Lmtmcher Zeitung. Nr. 187 Plä »n mcra l i on ö p rc > ü : H»! Eonivtoir glinzj. sl. >l, ,»>ll'j. s>. 5>,5>». stilr t>i^> Zustellung ins H.in» hall',. 5>ü lv, Mil dcr Post naxzj. s>. 15, halbj. fl. 7.50. Freitog, 1!». Allssuft Inserlionssgcbilbr bi« 10 Zeilen: nnal««ll., ili». «<» lr., »m. 1 fl.; sonst pr./^üe lm, »i lr., üm.U lv., ^ni. 1!» lr. «. f. w. ^ns^rliontlstcmpcl jcbcsm. !«»li, 1«7tt. Aüttlicher Theil. <3?e. l. n»d f. Apostolische Majestät habe», mil "lwhöchstcr Entschließung vom 10. Aufist 1870 aller-8»ädigst z„ crncnncn geruht: '^ u r das E r z h c r z o g l l, u m Oesterreich u u l c r der EnnS: den Alit des Stiftes z„ den Schöllet, O'hmar Hcl, Icrstorfcr zum Landmcn schall; den Dr. Cajctau Felder, Bürgermeister der Reichs' llaupl- u»d Nesideuzst^dl Wien, zu dessen SteUvertrcler. ^il> das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns: l>en Hof. und Gcrichlsabvocateu Dr. Moriz Eignrr i"N' Landeshauptmann; ^ l>cn Prälaten dcs StifleS Kremsmünster Dr. Augustin ^Nhub er zn dessen Stellvertreter. ^ Für da« Herzogthum Salzburg: ^„ Laudesgcrichtsprüsidentcn Joseph Rilter v. Weiß " ^ndcshaufttmann; h °" Propst des Collegialstiftcs Maltsee Dr. Joseph 'ler zu dessen Stellvertreter. .> 3llr die gcfürstcte Grafschaft Tirol: «!«/" ^^ Eduard v. Orcbmer zum Lanbeshaupt» lltt/" ^"" Dr. Franz Rapp zu dessen Stcllver- Fiir das Land Vorarlberg: N,,.,5"^l"Ulialtereirath Sebastian v. Froschauer zum "noetzhaupt,,^,,,,. Vertreter^" ^^' ^"dinand v. Gilm zu dessen Stell- den D^ m?^ Hkrzonthum Steicrmart: Wplmoiu,' ^^'", " Kaiser feld zum Landes. Stcllver, ^, ^^^ph Edlen von Neupaner zu dessen Iilr das Herzogthum Kärnteu: den geheimen Rath Anton Groscu Gocß zum LandeS- den Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagcnfurt Gabriel Iessernig zu dessen Stellvertreter. Für das Herzogt hum Krain: dcn Dr. Karl Wurzbach Edlen u. Tauncnbcrg ^lM Landcshanplmann; den Gutsbesitzer Peter Kosler zu dessen Slclloer- lltter. Filr die gefür st etc Grafschaft Görz und Grad < sca : den Obersten in der Armee Franz Grafen Coro-"lNl zum LandcShauptmauu; °en Ndvocatcn Dr, Alois Pajcr zu dessen Stellvertreter. Für die Marlgrafschaft Istricn: den Notar Dr. Franz Vidulich zum La,idcSl,aupt. den Advocate» Dr. Andreas Amorofo zn dessen ^ellvertreler. Für das Königreich Da liuaticn: ^"' Podest «on Budua Slcphau Ljubiöa zum "«stdentcn dcs LaudtageS; vertret ^^°"^" ^^ ^"lalc Filippi z» dessen Stcll- ^ Für die Martgrafschaft Mührcn: häufln !^" F"'l)errn v. Widma n n zum Landcs> desft" ^udeshauplmaun Dr. August Wcnzliczle zu bas Herzogthum Ober- und Nicdcr- ^ Schlesien: b u r'a , "'^csgcrichtspläsideuten Amand Grafen Knen - de,? 9 . ^""deshauptmann; zu desse.,°'^^^"en Dr. Karl Wilhelm Dietrich 55ür V ^^"uettlcter. " crje?,^ c^ ^ " ^ ^ ich Galizicn und Lodo -sammt dem Großherzoglhume d«n ^ » - Kralau : . ^n N/"^° Sap icha zum Landmalschall; ^" Stchver?^^^ ^'''"" "awrowsti zu Für t. aS Herzoglhllm Butowiua: den Alexander Freiherri, v. W a ssil to. S c rc c li zum Landl'öhauptmalm; dcn giicchisch-oiieiitllllschcü Aichilliandrilen Theophil Bendclll, zu dcsscu Stellvertreter. Potocki m. i>. Taaffe m. z». Der Ilistizministcr hat den Vczillsrichlcr Ka,l Groll iil'er sein Ansuchen von Gros; Gcrungs nach Pöggstall in gleicher Eigcnschc.ft ülirrsetzt und dcn Nc zirlsgerichtsadjulicten Franz Schober in Pottcnslrin z>,m AczirlSlichtcr in Groß Gcrungs c»nannt. Der Iustizministcr hat dem Bezlrksrichter in Schlun- ^ dcrs Andreas Sftalh die angesnchtc Ucbcrsctzung in gleicher Eigenschaft nach Klmiscn bewilligt und dcn Ac-^irlsgcrichtöcidjuncten iu Gluins Martiu Klinglcr zum Bezirksrichter in Schluudcrs ernannt. Der Ilistizministcr hat den für UnHost ernannten Vczirlsijcrichtsadjilnclen Dr. Victor W oka u n überfein Ansuchen nach Karlsbad übersetzt, Nichtamtlicher Tbeil. Von >cr ostasialischen Elpedition. Gcsanbtschaftliches Tagebuch sür die Zeit vom 1. bis 15>. Juni 1870. während dcs Aufenthaltes in Santiago dc Chile. Am 1. Juni fand die Eröffnung der diesjährigen oidcntlichcn Sessio» dcs Congresses statt. Ich fand mich mit dem Personale der l. und l. Mission bei der Feierlichkeit ciu. Die Botschaft, welche dcr Präsident der Ncpublit verlas, erwähnte bei Besprechung dcr auswärtigen Beziehungen in crslcr Linie der im Gcingc bc> findlichcn Verhandlung cincs Frcuudschafls- und Handelsvertrages mit dcr östtlicichischnngalischen Monnrchir. Am 2. Juni besichtigte ich dic hiesige Kunst» nnd Gewerbeschule, welche von dcm Hcrrn Josö Zcgrcs gc^ leitet wird und in dcr Heranbildung von Technikern lc!bcni>wcrlhc Resultate liefert. Auch wohnle ich cinem diploinalischen Diner beim französischen Gesandten, Vi comtc dc Trcilhard bei. Am 3. Juni folgte ich der Einladung dcs Obersten Aorgono nnd besichtigte die Caserne dcS von ihm befehligten LinicninfantcricrcglmculcS Bum, wo cine Prüfung in dcr Mannschaslsschulc stattfand uud hierauf die Truppe Fcucrcxcrciticn vornahm. Dcr Kriegsminister und andere geladene Notabilitäten fanden sich dabei ein. Als ich die Ncihcn dcr Truppen abging, spielte dic Ne-gimcntsbandc die österreichische Vollsliymuc. An diesem Tage fand beim Geschäftsträger dcs norddcnlschcn Bundes, Hcrrn Lcrenhagen. ein Dincr zu Ehren dcr k. nnd t. Mission statt, dcm nuch der Minister dcs Acußcrn bci-gczogcn war. Am 4. Juni halte ich eine Zliscmmicnlunfl mit dcm chilenischen Bevollmächtigten Herrn Hunccus, iu welcher die spanische Ucbcrsetzung des in Verhandlung bcgriffcucn Vertrages mit dem bereits festgesetzten deutschen Tcxlc verglichen nnd richtig befunden wurdc. Die spanischen Abschriften werden nach den Pfiugstfcicr-tagcn im hiesigen Ministerium dcs Acußcrn angefertigt werden. Die Tage vom 7. bis 10. Iuui widmctc ich dcm Besuche verschiedener wisscuschafllichcn uud militärischen Anstalten. Ich besichtigte die ArliUcriccascrnc, wo mich dcr Commandaut mit del, üblichen Ehrenbezeugungen empfing, ferner die vom Artillcricobcrsten Emilio Solto Mayor geleitete Militärakademie. Vcim Besuche dcr wissenschaftlichen und Kunstan-staltcn hatte ich Gelegenheit, mit dcn Persönlichkeiten ! bekannt zu wcrdcu, welche um daS Nnlcrrichtswcscu und dic Vcrbrcituug vou Kunst nud Wissenschaft iu Chili am meisten verdient sind. Es gibt daruntcr Namen, die in dcr gelehrten und gebildeten Welt allenthalben gc» feiert werden. Vor Allem muß ich den bekannten Mineralogen uud Botaniker Hcrru I Domcylo anführen, dcn Ncclor der hiesigen Universität, sowie den gelehrten Dr. Rudolf Philippi, Director dcS Nationalmuscums. dann dcn Chef dcr topographische!, Commifsion, Hcrrn A. Pissis, den Director dcr Malerakademie, Hcrrn Kir-bach. den Rector des NationalinstiluteS (Lyceums), Hcrrn Diego Aarros Arana. und den Bibliolhclsdircctor. Herrn Ramou Vriscnno. Diese Herren hatten die Gefällig leit, mich über dic Einrichtungen der von ihnen gelei' teten Anstalten zu informircn. Ich hatte hiebe, wieder« holt zu bcmcilcu Gelegenheit, daß der Besuch, welchen dcr Commandant der „Nooara^-Expeoilion, nunmehrig« Viccadmiral Freiherr v. Wüllcrstors im Jahre 1859 in Santiago gemacht hat, hier stcts iu lebhaftem und freund' lichen Andenken steht. Am 10. Juni fand zum Besten der Anstalten für dcn Vollsunterricht im hiesigen Theater ein Wohl« lhätiglcilsconcert statt. An der Spitze des leitenden Comit6 stand der Gesandte der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, General Kilpatrick, welcher mit ciuer von dcr Bühue aus an daS Publicum gerichtelen Ansprache die Vorstellung eröffnete. Seine Rede, zu« mcisl politischen Inhaltes, betonte die Nothwendigkeit der Einigung uud Verbrüderung sämmtlicher Republiken dieses Wcltlheiles. Das Publicum nahm diese Rede mit mäßigen, Bcisalle auf. Am 11. Juni stattete ich dem Präsidenten der Republik in seiner Privatwohnung einen Besuch ab. Seine Excellenz erkundigte sich in sehr freundlicher Weife nach dem Fortgange, welchen die Geschäfte der t. und l. Mifston nehmen, und nach mehreren Einzelheiten meines hiesigen Aufeulhaltes. Am 13. Juni waren die Reinschriften der Ver-tragsurtunden beendet. Am 14. Juni fand die Unterzeichnung de« Vertrages statt. Der chilenische Bevollmächtigte Herr Hunccus gab aus diesem Anlasse eine Tafel, welcher auch der Minister dcs Aeußcren beiwohnte. Von Herrn Amunatcgui und von mir wurden entsprechende Toaste ans das Wohl Sr. k. und l. Apostolischen Majestät und Sr. Excellenz des Präsidenten der Republik ausgebracht. Wien, 17. August. Im „Mährischen Correspondent«:,," begegnen wir einer eingehenden Erörterung dcr von einzelnen Jour» »alcn aufgeworfenen Frage, warum die Einführung des 1'lÄcbtum rl^imn nicht gleichmäßig dies- wie jenseits der Lcilha erfolgt, vielmehr nur jenseits der Leitha Platz greift. Das bezeichnete Glatt bemerkt hierüber: Zwischen Ungarn und der westlichen Reichs« Hälfte besteht hinsichtlich dcS ?Iac«tum w^ium ein wesentlicher, tiefgreifender Unterschied. In Ungarn besteht baS I'Illecwm als bestehendes Recht, und cS handelt sich, wenn die ungarische Regierung dieses bestehende Recht heute in dem einzelnen Falle den InfallibililätS-dogma gegenüber zur Anwendung bringt, nur um einen Negicrungsact, und zwar vollkommen legaler Natur. Anders in dcr westlichen Reichshälste. In Cisleilhanicn existirt das I'^oclum nicht, weil es schon vor dem Abschlüsse dcs Concordats im Jahre 1850 ausdrücklich aufgehoben wurdc. Hier müßte das ?1u«dt also erst im GcsctzgcbungSwege wieder eingeführt werden und bedarf cS zur Geltendmachung des ^wcet einrs Actes der Gesetzgebung im Gegensatze zu Ungarn, wo nur ein RcgicruussSact dicsfalls Platz zu greifen braucht. Dieser Act dcr Gesetzgebung kann jedoch nur unter Mitwirkung des Rcichsrathcs geschehen, und ;war ausschließlich durch diese, da die Einführung dcs ?IüO6i, durch eine kaiser« lichc Verordnung nach Art. 14 der Staalsgrundgesetze über die Rcichsvcrtrctung rechtlich unmöglich ist. Denn cinc kaiserliche Verordnung uutcr Verantwortung des Gesammtministcriums nach Art. 14 der StaalSgrund' gcsctzc kann nur erlassen werden, ..insoferne die Anordnung keine Abänderung dcr Staatsgrundgcsctzc bezweckt." Die Einführung des I^lu.st involvirt aber die Abänderung eines Staatsgrnndgcsctzes, nämlich des Art. 15 dcS Staatsgrundgcsehcs über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger, dessen einfache wörtliche Anführung ge« uügt, um dies evident zn machen. Art. 15 lautet: „Jede gesetzlich aucrinnntc Kirche und Neliaionsgcnosscnschaft hat das Recht der gemeinsamen öffcullichen Religions-Übung, ordnet und verwaltet ihre inneren Angelegen^ heilen sclbstständig. bleiltt im Besitze und Genusse u. s. f - . ." Diesem klaren Wortlaute der Staats-grundgcsetzc gegenüber könnte dic Regierung, selbst wenn sie woUlc. das ^W0 sere Collegen drüben gerecht sind, müssen sie gestehen, daß die preußischen Journale über Oesterreich oft in einer Weise fprechen, für deren Bezeichnung unö die Worte fehlen; und wenn ein Theil Grund znr Klage haben sollte, so sind wir es. Als treue Oesterreichcr haben wir die Worte unseres Kaisers im Herzen behalten, welcher als die uns von Brüdern geschlagenen Wunden noch frisch bluteten, seincn Völkern zurief: „Ferne sei nns der Gedanke an Wiedervergeltung! Unseren Thaten sei es vorbehalten, Feindschaft in Achtung, Haß in Sympathie zu verwandeln." Nichts liegt uns daher ferner, als Rache für Sa-dowa zu predigen, wie wir denn thatsächlich immer für die Neutralität Oesterreichs eingetreten find, von derselben einzig unser Heil erwartend. Daß wir Oesterreicher das Unglück von Königgrätz bitter empfinden, wer in ganz Deutschland könnte es uns verübeln? Daß Preußen 1866 den Krieg begann, finden wir begreiflich, denn eine Auseinandersetzung war unvermeidlich geworden. Nicht die Ausstoßung aus Deutschland, nicht der Kampf, sondern die Weise, wie er eingeleitet, geplant und geführt ward, muß uns unvergeßlich bleiben; doch nicht um Rache zu fordern, sondern um uns — um unserer Existenz willen - immerwährend zu mahnen, auf unserer Hut zu sein. Der Kuß zu Gastein, das Bündniß mit Italien, die Art, dem Waffenbruder freundschaftlich die Rechte zu reichen, während die Linke schon zum Dolchstoß in den Nacken aushob, die Klapka-Legion. und diese vor allem, müssen uns Oesterrcichern klar machen, wessen wir uns von dem Lenker der preußischen Politik zu versehen haben. Und die neuesten Ereignisse machen es uns zur Pflicht, unsere Landsleute und jene. die in Oesterreich Brot und Erwerb und eine zweile Heimat gefunden haben, zu mahnen, fest zusammen zu flehen, nur als Oesterreicher sich zu fühlen, bereit zu sein znr Vertheidigung des Vaterlandes; dcnn trügen nicht allc Nachrichten, so hat man über uns schon verfügt. Frei« lich vorläufig nur auf dem Papier, und an unS ist es nun, zu sorgen, daß wir nicht wirklich zcrstückt werden. Daß wir vollkommen neutral blieben, dafür weiß man uns in Berlin nicht den mindesten Dank, sondern unsere Haltung erfährt nur herausfordernden Hohn und drohenden Uebermuth. Dafür, daß wir vielleicht hätten rüsten können, wird man einst über uns herzufallen su^ chen. Sollen ja die süddeutschen Staaten für ihre treue Aufopferung belohnt werden, und wie anders als auf unsere Kosten? Der deutsche Kaiser, welcher Elsaß und Lothringen wieder mit dem deutschen Reiche vereinte, er wird anch Deutsch-Oesterreich demselben rückeinverleiben wollen, natürlich nicht als Bundcsglicd, sondern als Eigenthum, und Theile unseres Kaiserstaates werden jetzt schon genannt, die den von theoretisch souveränen Bundesfürsten zu Vasallen degradirtcn Königen und Herzogen Deutschlands als Enlschädigung dienen sollen. Ei»' flußrciche. gut unterrichtete Journale BcrliuS geben dieser Eventualität offen Wort, nnd wenn sich anch das Organ BismarckS höchst energisch gegen derlei venvahtt, so weiß man, was davon zu halten ist, nnd besonders wir Oesterreicher kennen ein traurig Lied vom Vertrauen zu Preußens Freundschaft. Nicht „kleinliche Rachc für Sadowa" verlangen wir, es wäre dies thöricht. Aber als Ocsterrcichcr, die wir unser schwerstes Lehrgeld an Preußen zahlen mußten, von woher immer unser Unglück kam, wollen und müssen wir auf unserer Hut sein, wollen tren zu Kaiscr und Reich halten, den Glauben an uns selbst und unsere Kraft nicht verlieren, nicht düsterem Pessimismus uns ergeben, wozu noch kcin Grund vorhanden ist. Und sollte dennoch wahr werden, was man allgemein Bismarck zutraut, so seien uns jene .'jOO Spartaner ein leuchtend Beispiel, die dem an der Spitze einer Million wehrhafter Männer einhciziehenden Perscrkönig zuriefen : ..Du willst unsere Waffen? — Komm und hol' sie Dir!" Europa's Lage. ii. Es war eine verhänguißuolle Folge der Trennung, welche zwischen Oesterreich und Deutschland im Prager Frieden eintrat, daß jene deutschen Interessen, welche Oesterreich in Wirklichkeit vertrat und stets vertreten muß, nicht mehr als solche gewürdigt wurden, die Deutschland angingen. Noch vor zchu und zwanzig Jahren wurde die Stimme keines deutschen Politikers laut, welche es nicht verkündete, daß die Frage der Donanmündungcn, daß das Aufhalten der russischen Macht am Pruth. daß die Verlegung des Weges nach Constantinopcl für Rußland ein deutsches Interesse von vitalster Beoeutuug sei. Damals war es ein GlaubenSbckenntniß für jcocn zurechnungsfähigen Staatsmann in Deutschland, daß Rußland nicht ein Gebiet von hundert Meilen vom westlichen Europa abtrennen und sich selbst zulegen könne, ohne die Zukunft des civllisirtcn Westen in hohem Maße zu gefährden. Erst seit dem Jahre 1866, wo sich ein Antagonismus zwischen Preußen und Oesterreich, nicht durch Oesterreichs Schuld, herausgebildet hatte, fing man an die Ueberzeugungen einer besseren Zeit und das gesunde Urtheil, welches dieselben hervorgebracht hatte, zu mißachten. Preußen, auf sich selbst und auf das Gebiet des Nordbundes gestellt, fah den Krieg mit Frankreich vor sich und wurde hiedurch, wenn nicht zu einem Bündnisse mit Nußland, doch zu ciner großen Nachgiebigkeit gegen die Ansprüche des Petersburger Cabinets gedrängt. Die Noth des Augenblicks ließ es die Bedrängnisse der nächsten Tage zu sehr ins Auge fassen und fchicn es dahin zu drängen, die permanenten Interessen der Na° lion ganz und gar aus den Augen zu lassen. Hoffentlich war es nur cin unbegründeter Verdacht, der entstand, daß das Berliner Cabinet keinen Widerstand leisten würde, wenn Rußland darnach streben sollte, sich auf Kosten Oesterreichs zu vergrößern, wenn es als Entgelt für die Vergrößerung der preußischen Macht in Deutschland die preußische Neutralität oder Beihilfe in Anspruch nehmen würde bei der gewaltsamen Abreißung Galiziens oder Siebenbürgens vom österreichischen Staatskörper. Wenn Nußland Siebenbürgen halte, so hat es auch die Donaufür st euth ü mcr, so hat es auch den Balkan nnd mit dem Balkan die türkische Hauptstadt. Wenn es diese besitzt, so vermag keine europäische Macht mehr es ihm zu wehren, daß es die asiatischen Gebiete Pcrsicns und der Türlei an sich zöge. Wenn es diese gewonnen hätte, so würde Deutschland binnen hundert Jahren gegenüber dem russischen Reiche in derselben Lage stehen, wie heute Dänemark gegenüber Deutschland. Jede Einigung Deutschlands auf einer schmalen Basis, und sci sie die vollkommenste und einheitlichste, dic gedacht werden kann, mit Preisgebung der Gebiete nnd der Völker an Rußland, welche es Oesterreichs historische Mission war für die Sache der Civilisation zu gewinnen, hieße eine Politik für Jahrzehnte betreiben und eine Politik für Jahrhunderte aufgeben. In Oesterreich gibt es vielleicht Niemand, welcher einen alten deutschen Bund wieder ausrichten 1 möchte, gibt es auch keinen einsichtsvollen Politiker mehr» welcher jene zwiespältige und dubiose Stellung dcr ösm-rcichischen Monarchie zu Deutschland rcstauriren wollte, welche gerade jene am meisten geschädigt hat. Es wa» cin leoninischer Vertrag, der im Jahre 1815 zwischen Deutschland und Oesterreich aufgerichtet wurde, und zwar cin solcher, bei dem der Löwenanlheil uns nichl zufiel. Dem Kaiserstaate wurdeu unfruchtbare Ehren' rechte gewährt, welche mit Leistungen erkauft werdc« mußten, für welche nicht Gegenleistungen geboten nun den. Die Geschichte cincs halben Jahrhunderts Ml, daß Oesterreich seine Kämpfe ohne Deutschlands Ä^ Hilfe allein auszufcchtc» hatte, während es verpflicht war, seine eigene Kraft rückhaltlos der deutschen Sache zu weihen. Wir können uns nach Zuständen nicht z"' rückschncn, welche unsere innere politische Organisation unlogisch gestaltete, verwirrte, und welche es fast un< möglich machte, den Frieden im eigenen Lande zu e» halten. Graf Andrassy sprach ein wahres Wort aus, dem nicht allein jeder Ungar, sondern auch jeder Ocstel-reicher zustimmen wird, als er in» Pester Parlament vellündctc, daß dieses Reich keine RestanrationsgclO' hat uud nicht Verhältnisse wieder herstellen möchte, wclcl" dem deutschen Volke nicht zuträglich und uns abträglich waren. Aber hieraus folgt nicht, daß Oesterreich ßW zu Deutschland so fremd nnd so frei zu stellen vermag, wie zu Rußland, z^ir Türkei, zu Italien oder zu Franl' reich. Wenn keine historischen Bande uns an Deuts^ land knüpfen, so würde uns cin practisches Interesse mit diesem Lande verbinden, welches weder von dcssc" Seite noch von unserer Seite verkannt werden dali, ohne cin gemeinsames Unglück über beide Theile herauf zubeschwörcn. Wenn cS bei Beginn dieses Kampfs« eine Mchrhcit in Oesterreich gegeben hat, eine MeW heit selbst der Deutschen, welche sich im Geiste nicht «W preußische Seite stellen konnte, so hatte dieser UmstaW darin seinen Ursprung, daß eS Preußen war. welchW cs verschmähte, jenes alte Band, welches uns mit Deuts^ land vereinigte uud das allerdings nicht mchr halWl war, durch ein neues zu ersetzen. Wäre Preußen >" diesem Kampfe in ciu arges Gedränge gekommen, s° hätte das dentschc Voll sich seiner Zusammengehörigkeit mit Oesterreich erinnert und wäre zu der ErkcnntW, gekommen, daß die Stärke DcutschlaudS cinc problemM tische, eine ungarantirte, eine öfters von dem Wohl« wollen Nußlands abhängige werden mußte, wenn »ichW cin festes und dauerndes Verhältniß zwischen Deutsch« land und Oesterreich für alle Zeiten wieder hergestellt würde. Der alte Gagcrn'sche Gedanke, allerdings wc scntllch modificirt durch die ncncn Verhältnisse, "»'b wieder aufleben, um jene dauernden und verläßliche» Friedcnszustände zu schaffen, ohne welche nicht allc!« Deutschland, sondern die ganze Cultur des Westes ernstlich gefährdet würde. Ist der Krieg, welcher jetzt entbrannt ist, glii^ beendet und geräth Frankreich ins Unglück, so gcrälh ^ auch in eine Revolution, welche das Kaiserthum anst^ nnd die Republik mit cincr social-dcmolralischcn M bung an deren Stelle setzt. Wenn auch am ersten Ta^' wann die neue Staatsform ins Leben tritt, nicht all« Gefahren erscheinen werden, mit denen sie die Zukl»'!' Europa's bedrohen wird, so werden künftige Mol'^ und Jahre es dennoch klar machen, daß bei uns"'^ überrhcinischcn Nachbar zuerst politische Experimente zl>l Praxis gelangen werden, welche die bisherigen Grun^ lagen dcr Gesellschaft erschüttern. Darüber sind wol)' die meisten Einsichtigen einig, daß die niederen Voll^ classen allmälig zu höherer politischer Geltung konm"" müssen, daß man, wie in England, bestrebt sein »M den Wählerlreis zu erweitern und mit aller Anstre"^ anng das Volkswohl zn heben. Aber wenn anstatt d^' Reform eine Umwälzung hervortritt, so würde sie »v Zustände bringen, kaum weniger gefährlich, als dicjc^ gen, welche in den letzten Decennien des vorigen I"lfl' Hunderts sich ergaben. Wendet man den Blick vom ^ sten nach dem Osten, so findet man, daß dic Anla^ großer Eisenbahnen die Distanzen mindern, deren M'^ gel cs jener Macht, die über die größte Ocvöllcl'M und die größte Armee der Welt disponirt, bisher »'^ möglich gemacht hatte, die letztere schnell auf cincw ^ gcbenen Punkte zu sammeln. Nicht fünf Jahre wtt^ verfließe«, bevor die gesammte russische Armce so A organisirt sein wird, wie irgend eine Westeuropas! bevor sie im Stande sein wird, eine Million St»'^ in irgend eine Richtung marschiren zu lassen. Zw^ zwei Gefahren dieser Größe eingekeilt, darf cs und s»". es in Mitteleuropa leine Spaltung geben, welche fraglich erscheinen läßt, ob nicht die beiden Haupt"«'? ' welche dieses Gebiet einnehmen, ihre Politik wie " Waffen >icgcn einander kehren könnten. Die Höh^,'. .'., welcher vielleicht Deutschland jetzt emporsteigt, die ^.' " lcit, welche es erlangen wird, wird hoffentlich >"'' Blick schärfen und es erkennen lassen, was n«^) ^ kurzer Zeit die gemeinsame Ansicht aller war, Deutschland ganz auf sich gestellt, trotz der vom^ Elmgteit weder groß noch gewaltig genug ist, ""' , Gewalten abzuwehren, welche rechts und links. a'". dasselbe erstehen. Wenn der Gedanke an ein für «n^ gcemialcs Mitteleuropa nicht feste Wurzeln i» dc" " , stern schlägt, nicht bald uud vollkommen ins ^ ^ tritt, so werden deutsche Siege über Fremde » 1333 Triumphe bilden, welche nur eine momentane Sicherheit gewähren und welche nur eine vorübergehende Größe erstehen lassen. Politische^llebersichtl Laibach, 1«. August. Die ..Wiener Abendpost" schreibt: Es scheint fast, als solle das Regime der Enthüllungen zu einem Freipaß für die unglaublichsten Erzählungen werden. So drucken hiesige Glätter cinc Wiener Correspondcnz der „Times" ab, worin unter Andern« folgende Stelle vor-kommt: „Graf Benst versuchle die gegen ihn gerichteten Zumuthungen Frankreichs mit diplomatischen Kunstgriffen zu piriren. Die Franzosen, die durch einen ängstlichen und leicht aufgeregten ersten Sccrctär vertreten waren, wurden dringender und dringender uud gingen schließlich so weit, die Drohung aufsprechen, sie Wollten sich mil dcu Preußen verständigen, dann aber Oesterreich die Kosten tragen lassen. Man schwankte hin und her uud Graf Beust wußte nicht au«, noch ein, zumal da sich in den Kreisen des Hofes und der Armee eine Neigung lundzugedcn schien, aus die Einflüsterungen zu lauschen." Nun dürften wohl selbst die Gegner des Grafen Vcust demselben kaum zutrauen, daß er sich durch die Drohungen eines „ängstlichen Secretary" werde ms Schwanken bringen lassen. Uebcrdics bedarf es nur cincs unbefangenen Rückblickes auf die ZeitvcrlMnissc und äußeren Umstände, unter welchen jcnc Drohung cr-^lgt scin soll, um dic letztere sofort als die uuwahr-!chemlichstc der Erfindungen erkennen zu lassen, denn an t'"c solche Pression lanu wohl gedacht werde,,, so lange ^c», „och freie Hand, nicht aber, wenn man seine Schiffe Abrannt hat. Nachdem jedoch einmal jene Drohung ^ Bcvorzuguua, der fette» Schrift gefunden hat, so Zollen wir zur Steuer der Wahrheit ausdrücklich be-^!cn, daß ciuc derartige oder ähnliche Kundgebung gar ^ erfolgt ist. Ucbcrhaupt schciut die ..Times" iu °^ster Zeit icher hiesige Verhältnisse nicht sonderlich . 'klrichitt zu scin; wenigstens können wir nicht nmhin, «, bllnertin. daß auch ihre gleichzeitigen Mittheilungen ., er die von Oesterreich angeblich beantragte Friedens- /^ und deren Modalitäten jeder Begründung ent< "ehren." Iu der „Augöburger Allgemeinen Zeitung" wird "'' me Adresse dc» „Norddeutsche Allgemeinen Ztg." Agende Nulc a,erichtcl: „N.'rddculschc Brüder! Ihr «, l't wissen, ,^wic Suddeutschland am besten seine treue "" °pfcru!^ zu lolMn sci." Ich will es euch s^cn: ">t unserem Über Alles geliebten Deutschland eine m!ä!e ^' ^° ^" '"^ die italienische oder die bel-w die' K'^ "'^ Gewissensfreiheit. ban»t den Elerus nebt i,.,H ' "ertreibt ihn au« schule und Parlament, Meint, n .^^'"°nschc Civil - Ehc und cinc freie Gc-ein 'i< < ^^'"^ Schafft ciuc sla,lc Centralgcwalt uud si Lament, desfels Beschlusse, wenn es sein must, ^lllliou Äajonullte zur Ausfuhrunn bringe»." Die Sonutagssitzmig des französischen ac-Nligeb enden Körpers war setir stürmisch. ^ln ^aste Manifestatiullc» geqen die Regicnmg kamen uor. ^ambctta tadelte das Verschweigen von Nancys Veschnng durch 24 Stunden und lief: „Nur Völker ^'lchc die Unfähigkeit regiert, kommen in Lagcu wie maulrcich! (Sturm.) Schweigen Sie," fuhr er fort, '.>m Augcsichte des Jammers von Frankreich gibt es Nir Sie nur eiues: Schweigen und Gewissensbisse!" «crry inlcrpclliitc Palikao, ob Toul vc'N den Prcu« b"' beseht sei. Die Minister erklärten, sie wissen dicS '^cht. (?) __ Das Gold'Agio belrüsst bereits tt Percent ""s Mißtraun, iu der Ocschäftswell i»^ allgemein. Calais ist in Oclagermigsstand versetzt worden, "lle man annimmt, um die Flucht NapolconS IN. zu ^»'öglichcl,. Es gahrt in Süd-Fraullcich; nach einem ^graminc der ..Vstdlztf,." wäre i» Toulouse, (5ar-l>!sounc, Limogeö uud ttnon oie Republik ailsgc-'ufcu worden. . Als eiu Beweis, daß iu der frauzösischeu Vcuöl-eruug das patriotische Gefühl sich mit aller Macht regt. knc fulgcndcs Schreiben eines Geistlichen, das dem "nc des s). Pariser Arrondissemeuts zugegangen ist: '"»M-r Mai^, Der Geist und das Gesetz der Kirche ? "Men dem Priester nicht, die Waffen zu ergrcifcu, cö ^ venn »n der äußersten Gefahr des Vaterlandes. Diese M? ""^' ""'" ^'^ Frankreich nicht erspart bleibt, Nicht "^ .^^lcuigcn von uns, welche das Pricstcramt pflickt^ ^'""' anderen Platz ruft, treu uuserer Bürger-Töcae 3"^ ^" ^"^"' ^"^cn. Einstweilen steht nichts im U°li°l'n "^ "^ Schaufel und Hacke an der Na-ai,^p "leidigung mitwirken. WoUen Sie nur also an h '' «uf welche Baustelle ich mich begeben soll. um lhcilllm, keilen für die Festungswerke von Paris zu ^t,' ?."' ^lorgen schon, nach der Messe stehe ich die Us^ Verfügung. Genehmigen Sie, Herr Mairc. schen ss^"""tl meiuer Hochachtung und meiner patrioti-idh 9 "Ebenheit. ES lebe Frankreich! Abt InlcS, Hncultiit . ^"fcffor der Theologie an dcr theologischen "" don Puris." Arln'/' ^ deutsch-frauzüsischen uud schweizerischen Nitis^,. ^">eu "nzuhlilze in Folge dcr barbarischen Aus. ^" cini, b"acl ""^ Paris gcflüchtetc Deutsche eiu. ^Ulanwi ^'dcrspruchc damit stchl uachstehcndcs Tc-' "us Stuttgart, 10. August: Der „Staats- anzciger" theilt folgende telegraphische Antwort mit, welche die russische Gesandtschaft in Paris auf eine von dem russischen Gesandten in Wien bei derselben gestellte Anfrage ertheilt: „Es ist leine Ausweisungs-vcrfügung eingetroffen; friedliche Deutsche, welche iu Frankreich zu bleiben wünschen, sind dazu ermächtigt." I Der „Presse" wird aus Verona, 17. August, telcgraphirt: Zwei Bataillone Bcrsaglicri sind an die Tirnlergrcnzc abgegangen. Die Brigade Bologna wurde mit vier Extrazügcn von Ncapcl hiehcr dirigirt. Aus D ublin wird lclcgraphisch gemeldet, daß die Stadt in Folge dcr französischen Niederlagen in »U'ößlcr Aufregung ist. Bis Mitternacht zocicn dieser Tage mehrere VollShaufen von je 5>(X) bis 1500 Per« föne» in militärischer Ordnung durch die Straßen. Die Musik spicllc die Marseillaise u»d seuischc Weifen. Als die Massen an dcr Expedition dcr „Dublin Mail" vorbeikamen, brachten sie PercatS gegen den Redacteur aus, weil er die Nachricht vou den preußischen Siegen durch Anschläge an der Thüre seines Expeditions i'orals veröffentlicht hatte, Arilgschronik. Aus der Wörther Tchlacht. Wie furchtbar das Gemetzel in der Schlacht bei Worth gewesen scin muß. dafür legt ein in dem Pariser „National" veröffentlichter Privalbricf cin ei schilt-lerndcs, aber gewiß aufrichtiges Zeugniß ab. Der Corrc-spondcnl, dcr früher dcni >''. Kürassicrrcgimcnt angehört zu habe» scheint, schreibt vou Straßburg,'?. August, über das Schicksal dicscs Regimentes folgende haarsträubende Zeilen: „.....Mciu armes drittes Kürassicrrcgimcnt ist vernichtet. Nach drei Eilmärschen war es Früh Morgens «'» Uhr in Hagcnau angekommen. Die Lcute kochten ab, allein ehe sie noch hallen cssen können, wurde zum Aufsitzen geblasen, und sie rittcu iu die Schlacht hiucin, nüchtern seit dem voriaen Tage Morgens sie bcn Uhr! Heute iu der Frühe stand ich am Thor des Pier-rcs, durch welches unsere Armcc, Infanleristen, Znavcn, Ehasscnrs, Kürassiere, Artilleristen ohne Kanonen, in dem wildesten Gewirr hcrcinströmlc. Ich erkundigte mich bei allen Kürassieren nach mcincm unglücklichen Regiment. >md jeder sagte mir: „Vou dcm wird wcnig übrig gc-blicbcn scin." Endlich kam Paul Pcllagot (ciu dcm ^Schreiber bcfrcuudctcr Officicr dicfcs drittcu Rcgimcn-lcs) mit 30 bis 40 abgehetzten, maroden beuten an und sagte mir, mit Thränen im Auge, daß von den vier Eürassicrrcgimcntcrn (1,. 2., .'!. und 4.,) tcinc 200 Mann mchr vorhanden seien. Oberst dc Bandoenvre vom 1. Nc gimcnte todt, der ganze Stab deS 2., Oberst, Oberstlieutenant und so abwärts todt oder verwundet u. f. w. Ms Pellagot das Schlachtfeld verließ, lag alles zu Boden; hoffentlich waren viele nur betäubt oder verwundet. Du weißt, was ein Hopfenfeld ist; eS aibt deren viele in dcr Umgebung von Hagenan. Nun, in diesen Hopfenfeldern standen preußische Tirailleurs, bic Allcs, was in ihre Nähe kam, zusammenschössen. Man ließ dic vier Eürassicrrcaimcntcr hinter einander gcgcn sic char» gircn, und die Tirailleurs legten sie sämmtlich nieder, ohne daß diese 2000 Riesen anch nur cincu cmzigcn Prcußcn gctödtct hätten. Der Cürassicr mit sciucm bepackten Pferde war breiter als dcr Zwischcnraum zwischen den einzelnen Hopfenstangen; wie war da durchzukommen ? Die tapferen Leute haben ihre Schuldigkeit gethan ; möge ihnen dic Erde leicht sein. Oüsiesueuiqlieiten. - (Die Demonstrationen der Arbeiter in! Graz) nehmen, wie die „Tagespost" vom 15. d. berichtet, immer größere Dimensionen an und nach Ncuß^ rungen derselben beabsichtigen sic dicsc so lange fortzusetzen, bis ihncu das geschlossene Verciuslocal wieder geöffnet werden wird, Am 13. d., Abends - trotzdem sich einige Arbeiterführer bemühten, die Arbeiter von den Demonstrationen abzuhalten, und trotzdem anfangs die Polizei absichtlich gar nicht einschritt — durchzogen mehrere Schaaren zu :iN(j bis 5>0N Arbeiter» lind Straßeniuugcn die Gassen der Stadt in demonstrativer Weise, erschienen wiederholt vor dem Erimiualgebäude, um dem Arbeiter Moscr „Hochö" zu briugen, und zogen nnt wildem Lärm au der Burg vorbei. Da die Aufforderungen dcr Sicherheitsbeamtcu und der Sicherheitswache zur Nuhe und Ordnung gar nicht beachtet, vielwehr mit Hohn erwidert wurdeu, mußte man gegen die Exccdenten das Mililär wieder zu Hilfe nehmen. Dieselbe» wurden im Sturmschritt auseinander gejagt. Arretirungen wurden vorgenommen; in der Murgasfe befreite man wiederholt die Arrctirten, so daß die Civilwache von der blanken Waffe Gebrauch machen mußte, ohne Jemanden zu verwunden. Die Sicherheitsbcanitcn und Wachen wurden insultirt und geschlagen. Daß in Folge dieser vielseitigen Straßenscenen sich'am Hcmptplatzc eine Menge Neugieriger ansammelte, isi selbstverständlich. Jedoch auch unter diesen fanden sich viele Neuitente, die de» Aufforde-rungeu, dc» Platz zu räumen, uichl Folge leisteten. Die Polizeiarresle sind mit Arbeitern und cmdercn Leuten Überfüllt, welche wcge» Demoustralioueu, Nenileuz und verletzenden Aeußerungen arretirl wurden. ^ (Die Industrieausstellung in Graz) wird am 15. September eröffnet und bis 8. October dauern; falls die Theilnahme es wünschenswerth macht, so oltrfte dieselbe noch um 8 Tage verlängert werden. Die Ausstellungsräume siud bereits fertig und aus dm eingehenden Anmeldungen ist ersichtlich, daß trotz des Krieges auch Deutschland stark vertreten sein wird. — (Ein Jesuiten-Schatz.) Der Czcimosfalvaer Schullehrer behauptet, im Besitze eines alten Briefes zu sein, welcher angibt, an welcher Stelle des Klausenburger Waldes in einer Höhle unendliche Schätze verborgen sind, welche dnrch die Jesuiten bei der Aufhebung ihre« Ordens dort deponirt wurden. Er wünscht blos einen kleinen Vorschuß von der Regierung und entfprechende Ingenieur-Assistenz, um nachgraben und die angeblichen Schätze au« der betreffenden Höhle, deren drei Eingänge sorgfältig mar-lirt sein sollen, hervorholen zu können. — (DieCholcra und derKrieg.) Die „Wr. Med. Woch." bringt über das Thema: „Die Cholera und der Krieg" ciuen leseuswerthen Artikel von Dr. A. Dräsche iu der Nudolfs-Stiftung; darin heißt es unter Anderem: „Bei oem gegenwärtigen Kriege kann das locale Auftreten der Cholera au irgend einem Punkte Europa'S eine sehr verhängnißvollc Bedeutung habe». Anhäufung uud gesteigerter Verkehr oou Meuschcn fördern ebenso die Enrwick« luug als Vcrbreiluug der Seuche. Hiezu kommt noch die der Krankheit so günstige Jahreszeit — gerade die Monate August und September sind in dieser Beziehung am meisten zu fürchten. Gewinnt die Cholera iu Klein-Rußland und in der .llrim einen ausgesprochenen epidemischen Charakter, sammelt und stellt der nordische Coloß seine HeereS-massen an die Grenze — näher dem Kriegsschauplatze, . dann wird sich deu Drangsalen eines europäischen Krieges auch die mörderische Seuche beigesellen." — (Die Wacht am Rhein.) Die Königin von Preußen hat an den General Herwarth v. Bittenfeld zwei goldene Medaillen für den Dichter und den Componisten des Liedes: „Die Wacht am Rhein" übersendet. Wie b> kannt, war das Gedicht bei seinem ersten Erscheinen mit den Buchstaben M. Ech. unterzeichnet, und man hat den Dickter noch nicht gesunde». Die Composition ist von Karl Wilhelm. Dieses jetzt von den deutschen Armeen so viel gesungene Lied lautet: E6 braust ciu Nnf wie Dmmrihall, Wie Schwertgrtlirr nnd Woqeliprcill: Zum »chem, zum Mein. zum deutschen Rhein! Wer will des Strumes Hutrr sei»? i'il-b' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein, Durch Hunderttausend zuckt es sckmell, Und Aller Aua.rn blitzen hell: Der dnKsche Illuglinc;, fromm und starl, Vrscl'irmt dir heilte ^aiidesmarl; k'irb' Vaterland, magst ruhig sein, ssest ftrht und treu die Wacht am Rhein l Und l)b mrin Herz im Todr bricht. Wirft d» noch d'rum ein Wälscher nicht, Reich, wie an Wasser deine Flntl», Ist Deutschland ja an Heldenblul. Lieb' Vaterland, magst lllhig sein, Fest steht nnd treu die Wactit am Rhein, Aus blickt er in des Himmels Vlau'n, Wo todte Helden medrlschau'n, Und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein bleibst deutsch, wie meine Brust! !>!iel)' Vaterland, magst rubig sei», Fest steht und treu die Wacht am Rhein, So lang' ein Tropft» Vlut noch glülit, Nock eine Faust den Degen zieht. Und noch ein Arm dil Büchse spannt, Vetritt lein Feind hier deinen Strand, Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu dir Wackt an, Rhein. , Der Schwur erschallt, dir Woge rinnt, ! Dic Fahnrn flattern hoch im Wind: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rbein, Wir Mr wolle» Hüler sein! Lieb' Vaterland, magst ruhig scin, Fest steht nnd treu die Wacl» am Rhein, Der bisher unbekannte Name des Dichters des Überall gesungcuen Nheiuwachtliedes ist nunmehr ermittelt. Der Bonner Professor Hundeshagc» cousiatirt in der „Kolnischen Ztg.", das; Mar Schnecken burger, cin Bruder deS gleich» namigen Beiner Theologen, Cisenfabrikant in Burgdorf im Cauton Aer», geboren 1KI5 im württemberg'schen Amtsbezirke Tultlingeu, gestorben 1851, das erwähnte Lied im Februar 1840 gedichtet habe. — (<>ui, <»ni!) Daß es auf den Vorpostenlinien an scherzhaften Intermezzos uichl fehlt, möge folgendes kleine Gcschichlchen zeigen, das nach der „V. B.-Z." von einem dänischen Officicr als bis in die Einzelheiten wahr erzählt wurde. In einer dunklen Nacht fcillt in der Vorpostenkette ein Schuß. Alles wird lebendig, man glaubt, der Franzose wolle eiuen Ueberfall versuchen, der comman-dirende Officier stürzt herbei und examinirt den Posten, der den 5chuß abgegeben. „Warum haben Sie geschossen!" „A Franzos wollt sich eve auf alle Vier ranschleiche, da hab i ihn g'schosse!" — „Haben Sie ihn angerufen und was hat er gesagt?" „(»r konnt' nur antworte „oui om" und da hoab' i g'schosse!" — Das Terrain wird genau abgesucht, die Patrouillen gehen hin und her uud endlich findet man den .,(mi. ".3ager. Mit Triumphgeschrei wird er erfaß», hochgehoben, zuin Lager gebracht und — als kostbarer Leckerbissen verspeist. Dr, ,/»«! oui"-Säger war nämlich ein jchönes, feistes Wildschwein. 1334 — (Baby Farming.) Nachdem die Vorunter^ suchung gegen die beiden Frauenzimmer Waters und Ellis,' welche angeklagt sind, Säuglinge „in Pension" genommen! und durch methodische Vernachlässigung gemordet zu haben, ^ mit Verweisung der Angeklagten vor das Schwurgerichts geendigt hat, wird die Criminalprocedur im Laufe der nächsten Woche vor dem Central. Criminalgerichtshofe beginnen. Man wird sich erinnern, daß die Krone die Anklage gegen diese „Pflegemütter" in die Hand genommen hat, und der Generalanwalt, Sir Robert Collier, wird die Sache der Regierung führen. Nenelle W. (Qriginal'Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Verlin, RU. August. Vei dem vorgestrigen Gefechte verloren die Franzosen «»»» Gefangene, « Adler und 7 Geschütze. Verlin, » ». August. (Qfficiell.) Aus Pont » Mousson, 17. Abends: General Lieutenant Alvensleben ist mit 3 Armeecorps am Rttten August westlich von Metz auf der Niickzugs-strafte des Feindes nach Verdun vorgerückt. Gs entwickelte sich ein blutiger Kampf gegen die Divisionen Decaen, Ladmirault, Frossard, Eanrobert und die Kaisergarde. Alvensleben wurde vom lO. Oorps und Abtheilungen des 8. und tt Corps unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl successive unterstützt und wurde der Feind trotz bedeutender Ueber-legenbeir nach zwölfstündigem heißen Ningen auf Metz zurückgeworfen. Verluste beiderseits sehr bedeutend. Preuftischerseits sind die Generale During und INedell gefallen, die Generale Rauch und Grueter verwundet. Der König begrüstte die Truppen auf dem siegreich behaupteten Schlachtfelde. PariS, »S. August. (Officiell.) Diens tag den ganzen Tag Schlacht zwischen Doncourt und Vionvillc gegen den Prinzen Friedrich Karl und Steinmetz. Die Franzosen behaupteten ihre Positionen. Verlnste beträchtlich, der Feind auf der ganzen Linie zurückgeworfen. Trochu zum Gouverneur von Paris, und Qbercommandanten der Vertheidigungs-fireitkräfte ernannt. Paris, »8. August. (Kammersitzung.) Palikao sagt: Die Nachrichten vom Kriegsschauplatze find gut; die Preußen hielten auf dem Vormarsche auf Var inne. Kopenhagen, »V.August. Die Vlo-cade der Ostseehäfen hat am R.5. August begonnen. ^^^ Paris, 17. August. Das „Journal officiel" enthält nichts Neues vom Kriegsschauplatze. „Gaulois" meldet, daß wichtige Depesche» gestern im Kriegömim-sterium einlangten, daß aber Bazaine deren Geheimhaltung empfiehlt. Die Depeschen sind geeignet, große Hoffnungen zu erwecken. — Gerüchtmeise verlautet, Prinz Friedrich Karl verlangte einen Waffenstillstand, um die Todten zu beerdigen, aber Vazainc verweigerte denselben. Paris, 17. August. In maßgcbendeu Kreisen spricht man davon, das Gouvernement nach Tours zu verlegen. Vorher soll der gesetzgebende Körper verlagt werden. Paris, 18. August. (Privat - Nachricht.) Graf MoSbourg wurde als Geschäftsträger mit dem Titel eines bevollmächtigten Ministers in besonderer Mission nach Wien entsendet. — Kammersitzung. Gambetta verlangt Zwangsmaßregeln gegen die Fremden in Folge der Vorfälle in Vilette. Palikao sagt: Bei dem Angriff auf Pfalzburg verlor der Feind 1300 Mann. Thiers drückt die Hoffnung aus, Paris werde den Feinden unbesiegbaren Widerstand leisten, deshalb müsse man um den Feind eine Leere und in Paris Ueberfiuß schaffen, indem die Landbewohner mit Erzeugnissen sich nach Paris flüchten. Duvernois erklärt die Regierung vollkommen in der Lage, die Verftroviantirung sicherzustellen, namentlich durch das von Thiers beantragte Mittel. Paris, 18. August. (Privat-Nachricht.) Ein De> cret ernennt Trochu zum Gouverneur von Paris niid Obercommundanten aller Berthcidigungsstreitträftc von Paris. Eine Depesche Bazaioe's vom lü. d. lautet: Heute Morgens hat die Armee dcs Prinzrn Friedrich Carl den lebhaftesten Angriff auf den rechten Flügel dcr Franzosen gerichtet. Die ^aoallcriedivision Forton und Corps Frossard hielten kräftig Stand. Die rechts und links von Nczonville cchcllonirten Corps wurden successive veranlaßt, an dcr Action theilzunehmen, welche bis in die sinkende Nacht dauerte. Der Feind entwickelte beträchtliche Kräfte und versuchte wiederholte Angriffe, die kräftigst zurückgewiesen wuiden. Gegen Ende des Tages versuchte ein neues Armcccorps unsern linken Flügel zu überflügeln. Wir behaupteten überall unsere Positionen und fügten dem Feinde erheblichen Schaden zu. Die Verluste sind beträchtlich. General Aatmlle ist verwundet. Im lebhaftesten Schlachtgewicht machte cin Uhlancn-Negimcnt Charge auf dcn Gencralstab dcs Marschalls. 20 Escortcmänncr wurden kampfunfähig, dcr Clipilan ist gctödtct. Der Feind ist auf der ganzen Linie zurück» geworfen. Etwa 120,000 Mann nahmcn am Kampfe Theil. Paris, 18. August. (Privat-Telegr.) Aus Verdun, Mittwoch Abends: Nach Telegramm von Bricy dauert dic Schlacht fort. Man bringt zahlreiche beiderseitige Verwundete in Bricy, Glaubwürdige Reisende von Mars-Latour sprechen von einem gestrigen beträchtlichen Kampfe mit der großen preußischen Armee, welche auf die Mosel zurückgeworfen und von dcr Oardecavalle-rie kräftigst chargirt wurde. Gerüchte gehen, Generale Ba-taille und Frossard seien verwundet. Brüssel, 17. August. Die „Independance" meldet aus Paris: Auf die (bereits gemeldete) Anfrage der Kaiserin Eugenic, ob sie eintretenden Falls ihren Weg nach England durch Belgien nehmen könne, erwartet man eine bejahende Antwort. — Die französische Süd» bahn trifft Vorkehrungen, um bei einer Occupation dcr Hauptstadt durch die Preußen ihre Bureaux schnell nach dem Süden, eventuell nach Lyon, verlegen zn können. — Pariser Privatberichte imlden von einem Aufrilf des hannoveranischen Barons Malortie an die in Frankreich lebenden Hannoveraner zur Bildung eines freiwilligen Schützcncorps. welches sich der französischen Armee anschließen solle. Karlsruhe, 17. August. Eine amtliche Nachricht der „Karlsruher Zeitung" aus dem Badenscr Hauptquartier Lampertheim vom 14. August sagt: In Straß' bürg wird jetzt an Wälle-Armirung, Glacis-Rasirung, Verbarricadiruug der Zugänge :c. eifrigst gearbeitet. Die Störung dieser Vcrtheidigungsarbeiten ist augenblicklich die Aufgabe dcr Belagerer. Am 13. fanden drei kleine Gefechte mit glücklichem Erfolge zu dicscm Zwecke statt. Bei cinem derselben wurde ein Bahnzug im Bahnhöfe vom badischen Detachement in Brand gesteckt. Eine Feldbatterie ging bis auf 3000 Schritte an die Festung vor und feuerte auf die vom Brande erleuchteten Werke; der Verlust der Badenser betrug 3 Todte und 17 Verwundete. Verlin, 17, August. (N. F. P,) Zwei Cavattcrie-Divisionen (12 Regimenter) werden nach dem Elsaß geschickt, um das Land zu durchstreifen. Ihre Aufgabe ist, Zufuhren abzuschneiden und Besatzungen abzufangen. Das 6. preußische Armeecorps (aus Schlesien) rückt in Frankreich ein, um die Südarmec zu verstärken. Brüssel, 17. August. (N. F. P.) In dem Gefechte bei Longeville am 14. d. erlitten die Preußen ungeahnte Verluste. Der Angriff der Brigade Goltz mißlang vollständig und mußte sich dieselbe deroutirt auf ihre Soutienö zurückziehen. Ebenso hart mitgenommen wurde das 1. preußische Armeccorps unter General v. Manteuffel, welches von den Batterien des französischen Corps Ladmirault conccntrisch beschossen wurde. Die französischen Angnben über die preußischen Verluste sind zwar stark übertrieben, immerhin dürfte die Zahl der Todten und Verwundeten auf preußischer Seite in dem mehr als fünfstündigen Gemetzel die Verluste von Forbach und Worth zusammengenommen übersteigen, l?) Der König von Preußen erschien unmittelbar nach dem Treffen auf dem Wahlplatze und foll von den Folycn des blutigen Tages tief erfchüttert gewesen sein. Die Verluste der Franzosen an diesem Gefechtstage sind b> deutend geringer gewesen, da sie stark gedeckte Positionen innehatten. Verlin, 17. August. Graf Henckel-DonncrSinarcl ist zum Civilgouverneur von Lothringen, Graf Nenard zum Civilgouuerneur von Elsaß designirt. Beide sind in das Hauptquartier des Königs berufen und heute dahin abgereist. ____ Telegraphischer Wechselcours vom 18. August. 5perc. Metalliaucs 55.10, - 5'pcrc, Metalliques mit Vla>- imd November-Zinsen 55.10. — 5pcrc, National-Aülchen 64.29. 1860er Staats-Anlchen 89.25. — Banlactien 680 Credit-' Actien 247.50. London 125.75, Silber 123.5«. - Napo- lcond'orö 10.05'/,. Handel und GolkswirthschaMches. Nudolfswerth, 10. August. Die Durchschnitts - Prelsl stellten sich auf dem heutigeu Marlte, wie folgt: __ si. lr. ^ ^^ Wcizl'ii prr Mchc» 4 «5" Butter Pr. Psuud . — l>« Korn „ 4 — Eier pr. Stllck .. ll Gerste „ 3 — Milch pr, Maß . — ^!'' Hafer „ 1 60 Rindfleisch pr, Psd, - 24 Halbfrucht ,. 4 10 Kalbfleisch ,. — 2< Heiden ,. 3 20 Schweinefleisch „ Hirse ,. — Schöpsenfleisch .. — ^ Kulurutz „ 3 80 l Hähndel pr. Stllck — A Erdäpfel „ - - — Tauben ,. A Linsen „ — — Heu pr, Centner . 1 ^ Erbsen « -^ Stroh „ . 1^0 Fisolen „ 3 84 Holz, harte«, pr. Klsl, 6 ^ »iindsschmalz pr. Pfd, — 45 — weiches, „ ^ ^ Schweucschmalz „ 45, Wein, rother, pr, Eimer 9 ^ speck, frisch, --^—!— weißer „ 8" Speck, geräuchert, Pfd. - 40 ^ , Augcfomlnene Fremde. Am 18. August. Ttadt Wien. Die Herren: Naglit, Kaufm., von Lack. - 2)t' tela, Gutsbesitzer, von Ehrenau. — Fabiani, von Cilli. " Dr. Eatergiau, Oeneral Procurator der Wiener Mechitariste^ Congregation, von Trieft, — Stefanson, FregatteN'Lapita», von Pola. — Gräfin Pace, von Ponovic. Elefant. Die Herren: Dolenz, Besitzer, von Trieft, - Mo<^ Geschäftsmann, von Gisset. — Kotail, Privatlehrer, aus U>» terlrain. — Varon Schweiger, von Tufstein. — Dr. Zarin», von Udine. — Randit, von Kraljivica. — Iagoda. von k»' iinr. - Malli, Fabrikant, von Neumarttl, Mohren: Herr Seidl, Kaufm,, von Klagenfurt. ^ Ateteorolli^ischi'. .NlMaMmlllen in kaihach. . «U. Mq. 325.13 -l-11.< wiudstill Hohcnnebel °,z W 18. 2 „ ?t. 324.11 -^-18.4 windstill z.Hcllftc bew. «.'sslN j10., Ab. 324.!«) ^'14., windstill Ncc;cn " " < TagUber wechselnde Bewölkung. Abends Regemvolteu. "^ 7 Uhr »legen. Nachts mitunter stail. Wetterleuchten. Das Tag<^ mittel der Wärme -^ 14 ov^ loman bestellt worden ist. ^ Dr. Joses Sa ioi !<"' Advocat in Laibach. (1942-1) Mlrnbcricht. Gell, Waor?! Lemk>erg-i. W. Geld Waare Ms.-Westb. in S. verz. (1. Emiff.) -. - 9150 Fcrdinands-Nordb. in Silb, verz. 102.25 102.75 Fran^IosephöBahn .... 90.25 9075 G.<5arl-l!udw.«.i.S.uerz.!,Vm. 99.50 100 50 Oesterr. Nordweftbahn.... 93.— 93.50 ,........ " ^ «.,°^z Sicbeub. Vahn in Silber uerz. . 85.50 »"'^ ^ Staatöb. G. 3«/« ä 5>00Fr. „l. Em. -. ..^ ft»1 Sl!db.G.3"/, i.500Frc. „ . . 112. "<- Slldb.-Bonö 6 «/„ (1870 74) . ß i» 500 Frcs...... —. ^'?l1 Z Uug. Ostbahn...... 83.40 °"' V «. Privatlose ^^ il»b.^H Fraulsurl a.M. 100 st. dctto 114.^ ZZ.b^ Hamburg, slir 100 Marl Banco 92.^ ,^.3^ London, fllr 10 Psnnd Sterling 124-?'' ^c,.^ ^. Pari«, silr 100 Francs . . . 48.V" ^ «our« der Gelt»s»'rt"« ^^c ^ Geld fn9l>^' tt. Mlluz-Ducate,. . 5 st. 96 lr. '''''97 ^ NllpoleonSd'or . . 9 „ 96,j « " " g5 -Vcreinsthaler... 1 .. 84 « ^ " g0 " Silber , . 123 ^ 25 ,. 1^ " Kraiuischc GrundentlästüngS - Obligatto^ vatnoürung: —.— Geld, ^"