie d v o^ B o u i l­lon anzunehmen sein, nachdem er an der spitze der löwenkühnen, gottgeweihien Schaaren die Mauern der heiligen Stadt erstiegen, und das Grab des Erlösers, die Wiege der Christenheit, erobert hatte. Unglaubliches, Un­geheueres war für diesen hochheiligen Zweck unternommen, erduldet, geopfert und ausgeführt worden unter seinen Augen. Sein eigener Ancheil daran gränzte zu nahe an's Wunderbare, als daß sich seinem gottesfürchiigeu Gemülhe und bescheidenen Selbstgefühle die Doppelfrage: c««u«»e, vß,i«ue? nicht hätte aufdringen sollen. Der Glaube an den dreieinigen Gott hatte obgesiegt über die fanatischen Feinde deö Kreuzes, das Evangelium Christi hatte den Islam bezwungen, das gläubige Abendland stand siegreich auf morgenländischer Erde, ^m Lande der Verheißung, der Wunder Gottes. Und es wäre,eine gehaltlose Fabel/ daß der Tapferste und Frommste unter den Helden jenes Tages, mit einem Pfeile drei jener Vogel auf dem Thurme Da­vids spießend, welche den Samen des evangelischen Sä­manns wegfraßen, dieses Ereignis; in seiner damaligen eraltircen Stimmung, mit der Wiederherstellung und Be­festigung des Glaubens an den dreieinigen Gott durch Ausrottung der Feinde desselben in Verbindung brachte, in seinem Wappen verewigen, und so den Nachkommen hinterlaßen wollte? Wäre es denn nicht möglich, Haß, als es sich um die Wahl eines Königs von Jerusalem handelte, und die Freunde Herzog Goctfried's alle seine Groß­tharen aufzählten, gerade dieses jüngste Ereignis;, von dem man nicht wußte, ob man es Gott oder dem Zufalle zu­schreiben sollte, den Ausschlag gab?") So viel lehrt uns die Weltgeschichte , daß mit diesen drei gestümmelcen Sil ­beradlern im lothringischen Wappen der Heldenmut!) für den dreieinigen Gott und der Sieg über die Feinde des­selben im lothringischen Hause erblich geworden; daß mit­tels dieses geheimnißvollen Erbtheissunter Kaiser Le°pol.d l. Hochösterreich aus den Händen der Türken, wie einst ') lieber die Wohl Gottfried' s zum Könioe von Jerusalem sehe man Mlckaud's Geschichte der Kreuzzüüe Vol. l., und d,e dort ciürt« Quelle, nämlich die «ü5ti> llei per I5l»nc«2, oder die Uu>turi»Nle­i«3«!) i»il»2i> des Abtes Guibert. Jerusalem aus den Händen der Saracenen, gerettet wor­den und dies unter den übrigen Herrlichkeiten jedenfalls ' das kostbarste Kleinod gewesen, das die große Theresia von ihrem Gemahl zum Brautschatze erhielt.- Sie sehen also, daß der heraldische Farben-Ternar, dadurch Ham­burg-Oesterreich mir Lothringen' auZ den Kreuzzügen her verwandt ist, den genealogischen Wappen-Ternar vermit­telt hat, und daß schwer zu entscheiden sein dürfte, ob diese Vcrmittelung ein Werk des Zufalls oder Gottes Werk gewesen.— Bilder aus dem Soldatenleben. V°n E. A. I » nn k. 8. Der Kosat.*) Iwa n war der schönste Kosak im ganzen Dorfe; sein Körper war stark und kräftig, wie es dem Sohne der Ulraijne geziemt, der sein ganzes Leben hindurch mit Ge­fahren aller Art zu kämpfen hat; schwarze Locken ringel­ten sich um seinen Nacken, das schwarze Auge warf feu­rige Blicke umher, und ein kleiner Bart zierte das aus­drucksvolle Antlitz des Jünglings. Iwa n war jung an Jahren, aber alt an Erfahrung, denn seit seiner frühesten Jugend hatte er alle Züge der Horde mitgemacht, viele Gefahren rühmlich bestanden, und ihnen, wo es galt, rühm­lich getrotzt. War er auch im Krieg ein Löwe, der seinen offenen Feind vernichtet, aber des schwächern großmüthig schont, so glich er im friedlichen Dorfe daheim einem sanf­ten Lamme, das sich ruhig und still den Genoßen anreiht, und in Frieden sein Dasein zubringt; daher segnete ihn oft die alce Großmutter, welche wegen ihrer Blindheit die meiste Zeit am Herde in der Hütte verweilen mußte, und nur wenn der Sonne warme, belebende Strahlen der Erde leuchteten, führte sie Iwa n auf die nahen Wiesen, welche klare Bächlein durchrieselten. Aber Iwa n verschmähte auch nicht, mit Andern des Lebens Freuden zu theilen, und er fehlte nie bei den Wett­spielen seiner Genoßen, und die häufigen Siege hätten ihm viele Neider zugezogen, wenn nicht sein liebevolles, freundliches Benehmen alle Herzen für ihn eingenommen hätte; auch die Mädchen der Sloboda (Wohnort) blickten mit Verwunderung und einer seltsamen Regung nach dem schönen Jüngling, wenn' er beim Tanze fröhlich jauchzte und beim Mazur kräftig mit den Sporen an einander klirrte. Aber Iwa n schien alle Beweise dieser Zuneigung nicht zu beachten; er blieb kalt gegen dieflammenden Blicke der Schönen des Dorfes, und reine vermuthete, sein Herz zu besiegen. Das Eis seines Busens schmolz endlich, als er Ma ­ruscha erblickte, und hatte er früher jede ähnliche Regung seines Innern beschwichtigt, so konnte er dem Liebreize dieses Mädchens nicht wiederstehen. Maruscha war arm, und nähr« sich und die kranke Mutter durch ihrer Hände Arbeit; nur selten kam sie zu den Spielen ihrer Genoßi­nen, und noch seltener sah man sie bei den Tänzen; ihr ') Das erste und «weite Vild ist in den Nmumern 27 und 38, dann »», «Y, 9° und 3l de« zweiten Jahrganges dieser Zeitschrift zu finden. 3i9 gutes Herz ließ sie gern auf diese Freuden verzichten, hatte sie doch das Bewußtsein, die schönsten Tugenden, Dank­barkeit und Kindesliebe, zu üben, und dies lohnte sie tau­sendfach für solche Entsagungen. Nur am Abende, wenn die Sonne hinter den fernen Bergen niedertauchte, trat sie mit der Mutter aus der Hütte, um sich an der frischen Abendluft zu laben. Oft fand sie Iwa n hier, und er weilte gerne, um mit ihr ein Gespräch zu führen, ja er hatte sich schon so sehr daran gewohnt, das; er an keinem Tage versäumte, diesen Gang zu machen, und Maruscha ersehnte ihrer­seits die Stunde nicht minder, in welcher sie den schmu­cken Kosaken sehen sollte. Nicht unlieb war der für das Wohl ihrer Tochter sehr besorgten Mutter dies Verhält­nis;, den sie vernahm von allen'Seiten Iwan' s Lob, und in seinen Worten sprach sich stets ein reiner, aber männ­licher Sinn aus. Wer dies Paar schöner Gestalten in ihrer LiebeseliZkeit sah, der mußte sich freuen, denn kein schöneres gab es in der ganzen Umgebung. Ohne sich Des­sen bewußt zu werden, liebte Maruscha den schmucken Kosaken, und in manchen Augenblicken, wo sie allein und einsam am Spinnrocken saß, beschlich sie eine ungekannte Traurigkeit, in ihr Herz war Wehmuth gedrungen, und nicht selten entglitten stille Thränen dem schwarzen Auge des Mädchens. Aber, auch Iwa n kannte kein größeres Glück, als Maruscha zu lieben, und für keine der Töch­ ter der Sloboda hatte er Sinn , von denen viele einen leisen, neidischen Groll hegten gegen das ,„Bettelkind", wie sie die zarre, geduldige Maruscha nannte:.. War die Mannschaft des Dorfes nicht auf einem Zuge gegen die Feinde begriffen, so beschäftigte sie sich daheim mit Ackerbau, Jagd oder Fischfang. Iwa n fuhr oft auf seiner Czajka (Kahn) über den Strom, und wenn der Mond mit seinem bloßen Scheine die Erde beleuchtete, breitete er die Netze aus, und sang die schönsten Dumky (Lieder), welche ein Nationaleigenthum seines Volkes sind. Dann lauschte Maruscha diesen Weisen, ihr Herz erfreute sich, und sie eilte, wenn sie die Mutier zur Ruhe gebracht hatte, mit beflügelten Schritten ihrem Iwa n entgegen. Sie half ihm seinen Fang tragen, er cheilce ihr davon mit-, und oft hüllte die Nacht ihr geheimnißvolles Dunkel über sie, ehe sie an Trennung dachten. Oft geschah es, daß Iwa n einen Zug mitmachen mußte; dann schied er traurig von Maruscha, als ob es gälte, in die weite Welt zu ziehen, und Maruscha, hing an seinem Halse, und weinte stille Thränen. Nichts konnte sie zur Freude bewegen, wenn ihr Geliebter fern war; auch von diesem war dann alle Freude gewichen, und der sonst schmucke und lebensfrohe Kosak saß dann ernst und düster im Kreise seiner Genoßen, ohne in ihren Froh­ sinn einzustimmen und die Flasche mit der allbeliebten Wodka zu berühren, oder er sonderte sich von ihnen ab, und irrte einsam im Walde oder auf der Heide umher, seinen trüben Gedanken nachhängend. Aber wie schlug sein Herz, wenn es nach Hause ging! wie oft schmähte er die Uebrigen wegen des langsamen Rittes, und sein treues Roß mußte öfter als sonst den Sporn fühlen. War er dann angekommen, so begrüßte er nur schnell die Sei­nen, übergab ihnen die Geschenke, die er von seinem Zuge heimgebracht hatte, eilte zu Maruscha's Wohnung, wei­dete sich mit innigstem Entzücken an der Ueberraschung, die er dem hold erröthenden Mädchen bereiter hatte, stür­misch drückte er es an seine Brust, und schwur sich, dies seien die schönsten Stunden seines Lebens. Und die alte Mutter, wenn sie die Beiden in solchen Momenten sah, segnete sie im Stillen, hob ihren Blick zum Himmel und bat, Gott möge ihr Leben in einer glücklichen Vereinigung zufrieden dahin schwinden lassen. Einstmal war Iwa n von einem weiten Zuge zurück­gekehrt; diesmal kam er mit großer Beute, und er hatte Nichts angelegentlicher zu thun, als von dem gewonnenen Gelde eine Hütte erbauen zu, lassen; schnell erhob sie sich auf einem grünen Rasenplatze, von einigen Bäumen be­schattet, und schon war sie mit all dem geringen Schmucke versehen, welcher den einzigen Reichthum der Söhne je­ner Heiden bildec, besonders zierten Picken, zwei Ianczarki (Flinten) und ein Säbel die Wand, welche dem Eintre­tenden zuerst ins Auge fiel; ein munteres Roß wieherte im Stalle, und im Garcen gediehen die verschiedenen Pflan­zungen. Als Iwa n dieses Alles mit großer Freude angesehen harte, sprach er zu sich: »Wie schön und herrlich ist Alles hier, aber noch ist nicht Alles vollkommen, es fehlt noch Jemand, der Alles ordnet und leitet, wenn mich der Be­ fehl des Ba,tka (Anführer) in den Dienst ruft, und dies ist Maruscha. Er ging also zu seinem Vater, und erzahlte ihm, der Mutter und Großmutter, daß er einen eigenen Herd sich gründen und Maruscha zu seinem Weibe nehmen wolle. Und der Vater hatte Nichts dagegen einzuwenden, aber die Mutter wollte nicht einwilligen, denn "das Mädchen sei arm, und Armuth sei eine schlechte Mitgift;" aber die alte blinde Großmutter sprach: „Maruscha ist arbeitsam und tugendhaft, sie nährt ihre kranke Mutter, solche Ei­ genschaften sind der größte Reichthum und die beste Mit­ gift eines Mädchens.- Die Eltern willigten ein, und Iwa n eilte zu Maruscha's Mutter, um von ihr die Tochter zum Weibe zu verlangen. Des Mädchens Wan­ gen glühten und ihr Auge war zu Boden gesenkt, da der Kosak seinen Wunsch vorbrachte, und als die Mutter, wei­ nend vor Freude über dies von ihr ersehnte Ereignis;, mit dem Kopfe nickte, da vermochte sie sich nicht länger zu hat- ten, und sank freudenberauscht in Iwan's Arme. (Beschluß folgt.) Neues. (Ein Diebstahls versuch.) Zwei Werkelbuben, erzählt der »Spiegel", die in einem Hause in Ofen nach ihrer Weise musicircen, gewahrten daselbst, daß zwei große Schweine geschlachtet wurden, und merkten wohl auf, wo­hin Speck, Würste >u. s. w. in Verwahrung gebracht wur­den. Deö Nachts schlichen sie, mit zwei Schnappsäcken versehen, in's Haus, wo es ihnen gelang, die Vorrarhs­kammer leicht zu öffnen, und ihre Säcke waren bald mit :ZT» ^ all den Herrlichkeiten gefüllt, die nur zwei gute Schweine bieten können. Doch Mercurius, der Gott der Diebe, ge. währte seinen Jüngern noch eine andere Bescheerung; es befanden sich in jener Kammer auch noch einige Flaschen alter Slivovitz. Diese wurden nicht in den Sack gelegt> sondern gleich angezapft; er glitt wie Milch durch die durstigen Kehlen, und bald waren drei Flajchen leer. Al­lein der alle Syrmier brauchte sein Hausrecht, und warf die „Musiker" auf ihre Säcke, wo sie bis zum hellen Mor­gen ein artiges Schnarchconcerc anstimmten. Und in der That, ihr Schlaf hätte noch viel länger gedauert, wären sie nicht von den Hausleucen so auf ihrer Beute ruhend entdeckt worden, worauf sie zum Frühstücke eine nicht gar angenehme Prügelsuppe erhielten. — (Sir Walter Scott's Familie.)'In einem eng­lischen Journale liest man: Wie eitel sind oft unsere theu­ersten Hoffnungen und Bestrebungen! Sir Walter Scott dachte/arbeitete und starb, um einen Landsitz zu begründen. Seine Familie war damals zahlreich, und die scott' s von Abborsford sollten nach seiner Idee keinem der ehe­maligen Gränzhäuptlinge nachstehen, eine lange Reihe von Nachkommen werde mit Stolz und Ehrfurcht auf ihn bli­cken als den Dichter-Ahnherrn der Familie. Jetzt aber scheint es schon gewiß, daß seine directe Nachkommenschaft nicht über die gegenwärtige Generation hinausreichen wird. Sein ältester Sohn hat keine Kinder; der zweite ist im fernen Lande ohne Nachkommen gestorben; seine beiden Tochter sind todt. Unglück und Tod haben Abbocsford's Helm­busch gebeugr, und die Hallen, auf deren Erbauung Sir Walter Scot t so stolz war, wird schwerlich je wieder ei­nes seiner Kinder betreten. Der einzige noch lebende Sohn befindet sich in Ostindien. — (Der Winter in der Schweiz.) Aus den west­lichen Gegenden des genfer Sees dringen die Zeitungen die Nachricht von der ungeheuren Menge gefallenen Schnees. Die Bäume in den Wäldern und Baumgärten brechen un­ter der Last des die Zweige bedeckenden Schnees; Tage lang war oft die Communication von einem Orte zum an­dern gehemmt. Der Schaden, den der Schnee in den Wäldern des Iura angerichtet, ist noch nicht ermittelt; es war unmöglich, in sie einzudringen, der Schnee deckte sie wie eine compacte Masse, nur das Krachen der haufen­weise zusammenstürzenden Tannen läßt auf die Verheerun­gen schließen. Auf der Genferstraße zwischen Bellegarde und Ferney sollen sich kleine Gletscher gebildet haben, die den Verkehr unterbrechen. — (Rundschit-Singh's Schätze.) Bloß die Klingen von einigen Schwertern, die dieser indische Fürst hinter­ließ, nnirden auf 1000 Pf. Sc. geschätzt, das Gold aber und die Edelsteine, mit welchen Griffe und Scheiden be­setzt waren, wird auf das Fünffache dieser Summe ange­schlagen. Sein größter Schatz war der große Diamant »Kobinur«/ oder »Berg des Lichtes", genannt. Er ist sehr schlecht geschliffen, in Goldgefaßt, und wird auf dritthalb Millionen Pfund geschätzt. — (Eisenbahnwesen.) I n Havre ist ein englischer Ingenieur angekommen, welcher die Erfindung gemacht, haben will, die Locomotiue der Eisenbahnen über Berge und Abhänge mit derselben Schnelligkeit wie über Flächen hinwegzubringen. Die Erfindung ist von dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten einer technischen Commission vor­gelegt worden. — (Ein Pferd mit militärischen Ehren begra­ben.) Am 13. December 1841 starb zu Stockenpark in Laibach. Druck und 35 England ein altes Schlachtroß > welches der General Wil­liam Homme in den drei Tagen bei Watcrloo geritten hatte. Man grub es in einer Ecke des Parks ein, und bezeigte ihm dabei militärische Ehren. Ein Veteran, wel­cher bei Waterloo gefochcen, schoß drei Ariilleriesalven. Das Pserd soll ein Älter von 40 Jahren erreicht haben. — (Erfindung.) Ein Deutscher, Namens Sohn, in Paris hat eine neue Art von Meerschaum erfunden, mir dem er die besten Werke von Rauch, Schwan tha­ler und Thorwaldsen leicht und schön nachbildet. Er hat großen Absatz. — (Dampfwägen auf gewöhnlichen Straßen.) I n London gibt es bereits solche Wägen, ü^ie fassen 1« Personen, und legen auch auf unebenem Wege in höchstens 2< Minuten 10 englische Meilen zurück. - Mannigfaltiges. G e w on »enc Welt e. Die Königin Elisa b cth von England wettete einst mit Ralcigh, er könne den Rauch nicht wägen, den er ans der Tabakspfeife blase. Der Riücr gewann indessen die Weite, und zwar sinnreich genug dadurch, daß er das Gewicht des Tabakes mit de», Gewichte der davon'zurückgebliebenen Asche verglich. Die Königin lächle, als sie ihre verlorne Weite bezahlte, und bemerkte dabei: sie habe zwar oft gehört, daß Leuie ihr Geld in Rauch ausgehen ließen, »ie aber von einem, der den Rauch in Geld z» verwan­ deln verstanden Hütte. Armcnstotistif. I n Portugal kommt auf n» Einwohner < Armer, in Würtembera auf t>5 , in Nordamerika auf 51, in Frankreich auf 24, in Iialien auf 27, in England auf i'>, in Holland auf 10, in Belgien »uf u. Eine dichte und industrielle Bevölkerung mach! Arme, weil dadurch andere übermäßig reich werde». Die reichste Niblioihck die jemals efistirt hat, ist ohne Widerspruch die königliche Bibliothek in Pa­ ris. Eic besteht gegenwärtig aus 2Ull.Ullll Bänden, nu.uuu Manuscripien, «».Ulli! Münzen, ,l,öull.uou Zeichnungen und Gemälden, und 7.UUU Zianim­ tafeln. Ein irländisches Gesetz erlaubt dem Bischof oder Pfarrer, die Einsegnung der Che zn verweigern, sobald die Frau nicht lesen kann. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. ». Februar I7l5 starb in Laibach Jakob von Eck eilen bürg, ein gcboruer-Tiroler und frommer Stifter, in seinem LZ. Lebensjahre, und wurde bei den Ursulinerincn, deren Convent ihn, seine Entstehung verdankt, begraben. Er errichtete auch mehre Studentenstifiungen. 2. Februar l44ll wurde Herzog Friedrich, nachmaliger Kaiser, Fric dri ch III.; der das loibacher Nislhum gründete, zum römische» Könige gewählt. l?1? starb zu Krainburg der zu Natlas am 12. März »Ü5l von bäueri­schen Eltern gcbonie Gregor Nogla r (Oglar), Doctor der Medien,, l . k. Rath und Leibarzt des russischen Czars Pete r des Großen,. Er wurde geadelt, und unterschrieb sich <üi>rdui>»r»u5 cle Wre5