Laibacher Zeitung. ^ ^^^3.^ ^^ den 22. Christm. ^"^^ ^^^ LVienHe^ 21. Nov. Ä^an sagt für zuverläßig, doß die hungarische Kanzlei nnt der Oesterreichisch Böhmischen vereiniget werden, und hierauf die lez-tern Besuche desMonarchen-indei«! den Kanzleien einen Bezug gehabt hätten. Die allgemeine Weinlese ist trau-' rig ausgefallen. — Wemg, und, , schlecht. Dafür hat des h,e> ^ gen Kast»erle scinc Opera, die Wmi-^ lese betittelt, welche 2O mal aufgeführet worden / bereits dem Impres-sario (Entrepreneur) baare Neuntausend Guldf^n Angetragen. Herr Blumauer kann wiederum ausgehen, und ist gesonnm, seme noch ungedrukten Gedicdte ln etncm Band hcrauezugeben. Von semem ^leneus wird nun auch bald der Zte Theil fertig werden. Schon seit einigen Wochen zeigte sich allhier ein 19 jähriges Madgen für Geld, welche im Gesicht, auf dem Rüken uno am Leibe Zie^ gen-Hirsch-und Nehehaare hat; 1 Sie 'ist sonst sehr gut gewachsen, ^spricht Französisch und Italiänisch, und hat auf der halben Seite eine recht liebenswürdige Bildung. .Diese nämliche Person hcurathete ! anjezo auf Spekülazion ein Mannj ! der auf dem hiesigen Jahrmarkts die Polichenelle-Komödie dirigirt, und er schlagt ihre Person auf ein Kapital von 30020 fi. an, wovon er gute Zinsen zu ziehen host. Da keine Einsprüche zu befürchten sind, so wird die Trauung noch in kurzem vor sich gehen. ^ ' '..''6 '-'" '^ Man liest jezt folgendes Hand-billiet, welches Se. Majestät der Kaiser an dem Tage, da die Nachricht von dem zu Stand gekommenen Frieden mit Holland einlief, an den Fürst Staatkanzler zu er- lassen geruhet haben. Eben a.lf de'.n Vorabend des Namcnsfestes diesen großen Staatsmannes traf das Billet. Mein lieber Fürst; Sie wünschen mir Glük, oaß ich von Paris die Nachricht der Sicherheit ocs Friedens erhielt, welcher zwischen mir und Holland beginnt geschlossen zu werden. I h milß Ihnen darüber Glük wünschen: cs ist grö-stenthells ihr Werk, wie es so vie-ie andere Geschäfte waren, dercn Auswirkung ich ihrem Eifer und ihren ausgebreiteten Kenntnissen zu verdanken habe, mit denen Sie oh. ne Aufhören das Staatsruder, lenken. Selbst die Vorsicht scheint ihre Verdienste nicht zu mißken-nen, indem sie Ihnen eine so artige Schenkung auf den morgigen Tag n) macht: ich kenne ihre edle Denkungsart: ich weiß, sie fühlen zu viel Vergnügen darüber, als daß selbem ein Geschenke von mir bsikommen möchte. Wenn ich sie sehe, dann will ich ihnen mündlich sagen, was ich empsinde: das Herz ist mir zu voll, als daß ich ihnen jezt sagen könnte, was ich für sie empfinde. ^ Um 2 Uhr Nachmittags 28. Sept. Joseph. v) Den 29ten war eben der Na» menstag des Fürsten. Die Frau Grasin Gundaker Stahrenberg ist im blühenden Alter gestorben. Sie war eine schö-ne junge Dame, und ihr ^Gemahl befindet sich gegenwartig, auf den Gütern, welcher ihren frühen Tod ,unZemeln beklagen wird. Die gegenwärtige gelinde Witterung macht, daj; wir nur unsem Holzvorrath dieses Jahr werden auskommen, welches ein Glük ist , da bei jezigen, niedrigem Wasser keine Schiffe fahren können. Sc« Majestät haben 60000 Klafter schlag gen und führen lassen, welches auf den Nothfall bestimm war. Der bekannte -.Buchhändler, Edle v. Ghclcn, ist vor einigen Ta^ wn gestorben, u-^d gestern bcgra-'bm worden. Er 'lMterläßt keine 'Kinder, aber ein ansehnliches Vcr^ mögen, und zwei eigene Häuser, de seiner Gattin zufallen. Des RegierungssekretairSchwab sein Prozeß soll eine günstige Wen^ !dung für ihn nehmen, und man doft, daß seine Unschuld bald an Tag kommen werde. A H ch 0 n. Da' da's ofterwahnte Aachner Protokoll so grosses Aufsehen ver-iursachet, und man im Haag, "-,nem Schreiben von dort zufolge, !grosse Augen darüber gemacht (n^"' cieri/k opgelceken) hat, so solgc hier noch eine kleine Fmtsezung des lezt gelieferten Auszugs: Der darinn zu lezt erwähnte Arrestant, Bouier de la Touliere, hat Frau und Kinder, und wuroe vom St. Genie zu dem Kompl" angeworben: Sind Sic cin Mann, der sich zu cinem kühnen Streich entschließen möchte? fragte dieser, und Bouter antwortete: daß er, um seiner Frau uno Kinder einen gewissen Unterhalt zu verschaffen, alles unternehmen würde , sollce er auch sein Leben dabei verlieren. Wenn die Staaten von Holland Ihnen ein vestes schikliches Auskommen versicherten , tonnten Eic sich da wohl entschließen, Ih-ncn zu dienen? Voutcrs Antwort war'. Ja. Er vcr-langte aber ein? schriftliche Versicherung von den Staaten, für seme Frau itn^^in-. der; - und hierauf autwortete der Rädelsführer, St. Genie: Ja, etwas schriftliches können Sie von öen Staaten nicht haben? Die Sache,-worauf es ankommt, bc-ttift Holland zwar ^m MMnci-nen; weil- es aber in 2 H'archelpn getheilt ist, muß die eine Parchei nicht wissen, was die andcro thun will.—Aus dem ganzen sieht, man, daß dieser Varenchan de St. Ge-uie ein sthr vcrschnuztcr Mann fein wuß, wovon er, auch besonders d.a», durch / daß er'sich nicht fangen lteß, den besten Beweis gegeben. Haag den 22. Nov. Iezt werden überall Veriospal-len (Msse mit Urlaub) beim Mi-lltar gegeben. Ihre Ed. Gr- Mö-! sende, die Staaten vom Hollands und Westfriesland, haben vcrwi-chenen Freitag ihre Einwilligung zu elnem gewissen Vorschlag ertheilt/ welcher in der Versammlung dn General staaten gemacht und ihnen kommunizirt worden, nämlich em Fort auf dem Eiland Suid-Be-veland, an der sogenannten Batse Rade, anzulegen, und allda ein Zollkomtoir zu errichrcn um die Abgaben von den Schiffen zu erheben, welche die 2 Arme der Schelde von Saftingen an, hinunter fahren. uno solchergestalt den Schaden zu vergüten, wclcherHurch Abtrettung des Komptoir zu Lillö entstehet : es soll ausserdem em Wachtschiff vor Batst Kade und eiy anderes bei Saftlngen pojnrt lwerden-j um in Nothfall die starke Hand zu gebrauchen. Ihro f. H. die Prinzeßm Erb. iftattha'ltttin 'M'fich/ übet den Ochrekcn , den sis von deck Lerin zu Mcppel gehabt hak, üh'el VeW^ den. Dij'Slatthaltcrisihe Famft' lie lM 'nun/sicher den Entfthluß gefaßt, den Minter in dem Schloß Loo zuzubrinclen. . D-iestrEntschluß ^war um so nöthl'Zer,Meil cs wohl b'eschloW scl)cint, dck 'Pril^zen Von Waller MclltiehmlmZ'Md „Ketintniß der bffentlicheu AilgeltZecheiten W Ntftknen. s^ GttM M^s SMibeMMsf höchstpreißlichcn KMerl. uudRölch^- Kammcrgcrichts, welches heute zur ^ Reichsdiktatur gebracht MOm,/ ! wird der hohen Reichsversammlung ^ eine fortgesczte Verzeichn iß, was f«e höchste höchst-und hohe Reichsstan- de zur Unterhaltung des kaiserlichen Neichskamnm'gcrichts vom is. Mai bis den zo. Sept. a. c. an Kam-merzielern bezahlen lassen^, vorgelegt. Diese Summe beträgt 365'4Nthlr. 541^2 kr. Davon aber sind von gedachtem 15. Mai bis zo. Sept. an Besoldungen und andern Ausgaben bezahlt worden 34683 Nthlr. 39 kr. hat sich also ein Uiberschuß von 1831 Rchlr. 15 l/2 kr. eraeben. Diesen Uibcrstl)uß zn dem den 15. Mai 1785 baar verbliebenen Kassenvorrath von 173,325 Nthlr. 88 kr. hinzugerechnet , so ergiebt sich, daß dermalen tzine Summa von 175,15» NM. 13 kr- baar in der Kqssa vorräthig «st. Fu gleicher Zeit wurde auch ein Memorial der vortrefiich Hessen-Darmstädtischen Komitialgesandt-schaft an die Reichsversammlung d. d. 7. Nov. 33 c. diktirt, wodurch von den Erkenntnissen des höchst-preißlichen kaiserl. und Neichshof-raths, in Sacken des bochfürstl. Gesantthauscs Nassau - Saarbrü-ken wider die hochfürstl. hessendarm-städtische Negierung zu Gießen, und die von Nordekische Gläubiger, die Fcudalität einiger zur Burgrabenau geboren sollenden Güterstüke, und deren vorhabende Versteigerung betreffend , der Rekurs an das un-kr seinem allerhöchsten.Oberhaupt versammlete Neich ergriffen, und uln die Erstattung eines dießfallslgcn ge- bührigen Neichsgutachtens das Alisuchen gestellt wird. Die Veranlassung und RechtmasiZkett des Re< kurses wird in einer 51 Bögen starken Dcdukion sehr umständlich crzehlt und ausführlich bewiesen. ___________________________ ->')? ^ Todtenvcrzeichniß. Nro. 73. in Kühthal, den 5te« Kasper Icuniker sein Sohn alt/ 8 Wochen. ' l-.":i'' ^- :r Nro. 91. bei St. Florian, den6> Blaslus Paulin seine Toch^ m, alt 1 Jahr. Nro. 19. in der Vorstadt den?' Martin Walka seine Tochter, alt 2 1/2 Jahr. Nro. 15. in der Krakau , den 8. Maria Anna Grilin bügerl° Vergold erstochtcr, alt iO 1/2 Jahr. Nro. 46. in Gradische, den 8.Io^ seph Reger, s. T- alt 3 Jahr. Nlo. 68-inKiethal, den iz. Geols Tschernee s. S. alt 7 Tag. Nro 53 in der Krakau, den 13. Mat^ Heus Matosche s. T.'alt 6 Jahr- Nto. 132 in der Skalziatengass^/ den 14. Karl Laurin gewestcr ^a-ger s.W.alt54Iahr. . . Nro. 270. aufdem Plaz, den i8-Z"' Andr. Püril^er bürgert. Silben . arbeiter.s. T. alt 6 Jahr. Nro. 21. in der Vorstadt, den 'v-Greg. Tony s.W-alt 60 Jahr. MiO alle Donnerstag in der Herrngaste!^. 350. im'Varon IMh vo« Zoisischen HMs^MPtMWok ausgM^