M-^ DegotardNche W^ H G. !^ ^vnabend den 26. Iuly 1800. ^ ^v Rohaniscd' Korps — Kricasd^cdcnlicitcn. — Eonzcnttirulig der k. rusiis. Truppen. V.wcis dcrErkcnnllichkcit der Rcgicrung von Mayl. gegen dem ersten Konsul, u der Ncuion. — Vuonaparts Bcss^lc bcy seiner Abreise von Mayl.—Großmutk dcö Kö-niqs von Neapelvcgen seine Getreuen.—<^ricgsvorf. i„ Dcutschl., u. nun auch Waf-fcnstislstand daselbst.— Vuonaparts ankommen in Paris,—Nachnch:en g^S der Londner«Hofzcitung. — Vordringen der Franzosen bey Frankfurt. Inländische Beq?beltheitcn. 3aibach. ,Das Korps Prinz w"ß wieder vermög am 2?. zuge^ Vlohan , unter Anführung eben die- kommenen Befehls nach Treviso ab- sis Fürsten, welches allermeist auS marsckiren. Vor drey Monathen Elsassern besteht, und am 22. dieß wnr eS ^50 Mann stark, iyt zählt aus Italien hieher zu stehen kam, es 298 Mann. Es litt vorzüglich Hm Piemont, als es neulich die Ar- < ricrgarde dcr Diftision Elseuz von i Nizza gcgcn Alessandria ausmachte. ^ F »rst Rohan selbst ist am linken Arm schwer verwundet. Donnerstags wurden feyerlicke Ex?qnien nach dem seligen Weihbi- ^ schof Freyherr v. Raygersftld vom hobwürdigsten Hrn. Dompropst im Beyseyn deS lwhwürdigsten Tom- ^ tapit.ls in bicsigcr M tropolitan- , tirche abgehalten. Eine ungeheure Menge Proviant für die kaiscrl. köuigl. Armee in Itali " wird täglich hierdurch weiters befördert. Öffentliche Nachrichten aus Dresden vom ^. dieß melden, daß die Höfe Nuß land uud Berlin ^ die dermahlige Ausbreitung der j Franzosen in Deutschland uud den Nuin dcs Contincuts zum Vortheil individueller Sccvcrhältnisse nicht Hänger gleichgültig ansehen wcrdcu. Wien. Kriegsbegebenheiten. Unterm ii. und 12. Ioln aus i Reuti eingelangte Berichte des F. M. L. Fürsten v. Reuß, geben zu ersehen, wie am 9. uud 12. die feindliche Verstärkungen unter den ' Generalen Le Courbe, LaVal, und ! dcn Gegenden von Bregenz in der ^ Starke von beyläufig 15000 Mann ß versammelt haben, wie ein«' starke feindliche Trl'ppen - Abtheilung von Münch'N , Lendsberg und Mennnin-gcn sicb über Isuy, thclls i'bck Leutkirch-n, und Wangen gezogen, und ihr n Marsch inS Nhcin.chal gerichtet hat. Nachdem des Fundes Tr'lppc« an beyden Usern des Üech konzentrirct waren, mackte derselbe am i i. n^ grosser U'bcrlegenbcit an Infantetit und Kavallerie auf die b^n Füße" aufgestellten ^aiftrl. Königl. 3r!w-pen an den zwey Lech-Us^rn ci^lt Angriff. Durch die Standhaftigkcit, und ausserordentliche Vravour der Truppen war der Feind bis Mit^gs mehreremahl zurückgeschlagen, und nur die Uebcrlcgenhcit des Foind^, in der Verbindung mit dcr Rücksicht für die Sicherheit Tyrols, konnte den F. M. 3. Fürsten vo« Rcuß entschlicssen, die'Truppen a« die Passe von Nc.tti zu sübrcn, zuglcick) auch dcn mit eincr 3rup^ pen-Abthciwng bey Imm.nstadt gestandenen Generalmajor Grafcll Merkantin an der Gocht, dcn G" ncralmajor Grafen v. Grün hl"" gcgcu, der am nehml'ae< laufen, das der Kapitain Haschs auf der oAncn <3 <- di? Ordre «r? halten hat, mit scincr Flo^e n^a) Jaffa zu ftq^l,»,, um d^e 3r'!ppe5 mit der Armee des Großvcziers zu vereinigen. Krieg in Deutschland. Etuttgardt, den n. Iuly. Vom Ulm wissen wir hier so vlel, das es noch nicht beschossen wird. Nach einigen Nachrichten, war unter den französis. Truppen von dem VelagerungSkorps von Ulm die Meynung verbreitet, daß sich b, um ! halb 4 Uhr Nachmittag. In diesem Augcnb'icke erhalte ich beyliegendes Schreiben von dem sranzösis. Generalen , worinn ich von einem zwischen Sr. Exzcll dem en Chef Kommandirenden Herrn Fcldzeugmeister Baron Kray und d?m französis. Konnna^dircnden en Chcf Moreau geschlosscnett W«ffe«<» stillstand verständiget werde. Ich säume «icht, Euer Exzoll. von dieser Nachricht mittelst Kourier die Mittheilung mit d?r Bitte zu machen, die Lanocsschützenkompa-gnien an der nördlichen Gränze 5y-rolS mit dem Veysatze hievon verständigen zu wollen, daß keine Zu« sammenkünftc mit dem Feinde zu gestatten, nnd daß ung?acktet dieses Waffenstillstandes dennoch die größte Wachsamkeit zu beobachten sey. Beylage. Schreiben des VrigadengencrM I. Puther aus Füßen dd. den 16. Iuly 1800 an ocn Kommandirendcn Hrn. F. M. L. Fürsten v. Reuß. Ich benachrichte Sie, mein lieber Herr Gencral! daß ich dieser Augenblick die offizielle Eröffnung eines zwischen dem en Chef chren, stitS Kommandirenden Herrn Gene- .alen vonKray, «nd dem die fran-zösis. Armee Komm^ndircnden Ge-ruralen Morean getroffenen Ucber-einsommnisies erhalte, wornach alls Feindseligkeiten beyderseits eingestellet wcrdcn. Ich bitte Sie daysr, mein Herr F. M. L. , einen Herrn Genera! a«f die Vorposten beordern zu wollen , damit wie wechselseitig das Nöthig? zur gehörigen Amvvis^ng uns-nr unterstehenden 3r^ppen scftse-ycn mögen, und halten Sie sich dcy-n b.-ns Von jcncm lebhaften Anthcile übcrzeugl, den ick an dieftn glückli. chcn Crcignißen nehme, das an beyden Seiten so viele tapfere Krieger erhalten, und mir das Vergnügen ihrcr Bekanntschaft verschaffen wird.. Aus der S ch arn i z , d?n 54. Iuly. Die Patronillen d^r Landes-fti)üycn Kompagnien haben gestern bis Forchat drey Viertelstund außer Partcnkirch Streifzüge gemacht, und in dortiger Gegend ein haar feindliche Pikete angetroffen. Heute um 6 Uhr früh drohte der Feind stinc Vorposten vorzupoußiren, zog sich aber gleich wttder zurück. Unsere Vorposten von kais. königl. Mi-litair , und Landesschüsen stehen noch in dcr Gegend von Partenkirch. Feldkirch, den ,3. Iuly. Nachts um 11 Uhr. Heute unternahm dcr Feind nnt Tages Anbrnch leider dcn besorgten allgemeinen Angriff auf uusere Position. Scitle Hanpimackt theitte sich in zwey Kolonnen, von welchen die eine von Lustenan, die andere von Dornbirn vorrückte, Gözis bestürmte und wegnahm. Nachdem die Stellung bey Gözis bezwungen war, drangen die feindlichen Kolonnen b:s an die Schanzwerke bey Altenstadt, und Nam-wcil; aLein dcr k. k. Herr Generalmajor Varon von Iellacl'nh sanunclte die Streitkraftc der reg!' iärcn Truppen, uud dcö Landvl.>,ss griff den Feind mit erneuerten Much an, und warf ihn bis über deu Furzbach zurück. Ein dritte feindliche Kolonne, welche b n Rückcnback üb^rftyte, und den liliken Fl'"lg?l d"r Position bcy Feldkirck drücken soltte, wurde gleichfalls güickuch zum Welchen ge-' bracht.. Allein da sich aber eine vierte' feindliche Kolonne bey Bildstcin aufgestellt hatte, und gegen den Vre-genzerwald vordrang, folglich jede weitere nachdrückliche Vertheidigung unmöglich machte, so sah sich dee Herr Generalmajor gedrungen, si^ heute Nachts gegen den Arlberg M ziehen. Frankreich. Vuonaparte ist aus Italien über Lion und Dijyn mit seinem Generalstab wieder nach Paris j zurückgekehrt; zu Dijon, wo eine neue Reservearmee unter General Brüne orgarnisirt wird, hielt er sich den 30. Iuny nur einige Stunden auf; zu Lion beschäftigte cr sich abcr lcinger mit den Anordnungen zur Herstellung des dortigen Platzes Vellccour, avclcher einer der schönsten Pläne ist, den man in einer Stadt Europcns sehen kann. Am 2. Inly nack zwey Ulir Mor^ qens kam Vuonaparte zu Paris an. Der Bürger Venezech gieng ilm bis Fontainrbleau, die Con-suls, die Minister, der Präfekt und d?r Maire von Paris aber bis Iudenstadt entgegen, wo sie ihn erwarteten. Seine Zurückfunkt erfolgte um einige S.miden spät?r, weil stjn Wagen brach, und er zu Rontaincblcau umgeworfen wurde, " bekam einige Quetschungen, und eine leichte Wunde am Backen. NaHnnttags gab er den Consuln 'l'nd nllcn gewallbadenden Stellen, 5wd nachher auch den ftcmdcn Gesandten öffentliche Audienz. Roger-Ducos sagte »hm in ftincr Rede: „es ist glorreich für den Senat, der Erhalter einer Konstituzion zu seyn, welche sie Bürger General so herrlich vertheidigen können." Als ihm die <5taatsräthe vorgestellt nmrven, fragte er sie, ob sie seit seiner Abwesenkcjt viel gearbeitet haben; 20 antworteten wlt einem-wM: „nicht so viel; als sie Ge-4lrral!" Eine Depesche vrin 27, Inny a'..ö Vrcst meldet, daß die Engländer wirdcr ^000 Mann auf Q!?lbc-ron gclandct haben, die ab?r mit grossem Verluste z'irückgcwie.cn wurden. Selbst m.hrcre Transportschiffe sollen durch die Küsten-Bat- ' tcrien zu Grund abrichtet fty-,. Mann glaubt, daZ d-r Versuch a-:f Qnib?rvn nnr ein falscb^r Angriff gewes n sey; die Varis rblitter vom 3. u„d 4. di ß melden nickts davon; man vcrmnthct vi lmcbr, dasi, weil keine Nachrichten von Vrcst beka.' >t gemacht wurden, in dortigcr Gegend etwas wichtiges vorgefallen seyn müsse. Zu gleicher Zeit, als die b>yd n Consuln an Vuonaparte ihre Glücks- ! wünsche wegen des Sieges von Ma- ! rengo schickten, erließ der Kricgs- ^ minister an alle Generale dcr Armee ein Circularschreiben, darin er sie versicherte, daß dieser Sig der Grund des Friedens scyn werde. Da die Festungen in Pttmon< di« Armee sehr schwächen, so hat Vuo-naparte bey seiner Durchreise zu Lion und Dljon den AbmarsH m h-rerer Truppen nach Ita.icn zu be: schleunigen besohlen. Großbritannien. Nach der kondner Hoszeitung ! vom 27. Iuny traf schon a>n 24. ! die Nachricht wegen der Ereigniss« in Italien aus Calais ein; man machte sogleich bekannt, daß das blutige Treffen bcy Marcngo vom 14. Inny die den folgenden Tag darauf erfolgte Konvenzion, die Näumlmg Vjsmonts, der Lombardie, und der Otadt Genua nach sich gezogen habe. Man lirß dahcr die Eroberung von Genua, wovon die offiziellen Berichte an demftlb n Tag einliefen, nickt in d?m gewöhnlichen Art dem Publikum mehr mittheilen. Wie die Opposition-Parthey üb?r erhaltene Vortheile das stärkste Sttllschlvcigcn beodack- ^ tet, dcsto lcrmenvoller benutzt sie die Z Nachrichten dsr widrigen Ereignisse, ! denn gleich am nehmlichen Tage trat ^ Thierncy noch im Unterhaus mit der ^ Erklärung auf, er halte sich über- l zeugt, daß man nach diesen ungluck- ^ lichen Vorfällen nicht weiter mehr ^ daran dcnkcn würde, fremden Mäch- ^ ton Subsidien zu zahlen. Der Mi« ! mster Pitt, nnter d^r Vezwctflung , in wie fcrue diese Nachricht?« gegründet seyn möchten, äusserte mit der ! g.'wöhnlicken Standhaftigkeit, daß, ! so lang Englands Alliirte entschios- ! sen wären, die Sache, derentwegen ' sie sich mit England vereinigt hätten, ! z^i vertheidigen, sollten keine unglück- ! lichen Gerüchte eine Aenderung in seiner Meinung über die Nothwendigkeit der Slibsidien machen. Die H rrn Iekyl und Sheridan trugen a-'f (ine Zusamm?nberl'fllng aller G ?d r desUnrcrhanses an, dieabcr Nlcht beschlossen wurdc. Seitdem nun auch der zweyte Versuch aufQuiberou fehlgeschlagen 5at, so s.5?int, dass man mik weiter« Crpcdizionen an den Französis. Küsten an sich halte. In dieser Rücksicht haben sich wegen der Kon-venzion, die mit dem Prinzen tw« Oranien über einen Theil der Holländischen Flotte zu schliesscn war^ einige Schwierigkeiten gezeigt. Deutschland. Die DeyWetl haben, selbst «üib den Frauzösis. Vtrichten, den 5> Iuly mit einer ansscrordeniliän'N Standhaftigkcit gefochten. Als die Franzose« ab?r dennoch bis Fra:>^, fürt vordrangen, so ist Vr. Vachcr mit einer Otadldeputazion dem Fra»^ zöslf. General entgegen gpZana/n, lltN mit ihm einen Vcrrrag abzusch!:- ssen. Die Franzosen haben 8"l),oOO Llvr< an Kontribution, die Errichtung ^ Schiffbrücken auf dem Mayn, «> den Unterhalt von 700 Mann an de? Psingstweide gefordert. Die May^ z zer Truppen haben sich in der deßte" ! Ordnung bls Scligensiadt zurückg^ zogen. Der Churfürst von MaY"i ist den 7. Iuly von Aschassenb'irg n«ch Würzburg abgereist. D"ra) den Freyherrn v. Albini ist der Landsturm im ganzen Maynzischen aulg^ bothen worden. In Spessart si^ starke Verbaue angelegt word?«" um den Franzosen das Vordringe« vo^ dieser Seite in Franken zu ve»^ hindern.