AMyrilchesMMFV Kamstag den 6. Mai 1838. ttnterhaltungsreise durch drei Herzogthmner in drei Tagen. <^!>)ie der Aufenthalt in einer großen, dem Ansehen mich nur vom Horizonte begranzten Ebene sehr einförmig erscheint, die Reise durch eine solche Fläche, wenn sie sonst auch keine Einöde darstellt, den Körper ermüdet, und den Geist langweilet; so reget das Reisen durch Gegenden, in welchen Ebene mit Hügel und Berg. fruchtbares Grün mit kahlem Boden UUd Felsen, üppiger Acker- und Wiesengrund mit Wäldern von Hellern und dunklern Schotten abwechselt, durch stets erneuerte Erscheinungen die Aufmerksamkeit des Lustwandelnden auf, und gewahrt im steten Wechsel immer neues Vergnügen. Zur Steigerung des Interesses wird bei einem Auge, welches^aiif den Anblick mäßiger Hügel und Berge schon gewohnt ist, erfordert, daß diese Gegensätze greller stch einander entgegenstellen. Den größten Genuß hat der Beschauer, wenn er entweder selbst auf einem fruchtbaren, üppig bewachsenen Boden steht, und hohe, kahle, bis in das Blaue dcs Himmels reichende Gebirge von mannigfaltigster Form in weiten Verkettungen vor sich sieht, ^eren Höhen er mit dem Auge mißt und kaum erreicht; ^" oder wenn er selbst auf einer solchen Felscnhöhe . .^'ndet, und unter sich die geringeren Berghohen, " tief«!! Tl)ä'!^' zählt, mit seinem Auge in frucht-baren grünen Ebenen nach bekannten Gegenden, Flüs--,fc:,, Städten, Dörfern und Schlössern herumsieht, und mlc einem Blicke durchzieht. Mil Entzücken beginnt man auf einem solchen Stand, flunte, über manches Niedere phpfisch u»d psychisch erhaben, die Schau immer wieder aufs neue. Durch den majestätischen Anblick in seinem Innern geläutert und emporgehoben, fühlet der für Naturschönheiten Sinnhabende durcb den erhabensten der Genüsse, die Natur in ihrer wundervollen Prach! anstaunen zn können, reichlich genug sich belohnt, und nur ungern trennt er sich von dem schönen Bildc. Wer in solchen Genüssen um ziemlich feilen Preis schwelgen will, dem wird die Andeutung folgender Reise, die zum Theil zu Wagen, zum Theil zu Fuß odcr zu Pferd von Krain aus durch Stcyermark und Kärnlhen wieder nach Krain inHrei Tagen gemacht werden kann, nicht unwillkommen erscheinen. An einem schönen Sonnenmorgen, wann die Witterung auf einige Tage beständig zu bleiben das Anschcn hat, mache man sich in Dreien oder Vieren mit d,cm nöthigen Mundvorralhe von kalter Küche hinlänglich versehen, zu Wagen von i!aibach auf, sorge für eine bequeme aber feste Fuß-beschuhung und für frische Leibcswasche zum Wechseln, indem man wandernd die langen Sommcrtage ohne Schweiß des Angesichtes und Körpers nicht durchkommen kann. Man fahre auf Stein zu, und schenke, wenn man von der Commerl,icil - Straße links einmahl eingelenkt hat, 5en mannigfaltigen Glanzpuncten des schönen Panorama's, welche sich in der Nähe und Ferne, rechts und links des Fahrweges den Augen darbiethen, die verdiente Aufmerksamkeit. Je näher die Wanderet an Stein kommen, desio mehr muß die Sa t tel a Ipenket te ihre ausschließliche Aufmerksamkeit an sich ziehen; denn hinter diesen Niesen ist das Heiligthum, in welches man sie einzuführen gedenket, um ihnen Gelegenheit zu verschaffen, die Natur in ihrer erhabenen Pracht lmv Majestät be- — 70 — wundern zu tonnen. Doch nicht «rschrocken und gezagt, Naturfreunde! nicht voltigirend, noch im Sturmschritte gerade aus vorwärts sollt ihr jenseits des Sattels gelangen; sondern habet ihr einen mäßigen Bergrücken von einer Stunde auf- und so viel adwärts zurück« gelegt, so werdet ihr lustwandelnd unter den verschie» densten reinen Nalurgenüssen nach einigen Stunden We^es euch am,jenseitigen Fuße des Sattels befinden, bah« nur wohlgemuth gefolgt. Mit von den Alpen nicht abgewandtem Blicke fährt man auf Stein zu, ein und durch, und würdiget bei dieser Gelegenheit 5as Landstädtchen nicht der Aufmerksamkeit, die es Vielleicht sonst seiner anmuthigen Lage wegen wohl «erdiente, die ihm aber ein ander M«hl ungeschmälert ju Theil werden soll. Man geht auf M link end orfzu, unter der Herrschaft die Fahrstrasse fort, hört links die gewaltigen Eisenhammer Katzendergs drönen, merkt sich wohl den erhabenen Stand der Kirche St. Primi, wirft rechts im Vorbeifahrt« dem Hofe 2 dusch einen freundlichen Blick zu, und gelangt bald darauf der Kirche von Stre in e gegenüber, ws man von der Bequemlichkeit 'desFthrens Abschied nehmen muß. Mit einem schmalen Wagenkonn-te man zwar auf einem holperigen Wege im Zhernathale untcr St. Primus noch fünf Viertelstunden Wegs schlecht fahren, oder bequem reiten, wenn man in Stein Reitpferde bekommen hat, die man bergauf noch am beste» brauchen könnte. Auch stehen in Zherna drei Stück von geduldigen Langohren zu Gebothe, wenn maii rechtzeitig die gehörige Vorsorge für alles Nöthige gccroffen hat. Man geräth hiebe« in der Ebene au das geschlossene Ende des Zhernarhales. Zn)ischen den Behausungen des vul^c» Iurzhik be<-nahmftten Landmannes schlägt man den Schluchtenweg, links üb-er den Bergrücken desPodvoloulek, ein, 'tlssö erreicht in einer S'.unde dessen Höhe und zugleich 'die Gränze zwischen Sleyermark und Krain, nachdem man früher durch einen kleinen Wasserfall und durch »nanchen Bück in das zurückgelegte Thal angenehm '«ngfregt werden ist. Hier genießt man einer sehr schönen Fernsicht ttach der am heutigen.Tage etwas flöhe verlassenen Ha uptstadt und ihrer Umgebung , als Leopolds-ruh, Unterthu rn und die Kirche ober Nose n bach, und gesteht gern, daß man dicscnGcnuß sich mit wenig Anstrengung erkauft hat. Zwei Behausungen stehen liier nahe beisammen, ihre Besitzer sind beide mit dem Vulgar-Namen N a k bezeichnet; ber erstere steht am krainischen Boden, ist Unterthan von Lustlhal,- bcr .zweite auf steyerischem Grunde, unterchänig nach Obcr-l'urg. Nun bctrit! man die S tcu erma rk, und zwar von einer Seite, wohin die Schriftsteller und Sänger nicht mit Unrecht die unlersteyerische Schweiz zu vm setzen beliebten. Von dem Grä'«zpuncte geht es nu» ins jenseitigeThal gäher abwärts, als man krainischeri feits hinan gekommen ist. Man hat die Aussicht i» ein beiderseits von hohen Bergspitzen umschlossenes Thal. Nach einer Stunde Weges erreicht man die Filialkirche des heil. Antonius, in der Pfarr Leutsch, trainisch Luzha. Beigem Meßn' wirthschaft^-GlscUchafc in Kram.) Von allen Seiten in Kärnthen laufen die KliU gen ein, daß in dem vergangenen Winter nebst deft Hasen, besonders die Feldmäuse '(sdrex 5^lvatisia), nicht allein öen Feldfrüchten, sondern auch den Obst^ bäumen unberechenbaren Schaden zugefügt hab/"' Ich war in einem Vaum^artcn, der auf dem Lande sich, befindet, wo die Hasen durch die Hecken ein' dringen konnten, und s^h von allen Bäumen die Ninde, welche noch nicht die gehörige feste Ausbildung halte, von drr Wurzel bis zu einer Höhe von 5 Schuhe" rund herum abgefressen, so daß die meisten Obst^ bäume rettungslos verloren sind. Manche Felder sind fast kahl, die Wintersaat kommt spärlich hervor, wozu Frost und Mäuse das ihrige wirkten — So sielit es auf dem Lande aus> Wie ich aber heute in den landwirchschaftlichen G^" t?n kam, fand ich noch größeren Schaden. V>c^ Tausend Samen - Slämmclien von allerlei O^ bäumcn, alle veredelten, sorgsam gepflegten Frucht bäume, und endlich eine herrliche Allee von dreijäl)"^ — 71 — aus den Samen gezogenen Maulbeer-Bäumchen, von Murus inoreULliÄ und Moru5 mxl'icaulls, sind, besonders die erstern der Art beschädigt, daß «on allen Obstbä'umchen nicht der hundertste, und von der Maulbeer-Plantage kaum-ein Stück errettet werden kann, denn be: den Morus - Arten haben die Mäuse sogar die Wurzel ganz vernichtet, so das die Bäumchen überall ausgezogen werden können. Hin wunderschöner Baum von HIusU8 papirilera lst auch bis an die Wurzel verdorben, da die Mäuse die Rinde rings um den Stamm abgenagt ha« Hn '^^^"e, auch ein großer Theil vo» schädlichen Bucher auf einen Haufen legte, sie eine Pyramid» bilden würden, deren Basis größer wäre, als die der großen ägyptischen Pyramide von Gpzeh (600 Fuß) und die bis an den Mond reichen würde. (Wers glaubt?) A n e k v o t e n. Ein Irländer hatte in London das Unglück, eine große Spiegelscheide an einem Laden aus Unversehen zu zerbrechen. Er rannte so schnell davon, als sein« Beine ihn trugen, der Eigenthümer ihm nach, und ergriff ihn beim Rockkragen. »Ihr zerbracht mir mein Fenster, Bursch! thatet Ihr's nicht?" —„Freilich lhat ich's, versetzte Paddy, sehen Sie nicht, daß ich nach Hause renne, und Geld hole, um Sie zu bezahlen?« Bei einer Wachtparade saß ein junger Adjutant so schlecht zu Pferde, daß sein Vorgesetzter ihm zurief: „Steigen Sie nur vom Pferde, ^lnd schauen Sie sich an, wie a-calls, I'rid. I'nt. XVII. 15. 298/192; — 8 Dick-lhaler zu 4 und 6 fl. das Stück, nämlich 2 Stücke Elsaß und Pfirt ohne Iahrzahl, vom Erzherzoge Ferdinand von Tirol, dem Gemahl der schönen Phi-lippine Welserinn, (156^— I595-);— 1 Scadt St. Veit in Kärnthcn, Ferdinand II. kum Iilip. et I^Ioollor» ^VIa>Nu2NÄ 1622; — 1 Steyermark, Ferd. II. 1622; — 1 Hungarn Ferdinand II. 2657;— 1 Tyrol Leopold l,. ohne Iahrzahl; — H Salzburger^Klippe, Wolfg. Dietrich Graf von Raitenau 159Z; — und 1 römisch-deutsches Kaiser-Reich, Carl VI., und die Churfürsten, Krönungs-' münze, 1711; —endlich a kleinere Silbermünzen, nämlich, 5 Rubel, Kaiserinn Elisabeth 17^6; —2 Dännemaik, Christian IV ^U8tu8 ^l,ava ^ucll?x, 56^^ und 16^7; — und 1 Silber-Ieton von 8 ^. 8. ^vni-5: eine Stadt, — I^ev., ein Brustbild mit der Überschrift: <5uju5 est. Gin sehr werthVolleS, nicht nur belehrendes, so»der>, auch die Museal - Münzsaiunilnüss ali'chnlich zie-renoes Gcschene, wofür oa6 Curalornim Sr. Fürstbischof!. Gnaden hiemit auch öffentlich auf das Ver° bindlichste dankt. Nr. 65. Von der k. k. Ly c e a l-V i b t io-theks-Ver waltung in Folge der hohen Gubern. Genehmigung vom 24. Febr. d. I., Z. ^165, folgende 8 Gegenstände: 1) ein großes Olgcmählde auf getriebenem Ku-Pfcrbleche, den im Jahre ^593 am St. Achatius-Tage von Andreas von Auersperg mit krainischen Fähnlein gegen eine türkische Übermacht unter Has-fan Pascha bei Szißek erfochtenen Sieg vorstellend. (Valvasor hat diese Tafel in Kupfer siechen lassen, und dem h. Bande der Ehre des Herzoglhums Krain, S. 5^'< beigcschlofscn). — 2) ein Ölgemahlde, die Fischerei auf dem Zirknitzcr See vorstellend, von Stelnb-erg; — 5) ein Kupferstich, I'» Vi^ona cU i>, <^2l.Ii25is>a von Velltliiisninl, London I820j — 4) eine Lithographie, die Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte, bewirthet auf kaiscrl. Ve-fihl zu Laxenburg, 25. Sept. HL32,' — 5) zwei colorirte Kupferstiche, Kaiser Napoleon, und Kaiserinn Marie Louisei — 6) vier in Kupfer gestochene Porcraite, als, das dcs Hofrathes Edl. u. Zeülcr, -— dt'v Drö. In^cnholisz, — des ehemaligen Pros. der Physik Biw.ild, — m,d d^. ersten .Od^inn des ehemahligen (5lalifferinnl'n ^ Convenles in Laibach, M., Maria Lukantschitsch; — 7) das in Stahl gestochene Sigill der k. k. ^iavi^ations-Direction der l. Division, l77Zi und 8) ein Band in Folio, Ma-nuscript, Il^i-^g, imn viv»,-,^, I^xn^nsis ^(»Ä». Zc.pt. I''l^5l!li l^l> I^ililmil)«^, pkil. c>t .^Vleci. Duclol-e «l 5^t. l?«li^c^!u>n »l^. l696. Nr. 66. Vom Hc>rn Anton Iel0 uschek 19 ^Silber- und l Klipfermünze, als 1 Gi-oschcn, Kaiser Mackias. Erzbzg v. Ostr. 1618.' (Dieß ist die erste Münze, welche das Museum von diesen» römischen Kaiser erhält.) — , dlo. Kaiserlich, Ferd. II. 162?; - t. dto Mähren 1623,- l dto. dto. 162) aber von verschiedener Präge; — l dto. Kaiserlich, Ferd. III. 16^; — l Tyroler Sechser, M. The« resia 17^,2; — 1 Sicbenbürger Sechser, M. Ther. l76!z; — 1 Brandenburg-Anspacher dto. 1630; — 1 Groschen, Ioh. Christian Fürst von Eggcnberg Herzog von Krumau; Graf u. Gradilchka/ Herr v. Adelsberg :c. 1677; » dto. Schlesien - Sagan , Albert Graf von Wailenstein, Herzog von Friedland und Mcklenburg 1631, und 1 Groschen, Neichssi<,t,/ Kaufbeuern, Carl'V. 1553; — ferner, 1 Fünfzeh-Nir, Visth. Chur. 1688; — 1 Scchstheil-Reichst thaler, Chur - Pfalz, 1710; l Groschen, Psalz-Zweibrücken, Johann II. (l6Ull — 1 625) >' — 1 dls. Tyrol, Ferdinand l. siom. Irnp. (132.2 — 1564; — 1 Sechser, Tyrol, Maria Thercs. 17^7; — 1 Fünft zehner, l?r2nci5c. 1. i?62; — t Groschen, Steit^ mark, Ios. I. 1711; — l El'b ' und Landhuldi» gungs - Sechser , Sachsen - Hildburghauscn, Ernst Friedr. 1718; — 1 Chur - Mainzer-Groschen ohm Iahrzahl, (etwa I6lla — 16'6). 'Diese mitunter sehr interessanten Münzen sind dem Museum d u r ch>a ängig neu, weßwegcn dafür dein fleißigen Mü»zsamniler hicinit auch yssenlllch aedankt wird. Nr. 67. Vom Herrn Pfarrer Varthol-ma Urschitsch eine Silber-Klippe in Fünf^ehner-Glö'sic. Salzburg, Gandolph Graf Kücndurg 16?2/ dem Mus. neu; — und 1 Lederband, Divi tjs^ liiii-cji ^dbcltiL Zosmones, Obllili 8c)clalldu« ^Vb" z^ln^tc)« in coolum Virßinis, I^u!)clci cnn^reLa- t'l5. / Vl(,>Nl1IL 1756. Nr. 68. Von ?. ^. Herrn Richard Ur-sini Grafen v. Vlagay, ein dem Museum neuer Zwanziger, Hessen - Darmstadt, Ludwig IX.. l?72., Nr. 69. Von Herrn H an d e l s m ann Hermann 5 kleine Kupfermünzen der neueren Zeit. Nr. 70. Von einem Herrn Pfarrer der Umgebung Laibachs 4 Silber- und i Kupfer-münze; als eine päpstliche, 1675, eine Böhmische 1589; — eine Schlesische 1563; — und eine Tp-' roler-Silbermünze 266««. Die Kupfermünze ist chur-Mainzisch 1760. Vom Ourator. des kram. Landes-Museums. Laibach den 5. Mai !8Z8. Nevacteur: ^r. Vav. Kein^ich. Verleger: Ogli«; Äl. Vvlcr v. RlelNlnavc.