^ »» Sonntag den 18. Juni i«7S. ^V. Jahrgang. vi. .«-.b«rg.r S.it«»-« ..schein, i«d.n e°ni.,°g. Mittwoch und «»il-g. P.-i,. - Marburgs »°n,jih,i, S fi. haldjih.ig 8 fl.. »i-tt-ljil,.i« I fi. »0 k.! st. gufieHan. ininaNich 10 k. — mit Poft»..I.iid«ng: ganjjih.ig S fi., haldjSh.ig 4 fl., di..I«>jzh.ig Z si. Ins..Ii»»«gkbah. S k.. »r. g.i>«. Akt ftkirischt Voldsbildangs-Vertill «nd srint Vtgntr. Wer Steiermark und sein Volk genau kennt, muß bestätigen, daß das Land mehr Vorzttge als Letzteres, daß es aber nicht dessen Schuld ist, wenn die Kultur des Menschen hinter der des Landes zlirücksteht. Seit mehr al» einem halben Jahrhunderte trachtet die steirische La,ldwirthschastS'Gesel1schaft, seit vierzig Jahren der Industrie^ und Ge» Werbeverein, seit nlehr als zwanzig Jahren bemühen andere Anstalten und Vereine sich, Licht in ihren Spbären zu verbreiten. Der VolksbildungS'Verein besteht erst kurze Zeit; doch nicht deswegen ist sein Wirken noch schwach und kaum bemerkbar, sondern weil er mehr als Alle liebgcwohntem Schlendrian, der Denksalllheit entgegentritt und Manchem das Handwerk zu legen droht, der eben darans Nutzen zieht. Der Verein zählt zwar viele Mitglieder, auch thätige, die nicht blos zusehen und den Titel siihren — Mitglieder, welche Schmach über sich ergehen lassen mitffen, weil sie durch Bildung befreien wollen, was Andern gegen» über Verbrechen ist. Darum ist auch der „Dorsbotc" solchen beuten ein Dorn im Auge, während Blätter, die Licht und Liebe fördern solle»», Zank u»id Hetze sich zur Ausgabe machell. Lewer gibt es Mensche»», denen Letzteres Vergnügen schafft. Auch der bekaunte Hohn, „daß es traurig ulu die Bildung einer Bevölkerung ausselien »nub, »vo ei»» solcher Verein nothwendig ist", kann nur bei Solche»» Anklang finden, welche de»» wohlthätige»» Zweck »»icht begreisen. Wie ttothwe»»dig aber es ist, Bildung in Ai e u i r l«' t o n. Kcr Ltugt. Vom Bersasser der neuen deutschen Zeitbilder. (Kortsetzung.) Z»l sei»»em richterlichen Geschäfte gehörte es, sie von de»» An»vese»»den, die die Todte gekannt hatte»», anerke>»nen zi» lassen. Die lln-glückliche »vttrde gebracht, nörper »»»»d Gesicht warei» zerschl»»ettert. Sie »var ka»»in »vieder zu erke»»nen. Die Tl)rül»el» derer, die sie gekanl»t hatten, e»i»psu»gen sie, auch die Auge»» der Män»»er »varen naß geworden. Der Staatsanwalt hatte die Augen wieder geöffnet. Er »nußte sie fest, »uit beide»» Hände»» bedecken. Der Richter sah ih»» befre»ndet, bedenklich, mit Schrecken an. „Herr Oberstaatsanwalt, es ist die Leiche ihrer Gattin!" Der Staasa»»walt kon»»te sich »»icht erheben, nicht den Blick zu der Todten wende»». „Was wäre das, »nein Herr?" „Ich habe eii»en Zeugen mit hierher ge« bracht, sagte der Offizier zu dem Richter. „Wer ist es?" allen unfern, besonders in den ul»teren Volksschichten zu verbreiten, »miß wohl Jedermann zugebe»», der Land und Leute halbwegs richtig beurtheilt und die Devise de^^ Vereins „Wahr-heit, Ausklärung und Fortschritt" auch als eigenen Wahlspruch allgeno»nmen. Der „Dorfbote" »nöge nur in möglichst populärer Sprache sein hohes, schönes Ziel verfolgen und der Wahrheit »vird früher oder später doch der Sieg verbleiben. I. 0. II. A«sftkü«ag v«d Wtiamaril» i« Marburg. I. Gelegentlich des ersten österreichischen Wein-baukongreffes, welcher i»n September d. I. zu Marburg tagt, werden hier auch eine Weinl^au-Ausstellllug und ein Wein»»mrkt stattfinde»». Im Na»nen der AuSstellungS-Kom»niffion weilden sich die Herren Dr. I Mulls (Präsi-de»lt) und Direktor Göthe (Vicepräsident) mit einem Ausruse z»»r Betheiligung an die betreffenden Kreise der Bevölkerung »»»»d fügen dieser Ei»lladung auch die Programme bei. Der Aufruf lautet folgender»naßen: Dem Beispiele anderer Länder folgend, haben die österreichische»» Weinbauer beschlösse»», auch in Oesterreich jährlich wiederkehrende Wein-bau-Kongresse abzuhalten, »velche »»ach de»n von de»n Ce»Ural-Ausschusse des I. österreichischen Weinbau Kongresses in Marburg veröffentlichten Progra»nme die Hebung und Förder»>ng des Wei»lbaueü und Weinhaudels »»nd die Wahrung der J»»teresle»l derselbe»» für die i»n Reichs^ rathe vertretenen Königreiche ul»d Länder Oesterreichs zun» Ziele haben. Der Zweck solcher Versammlungen soll »ncht bloß die Verhandlung über die auf der Taaesordnung stehenden Fragen sein, sondern es soll durch die succesiv« Abhaltung der Kongresse in den verschiedenen Lä»»dern Oesterreichs Gelegenheit geboten werden, den Zustand und die Verhältnisse des Weinbaues und die Produkte desselben in den ei»»zelnen Länder»», die in denselben eingeführten und noch einzuführenden Verbesserungen ke»»»len und die Anwendbarkeit derselben ii» den anderen beurtheilen zu lernen; es soll den Besuchern de» Kongresses alles, was in der Wisse»,schaft »»»id Praxis des Wei»»baues geleistet worden ist, in anschaulicher Weise vorgeführt und nicht bloß ein möglichst getreues Bild der Kultur der Rebe »»nd der Beha»»dlu»»g des Produkte» durch Darstelll»ng der gegenwärtigen Praxis geboten, sondern alle die reichen Hilfsquellen der Wissenschaft erschlossen und veranschaulicht werden, welche allein zu»n Verständnisse und z»lr Auftlä-rung der Lehren der Praxis führen und den Fortschritt auf diesem Gebiete ermöglichen. E» solle»» die Besucher des Kongresses und das ganze Weil»bau treibei»de Publlku»n »nit den vollkomtnenste»» Geräthen, Maschinen u»»d Apparate»» bekannt ge»nacht werden, durch welche eine vollko»n»nene und billige Bearbeitung des Bodens, der Rebe u»»d eil»e richtige Beha»»d-lung de» Mostes und Weines ermöglicht »vird. Un» daher die Weinbau-Kongresse »nöglichst »»utzbri»»gend zu machen, sollen mit denselben Weinball-Ausstellungen verbul»de»» »Verden, nl»d es steht außer alle»»» Z»vc»sel, daß eil»e nach de»n vorsteheild e»»t»vickelten Progrmnine ei»lge-richtete Weinba»»-A»tSstellttllg geeig»»et ist, durch Belehrung »»»»d Anregu»»g zu»n Fortschritte ei»»e»l „Der Eine der »viederergriffenen Flüchtli»»ge. Er »vill Auöktt»»st über den Tod der Unglückli-chen geben." „Lasse»! Sie ihn hereinfilhren." Der Offizier verließ das Zimtt»er. Fieberhaft erregte Blicke folgte»» ihn». Mit lve»n sollte er zurückkehren?" Mit de,n Herrn vo»» Warte»»-burg?" Der Offizier ka»n z»irück. Zwei Ge»»s-dar»tte»» folgten ihin. Eii» schwer Ver»v»ll»deter wurde von ihnen »»»ehr getrage»» als gesilhrt. Er glich katt»n »»och eil»e»n Lebende»,: s»^i»le Brnst röchelte. N,lr der Staatsanivalt kai»ttte diesen; er »vagte nicht aufzublicken. Aber der Ver»vu»,dete konl»te »nit Ruhe die Leiche an-sehe»», »nit der Nnhe des Todes, der auch ihn schon angefaßt hatte. Er betrachtete die Todte. Die Br»lst röchelte ih»»» stärker. Er »varf seine Blicke von der Leiche auf de»» Gatten der Todten. Eine wilde Gl»llh leuchtete in feine»» Augen. „Herr OberstaatSanivalt!" rief er. Ein Stro»n vo»» Blut ergoß sich über sei»»e Lippe»,. Er konnte nicht weiter sprechen. Er erholte sich. „Ich soll hier eiliei» Richter fi»»den!" sagte er. „Ich bin es", trat der Richter vor ih»». „Herr Richter, ich klage jenen Mann, den Oberstaatsa»lwalt von Rachenberg an, seine Gatti»». diese arine Todte, ge»nordet z»i baben. Ich war Zeuge der TlM." Von Reue,n quoll das Blut aus seinem M»»»de. In de,tt Ziitt»ner war Keiner, den »ucht das tiefste Entsetze»» ergriffen l)ätte. Der Ltaatüan'valt »vollte ailsspril»gen. Er ver»nochte es »licht. Er konnte nur mit dem erdfahle»» Gesichte nach dein siirchterlichen Zeugen starren. Der Vermundete erholte sich noch eininal. „Ihr Na»ne?" fragte ih»l der Richter. „l>jraf (Zotzenbach." Also nicht der Herr von Wartenburg? las »na»» allf den Gesichtern iin Zi,n>ner. )Ucht der Nebenbuhler? U»tt so glaub»vNrdiger »st seii,e A»»ssage. „Mei»» Herr", sagte der Richter zu de»n Grafen, „el)e Eie »veiter rede»», l'edeukei, Sie Ei»»s. Sie fcheinen schwer, vielleicht tüdtlich verwundet. Das Zeugniß eines Sterbenden »viegt doppelt schwer." „Ich weiß es", erwiederte der Gras, „und ich weiß, daß ich sterben »nuß, in der nächsten Minute. Ich ftlhle es. Je»»er Mann ist der Mörder dieser Frau. Er lockte, er zog sie an de», Abgrund. Dan»» flehte sie noch n»» ihr Leben. Er stieß sie hinui»ter, »inbar»nherzlg —" „Mensch! llngehe»»er!" rief der Staats-an»valt. Er war aufgesprungen, zu den» Verwun« mächtigen Einfluß aus die Hebung de» Wein» baue» auszuüben. Ein wesentlicher Faktor mr Hebung de» Weinbaue» aber ist die Belebung de» Wein-Handels. Nur der leichte und lohnende Absatz de» Produktes kann den Produzenten in die Lage versetzen, jene Bedingungen zu erfüllen, von denen der Ausschwung der Weinproduktion abhängt. Es sollen daher durch die Wein-Aus-stellungen die Weine aller Länder einem größeren Publikum bekannt gemacht, der Produzent mit dem Konsumenten in unmittelbare Berüh-rullg gebracht und ausgedehntere Gebiete für den Absatz der Weine gewonnen werden. Soll jedoch die Wein-Ausstellung diesen Zweck erfüllen, so genügt es nicht, wie bisher geschehen ist, dem Publikuttl schön adjustirte leere oder mit Waffer gefüllte Flaschen auf reich dekorirten Gestellen »ur Anschauung aufzustellen und ein Paar Flaschen Wein einer Jury zur Prüfllng bei verWoffenen^hüren vorzuleben, ohne Rücb ficht darauf, ob von dem der Prüfung unter--zogenen Weine auch eine entsprechende Quantität im Besitze des Ausstellers vorhanden ist, daß derselbe überhaupt als Handelswaare an gesehen werden kann. Es muß dem großen Publikum, insbesondere den Käufern Gelegenheit geboten werden, die Weine zu kosten, sich über ihre Güte und Brauchbarkeit sellist ein Urtheil zu bildeil und die Quellen kennen zu lerneil, wo und zu wel chem Preise sie die Waare finden können, die ihrem Geschnlacke und ihren» Bedürsniffe entspricht. Diesem anerkannten Bedürfnisse hat man durch Abhaltung von Weinmär1?ten abzuhelfen gesucht llnd damit die erfreulichsten Resultate erzielt. Da es aber den Produzenten und Wein^ Händlern einerseits daran gelegen sei» muß, das Urtheil einer Kommission verläßlicher Fachmänner über die Eigenschaften ihrer Weine und deren Eignung für den Handelsverkehr zu vernehmen, anderseits ader die Zuerkennung von Preisen und Auszeichnungen die präiniir-ten Kellereien im Publikum zu accreditiren und die Aussteller zu einem lebhaften Strebeil nach Veredelung ihrer Weine anzueifern geeignet ist, so soll es den veschickern des Weinnlarktes freigestellt sein, die auf denselben gebrachten Weine dem Urtheile der Jury zu unterziehen und sich um die ausgesetzten Preise zu bewerben. Zur Erreichung aller dieser Ziele hat die Filiale Marburg der steiermärkischen Laildivirth-schastsgesellschast beschlossen, unter dem Piotek-I torate der Muttergesellschaft und unter der^ deten hin, zu dem entsetzlichen Blutzeugen. Zum dl^tten Male war das Blut über die Lippen des Verwundeten geströmt. Zum dritten Male erholte er sich nicht. Die beiden GeilS-darmtn, die ihn hielten, hielten eine Leiche. ,Äe kenne!» das Recht", sagte der Richter zu dem Oberstaatsanwalt. „Ich bin ihr Gesangener!" Indem der Oberstaatsanwalt von Rachen, berg das sagte, konnte er sich stolz erheben. Die Untersuchung gegen den Oberstaatsanwalt von Rachenberg wegen Gattenmordes war zu Eilde geführt. An seiner Berurtheilung »weifelte Niemand. Seine große Eifersucht, sein leidenschaftlicher Charakter waren bekannt. Wie leicht konnte sie i»l einem Augenblicke heftiger Aufregllng ihn ganz und gar bemeistern, zu'n Verbrecher niachen! Nach den übereinstimmenden und völlig glaubwürdigen Zeugnissen der Reisegesellschaft hatte er in Folge jener mannig« fach zusammentreffenden Ereignisse in einer solchen Aufregung sich befunden, daß Alle in ihrem Innern elne entsetzliche That von ihm gegen die unglückliche Frau gefürchtet hatten. Der Graf Golzenbach hatte die That als Augenzeuge bekundet, liatte sein Zeugniß mit seinem Tode besiegelt. Das Leugnen des Angeklagten, Mtwirkung der anderen Weinbau treibsnden Filialen und Weinbauvereine Steiermarks, wäh» rend der Dauer des l. österreichischen Weinbau-Kongresses in Marburg eine Weinbau-AuSstel-lung, verbunden mit einem Weinmarkte, abzu-halten, und hat für dieses Unternehmen von Seite des hohen k. k. Ackerbauministeriums, des hohen steiermärkischen Landtages und der steiermärkischen LandwirthschastSgesellschast die ausgiebigste Unterstützung erhalten. Da aber nur durch das gemeinschaftliche thatkräftige Zusammenwirken aller Betheiligten das große Ziel erreicht werden kann, so ergeht an die landwirthschaftlichen Gesellschaften und önolo« gischen Vereine, Lehranstalten und Versuchsstationen, an die Weinproduzenten und Weinhändler, an die Fachgelehrten und Buchhandlungen und an die Fabrikanten und Verfertiger von landwirthschaftlichen Maschinen und Ge-räthen die höfliche Einladung, sich an der Ausstellung und dem Weinmarkte als Aussteller zu betheiligen, und an Alle, welche sich sür den Weinbau interessiren, die Einladung, dieselbe zu besuchen. Zur Geschichte des Tages. Die Auswatlderung galizischer Landleute nach Amerika hat bedeutend zuge»tommen und spiegelt sich darin das ganze Elend der Oesterreichmüde n. Die Regierung meint zwar, durch Maßregeln gegen die betreffende Agitation die Auswanderung verhüten oder wenigstens vermindern zu können — was aber hat den für diefe AgitlUioll so günstigen Boden geschaffen? Was sagen unsere Türkenfreunde zu der Mordpolitik in Konstantinopel? Den Kriegsminister tödtet ein Revolverschuß, den Minister des Aeußern der Dolch; der Flottenminister wird verwundet und drei ret' tungseifrige Diener fallen von derselben Hand — und dies Alles zur Nachtzeit, in feierlicher Sitzung des Ministerrathes! Ist's ein Mord aus persönlicher Rache, welchen der Tscherkesse Hassan verübt — oder läßt vielmehr der Re-formsultan die Verschwor,len beseitigen, die ihn auf den Thron gehoben? Abhängig, wie die Presse in Rußland von der Regierung ist, gilt sie als sicherer Gradmesser der Stimmung maßgebender Kreise. Die russische Presse ist England gegenüber kriegerisch gesinnt und zum Aeußersten entschlossen, wen,» diese Macht es wagen sollte, den Aufstand in der Türkei unterdrücken zu helfen. wie beharrlich und ruhig er es allen Zeugnissen und Vorhaltnngen entgegensetzte, erschien nur NM so frecher und verstockter. Die Anklage war gegen ihn erhoben; der Termin zur öffentlichen Verhandlung vor den Geschwornen war angesetzt. Am Abende vor dem Tage war die Hauptstadt der Provinz, deren Schwurgericht das zuständige war, in großer Aufregung. Die Zeugen waren ein-getroffen; mit den Zeugen viele Neugierige. Sie wollten der Berurtheilung beiwohnen. An eine Freisprechung dachte Niemand. In der letzten Stunde des Abends hatte sich bei dem Präsidenten des Schwurgerichts noch ein Fremder melden lassen. Er habe in dem Prozesse wichtige Mittheilungen zn machen; er bitte, an: nächsten Morgen als erster Zeuge vernommen zu werden; seinen Namen werde er morgen nennen. Die Verhandlung des Schwurgerichts hatte begonnen. Der Angeklagte war bei dem Leugnen der That verblieben. Der Präsident verkündete, daß ein Zeuge, der sich nicht hat nennen wollen, sich gestellt und wichtige Aufschlüsse zu geben habe. (Schluß folgt.) DerWahlsieg der Klerikalen in Belgien hat ihre Gegner überrascht, soll ihnen aber z»lr Lehre dienen. Nicht allein der Vollbesitz der Regieruugsmittel war es, welcher diesen Sieg ermöglicht: auch die Partei-Organisation kommt hier in Betracht, welche so stramm ist, daß sie allen Freisinnigen nicht dringend genug empfohlen werden kann. ZUarburiier Berichte. Die Gerichtshof-Frage i» der Bolks-versammlaug. Herr Dr. Sernec fährt in seiner Rede fort: „Die Thätigkeit des OrgailS, welches zur Erwirkung des Gerichtshofes in Marburg geschaffen werden soll, besteht vor Allem darin, Geld zu sammeln. Diese Thätigkeit aber können wir weder dem Gemeinderath, noch der Bezirksvertretung zumuthen und hat darum auch das VorberathungSkomite am 6. Juni beschlossen, zur Durchführung dieser Angelegenheit einen eigenen Verein zu bilden. Es ist zu hoffen, daß Marburg, wo die Bürger schon Bedeutendes geleistet, auch hier wieder echten Bürgerstnn zeigen werden. Ohne Zweifel werden die Advokaten, die Notare, die größeren Handelsfirmen und die Herren, welche so hänfig als Geschworne ihrer Berusspflicht entzogen werden, namhafte Beiträge leisten. Wir müssen aber das Geld nehmen, wo wir es finden und ist der Jahresbeitrag so gering als möglich — nur 2 ff. — bestimmt worden, dainit Jeder, der Sinn für die Sache hat, beitreten kann. Das VorberathungSkomite hat beschloffen, folgende Anträge zu stellen : „1. Die Versammlung spricht ihre Ueberzeugung aus, daß die Errichtung eines Gerichtshofes in Marburg im dringendsten Interesse der Bevölkerung Marburgs fowie des zu bildenden Gerichtshof-Spren-gels liege, und ein unabweisliches Bedürfniß der Rechtspflege, besonders' in Wechsel- und Handelssachen bilde. 2. Die Versammlung beschließt, diesen Zweck mit allen gesetzlichen Mitteln anzustreben, insbesondere einen Fond zu gründen, welcher als Zuschuß zu den Kosten der Errichtung der sür den Gerichtshos nöthi-gen Gebäude gewidmet wird. 3. Dieser Fond soll durch freiwillige Beiträge der Korporationen, Gesellschasten und Privaten, in deren Interesse die Lache gelegen ist, gegründet und vermehrt werden. 4. Es ist anzustreben, daß das sogenannte Kreisanitsgebäude sannnt Garten in Marburg gleichsalls diesem Fonde im legale»» Wege ge»vid»»»et werde. 5. Zur Aus« stthrkng dieser Beschlüsse sei ein besonderer Verein zu grül»den." Der Obinann Herr Dr. M. Reiser srägt, ob Jemand das Wort im Allge»neinen ergreifen wolle, bevor man in die Detailfragen eingehe; wei»n Nielnand das Wort begehre, so werden die Anträge Punkt sür P»»»»kt zur Berathung ulld Abstimmung gebracht. Da Niemand sich gemeldet, so beginnt die Verhandlung über die einzelne!» Punkte und werden die ersten drei ohne Debatte angeno!n-»nen. Zum vierten Punkte bemerkt Herr Dr. Ml»llv: Gerade dieser Punkt ist die Basis, der Kern jeder Hoffnung, welche wir aus die Errichtung des GerichtShoseS setzen. Eine positive Grundlage haben wir nur, !venn wir ein Ge bäude besitzen. Ich zweifle nicht, daß wenigstens jene Bezirke, !velche dem Gerichtssprengel Marburg einverleibt würden, dieses Gebäude zu detn fraglichen Ztvecke widme»». Ferner wird sich'S daru!N handeln, jenen Fo!»d aufzubringen, welcher zur Adaptirung des Gebäudes noth-wendig ist, so. daß wir in der Lage sind, »nit ganz bestimmten Vorschlägen vor das Ministerium treten zu können. Als der Gerichtshof in Eilli errichtet wurde, »var nicht ein einziges Gebä»lde vorhanden und »nußte derselbe in verschiedenen Gebäuden untergebracht werden. Wir haben hier das Gebäude des Be- zirtsaerichte» und das neue Arrestgebäude. Mit Zuhilfenahme des Kreisnmtsgebäudes könnte der Gerichtshof ganz gut untergebracht werden und ist das Geld zur Adaptirvng mit Sicherheit in Marburg zu erlangen. Wenn wir das nöthige Lokal zur Disposition stellen, fo wird der Gerichtshof gewiß errichtet. Die Thätigkeit des VerelnS muß hauptsächlich darauf gerichtet sein, das Kreisamtsgebäude zu erwerben. Ist ein Zuball nöthig, so haben wir Platz genug im Garten. HMen wir uns, zu viele Projekte zu machen; bleiben wir bei diesem Einen und wirken wir dafttr mit aller Entfchfedenheit. Ich betone noch einmal, daß dieser Punkt der Kernpunkt unserer Thätigkeit ist. Die Punkte 4 und 5 werden ohne weitere Verhandlung angenommen. Herr Dr. Kotzmuth ersucht den Obmann, zu konstatiren, dab diese Annahme einstimmig erfolgt ist, weil darauf ein großes Gewicht zu legen. Diesem Verlangen wird entsprochen. Der Obmann briligt zur Kenntniß der Versammlung, daß das Vorberathungskomite am 6. Jnni auch die Satzungen des fraglichen Vereins entworfen. Herr Dr. Sernec verliest diese Satzungen, deren wesentlichste Bestimmungen hier folgen: Der Verei,l sol! die Errichtung eines Gebäude» zur Unterbringung des Gerichtshofs in Marburg bewirken oder wenigstens dazu mitwirken und wird zunächst einen eigenen Fond durch alle gesetzlichen Erwerbungsarten sammeln. Sobald dieser Fond eine angemessene Höhe erreicht, wird der Verein die weiters erforderlichen Geldmittel durch Anleihen oder durch Bildung eines Konsortiums, oder durch Vereinbarungen mit dem Staate uild den be-theiligteil Korporationen zu beschaffen suchen. Behuss Sammlung des eigenen Fondes haben die Mitglieder Jahresbeiträge von mindestens 2 fl. zu entriHen und sind die öffentlichen Korporationen, Vereine und Gesellschaften zu Beiträgell einzuladen. Auch wird der Vereill bestrebt seil,, das sogenannte Kreisamtsgebäude in Marburg sanimt Garten und dessen Einkünfte für diesen Fond zu erwerben. Das Hauptorgan des Vereins ist die Vereinsversammlung, welche den Ausschuß .wählt, die Rechnungen erledigt und der insbesondere die Beschlußfas' sung weiterer Mittel (welche den eigenen Fond übersteigen) vorbehalten wird. Die Bereinsver-sammlung genehmigt den Kauf oder Verkanf einer unbeweglichen Cache und stellt eine Instruktion über die Anlegung von Kapitalien fest. Die VereinSversainmlung wird jährlich wenigstens einmal abgehalten. Das vollziehende Organ des Vereins ist der Ausschuß, welcher ans sieben Mitgliedern besteht. Der Verein löst sich auf, sobald sein Zweck erreicht ist. Die Ver-samnllnng des VereiilS, welche diesen Beschluß saßt, hat a»lch betreffs der ernbni^ten Mittel zu öffentlichen oder wohlthätigeil Zwecken zn verfügen. Wird der Verein behördlich aufgelöst, so wird sein Vermögen der Genleindevertretung der Stadt Marlulrg zur Verwaltnilg und künf« tigen Verwendung behufs Erreichung des Vereinszweckes übergeben. Herr Dr. I. Mulle beantragt eine Bestimmung sür den Fall aufzunehineli, wenn das Ministeriuln erklärt, den Gerichtshof nicht errichten zu wollen; in diesem Fall sollte das Vermögen des Vereins nach Maßgabe der Beiträge an Jeden, welcher beigesteuert, zurückgegeben werden. Herr JulitlS Pfrimer stellt deil Antrag, die gezeichlieten Beiträge sollen erst dann ge-zahlt lverden, n'enn das Ministerinm die Errichtung des Gerichtshofes genehmigt. Die Herren Dr. Sernec, Dr. Kotzmuth, Dr. Reiser und Professor Valentschak bekänu pfen diese Anträge und werden die Satzungen dem Entwürfe gemäß unverändert angenommen. Die Herren: Dr. Reifer, Dr. Sernec und Dr. Kotzmuth werden gewählt, um die Satzun- gen der Statthalterei vorzulegen u»ld die kon-stituirende Versammlung einzuberufeit. Der Obmann sagt schließlich jene»» Herren, welche ihr Interesse an der Errichtung des Gerichtshofes bekundet, im Namen des Vor-berathnngskolnites den verbindlichsten Dank und spricht die Hoffnung aus, daß bei künftigen Versammlungen sich rege Theilnahme zeigen werde: nur bei solcher Theilnahme sei es möglich, die Angelegenheit in kräftigster Weise durchzuführen. (Feuerwehr in Marburg.) Die Wehrleitung veröffentlicht den fünften Jahresbericht, welchen der Schriftwart ntld Adjutant Herr A. Lankus zusammengestellt. Der Verein zählte im verflossenen Jahre 327 Mitglieder, darunter 86 ausübende, 236 unterstützende und 5 Ehrenmitglieder. Was die Organisirung betrifft, so gab eS: 2 Hauptleute, l Schristwart, 1 Säckelwart, l Zeugwart (zugleich Adjutanten), l Arzt, 4 Mitglieder der Sanitütsabtheilnng, l Hornisten, 1 Steiger-Zngsührer, 1 Stellvertreter desselben, 2 Steiger-Rottsührer, 19 Steiger (darunter 1 Hornisten), 1 Leiternlannschasts. Nottführer, 6 Leitei^männer, 2 Spritzen-Zug-führer, 2 Spritzenmannschafts-Rottführer, 23 Spritzenmänner (darunter 2 Hornisten), 1 Zugführer der Schutzmannschaft, 1 Stellvertreter desselben, 2 Rottführer der Schutzmannschaft und 12 Schutzmänner, Die Wochenbereitschaft wurde an jedem Sonntag von 1 Zngführer, 4 Steigern, 8 Spritzenleuten und 1 Hornisten angetreten ul»d waren dieselben laut Dienstes-vorschrist verpflichtet, die ganze Woche das Gebiet der Stadt nicht zu verlasseit. Zu jeder Redoute bezogeil um 7 Uhr Abends 1 Zugführer, 1 Hornist, 4 Steiger, 1 Spritzen-Rottführer und 8 Spritzenleute mit ihren Geräthen die Wache und verließen dieselbe um b Uhr Morgens. Uebungen wurden 129 abgehalten, nämlich: 52 Steigerübungen, l 9 Leiterübungen, 52 Spritzen- und Ordnungsübungen, 6 Ge-sanlmtübungen. Hauptversammlungen fanden 3 statt, Sitzungen des Wehrausschusses 28. Die Zahl der Brände betrug 6. Die Eiilnah-men beliefen sich auf 1377 fl. 60 kr., die Ausgaben auf 253 fl. 50 kr. Der Kaffestand erreichte die Höhe von 1176 fl. 20 kr. Das Inventar hatte einen Werth von 11070 fl. (Schadenfeuer.) In Otitschnikberg, Gerichtsbezirk Windisch-Graz, ist znr Nachtzeit das Wohnl)aus des Grundbesitzers Mathias Lapusch abgebraniU. Dasselbe war aus Holz gebaut nnd mit Stroh gedeckt ultd dürste das Fener'^gelegt wordell sein. Lapnsch war versichert. (Selbstniord oder Verbrechen.) Am 11. Juni wnrde zu ^^aak die Grundbesitze-rin Helena Jonik im geheizten Backofen todt aufgefunden nnd war der Leichnanl beinahe gänzlich verkol)lt. Manche behaupten, diese Frau habe in einem Anfalle von Irrsinn eitlen Selbst-mord verübt; das Strafgericht ist dieser Mei-nung aber nicht nnd hat eiile Ulltersuchnllg lvegen Mordes eingeleitet. (Steckbrief.) Siinon Schlnied von Hl. Geist, zuletzt Knecht in Oplotnitz, ist voin Kreis-gerichte Cilii lvegen Theililahlne aln Verbrecheil des Betruges ill deil Anklagestand versetzt worden nlld wird nun, da er unbekanllteil Aufenthaltes ^st, steckbrieflich verfolgt. (Saunbäder.) Die Eröffilnng der Bäder aln rechten Salinllfer in Cilli hat bereits swttgefnllden und können diefelbeil bis Eilde Septemtier gebraucht lverdeil. (Liedertafel zuln Bestell eiiles Schulfollde S.) Der kauflllänllifchc Gesangverein ill Graz l)atte für den FrohiileichnalllS-Tag eille Liedertafel in Straß «bei Frau Hubmann veranstaltet nnd beschlosseil, den ganzen Ertrag deln dortigeil Schlllfoilde zu ividineil; die Musikkapelle der Felierivehr in Straf; hatte ihre Mitwirkung zugejagt. In Elirent^alifen ausgestiegell, lvurden die Säilger voln Bürger-lneister dieses Ortes begrüßt; hierauf besllchteil sie deu Schloßberg, wo eiilige Lieder gesungen wurden und zogen dann mit flattert,der Fahne nach Straß. Dort harrten der Ortsschulrath und weißgekleidete Mädchen und elnpfiilgen die Herren in feierlicher Weise. Die Mädchen schlnückten die Fahne des Vereins lnit einem Kranze frischer Blumen Die Häuser waren lnit Fahlleil, Tanilengrün, Kränzen und Blumen geziert und wurdeil letztere auch von fchö-nen Händen reichlich den Sängeril gespendet. Die Liedertafel dauerte vo»l 3 bis 6 Uhr. Von Marburg hatten sich sechzig Herren und Damen eingefunden nnd waren auch Leibnitz, Ehrenhausen, Spielfeld, Mureck und Radkersburg zahlreich vertreten. (Sauerbrunn.) In Sauerbrlmn bei Rohitfch sind bis jetzt 171 Parteien lnit 245 Perfonen zuln Kurgebrauche angekomlnen. (Evangelische Gelneinde.) Der Ortsverein der Gnstav-Adols.Stiftnng hält hellte Vormittag 11 Uhr nach beendetem Gottesdieilste in der hiesigen evangelischen Kirche seine Jahres-versaminluug. Auf der Tagesordnung steht auch die Wahl der Abgeordneten für die Iah-resversamlnlung des südösterreichischen Zlveig-Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung in Görz (29. Juni.) (Marburger Bezirks Vertretung.) An der Neuwahl (Grllppe der Landgemeindell) haben gestern von 165 Ltilnlnberechtigten 142 sich betheiligt und die voln Kolnite vorgefchlagenen Herren gewählt, iläinlich: Paul Glaser vou Zmolnik, Franz Weingerl von St. Jakob, Joseph Povoden von Pobersch, Joseph Gärtner von Zellnitz all der Drau, Frailz Lediuegg von Pöllitschdorf. Johann Weingerl von Rail-zenberg, Alois Edlen von Feyrer (Hausamba- . cher), Joseph Wratfchko von St. Georgen, Jo-feph Heller von Ober-Kunigund, Franz Bothe von Kranichsfeld. (Ausflug.) Der steirifche Gebirgsverein unternilnmt hellte (bei günstiger Witterung) einen AllSsIng llach Pongratzen allf dein Posrnk. (Arbeiter - B i l d ll n g s v e r e i n.) Morgell, halb 9 Uhr Abends findet eil,e Sitzung dieses Vereins iln Volksgarteli (Villa Langer» statt. Letzte Post. Ri-ger -rklSrt, daß die Tschechen dem Ausgleich mit Ungarn zu Liebe nicht den 'XeichSrath beschick«?» werden. Der ungarische Finanzminister will die Steuerex,?ution,n dort einstellen, wo die Sioggenfaat gSnzItch vernichtet und eS für inen Tommeranbau zu spät ist. Die zweite niederländische Kammer hat den Gesetzentwurf, betreffend die Grhi^hung seS HeerftandeS verworfen. Die republikanische Nationalkonvention verlangt rasche Wiederaufnahme der Baar-zahlungen. ---- Eingesandt Der Durchgailg nllter der Burg. Vor Kurzem hat Herr Ferdiiland Graf BraildiÄ ein Verbot erlassen, daß die Bogen-Halle Nllter den, Stiegent)anse der Bnrg illcht mehr betretöll werden dnrf. Seit undenklichen Zeiten war dieser Weg frei Nlld ivar es eiile Wohlthat ilallleiltlich für Ml'ltter, welche mit ihreil Kiilderil deil Stadtpark besuchen, lvenn sie ailstatt ans der heißen staubigen Straße zn bleil'eil, durch die schattige Halle gehen dllrs4en. Unseres Wissens ist daillit auch llie ein Mißbrallch getriebeil lvordell. Was lllag also den Herril Grasen zu die-fenl Verbot veranlaßt l)aben uild wäre er llicht geneigt, dasselbe znriickzllnehinen? Einige Besllcherillileil des Stadtparkes. Auszug aus dem Beobachtungsregister der meteorologischen Beobachtungsstation Weinbanschule Marburg. L s 1876 Juni 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. Temperatur nach TelsiuS 7 Uhr 2 Uhr 9 Uhr Lustdruck in Millimetern TageSmittel 20-2 172 17-2 16'8 14'6 176 1S3 26.0 22 4 21 5 18 6 28 3 25-0 26.4 202 16 4 140 IS 6 162 19'0 194 723 9 730-2 7L1-1 783-7 786 3 73ü'2 738-7 ^euch. tigkeit in Pro centcn 64 69 72 31 77 64 68 ewölkung 7 Uhr 2 Uhr 9 Uhr halb bew. halb bew. heiter heiter halb bew. heiter heiter halb bew. fast heiter halb bew. bewölkt halb bew. halb bew. bald bew. Am 11. Vorm. Gewitter in O. und SO. — Regenmenge 2 6'«w halb bew. halb bew. bald !ew. halb bew. fast heiter halb bew. halb bew. Wasserstand am Pegel der Marburger Draubrilcke Metern tN 2 90 ober Null. 2'83 ^ „ 2 80 „ „ 2 70 „ „ 2-50 „ „ 2 30 „ „ 2-23 .. « Uauptmslioäsriaxs bei n. k. i» Hgrlturz voi» Vvlitvn vrlsZnal (141 (Fattuvßön liAkmssokinon vorcleu Ziui- ükeiuoinlueu >in«I fttr «ivr xttnikUcUe l)uterriel>t ertlisilt. «? HVIivvIvr^H^IIsov. a.4/4 A.2/, uvä au5 uvü Ltvwpsl. »«»aininvii nur a, I /, Lsupttre^er « 4«« ««« Ilaupttrvtfer - ^ ()rLxillaI-I,o»v 2um laxeivour» ,iuä m wonktlLolio» LkvL1»kIlIuuxvi» diUix«t. 692) NL. Lei Vvitviluuxou smpkvklou vir ävl» Svbrauod vou ?o»tai»vvi»uuxvQ. Eingesandt. Den jungen Kaufleuten Waröurgs. Der kaufmännische Gesangverein vou Graz hat mich am Frohnleichnams-Tage Abends beim Abschiede zu Ehrenhausen in dankbarer Erinnerung au die fröhlichen Stunden, welche in Straß verlebt worden, beauftragt, den jungen KaufleutlN Marburgs ein Hoch! zu überbringen. 741) Satter äio II. »tviorm. Ii Anstalt in Nkrdurx. (749 t'iir äis zi^^sollmilLsiK xstrotssQsli ^nstal-tsn döl äsm I^eiotisni)oxällxllisgg mvinss am l4. im gokivssv Ltuäsmts svlix vor- vtordvvsu Lrudors, äss kZsrru I.uä>^ig Sparoviti, vitZ filr 6is xeäiegeno, vüräsvolls ^ukdskruQx llöi' I^eiods uu6 Vsrallstaltunx lies l^sicdsu-?UKSS ill äer 1)s Ei» Gewölb im RathhauShofe ist sogleich zu vergkben. Anfragt bei Marie Schraml. »Q Rr. SöZo. Kundmachung. (739 Die zur Dom« uud Gtadtpfarrkirche gehörige Winzerei in Borderberg, OrtSgemeinde Kartschovin, soll neu gebaut werden und es wurden die Kvsten laut des hieramtS aufliegeuden KostcnüberschlagtS auf 2621 fl. 39 kr. veranschlagt. Wegen dtr Uebernahme dieseS BaueS wird hiemlt auf Mittwoch den 1«. Juli 1876 um 10 Uhr Bormittag in den Amtslokalitäten dieser k. k. Bezirkshauptmannschaft eine Minuendo-Lizitation anberaumt. Hievon werden Unternehmer mit dem Anhange in die Kenntniß geseKt, daß das Bauoperat und die Baubedingnisse Hieramts zur Einsicht aufliegen. K. t. BezirkShauptmannschaft Marburg am 13. Juni 1876. Serder m. p. Iiitcr grüülkl G»r«»tie ichersten Erfolges heilt nach nenesten Erfahrungen gründlich, schnell und angenehm aeschlechtliche Exzesse ^jeden Grades, inöbesoiltere ^'ernachlassigte oder unvoll-Mündig kurirte. Jahre hindurch verschleppte Syphilis Vim secundäreu und teuiären Stadium, sowie Schwäche ^zustände, Jmpoteuz. Pollutionen. Weißfluß und Haut ^ausschlage jeder Art bei strengster DiScretion. Unbemittelte werden berücksichtigt. ^553 v. von Xloist. Berlin, Z. W. Zervsalemerstr 9 Um Angabe der »ur Zeit sich zei^^enden Symtomei sowie der Dauer des Leidens wird ersucht nnd erfolgt) . !die gusendn^ der^o^^ch^i^r^t,rate umgehend.^ Verantwortlich« Rednk^n. PM '»/mlyIlisks.Klistrut. Sonntag den 18. Juni 1876: coxvkR'r.soikLL von der 7S1 8üdkahnwerkstätten-MuMkapelle unter Leitung ihres Kapellmeister» Herrn Ivh. Handl. Anfang halb 4 Uhr. Entree 15 ?r. kr. ^liliiis kelllljiieliel'. btthrl sich anzujkigtn, daß «r stine Kanzlei in »»rdurjk, Xegetthoffftraße, «. v. «riehuter-jchet Ha««, eröffnet hat. (734 Anams-Erdbem». In der Weinbauschule bei Marburg können von Montag den 19. Juni an täglich von 9 bis 11 Uhr Vormittags schöne aroßftüch-tige Ananas-Erdbeeren (Pröbstlinge) vaS Kilo zu 60 kr. abgegeben werden. (738 2OO Klafter fchSneS SS" lv«che«holz (»esp. harte» »»-««hsZz) 9 bis 19 fl. die Klafter looo U»kdu?ßs sind zn haben bei Herrn Z. N. Sp ttzy jun. in St. Leonhard. <737 Es wird auch in kleinen Parthien von 1 Klafter aufwärts weggegeben. apekeiztlikZiiIle i. KlUli«! «II Slahldnht, ftll«zts. /adrikit. seh' Vortheilhaft zur Aufbewahrung von Fleisch, Butter, Obst «ud Gemüse, empfiehlt die 742 Salimtorio- ä? Ilünidsrs^«rv»arvil>U»uäIuux des »U«I» ^uvlkvr. Mavdurg, H-rr,ngasse Str. tZ2. Kvvielite, Ilolil» is l^Anxviimsss«, ovvimsl-, Vrtiotcvn-, 7»fsl> S. kslsnvv-^ssgvn in soliäester ^usLükrunK; IN /ollMliiI ».V. «. l.-. 100 k'lssvliei, 1'/» Sias» ... ü. 19 JuDoden-Wachs-Htanjwichs ^ l ?funä Loksektel 70 kr. empfeklen Nom»n ?»okvor ik iSskno, LS) Eilt nettes HtUls in Vams mit drei Zimmern, Sparherdküche, Holzlege und Garten, besonders für eine Sommerwohnung geeignet, ist zu verpachten und vom 1. Juli an beziehen. Auskunft beim Eigenthümer Josef Rattei, Haus Nr. 3 in GamS. 782 Dlllllpf'll.Wall«enbad ill der Kärntner-Vorstadt täglich von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr AbeildS. lb6)_Alois Gchmiderer. _ Mit einer Beilage. vtorbnrg. K.R.Vt«, Beilage zu Nr. 72 der „Marburger Zeitunq" (1876,) Aktien- äer Lrsten österreieli. kv8vll80kaft -k. k. Privileg, ^»drilc vitioi'n««', keuki'fvstvl' Kelil-. klelier- ««>1 vvrmsls ?. V^srtliöw Kikbriiol« «ieksi'ki' D »»eimieiil«« l!«» Lomx., Msii. «kdklligk: »arbiire, bei Illvol»»« Aollor. (S14 Wchililigsiiitchstl. ülei.tkliir.vr.ktl.sei'^ voknt IKK vis vis ^er vvsnA. Xirv!>e> LS A s « s Eigene Erzeugung. I^astor-SttOO«« in grau, gelb, schwarz von ö. W. fl. S aufwärts. I^elnen-^n^üK« in schönen neue» Dessin von fl. A aufwärts. HG^w«vI»»^n»aK« complet, SaceoS, Hose und Gilet von fl. V «ufwäriS. (Von 2—5 Zalire) Wasclistoffe, Lüstrk, von fl. A aufw. empfiehlt (713 Keiieikl'» tiittlUnzi'iA.>li.sv?N sclll.uiulig! l5. : Alt Ludwig, TaglöhnerSsohn, ^3., Kärntnervorst., Skarlatina. Im öffentl. Strankenhause: Am l l. Juni: Tement Krauz, Inlvoliner, 55 3., Wassersucht, Taj^er Kränz, Jttwol)ner, 70 3., ser. Vchlagflnp! t5.: Pristouuig Gertraud, 3nwohtterin, 56 3., AuSzel^rung. Ml »lll fl. 3.50 bekommt man nachstehende Jndustriehalle, be« stehend aus folgenden Waarenmassen: 1 Kabj-netsuhr, bekannt alS sichergehend, l reichverziertes Fotografie-Album mit Gold, 6 Paar Ponellan-Kaffkeschalen, 1 Thermometer oder Wetter-Profet, 1 Paar China-Silber-Leuchter, 2 schöne Oeldruck-Bilder sammt Rahmen, heilige oder weltliche, 1 prachtvolle große Büste oder fonstigeS Effektstück für daS Zimmer, 12 Stück feinste wie echt Silber bleibende Löffel, 1 neue Remontoir-Ta-schen-Spieluhr sammt Uhrkette in Etui, 12 Stück echte Rosen- oder Veilchen-Seife, 1 neue indische Brillant-Zigarren-Tasche. Di'se obbenannten sämmtlichen Gegenstände kosten nllr 3 fl. 50 kr., mit Packung 4 fl. 20 kr., in dir Halle selbst. ?r»tvr»tr»«>v IS. 303 Vtarburg, 17.Jnni. (Wochenmall'ispretse.) Weizen fl. 8.1V, «orn fl. 6.30, Gerste fl. 0.—, Hafer fl. 4.—, Kttkuruß sl. 5.—. Hirse fl.v.—, Heiden fl. 4.90, Erdäpfel il.2.30 pr.Hktlir. Fisolen 14, Linjeu 80, Erlisen 23 kr^ pr. Klgr. Hirsebrein 10 kr. pr. Liter. Weizengrie» 26, Mundmehl 21, Semmelmehl 16, Polentamehl 11, Rindschmalz fl. 1.10, Schweinfchmalz 90, Speck stisch 6<, gcrüuchert 90 kr., Butter fl. 1.— pr. Klgr. Tier IS». 2 ?r. Rindfleisch 47, Kalbfleisch 45, Schweinfleisch jung 55 kr. pr. Klgr. Milch fr. 12, abger. 10 kr. pr. Liter. Holz, hart geschwemmt fl. 3.SO, ungeschwemmt fl. 3.90 ; weich, geschwemnU fl. 2.80, ungeschivemmt fl. 3.— pr. Kbmt. vol^kolileu hart si. 1.—, weich 60 kr. pr. Klgr. Heu S.tt0, Stroh, Lager fl.3.S0, Streu 2.70 pr. I00Hktlt. Eisenbahu-Fahrordllutlg Marburg. Bahnzeit. Eilzüge. Wien- Triest. j Triefl. Wien. Ankunft 2 U. 8 M. Rachm. > Ankunft 2 U. 80 Vt. Nachm. Abfahrt 2 ll. 11 M. Nachm. > Abfahrt 2 U. 33 M. Nacym. Personenzüge. Von Triest nach Nien: Ankunft 8 ll. 30 M. Arilh und 6 U. 51 M. Abends. Abfahrt 8 ll. 40 M. Krüh und 7 U. SM. «bendS. »iion Wie» nach Triest: Ankunlt 8 U. 46 M. Krüh und V N. 4S M. Abend«. Abfahrt 9 ll. — M. Krüh und 10 U. 1 M. Abend« Gemischte Züge. Von Mürzzufchlag nach Triest: Ankunft 1 U. 44 M. Abfahrt 2 U. 20 M. «achm. von Triest nach Mürzzufchlag: Ankunft 12 U. 11 M. Abfahrt 12 ll. 38 M. Nachm. Von Marburg nach Graz: Abfahrt 5 U. 50 M. Aruh. Ankunft in Graz 8 ll. 55 M. Bon Graz nach Marburg: Alifahrt 3 U. 5 M. Nachrn. Ankunft in Marburg 6 ll 38 M. Kärnlnerzüge. Abfahrt. Nach FranzenSfeste: 9 U. 20 M. Bormitt. und 10 U. 30 M. Nacht«. Nach Nillach: 2 U. Ü0 M. Nachmlt. Ankunft: U. Früh. l2 U. 24 M. Mitt. S U. »b R. Nachm.. der von der kais. königl. priv. (/^«sivursiioni KonviÄli) in Irisst ihren Btrficherten im Jahre 1875 dtzahltea 14804 Schäden i« Gesa«ml,924.132 <1. 31 kr. an. welche laut derselben Bilanz, fast ausschließlich in unb^asteten Häusern und Grundaütern, sowie in pupill^lcheren Hypotheken angelegt sind; außer diesen Anlagen besitzt die Gesellschaft noch mehrere Millionen in soliden Kreditpapieren und Wechseln. Die ver« schikdentn Kategorien der Ablebens-, Erlebens, und Renten-Versicherungen ergaben laut der letzten oben angeführten Bilanz eine Gesammt-Prämieileinnahme von 2,203.420 11. 82 Ks. Außer ditsen Capital^- und Renten-Versicherungen aus daS Leben deS Menschen leistet die Gesellschaft /^ssioui'aiioni Lonorali Versicherung: Gegkn fvuvf-8eK^Ä0N ans Gebäude Nl,d deren Inhalt, Bodenerzeu^lnisse, Holzlager im Freien; gegen ttagvl-8v1ckl1on auf landwirthschaftliche Produkte; gegen ^Ivmvntaf-LvkL^ävn auf Waaren, Produkte und Vieh wähtend ihre,^ TranSportkS zu Land und Meer, aus Seen und Flüssen. Die Gesellschaft gewährt überdies jede mögliche Erleichterung, sowohl in den Prämien, als in den Polizzen-Bedinguvgen und bei Liquidation der Schä!»?«, deren baare Bezahlung stetS prompt erfolgt. Die Prämie» der in den Elementar-VersicherungSzweigen im Jahr 1874 übernommenen Btrsicherunaen beliefen sich auf 9,37ö.80ö st. 7 kr. und jene auf nicht verfallene Versicherungen, welche 10.100.305 st. 50 kr. betrugen, erhöhten sich laut besagt r Bilanz auf 10,000070 st. 00 kr., welche zum größten Tdeil zum Jnc^isso gelangen. (696 Detatllirte Schadeu'Verzeichntffe find auf Verlangen im Bureau der General-Ageutschast für Stetermark und Kärnten bei .Rvl». in Herreugaffe Nr. 1. II. Stiegel 1. Stock, sowie bei Clarl riuvl»«?, Hauptagenten in IMardorzr und bei allen apdereu Agenturen dieser Anstalt zu haben. Unterzeichneter erlaubt stch, den ?. I. Wirthen n. auf sein Lager fettiger Merküyter (GisWen) für 1 und 2 Eimer, mit und ohne Sveisebt, hält«r aufmerkfam zu machen, mit der Zusicherung, die k. i. Herren Abnehmer sowohl durch solide Ausführung, alS auch Billigkeit der Waare zufrieden zu stellen. Hochachtungsvoll Otto Schulze, 403) Spenglermeister. Ein Bauplatz in der Grazervorstadt, an der Hauptstraße gelegen, ist zu verkaufen. (73! Auskunft im Comptoir d. Bl. S. 6591. Edikt. 656 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird bekannt gemacht: e» sei mit Bescheid de» k. k. Bezirksgerichte» Mar-bürg r. D. U. vom 4. Mai 1876 Z. 2797 über Ansuchen der Erben die Versteigerung de» in den Verlaß de» am 25. Oktober 1875 in Ober-Pobersch verstorbenen Grund» besitzet» Johann Vracher gehörigen, in Meiling bei Marburg gelegenen Weingarten» Berg Rr. 47 u. 48 »ä Meiling im unverbürgten Flächenmaße: ») Bauarea Parz. Rr. 7 mit . . — Joch 77 Qkl. b) Weingarten P. N. 193 198 »2, 198 b», 198 bd mit I „ 1555 o) Weide P. Rr. 199 a, 199 b — „ 89 ä) «cker P. Rr. 200. 201». 202 . — „ 268 „ o) Wiese mit Obst P. Rr. 20I b, 201o — „ 804 „ Zusammen 2 Joch 1168 Qkt. bewilligt und hie^u vom gefertigten k. k. Bezirksgerichte al» Realinstanz die Tagsatzung aus den 26. Juni 187« Bormittag 10 Uhr an Ort und Stelle der Realität anberaumt worden, wozu Kauflustige mit dem Bemerken eingeladen werde», daß die Realität unter dem Au»rufSpreise pr. 8551 fl. nicht hintangegeben werde, daß jeder Lizitant einen Betraa pr. 355 fl. als Vadium, überdies der Trsteher einen Theil« betrag pr. 645 fl. aus Rechnung des Meistbote» sogleich nach dem Zuschlage, weitere 1000 fl. (sammt 6°/^ Sinsen vom Üizitation»tage) binnen 6 Monaten vom Keildietung»-tage an gerechnet und den mit V"/. vom LizitationStage an verzinslichen Rest binnen 1 Jahr vom KeilvietnngStage an gerechnet, baar zu Händen der Abhandlungsbehörde zu erlegen habe. Die näheren LizitationSbedingnisse können in der Kanzlei des SerichtSkommissärS Dr. M. Reiser in Marburg eingesehen werden. Bei selber Gelegenheit werden auch die bei der Rea-lität vorhandenen todten und lebenden Kahrnisse an den Meistbietenden gegen Baarzahlung deS Meistbote» hintangegeben werden. Bemerkt wird, daß auf der Realität ein gemaner« te», ziegelgedeckte» Hau» mit gewölbtem Kel-ler auf tt Startin in Halbgebinden. 2 Zimmer und gewölbte Küche. Weinpresse und Kuhstall steht und daß die obbezogenen Ackerparzellen nut 268 Qkl. ganz in Weiuaarten umgewandelt find. Die Realität — angeblich mit schöner Vage — würde ttch wegen ihrer Nähe an der Stadt für einen Herren-Land^ eignen. Marburg am 2S. Mai 1876. K. k. Notar als Verichtskommissär Dr. M. Reiscr. Edikt. (71L Vom k. k. Bezi'ksgerichte Marburg r. D. U. wird bckannl gemacht: ES sei scher Ansuchender Ehegatten G org U"d Theresia Tischler in die freilvillige öffentliche Fcilbietung ihrer in der Mitte des Marktes St. Lorenzen an der Karntneibahn geltj^enen Chirurgeu-Rcali-tüt Ulb.'Nr. 25 aä St. Lorenzen, lvelc!)? auS einem einstöckigen, zu jedem Geschäfte geeigneten Wohnhause'C. Nr. 48, auS dem WirthjchastS-gebäude und aus 1 Joch 26ö Qkl. besteht, ge-williget und die Vornahme derselben auf den 21. Zuni 187k Vormittag von 10 bis 18 Uhr ltn Orte der Realität zu St. Lorenzen an der Kärntnerbahn angeordnet worden. Jeder KausSlustige hat 10°/«, Vadium vom AuSrusSpreise pr. 1200 st. zu erlegen, und eS können GrundbuchSextrakt und LizitationSbedingnisse täglich bei diesem Gerichte oder bei Herrn Dr. Kranz Radey, k. k. Notar in Marburg eingesehen werden. Die Pfandrechte der Satzgläubiger bleiben unberührt. Marburg am 9. Juni 1876.