Gedruckt mit Edlen von Kleinmayerschen Schriften. Freytag den 8. April » 8 l 4. ^ Kriegsschauplatz. -^5on dem am 21. März von der alliirtel, Armee über die feindliche, unter persönlicher Anführung des Napoleons erfochtenen Siege, waren am folgenden Tage nn kcuscrl Hosiager zu Var.sür. Aube, folgende nähere Angaben gesammelt worden. Nach den siegrc chen Gefechten vom 2»ten März wurde die Armee am 2>. früh in einer konzcntrirten Stellung vor Arcis an der Aube vollkommen vereinigt. Sie hatte ihren rechten Flügel bey Oltillon au die Aube, und ihren linken zwischen St. Xcmy und Mont-Süzain an den Varduisse.Bach gelehnt. Ihr Mittel treffen stand vor dem Dorfe le Mesnil la Com« teile Der General Kaisaroff war zur Beobach« tung auf dem linken User der Barbnisse aus. gestellt. Der Feind hielt Arcis start besetzt, und bat. te beträchtliche Infanterie, und Cavalleriemas-sen vor dem Orte ausgestellt. Von der Strasse von la Fere Champcnoise zogen starke Kolon« nen y?gen Arcis. Durch die Ausstellung der Truppen, blieb dem Feinde die eigentliche Stärke des verbün, deten Heeres verborgen. Er vermuthete wahrscheinlich, es nur mit einem Theile desselben aufnehmen zu müssen, und bereitete sich zum Angriffe unseres linken Flügels, und der im Anzüge begriffenen Kolonnen des Kronprinzen von Würtemberg. Ein rascher Angriff beS Generals Grasen von Pahlen, drängte den Feind ln seine erste Stellung zurück. Er hinterließ uns bey seinem Rückzüge 3 Kanonen. Der kommandirende Feldmarschall hatte ge« Wuscht, den Feind sich ganz in der Edcne ent< wickeln zu sehen, um ihn mit seiner veremteu Macht anzugreisen; da derselbe aber lns gege»» Mittag »n seinen Bewegungen zögerte, so bc-fahl oer Kommandirende eine allgemeine Vor» rücflmg der gesammten Armee. Dieselbe ge« schah unter dem lauten Jubel der t..^fern Krie« gcr der verbündeten Heere. Kaum hatte sich der Feind aber von der Gegenwert der gan« zen Armee überzeugt, als er sogleich Anstalten zum Rückzüge traf. Starke Kolonnen sah man unverzügl ch aus Arc,s auf der Strasse gegen Vitry abrücken; eine beträchtliche Arrierc-Garde blieb aber im Besitze von Arcis, und behauptete eine Stellung ausser der Stadt. Der Feldmarsckall disponirte den Kronprinzen von Würtcmberg mit dem dritten, dem vierten und dem sechsten Armeecorps zum konzentrischen Angriffe gegen Arcis, wahrend das fünfte seine Cavallerie bey Ramerü, und seine Infanterie bey ^smont nebst den sämmtlichen Garden, auf das rechte Aube-Ufer übersetzten. Der Anqriff auf Arcis begann gegen 5 Mr. Er wurde durch die weisen Anstalten des Äron» prinzen, durch das heldenmüthiqe Betragen die« ses Anführers, und die kaltblütige Tapferkeit eer drey Armee - Corps, mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt. Her Feind wurde, nachdem er l>as Schlachtfeld mit Todten und Verwundeten besäet, verließ — mit emem ausscrordentlich beträchtlichen Verluste aus Arcis geworfen. Die Armee ist in seiner Verfolgung begriffen. Die näheren Umstände dieses glorreichen Tages behält sich der kommandirende Fetbmar, schall vor, Sr. k. k. Majestät, so wce die nahmhafte Anführung der Einzelnen , welche sich am meisten ausgezeichnet haben, nachträglich vorzulegen der Kronprinz von Würtemberg, ha, ben an diesem Tage neue Lorbcrn gesammelt, der Prinz Karl von Bayern, verweilte Stunden lang an der Spitze seiner Brigade in dem heftigsten Kugelregen. Die sämmtl.chen Corps» Kommandanten und General? wetteiferten in Erfüllung ihrer Pflichten. Der General. Major, Graf Anton Hardegg, wurde, jedoch leicht, turch eine gesprungene Granate am Kopfe, der Oberste Czorrich vom Generalstabe, durch einen Schuß in den Fuß, verwundet- Mehr als l^oa Gefangen?, unter welchen 1000 von der alten Garde, waren bereits ein« gebracht. Es wäre schwer zu bestimmen, in welcher Absicht Napoleon eine Opcranon unternahm , welckcr seiner durch Beschwerden nenn^ngs aufgeriebenen Armee, ein trauriges Schicksal bereitet. S e läßt sich nur durch die Hoffnung erklären / daß die verbündete Armee seinen Marsch g?gen dieselbe nicht ahnden, im Vor» rücken gegen P.iris auf dem linken User der Sei« ne auf ihren Kommunikazionen bedroht, und allenfalls ein einzelnes Corps durch die Ueb r» macht des unerwartet erscheinenden Französischen Heeres ausgerieben werden könnte. Die D sposi« zionen des kommandirenden Feldmarschalls hat» ten jedoch alle Möglichkeiten dieser Art besei» tigt; in seinen Hoffnungen getäuscht, scheint ter Französische Kaiser den Kern seiner letzten Armee, nicht auf das Spiel setzen zn wollen. D>e Armee des Fcldmarschalls v. Blücher, hat die Offensive wieder ergriffen. Das Win.-zingerod'sche Corps hat den letzten Nachrichten gemäß, bereits Nkeims überschritten. General Tettenborn war im Besitze von Chalons. Die beyden Haupt, Armeen gehen nächstens vereint grossen und entscheidenden Ereignissen entgegen. E-n am 25. Märzaus dem kaiserlichen Hoflager abgefertMcr Kourier, hat folgende spätere Nachrichten uberbracht: Nach den glänzenden Gefechten am 20. ?i und 82. März an der Aube, hat Napoleon, der es nicht fur rathsam hiett, die Schlacht, welche ihm von der Haupt »Armee angebothen wurde, anzunehmen, seine Rückzug gegen Vitry angetreten' Um ihn zu decken, ließ d:r Femd ein Armee -Corps bey Areis als Arrieregarde zurück, welches das dortige Debouche die ganze Nacht hindurch vertheidigte. Am'2Z. Morgens trat es gleichfalls seinen Rückmarsch an, auf welchem es von einer leichten Russischen Garde »Division, unter Kommando des Generals Osarowsky angriffen wurde, und 2Z Kanonen, iao Pul« verwagen, und mehrere hundert Gefangene verlor. Napoleon hatte wahrscheinlich den Weg nach Vilry in der Meinung eingeschlagen, daß der Fürst ron Scbwarzcnberg , sich zur Deckung seiner Kommunikationslinie über Bar.sür-Aube und Chaumont nach Langrcs, weiter aufwärts an der Aube aufstellen, und ihn, vielleicht, Gelegenheit darbieten würde, aus einem für ihn günstigeren Terrain eine Schlacht zu liefern / oder gegen einzelne Corps mit überlegener Macht zu agiren. Der Feldmarschall hielt es für- zweckmäßig dem Feinde den Marsch auf dieser Straße frey zu lassen, und sich mit der Armee des Feld« marschalls Blücher, welche nach den glorreichen Gefechten am y. und 10. der französischen Armee an die Marne herab gefolgt war, anzuschließen, und so seinerseits den Feind von seiner dreckten Verbindung mit Paris abzuschnei» den. Die Hauptarmee bewegte sich daber gegen Chalons, welches bereits am »9. von einer Abtheilung der Blücherschen Armee besetzt war, und bewerkstelligte ihre Vereinigung mit der« selben. Durch diese Bewegung konnte die Verbindung der Hauptarmce mit unserer Armee im Süden, für den Augenblick aufgehoben werden. Der Kaiser von Oesterreich, welcher sich zu dieser Zeit mit Ihrem Hoflager inBar-sär-Aube befanden, hielten es daher für zweckmäßig. Sich der Südarmee zu nähern, um derselben unmittelbar Ihre Befehle ertheilen z>.i können, und verfügten Sich zu diesem Ende am 24ten über Chatillon nach Dijon, wo Allerhöchstdie-selben um 2 Uhr Morgens eintrafen, und bey Ihrer Ankunft die Schlüssel von Lyon empfingen, welckes nach dreytägigen Gefechten vom Feinde geräumt, und von den Truppen unter dem Oberkommando des Erbprinzen von Hessen-Homburg, besetzt wurde. Marschall Augereau hatte sich mit den Ue, bcrresten seiner Arme? nach Vienne zurückgezogen, wohin ihm unsere Truppen auf dem Fuße folgten. Die Präliminar, Konferenzen/welche zur Herstellung eines allgemeinea Friedens seit dem 5. Febr. in Chalillon bestunden, sind am »Lten März aufgehoben worden. Die Gesandten haben sich sämmtlich in die Hauptquartiere ihrer respektive« Souveraine zurückbegeben. Man sieht einer Deklaration der Mchte über den Gang und die Beweggründe des Bruches dieser Ncgo, ziazion entgegen. Ueber die letzten gicbt der folgende Armeibesehl des Fursien von Schwär« zcnberg, »inige vorlauftge Aufschlüsse. Armeebefehl. Krieger der verbündeten Heere! Die Hoffnung der Mächte, — die äugen« blickliche Herstellung des Friedens, ist abermahls verschwunden. Eure Siege, die Vernichtung ganzer Armeen, das Elend der schönsten Pro. vinzen Frankreichs, Nichts vermochte die sran» zösische Regierung auf die Bahn der Mäßigung u»d Billigkeit zu führen. Die Unterhandlun, gen zu Chatillon sind aufgehoben. Ihr habt in Einem Feldzuge d;e Herrschaft Frankreichs über das Attöland vernichtet, und die Hälfte des Französischen Reichs erobert; Frankreich woure dennoch eine erobernde Macht bleiben Die Selbst, siändigkeit, die F,eyheit und die Nuhe Fvank, reichs sollten nicht gesichert werden, — die sran» zzflsche Regierung wollte, daß ihr alle Mittel blieben/ unsere Rübe unsere Freyheit, unsere Selbständigkeit durch die Ausdehnung und die Natur dcr Gränzen chres Reichs, durch ihren Einfluß auf das Ausland, nach Gutbefi»den zu stören. Nur wenn Ihr dem Vaterlande den Genuß dieser ersten aller Güter gesichert habt, werdet ihr aus dem ehrenvollen Kampfe treten; Frankreich sey alsdann glücklich und frey, aber nicht auf Kosten der Freyheit und des Glückes anderer Staaten. Sieger von Kulm, von Leipzig, von Ha» nau, von Vrienne! Auf Euch sind die Augen Europa s gerichtet! In Euren Handen liegt das Schicksal der Well; Ihr eilt dieser r.ahen Ent< Wicklung entgegen. Noch wenige Augenblicke, und die Welt verdankt Euch ihre Rettung! VergeHt nicht in den Stunden der Enr, scheidung, daß Ihr nur Feinde jn Reih und Gliedern zu bekämpfen habr. Laßt einsm gro« ß?n Volke den harten Sinn seines Herrschers nicht entgelten. Frankreich theilt Eure Wün« sche die Europa's werden in Erfüllung gehen. Wien den 2. April. Mil dem am Zl. März alldier eingelrof« fenen Coulier, haben Sr. Majestät die Schlüs« sel der Stadt Lyon, welche am 21. März , nach mehreren siegreichen Gefechten von un« fern Truppen beseyl wurde, dem Hofkriegs-ralhe mil dem Notlage übersendet, das selbige in dem t. Zeughause aufbewahre! werden sollen, Frankreich. Die Gazette de France überlrifl siH selbst, nachdem sie sckon langst die äusserste Möglich, keil der schaamloslsten Lüge erschöpft zu haben schien in der Nachricht: oaß General Wrede die Decken und Matratzen seines freundlichen Wirthes in Bray sur Seine genommen habe, um ftinen Wagen auszupolstern, und daß der Eigenthümer des HanscS, worinn der König v. Preußen gewohnt hätte, ,on dessen Ad',«, lanten beraubt worden wäre. Der lezte Pari. ser Schuhputzer hat zu viel Geschmack , uin nicht eine Erfindung zu ladeln, der, wie je, delmann weiß, sogar die Originalität mangelt, da ke auS der bekannten wahren Geschichte des Naplcons und deS Marschalls Maffena hcr-geommen «st, und sick obige Gazette mil ganz geringen Veränderungen begnügt halle. Mas konnte der Abbe Geossroy, der wohl empfuu» den, und dem verwilderten Frankreich zu sa« gen gewußt halte , wlr eK den Helden des Jahrhunderts Ludwigs XIV zu Muthe gewe. stn sey. wenn er solche Erfindungen auf Rechnung der erhabensten und achlungswür. digsicn Personen seiner Zeit von den Rednern der französischen Regierung, seinen allen Col« legen, auftischen sah, — a»ders und besseres thun, als sterben. Nack den Vortheilen über Blücher und dem Prinzen von Würtemberg schrieb Napoleon an seinen Schwiegervater, und that ihm Friedens' vorschlage; er bediente sich folgender Ausdrücke: Die russische Armee ist vernichtet, die preussische Armee ist aufgelöst, jetzt ist nur noch die Ihrige da, um mit mir Krieg zu führen; allem weshalb? lassen Sie uns Frieden schließen u. s. w. Der Kaiscr Franz theilte diesen Brief seinen Bundesgenossen mit, und es wurden nun trei Generäle mit einer mündlichen Antwort abgeschickt. Kaiserl. französische Dekrete schicken die Ve« amten, welche den Landsturm nichts ausbieten, vor Milltärgerichle, und ordnen sur süsilirte Landstürmer Repressalien auf Mine Gesänge» m an. Seit dem Tressen von Brienne war Napo« ieou nur einen Augenblick, nemlich den l^ea Febr. in Paris, um einen Volksauflauf zu stillen. Er sah weder die Kaiserm, noch kam s R'cht, König und Herr sei. neS Voitts zu seyn. Sobald Ferdinand VII. bey dem Spanischen Volke erscheint, uud zu» rückkehrt, un» den Thron seiner Vorfahren zu besteigen, muß er in dem liuceubi>cke, wo er die Glänzen überschreitet, dir unoeschrä.lkle Odcrg wall ausüben können." Nuu entiiaud über dlese mit den demagogischen Grundsahen der Kon'Nllilion durchaus nicht übereinstl«. mcnde Aeusserung, ein gewaltiger Lärm. »o» »an auch, wlc weiland in den Französischen »eoolusionäfin Versammlungen, die Zuoörer von den Oallerien Aulheil nahmen. Nach ei. nem hesligen Sturme, wahrend dem Herr Rcy, na genölhigel wurde, den Saal zu verlassen, beschloß man einen Ausschuß zu ernennen, ler über dessen Vergehe«, sich drealhschlagea und Bcsickt erstallen soll. Nach Erscheinungen dieser Art mag man die neue Konstitution beultyeilen, düvon hier als Fortsetzung die Hauptzüge wilgelyeillwel. den. Zur Leitung der Geschäfte sollen sieben Minister oder hier sogenannte ollKsertlgende Staatssekretäre (ZecietHiw« cl«l desp^ko) angestellt werden, dene« die obelsie Leüung Ver verschiedenen Zweige der ausübenden (He, wall liderttagen wird. Alle B^tcyle des Ho« nigs mülscn von eilirln derselben unterzelchnet seyn; ohne ihre Unterzeichnung darf keine Be« börde Folge leiste.«. Diese SlnHlSsekreläle sind für alle Bcfrhl?, die sie unterzeichntn, den Cortes verantwortlich, wenn selbige die Kon, stilution oder oic Gesetze verletzen, wobey ih» nen zu feiner Entschuldigung dienen kann, daß der König es also befohlen habe. 2>is Ausgabe jedes SlaatS. Sekretärs in seiner GeschäftSablheilung, werden von den Corles bewilligel. Der König soll einen aus 40 Gliedern bestehenden Slaatsraly haben. Davon sollen 4/ aber mehr nicht, geistlichen Standes, voll an« erkannten Verdiensten, und darunter 2 Bischt» fe, ingleichen 4, und nicht mehr, ausgezeichne» le Grandes von Spanien seyn Alle übrigen sollen Personen ,on ausgezeichneten Kenntnis» sen, Tugenden und Verdiensten seyn. Wenig. fteaS »2 derselben müssen aus den «Verttani' schen Staaten helstammen. Die Csrteö mache» den Votschlag von ,«o Gliedern, auS denen der König die 40 Glaalsrälhe auswählt Der SlaalSr sondern sogar aus noch mchs bl'ill>cn, indem auch das Bislhum Basel und das Wallis jedes einen Kanton bil« den werden. — Der Graf von ArloiS wurde zu Nancy unter aussererdenllichem Jubel und Vlvalrufen: es lebe der K>oc!g! empfangen. Vom Gouretne«r wurde ihm ein KovaUelre« dltaschemerl bis an die Gränze entgegen ge» schickt. — Zu London versichert man , daß eine Nea.ozi