Die Mer der heiligm T«se, vorgenommen an i)i ki ZilMrmäkichen lim 5. Oktober 1856 >1 in der Ursnlinner - Kirche z» r, s.,.L^. S.^ > Lv Gedruckt bei Josef Blusuik. /«^n die mannigfachen erfreulichen Erscheinungen, welche bei dem immer stärkeren und weiteren Erwache» des kirchlich gläu¬ bigen Bewußtseins auf dem Boden der katholischen Kirche zu Tage gefördert werden, läßt sich zweifelsohne würdig aureihcn die erhe¬ bende und bedeutungsvolle kirchliche Feier vom 5. Oktober in der Klostcrfrauenkirchc der WW. EE. FF. Ursulinerinnen in Laibach. — Wir meinen die heil. Tauffeier, welche an dreien Negermädchen ans dem ausgedehnten Gebiete Jnner-Afrika's vollzogen wurde und die damit iu Verbindung stehende Feier der heil. Firmung, welche nebst den getauften Mädchen auch zweien vorher schon in Chartum getauften Knaben mit der heil. Kommunion gespendet worden ist, an welcher letzteren auch der dritte seit September 1854 hierorts lebende, bei uns schon einheimische Negerknabe theilnahm; — ein Er- eigniß, welches schon an und für sich selbst als solches noch mehr aber wegen seiner allem menschlichen Anscheine nach folgereichen Be¬ ziehungen auf die Zukunft in der Geschichte des kirchlichen Lebens Laibach's ewig denkwürdig bleibt und hiemit einen billigen Anspruch machen darf, in seinem eigentlichen Vorgänge dargestellt, in weite¬ ren Kreisen veröffentlicht und hiedurch für die Zukunft anfbcwahrt zu werden. Ein Jahrzchend neigt sich bereits seinem Ende, seit die »ka¬ tholische Mission in Central-Afrika« die Aufmerksamkeit der katholi¬ schen Welt überhaupt und des katholischen Oesterreichs insbesondere auf sich lenkt und gefcßelt hält; cs gilt ja nichts geringeres als der in beiläufig zwei Jahrhunderten gescheiterten dreimaligen Versuche ungeachtet das heil. Kreuz, diesen Baum des Lebens, einzupflanzen in dem Herzen Afrika's,„ auf daß derselbe Wurzel schlage in dem der bisherigen Erfahrung zu Folge unempfänglichen Boden und — ist cs anders in dem Naihschlußc der göttlichen Vorsehung gelegen — in seiner weiteren Entfaltung verdränge den Flnch, welchen ver¬ greise Noe über Cham ausgesprochen, und denselben in Segen ver¬ wandle für die unter dem Joche der geistigen und leiblichen Skla¬ verei schmachtenden Nachkommen Cham's: — die zahlreichen Neger¬ stämme in den nnwirthsamcn sonnverbrannten Gegenden von Egyp¬ ten und den Barbarcsken Staaten im Norden bis zum Acquator im Süden, von Abyssinicn und den Ländern der Gallas im Osten bis nach Scnegambien im Westen. Mögen auch die bisher erzielten Resultate dcS° Wirkens der oberwähnten katholischen Mission, an 4 deren Spitze seit 1848 der seiner Geburt nach Kram angehörige apost. Provikar vr. Kn oblecher steht, allzusanguinische Erwar¬ tungen nicht vollkommen befriedigen: das ruhigere besonnenere Ge- müth findet in den gewonnenen Resultaten eine beruhigende Garan¬ tie für das weitere Bestehen und erfreuliche Gedeihen des begonne¬ nen Wirkens und fühlt sich dadurch gehoben und gedrungen, dank¬ bar zu preisen die Erbarmungen Gottes, welcher die Schritte der Sendboten seines heiligen Evangeliums bisher in so weit segnete, daß bei unsäglichen Schwierigkeiten jeder Art und unter ungeheue¬ ren Opfern (binnen 4 Jahren starben unter den 16 vorzüglich aus Krain, Tirol und Kärnten dahin abgereiften Priester 12 dahin) an drei von einander sehr weit entfernten Orken das heil. Kreuz auf- gerichtet werden konnte, um welches die wilden Schwarzen heilsbe¬ gierig sich zu schaarcn anfangen: zu S. Maria am Gestade in Gon- dokoro, zum heil. Kreuz in Angweyw und zu Chartum, in welchem letzteren Orte als in dem Mittelpunkte der ganzen Mission, ein ge¬ räumiges Missionshaus seiner baldigen Vollendung entgegcusieht, mit welchem ein Frauenkloster der Schwestern vom guten Hirten in Verbindung gebracht werden soll, zur weiteren Heranbildung ein¬ heimischer Negermädchen, deren einigen mit mehreren Knaben seit 3 Jahren her schon in der zu Chartum bestehenden Missionsschule der Unterricht in der christlichen Religion und in den übrigen noth- wendigcu Gegenständen crtheilt, und — sind sie gehörig vorbereitet — das heil. Sakrament der Taufe gespendet wird. Während nun auf solche kurz berührte Weise durch die un¬ ter der Leitung des apost. Prov. Or. Kn ob lech er stehende Mission in Central-Afrika der Grundstein zu der unter den zahlreichen Ne¬ gerstämmen zu errichtenden christkatholischen Gemeinde gelegt wird, schafft zu deren leichteren weiteren Ausbau durch sein unermüdetes, segenreiches Wirken die geeigneten Bausteine herbei der katholische Pnester Nikolaus Olivieri, der chrwürd. Diener Gottes aus Ge¬ nna, welcher im Jahre 1792 geboren, seit dem Jahre 1838 alle Kräfte seines Lebens dem edlen zugleich aber auch vielfach schwieri¬ gen Berufe widmet, arme ihren Eltern entrissene in die Sklaverei verkaufte, unsäglichem allseitigen Elende prcisgcgebcne Negerkinder loszukaufen und dieselben dadurch, daß sie in den Häusern und An¬ stalten christlicher Liebe unterbracht und zu Christen und Christinnen herangezogen werden, einem besseren und glücklicheren, der mensch¬ lichen Bestimmung würdigeren Loose znzuführen. 474 Negerkinder hat dieser ehrwürdige Diener Gottes bei seiner dreizehnmaligen Rück¬ kehr aus Kairo nach Europa herübergebracht. Zwei solcher in der geistigen Sklaverei des Unglaubens und der Sünde geborenen und der leiblichen Sklaverei bereits anheim¬ gefallenen MädchenZeincb nnd Hadige mit Namen fanden bei der vorletzten Durchreise des Hochw. Herrn Olivieri durch Laibach im Monate Februar v. I., die dritte aber, Fatime genannt, bei dessen letzter Durchreise im Monate März in dem Ordenshause der hier- ortigen WW. EE. FF. Ursulinerinnen ihre neue bessere Heimath, an den wohlerwürdigcn Ordensfrauen selbst aber ihre neuen besseren 5 Mütter, unter deren iu der ausschließlichen gläubigen Hingebung an Gott gegründeter und durch den regen Eifer für die Ehre Gottes und für das wahre höchste Wohl der Mitmenschen gehobener und getragener Liebe und Sorgfalt sie gänzlich umgeborcn und umge- wandclt zu einem neuen, besseren, zeitlichen und ewigen Leben heran¬ reifen sollten. Groß und schwierig war in vielfacher Beziehung die Aufgabe, deren Lösung den wohlerwürdigen Frauen nunmehr an- heimgcstellt blieb; aber, wo die günstigen natürlichen Geistes- und Herzensanlagen einerseits und die in Gott anknüpfende und auf Gott abziclende opferfreudige Liebe andererseits die Hand sich reichen und über allem dem noch der Segen Gottes in reichlichem Maße ob¬ schwebt, da kann ein günstiger Erfolg wohl kaum in Zweifel gezogen wer¬ den. Unter solchen allseitig günstigen Umständen konnte cs nun dazn kommen, daß die fraglichen drei Negermädchcn in dem kurzen Zeiträume von noch nicht 8 Monaten zum Empfange der heiligen Taufe und der übrigen heiligen Sakramente ganz gehörig vorberei¬ tet werden konnten, welche ihnen am 5. Oktober, als am Feste des heil. Rosenkranzes gespendet worden sind mit all'der erhabenen, der hohen Bedeutung solchen Aktes entsprechenden Feierlichkeit, deren Darstellung folgen soll, nachdem wir einige Einzelnheitcn über die früheren Lebcnsumstände der drei Mädchen werden vvrausgcschickt haben, — Einzelnheitcn, welche ihre Quelle haben in den Mitthci- lungcn der Mädchen selbst, nachdem dieselben in der in kurzer Zeit erforderlich sich angeeigneten deutschen Sprache den WW. EE. Frauen, in ihrer arabischen Muttersprache aber ihren« derselben kun¬ digen eigentlichen Rcligionslchrcr, Herr Lukas Jeran, Eoopcrator an der Vorstadtpfarrkirchc in der Tirnan sich haben verständlich machen können. Eine dieser Mädchen Zeineb (gewöhnlich Scnap) genannt, etwa 13 Jahr alt, von bräunlicher Gesichtsfarbe ans I1en68uok in Egypten, etwa 2 Tage von Kairo entfernt, kam mit ihrem Va¬ ter Namens Horslust, (allein Anscheine nach bei einem Getrcidema- gazine bedienstet) nachdem in ihrer frühesten Kindheit noch die Mut¬ ter linlntn genannt sammt einem Bruder und einer Schwester von Sklavenhändlern geraubt «vorbei« war, nach kom-el-iVInluniitjije , bei der Mündung des Kanals von Alerandrien in den Nil, allwo sic eines Tages bei der zufälligen Abwesenheit ihres Vaters von einem Türken ge¬ raubt, nach Alerandrien gebracht und an einen reichen türkischen Nealitä- tenbesitzer verkauft worden ist, in dessen Hause sie zwei Monate zu- brachte bis zu dem Augenblicke, wo der edle ehrwürdige Priester Olivieri sie losgckanft und nach Europa herüber gebracht hat.— Die zweite, Hadiga mit Namen, mehrfachen Anzeichen nach in der Gegend am blauen Fluße flöntinr el-^nrolc) südlich von Chartum geboren, (beinahe im nämlichen Alter wie Zeineb), ist in Gegen¬ wart ihrer Mutter Hgnvn von den D^elabo - Sklavenhändlern ge¬ raubt und unter gegenseitigem Weinen und Schluchze«« über G o- m arge und Zeila — wie sic sich noch zu erinnern weiß — durch Egypten nach Kairo gebracht und an einen Türken verkauft worden, welcher schon mehrere Sklaven und Sklavinnen hatte. Sic kam nach 6 Kairo in hinein sehr leidenden Zustande an, von welchem sie sich auch in Laibach vollkommen zu erholen noch nicht vermochte. Die dritte endlich, Namens Fatim e, die kleinste und jüngste — kaum über 8 Jahre alt — aber auch die munterste unter den Dreien stammt aus dem Orte Arab am weißen Fluße (liu!>ur ol - in Kordofan, ebenfalls südlich von Ehartum, und hatte, als sie ein Opfer der Sklavenräuber wurde, nur noch die Mutter lluvu am Leben; ein Mädchen von sehr guten Einfällen und leb¬ haften, geweckten Geistes, wovon sie eine hinlängliche Probe ablcgte, als sie das erste Mal nebst ihrer kleineren Schwester und einer An¬ verwandten geraubt wurde und in einem Sacke auf dem Esel fort- gcbracht werden sollte. Im Sacke nämlich befand sich ein Messer, und das Kind geriet!) auf den glücklichen Gedanken, den Sack durch- zuschneiden und darnach sammt ihrer Schwester und Anverwandten zu entkommen. Der Versuch gelang zwar, nur kurze Zeit jedoch durste sie sich ihrer auf solche Art gewonnenen Freiheit erfreuen; denn nicht lange darauf, als sie mit ihrer Schwester die Schafe hütete, ist sie abermals den Sklavenräubern in die Hände gera- then, von welchen sie an andere Sklavenhändler verkauft und über Ehartum nach Kairo gebracht worden ist, woselbst sie längere Zeit bis zu ihrer endlichen Erlösung durchOlivieri, gleichsam in einem Sklavcndepot aufbewahrt blieb. Was den Eharaktcr dieser drei Negermädchen betrifft, haben sie neben recht schönen, wo nicht ausgezeichneten Geistesgaben ein für alles Gute und Rechte sehr empfängliches Gemüth — wenn überhaupt unter der zarten und liebevollen Pflege, deren dieselben sich zu erfreuen das Glück hatten und haben, ein Boden unempfäng¬ lich bleiben könnte. Während überdieß die Zeineb durch ihr sanf¬ tes, gutmüthiges, in sich gekehrtes - mau darf sagen — kontem¬ platives Wesen sich besonders hcrvorthut, war bei der Hadige das rasche bewegliche, den Negern überhaupt eigcuthümlichc Wesen vorherrschend; Fatime aber mag die Eigenschaften oder Tempera¬ mente der beiden Uebrigen in einer glücklichen Mischung in sich ver¬ einigen und macht sich durch ihr kindlich munteres naives Wesen besonders liebenswürdig. Bei solchen günstigen natürlichen Anlagen nun, welche um so erfreulicher sich entwickeln konnten, je erfolgreicher die unermü¬ deten Hände der wahren christlichen Gottes- und Nächstenliebe alles theils angeborene, theils durch die ungünstige» Lebensschicksale ange- eiguete Rohe und Herbe auszuschciden und zu verdrängen wußten, standen die fraglichen Negermädchen im Verlaufe eines halben Jah¬ res gehörig vorbereitet da zum Empfange der heil. Taufe, nach welcher sie eine nm so stärkere und freudigere Sehnsucht trugen, je näher der Tag heraurückte, an welchem sie zu derselben zugelaffcu werden sollten. Es ist für das wahrhaft christliche Gemüth zu wohl- thnend und der allgemeinen Beherzigung überhaupt zu werth, als daß wir unterlassen könnten, einige Züge oder Aeußerungeu dieser freudigen Sehnsucht — eben so viele Wirkungen der zuvorkommen¬ den Gnade Gottes — hier folgen zu lassen. 7 Nichts zu reden von der überaus freudigen Stimmung, in welcher sie, seit der zur heil. Taufe bestimmte Tag ihnen kundgege- bcn worden ist, die Wochen, die Tage und endlich die Stunden an den Fingern abzählten, konnte ihr lebendiger Glaube und der aus demselben stammende glühende Liebeseifer die Wochen vor dem Em¬ pfange der heil. Taufe gar nicht so viel Nahrungsstoff finden, um genügend befriediget zu werden. Nie glaubten sie geling gebetet, nie genug gefastet, nie derlei frommen Uebungen überhaupt genug obgelegen zu haben. Alles wußten sie in ihrer kindlich gläubigen Liebe auf ihren göttlichen Heiland zu beziehen, alles Ihm zum Opfer zu bringen. Am Abende vor der heil. Taufe wollten sie weder schlafen gehen noch das Nachtmahl nehmen, und als ihnen weder das eine noch das andere zugclaffen, vielmehr bedeutet wurde: Mor¬ gen werdet Ihr hungrig sein, weil Ihr lange kein Frühstück bekom¬ men werdet, erwiedertc Hadiga, (an die heil. Kommunion anspic- lend): »Schon Jesus alles voll machen; nikes hungrig sein.« Und als man sie fragte, was sie den» während des Stillschweigens, welches sie zeitweise zu beobachten hatten, gedacht haben, antwortete Zcineb: »O heil. Geist mache Zcineb stark!« Hadiga aber: »Mein Jesus komme zu mir und geh' nicht weg! Heiliger Geist, komm über Hadiga, wie über die Apostel!« In ähnlicher Weise auch F a tim e. Und als der heißersehnte Tag ihrer Wiedergeburt angebro¬ chen war, und ihnen bedeutet wurde: Kinder! heute erhaltet ihr die heil. Taufe, erwiedertc Hadiga, während sie ein Jesus-Bildchen küßte: »Ich küsse die Haud, o mein Jesus!« Die Zeit bis zur heil. Taufhandlung brachten sie im unaufhörlichen Gebete zu, immer vorgebcnd: »Heute müssen viel beten: Gott Gnade geben; — Taufe.« Ju solcher Verfassung nun warteten sie, ins dunkle Gewand gekleidet, au der Seite ihrer hohen Taufpathinne» (Ihre Ercellenz, die Hochgeborene Frau Gräfin v. Chorinsky für Zcineb, die Hochgeborene Frau Gräfin v. Stubenberg für Hadiga, und die Hochwohlgeborene Frau Laudesgerichtspräsidentin Edle v.Josch für Fatime) in dem an den Hochaltar anstoßenden Ehorc der darin ver¬ sammelten Klosterfrauen, als der Hochwürdigc Herr Domprobst I)r. Simon Ladung zur Vornahme des heiligen Taufaktes nach den vor dem Hochaltar abgebctetcn 3 Psalmen und eben so vielen Gebe¬ ten unter zahlreicher Assistenz in denselbe eintrat. Mau braucht nur ein für religiöse Eindrücke empfängliches Gemüth zu haben, und nebenbei die heilige Taufe in ihrer ei¬ gentlichen hochwichtigen Bedeutung aufgefaßt und dieselbe mit der Vergangenheit mit der Zukunft — mit dem ganzen Wesen der ge¬ genwärtigen drei Täuflinge in Verbindung gebracht zu haben: und — einer eigeuthümlichen, jedenfalls wohlthuendcn Bewegung des Gemüthes, welche in den Thränen sich Luft zu machen suchte, hat man sich nicht erwehren können. Und in der That blieb nicht leicht welche Miene ohne Veränderung, nicht leicht ein Auge trocken als der Hochwürd. Herr Domprobst, von der hohen Bedeutung des vor- 8 zunehmenden Aktes selbst tief ergriffen, in ebenso ernst-feierlichem als tief bewegtem Tone an jede Einzelne mit den Fragen sich wandte: »Wie heißest Du?« »Was verlangst du von der Kirche Gottes?« »Was gewährt dir der Glaube?« und die Mädchen eine nach der anderen den Namen, welchen sie fortan — als Glieder der Gemein¬ schaft der Heiligen in der katholischen Kirche — führen sollten, an¬ gaben (Zeineb — Anna, Antonia, Maria, Josefa; Hadig'a — Johanna, Frančiška, Maria Josefa; und Fatime — Aloisia, Ca¬ rolina , Maria Josefa) und der Reihe nach auf die zweite Frage mit »den Glauben« und auf die dritte mit »das ewige Leben« mit einer Deutlichkeit, Sicherheit und Bestimmtheit erwiederten, welche auch bei allen ihren weiteren Antworten, die sie eine nach der an¬ deren zu geben hatten, alle Erwartungen übertraf. Nachdem ihnen hierauf der taufende Priester die unerläßlichen Bedingungen zur Er¬ langung des ewigen Lebens durch den Glauben, die heil. Pflicht nämlich: die Gebote Gottes zu halten, Gott über Alles, den Näch¬ sten, wie sich selbst zu lieben und an das Geheimniß der heiligsten Dreieinigkeit zu glauben, vor die Augen gestellt und auf die weite¬ ren gewichtvollen Fragen: »N. widersagst du dem Teufel — seinen Werken — und seiner Hoffart« das bestimmte und entschiedene: »ich widersage« cntgegengenommen hatte, und auf solche Weise der Vertrag, der Bund mit Gott geschloßen wurde: bezeichnete er selbst wie auch die betreffende Taufpathiu die Stirne einer jeden der Reihe nach mit dem Zeichen des heil. Kreuzes, wodurch dem gegen¬ seitig zwischen Gott nnd den Täuflingen abgeschloßenem Bunde der Siegel aufgedrückt wurde. Und wie sie selbst durch bestimmte feier¬ liche Erklärung vom Teufel und all' seiner Herrschaft sich losgesagt, so sollte nun auch derselbe sammt all' seinem Einflüße förmlich aus ihnen verdrängt werden, zu welchem Zwecke unter mehrmaligem An¬ hauchen von Seite des Hochw. Taufenden verschiedene Gebete und Beschwörungsformeln — Exorzismen genannt — vorgenommen wur¬ den Nachdem dieselben noch mit dem Zeichen des heil. Kreuzes an der Stirne, an den Ohren, Augen, an der Nase, am Munde, an der Brust und auf dem Rücken bezeichnet und auf solche sinnreiche bedeutungsvolle Weise zu einem durch die Verdienste des heil. Kreu¬ zes erworbenen Eigeuthume Gottes erklärt worden sind, als wel¬ ches sic fortan gegen all' die schädlichen Elemente, die der geistigen, moralischen Fäuluiß zu Grunde liegen, mittelst der zu erlangende» Tanfgnade, welche durch das einer jeden auf die Zunge gelegte Salz, angedeutct wurde, sichergestellt werden sollten: konnten die Täuflinge an der Hand des Taufenden in das Haus Gottes — in die Kirche selbst eingeführt werden. — Demnach setzte sich der feier¬ liche, in seiner Art ganz eigenthümliche Zug in Bewegung; voran eine beträchtliche Anzahl weiß gekleideter in weiße Schleier gehüllter Mädchen, unter denen drei die Taufkcrzen, drei das weiße Gewand und drei die Kopfkränze für die Täuflinge trugen. Ihnen unmittel¬ bar folgten die drei bereits getauften Negerknaben mit der zahlreich assistirenden Geistlichkeit; der Hochw. Herr Domprobst mit den Täuf¬ lingen und deren hohen Taufpathinnen schloßen den Zug. Am Hoch- s altare angelangt, beteten die Täuflinge laut und deutlich das apost. Glaubensbekenntnis! und das Gebet des Herrn ab; und nachdem nochmals mittelst der Erorzismen der Teufel beschworen worden, auf immer feru ;u bleiben von denjenigen, welche fortan ein Tem¬ pel des heil. Geistes werden sollten, die Täuflinge aber auf öffent¬ liche Aufforderung von Seite des Hochw. Taufenden laut und be¬ stimmt vor allen Anwesenden den Glauben an den Dreieinigen Gott Vater, Sohn und h. Geist, au die heil, christkathol. Kirche wie auch das Verlangen getauft zu werden, bekannt hatten: blieb nichts wei¬ ter übrig, als die wirkliche Vollziehung des eigentlichen heil. Tauf¬ aktes. — Es steigen demnach die Stufen des Altarcs hinan die auserwählten Täuflinge; und das heil. Wasser, die mofa ssntu— wie sie den Gegenstand ihrer heißesten Sehnsucht zu nennen pfleg¬ ten — ergießt sich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heil. Geistes über ihre Häupter; und die Kinder Sudans, früherher Gefäße der Sünde, Sklaven des Satans, Kinder des Zornes Got¬ tes stehen nunmehr da als ganz neue Geschöpfe, als Kinder des Wohlgefallens Gottes, als Erben seines Reiches; — der Gesichts¬ farbe nach zwar noch immerfort schwarz und gebräunt, aber ihrem Innern nach im Zustande der Gerechtigkeit und Heiligkeit — in glänzend weißer Herzensunschuld; daher so wie sie innerlich den al¬ ten Menschen abgelegt und den neuen angelegt haben, auch äußer¬ lich das vorher dunkle Buß - und Trauergcwand nunmehr weichen mußte dem weißen Gewände, welches ihnen, nachdem sie mit dem heil. Chrisam zu Christen, zu Angehörigen Christi, dessen guten Ge¬ ruch sie in seiner getreuen Nachfolge zu verbreiten hätten, gesalbt worden sind, angethan wurde mit den bedeutungsvollen Worten: »Nimm das weiße Kleid, und bringe es mackellos vor den Richter¬ stuhl unsers Herrn Jesu Christi, auf daß du erlangest das ewige Leben.« Jngleichen wurden ihnen auch die brennenden mit den Bildnissen der betreffenden Namensheiligen geschmückten Taufkcrzen cingehändiget mit der inhaltschweren Deutung, fortan zu wandeln durch das Leben im Lichte des Ganbens, und durch gute Werke — Werke des Glaubens — leuchten zu lassen das Licht zur Erbauung des Nächsten und zur Verherrlichung Gottes. Mittlerweile füllte sich immer mehr die geräumige Kirche, so daß bei dicht gedrängten Räumen der Hochwürdige Herr Dom- probst nach der in eben dargclcgteu Art vollendeten heil. Taufhand¬ lung vom Altäre aus mit aller der ihm eigenen Wärme des Ge¬ fühls an die Getauften und alle die übrigen sehr zahlreich Anwesen¬ den folgende Ansprache richten konnte: Vielgeliebte! Traurig mag wohl für jede aus euch jener unglückliche Tag gewesen fein, wo schändliche Sklavenhändler — Menschenraub an euch begingen, — fürchterlich die Stunde, wo ihr euren Eltern entrissen wurdet und es euch nicht gegönnt war, von ihnen, von 10 euren Geschwistern und Angehörigen Abschied zu nehmen, oder ihnen doch ein Lebewohl zuzurufen; — schrecklich die Zeit, wo ihr aus Sudans heißer Zone durch die große Wüste nach Egypten geschleppt und dort als Sklavinnen an Ungläubige verkauft worden wäret. — Wohl mag Jede von euch oft mit thränenvollen Augen nach jener Gegend wo die Lieben eures Herzens weilen, geblickt und wohl oft nach dem gewohnten heimatlichen Herde sich gesehnt ha¬ ben; allein diese Blicke und Seufzer waren vergebens, die Hei¬ mat war für euch verschloßen und jede Hoffnung einer Rettung vom schmählichen Joche der Sklaverei schien geschwunden zu sein! — Gott hat es jedoch anderst verfügt! — Gerade das Unglück, das euch in der Heimat getroffen, ist die Quelle des größten Glückes für euch geworden! — Gottes Fügungen sind unerforschlich! Er erweckte einen glaubenscifrigen Mann, den katholischen Prie¬ ster P. Nikolaus Olivi er i — leitete seine Schritte nach Egypten und gab ihm den Gedanken ein, mit den milden Gaben, welche fromme Gläubigen zusammenlegten, nebst vielen Andern, die mit euch das gleiche Loos theilten, auch euch den Händen der Türken zu entreißen und vom Joche der Sklaverei zu befreien. — Dieser Mann hat sich als größter Wohlthäter, ja als zweiter Vater an euch erwiesen, hat euch nach Europa überführt und in dem hiesi¬ gen Ursulincr-Kloster untergebracht. Mit Recht seid ihr diesem euren Retter und Befreier vielen, ja sehr vielen Dank schuldig! — Nebst der Freiheit eures Leibes sollte euch aber auch das Leben der Seelen gegeben und enerc Herzen von dem Schmutze der Sünde gereinigt werden. — Diese wichtige Handlung, auf welche ibr schon durch die Zeit eures halbjährigen Verweilens in diesem freund¬ lichen Frauenkloster vorbereitet wurdet, ist beute an euch vollzogen worden. Heute habet ihr eure heidnischen Namen: Sen ab, H a- dige und Fa tima abgelegt und neue Namen christlicher Heiligen erhalten, deren Schutze ihr von nun an insbesondere empfohlen seiet und deren Beispiele euch zum Vorbilde eures Lebens dienen sol¬ len. — Heute hat Gott sich gewürdigt, mit euch einen Bund zu errichten, welcher für euch der glücklichste und ruhmvollste ist. Heute seiet ihr durch das Wasser und das heil. Wort von der Mackel der Sünden befreiet und begnadigt worden. Heute hat Gott euch an Kindesstatt angenommen, zu Erben, zu Miterben Ehristi und zu Erben des ewigen Reiches im Himmel erklärt. Heute seiet ihr zu lebendigen Tempeln des heiligen Geistes cin- geweiht und in die Kirche, welche Jesus gestiftet hat, ausgenom¬ men worden. Ihr seiet nun 'Glieder der Kirche Jesu und werdet von nun an an ihren Segnungen Theil haben, sie wird euch an ihr mütterliches Herz drücken, mit der Milch ihrer Mutterbrust euch nähren, für euch sorgen, in keiner Lage des Lebens euch verlassen, im Tode noch euch beistehen und sogar über das Grab hinaus euch begleiten! — Der bentige Tag ist also der wichtigste und glücklichste Tag eures Lebens! Ihr habt Gott, den ihr früher nicht gekannt, kennen gelernt und dürfet ihn von nun an euren Vater nennen; ihr habt an der katholischen Kirche eine zweite 1i Mutter gefunden, die euch den Verlust der leiblichen im reichen Muße ersetzen wird. — O möchtet ihr des heutigen Tages nie vergessen; sondern Gott recht oft innigst danken, daß er ench zum Brunnen der heiligen Taufe zugelaffeu hat. Ohne der heiligen Taufe wäret ihr ja Kinder des Zornes nnd des Fluches geblie¬ ben , wäret Mägde des Satans und der Sünde — der ewigen Verdammniß schuldig! — Jedes Bündniß bringt aber gegenseitige Verbindlichkeiten mit sich — und so habt auch ihr heute wichtige Pflichten übernommen. — Nicht umsonst wurde die Frage wicdcr- hohlt an euch gestellt: »Glaubst du an Gott den Vater, allmäch¬ tigen Schöpfer Himmels und der Erde? — glaubst du an Jesum Christum, seinen cingeboruen Sohn unser» Herrn, der geboren worden ist und gelitten hat? — glaubst du au den heiligen Geist, eine allgemeine christkatholische Kirche, Gemeinschaft der Gläubi¬ gen, Ablaß der Sünden, Auferstehung der Fleisches und ein ewi¬ ges Leben?« — Jede dieser Fragen habt ihr bejaht und dadurch ein feierliches Bekcnntniß der Lehre Jesu abgelegt, zugleich aber gelobt, diese Lehre anzunehmen und nach derselben zu leben. — Nicht umsonst wurdet ihr dreimal aufgefordert, dem Satan und seinen Werken und aller seiner Hoffart zu entsagen und mit cnrer seierlichen Antwort: »Ja ich widcrsage!« habt ihr Gott das Ver¬ sprechen gegeben, Alles zu meiden, was dem Leben, das wir als Kinder Gottes führen sollen, entgegen ist. Durch das laut aus¬ gesprochene Verlangen, getauft zu werden, habt ihr euch verpflich¬ tet, immer mit der Kirche Jesu vereinigt zu bleiben, ihr und ihren Hirten stets willigen Gehorsam zu erweisen. — O möchtet ihr dieser heute übernommenen Verpflichtungen nicht vergessen; sondern sie stets genau erfüllen und deßhalb den heiligen Tauf¬ bund recht oft erneuern! - Insbesondere aber bewahret, Vielge¬ liebte! treu die Unschuld eures Herzens, an welche das heute er¬ haltene weiße Kleid euch erinnern soll; — denn nur ein reines Herz ist Gott wohlgefällig und nichts Unreines kann eingehen in das Himmelreich! — Wir aber geliebte Brüder nnd Schwestern! die wir uns heute so zahlreich hier versammelt haben, um Zeuge der heiligen Taufe dieser armeu Negennädchen zu sein, wollen Gott insbesondere am heutigen Tage bitten, daß er diese neuen Glieder seiner Kirche mit.seiner Gnade nie verlassen; sondern in seinen besonder« Schntz nehmen nnd auch ihre Landsleute, die sich noch iu der Finsterniß des Unglaubens, der Abgötterei und des Heidenthnmes befinden, zur Erkcnntniß der Wahrheit gelangen lassen möchte-— Wir wollen ihm aber anch zugleich danken, daß er uns iu viel glücklichere Verhältniße versetzt hat, wo wir im Schoße unserer Angehörigen an der heil. Anstalt der Wiederge¬ burt Anthcil nehmen konnten, bevor wir noch Begriffe unsers Daseins hatten. Schon als Säuglinge wurden wir zur Kirche ge¬ bracht und in dieselbe eingeführt, — schloffen mit Gott den glei¬ chen Bund, wie heute diese Negermädchen und sind aller jener Gnaden theilhaftig geworden, welche diese heute erlangt haben. — Der heutige Tag ist daher für uns alle eine mächtige Aufforder- 13 rung, an jene Zeit zurückzndenken, wo die Pathen anstatt unser das gleiche Versprechen — wie so eben diese Negermädchen, — Gott gemacht und die nämlichen Verbindlichkeiten übernommen haben. — Wenn sich aber Jeder aus uns heute fragt: »wie habe ich die bei der heil. Taufe gegebenen Versprechungen bisher er¬ füllt, und den übernommenen Verpflichtungen nachgelebt? welche Antwort wird wohl das Gewissen darüber geben? — Vielleicht wird Manchem aus uns die innere Stimme sagen: Du hast bei der heil. Taufe zwar wohl auch den Name» eines Heiligen er¬ halten; allein du kümmerst dich wenig oder gar nicht uni dessen Vorbild in deinem Leben, kümmerst dich wenig, oder gar nicht um seinen Schutz und Schirm und empfiehlst dich höchst selten, oder nie seiner Fürbitte bei Gott. — Vielleicht wird Manchem aus uns die innere Stimme zurufen: Du bist zwar in der heil. Taufe ein Kind Gottes, ein Erbe des Himmels, ein Glied der katholischen Kirche, ein Tempel des heiligen Geistes geworden; allein du lebtest bisher und lebst nicht, wie es einem Kinde Got¬ tes ziemt, —- dein Lebenswandel ist nicht von der Art, wie es sich für Glieder der heiligen Kirche und für lebendige Tempel des heiligen Geistes schickt. Der Himmel, dessen Erbe du sein sollest, ist nicht der Gegenstand deiner Wünsche und deines Stre¬ bens — Du bist nicht wahrhaft himmlisch gesinnt. — Vielleicht wird die innere Stimme Manchem aus uns sagen: Du hast in der heiligen Taufe zwar ein öffentliches Bekenntnis! der Lehre Jesu abgelegt, hast deren Annahme feierlich versprochen und ge¬ lobt, nach derselben zu leben; allein dn hängst nun der Lehre Jesu gar nicht an, hast nicht den Muth, dieselbe öffentlich zu bekennen und sic ist nicht die Regel und die Richtschnur, nach welcher du deine Gesinnungen und Handlungen einrichtest; viel¬ mehr war und ist das Gebet dir gleichgültig, der Besuch der Kirche, das Anhörcn des Wortes Gottes, der Gebrauch der hei¬ ligen Sakramente, insbesondere der Buße und des Altarcs, so wie jede religiöse Uebung nur eine Last. Vielleicht wird die in¬ nere Stimme Manchem aus unS zurufen: Du hast zwar in der heiligen Taufe der Sünde entsagt nnd gelobt, an den verwor¬ fenen Werken der Welt und des Fleisches keinen Antheil zu neh¬ men und ein den Vorschriften und dem Geiste Jesu Christi ent¬ sprechendes Leben zu führen; allein dieses Versprechen hast du nicht gehalten — du bist nicht mehr im Besitze der Unschuld, hast deren Kleid schon längst ausgezogen und entweder nm eine schändliche Lust deS Fleisches; oder um einen schmutzigen Gewinn verkauft! — Weh! uns, Geliebte! wenn das Gewissen uns diese; oder ähnliche Vorwürfe machen sollte; weh! wenn wir nicht als Ge¬ salbte des Herrn leben; denn groß und schwer wird einstens un¬ sere Verantwortung vor dem göttlichen Richter sein! — Wenden wir uns demnach heute mit wahrer Rene zum Vater der Erwär¬ mung und bitten wir ihn dcmüthig um Verzeihung mit dem auf¬ richtigen Versprechen, sich zu bessern , den Taufbund öfters zu er¬ neuern und künftighin stets so zu leben, wie ein Kind eines hei- 13 ligen Vaters leben soll. — O Herr gib dazu deine Gnade und deinen Segen. — Amen. Auf die heilige Taufe folgte unmittelbar die Spendung des heiligen Sakramentes der Firmung von Seite Sr. fürstlichen Gna¬ den unseres Hochwürdigsten Fürstbischofes. Wir fühlten uns dabei recht lebhaft versetzt in jene uralten Zeiten der christlichen Kirche, in welchen die getauften Erwachsenen unmittelbar nach der heiligen Taufe mit dem heiligen Geiste gestärkt — gefirmt worden sind, wie dieses unter anderen bezeugt der große Lehrer der Kirche der heil. Eyprian, Bischof von Carthago um die Mitte des 3. Jahrhnnder- tes, wenn er, anspielend auf die Apostel Petrus und Johannes, welche den vom Diakon Philippus in Samaria Getauften mittelst Gebet und Auflegung der Hände den heil. Geist crthciltcu, schreibt: »das Nämliche findet auch bei uns statt, das nämlich die in der Kirche Getauften vor die Vorsteher der Kirche (vor die Bischöfe) gebracht werden, auf daß sie durch unser Gebet und unsere Händcauflegnng den heil. Geist empfangen, und mit dem Siegel des Herrn d. h. mit der heil. Salbung an der Stirne, vollkommen gestärkt werden.« Nachdem nebst den drei Negermädchen , welchen als Firmnngspathin- nen beistandcn die Hochgeborenen Fräulein Comtessen v. Ehorinskp und das Hochwohlgcborncn Fräulein Edle v. Jo sch, die heil. Fir¬ mung auch den beiden seit beiläufig 2 Monaten hier lebenden Ne- gerkuabcu, (dem Stanislaus*) dessen Firmungspathe der Hoch¬ würdige Herr Seminars-Direktor, Domherr Novak, und dem Jo¬ sef, dessen Firmungspathe der Herr Beichtvater der Ursulinerinnen Michael Potoönik gewesen) gespendet worden war, lasen Sr. fürstlichen Gnaden die heil. Messe, und crtheilten während derselben sowohl den gefirmten Mädchen und Knaben als auch dem schon über 2 Jahre in Laibach unter der Obsorge des Herrn Jeran le¬ benden Ncgcrknaben löset' Kranjski die heil. Kommunion, welcher Letztere am 17. Dezember 1854 bei Gelegenheit der Feier des Prie¬ sterjubiläums unseres Hochwürdigstcn Herrn Fürstbischofes die hei¬ ligen Sakramente der Taufe, der Firmung und des Altars em¬ pfangen hat. Soviel über diese so. seltene und um so denkwürdigere Feier, eine je bedeutungsvollere Zukunft sic in ihrem Schooßc birgt. Ver¬ leihet nämlich Gott dem Miffionswirkcn in Central-Afrika ein den bisher erzielten Erfolgen entsprechendes weiteres Gedeihen, läßt Er zugleich in Seiner weisesten Vorsehung diese Erstlinge, welche Er zur Verherrlichung Seines heiligen Namens aus den Tausenden und Tausenden der unter dem Joche der Abgötterei schmachtenden Neger sich auserkohren zu jener Entwicklung heranreifcn, welche sich nach ihren sehr schönen Geistes- und Herzensanlagen wie auch nach allen ihren dermaligcn äußeren Verhältnissen erwarten läßt: dann ist die «) Dem hiesigen k. k. Oberghmnasium angehörig, iusoftrue derselbe um das Er¬ gebnis der von den Studierenden unter ihnen selbst oorgenommenen Samm¬ lung losgekanft worden ist. 14 Zeit gekommen, wo bei dem milden Lichte des Evangeliums sich zu erneuern anfängt das so düstere Antlitz der mittelafrikanischen Erde, daun ist gekommen der Augenblick, wo nach so vielfachen fruchtlosen Versuchen endlich in Erfüllung geht die Vorhersagung, welche der Psalmist ausgesprochen im 67. Psalme, wenn er schreibt Vers 32: »Gesandte werden kommen aus Egypten; Mvhrenland wird zuerst aufheben seine Hände zu Gott.« Larbach am Feste der heil. Ursula 1856.