Deutsche Macht 9t<*r.at |t®tn i#niicift«4 uo» Coxxla« nrnml »n» MM I*' S»> »1 iU*ell«M <»'• V»»« «»»«tlidi (U - .45. tl. l.S«, (I. . (nnjiMiut H. » '"«I tMftct(.•!:»< n M.iu. *. 6 4»- tie cinjdiu ftmnnrt 7 h. Ottinaif rot t«if; diarn 9«fcMl< •*» usw f .v «-'• t eil-U« !!!».«• MiW.-mon.r. trC ?». itrb »rKic:lm uirb c«u»H«e iim. gwrMtmtftn W *tbo«ctu« >«>>>». «tt (rr S»n». «n» ». »»» * « Uir nAmitt» n« «frtanuttwai »o»t»4»ri. — Vtnnu' Ttuif i*Ttcn »um mmdacnlft «nuusr'i .Iiul itlllMWlI. Nr. 13. Eilli, Donncrslag dr» 12. Fcbrimr 1891. XVI. J-Hrgling. Killi 11. Aeöruar. Für die Patrone des „Grazer Volksblatt" glbl es zwischen den All- und de» Jungslovenen freilich einen bedeutenden Unterschied, denn bei den Clericale» kommt es in der Beantwortung derFrüge, ob eine Partei ernst zu uehuien sei. doch nur daraus an, ob sie der Kutte nachläuft oder nicht. Es ist daher auch begreiflich. daß das genannte Blatt über die Jungslovenen sehr unwirsch thut und daß eS dieselben neben den Jungtschechen für den Umschwung verantwortlich macht, der sich »i unserer inneren Politik soeben vollzieht. Den Jungslovenen geschieht damit eigentlich viel zu viel Ehre, denn sie haben im Volke lange nicht die Bedeutung, welche ihn?« die schwarze Redaction in Graz zuschreibt. Für die Deutschen, für die staatSerhaltenden Elemente »nd für den Staat selber gehören die Alt-slovenen und die Jungslovenen in denselben Topf, denn an nationalem Chauvinismus und inbezug auf die Aersolguna der Staatssprache, au Dünkel und an Maßlosigkeit ihrer Forder-ungen halten sich die beiden Fractioneu so ziemlich die Wage, und sür die Eentralgewal» kann es ja gleichgiltig fein, ob die Einen oder die Anderen jede Veranstaltung mit einem Meßopfer und mit dem priesterlichen Segen oder «ü einem Frühschoppen beginne». DaS bekannte alvßslovenische Programm, welches vor mehreren Monaten in Laibach beschlossen wurde und welche» so exorbitante Forderungen enthielt, daß es selbst dem Baron Winkler gelinde» Grauen verursachte, war eine Frucht der Berathungen sowohl der Alten als auch der Jungen, und &tn Woman ohne Hnde. Die Oper war vorüber. Mit Stentorstimme rief der Portier die Wagennummern hinaus in Nacht, daß sie weit über den Platz in die Straße klangen. Ein Gefährte nach dem anderen löste sich los aus der langen Wagenreihe und rollte über da« Holzpflaster bis an die weitge» öffnete Flügelthür?. Leicht verhüllte Damen, ele-gante Herren stiegen ein. die Damen graziös gestützt auf die zur Hilfe gereichte Hand, die Herren gebückt mit Rüchsicht auf de« hochragenden Cylinder. Au« den Seitenthüren fluthete die Menge der weniger beglückten Sterbliche». Hell schien der Vollmond in die laue Herbstnacht, daß die malten Gasflammen aus Scham über ihr« Schwäche errötheten und bunte Schatten über da« Pflaster warten. Mild und rein war die Lust, al« ob ein Frühling«tag sich in den späten Oktober verirrt hätte. Eine kleine Gruppe trat später al« die Uebrigen aus dem glänzend erleuchteten Haufe. „Richt fahren, Papa," ließ sich eine weiche MSdchenstimme vernehmen, „die Nach» ist so schön und mir ist so . . . Papa, lass un« gehen !" .Wie die Mama meint", antwortete ein voller Mannesdariton. „Bist Du nicht müde, 3ta?" .Nein, gar nicht. Last' nur den Johann allein nach Hause fahren. Wir begleiten Tante Mathilde und machen noch einen kleinen Spazier-gang." Ohne eine Miene zu verziehen, trieb der Kutscher die Pferde an; langsam rollte die die Beschlüße, die der krainische Landtag in der letzten Session faßte und die den Landpfleger mit trübe» Ahnungen sür da« zukünftig? Glück seiner Schützlinge erfüllten, so daß er in der Angst um seinen Posten wahre Kassandrarufe ausstieß, sie sind aus dem Kerbholz der Einen und der Andere» verewigt worden und nicht mehr auszumerzen. Wir möchten dies nur fest-gestellt haben, daniit keinem der beiden Theile unrecht geschehe. Ueberhaupt lassen sich die Ver-Hältnisse im tschechischen Volke mir denjenigen, welche in Krain herrschen, kaum entsernt ver-gleichen, und wir müssen e« geradezu als eine Anmaßung bezeichnen, wenn die Jungslovenen mit den Juiigtschechen sozusagen in einem Athem genannt werden wollen. Der Aussatz des „Gr. ÄolkSbl.", welchen wir im Auge haben — er ist am letzten Sonntag erschienen —, ist in mancher Hinsicht sehr bemerkenswert. Da heißt es bespielsweise. die Entnationalisierung sei lediglich dort möglich, wo die Völker nur geringen oder gar keinen Wert auf ihre Sprache legen, und die römische Geschichte liefere dafür das großartigste Bei-spiel. Merkwürdig aber sei eS, daß das römische Reich fast in dem Augenblicke zerfiel, in >i elchem die lateinische Staatssprache allgemeine Aner-kennung gefunden und sich jedermann auf den .civis lornaous* etwas eingebildet habe. Die Drohung, die in diesem Vergleiche liegt, ist handgreiflich, und der Patriotismus, dessen sich die Clericalen rühmen, erscheint da in einem Lichte. daS nicht gerade rosig ist. Gleich nachher aber thut das Organ der deuschen Clericalen sehr verständig, freilich nur im Interesse der Equipage aus dem Vestibül hinau» und die kleine Gesellschaft schlug die entgegengesetzte Richtung ein. „Nein, Herr Concertmeister, wie Sie heute gespielt haben", hub Tante Mathilde, ein ältere« Fräulein, an. „So weich! so süß! Sie haben sich selbst übertroffen." „Helenchen war ganz hin", sagte die Mama, mit gutmüthigem Spott das Wörtchen .hin" betonend. „Es war aber auch wirklich prachtvoll." „Fräulein Helene ist eine kleine Ent-husiastin", erwiderte der Concertmeister und schaute daS erröthende Mädchen lächelnd an. „Sie nimmt stets den Willen für die That." „Mama, ist das wahr?" rief diese eifrig. „Haben die anderen Leute nicht gerade so geklatscht wie wir?" Die Gesellschaft war unterdeß in eine . Seitengasse eingebogen und hatte sich gegliedert. Der Vater mit den beiden älteren Damen vorne, die jüngeren Leute einige Schritte da-hinter. Die Aelteren sprachen, die Jüngeren schwiegen. Der Concertmeister schaute mit einem so seltsamen Blick aus das rosige Mädchen an seiner Seite, daß es verwirrt die Augen nieder-schlug und eine hohe Rothe ihm bis in den blonden Flaum de« Nacken« stieg. Pause; längere«, schweigendes Nebeneinandergehen. Dann erwidert sie scheu seinen Blick, und die blauen Augen strahlen so feucht von Begeisterung und unbewußter Sehnsucht, daß er leise das kleine Händchen ergreist und einen Kuß auf den Handschuh drückt. Erschrocken entzieht sie ihm die Hand und blickt nach vorn. Altslaven, die eS im fachliche* Sinne für absolut verläßlich hält, denn es schreibt: .Was die Altflaven begehren, ist da« einzig Erreich-bare. daS allein können die Deutschen und sonstigen österreichischen Nationalitäten den Slaven gewähren; und schon dabei müssen sie eine gewisse Selbstverleugnung übe» und alles vergessen, was vor 1806 geschehen ist. Man kann nicht mehr weggeben, als w a S m a n für die eigene Nationalität und die st a a t l i ch e n B e d ü r f n i s s e gerade noch entbehren kann. ES wird auch nie hin «angegeben werden, und die Jungflaven ver- richten nichts als SisyphuS - Arbeit."..... „Nein," heißt eS dann weiter, „wenn die Jung» slaven meinen, daß gerauft und geprügelt werden muß, so müssen sie >S eben fühlen, um wieviel stärker die deutsche Faust ist. Die an-ständigen Leute aus unserer Seite werden nicht mitthun, aber sie muffen mit verschränkten Armen der Prügelei zusehen und den Jungen zurufen: „Recht geschieht euch, ihr habt euch dieses Los selbst bereitet. . . Der Verfasser dürste, als er den Aussatz zu Papier brachte, einigermaßen verwirrt ge-wesen sein. Indessen mag er sich daraus ver-lassen: ehe wir es zu dem angedrohten Zerfall des Reiche« kommen ließen, würde in der That gerauft und geprügelt werden, und zwar so ge-waltig, daß den Clericalen die Lust am Zusehen entschieden vergehen müßte. So weit wird es jedoch gewiß nicht kommen, und wen« die Rom« linge heute zetern und wettern, daß es ihnen nicht gelungen ist. mit Hilfe der nunmehr zersplitterten Majorität den modernen Geist aus „Sind Sie mir böse?" flüstert er. Sie schweigt, aber unwillkürlich verkürzt sich ihr Schritt, so daß der Raum zwischen ihr und den Eltern größer wird. „Helene, bist Du mir ein wenig gut?" flüstert er von Neuem und sucht unter da« ge-senkte Köpfchen zu blicken. Heftige zitternde Athemzüge sind die einzige Antwort. „Helene, Dir. Dir allein hat mein Spiel gegolten", fährt der junge Mann fort, und von Neuem ergreift er die schlaff herabhängende Hand des Mädchen». .Von unten habe ich Deme Augen gesehen. Die strahlenden, guten Augen, und Alles, was ich herauszog au» dem Instrument, war Dein." Sie läßt ihm die Hand und ein Zittern überläuft ihre ganze Gestalt. Er hebt ihr Köpf-chen in die Höh' und seine Augen lodern mit dämonischer Gewalt in die ihren; wieder senkt sie die Wimpern. Da drückt er einen Kuß auf ihre zuckenden Lippen, und deS Mädchens Hand krampst sich um die seine, wie um sie nimmer loszulassen. » • Am anderen Tag, um die Stunde nach dem zweiten Frühstück, das der Commerzienrath zuhause einzunehmen pflegt, erscheint der Concert-meister, schlicht geNeidet wie gewöhnlich, nur etwas sorgfältiger frisiert, und die Cravatte etwa» kühner geschlungen. Er klvpst kräftig, tritt in das Speisezimmer, wo der Sommer-zienrath noch mit Zeitung und Cigarre auf dem Dioan sitzt, ein kleines gesticktes Käppchen auf 2 de« Sattel zu heben, so thun sie unrecht, wenn sie e if alle» andere schimpfen, nur nicht auf den speer, den sie geführt haben und der bei dem entscheidenden Stoße zerbrach. Der Speer war schlecht, der Speer! Z>er Wahlaufruf der Bereinigten sinken. tilli, 10. Februar. Am Sonntag fand in Wien die Partei« conserenz der Vereinigten Linken statt. E» wurde die durch die Auflösung de» Reichsrathe« und durch die Enthebung de» Finanzminister» Duna-jew»ki markierte Aenderung der politischen Lage erörtert, da» Eingeständnis der Regierung, daß da» bisherige System nicht aufrecht erhalten werden könne, besprochen und der von Dr. von Plener vorgeschlagene Wahlaufruf angenommen, in welchem da» Programm der Partei entwickelt wird. Diefe» Programm stellt die Reform der direkten Erwerb- und Einkommensteuer, sowie die Einführung einer progressiven Per» sonali'teuer an die Spitze, wonach die Reform der Lerzehrung»steuer aus dem Lande, die Bör-sensteuer und d» Verwohlfeilung de» Viehsalze» kommen. Im Jntrrefse de» Gewerbestandes soll da« Association»wesen gefördert und vvn fi»ca« lischen Hemmnissen befreit, der Verwaltung ein fachkundiger Beirath an die Seite gestellt, sollen Gesetze über Warenfälschung und zur Regelung de» Hausierwesen« sowie gegen Mißbräuche der Wanderlager geschaffen werden. Auch dem Bauernstande soll durch die Erleichterung der Association, dann durch Förderung de« Credit-und MeliorationSwesen«, endlich durch die Ein-sührung der directen Wahlen in den Landge-«ein den aufgeholfen werden. Die Fortbildung der Arbeiter-Gesetzgebung betrachtet die Partei al» eine Ehrenflicht der politisch einflußreichsten besitzenden Classen, und sie geht von dem Grund« gedanken au«, daß die socialen Gegensätze zur Ausgleichung gebracht und Einrichtungen ge-schaffen werden müssen, welche an die Stelle verderblicher Kämpfe die friedliche Austragung der Streitfragen setzen. Der Staat sei überhaupt berufen, den Einzelwirtschaften helfend zur Seite zu treten, dem Mißbrauch und der rücksichtslosen Ausnutzung der bevorzugten Stellung über-mächtiger Einzel - Interessen al» Hüter de» ge-meine» Wohle» entgegenzutreten und sür die wirtschaftlich Schwachen Wohlfahrt» - Einrich» tungen theil» selbst zu schaffen, theil» zu fördern dem von grauen Fäden durchschimmerten röth-lichblonden Haar. „Ah, Herr Concertmeister, freut mich sehr, Sie zu sehen. Da setzen Sie sich ein Bischen zu mir. Eine Cigarre?" „Danke, nein; — ich hätte mit Ihnen etwa» zu sprechen; können Sie mir wenige Minuten gönnen?" »Mit dem größten Vergnügen — warten Sie nur. ich will erst die Thüre schließen — also womit kann ich Ihnen dienen?" „Sie können, wenn Sie wollen. Herr Com-merzienrath; ich bitte Sie um die Hand Ihrer Tochter." Der alte Herr macht große Augen. So stürmisch, ei, ei." Der Concertmeister fährt unbeirrt fort: „Sie kennen mich, seitdem ich hier in der Stadt bin; ich weiß, daß Sie gut von mir denken. Ich liebe Ihre Tochter und darf annehmen. daß sie meine Empfindung theilt. Meine Verhältnisse sind geordnet; ich kann Ihrer Tochter ei» Heim bieten, wenn auch nur ein bescheidene«. E» fehlt uns nur Ihre Zustimmung." Der Commerzienrath streift ruhig die Asche von seiner Cigarre und sagt: .Sie sprechen bestimmt und offen, wie ich da« von Ihnen gewöhnt bin, Sie werden auch mich so offen finden wie gewöhnlich. Wie wir von Ihnen denken, wissen Sie. Nun eine Frage: Wieviel verdienen Sie jährlich?" .Zweitausend Gulden, die ich, weun ich will, wohl um die Hälfte vermehren kann." „So: wa» glauben Sie nun, wa» mein Haushalt kostet, der Haushalt, in dem meine Tochter erzogen ist?" «D«»tfch» Wacht" und zu organisieren. Die Partei werde ferner ein« Reform de» Strafrechle» und de» Civil-Processe», sowi« d«r Verwaltung mit thunlicher Entlastung der Gemeinden, dann eine Revision de» HeimatSrechte» anstreben und der Wieder-Herstellung der Metallwährung ihr« Unterstützung angedeihen lassen. Hinsichtlich der Ansprüche der nichtdeutschen Nationalitäten spricht sich der Wahlaufruf wi? folgt aus: „Die Deutschen stehen den übrigen Nationalitäten nicht feinde selig gegenüber, sie wollen die nationale Ent» Wicklung der nichtdeutschen Volksstämme nicht verkümmern, sie können aber gewisse Ansprüche, wtlche wesentlich staatsrechtlichen Character haben und da» ganze einheitliche Gefüge der Staats-Verwaltung in Fraße stellen, nicht zugeben, gerade so wie sie auf den Schutz ihrer eigenen Nationalität im Umfange de» ganzen Reiche» mit allem Nachdruckt bedacht sein müssen. Sie würden aber wünschen, daß diese Streitfragen nicht immer wieder aufgeworfen werden und daß zunächst Raum geschaffen werde für gedeihliche Reformen, für welche ihnen die Mitwirkung anderer Gruppen nur willkommen sein würde." Au« den Besprechungen, welche der Verlesung de» Wahlaufrufe» folgten, haben wir zweierlei hervorzuheben, einmal die Erklärung der Ver-treter de» Großgrundbesitze», daß sie nach wie vor der Vereinigten Linken angehören und sich von derselben in keinem Falle trennen wollen, und dann — daß die Anlisemitensrage noch immer al« da« Schiboleth der Partei betrachtet wird. Bezüglich diese« letzteren Punkte« sprach nämlich Gras Wurmbrand in anerkennenSwerth warmen Worten den Wunsch au«, «« möge den deutschen Vertretern der Alpenländer, welche ja der Mittelpunkt und da» Herz der Monarchie s«ien, ermöglicht werden, sich der Partei anzu-schließen. Dr. v. Plener erwiderte daraus, er werde e« gerne sehen, wenn zahlreiche Abge-ordnete au« den Alpenländern mit der Vereinigten Linken geben würden. Vorher aber hatte er erklärt, daß die Partei den Kampf gegen einzelne Confessionen, der ..da« ganze öffentliche Leben gefährde und den von der Partei hochgehaltenen Grundsatz der Gleichberechtigung der Confessionen verletze, auf das Allerentschiedenst« verurtheile." Die HSaHlbewegnng in Krain. Da« clerilale slooeuisch: Tagblatt berichtet au« P l a n i n a : „Heute k. 5. d. M. »ai der bisherige Reich«- „Keine Ahnung." „Nun, nehmen Sie einmal an, da« Zehn-fache Wie glauben Sie nun, daß ein Mädchen, das — ich sage leider, aber daran ist doch nicht« mehr zu ändern — da» für solche Verhältnisse erzogen ist, sich in Ihren Haushalt finden würde ?" „Genau wie ich. Der Ehemann muß auch Manches entbehren, was der Junggesell sich gönnen kann. Und wenn sich zwei Menschen gern haben, fällt ihnen ein kleines Opfer nicht allzu schwer. Ich denke, der Mensch selbst ist wichtiger als das Lumpengeld." „So spricht ein junger Mann. Wenn Sie so alt sei» werden wie ich, werden Sie ander« urtheilen. Aber da« ist nicht das Einzige, wa« ich gegen Sie — nur als Schwiegersohn natürlich — einzuwenden hätte. Sie sind Künstler, Herr Concertmeister." „Und was thut das zur Sache, Herr Commerzienrath?" „Bitte, bitte, sehr viel. Sie sind mir al» Mensch sehr angenehm, nicht nur al» Gesell-schafter; aber meine Tochter, wie sie nun einmal ist. braucht nicht nur einrn Mann, der viel Geld verdient, viel mehr, al» Sie in Ihrem Beruf jemal» verdienen können, sondern auch einen ruhigen, gleichmäßigen Man», der nicht heute warm und morgen kalt ist. wie Ihr, Ihr Künstler nänilich, von Natur nun einmal seid." Der Concertnieister beißt sich auf die Lippen. E: weiß, daß der Vorwurs nicht ganz unbegründet ist, trotzdem sagt er: „Haben Sie bei mir jemals «in« derartige Unbeständigkeit gesunde» ?" ' 1891 rath«abgeordi,eteDr. Kerjanci', b«r ua« auch weiterhin vertretet«» möchte, bei un«. In Loitsch hatte er nämlich erfahren, daß hier eine größer« Anzahl Geistlicher und anderer hervorragenden Persönlich-ketten versammelt sei. und er kam bieder, sie zu bezeugen. Der Herr Pfarrer von Planina äußerte in sehr entschiedener Weise, daß er auf da« Bestimmtest« erwarte, Herr Ferjanctc werd», sich überall und immer de« am Laibacher Parteitage angenommenen Programme« erinnern. Der Herr Doctor bedankte sich (? ?) und versicherte, daß er sich vom alten slove-Nischen Banner, unter welchem die Nation die jetzigen Erfolge errungen hat, niemal« trennen werde; «r betonte, daß e« heilige Pflicht jede« sloveni>chen Ab geordneten sei, dem gläubigen Volke da« theuerste Gut zu erhalten — den katholischen Glauben. Wir erwarten, daß der Herr Doetor durch Thaten er-härten werde, wa« er feierlich versprochen hat." Dasselbe Blatt schreibt: „Au«, dem Treffener Wahlbezirk theilt man un« mit, daß dort auch der B«zirk«richter Solja kandidiert und einige Stimmen auch zu erhalten glaubt. Wir hoffen aber, daß seine engeren Freunde sich die Sache überlegen werden. — Au« Seilenberg erhielten wir die Abschrift eine« Briefe«, mit dem sich Herr Lande«gericht«rath Hren wieder anempfiehlt, indem er seine Verdienste aufzählt. Unter Anderem rechn«! der Herr Kandidat auch da« |u seinen Verdiensten, daß er schon im Jahre 1886 leicht Ober-lande«gericht«rath mit einem um 900 fl. höheren Einkommen hätte werden können, daß ihm am Ver-trauen de« Volke« jedoch mehr g«legen war al« um di« höhere Stelle. Wer lacht da nicht 7 Räch unserer Meinung ist diese Kandidatur so unglücklich wie die früher genannte. Also Slovenen, habt Acht!" Gelegentlich seiner letzten Candidatur hatte Herr Hren nämlich den Einfall, seinen Wählern zu versprechen, daß er dem Staatsdienste Val?t sage», eine Adoocaturskanzlei errichten und in derselben seine geehrten Wähler „gratis" be-dienen werde. Da« radikale Tagblatt enthält dagegen folgendes Telegramm: .Nasseafuß. 10. Februar. U«s«r Kandidat ist H«rr Land««grricht»rath Jakob Hren Di« Naisenfusser Wähler." Die Candidatur des Gottscheer Bezirks-bauptmanneS Dr. Tdomann wird auf das Eifrigste bekämpft. „Slovencc" schrieb gestern darüber: ......E« ist also nicht zu verwundern, daß bei solchen Verhältnissen den Gottscheern drr „Wo hätte ich dazu Gelegenheft gehabt? Aber Temperament, viel zu viel Temperament, und das taugt nicht sür die Dauer. Und nun hören Sie niich als wirklichen Freund, als älteren Mann an, der Lebenserfahrung bat und eS gut mit Ihnen meint. Sie selbst würden am unglücklichste» werden mir einer an Luxu» gewöhnten Frau. Entbehre» können Sie nicht, Sie möge» sagen waS Sie wollen, und für den Erwerb sind Sie auch nicht geschaffen. Da» bischen Spießbürgerthum fehlt Ihnen, was man zum Leben, zum Familienleben wenigstens, braucht. Lassen Sie ungesprochen sein, wa» wir geredet haben, schlagen Sie sich die Gedanken, die auch nur Ihrer Phantasie entspringe», au« dem Kops und bleiben wir gute Freund«. Al» Mensch, wie gesagt, Ihren Empfindungen. Ihren Gesinnungen — alle Achtung und Sympathie — als Man», als Ehemann — kann ich Sie nicht ernst nehmen." Wie der Commerzienrath so ruhig und mit wirklichem Wohlwollen sprach, konnte der Con-certmeister ihm wiederum nicht ganz unrecht geben; aber die Erinnerung an den schlanken, glühenden Körper, den er in den Armen ge-halten, an das zitternde, hingebende Geschöpf mit den strahlenden Augen, trieb ihm daS Blut in die Schläfen, und als der Commerzienrath so rund heraus sagte, daß er ihn. den Künstler, als Mann nicht ernst nehmen könne, packte ihn auch di« Scham; seine ernsthafte Werbung sollte nicht wie die Laune eines Kinde» zurückgewiesen werden. „Ich habe mich geirrt in Ihnen, Herr Commerzienrath", sagte er mit harter Be-tonung; „ich hatte bei Ihnen einen anderen lxyi JUmm wächst und daß sie ihre Hände immer weit« strecken. Sit möchten sogar ihren eigenen RcichSraihS-«tgeordneten haben! DaS heiß! de»n doch, sich aus der Großherzigkeit der Elovcncn Rarren machen! Ll»vcncn, wenn ihr d«n Gottscheern schon die Schulen bezahlt (!), verkauft ihnen wenigsten» die nationale Ehre nicht l L..M Euch nicb» von denjenigen mit Füßen treten, die von Eueren Wohlthaten leben." Dem clericalen Tagblatt wird de» Weiteren au« dem Nassensusser Bezirke geschrieben: .Bei un» melden sich die Kandidaten wie die Echwämme nach dem Regen (?!). Reben dem Herrn BezirkSrichler Golja und dem Bezirkshaupt-manne Dr. Thomann werden der Direktor der Surkfelder Bürgerschule. Lapajne, der Reifnißer Be-zirklrichter, Bischnikar. und GerichtSrath Hren genannt, welch letzterer sich besonder» in den Aemtern emp- stehlt...... Wie wir hören, wird auch der IKntral-Wahl-Ausschuß keinen Beamten empfehlen, sei eS nun Peter oder Paul, am allerwenigsten aber solche, die in Wien nur ihren Gewinn suchen." Au» Zirknitz erhält dasselbe Blatt folgende Nachricht: ..Unsere Gemeinde hat schon wiederholt um Errichtung eines Bezirksgerichtes und eines Steuer-imte« angesucht. Dieser Tage hörten wir jedoch, fc>ß die Bitte abgeschlagen worden ist, waS allge-meinen Unwillen erregte. Hervorragende, und ein-stußreich« Wähler äußerten sich gegen die Candidatur de» bisherigen Abgeordneten » Ferjanciö ) und wünschen, daß Gras Hohenwart an seine Stelle trete." „SlovenSki Narod" konstatiert, daß e» in Untertrain „eine Menge von Candidaten gebe und daß dort ein „intensiver Wahlkamps" be-vorstehe, da allerseits die größten Anstrengungen gemacht werden. Rundschau. s „D i e P s l i ch t e n d e » Besitze»"! war der Titel eine» Vortrage», mit welchem der jetzige Finmizminister. Dr. Steinbach. vor fünf Jahren vor die Öffentlichkeit trat. Er stellte in demselben jenen moralischen, ethischen Socia-lismu» voran, der im Grunde nichts Andere» ist. al» die mit niodernen Bezeichnungen ausge-stattete Lebre der Humanität, welche den Besitz an die Pflicht gemahnt, die ihm der Besitzlosigkeit gegenüber obliegt. Dann sagte er unter Maßstab der Menschenbeurtheilung bei der Eahl Ihre» Schwiegersohnes vorausgesetzt, al», al» — den Geldsack. Sie werden Ihre Tochter überhaupt nicht befragen?" „Meine Tochter ist heute achtzehn Jahre alt; wenn sie bis zu ihrer Majvrennität noch nicht nach meiner Wahl geheiratet hat, steht ihr dann frei, da» nach der ihrigen zu thun. Heute aber brauche ich meine Tochter nicht zu be-fragen, denn sie hat noch keinen Willen, darf noch keinen haben, und wenn Jbnen, Herr Concertmeister. hinter meinem Rücken, in dem Hause, das Ihnen große» Vertraue» entgegengebracht hat, gelungen sein sollte, dem jungen Mädchen be» Kopf zu verdrehen, so verlassen Sie sich aus mich, ich werde ihn schon wieder zurecht setzen." ..So also scheiden wir?" rief der Concert-»eiste r. » „So; — e» ist Ihre Schuld." Ohne Abschied, mit einer Verbeugung ver- ließ der Concertmeister da» Zimmer. » * So weit ist meine Geschichte wahr, buch-slablich wahr, kein Wort dazn gedichtet. Wenn ich nun ein Dichter von der guten alten Schule wäre, so würde ich ein rührende», glückselige» oder tragische» Ende erfinden und die „Garten-taube* gäbe mir ein schöne» Honorar dasür. Vrave Backfischchen würden sich darüber freue« und gute Tanten mich in ihr Herz schließen. Lber ich bin ein Realist strengster Observanz und vereidigt aus da» Grundgesetz der Repor-Krdichlung, nur solche Dinge wiederzugeben, stir deren allerwirklichste Wahrheit drei Con« stabler und zweiundzwanzig ehrsame Hausmeister den geugeneid ablegen können. Für die Richtig-Ick «einer Erzählung, di» ich «u» dem Munde .»-«»fch» ».cht- Anderem: „Man hat al» den Zweck der Steuern bi»her nur stet» die Befriedigung der allgemeinen öffentlichen Bedürfnisse hingestellt. Aber in aller» letzter Zeit hat Adolf Wagner nebe» den er» wähnte» finanziellen auch einen socialpolitischen Zweck der Besteuerung angeführt, und zwar um eine veränderte Bertheilung de» Volkseinkommens herbeizuführen. * Dr. Steinbach bezeichnete diese neue Auffassung al» ei» charakteristische» „Zeichen der Zeit" und fuhr also fort: ..Wenn berücksichtigt wird, daß heutzutage die Veranlagung einer progressiven Einkommensteuer, die Erhöhung der Sätze der Erbsteuer und die Umlegung einer hohen Börsensteuer von vielen Seiten begehrt wird, so wird man die Aufstellung de» erwähnten neuen Grundsatze» erklärlich finden." Er citierte serner Jhering, der sich in seinem Werke über den „Zweck im Recht" dahin äußert, daß der moderne Staat durch seine Steuergesetzgebung eine den Interessen der Gesellschaft mehr enl-sprechende, da» heißt eine gerechtere Vertheilung der Güter dieser Welt herbeiführen muffe, al» durch eine Eigenthumstheorie bewirkt werden könnte, welche, wenn man sie beim rechten Namen nennen will, die Unsittlichkeit, die Gefräßigkeit des Egoismus ist. Wie ein rother Faden zieht sich durch die Schriften Steinbachs die Correlation zwischen Recht und Pflicht und immer wieder tritt er der Anschauungsweise entgegen, die „nur von der Freiheit und den Rechten der Einzelnen, niemal» aber von Pflichten" wissen will. In einem in der Juristischen Gesellschaft gehaltenen Vortrage über die „Stellung der Versicherung im Privatrechte" bekannte sich Sleinbach zur Theorie der „Gemeinwirtschaft." Seiner Ansicht nach ver» dienen für die Regelung der Beziehungen der Staat»bürger untereinander jene Institute den Vorzug, die an die Stelle des Kampfe» mit Sieg und Niederlage den friedlichen Ausgleich und das Zusammenwirken der Interessen setzen. Er tritt deshalb für die Förderung gemeinwirt» schastlicher Institutionen ein und neigt sich unbedenklich der Zwangs Versicherung zu. [Der ungarische Handelsministerl beantwortete am SamStag im Abgeordnetenhaus« die Interpellation de» Abg. Baron Kaa» in Angelegenheit der von österreichischer Seite gegen die neuen ungarischen Frachtentarise eingeleiteten Agitation. Unter dem Beifalle de» Hause» betonte der Minister, daß der ungarische Stand-punkt berechtigt sei und daß die Tarife ausrecht- de» Betreffenden selber habe, kann ich die Bürg-schast übernehmen; wa» sich aber weiter zuge-tragen hat, weiß ich nicht. Wa» also thun? Soll ich die Geschichte wegwerfen? Der Knoten ist doch gar zu schön geschürzt. Ich ziehe also vor, einige Schlußvarianten auSzusinnen und sie dem lieben Publikum zur Auswahl vor» zulegen. Möglichkeit Nummer Ein»: Fräulein — wie hieß sie doch — Helene grämt sich sehr und wird bleichsüchtig. Tante Mathilde wird die Bertraute des Pärchens und nimmt sich vor. ihr Nichte - Herzblättchen glücklich zu machen. Als stärkster Bundesgenosse legt sich der HauS-arzt ins Mittel. Papa Commerzienrath ist schließlich auch kein Unmensch. Endlich nach zwei vergeblichen Badereisen glückliche Verlobung. Mehrsach schon dagewesen; siehe sämmtliche Familienblätter von 1790—1891. Realistischer Nachtrag: Frau Concertmeister wird bald mehrfache Mutter und glück« liche Frau Ober-ConfervatoriumSdirectorin; ihre Freundinen beneiden sie sehr. Sie hat Geld und einen Titel. Herr Ober-Conservatoriumsdirector verlegt sich aus den Besitz mehrerer Häuser und einiger sehr einträglicher und dabei doch solider StaatSpapiere. Seine Finger gehen bald besser mit der Couponscheere als mit dem Geigenbogen um; seine Künftlerschait verfettet. — Kann auch ander» kommen. Der Realist ist aber ver-pflichtet, da» Wahrscheinlichere anzunehmen. Zweite Möglichkeit: Romantisch-revolu-tionär. Sieht französischen Roman von 1820 bis 1840. Stürmische Winternacht. Schnee. Ei». Wagen an der Straßenecke. Große Soloscent vor der verschlossenen Thür der Mutter, dann Flucht au» dem Haus« und Entführung. Kampf «it de« Leben und endlicher Sieg. Vertiefung 3 erhalten werden. Zur Erläuterung diene, daß die neuen Tarife nicht» Anderes bedeuten, als die Einführung des Schutzzolles für die Produc-non Ungarn» gegenüber der Concurrenz Oester-reichs. Alle» wa» ein tendenzrö» gestalteter Eisenbahntarif zu leisten vermag, ist im neuen Frachtentarife vereint. Nicht nur die Provenienz de» Frachtgutes und die Richtung des Trans-portes bei der ersten Fahrt, die das Gut macht, sind für den Frachtsatz maßgebend, sondern eS genießt ein Artikel ungarischer Provenienz in dieser seiner Eigenschaft durch überreich zuge-messen« Begünstigungen in der Wiederver-frachtung auch noch für spätere OrtSveränderungen weitgehende Vorzüge. Die mögliche, ja fast unvermeidliche Folge der neuen Tarife wird der wirtschaftliche Krieg Oesterreichs gegen U ngarn sein, denn selbst gemäßigte Persönlchkeiten, die sich sonst sehr entschieden gegen daS Ergreifen von Repressalien auSsprechen, sind der Ansicht, daß e» hier Aug' um Aug', Zahn um Zahn gehe und daß ungarische Artikel aus unseren Bahnen mit höheren Frachtsätzen belastet werden müßten, fall» Ungarn eine Wirtschaftspolitik weiter ver« folgt, die unsere ReichShälste zugrunde richten könnte. Die Errichtung einer Zwifchenzolllinie, die völlige Sonderung der beiden Reichshälften wäre die natürliche Folge. Ein Wiener officiöfe« Blatt brachte übrigen» vor einigen Tagen die Nachricht, Handelsminister Barobs gedenke zurückzutreten, um den Folgen seiner Tarifpolitik auszuweichen. » • sAn Stelle de» Grafen Walderseej wurde der bisherige Ober-Quartiermeister de» GeneralstabeS, Graf Alfred S ch l i e f f e n. zum Generalstabschef der deutschen Armee ernannt. [Da» neue italienische Ministeriums ist seit Montag gebildet. An der Spitze desselben steht Marchese Rudini, der gleichzeitig die äußeren Angelegenheiten leitet und provisorisch da« Marinewesen versieht. Im Uebrigen lautet die Liste wie folgt: Nicotera. Innere«; L u z a t t i, Schatz; C o l o m b o, Finanzen; Pelloux, Krieg; Ferrari», Justiz; B r a n c a. Arbeiten und interimistisch Post und Telegraph: Chimirri. Ackerbau, und B i l l a r i, öffentlicher Unterricht. Man hält da» Ministerium nicht für besonder» leben»-fähig, und man telegraphiert darüber der „N. Fr. Pr." au» Rom: „Rudini, der ein guter Minister de» der jungen Frau, männliche Reise des Künstler» — Ruhm, Glück, Rückkehr im Triumph, Be« kehrung de» philiströsen Vater». Wahrscheinlicherer AuSgang: Herr Conc-rt-meister hat im Ausland mit tausend Schwierig-keiten zu kämpfen. Die Frau verblüht im Kampf mit den Sorgen und dem Elend. Untreue de» Mannes, Streit, gegenseitige Verbitterung. Er beißt sie eine Gans, sie ihn einen Speculanten. Scheidung. Rückkehr zum Vater. Der Concert-meister v«rsackt und kommt nach zehn Jahren al» Lump wieder. Heimliche Unterstützung durch die gewesene Frau, die längst wieder. Dank der Revenüen de» Vater», einen anderen Mann be» kommen hat und von allen romantischen Schrullen geheilt ist. Möglichkeit Nummer Drei. Allerwahrschein-lichster Schluß. Fräulein Helene vergißt binnen Jahre»srist den schönen Jugendroman und wird die sehr glückliche, wohlbeleibte Frau eine» hoch-achtbaren Großhändler». Aber den Clavier-unterricht ihrer Töchter überwacht sie sorgsamer, als es ihre Mutter gethan, und Künstler werden nur unter allen möglichen Vorsichtsmaßregeln in» Hau« gelassen. Der Concertmeister wird ein wüthender Feind der haute financ« und schimpft wie ein Petroleur über die Geldsäcke. Er wird al» Löwe alt, wenn e» nicht irgend einer Gou« vernantt oder einer klugen Witwe gelingt, ihn in» Garn zu locken und zu zähmen. Nach dreißig Jahren sind die beiden einst so glühen-den Leutchen abgekühlt und furchtbar prosaisch geworden. Wenn da» böse Fett anfängt, sich um die Glieder zu setzen, hören alle die poettschen Träume auf. Liebe Leserin, nun wähle. E» steht Dir aber «uch frei, noch einen anderen Schluß zu finden. _ 4 Inner» wäre, mußte Nicotera zuliebe das Aus- artige Amt übernehmen: der Finanztechniker Branca wird die öffentlichen Arbeiten, der Ingenieur Colombo die Finanzen . der Abvocat C h i m i r r i daS Ackerbauministerium, Gras Ferraris, der sich niemals mit dem Justizwesen abgegeben hat. da» Justizministerium leiten. Ein solches Eabinet scheint nicht die Frucht eineS logischen Gedankens, sondern der Noth zu sein. ^E i n e N e u b i l d u n g d e S se r b isch en C a b i n e t Sj scheint unvermeidlich, da die Majorität der Skupschtina mit der AmtSgebahrung mehrerer Minister nicht zufrieden ist. Daß man nicht jetzt schon daS Ministerium Gruitsch zum Rücktritte drängte, hat parlamentarisch-ttchnisch« Gründe. Ein neues Ministerium könnte nicht ohne eingehende Prüfung oder Umarbeitung die für die Skupschtina voibereiteten Gesetzentwürfe übernehmen und verantworten; die Neubildung des Cabinets hätte also die Vertagung der Skupschtina sür mehrere Monate zur Folge gehabt und die Session wäre erst wieder zu einer Zeit eröffnet worden, während welcher wichtige landwirtschaftliche Arbeiten die Mehr-zahl der Skupschtina - Abgeordneten zu Hause beschäftigen. Durch ein« Vertagung derSkupschtina wären auch dringende Finanzgesetze verzögert worden, so da« Budget, weiterS die Ausnahme eines StaatSanlebenS. die Ges.tzvollmacht zur Durchführung der Converfion der Staatsschulden u. s. w. Um sonach eine Verzögerung der wich-tigen parlamentarischen Arbeit«« nicht eintreten zu lassen, stand die Mehrheit des radicalen Skupschtina - ClubS davon ab, das Ministerium schon jetzt zum Rücktritte zu drängen, sprach aber den Wunsch auS, es solle nach der Erle« diguug der wichtigsten Gesetzentwürfe die nöthige Reconstruction deS Ministeriums uuverweilt stattfinden. [Di« Nachrichten auS Belgien) geben nachgerade zu den ernstesten Bedenken für die Zukunft deS Landes Anlaß. Auch au der Armee zeigt sich jetzt, daß der b«rühmt« konstitutionelle Musterstaat abgewirtschaftet hat. DaS verrottete Wchrsystem, welches jedem Besitzer von I6V0 f*r. die Annahme eines Ersatzmannes gestattet und den socialistischen Wühlereien in der Arniee Thür und Thor öffn«t, trägt jetzt seine seit lan-zer Zeit vorausgesagten Früchte. [Der deutsche R e i ch S c om m issär in O st a s r i k a, Major v. W i ß m a n n[ übergibt am I. April sein Amt in Bagamoyo an Herrn v. Soden, kehrt nach Berlin zurück und scheidet aus dem ReichSdienst. [DaS erste japanische Parla-m « nt 1 ist vor mehreren Wochen, wie seinerzeit gemeldet wurde, feierlich eröffnet worden. Jetzt hat die Post die Briefe mit ausführliche» Schil-derungen der Ceremonie gebracht; alle Zeitungen erzählen, wie der Kaiser Mutsuhito, von Kanonen-donner begrüßt, den Sitzungssaal betrat, die Thronrede aus der Hand des Ministerpräsidenten Grasen?)amahata nahm, sie verlas und sie dann dem Präsidenten des Oberhauses, dem Grafen Jto, der sich tief verbeugte, übergab u. f. w. Tout cornine chez nous. Locales und Arovinciafes. (LiQi, lt. Februar. [Personalnachrichte n.j Der Kaiser hat dem Finanzrathe der Fmanzbirection in Klagensurt, David Koller, anläßlich der von ihm erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährige», sehr eifrigen und ersprießlichen Dienstleistung d«n Titel und Charakter eines ObersinanzratheS mit Nachsicht der Taxe verliehen. —. Der Supplent am zweiten Staats - Gymnasium und an der Staats - Gewerbeschule in Graz, Dr. Johann Matthäus K l i m e s ch. wurde zum provisorischen Hauptlehrer an der deutschen Lehrer-BildungS-Anstalt in Prag, und der Assistent der Physik an der Technischen Hochschule in Graz. Franz Stecher v. Sebenitz, zum k. k. Bau-Eleven für den technischen Dienst der Post-und Telegraphen-Anstalt mit dem Stationsorte Graz (Post- und Telegraphen-Direction) ernannt. ^Deutsche Wacht" [Leichenbegängnis.) Letzien Samstag fand das feierliche Begräbnis des Realitäteu-besitzerS Jakob Jefchounigg vnlgo Berwega, der in weitesten Kreisen bekatnnt und hochgeschätzt war, von Großpireschitz auS statt. Zur festgesetzten Stunde, um '/,2 Uhr, hatte sich vo» Nah' und Fern' eine nach Hunderten zählende Menschen-menge in und vor dem Trauerhause versammelt: alle Stände war-» vertreten, vom Adel ange-sangen bis zum Kleinbesitzer, Alles vereinigte sich, um dem verblichenen Ehrenmanne und Wohlthäter auf der letzten Fahrt da« Geleite zu geben. Domherr und Hauptpfarrer Jeraj aus Sachsenseld nahm die Einsegnung vor und wurde hiebei von den Pfarrern von Galizie» und St. Peter assistiert. Der mit vier Rappen bespannte Leichenwagen war mit zahl-lose» Kränzen mit prächtigen Schleifen derart bedeckt, daß sich über dem Sarg ein förmlicher Blumenbaldachin wölbte und daß von dem Wagen fast nicht« zu sehen war. Dem Sarge folgte» zu Fuße einige hundert Landleute, welche Kerzen trugen, und an siebzig Wägen mit Trauer- (lasten. Der überaus imposante Zug bewegte ich über Arndors und durch Sachsenfeld nach St. Peter. Aus d>m Wege dahin hatten sich andere Wägen angeschlossen, so zwar daß man zum Schlüsse ihrer an hundert vereinigt aus einem Platze sah. Aus dem Kirchhofe von St. Peter wurde de? Sarg nach wiederholter Einsegnung nächst der Kirche in eine provisorische Gruft gesenkt. Die vielen Thränen, nicht allein der Familiengenoffen, sondern so vieler Anderen, denen der Verstorbene Freund uud Schützer gewesen, waren die letzten Grüße ?ür denwackeren, unerschrockenen und treuen Partei-Genossen. Die Erde sei ihm leicht! (Zur ReichSrat HSwahl im Bezirke Cilli-Rann. Städte und Märkte,) kann die erfreuliche Mittheilung gemacht werden, daß aus allen Wahlorten die fympatischesten Kundgebungen für unseren bisherigen Abgeordneten eingetroffen sind, mit den Erklärungen, daß Herr Dr. Foregger überall das vollste Vertrauen genießt und daher neuerdings in den ReichSrath entsendet werden wird. Wie wir hören, wird Herr Dr. Foregger in den nächsten Tagen in Rann eine Wählerversammlung abhalten, an welcher auch Wähler aus anderen Wahlorten theilnehmen werden. [Cillier C a s i n o . V e r e i «.] Mit dem am 5. d. abgehaltenen Jour fix mit Tanz, der sich einer recht zahlreichen Betheiligung zu erfreuen hatte, wurde die Reihe dieser Art Unterhaltungs-Abende für die lausende Saison abgeschlossen. Da« MaSken-Kränzchen. welche« gestern stattfand, ^fiel glänzend aus; einen eingehenden Bericht über dasselbe bringen wir in der nächsten Nummer. (DaSKränzchen der Cillier Gewerbe-treibenden), welches am SamStag in den Gasträumen des Hotels „Elephant" abgehalten wurde, war außerordentlich gut besucht und. dank der Tanzlust der jungen Welt, herrschte, n?ie wir uuS persönlich überzeugt haben, eine so vortreffliche Stimmung, daß das Kränzchen zu den gelungensten Unterhaltungen der Saison gezählt werden kann. Kein Wunder, daß eS erst am Morgen ein Ende nahm. [Al« Candidaten der windi-scheu Partey wurden anlässig der Wahlen für den ReichSrath aufgestellt: Für die Land« liemeinvenbezirke Cilli, Micha VoSnjak; Pettau, Dr. Gregorec; Marburg. Robii. — Für bie Städtewahlbezirke Eilli unb Marburg wurden seilen« der Clericalen Gegenc«nbibaten aufgestellt. Im erstgenannten Bezirke wird ber Pantbnft Dr. Sernec, im letztgenannten ein slovenischer AdvocaturScandidat candidiert. [Ein erfreulicher Wahlsieg.) Aus St. Marein bei Erlachstein wird un« mit-getheilt, daß bei der vor einigen Tagen vor« genommenen GemeindeauSfchußwahl die deutsche Partei den Sieg errungen hat. Wir gratulieren herzlichst und wünschen der neuen Gemeinde-Vertretung ein recht erfolgreiche» Wirken zu« gunsten de« schönen Marktes. [Pferdezucht.] Da« Ackerbau »Ministerium hat den LandeSftellen den Auftrag ertheilt, den Nachweis über di« alljährlich in den betreffenden Verwattungsgebieten stattfindende« größeren Pferdemärkie und die Zahl der aufge-tri«benen Pf«rde zu liefern. [Verwendung derStrafgelder.j Wie die „Pol Corr." mittheilt, sind verschiedene Fragen, welche betreffs der Verwendung der nach der Gewerbe - Ordnung verhängten Geld-strafen auftauchten, von tem Hanbkl«-Ministerium im Einvernehmen mit dem Ministerium be« Innern in iolgenber normativen Weise gelöSt warben: Strafgelber, welch.' wegen Uebenretungen der Gewerbe-Ordnung von Gewerbe-Inhaber« eingehoben werden, die weder einer genossen-schastlichen, noch einer Bezirks-Krankencaffe, wohl aber einer Verein« - Krankencasse angehöre«, haben in die Vereins - Krankenkasse zu fließen, wenn die straffälliaen Gewerbe - Inhaber Mit« glieder einer Genossenschaft sind, welche corpo-rativ der Vereins - Krankenkasse beigetreten ist. und daher die Hälfte der Verttcherungs-Prämi« der Gehilfen zahlen. Dagegen sind in dem Falle, wenn der straffällig« Gewerbe - Inhaber keiner Genossenschaft augehört und dessen Arbeiter bei einer Vereins - Krankencasse versichert sind, die Strasgelder in den Armeusonbs der Oue zuzu-führen, wo die Uebertretuug begangen worden ist. weil der Straffällige zur Vereins-Kranken-casse in diesem ,5alle nicht beitragSpflichtia ist und somit die Voraussetzung der Gewcrbe-Lrd-uung nicht eintritt. Desgleichen sind die Stras-getder dem ArmensondS zuzuführen, wenn der Straffällige ein Unternehmer ist, welcher eine Betriebs - Nrankencasse gegründet hat, weil die Straigeldee somit gegebenen Falles dem Unter« nehmer zugute kämen, was der humanitären Tendenz deS K 151 ber Gewerbe-Orbuung nicht entsprechen würbe. Im Falle auch gegen Gehilse« unb Lehrlinge Gelbstrasen verhängt werben, haben bie bezüglich ber Verwenbung ber über Gewerbe - Inhaber verhängten Geldstrafen be-stehenden Vorschriften auch auf die Hilfsarbeiter Anwendung zu finden, weil die biesfalls maß-gebende Bestimmung ber Gewerbe-Orbnung von Straffälligen im allgemeinen spricht unb somit für eine verschiedene Behandlung der über Ge-werbe-Jnhaber und über Hilfsarbeiter »erhängte« Geldstrafen die gesetzliche Begründung fehlt. [BezirkSvertretung M u r e c k.[ Der Kaiser hat die Wahl de« Johann Schweig-hofer zum Obmanne und des Franz Hu ber zum Obmann-Stellvertreter der Bezirksoertreluag Mureck bestätigt. [D a « Dankschreiben de« KrieqS-Ministers FZM. Bauer an den Ob-mann des D e u t s ch e n S ch u l v e r ei n »[ mit der für den Verein gewiß erfreulichen An-erkennung der segensreichen Wirksamkeit desselben und die Nachricht über bie nunmehrige Ver-staatlichung ber deutschen Vereinsschule in Joses«-stadt scheinen den Beisall der »Laibacher Zeitung" oder vielmehr ihres windischen Redacteur« nicht gefunden zu haben, da weder die eine noch die andere, gewiß alle Kreise interessierend« Angelegenheit bisher der Auftiahme in den Spalten des Winkler'schen Leiborgan« gewürdigt wurde. Dieses absichtliche und außergewöhnliche Ignorieren einer ministeriellen Kundgebung bürste darin feinen Grund haben, daß man die FaschingSsreuden den krainischen Pervaken damit zu stören befürchtete. Lieb Vaterland, magst ruhig sein! O * * [ T> a « Messer.1 Der «necht Johann Kronoschek au» Et. Ruperti bei Fraßlau wurde am 7. d. in schwerverletztem Zustand« in da« Eis«!»-Svital gebracht. Er hat am Hinterhaupte mehren von Messerstichen herrührende Wunden, welch« ih« von den Brüdern Johann und Jgnaz Balle beige-bracht worden waren. [Auf den Schienen.] Am letzten €am»t:| ereignete e» sich auf dem Bahnhofe zu Pr«gerh»f, daß der Maschinenheizer Rudl beim Wagenver-schieben zwischen die Puffer zweier Waggon« geriech und getödte« wurde. (verunglückter Bergmann. I Ma» schreibt un» au» Trifail: Am Abend de« 6. ». M. erlitt der Kuppler Johann Potokarander söge-nannten Wolfgangbremse durch eine» entgleisten Kohlenhunt so bedeutende Quetschungen, daß er kurz darauf verschied. 1-91 ..Deutsche mach»*" Herichtssaal. Erste 5eis« geschah, sein Nachtlager auf dem Oberboden auf. Seine Gattin Ursula schlief mit ihrer Schwester Cafuta im Wohnzimmer. Bald nach Mitternacht erschien Drevensek bei den Frauen und legte sich auf die Ofenbank. In den Morgenstunden, e« war gegen 2 Uhr. wollte die Cafuta in« Freie gehen, fand aber die Hausthür von außen verschlossen. Drevensek machte die Tbü,e durch Axthieb« frei und man fand, daß sie mit Querbalken und mit Schnüren zusammengebunden worden war, und weitere Nach-forschungen ergaben, daß man auch da« hölzerne Finstergitter de« Seitenstübchen« herausgerissen hatte und daß Frauenkleider, vor allem aber daS Spar-eaffabüchcl der Cafuta fehlten. Diese wollte nach Pettau zur Sparcasse gehen und den Diebstahl meiden, wa« ihr der Schwager jedoch mit der Be-gründung widerrieth, daß ein Weib ohnehin nicht« »»«richten könne; er werde selbst gehen. Er gieng auch und kam am 4. October nachmittags mit der tröstlichen Nachricht zurück, e« sei Alle« in Ordnung, man werde den Dieb, sobald er da« Sparcassabüchl vorlege, fassen. Am 7. October gieng die Cafuta in Begleitung de» Franz Schmigatz zur Sparcasse nach Pettau und erfuhr daselbst, daß schon am 4. October ein Unbekannter da» Geld mit 207 fl. -'>! kr. behoben habe. Dem stornierten Einlagebüchl war weiter zu entnehmen, daß von der ursprüngli-chen Einlage per 400 fl. am 10. Mai bereit» 100 fl. und am >4. Juni der Theilbetrag von 50 fl. realisiert worden waren. Die Untersuchung ergab, daß DrevenSrk seine Schwägerin bestohlen, den Einbruch in der Nacht vom 3. zum 4. October 1X90 fingiert und da» Geld entweder selbst be-hoben oder durch einen Unbekannten hatte beheben lassen. Ueber den einhelligen Schuldspruch der Ge-ichworenen erfolgte die Verurteilung de» DrevenSek wegen de» Verbrechen« de« Diebstahle» zum schweren Kerker in der Dauer von drei Jahren. — 7. Februar. 'Schwere Körper-»«r l e tz u n Vorsitzender Herr Präsident Dr. Gertscher, öffentlicher Ankläger Herr St. A -2. Dr. N e m a n i (. Der neunzehnjährige Maschinenschlosser Franz P o l l a k au« Krainburg war in der Südbahnwerkstälte in Marburg bedienstet und unterhielt dort mit der neunzehnjährigen Antonia Kresal schon seit mehreren Jahren ein Li«be«ver hältni«. Im Herbste v. I. begann die Kresal ihre Gunst dem Musiker und Südbahnarbeiter Sylvester Slrawetz zuzuwenden, getraute sich aber nicht, ihre Beziehungen zu Pollak ganz abzubrechen, da sie vor dem gewaltthätigen Menschen Furcht Halle. Pollak wurde bald gewahr, wie e« zwischen Strawetz und der Kresal stehe und er sann auf Rache. Strawetz, der häufig bei der Kresal, die im Gasthause zum Kreutzhos« in Brumdorf al« Kellnerin bedUnstet war, die Nächte zubrachte, gab der Geliebten am 16. October eine Clarinette im Werthe von 55 fl. zum Aufbewahren. Am nächsten Morgen war da« Instrument verschwunden, und sofort fiel der Ber-dacht auf Pollak, daß er e« war. der e« gestohlen, wa« er jedoch auf da« Entschiedenste leugnete. Wohl aber gab er zu, in der Nacht vom 19. zum 2<». October sich in der Kresal Schlafgemach ein-geschlichen und dem dortselbst übernachtenden Stra-wetz Uhr, Kette und Ringe genommen zu haben, um seine Geliebte der Untreue überweisen zu können. ES kam aber dennoch an den Tag, daß Pollak die Clarinette entwendet hatte, doch redete er sich dahin au», sie nicht in gewinnsüchtiger Ab-sicht, sondern nur au» Zorn genommen zu haben. Pollck hatte e« jedoch nicht bei dem Diebstahl be-wenden lassen, sondern'er sann auf weitere Rache. Am 24. November trug die Kresal am Abend Wäsche in die Kolonie der Südbahnwerkstätte, und Pollak begleitete ste. Al« die Beiden in die Brum-dorfer Waldung kam«», stieß Pollak die Kresal plötzlich über ein« Böschung, so daß sie niederfiel, zog dann einen Revolver hervor und feuerte au« unmittelbarer Nähe zwei Schütze nach ihrem Kopfe. Der erste Schuß traf sie unter dem linken Ohr, der zweite streifte ihren Scheitel. Pollak suchte gleich nach der That, die Folgen derstlben von sich abzuwälzen, indem er die Kresal nöthigte, ein« Selbstbeschädiguug zu fingieren, worauf da» Mädchen anfänglich auch eingieng; bei ihrer gerichtlichen Vernehmung aber erzählte ste Wahrheit«-getreu, wie sich Alle« zugetragen batte. Pollak hatte sich bald nach der That au« Marburg ge-flüchtet und nach Knittrlfrld gewendet, wo er auch verhaftet wurde. Nach mehrfachen Ausflüchten ge-stand er seine That, gab j«doch an, daß rr die Kresal nicht habe tödten, sondern ihr nur ein Merk-zeichen habe geben wollen. — Nach dem Wahr-spruche der Geschworenen wurde Pollak von den Verbrechen de« versuchten Meuchelmorde« und de« Diebstahle«, deren er angeklagt war, freigesprochen, hingegen wegen de« Verbrechen« der schwer«? körp«rlichen Beschädigung und wegen Uebertretung de« Waffen-patente« »um schweren Kerker in der Dauer von zwei Jahren verurtheilt. — sNothzucht.s Unter denselben Func-tionären wurde hierauf der IN Jahre alt« Grund besttzerSsohn Johaim K a d i l n i k au« Pol;« über Wahripruch der Geschworenen wegen de« verbrechen« der Nothzucht, begangen an seiner zehnjährigen Schwester. zum schwelen mit Fasten verschärften Kerker in der Dauer von einem Jahre veturtheilt. — Fcbruar. ^Todtschlag und schwere Körperverletzung.^ Vorsitzender Herr L.-G.-R. L e v i z h n i k, öffentlicher Ankläger Herr St.-A.-S. T r e n z. Am 1. November v. I. gegen l l Uhr nacht« befand«» sich im Stall« d«« Wirthe« Heinrich Padjit in Altrndorf die Brüder Karl Gla«, 22 Jahr« alt, und Valentin Gla«, 25 Jahre alt, Grundbesitzer»-söhne au« Altendorf, dann der 32 Jahre alte Kurcht Josef Koritnik au« Eremit, «ndlich der Brudrr d«r beiden ersten,'« Nikolaus Gla«. Ei« waren noch wach und hatten Licht im Stalle. Al« um dies« Zeit Martin Koritnik, der von Bidem zurückgekehrt war, am Wirt«bause vorübergieng und im Stalle Licht sah, begab er sich dahin nnd forderte die Burschen auf. mit ihm in« WirtShau« zu gehen, er woll« ihnen einen Liter Wcin zahlen. Im B«-griff«, mit Nikolaus GlaS den Stall zu verlassen, erhielt er plötzlich und ohne jedivede Veranlassung von Jostf Koritnik «inen Stich in die link« Brust-seite. so daß er tödtlich getroffen zu Boden stürzt«. Koritnik wollte dem Verwundrten noch «inen ,wetten Stich versetzen, wurde jedoch durch Nikolaus Glas daran verhindert. Martin Koritnik starb wenige Tage nachher an der erlitten«» Verletzung. — Jos«f Koritnik, der wegen dieser That heute vor den Ge-schworenen stand, war geständig, und um seine That zu erklären, gab er an, doß «r von Martin Korit-nik beschimpft und thätlich insultiert worden sei. Z wa» jedoch von allen Zeugen widerlegt wurde. — Der Todtschlag hatt« übrigen» «in Vorspiel. An dem-s«lb«n Nachmittage gegen 2 Uhr befanden sich Karl. Valentin u.id Nikolau» Gla», sowie Josef Koritnik vor dem Gasthause des Franz Kuznik in Bidem. Valentin Gla« hatte gegen Franz Habinc wegen eine« Strafprozesse«, welchen sie im Monate Sep-' tember v. I. miteinander au»g«focht«n hatte», «inen , tiefen Groll. Al« nun um besagte Zeit Habinc | an dem Gasthaus« vorbeigieng, würd« rr von den ' genannt«» Burschen überfallen, und auf seiner Flucht mit Steinen beworfen. Karl Gla« erhielt sodann ' von seinem Bruder Valentin einen Revolver, mit lvelchem er au« einer Entfernung von 20 bis .0 I Schritten auf Habinc einen Schuß abfeuert«, ohn« ihn jedoch zu vttlitzcn. Er halt« somit eine lbat unternommen, welch« dir schwrr« körperlich« V«r-letzung eine» Menschen herbeiführen sollte, wobei ihm sein Bruder Valentin Hilfe geleistet, und di« ! Vollbringunz unterblieb nur durch Zufall. — Nach ! dem Wahrsplnche der Geschworenen wurden Josef Koritnik wegen de« Verbrrchtn« de« Todtschlage« zu I drei Jahren, wegen de« Verbrechen« der versuchten ' schweren körperlichen Beschädigung hingegen wurden j Karl Gla« zu sieben und Valentin Gla» zu fünf Monaten schweren Kerker« verurtheilt. — jRotbw « hr.j Vorsitzender Herr L.-G.-R. | R « itt«r, öff«ntlich«r Ankläger Herr Si.-A.-S. T r« n z. Der Fabrik»arb«itcr Georg Miklauzina gieng am Abend« gegen >0 Uhr de» 24. November v. I. au» dem Gasthaus« de« Paul Zagoricnik in UnttTpöltichach nach Hause und wurde auf drm Mrge dtrart schwer verwundet, daß er nach zwölf ' Tagen den erlittenen Verletzungen erlag. Vor seinem Tode konnte er noch vernommen werden, und er gab an, daß ihm mehrere Burschen nachgekommen waren, | derrn «inrr, der 16 Jahr« alte Grundbesitzer«sohn Pincenz Spalier, ihn geschlagen habe, welch«» ' Angriff er mit Messerstiche» nach dem Kopfe seine« Gegner« abzuwehren suchte, worauf ihm Spalier, ' ebenfall» mit einem M«ss«r, schwere Stichwunden b«ig«bracht hab«. Di« G«noss«n desselben seien dann i «benfall« auf ihn rmgedrung«», er könne jedoch nicht behaupten, daß ihn auch diese verletzt hätten. Spalier grstand srin« That, behauptet« aber, im Stande der Notbwehr gehandelt zu baben und, da durch Zeugen-au»sag«n festgestellt wurde, daß Miklauzina selbst ei» bekannter Raufbold war. so gelang «» ihm, die G«schwor«nen von seiner Unschuld zu überz«ugen. und er wurde freigtsprvch«». — 10. F«bruar. [Mord und Ditbstahl.) Vorsitzender Herr Präsident Dr. G « r t s ch « r , : öffentlicher Ankläger Herr St.-A.-S. Schwenk« n « r , Vertheidiger Herr Dr. S ch u r b t. — Da» Gemtindeamt Süssenberg e»stattete beim Bezirk«-Gericht« St. Marein am 14. Juli v. I. di« An-zeig« von dem bei Lemberg am Bortage erfolgten plötzlichen Ableben der 74jährigen Au«züglerin Maria Pesdeuöek. Die vorgenommen« gerichtlich« Leichen-schau ergab, daß die Verstorbene ermordet worden war. Da« Hau«, in welchem da« Verbrechen ge-schehen. war von der Ermordeten, ibrer Tochter Maria Polajzer und dem Schwiegersohn«, de« 37 Jahre alle» Josef Polaj»«r vulgo Casar, b«wohnt. Am 13. Juli v. I. — «» war ein Sonntag — gieng die Polajzer «twa um sechs Uhr morgen» zur Kirch« nach Süssenberg; später verlieb auch Polajzer da» Hau«. Al» di« Eh«l«nte nach Hause kamen, fairen sie da» Hau»-thor versperrt. Polajzer drang vom Dachhoden au« in die Wohnung «in und sand srin« Schwicger-mvtter «odt im B«tt« li«g«n. Im Hause war sonst Alle« in Ordnung. G«ld und G«ldt«werth wurden nicht vermißt. Die Armuth der Verstorbenen war allgemein bekannt, und et konnt« demnach angenom« men werde», daß da« Verbrechen nicht au« Ge» winnsuch» verübt worden fei. wie e« ein Fremder überhaupt uicht begangen haben konnte, da «r sich schwerlich der Mühe unterzsge» hätte, alle Thüren sorgfältig zu verschließe». Die Pe«deu»a?» i»yi aus frisch» That zu ertapp«». 9« kam jedoch nicht« B«rdächtige» vor und man sah auch keinen Fremden in der Näh« de« Hause« verweilen. Dies« Umständ« lrnkttn den Vrrdacht aus Polajz«r, veranlaßten seine Berhaftung. und di« g«g«n ihn ring«leit«tr Uatrr-suchung stellt« auch f«st, daß nur er den Mord ver-übt haben könne. — Polajzer hatte zuerst die Witwe Grusovar gkheirathet, und dies« war, nachdem fie die brutalsten Mißhandlungen leiten* ihre« Manne« erlitten halt«, am 17. April 1887 gestorben. Dann ehelichte er die Witwe Maria Cigler, geborene Pe«-deuöek. Ehepakte waren hiebei nicht errichtet worden, die Frau blieb im Alleinbefitz de« von ihrer Mutter überkommenen Anwesen« in der Gegen» v»n L«in-berg. Aus der Realität waren ein Kaufschillmg von 592 fl. üi) kr. und Fruchtgenußrechte stcherge-stellt. Bald kam e« zwischen dem Schwiegersohn und der Schwiegermutter zu argen Au«einandersetzungen, besonder« al« letztere ihrer Tochter zu bestimmen wußte, daß st« ihren Satten nicht auf den Mitbesitz schreibe» lass«. Der Verstorbenen wird nachgesagt, daß sie ein böse«, zänkisch«« Weib war; Polajzer hingegen war wegen seine« Jähzorn«» und seiner glwallhätigen rohen Natur gefürchtet, er galt al« ein starker Trinker und war wegen Mißhandlung seiner Schwiegermutter und de« Schwager« Franz Pe«deu-ek vom Bezirksgerichte St. Marein im Juni 1889 bereit« zu «in«r Woch« Arrest verurtheilt worden. Nach verbüßter Strafe zog er vom Hause fort und nahm in der Fremde al« Knecht Dienste, kam aber anfangs Mai v. I. wieder zu seiner Frau zurück, da er e« nicht ertragen konnte, daß ihn Bekannte al« den Ehegatten einer Grundbesitzerin in s« unter-geordneter Stellung fanden. Franz Linka, bei dem er bedienstet war, beschuldigte ihn oe« Diebstahle« von Wein im Werthe von 30 fl. — Daheim giengen nun dir allen Streitigkeiten wieder lo«, und Po» lauer beklagte sich nicht nur seiner Gattin, sondern auch anderen Personen g«gtnüb«r, daß er «« neben seiner Schwiegermutter nickt aushalten könn«; abrr auch di« Pt»deu5«k beklagt« sich über ihren Schwie-geriohn und sprach di« B«fürchtung au«, daß er nicht« Gut«« wid«r sie im Schild« führ«; ja si« war sogar «ntschlossen. da« Hau« zu v«,laff«n. So kam der 13. Juli heran, a» welchem Tag« di« Polajzer zur Frühmesse gieng, während Ihr der Gatte «rst später nachfolgte; beide schlugen verschiedene Wege ein, da» Weib gieng den in d«r Eben«, der Gatt« jenen auf der Anhöhe, und al« sie nach Hause kamen, fanden sie die alte Frau ermordet. — Polaj'z«r setzte der B«schuldigung, daß rr die That begangen habe, hartnäckige» Leugnen entgegen, konnte jedoch ebensowenig auf einen Anderen weisen, al» die Erhebungen in dieser Richtung AnhaltSpunkle ergeben hatten ; hingegen verstSrkle seine wiednfpruch»-»olle Verantwortung den Verdacht wider ihn selbst. Unter Andere», gab «r am 1-1. Juli beim gericht« lichen Augenschein an. daß er am Vortage um '/t6 Uhr früh da« Hau» verlassen und die Thür in« Schloß geworsen habe, und dabei blieb er auch bei seinem ersten Verhör; später wich er jedoch davon ab und will die Thüre nicht abgesperrt haben, wozu auch kein Grund vorhanden gewesen wäre, da ja PeSdeuiek im Hause zurückgeblieben war. Die Be-deutung diese« Umstände« mußte er erkannt haben, denn al» Thäter hatte er alle Ursache, die Thüren abzusperren, um da« Verbrechen ungestört begehen zu können. Weiter» behauptete er, in der Frühmesse gewesen zu sein. Die von ihm deshalb nambast gemachten Zeugen bestätigten die« jedoch nicht; wohl aber sahen ihn zwei andere Zeugen gegen */«7 Uhr eilig von seinem Hause kommen und in da« Gast-hzu» de«Rokavec einbiegen. Ueberhaupt waien seine Au«sagen widerspruchsvoll selbst gegenüvkr den Zeugen, und überdie« waren bei ihm Spuren ge-leistete? Gegenwehr vorfindig, so zwei frische Narben auf dem linken Vorderarm. Polajzer hat außerdem s«in«r feindseligen Gesinnung wider di« Schwi«g«r-mutier wirdtrholt Ausdruck gegeben und den Ent-schluß. sie bei passender Gelegenheit umzubringen, ganz offen kundgegeben. Seiner Körperkraft nach war er allerding« in der Lage, die an dem Leich« name der Ermordeten vorgefundenen Beschädigungen beizubringen. Di« Leiche wie« eilf Hautabschärsungen auf. der Kehlkopf war zeltrümmert, da« rechte Schlüsselbein, da« Brustblatt und fast alle Rippen waren, und zwar einige der letzteren sogar mehrfach gebrochen, und der linke Leberlappen war vollständig abgerissen und im linken Bauchraum« frei liegend. II« Todesursache wurde von den Sachverständigen inner« vrrblutung Infolge de« Leberrisse« erkannt. — Nachdem beide Fragen wegen de« verbrecht»« de» Mord«« und de« Diebstahle» von den Geschwo-renen bejaht worden waren, wurde Polajzer zum Tod« durch den Strang verurtheilt. Theater. Kunst. Literatur. ' Im Cillier Stadttheater geht Freitag den 13. d. statt deS „armen Jo»athan" die un-bestritten bche parodistische Operette von Offen-dach, „Orpheu« in der Unterwelt," in Scene. Wir glauben, daß diese Aenderung deS Repe» toir» allgemeinen Beifall finden werde, und sehen der unterhaltenden Vorstellung umso er. wartungsvoller entgegen, al« daSganjeOperetten-Personale de« Herrn Frinke — die Fräulein Schwarz, Eibenschütz und Culliano, Frau Krug, die Herren Winter. Pauly, Schmidt - Renner, Bednarz, Eonrad u. s. w. — in dankbaren Partien beschäftigt sein wird. Da» bekannte Violin-Solo im ersten Act wird von Herrn Winter gespielt werden. * Vor Kurzem gab e« in Cilli bekanntlich einen Streit über die cäcilianische Kirchenmusik. In Erinnerung an j nen Streit dürft« es inte-ressieren, wa« die neue .Wiener Musikzeitung" über die „Reform der Kirchenmusik in Oester-reich" schreibt: „Daß da« Prgramm der deutschen Cäcilianer". so schreibt da« genannte Blatt. ..in seine? nüchternen Menge nicht nur vom Kunst-standpunkte unhaltbar, sondern in Oesterreich auch praktisch absolut undurchführbar ist. darüber herrscht heute so ziemlich Einigkeit unter jenen, welche die bisherigen Erfolge der deutschen Täciliancr einerseit« und die Reform bestrebungen in Oester-reich andrerseits aufmerksam verfolgt haben. Die lederne Kost, mit welcher nicht zu« geringsten Theile der Katalog de« deutschen Cäcilienvereins gefüllt ist, hat jene Masienproducte streng litur-gischer Kirchencomposiionen von minimalstem Kunstwert, nicht weniger aber auch die schnöde Verachtung, mit welcher die deutsche» Cäcilianer die Kirch«nmusik unserer österreichischen Ton-Heroen Haydn. Mozart, Schubert, Beethoven so ohneweiter« über den Haufen werfen, um dafür Platz zu gewinnen für die nach dem „Leisten" gearbeiteten Jnstrumentalmessen der cäcilianifchen .Mozart«" — dies alles hat uns hier in Oesterreich gründlich die Lust benommen, das Programm des deutschen CäcilienvereineS zu acceptieren. Das österreichische Volksthum würde eine Reform der Kirchenmusik in dies.m Sinne einfach nicht ertragen; die dürre Musik der Cäcilianer triebe die Leute zur Kirche bin-auS und die religiöse Entfremdung des Volkes würde geradezu gefördert. Der natürliche Kunst-k sinn, namentlich die musikalische Anlage fast oller österreichischen Volksstämme will bei der Reform der Kirchenmusik nicht übersehen werden. Ist aber dei einem Volke überhaupt ei» solcher FunduS vorhanden, dann wäre es wohl ein Frevel, wollte man die Reform daraus gründen, demselben direct entgegenzuarbeiten. DaS Ziel, welches demnach für di« Reform als aufgestellt betrachtet werden kann, dürfte sich in folgende Punkte zusammenfassen lassen: 1. Wiederein-seyung deS gregorianischen ChoralS in seine ursprüngliche Stellung als integrierender Be-standtheil der katholischen Liturgie und als erste und eigentliche Kirchenmusik; 2. Pflege deS FiguralgesangeS durch tüchtige Kirchenchöre; 3. Beschränkung der Instrumentalmusik in der Ki,che auf besondere Anlässe und aus Werke von entschieden künstlerischer Bedeutung; 4. Uebung de« VolkSgesange«." W untes. sD i e K a i s e r i n] ist am Sonntag von München in Pest eingetroffen. sKronPrinzessin - Witwe Erz-Herzogin Stephanies hat am Montag in den ersten Morgenstunden ans der Reise nach Abbazia unsere Stadt passiert. jErzherzog Franz Ferdinand d' E st e,j der in Petersburg mit Auszeichnungen geehrt wird, die sonst einem Souverän gebüren, wurde vom Kaiser von Rußland zum Chef de« 26. Bug'schen Dragoner > Regiment« ernannt. Der Erzherzog begiebt sich nächsten SamStag »ach Moskau und tritt von dort am 16. d. die Rückreise an. [Militärisch«».] Nach Mittheilung deS «Pester Lloyd" sind bereit« sämmtliche österreichischen Landwehr-Jnfanterie-Regimenter wie auch die dalmatinische Landwehr und tiro-lischen Landesschützen-Bataillon« mit dem klein-kalibrigen Repetier-Gewehr M. 1888 bewaffnet. Die von der Steyrer Waffen-Fabrik noch zur Ablieferung gelangenden neuen Gewehre sind lediglich zur Ergänzung der Augmentation«. Vorräthe bestimmt. Bis Ende nächsten Monates werden die österreichischen Landwehr-Fußtruppen und ihre Magazine im Besitze von 1 «5.06(1 Repetier» Gewehren und der dazugehörigen Muni-tion sich befinden. Die verfügbar gewordenen Werndl-Gewehre sammt deren Munition, sowie die beim Heere entbehrlich gewordenen sammt-lichen Vorräthe an Werndl-Gewehren blieben sür deit Landsturin reserviert und sind theil« in den Depots der Landwehr-Bataillone. theils in eigenen Magazinen verwahrt worden, welche man in den voraussichtlichen FormierungS-Stationen der Landsturm-Bataillone eingerichtet hat. Jene Theile des Landsturmes jedoch, welche zum Ersatz« der Abgänge bei den Truppen deS Heere« bestimmt sind, erhalten ihre Bewaffnung und Ausrüstung nicht aus den Landsturm'Magazinen. sonder» aus den AugmentationS-Vorräthen der betref-senden Truppenkörpcr des HeereS oder der Landwehr. >D e r L i b r e t t i st.] Da« Adleben Delibe«' bringt eine Anekdote au« den Tagen, welch« der französische Coinponist in Wie» verlebte, in Erinnerung. Delibe« und Hellme»derg«r gehen im Prater spazieren; da begegnet ihn«» «in bekannter, durch sein, sage» wir Aneignung»vermögen hervorragend«? Librettist. Hellme»b«rger stellt di« Herren einander v«r: ,^lon«>s»r Deljliüü' — .Monsieur le Dieb". s Naturgeschichte.] .Ihr kennt also jetzt die Unterschied« zwischen Säugethieren und Am-phibien. Fritz, sage mir, zu «elcher Classe gehörst denn Du?" — Fritz, (sehr flink): „Ich bin «in Säugrthier." — „W«it«r? Erklärung ?" — .Ich hab« rothe» warme» Blut und bring« lebendig« Jung« zur Welt." sA u ch etwa».] Richter: ..Wa» sind Sie denn nun eigentlich, Angeklagter?- — Angeklagter (stolz): „Ich babe vor dreißig Iahren bei die Dra-goner gestanden!" fBeinabe Rentier. 1 Student A. : «Jetzt hab' ich annähernd zehntausend Gulden Schuldrn?" — Student B.: .All« Wetter, da kannst Du ja beinahe von den Zinsen leben?" iSnll-Sfibfnfltifff ®on 60 'r-bl* st 6-2' p» *uu - (c. iwo rrrfÄ seflwl Ml) ir^rben) - «tl. toten un» ftiitfjoecu voll», »n» joafrn tai S-dtif.Dq,», 9. $ Zürich, flatet nmgtde«» Stiele lo»«» 1» ft. 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  • Für die vielen Beweise herzlichen Theilnahme, anlässlich des Hinsehen dens der Frau 113—1 Anna Rechtschaffen sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, als auch für die vielen Kranzspenden, sprechen wir Allen unserer tiefgefühltesten Dank aus. CILLI, 12. Februar 1891. Die traoerDdeo HiiMietieDeB. Dem Fräulein Iflizl Karesch, in Cilli als Frau Marie iVlartill lebend, gratuliere ich zu ihrer zärtlichen Verbindung mit dem reisenden Kaufmann Herrn Josef Haies. Möge daraus Verlobung und Verheiratung und ein reelleres und dauernderes Glück entstehen als einst aus ihrer früher bestandenen Verlobung und zärtlichen Verbindung mit Herrn A. 1*. los—i v. Winning. Ein gekränkter vierrädriger 112—1 Handwagen wird z» kaufe» gesucht. — Ansr. SchulgsNe A» Porte tre. ' Nebeneinkommen ZJ"" unb »ieljähriger Dauer kSnnen gewandte und ver lSßUcke Perionen, makellose« Vorleben bedingt, erlangen, welche mit dem Publicum viel in Berührung lammen. 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Versandt nur per Nachnahme, über fl. 1#.— fraaco. Korr*. in drut>cher. oagarilA«, WS*iK>nr. P»tsW>r. »ilcher ««» S»r»ch». IIO—jSJ Draek and Terls« der Firma Johann Raknsch in Cilli Beransgeber nnd Terantwortlieher Redacttur A. K hrliek.