Kreitag den 18. Juni 188st. )lIX< Jahrstniist. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mitiwoch und Freitag. Preise — silr Marburg ganzjährig 6 sl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr. i für Ziistellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Posiversendung: ganzjährig 8 sl., halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 8 kr. per Zeile. und die Volkswirthschast. Als Taaffe an die Spitze der Regierung trat, wurde von sehr vielen Seite»i die Meinung ausgesprochen, die Bevölkerung Oesterreiche dürfte geneigt sein, sich auch ein konservatives Kabinet gefallen zu lassen, wenn dieses es nur verstünde, die volkswirthschastlichen Angelegen« heiten thatkrästig und einsichtig zu fördern. Anfänglich fprachen auch mannigfache Anzeichen dafür, daß der Ministerpräsident gewillt sei. einen solchen Weg einzuschlagen, um sich dadurch für sein Kabinet allmälig eine feste Basts zu schaffen; eine derartige Tastik hatte um so mehr Auslacht zu reussiren, als bekanntlich die letzte Zeit des liberalen Regimes aus genttgsam bekannten Ursachen ziemlich steril war. Man weiß, wie sehr diese Erwartungen unerfllllt blieben. Wenn die Neubildung de» Ministerums um einige Monate verschoben wird, dann ist es fast unvermeidlich, daß die ökonomischen Fragen neuerlich sttr längere Zeit hinaus nicht die ihnen gebührende Würdigung finden, denn die jetzigen Minister würden in ihrer proviso» rischen Stellung ein Hinderniß für eine er« sprießlichere Thätigteit finden, während den später zu ernennenden Ministern die nöthige Zeit fehlen würde, um für die nächste Session des Reichsrathes entsprechendes Beralhungsma-teriale vorzubereiten. Wie berechtigt diese Auffassung ist, dürfte durch den Hinweis auf das Provisorium unter dem letzten liberalen Regime klar werden. Jene Zeit isl noch nicht so sehr Vergangenheit geworden, um nicht in der Erinnerung noch fest zu hasten. Man wird stch rrinnern, wie steril jene Periode gewesen, obwohl vielfach der gute Wille, eine erfpriebliche Thätigkeit zu entwickeln, unleugbar vorhanden war. Allein es liegt eben in der Natur der Verhältnisse, daß ein provi« sorisch sungirender Minister nicht eben besonders geneigt ist, wichtigere Entwürfe vorzubereiten, die blos „schätzbares Material" bleiben, wenn er nicht mehr in die Lage komint, sie auch vor der Legislativs vertreten zu können. Das erwähnte Provisorium de« liberalen Kabinets sollte ein abschreckendes Beispiel sein und vor einer Wiederholung jenes Zustandes warnen. Daß die Jnterlsien der Bevölkerung bei solchen Provisorien sehr stark im Nachtheil sind, ist eine unbestreitbare Thatsache und es ist deshalb nur natürlich, wenn wir keine Sympathieil für solche Zustände empfinden. Wenn man die außerordentliche Rührigkeit und Energie betrachtet, welche in allen euro-päifchen KulturstaatkN herrscht, um -die materiellen Interessen der Bevölkerung, Wohlstand und Fortschritt zu fördern und die Stagnation in Vergleich zieht, die bei uns in dieser Beziehung obwaltet, dann wird man von sehr traurigen Gedanken erfüllt. Selbst wenn wir mit unferer wirthschastlichen Entwicklung schon so weit hielten, wie die erwähnten Länder, so müßten wir unter den bestehenden Verhältnissen weit zurückbleiben; nun sind wir aber ohnehin mit unserer volkswirthschastlichen Position stark im Nachtheil, haben eine Fülle der wichtigsten Aufgaben zu lösen und da ist es denn doppelt beklagenstverth, daß der ökonomische Fortschritt bei uns nicht den Gegenstand sorgsamster Pflege und ununterbrochener Aufmerksamkeit bildet, sondern ganz dem gusalle anHeim gegeben wird. Es ist dics keine neue Klage, aber immer wieder muh sie erhohen werden, weil ja nur dadurch allein den in Frage stehenden Interessen zu ihrem Rechte verhelfen werden kann. Zur lgeschichte des Tages. Die Feudal-Klerikalen im Land tage haben durch die Einbringung des El»t wurses über die Schulpflicht den Versuch ge- wagt, das N.ichsgeseb zu umgehen. G^sahr liegt zum Glücke nicht in diesem Wagniß; denn die Mehrheit des Landtages steht entschieden genug ein für die bedrohte Volksbildung uiw bekräftigt neu den Jahrhunderte alten Satz, daß Reichsrecht nicht durch Landrecht gebrochen wird. Schwindet die Hoffnung aus Rettung aus der wirthschastlichen Noth und auf Linderung des Steuerdruckes in der Heimat, so ist wohl erklärlich, dab die Verzweifelnden sich entschließen, durch Auswanderung dies' Frage zu lösen. Auch Mäl)rer und zwar aus den gesegnetsten Strichen des Landes sind Heuer schon nach Atnerika gezogen in namhaster Zahl. Die Petition, weiche debyalb an die Negierung gerichtet werden soll, kann nur die Statistik unseres Elends bereichern. In den Kreisen der Diplomatie wird den Ergebnissen der Berliner Konferenz incht mit Beruhigung entgegen gesehen und ist es weniger die Fassung der Beschlüsse, als die Ausführung, welche die Stirnen runzelt, iöleiben die Beschlüsse auf dem Papiere, dann macht sich Europa lächerlich; muß aber die Gewalt der Waffen versucht werden, so steht der Balkan in Flammen und sührt die Einmischung der Großmächte zum Kriege. Wenn die Berliner Konferenz die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland bestimmt, so folgt darius wohl, daß die Pforte die betreffenden Gebietstheile förmlich übergeben muß und Griechenland dieselben besetzen darf. In Erwartung der Dinge, welche da von der Spree kommen sollen und namentlich im Ver« trauen aus Frankreich und England stellt die Athener Regierung ihre Wehrmacht aus. Vermischte Nachrichten. (Eisenbahn. Zur Verhütung von Un-sällen.) Angesichts der sich häufenden Etseniiahn» Unsälle erscheint es zweckmäßig, auslnerkjam zu Jeuit^eton. Morgcnroth. Von Hermau Schmid. lSortsej)ung.) Blüllen und Toben antwortete der Aufforderung; die Menge drängte und wälzte vorwärts durch den Muggenthaler-Ttinrm, unaufhaltsam und immer neu verstärkt durch Müßige und Neugierig«», die aus den Häusern heraus und von der Arbeit weglausend, sich dem Tumulte zugesellten. — Indessen besand sich Lori schon seit geraumer Zeit in dem Mauthhause an der Neuhausergasse, in dessen oberem Stockwerk die neuentstandenen, im schönsten Wachsthum begriffenen Sannnlungen der Akademie aufbewahrt waren. Schränke mit Mineralien und ausgestopften Thieren, dazwischen physikalische Gc-räthschasten und Maschinen-Modelle süllten die bescheidenen Räume. In einem kleinen Saale daneben pflegte die Akademie ihre gewöhnlichen Sitzungen zu halten, denn die größeren und feierlichen Versammlungen sanden in dem Ballhause in der PrannerSgasse statt. Das Erdgeschoß war, wie sich schon von außen durch die Fenster erkennen ließ, zu einer Druckerei ein, gerichtet und in voller Thätigkeit, während das zweite Stockwerk öde und unwirthlich herniedersah. Es war unbewohnt, und diese leerstehende Wohnung war keiner der geringsten Anlässe, in der Akademie jene Spaltungen hervorzurufen, deren Pater Stadler mit nur zu gutein Grunde erwähnt halte, und welche wirklich nahe daran waren, den Bestand der ganzen jungen Pflan-juug zu gefährden. Die Akademie hatte dem Loose aller solcher Vereine nicht zu entgehen vermocht. So lange sie nur aus wenigen Mitgliedern, aus näher bekannten und unter sich vertrauten Männern bestanden hatte, war die Eiirtracht durch die allseitige begeisterte Hingabe, durch willige Unterordnung erhalten worden; lnit der Er-Weiterung und dem Hinzutreten von neuen und vollends von fremden und auswärtigen Kräften, war es unvermeidlich, daß verschiedene Meinungen sich geltend zu machen versuchten, daß Eigen, Bestrebungen hervortraten und der srühere Wetteifer sich zu einem Kampse um den Vorrang gestaltete. Bei ihrem Entstehen war die Akadetnie in zwei Abtheilungen oder Klassen, die eine sür Geschichte, die andere sür Weltweisheit geschieden worden, beide aber doch vereinigt geblieben, denn wenn auch jede Abtheilung sür sich nnd in ihren Arbeiten vollständig unabhängig war, standen doch beide unter der Leitung des gemeinsamen Sekretärs, der sonach die eigentliche Vorstandschast bildete. Die Stelle eines Präsidenten war mehr eine Ehren- und Titelstelle. So liefen itn gewissen Sinne alle Fäden der ganzen akadelnischen Thätigkeit zuletzt in Lor^'S Händen zusamtnen, der einstiinmig zum ersten Sekretär berusen worden war, und dieselben auch mit der ganzen Energie seines Wesens nicht nur sesthielt, sondern auch so lenkte, wie er es nach seiner unerschütterlichen Ueberzeugung und seinetn Feuereifer für nöthig und richtig hielt. Die mitunter an Derbheit grenzende Art und Weise, wie er dies that, verletzte Manchen, besonders die von außen berufenen nichtbairischen Mitglieder, welche keineswegs geneigt waren, sich einem Mitglieds unterzuordnen, und welche in Lori's Elitlchiedenheit nichts als Herrschsucht und das Bestreben zu sehen glaubten, überall nur den eigenen Willen gelten zu lassen. Mit besonderer Schärse trat dies hervor, als aus dem Nassauischen der berrlhmte Rechts- und Geschichtskundige Peter von Osterwald mit be-trächtlichem Gehalte ol» Professor an die Akademie berusen worden war, denn Osterwald war eilte Lori ähtrlich geartete Natur, ein Mann von bewährten Grundsätzen, großer Festigkeit und noch gröberer Kaltblütigkeit — «ine Eigenschast, durch die es ihm nicht jelten sormw^rkes nothmendig waren — u. A. sl'ir die Schoffllng einer Land-Armee und einer Flotte, die Einrichtung von Posten und Tele-slraphe», die Neform der Civil Verivaltung, die Änsührulig eines nach europäischem Muster t^edildeten Schulwesens — durch die laufenden Eittnahnlt!n, ohne jede Vermehrung der Staatsschuld, gedeckt wurden. Vel Erörterung der Fraze dzr Schuldentilgung weist Mayet nach, d^ciß die gesammte Staatsschuld bis Mitte September 1905-, also nach 25 Jahren, vollständig getilgt sein wird, und zwar ohne Steuer-Erhöhung, ohne Auslvendllng des Reserve-Kapitals und ohne Beschränkung der bisherigen Mittel fltr auberordentliche Ausgaben. (Aus dem dunklen Welttheil.) Vom Asrikareisenden Dr. Oskar Lenz, welcher im Auftrage der deutschen afrikanischen Gesellschaft durch Marokko nach Tombuktu reist, hat der Präsident der Geographischen Gesellschaft in Wien (Dr. Hosstetter) am ll). d. M. folgendes Schreitien empf^ingen: „Ich hatte Furcht, daß der e'nsluß-reiche Berber-Scheik von Sidi Hescham mir Schwierigkeiten machen würde in Belrefs meiner Weiterreise, da er alle Geschenke, die ich ihm geschickt lzatte, zurtickwies. Es war freilich nicht viel: einen Revolver, einige Säbel, etwas Näucherhol.^ und Rosenöl, zusammen nicht viel llber 100 sl. werth. Er verlangte mein Gewehr. Da ich keinen zweiten Hinterlader hotte, so mußte ich das Verlangen tm Hinblick ans eine größere Reise abschlagen. Trotzdem kamen wir schließlich fort, l^esolit-ers mit Hilfe des Sekretärs Sidi Hassein, den ich tüchtig gespickt hatte. Ich verkaufte in Zler alle Pferde und zwei Maulesel, erhielt ader slir die abgetriebenen Thiere nur wenig und kaufte acht 5iameele aus Tazerkant, die an Wlistenreisei» gewöhnt sind, das Stslck durchschnittlich zu 150 bis '^00 Franks. Nach einem scharfen dreitägigen Marsche durcy ein wi'lstes, unbewohntes, durch zahlreiche Wegelagerer sehr unsicheres Gebirge erreichteil wir am 6. März den Hauptott der Araber-Kabyle, Marabdi, wo ich vom Scheik Ali recht gut aufgenommen wurde. Die Berber-(Schltt-)jla'' bylen habe ich nun hinter mir. Der Platz, Ramens Fum-el^Hossan (arabisch, die Verber nennen ihn Agadir Ail Sela) liegt am Flusse Temenelt, wenige Stunden vor der Einmttnduug desselben in den Wad Draa, sildmestlich von Alka. Bisher hat sich Sch<.'Lk Ali unseren Plänen sehr entgegenkommend gezeigt; er Hilst uns ttderall bei den letzten Vorbereitungen für die Wüstenreise, ja es scheint, daß er selbst eine klttne Karawane ausrüstet, die unter Flihrung seines Vrudcrs nach Timbuktu gehen soll. Wenn sich dies bestätigt, so habe ich eine sehr günstige Gelegenheit gesunden, nach Timbuktu zu kommen. Scheik Ali treibt seit vielen Jahren einen leb^ hasten Handel mit Timbuktu, ja einer seiner Verwandten lel't permanent dort. Ich werde hier, wie üblich, als Türke ausgegeben, und wenn ich mit Hadj Ali Französisch spreche, so sagen wir Jedem, der es hören will, es sei Türkisch. Scheik Ali ist nun nicht so ganz davon überzeugt, sondern scheint recht gut zu wissen, daß ich Christ bin, alier er ignorirt es vornehm. Wenn mich der Scheik nicht hintergeht, so soll es um Ende dieses Monats fortgehen, und wenn Alles glatt geht, kann ich Ende Mai in Timbuktu sein. Wie ich von dort zurückkehre, weiß ich noch nicht; jedensalls werde ich mir alle Mühe geben, nach St. Louis am Senegal zu kommen. Mein Begleiter Hadj Ali scheint dazu wenig Lust zu haben, er würde vorziehen, sich einer nach Nhadames ziehenden Karawane anzuschließen. Sehe ich aber, erst in Timbuktu angelangt, die Möglichkeit, zum Senegal zi» kommen, so schlage ich unbedingt diesen Weg ein, nöthigenfalls allein. Es werden nun wohl drei, vier Monate vergehen, ehe wieder eine Nachricht von mir kommt; habe ich Glück, wie bisher, und bleibe ich gesund, so hoffe ich in den ersten Wintermonatcn dieses Jahres wieder in Wien zu sein. Fum-ell-Hossan, Araber-Kabyle Marabdi, 13. April 1680 (an meinem 32. Ge« burtstage). Lenz." (Das nervöse Zeitalter.) Die ungeheure Zunahme und Verbreitung der „Nervosität" veranlaßte einen hervorragenden Arzt in New-Aork, Dr. G. M. Leard, zu einer sorgfältigen Beobachtung jener krankhaften (Erscheinungen, die man unter dem 5!amen der „Nervosität" zusannuenfaßt, und die Resultate, zu denen er gelangte, sind so merkwürdig, daß sie allseitige Beachtung verdienen. Als ein Haupt« symptom der Nervosität führt Dr. Beard die gesteigerte Empfindlichkeit der gegenwärtigen Generation gegen Kälte und Hitze an, beson« delü bei den geistig arbeitenden Klassen der Gesellschaft. Die gegenwärtige Generation ist um 10 Grad empfindlicher gegen Kälte geworden, als es ihre Väter waren. Dazu kommt die gesteigerte Empsänglichkeit für aufregende und betäubende Mittel, wie Alkohol, Tabak und felbst Kaffee und Thee. Unsere Väter — be» merkt Dr. Beard — und auch unsere Mütter konnten starke L queure trinken und ftlbst stark Tabak rauchen, so viel sie wollten, ohne etwas von der Nervosität unserer Zeit merken zu lassen. Jetzt ist aber ein sehr beirächtlicher Theil der Bevölkerung gar nicht im Stande, Tabak zu rauchen oder zu kauen, oder auch nur milde Weine, ferner Thee und Kaffee zu trinken, ohne die üblen Folgen dessen zu spüren. Eine« der auffallendsten Symptome unserer Civilisa-tion findet Dr. Beard in dem frühzeitigen Verfall der Zähne. Dies rühre nicht blo« her von dem Genuß von allzu viel Süßigkeiten oder Säuren, von Vernachlässigung des Netnigens machen, daß das Problem, den Zusanunenstoß von Eisenbahnzügen zu verhüten, zunächst in Frankreich unmittelbar vor seiner praktischen Lösung stehen dürfte. Dir Slations-Vorsteher der Orleans-Bahn, Namens Flonron, und der Post-Sekretär Gros in Rhodez haben nämlich einen besonderen Apparat prsuilden, welcher dem genannten Zwecke dienen soll. Ihre Erfindung wird folgendermaßen geschildert: Die Bahn wird in 8 bis 10 Kilometer lange Sektionen ßingetheilt und am Ende iaer jeden Sektion eine Scheibe auss^estellt, die mit der nächsten durch einen Leituugedraht verbunden ist. Diese „Sicherheits-Scheibell" werden durch Elektrizität in Bewegung gesetzt, indem die Züge selbst, über gewisse Punkte der Bahn we^^fahrend, einen elektrischen Strom erregen. Die Bewegungen der beiden Scheiben stehen in engem Verhältniß zu einander und sind durchaus identisch. Oeffnet oder schließt sich die eine, so öffnet und schließt sich die andere ebenfalls. Mergestalt bilden sie zwei Thüren, die Eingangs-und AuSgangSthüren der Sektion, die zu gleicher Zeit aufgehen oder sich schließen. Die Züge können nicht durch diese Thüren fahren, außer wenn die Maschinisten dieselben offen steben sehen, d. h.wenn die Scheibe ihre weiße Seite ihnen zukehrt. Ist die Bahn srei inid sährt kein Zug zwischen den beiden Scheiben, so zeiiien dieselben ihre weiße Seite und stehen die beiden Thüren offen; fährt aber ein Zug aus einer Sektion, so kehren die beiden Scheiben ihre rothe Seite vor und sind die beiden Thüren geschlossen. FindcL ein Zug die Bahn offen und führt er in eine Sektion ein, so schUeßen sich die beiden Thüren sofort hinter ihm, sährt er hinaus, so öffnen sie sich. In welcher Weise die Scheiben znr Nachtzeit beleuchtet werden sollen, ist noch nicht ftstgestellt. jDie Staatsschuld Japans.) Japan erfreut sich einer außerordentlichen Finanzlage. Es schuldet blos den dreißigsten Theil seiner Anlehen dem Anslande. Der dnrchschnitiliche Zinsfuß, zu dem die Schuld ausgeliehen wnrde, beträgt 4'/^ Perz., was in einem Lande, in welchem der Zinsfuß von 12 bis 20 Perz. bel Privat-Schulden die Regel ist, gewiß recht vor-theilhaft genannt werden mnß. Der überwiegend größte Theil der SÄuld ist durch die großen innern Reformen entstanden, die das japanesische Reich in der jüngsten Zeit durchge-macht I)at, so durch Ablösung der Dotatioiien oder Familien-Pensionen der Krieger'Kastc und des hohen Adels, dnrch die Kesten der kriege rischen Unternehmungen, welche durch die Aufstände des Adels gegen die neue Ordnung der Dinge veranlaßt wurden. Einen schlagenden Beweis fljr die vortreffliche Fmanzverwaltung Japans liefert der Umstand, daß höchst bedeutende Summen, die für den Ausbau des Re- gelang, Lor^'s Ausbrausen gegenüber die A!ei-nungen der Mehrzahl sür sich zu gewinnen. Die seindscllge Slinlmung uud Stellung beider Männer war bald eine cnli'chiede>te That-sache und der Kampf degann damit, daß Osterwald den Antrag stellte, die beiden akadennschen Klaffen zu trennen und jeder einen eigenen Sekretär beizugeben. Eine große Anzal^l von Mitgliedern hatte ein dessalls an den Kukfnrsten gerichtetes Gesuch mit unterzeichnet, Lori halte eine Gegenschrift eingereicht; beide waren heftig und mit gegenseitigen Anklagen gefüllt. Dem« nächst sollte die Akademie in feierlicher Ver-sammlung über die Trennungsfrage beschließen, scharf und kampfbereit standen die Parteien einander gegenüber und es wirkte wie in Feuer gegossenes Oel, als man es sür nölhig anerkannte, die Wohnung im zweiten Stocke des Mauthhauses zum Schutz und zu iinmerwähren-der Aussicht über die Sammlungen einen» Mit-gUede der Akademie anzuweisen, denn Lori sowohl als Osterwald nahm dieselbe nnt Hartnäckigkeit sür sich in Anspruch. So standen die Suchen, als Lori nut seinem atten Peter durch die Zimmer mit d.n Sammlungen ging und dieselben Fach sür Fach unter^ suchte, um die daüu ansbewahrten Schütze mit dem Verzeichniß zu vergleichen, doS er in Händen hielt. Auf einem Pulte uebenan lag frisch benutztes Schreibgerälhe, daneben ein großes Tchreiben, versiegelt und mit feiner Aufschrift verseben. In diese Beschästigung verlieft, achtete es Lori kanni, daß an die Thüre gepocht wurde, er sah kaum empor, als aus seinen Rus die» selbe sich öffnete und ein junger Mann eintrat, dt'ffen ausgesucht zierliche Klelvung vollkommel» zu den» ausdrucksvollen Gesichte und der entschiedenen und doch anstanbSvollen Haltung stimmte, womit der Eingetretene sich verbeugte. Der breitklappige Nock von grauem Sammet, sowie die gleichfarbige Weste waren mit bunten Blumengewinden in Seide gestickt, kurze Bein< kleider von schwarzem Atlas, lilanke Schub« schnallen, ein zierlicher Degen mit Stahlgr>ff. und das fein gepuderte und gerollte Haar bildeten ein Gqnzes, dem man wohl ansah, daß der Träger großes Gewicht aus seine körper« liche Erscheinung legte. Dennoch war nichts Geziertes oder Geckenhaftes an dem Manne, und die dunklen Angcn glänzten Lori, der ihn ver^ wundert betrachtete, mlt freundlichem Feuer entgegen. „Ich habe Sie in Ihrer Wohnung vergeblich gesucht", sagte der Fremde mit wohltönender Stimme, „uud muß mir daher erlau« ben, lM in das Heiligthum der Wtssenschast einzudringen . .. Aber wie? Ich lese in Ihren erstaunten Blickeil — mein Freund, mein Wohl-thäter kennt seinen Schützling nicht mehr? Dann muß ich Ihnen zum Zeichell des Wiedererkennen« wohl die Losung iu's Gedächtniß rusen, mit der Sie mich einst entließen! ES war Klop^ stock's Zuruf an den strebenden Jüngling . . . „Noch viel Verdienst ist übrig . . . Aus! Hab' es nur!" „Nießer!" rief Lori freudig und streckte ihm beide Hände entgegen. „Kaum traue ich meinen Augen ... Sind Sie es denn wirklich? Seien Sie mir herzlich — herzlich willkommen im Vaterlande! Sie sehen gut Sie sehen mäiinlich aus . . . ohne daß ich e» weiß, sehe ich Ihnen an, Sie haben Wort gehalten: Sie sind ein Künstler, ein tüchtiger Schauspieler geworden . . „Ich habe mindestens darnach gestrebt", erwiderte Nießer. „Laffen Sie mich verschweigen, welche Erfahrungen der Schmach, welche jahrelange Lausbahn der Erniedrigung, der Ent-sagung und Entbehrung jeder Art hinter mir liegt ... es ist Überstanden und überwunden! Ich habe unter freiem Himmel in den entsetzlichen Haupt- und Staatsaktionen den Tyrannen agirt, habe in Dorfscheunen aus dein Stegreif den Kurtisan gespielt, mit dem Pickelhering um das Gelächter des Pöbels und um eine dürftige od«r von dem Gebrauch von Speisen, die nur wenig Kaubarkeit erfordern. Die Ursachen des Velsalleü der Zähne seien bei weiten mehr sul>-jektiv als objektiv und in der ganzen Konstitution der „modernen civilisirten" Menschen gelegen. Empfindlichkeit der Verdaunna is! eine der bekanntesten und auffälligsten Wirkungen der Civilisation auf das Nervensystem. Auch die Augen.bezeichnet Dr. Beard als gute VaromUer unserer nervösen Civiltsation; die Zunahme von Augenschwäche, Kurzstchtigkeit und überhaupt von Störungen in den Funktionen der Augen sind ljiefür sehr bezeichnende Thalsachen. Auch die offenbare Steigerung der Frauenkrankheiten schreibt er einer Hauptsache zu, neben der alle anderen untergeordnet sind — der Ueber-Kultur. Im merkwlirdigem Gegensatz zu allen diesen krankhaften Erscheinungen der Zeit steht aber die statistlsch nachgewiesene That-jache, daß fast in gleichem Schritt m t der Nervosität auch die Lebensdauer zugenommen hat. Ja, Dr. Beard behauptet sogar, Nervosität vertrage sich nicht blos mit einer langen Lebensdauer, sondern befördere dieselbe thatsächlich durch Bewahrung des Organismus vor dem Angriff acuter Fieberkrankheiten. (Suppe der Hungersnoth) Das in Nngarisch-Skalitz erscheinende landwirthschaftliche Blatt „Obzor" bringt haarsträubende Schilderungen der Noth im oberen T.encstner Komitate. Schon mit Anfang des laufenden Jahres hatte ein Viertel der Einwohner keine der gewöhnlichen Lebensmittel; es wurden alfo Armenvereine konftitttirt, um die arbeitsunfähigen, ganz verlassenen Witwen und Waisen wenigstens Einmal täglich mit warmer Suppe zu laben. Dieselbe wird aus folgenden Ingredienzicn b^' reitet: 130 Dekagramm Bohnen, 110 Dekagramm Gerstengrlitze. 8 Dekagramm Salz, eben so viel Mehl, 7 Dekagramm Speck und 4 Dekagramm Zwiebel; das Alles kostet 35 tt-, und ein Liter dieser „Hunger^noth-Suppe" kommt auf 3Va kr. zu stehen. Die Regierung hat ö000 fl. zum Straßenbaue nach Luty und 30,000 fl. zum Ankaufe von Frtthjahrssamen und SeKkartofseln angewiesen; Alles viel zu wenig! Nun ha'ien noch die Maifröste den landwirthschafilichen Hauptcrtikel jener Gegenden, das Obst, grödtenlheils vernichtet. (Im Ministerrath.) Der „Figaro" ist in der Lage, folgendes Gefpräch aus dem letzten Ministerrathe mitzutheilen: „Taaffe: Nun seh'n Sie, Prozak, mit unferer Versöhnungs-Politik haben wir's so weit gebracht, daß cS nun von allen Seiten Be..-trauenS-Adrtsien regnct — — — Prozak: Wirklich? — Taaffe: Aber nicht fllc uns, joi'-dern für den Schönerer. Sogar die Deutfch-Böhmen, welche vor einem Jahre öffentlich ihre Mißbilligung über Herrn Schönere: aussprachen. Abendmahlzeit gebuhlt... a!ier ich bin meinem Ideale treu geblieben... ich bin bei Kurz. Brockmann und Eckhoff in die Schule gegangen ... ich habe Menschen gesehen und die Leiden« schast studirt; ich denke nicht als Stümper dazustehen, wenn eS gilt Menschen zu schildern und Leidenschasten darzustellen . . „Und doch kehren Sie zu uns zurl!ck? Was kann Sie dazu bestimmen, Jbre Laufbahn zu unterbrechen . . . Doch — ich errathe viel« leicht! Sie haben mir aus Ihrem früheren Leben erzählt ... die Sehnsucht hat Sie nach Mltnchen zurlickgesührtl" Nreßer schüttelte ernst den Kopf und über seine Zl)ge flog es. wie der Schatten einer Gramwolke. „Mein Vater ist längst nicht mehr", sagte er dann, ^er ist in Frieden heimgegangen, denn Sie haben ihm den Sohn nicht vermiffen laffen ... Außer ihm Hab' ich nichts in München zurückgelaffen, woran meine Sehnsucht ein Anrecht hätte . . . Nein, es ist das Pflichtgesühl, was mich zurückführt!" „Das Pflichtgefühl?" „Allerdings! Ich will meine Schuld abtragen an mich selbst, an Sie, meinen Gönner, und an mein Vaterland ... es ist Zeit, dafi ich Rechnung ablege, was avs meinem Können und Wollen geworden ist!" Lori sah ihn ^^r^undert an. „Ich begreise überschütten ihn jetzt mit Vertrauens Adressen. — Prazak: Nu al'o! Su ise uns doch ge» lungen, den Mißtrauen in Vertrauen zu verwandeln." (Die Wucherfrage in Kärnten.) Der LandeSausschuß hat Nachweise Über die Höhe des Zinsfußes in verschiedenen Theilen desLandes gesammelt. In der Bezirkshauptmannschaft Kla-gensrrrt beträgt der höchste Zinsfuß im Durch schnitt 25 Perzder niedrigste im Durchschnitt 7 Perz., während derselbe in einzelnen Gemeinden 30, 40, ö2 bis 120 Perz., besonders in den der Landeshauptstadt näher gelegenen Gemeinden erreichte nnd sel'^st bei psandrechtlich versicherten Kapitalien 12 Perz. bedungen und bei nicht rechtzeitiger Entrichtung der Zinsen 20 Perz. festgesebt worden. In der Bezirkshaupt-mannschast Wolfsberg beträgt der höchste ZinS-suß 10, in Spital 26 Perz., doch kamen in den Gemeinden auch 50, 70, 90 bis 173, in St. Veit bis 100 Perz. vor. Angesichts solcher die Gewerbe und namentlich Landwirthschaft arg bedrückender Zinsverhältnisse legte sich der Landesausschub die Frage vor, ob das für Galizien und die Bukowina eingeführte Gefetz nicht auch aus national»ötonomischen wie aus juristischen Gründen sich für Kärnten empfehlen würde? Zllarburjjer -jZerichte. (Steirifcher Wein auf der Weltausstellung in Sidney.) Den Brüdern Kleinoscheg in Graz, welche die Weltausstellung in Sidney mit stcirischen Weinen beschickt, sind vom Preisgerichte folgende Auszeichnungen zu« erkannt worden: für Champagner 1. und 2. Preis — Muskat (we'ß) i. Preis — dunkl-'r Nothwein 2. Preis — Burgund»? (roth) 3. Preis — und lichter Nothwein 4. Preis. (Zum Fahrpreise für Vergnü^ gungszüfller.) Die Gemeinden Ehrenhausen und Spielfeld hatten sich an die Direktion der Südbahn gewandt mit der Bitte um Ermäßigung des Fahrpreises an Sonn- nnd Feiertagen für Vergnügungszügler aus den Gemeinden von Graz bis Spielfeld. Dieses Gesuch wurde „dermalen" abschlägig beschieden. (Gerbervertretung) Die Gerberversammlung, welche am 13. d. M. im „Oesterreichischen Hos" zu Graz getagt, und an welcher sünszig der hervorragendsten Vertreter der Leder-Industrie von Steiermclk, Kärnten und Krain theilgenommen, bat zur praktischen Durch-sührung ihrer Beschlüsie einen Ausschuß vou sechs Mitgliedern gewählt. In diesem Ausschuß l^estnden sich aus dem steirischen Unterlande die Herren: Anton Badl (Mrdurg) und Joseph Manzer (Gonobitz). (Bezirks Vertretung St. Leonhardt.) Zum Obmann dieser Vertretung ist Herr I. JoroS. praktischer Arzt in St. Lconharbt, zum Obmann-Stellvertreter der Bezirksrichtec Herr Franz Lubek gewählt worden. (Für Unter-Pulsgau) Die Sparkasse in Wind.-Feistritz hat den brandbcschädigten Bewohner!» von Unter.Pulsgau 200 fl. gespendet. (Raubmord.) Der Grundbesitzer Georg Slatirischek in Ponigl. Gerichtsbezirk St. Ma-rein, ist aus den» Nllckwege aus seinem Wein» garten erschossen und beraubt worden. (Truppen Verlegung.) Das Hußaren-Negiment Nr. 7 verlegt sein Ergänzungs-Kadre von Fünskircheu nach Marburg. (Zin skreuzer.) Vom Landtag ist der Gemeinde Cilli die Bewilligung ertheilt worden, in den Iahren 1880 bis 18L9 Zinskreuzer ein, heben zu dürfen. (Blitzschlag.) Zu Vierstein bei Nann hat der B^itz in die Winzerei des Grundbesitzers M. Toplischek geschlagen. Der Winzer Joftph Kostreinschek wurde getödtet und das Haus brannte sammt ollen Falirnissen ab. (Steuerschraube.) Das Finanzärar bringt die Besitzung des Dr. Joseph Tarbauer von Cilli, welche in Sachsenfeld liegt und gerichtlich auf 8080 fl. geschätzt worden, zur zwangsweisen Versteigerung und wird dieselbe bei der dritt'n Feilbietung unter dem Schätzmerthe, jedoch nicht unter dem Betrage von 500 fl. losgeschlagen. (Güterkrach.) Ans Verlangen des Neichs-Freiherrn Klemens August Twickl sollen die t)iesige Burg und das Gut Ober-Marburg (Eigenth lm des Grafen Ferdinand Brandis) zwangsweise verkauft welden. Der gerichtliche Schätzwertb beläuft sich auf 100,540 fl. und 121,091 fl. und wird bei der letzten Feill)ietung die Burg nicht unter 30.000 fl., das Gut Ober-Marburg nicht unter 50.000 fl. veräußert. (U ntersteirifche Bäder.) In Sauer-bruun bei Nohitfch sind bisher 257, in Neuhaus 147 Badgäste angekommen. (Lieferung für den He eres bedarf.) Am 24. Jllni wird in der Kanzlei des hiesigen Verpflegsmagazins die Verhandlung statttfinden betreffend die Lieferung von Holz und Steinkohlen für die Stationen: Marburg, Straß, Wind.'Feistritz, Nadkersburg, Pettau und Cilli vom 1. Oktober 1380 bis Ende September 1881. (Schwurgericht.) Die nächste Sitzung des Cillicr Schwurgerichtes beginnt am 26. Juli. letzte?>ost. Der Sonderausschuß des böhmischen Landtages hat Wahlreform mit 1? gegen 10 Simmen abgelehnt. nicht, wie Sie das anfangen wollen. . . fagte er. „Ich bin nicht allein", war Nießer's Ant« Wort, „ich habe eine kleine, aber ausgewählte GefeLschaft geworben — mit ihr will ich in meiner Vaterstadt das erste stehende Schauspiel, die erste deutsche Bühue gründen!" Lori's A'lgen leuchteten. „Edler, hoch, herziger und doch armer, armer Freund!" rief er und legte ihrn die Hand auf die «Z^chulteru. „Also wieder uiu Eine» mehr, deffen redlicher Wille unter TantaluSgl^aUen brechen, deffen schöne Kraft an steten Verfucheu zerbröckeln foll! — Aber geben Sie mir nochmal Ihre Hand — ich habe mich in Itinen nicht getäuscht; Sie sind wacker geblieben! Um so mehr thut es mir leid, Ihrem Vorhaben einen günstigen Erfolg nicht versprechen zu können . . „Wie? So lastete noch immer der alte Ungejchmack? Ist das Beispiel von Hamburg sür deu Süden noch immer ein verlorenes?" „Es ist! In den höheren Kreisen der Gesellschaft gilt nur was wülfch oder französisch ist — das Volk ist wie neu aufgcbrochenes Ackerland — wer kann sagen, ob und welche Saaten es tragen wird?" „Sie sehen mein schmerzliches Erstaunen!" rief Nießer. „So redet der Mann zu mir, der mich zuerst ermunterte? Der begeisterte Patriot? Der Gründer der Akademie?" „O Freund, Freund — woran erinnern Sie mich!'' ricf Loü bUter. „Wir können nichts — wir wälzen wie Sisyphus eine ungeheuere List bergan... wie Penelope weben und spinnen wir Tag sür Tag ; in der Nacht rollen feindselige Mächte den Stein wieder zurück und zertrennen unser Gewebe... ich sürchte. Freund, ich fürchte — wir sind um ein halbes Jahr« hundert zu früh geboren worden!" „In der That — das habe ich nicht erwartet oder gefürchtet — von Allem, was ich mir als möglich dachte, das nicht! Ich hoffte Hilfe, Aufmunterung, neuen Antrieb bei Ihnen zll siitden . .. und Sie selbst entmuthigen mich! . . . Ich will den Saal im Faberlirarchause in der Sedlingergaffe miethen und dort meine Bühne bauen ... ich habe mein Gesuch beim Bürgermeister gestellt und stoße aus Schwierig, keiten ... die Weber und Stadtmusiker sollen allein das Recht haben, hier deutsche Komödie zu spiele» ... Ich lachte darüber, weil ich auf Ihre Hilfe baute ... was karrn ich nun, wenn Sie so reden, wenn Sie — wie ich fürchten muß — mich verlassen?" Im September wird zu Brünn ein deutschmährischer Parteitag stattfinden. Die Stimmung der Konserenzbevollmäch-tigten soll den Forderungen Gllechenlands nicht durchaus günsiig sein. Die Mahomedaner de« Gebietes von Nisch wollen nach Bosnien auswandern. Osman Pascha hat vor mehreren Generalen erklärt, daß Janina unter keiner Bedingung an Griechenland abgetreten werde. Kundmachung. Das h. k. k. Handkls-Ministerium hat mit dem Erlasse ddo. 7. Juni 1680 Z. 9334 entschieden, daß die bei dcm ?. k. Postamte Marburg ausnahmsweise gestattete Zustellung von PostanweisungSbeträgen unter 200 fl. unbedingt aufgehoben wird. Diese Verfügung wird hiermit mit dem Bemerken zur Kenntniß des ?. 1. Publikums gebracht, daß von Montag den 21. d. M. angefangen, die Postanweisungen unter 200 fl. den Adressaten gegen einen Abgabsschein von den Briefträgern in die Wohnung zugestellt, während die Geldbeträge selbst gegen Ueberbringung der ordnungsmäßig abquittirten Anweisung täglich bei der k. f. Postkasse am Bahnhos Postamte von 10—12 Uhr Vor- und von 3—6 Uhr Abends ausbezahlt werden. Die Entrichtung einer ZustellungSgebühr findet nicht statt. K. k. Postamt Marburg, 16. Juni 1680. 696) Schaffer. Samstag den 19. Juni 1880 (und jeden folgenden Samstag) im kleinen Harten COUCRR'll' der vollsiändigrtt 8üdbahii-Werksiätten-ZNuMkc>pelle unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn .Ittlinun Ilaniil. Anfang 3 Uhr. Entrve 20 kr. 702) _I. Verureiler. ist unter günstigen Zahlungsbedingnisien wohlfeil aus freier Hand zu verkaufen._ Elve geübte Meidermlichtrill und Veissnttkvrln empfiehlt sich den ge. ehrten Damen. Auch Lehrmädchen wtrden aufgenommen. Adresse im Compt. d. Bl. (695 Zchiiiltztichiie« m S jl. in 14 Tagen, weil eS das letzte Mal ist; damit auch weniger Bemittelte daran theilnehmen können und sich damit eine sichere Ezlstenz bereiten. Es wird gründlich unterrichtet und nach den Journalen gezeichnet. Anfang sogleich. Fräuleins von auswärts erhalten gänzliche Verpflegung. Marburg, Schillerstraße Nr. L neben der Realschule. (704 Ein Zimmer, möblirt, licht und freundlich, gassenseitig, ist zu vermie-then. Anzufragen Herrengasse Nr. 16, ersten Stock._ (698 Das Steiumetzgrschlift Kaiserstraße Nr. 18 sammt allen Steinvorräthen und Fahrnissen mit zwei Steinbrüchen wird unter billigen ZahlungS-dedingnissen sogleich verkauft. Anzufragen bei der Eigenthümcrin Josefa Murnig, Theatergasse Nr. 15._(699 Ca. 200 Cr. altes Futter zu verkaufen: (700 Pfarrhofgasse, Gttsteigkr'fcheS Haus. Keller auf 30 Startin istßzu vermielhen in der Postgasse Nr. 4. (511 kadrikant uvä Iloalitätvril^esit^oi'. xibt^ im vi-xsnön wie im ssinor minüsr^.'I'noktor Julis uvü der iibnxsn Verwsucitsu «Iis 'Iraner-Icunäö von Iivoiist i)6trili)onllvn Verluste ssiller inniAst^oliodten unver^esslielion (Faitio ulill Nutier, äsr t'rau VI»vrv«v 8t»mpU, v^eledo Iivuts9 nacl^ längerem sedmersvollsn I^viclsQ im 27. I^edens^alirs, vor-sokoa mit Zsn keil. Lterdosalcramvnton, 6ot.t srKsdsQ evtsoklaksa ist. vis lliills äer tdsusrev, viel 2U kriili Vsr-dliodgQSQ virä k'rsitsA äsn 16. ^uvi um 4 lllir I^avdmittkA vom si^vven llause I?r. 2 in li'si-stritt ß^sliodsu unä au5 äem IVisät^ok 2U I^om-dko!» sur bwißsön li-udo lisstattst. Ois doil. Leslsuwsssv ivirä üsv 21. .luvi um 7 Ukr iv üsr ?5arr1cirods l-emdsod Kelöseu. (7l>1 ^össouclsrv tarto vvoräsn Iieins »uv^vxvdeii.) D'eistsitL l^embael», 16. ^uni 1380. I Hausverkails in CiM. Das Comitv zur Erbauung einer Landwehr-Kaserne in Cllli verkauft das zur ehemals Lasz-nig'schen Lederfabrik gehörende, 1 Stock hohe Gebäude. (697 Anfragen und Anbote wollen bis 30. Juni an den Obmann dcS ComiteS, Herrn Anton Ferjen in Cilli gerichtet werden. Land und Stadt. Ein schönes Wohnhaus, nächst dem Marburger Südbahnhofe, mit Weingarten, Obst-, Wiesen- und Gartenanlagen ist zu verkaufen. Anfragen bei Herrn Johann Gaißer am Burgplatze in Marburg oder beim Eigenthümer Notar Puff in Radkersburg. (660 Gesucht wird: Ein gutes gesundes Pferd (15 F. 2—3 St.), braucht nicht mehr jung zu sein. Anfragen im öomptoir d. Bl. (688 Ebenerdiges Hans mit Bäckerei in einem belebten Markte Mittelsteiermarks ist zu verkaufen eventuell zu verpachten. Preis mäßig, Bedingungen günstig. Anfrage brieflich unter >V. Xr. Iii posts restavts bis längstens 1. Juli. (693 Ankündigung. Im stüdlischt« vormal« Vasteigkr'schrn Hause Nr. 20, Schmiederergasse, ist im I.Stock eine hofseitige Wohnung mit einem Zimmer, Ki'lche und Holzlage, nebst einem Dachboden-und Kellerantheile, dann ein ebenerdiges großes Magazins-Lokale zu vergeben. (302 Anzufragen bei der Stadtkasse am Nathhause. unä ompKelilt 4K4) kvietimv^vr, l^onllitor. Wo ist Pferdefleisch von btstcr Qualität zu haben? In der Blumengaffe Haus Nr. S. Kilo SS kr. ohne Bein und Zuwage. Ferner ist daselbst durch praktische und gute Zubereitung viel verbessertes geselchteS Fleisch, Kilo SS kr. ohne Bein, zu haben. Um zahlreiche Abnahme bittet achtungsvoll Ilster 643) Pferdefleischhauer. riivtOKrapI» (51 llolartol» in Hsrdurß, Stiekl's K»rten8»Ivv empfiehlt seine photographischen Ärbeiiell. Brennholz. Bestellungen auf 29zölligcs lrockenrS slzöneS Buchen-Scheilerlzolz werden bei I. Wihler am Hauptplatz Nr. 12 entgegengenommen. (674 W'rlsvlie Mltlvl» täglich. Kaiserstraße Nr. 12. («30 Gesertigte zeigt einem ?. I. Publikum er-gebenst an, daß sie da» Gasthaus in der Färbergasse vormals „Eigenbau-Weinschank der Fr. Ko ßar", gepachtet hat und den Liter neuen Wein......zu 20 kr. „ alten ......... 24 l im Ausschänke hat. Um zahlreichen Zuspruch bittet achtungsvoll F. Pofchauko 70b)_ZW» Fiakerwirth. > !0 Eisenmöbel-Fabrik Von kviellsi'Ä Oowp. in ^ivn III., Marx,rgasse Nr. 17, neben dem Sophienbad. Da wir die EommisflonS-Lager in den Provinze» sämmtlich eingezogen, weil eS häufig vorgekommen, daß unter dem Namen unserer Firma fremdes und geringeres Fabrikat verkauft wurde, fo ersuchen wir unsere geehrten Kunden, sich von jetzt ab directe an unsere Falirik in Wie« wenden zu wollen. (764 Solidest gearbeitete Mi^bel für Salon, Zimmer und Gärten sind stetS auf Lager und verkaufen von nun an, da die Spesen für die' früher gehaltenen CommisfionS-Lager entfallen, zu vtachlaß vom PreiStarif, welchen auf Verlangen gratis und franeo einsenden. ur Erlangung v. Ärhllltung der Vesandheit» hat sich seit jeher bestens bewährt eine Killtreinigullgg - Cor __im Frühjahre, weil durch eine solche mancher im Körper schlummernde Keim schwerer Krankheiten auS demselben entfernt wird. Das n. Nittel kie^u ist »k. « Verstärkter Larsspsrills-Lvrup I.^ervavnp» verstärkter Sarsaparissa»Svrup wirkt gelinde auflösend und in hohem Grade Blut verbessernd, indem er alle scharfen und krankhaften Stoffe, die daö Blut dick, faserig, zur rascheu Circu latiou untauglich machen, aus demselben entfernt, so wie alle verdorbenen uud krankhaften Safte, angehäuf teu Schleim und Galle, — die Ursache vieler Krauk Helte«, — auf unfchüdttch« uud schmerztos« Weise aus dem Körper abscheidet« Seine Wirkung ist deshalb eine ausge zeichnete bei Hartleibigkeit, bei Blutandrang nach dem Kopse, Oljrensausen, Schwindel Kopfschmerzen, bei Gicht- und Hämorrhoidal Leiden, bei Mageuverschleimung, schlechter Verdauung, Leber- und Milz-Anschwellungen ferner bei Drüsen-Anschlvellungen, böSartigei' Flechten. HautanSschlägen n. veralteter Syphilis 10riKinal-I'Iasede sammt Lro-sodiirv 85 kr., per?08t 15 kr. medr tnr ^mdallaxe. 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