Nummer 52._PcMnu, den '23. December 1S98.____IX. Jahrgang. PettauerZeitung erscheint «eben Sonntag. Pro» für Peitau mit Zustellung ins Haus: Bierleljähng fl. 1.20, halbjährig st. 2.40, ganzjährig fl mit Poftversenduuq im Inlaud<: Vierteljährig fl. I »0, Halbjährig jt. 2.80, ganzjährig jl. u.tiO. — (Jinjelm: Wummern 10 lr> Schriftleiter: Paul Snie, Haupipla« Ar. 14. — Ber»«ltu«, uud Vertag: W. Blanke, Hauptplatz ?ir «. Handschriften werde» nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berrdinrl. — Beiiwge sind erwünscht und wolle» längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt iue.de». $P Pränumerations-Einladung. Das Abonnement kann mit jedem Monate begonnen werden und wird auch gegen monatliche Se;ahlung » 45 Kr. in pettau, k 50 Kr. auswärts mit postver-seudung, «»genommen. Gleichzeitig ertauben wir uns, alle p. S Leser unsere-Statte« um gefällige Einsendung des ent-fallenden .Xbonnementbetrages höflichst M ersuchen. Die Berwaltung. Weihnachten im Parlamente. Wüst und traurig sieht rS gegenwärtig im Parlamente au«, Weihnächte» sendet dorthin feinen freudigen Schimmer. Ein Rechtsbruch folgt dem and,ren. der Obstruction den besten RechtSboden schaffend. E« gewinnt immer mehr den Anschein, als vb die Rechte deS HauseS durch unerhörte Herausforderungen da« Parla-ment todt drücken uud an seine Stelle den sozu» sagen bereit« in der Luft hängenden § 14 setzen wolle. Man lese nur folgende Stelle au« dem Parlamentsberichte der letzten Sitzung: .Im Saale erscheint der Abgeordnete Wolf Zwetschkenknödel. Bon Carl Wolf in Meran*) Beim Kugler-Banern in der Gant war es. Da sahen die Knechte am SamStag nach Feier-abend in der Küche, auf dem Herde theils, oder auf „der Anricht", dem Hackstock und so weiter. Die Viehmagd hatte in einem mächtigen Kessel au« .Hcnabfällen und Grischen ein „Trankt" über dem Feuer für die kranke Kuh und ver. wendete auf die Zubereitung dieser RecouvaleS-centenkost alle Sorgfalt. „Tfflei", erzählte sie den zuhorchenden Knechten, „mei, wenn'« g rad sehen konnt«, wie einen die arme, kranke Blaß anschaut im Stall drent. Zum berbarme» ist'S, gradau« zum der-barmen. Und i laß mir'S nii nehmen, angehext ist demarmen Biech die Krankheit worden. Seitdem i in '» Trankl allwegs a Eßlöffel voll St. Jgnaziwasser eini thu, da sollts sehen, wie dir Krankheit im Bauch von der Blaß umfahrt, wie a MauS in der Fall." Ganz hinten auf dem alte» Stammplatz des Herde«, auf der Hühnersteige, hockten, au« ihren Pfeifen schmauchend, der Sixt und der Hart!. Einer der Knechte, der Schellenkranz'Han«, war in der Stadt gewesen und hatte von dort •) Wir entnehmen diese humorvolle kleine Beschichte mit Zustimmung der Verlag«hiindlnng der soeben er-schien,nen vierten Sammlung der „Geschichte« «»» Tirol" von i»Sbruck, A. «dlinger'S Be» log > — Gleich den drei früher erschienenen Sammlungen ^enthält auch dieser Band wieder eine ganze Reihe prach-tiger Darstellungen au« dem Leben der Tiroler Bauern, voll Humor und Gemiiih, die dem Dichter, der »ich« mit Un.echi ein „Deseegger mit der Feder" genannt wurde, sicherlich wieder die beifälligste Anerkennung alter und neuer Freunde seiner volkSIHümlichen Muse eintragen werden Die Redaction. mit einem Packele, welche« eine Anzahl von Nummer» der konfiscierten „Ostden'schen Rund-schau" mithält, und vertheilt die Zeitungen an die deutschnationalen Abgeordneten. Abgeold» »eter Wolf ruft mit lauter Stimme dem Hu-stiMinister zu: „Ihr B o b i e i (Wiener anwalt. 2»nni. d Jchriftl.) ist cin Schur k .f^We Confiscation hat nicht die Form der Berechtigung gehabt!" (Widerspruch und Unruhe. Der Prästt-dent gibt da« Glockenzeichen.) Abgeordneter W o H und .zahlreiche Abgeordnete der Deutschen BolkS-Partei begeben sich, mit Exemplaren der „Ost-deutjchen Rundschau" in den Handen, zur Ministerbank und rufen dem Justizminister zu: „Da« i st t i ii e Schufterei, Herr Justiz-minister.'Eine solche E o n f i ü c a t i o n i st eine Schufterei!" (Großer Lärm. Der Präsident gibt wiederholt da« Glockenzeichen, kann sich jedoch nicht verständlich machen und wirst unruhig die Glocke auf den Tiich. Zahlreiche Abgeordnete von beiden Seiten des Han'cS sammeln sich um den Platz des JnstizministerS. Großer Lärm.) Abgeordneter Wolf: „Der BobieS ist der größte Gauner, den e« gibt und Sie vertheidigen ihn »och. H»rr In» stizminister!" (Lebhafte Entrüstungsruse rechts, anhaltender großer Lärm «ud zahlreiche stürmische Zurufe links.) Der Präsident ruft den Abgeord-nete» 353 o l f zur Ordnung. (Anhaltender großer Lärm, i» welchem zahlreiche Zurufe unverständ- einen Sack voll Neuigkeiten ins Hochthal mitge-bracht, und die beiden Burschen brannte» schon iörmlich auf den Bericht. „Ja. mei Liebe", sagte Hartl zur Magd, mit» St. Jgnaziwafser, da« ist so eine Sach. Selb hilft lei, lven» man beim Zurichten von dem Trankl kein Wort rede» thut, nit ein Sterbenswort." Etwas ungläubig schaute die Magd aller-ding« auf den Burschen, aber sie getraute sich doch kein Wort mehr zu sagen. Zufrieden mit diesem Erfolg, wendete sich Hartl nun an den Schellenkranz-HanS. „Alsdann red. Mensch, was macheu die Leut in der Welt dranßt?" Der Hans bog sich erst »oeit vor, langte ein brennendes Scheit uiuer dem Kessel heran« und begann sei» Pfeifchen anzukente». Dann setzte er sich aus dem Hackstock zurecht und sagte: „Ja, 'S Reuigste werd frei sein. 'S Deutsche werd abg'schast im Land." Dann entstand eine lange Pause. Gedankenvoll stierten die Leute in die Gluth und man hätte meinen mögen, die Nachricht deS Hans habe gar keine Wirkung, wenn nicht der Sixt plötzlich herausgefahren wäre: „Jetzt soll mi der Teufel kloamveis holen, alle Stund a Stuck meinetwegen, wenn i Di versteh » thu. Hans." Abermals eine lange Pause. Auch mit dem AuSspruchc deS Sixt beschäftigten sich die Leute, denn »ach einer längere» Zeit bemerkte Hartl: „Halt nit Zeit nehmen thät sich der Teufel, mit» Stnckweishole», weil er Di früher oder später decht als a ganzer Mummt." „Halt Dein' Kankaste»." ärgerte sich Sixt. „Aber jetzt sag Ha»«, was ist's denn mitn Deutschen abschaffen?" lich bleiben.) Justizminister Dr. von Ruder: ,,i,Es scheint ei» Irrthum (!) zu sein." Abgeord-neter Wolf: „Da« ist keine Handhabung deS Rechte«, sonder» eine Brutalität!" (Die Abgeordnete» Dobernigg und PcsSler werfe» Exemplare der „Ostdeutschen Rundschau" auschaS Pult deS Justizminister «. Anhaltender großcr Lärm.) Der EntrüftungSstiirm der Abgeordneten war begreiflich, wenn man sich die confiScierten Stellen näher besieht. So wurde in der Be» sprechung eines Buche«: „Allerlei Geschichten au« Tirol" von Adolf P i ch l e r folgende Stelle konfisciert: „Die Wertschätzung, die Adolf P i ch l e r. einer der größten Poeten u»sereS dichterischen BolkeS, allmählich auch in den ser» neren Zonen und Schichte» des großen Bater» lande« gefunden hat, wird durch die neue Auf-läge feiner Geschichten mir erhöht werden." (Stürmische Rnse link«: „Unerhört!") Aber auch im ungarischen Abgeordnetenhaus? brodelt ci, wie in einem Hexenkessel. Stürme von unerhörter Mächtigkeit durchtoben das HauS, ver alte liberale .Heerbann droht in Trümmer zu fliegen. Aber nicht nur in beiden Parlamenten tobt der Sturm der Entrüstung, auch im Wiener Rathhaule trage» sich Scenen der brutalen Roheit zu Wie zu den Zeiten be« Abrahamowitich im Parlamente, so we.den auch im Wiener „Ja, die Sach ist halt a so", berichtete nun der HanS: „In der Stadt huck i beim Brauer und trink mei Bier, die Halbe zu zehn Kreuzer. Und nachher thut ma halt seine Orwaschlen auf, dass ma was hört und vernimmt. Und da ist so a Mensch g'wesen und der hat den Leutnen erzählt, in Böhmischen drein wöU» sie '« Deutsche abschaffen. Die Böhme» haben a zureigne Sprach und a so schön dunkt sie ihnen, das« sie den Leutnen nimmer erlauben, deutsch zu reden. Und ganz b'sunder« auf oan Gattung Leut haben si'S abgesehen. Warum, sell hab i nit außerbracht. Eurio« genug ist'«. Auf die Anstreicher und Maler haben sie a b'sundere Tückn in Prag. Denen verbiate» sie, ans der Straßen Farben zu trage». Und mit der Sach muß e« sei Richtigkeit habe», denn er hat'« au« ar Zeitung außer-g'lesen. Drunter uud drüber geht'« im Böhmischen, drunter und drüber. Die Kinder sollen böhmisch taust werden, und a neue Gattung Knödel haben sie auSkops». a Znkschben ist mitten driim stattn Speck. In die Höll kimmst, glattw-g in die Höll'. wenn D' nit böhmisch kannst, weil lei mehr die Sprach i» Beichtstuhl gelten soll, und a Student soll dilhungert sein, tief im Böhmischen drin. I» kua» Wirtshaus hat er was anfriemen könnt auf deutsch und »ix geben haben sie ihm. Überall werd 'S Deutsche abgeschafft. Bei un« im Landl, hat er g'sagt, der Herr, g'nau so geht'S mitn Walschen, wie drent im Böhmischen die Sprach, allewcil weiter breitet sie sich auS und hast mi nit g'sechn, werd oam 'S Deutschredc» da a ver-boten." „Kalt krabbelt mir'S über n Buckl auffi. wenn i mi b'sinn, in die Knödel a Zweschb. Na, na. Leut. sell dftrf net sein, das« solche unhoam-liche Sachen aufkemmen", sagte Hartl. Rachhause auf Befehl de? „BnIkSbiirgcrmeifters" Dr. Lneger die Gewählt«» des BolkeS mit Gr-walt hinauSgezerrt. die Opposition mißhandelt und mundtodt gemach». Dr. Lneper entpuppt sich immer mehr als Thran», brr seine einstigen frei» seitlichen Regungen, die ihm ja nur al» Agita-tionSmiltel d»e> trn, kalt lächelnd ilfin Bord ge-toorfeit hat. W e die Weltgeschichte immer das Richteramt übernimmt, so wird sie sicher ouch hier dies thu». Wir hoffen, das» »ach den bevorstehenden WeihnachtSferie» eine friedlichere Gesinnung ringS herrsche» werde. DaS Volk will positive Arbeit im Parlamente. Dieselbe zu erzielen, ist Sache der Regierung. Diese muß e? ermöglichen, das» gearbeitet werde» kann. Jetzt ist dies allerdings unmöglich, da die deutschen Abgeordneten, wollen sie ihr Wort nicht breche», gewissen Zwingburgen, wie die Spracheiwerordniingen, Gelieimerlässen. Slavisierung deS Grazer Oberlkndeögerichts ,c. gegenüber, doch nicht ruhig bleibe» könne». Also, hohe Regierung, weg mit de» verschiedenen Geßlerhiiten. »nd dir Zeit der Arbeit ist gekommen. Aber auch der in Osterreich vielvermögende deutsche Fendaladel. der schon so viel Unglück über >!»? gebracht, möge endlich auf dem ver-verblichen Pfade innehalten und nicht mehr im Bunde mit unseren Feinden zu sehe» sein. Bürg-schast für bessere Zeiten, die unserem Bolle dringend noththu», ivären die beste Weihnacht»-freude, das schönste Weihnachtsgeschenk. Die Eisenbahn durch Sibirien. Ein Werk von weltgeschichtlicher Bedeutung schreitet seiner Vollendung entgegen. Im nächsten Jahre bereits wird die größte Bahn der Welt, welche den fernen Osten Asien« mit Europa ver» binden soll, soweit fertiggestellt sein, dass man von Europa an die Küste des große» Oceans (nach Wladiwostok) per Bah» gelangen kaun. Diese Riefenbahn hat eine Länge von 7600 Kilo« Metern nnd ihre Gesammtkosten werde» auf 720 Millionen Mark geschätzt, welcher Betrag jedoch bedeutend überschritten werden dürste. Das Terrain ist im allgemeinen für die Eisenbahn sehr .Und der Walsche". berichtete der Schellen-kranz-HanS, «der Walsche ist glei a bei der Sach dabei, hat uns der Herr aufklärt. Mitn türnkenen Plentn sein j' so wie so nimmer zufrieden und so breite» sie sich auf der deutschen Seite g'rad so aui. wie die Böhmen im Böhmerland und hast mi nit g'sechen. ist die Stadt draußen walsch." „Sakra", fluchte nun Hartl dazwischen hj. »ei». „Sakra, sell därf nit sein ! Sell därfen mir nit zugeben. Leutnen. de in an guaten Knödel a Zweichb eini thuan, de die beste Gab Gottes a so veischandlen. denen ist alles zuzutrauen" „O mei, o mei", jammerte binten aus der Ecke die alte Einlegerin. ,.O mei, o mei, 's Land! soll wieder walsch werden, wie nnno Neun. Daß Gott derbarm, die heiligen Abläß walsch, die Predig walsch und der liebe Vater-unser a. I sag'S alleweil, der Antechrist knmmt. der Antechrist." „Gott verzeich Dir die Sund", warf der Sixt erschrocken ein. Der „Walsche soll lei kemmen und soll amal rügglen bei inserer guaten deutschen Sprach'! Mitn kluan Finger soll er insere Knödel antupskn." „Oder '» G'selchte soll er abschaffen, der Walsche". grollte nun Hartl. „Knödel, Krapfen. Nocken und schwarzer Plenl. sein insere vier Element. Dös ist inser Gemüath, da dulden mir kein' Eingriff. DöS kost mi an Lacher, wenn ma mir sagt, der Walsche will bei inS herinnen a so auftreten, wie der Böhmische im Böhmerland", höhnte Sixt. Da machte der Schellenkranz-HanS ein ganz bedenkliches Gesicht. „Geh amal außi in an Sunntig auf Sal-tauS", sagte er. „Zelm sein die Brunnenschacht- günstig. nur dir Gegend um den Baikalsee ist sehr gebirgig uud bietet demgemäß größere Schwie-rigkeiteu dar. Da der Umfang um diesen See sehr bedeutend ist — der See ist 746 Kilometer lang und etwa 88 Kilonieter bereit — so werden die Züge von einem Ufer zu anderen mittelst einer Dampffähre übersetzt. Später allerdings wird die Bahn um den See herum fahre». Eine merkwürdige Erscheinung zeigt sich bei der Betrachtung der Baulinie, dass nämlich die Bahn keinen der in ihrer Richtung liegenden Orte, mit Ausnahme der großen Städte berührt, weil die Stationen in, allgemeinen mehrere Meilen weit weg von dem Orte liegen, dessen Name» sie tragen. Da es den Russen mit Rücksicht aus die politischen Complicationrn. die sich jederzeit in Ostasie» entwickeln können, darum zu thun ist, jene Gegenden möglichst bald mit dem europäiseljeu Rußland zu verbinden, so wurde und wird die Arbeit mit uugeivöhulichrr Energie gefördert. Im Jahre 1893 wurde sie begonnen nnd in diesem Jahre bereits Jekutsk erreicht. So sollen im Jahre 1896 200.000 Mann an der Bahn ge-arbeitet habe». Bieliach wurden hierzu Sträflinge verwendet, denen hierbei K Monate für ein Jahr Gefängnis angerechnet wurden. Im Jahre 189V wurde der Bertrag zum Baue der niandschurischeu Bat», geschlossen, welche bei Onon aus chinesisches Gebiet «ritt, auf einer Strecke von 2000 Kilometer die Mandschurei durchquert und die Hauplinie wieder am Ussuri erreicht. Durch die inandichurische Bah» wird die Strecke um ctiva ü60 Kilometer abgekürzt. Durch dieselbe erlangt Rußland «ffectiv die Herrschaft über Nordchina und dieselbe bat zugleich dir Wirkung, dass Port Arthur und nicht Wladi> wostok den Endpunkt der mit dem Aufwand von Über 600 Millionen Gulden erbauten transsibirischen Bahn bilden wird. Port Arthur. bezw.Talienwa», ist bestimmt, das russische Liverpool zu werde«. Die Bedeutung dieser Riesenbahn liegt auf der Hand. Dieselbe wird außerordentlichen Ein-fluß auf den Transport der ostasiatischen Waren, speciell derjenigen von hohem Weite, haben. Man schätzt die Mehreinnahme au Thee'Zoll allein auf grober. Mach sie auf. Deine Orwaschlen und los', ob D' a deutsches Wort vernimmst." Da wurde eS auf einmal still wie in der Kirche. Man hörte das Krachen der Fichteiläste unter dem Kessel und das Brodeln des „TrankelS" in demselben, das Ticktii der Uhr a»S der Stube und das Rauschen des Brunnens. „Hunderttausend Teufel!" begann der Hartl wieder zu fluchen. JesuS, Maria und Josef." jammerte die alte Einlegerin, „und alle vierzehn Nvthhelfer stehts 'n Hartl bei! Na weiter a so schiach fluachen!" „Schau, Sixt, in Sunntig gehen mir außi aus SaltauS, mitanand, wen» D' a Schneid hast." „O mei. o mei", jammerte die Einlegerin, „was wollt? denn auf SaltauS in Gottes Namen." Da pflanzte sich der Hartl mitten auf dem Herde hoch auf. DaS jjeuer warf seinen rothen «schein über die mächtige Figur und daS markige Gesicht, in welchen» die Augen nur so funkelten. „WaS wir wölln auf SaltauS?" sagte er. „Mitn Walsche» thua» ntiar raffen und u Deutschen wieder einsetzen. Sell wölln niiar! Und OeS Maiider. wenn OeS a Schneid habt", jagte er zu den Übrige» gewendet. „knmmtS mit. In Sunntig nochn Segen geht's an!" „Freili geh'n f' mit. Alle geh'n f' mit", schrie nun Sixt. „A Zweschb in an Knödel! Psui Teufel! So a Sach lassen mir net auf-kemmen." * * * Der Schildhof SaltauS. ein ehemaliges HerrschaftShauS. ist eine beliebte Einkehrwirtschast. auf den, halben Wege zwischen Meran und St. Leondard gelegen. An Sonntagen ist die Herren. 6 Millionen Gulden jährlich. Die Ausfuhr in landwirtschaftlichen Provucten wird ungeheuer gesteigert werden und die reichen Mineralschätze jener fernen Gegenden werde» erst dann voll auS-gebrütet iverden können. Die Reisedauer nach und von Ostasien wird bedeutend abgekürzt sein. Wenn die Eisenbahn vollkommen fertig ist. wird ma» in I l Tagen von London nach Port Arthur ge-langen können, während man jetzt hierzu über Brindisi »nd den Snezkanal über einen Mona» benöthigt. Ein Billet erster Klasse kostet auf der letzteren Strecke etiva 1000 Gulden, während aus der transsibirischen Bahn ein ebensolches Billet nur 800 Gulden kosten wird nnd die anderen Klassen natürlich entsprechend weniger. Offenbar »vird die Bah» die Straße »ach Ostasie» bilden und die ganze Post von Ostasien, Polynesien und Australien dürste aus ihr befördert werden. Pettaner Wochenbericht. (Kaiser./raa^Z»sef-Hi,mnaki»m.> Herr L. Larnpel, k. k. LandeSschuliiispector. speciell für die humanistischen Fächer, m Striermark und Kärnten, unterzog die Anstalt am Montug, DienStag und Mittwoch einer eingehenden Inspektion, die mit einer anderthalbstündigen Eonferenz endete. (Erwerbeschule.) Es »vnrde in Erfahrung gebracht. dajS einzelne Lehrlinge von den Meistern in die Schule geschickt wurden. diese aber nicht besuchtei>. Die Lehrherren werden da» her ersucht, die Eontrolbücher genau zu revidieren; denn 1. ersehen sie daraus, ob der Lehr-ling in der Schule war. 2. ob er rechtzeitig er» schien, 3. ob er sich nichts zu Schulden komme» ließ. Wenn die Lehrherren die Thätigkeit der Herren Lehrer einigermaßen unterstützen, wie eS erfreulicherweise die meisten derselben auch thun, so »vird eS nicht mehr vorkommen können, dass ein Meister, der ein Mahnzettel erhält, sagen muß: „Ich schicke meinen Lehrling pünktlich zur Schule, wie komme ich also zu einer Mahnung?" (prolrftantischrr Eottesdienl!) findet am 26. d. M. Bormittag um 11 Uhr im Saale des MusikvereineS statt. stube meist dicht gefüllt mit Ausflügler» aus der Stadt, »vährend das breite Vorhaus und die braun getäfelte Bauernstube dicht besetzt sind von Arbeitern der Passairerstraße oder auch deS Brunnenschachtes, »velchen die Stadt unweit des Hauses anlegen läßt. Diese Arbeiter sind durchwegs Wälschtiroler und man hört in dieser Gesellschaft thatsächlich kein deutsches Wort. DaS weibliche Element ist sehr schwach vertreten. Einige sonnenverbrannte Mädchen aus Südtirol und vielleicht auch ein oder das andere Dirndl aus dem Thale, nicht von bestem Rufe. In eiuer Ecke hockt ei» Harmonikaspieler, der ohne Paule immer fortspielt. Nach dem Takte dieser Weisen, sie oft auch mit Gesang be. gleitend, tanzen die Burschen, entweder mit ein-ander oder auch mit einem der Mädchen, wenn einer die nöthige Schneid und Stärke vor den andern hat. nm diesen Vorzug behaupten zu können. Streit und Zank mögen vorkommen, sind ober zumeist schnell geschlichtet, denn der Wirt gehört zu jener Classe der Thalbewohner, die nicht viel Umstände macht, wenn eS gilt, eine Tauzstube zu säubern. „Kellnerin!" ruft er vorkommendenfalleS. „mach di Thür auf. i, der HanS und der Sepp, möchten außischmeißen!" Ale sich am Sonntag wieder das Borhaus und die Bauernstube mit Ar« bester» füllte, die Kellnerinnen mit den Weinflaschen hin- und herliefen und der Zieh* Orgelspieler mit seinen Weisen begann, da schaute der Wirt ganz verwundert auf eine Gruppe ein-heimischer Leute, welche von der kleinen Kirche gerade ans da« Wirtshaus zukam. Da waren der Sixt »»nd der Hartl, dann der Schellenkranz- (Wtihnachtsfcikr des Veotschkii Turn-»treintS.jj Der Casinosaal, in dem am Sonntag abend« die Weihnachtsfeier de» „D>ulschen Turn ofreinf«" abgehalten wurde, war bis auf de» letzten Platz besetzt. Der genannte Verein hotte zu dieser Feier auch die anderen deutschen Vereine geladen und diese waren gerne der liebenswürdigen Einladung gefolgt. Unter den Versammelten herrichte deshalb bald ei» fröhliche» Treiben, das durch die ab-wechSluiigSreiche» Nunimern der aufgestellten Fest-ordnung wirksam gehoben wurde. Der Vereins-obinan», Herr Professor R a i z, begrüßte die Er-schieneneu aus daS herzlichste und bewillkommte im besonderen die einzelnen Vereine, welche der Einladung gefolgt waren. An die Begrüßung schloß sich das Gesammtlied: „Stimmt an mit hellem hohen Klang." Einen sehr hübsche» blick gewährte» die dargestellte» Gruppe», ebenso vorzügliche Leistungen wurden bei dem Gesammt. turne» am hohen Reck geboten. daS unter Leitung des Platzleiters. Herrn Ko11enz. ausgeführt wurde. Die durchwegs schwierigen Übungen wäre» stramm und schneidig durchgeführt und ernteten rauschenden Bestall. Nach Schluss des Turnens wurde der stattliche WeihnachtSbanm beleuchtet. Herr Professor Dr. Rai^ hielt nun eine fchwungvolle Weihnachtsrede. Er erinnerte an die Weihnachtsfeier der alte» Germane» und gab einen Einblick in das Wesen der Julfeier. die erst später mehr und mehr zu», bloßen Familienfeste geworde» fei. I» der Weihnacht»» feier, sagte der Redner, kommt die echte Poesie im engen Schoß der Familie zum Ausdruck. Aber trotz de» jetzigen internen Charakters der Weih-uachtsfeier wird diese in gewisser- Hinsicht immer ein Volksfest, wenn auch in einem anderem Sinne fein. Vereinigt doch das WeihnachtSfest alle unsere Volksgenosse» in Süden. Westen. Osten und Norden zu einem Ganzen, zu einer großen Familie und deutsche« Gemüt, die Bande der Muttersprache und der gemeinsame» Art haben mitgewirkt, um die rechte, echte, deutsche Weihnachtsfeier zu einem Fest des ganzen Volke« zu machen. Redner kam dann weiter auf die Bedeutung der Weihnachtsfeier für unser VolkStum zu sprechen und gedachte zugleich mit Wehmut der entschwundenen Kinder-tage, in denen un« daS WeihnachtSfest noch ganz in'seiner süßen, hehren Poesie erschiene» sei. In HanS, der lange Sepp. der Sroßkiiecht de« Kugler-Bauern, dann der >,lache»dr Much", ebenfalls auf dem genannten Hofe Knecht. Der hatte seinen Namen, weil er immer lachte. Als ihm einst der Bader einen Zahn riß. da lachte der Much nach dieser Operation hell auf. Der hiedurch be-leidigte Bader fragte, was eS da zu lachen gebe: da antwortete der Much: .Ha. ha. ha. da soll vaner nit lachen! Ha, ha. ha. stattn kranken Zahn link», hast mir ein g'sunden rechts der» wünschen!" Dieser Gesellschaft au« dem Hofe hatten sich noch zwei Knechte angeschlossen. welche meinten: „Die ganze Woche im Wald sein, da möcht der Mensch halt a sein Kurzweil haben an an Sunntig!" Der Wirt grüßte die Ankömmlinge, nicht ohne seiner Verwunderung über de» seltenen Be-such Ausdruck zu geben. .Bei Dir hoaßt'S jetzern beim walschen Wirt", meinte anzüglich der Hartl. Die beiden Holzknechte, schweigsam, wie schon diese Leme sind, zogen ihre Joppen au« und hängten sie an die Hirschgeweihe an der Wand und der Schellenkranz-HanS hoste sich aus der Küche einen Stuhl mit besonder« dicken Füßen. Der lachend« Much meinte: Ha. ha, ha! Bin neu-gierig, wie viel Löcher i heut in mein Schädel bekumm". Während die Kellnerin die Lente mi» Wein versorgte, schritt der Sixt bedächtig durch Vor-hau« und Stube und zählte die Leute ab. ..Dreißig sein", murmelte er und insere sein sech«. trifft ans oan fünf. G'rad z'recht". Der Wirt roch Lunte, das» da etwa« nicht in Ordnung sei. Still schmunzelte er vor sich hin und stieg in den Keller hinunter. Er dachte sich in die Geschichte nicht einzu» — 3 — einer Zeit, wo unserem Volksthum von allen Seiten Feind« erstellen, sei es deshalb avttnvendiger als je. deutsche Art !t!!d deutsche ?!tte pt pflegen lind sestzuhilte» und irne ein in die tfvb« gelegtes Smienkorn ausgeht. so lvird auch schließlich bei um» allen Anfechtungen und Widerwärtigkeiten zum Trotz der Fruyliug kommen. Lassen Sie uns deshalb uuSyarreu und treu bleibe», wie der Ta.inenbaum in Wind und Schnee ausharrt, dann wird der Sieg auch unser sei». Und darum ,Aeil unserer Sache, der unverfälschten deutschen Turnerei. das« sie wachse, blühe nnd gedeihe, jetzt und alle Zeit! Minutenlanger Beifall und stürmische Heilrufe folgten der schönen Rede. An dieselbe sdilüß sich dann eine mit über 100 Gewinnen ausgestattete Tombola und die Ver» «Heilung der unter dem Christbaume gelegenen Weihgeschenke. Den Schluß bildete ein kleines Tanzkränzchen, das ans die eigentliche Weihnacht«» seier folgte nnd die Erschienenen noch bis spät in die Nacht hinein zusammenhielt. («Kffcnllichr Schijlrraoffiihrung.) Mittwoch den 21. d. M. fand in der Musikschule eine öffentliche Schülerauffuhrung statt, welche nach jeder Richtung hin befriedigte. Die Erfolge im Clavier-, Biolin- und Gefangunterricht sind sehr erfreuliche und zeigen uns neben der anerkannten Tüchtigkeit der Lehrer auch den gesteigerten Fleiß der «chüler. Eine Besprechung der einzelnen Vorträge erscheint uuS unthnnlich. (JRnftkotrritt.) Unsere Musikkapelle wurde Mittwoch den 21. d. M. von Sr. königlichen Hoheit, Herzog von B r a g o n z a. nach Schloß An« kenstein berufen, wo selbe concertierte .Herr Kapell-meisler L. Schachenhoser wurde durch seine königliche Höhest angesprochen und der »ollsten Znsriedenheit über die gebotenen Leistungen ver-sichert. la»Lrlrgtichriten.) In der am 2l. b. M stattgehabte» Sitzung deS Stadtschnlrathe« wurde auf Antrag des Oberlehrers. Herrn A. Stering, einstimmig der Beschluß gefaßt. eS sei au den hohen Landtag eine Petition zu richte», in der derselbe gebeten werde, die GehaltSregulierung im Sinne der Lehrerschaft unverzüglich i» Angriff zu nehmen, da die» nicht nur vom bumancn und rechtlichen Standpunkte au« richtig sei. fon-der» auch vom patriotischen. Ferner wurde be- mengen. Erstens wollte er e« mit den Thal» leuten nicht verderben und zweiten« war es höchste Zeit, dass die .Wälfchen" eine Verwarnung be-kämen. Sie wurden immer kecker in dem einsamen WirtShanse und die Stadtleute stetigen schon an, sich ferne zu halte». Sixt und .Hartl hatten eS sich mit ihrer Begleitung recht bequem gemacht an einem Tische in der Ecke, al« zwei Touristen hereinkamen, sich eine Weile umsahen im Raum und dann mit einem „Mit Verlaubni«" an demselben Tische Platz nahmen. Nachdem sie sich Wein bestellt hatten, setzten sie ein jedenfalls schon früher ge« führte« Gespräch fort. „Nein", sagte der eine, „was man so in sich bringen kann, wenn eS sich um eine Liebling«-speise handelt, das ist unglaublich. In Pilsen, wo ich im vergangenen Sommer arbeitete, da habe ich aus einen Sitz dreißig Zwetschkenknödel gegessen". „Zwetschkenknödel", sagte der zweite Tourist, „darüber steht nix auf. Wenn sie so frisch heraus-gebacken sind" — weiter kam er nicht mit seiner Rede. Mit seinen lange» Armen griff der Hartl hinüber über den Tisch und packte den er» schiockene» Mensche» mit festem Griff, trug ihn frei schwebend bi« zur Thüre und wirf ihn auf die Gasse. Hinter ihm folgte der Sixt mit dem zweiten. DaS war da» Signal. Ohne ein Wort zu äußern, packten die zwei Holzkuechte jeder einen Wälschen und trugen sie vor die Thüre. Dai.n begann der Großknecht feine Arbeit, der Schellen-kranz-Hanö sprang mitte» in die Tanzstube hinein nnd hell auslachend, raufte sich der Much mi« schaffen, der stadtgemeinde mitzutheilen, das« nach ämtllchem Befunde daS Mädchen schnlgebäude nicht geeignet 'ei, d.n' eS 'ich so idaptieren lasse, al» e» für die Unt. .»'cingiing de? sieben Classen nothwendig isti es wird also der Bau einer Mädchenschule zur TageSfrage. Der Energie un« fereS verdienstvolle» Herrn Bürgermeisters wird es auch gelinge», dieselbe zweckdienlich zu löse». Für da« Kasterjubiläum wurde an den beiden Schulen ein Kosteuanfivand von 481 fl. 58 kr. gemacht. (Ütusrunrc-Orrrin in prttan.) Die die«» jährige Jahresversammlung ftndet Mittwoch den 28. December 1898 im Hotel Osterberger (Clubzimmer) um 8 Uhr abends statt. TageSord-nung: 1. Verlesen der Verhandlungsschrift über die letzte Jahresversaminluug. 2. Bericht de« Vereins ObmanneS: a) über die Veränderung im Ausschüsse, b) über das Local- uitb stobt. Ferk-Museum und die MaseumSbibliothek. 3. Beschluß-sassung über die Vereinigung de« Lokal Museum «nit dem städtische» Ferk-Museum. 4. Thätigkeit«-bericht des SäckelwarteS, lWahl zweier Rech-»uiigSprüfer.) 5. Danksagung an die Förderer de» Museums und der Museums-Bibliothek. 6. Wünsche und Anträge der Mitglieder. (Sammermnstkabtnd öcs Musikvcreincs.) Der strebsame Lehrkörper unserer Musikschule, Herr Dir. Carl H ä n S g e n und Herr Lehrer Lud« wig S ch a ch e n h o i e r, im Vereine mit Fräu-leins Gysela Ojchgan und Alma F i l a s e r r o, dem Herrn Dr. A. Torggler »nd den Or-chestermitgliedern .Herren Erhardt Schwajda »nd Emil I 11 e sch i tz. veranstaltete» Montag de» 19. d. M. im saale der Musikschule einen Kammermusikobcnd, welcher sich sowohl in Bezug aus die Durchführung der VortragSordnung, al« dem zahlreichen Besuche unserer Musikfreunde, den vorangegangenen Aufführungen classisch r Werke wüidig anschloß Eröffnet wurde dieser Abend mit Schubert'S Fantasie Opus 103, F moll, für Clavier zu 4Händen.>wrgelrage.l von den HerrenDir. CHä » Sgen und Dr. A. T o r g g l e r. Diese« Werk, welches in vielen Theilen den Meister de« Liede» durchblicke» läßt, steigt in der gewaltigen Durchführung zu titanenhafter Größe empor, wonach daS tändelnde Motiv in voller Klarheit stet« wieder erscheint und gleich der ruhenden riesige» Steinarbeitern hemm; ein Glück, das« ihm einer der Holzknechte zu Hilse kain. Die Wälscheu waren erst starr vor Staunen und dachten sast nicht an eine Gegenwehr. Der erste Versuch einer solchen mißlang auch gründlich, denn die Pasfeirer hatten Stuh'beine abgeknickt und das ist eine gesürchtcte Waffe. Au« allen Fen,»ern sprang hinaus, was nicht hinausgeworfen wurde und i» einem Zeitraum von einer Viertel» stunde war der Platz gesäubert. Die zwei Touristen flüchteten auf der Straße der Stadt zu. waS sie nur laufen konnten und bald folgten ihnen die Wälschen. Sie hatten einen Angriff auf da« Hau» versucht, wurden aber bei einem Ausfall der Pasfeirer zurückgeschlagen. Am Brunnentrog stand der Michel und lachte aus vollem HalS: Ha. ha. ha! Zwei Löcher hab i im Kops und an Stich im Wadl! Ha. ha. ha!" Der Sixt suchte nach seiner Pfeife in der ganzen Stube herum und bemerkte erst nach längerer Zeit, dass er sie zwischen den Zähnen gehabt hatte während der ganzen Rauferei. Die zwei Holzkuechte hockten schon wieder ruhig hinter dem Tische und tranken. Der Großknecht band sich den zerrissenen Hosenträger mit einem Spagat zusammen und der Schelle»kra»z>Han» beruhigte die Frauen-zimmer in der Küche. Der Hartl aber stand niitten in der Stube, stopfte seine Pfeife und sagt-: „Na, solche grausliche Sachen, Knödel mit Zwetschben, sell lassen mir nachher nit anstemmen im Land bei in« herinnen. A Speckknödel ist a gute Gottesgab. Sell ist die richtige Kost für a deutsche« Gmüath!" See abschl-eßt. Auffassung und Wiedergabe war tiue fel»r anerkeuneiiöwertc und lebhafter Beifall wurde den Borlragendcn gezollt. Herr Ludwig S ch a ch e » l> o f e r brillirte mit zwei Vit-lin-stücken vv» Henry Vieuxtempd. Airs variee D-dur und Aug. Wlhelmy'S Romanze, von welche» wir. unter Atterkennnng der tadellosen Wiedergab« durch den Concertanten. dem letzteren Werke, seines musikalische» Wertes wegen in de« Nahmen eine« KammermusikabendS pustend, den Vorzug gebe». Drei Lieder eines junge» Tondichters, des Musikdireetor» E. Rorich. Weimar, brachte Frl. Gysela Oschgan sehr vortheilhaft zum Bor-trage. Der liesernste Charaklet des ersten Liedes „Auf geheime» WaldeSpfaden" Op. 23, deS leb-tasten zweiten Liedes „Racl, Jahre»". Op 2l und des drille» „FrühlingSlied", Op. 23, gleich einem lustigen, libcimiithigen Junge», sind Perlen der neueste» Liederliteratur. Rohrig'S Lieder tragen da» Merkvial des wahre» inneren El»-pfinden« an sich «nd sind irei von jeder Ver-künstelung. Ei» munteres Werk. L. Nieode's Walzer Capricen. Op. 10, für Clavier zn vier Händen, wurde durch die Herren Dir. HäNögen und Dr. T o r g g l e r äußerst schwungvoll vor-getragen. Den Schluß bildete das 2. Clavier-Quintett. Op >45,. A-moll vo» Fr. Lach »er. auSgesührt von: Clavier Herr Dir. Hänsge «, erste Biolinc Herr L. Echacheuhose?, zweite Violine Herr Schivajda. Biola Herr Jlle-s ch i tz. Cello: Fräulein Alma F i l a s e r r o. Wir wolln annehmen, dass Franz Lachner bei so manche» Mnsikliebhaber nur zum Theile au« seine» gcisligen Schöpfungen bekannt ist. und halten es für nöthig. aus dessen Biographie da« Wesentlichste anzuführen. Franz Lachner wurde am 2. April 1804 zu Rain in Oberbaiern ge-boren und erhielt vo» seinem Bater. der Organist war. den ersten inusikalische» Unterricht. Neben seine» Gymnasialstudien lernte er die Kompositionslehre; seine Lehrer waren Franz Schubert, Sechter, Stadler uud der gewaltige Beethoven. Nach vollendeter Ausbilduug bekleidete er 1826 die Stelle eines CapellmeisterS am ÄärntnerthortlMter (Hofoper) in Wien. 1834 die gleiche Stelle in Mannheim, worauf er aus Au-laß seiner ..Sinfonia passionata", die 1835 in Wien den großen Prei« errang. 1836 al» Hof. capellmeister nach München berufen ward und 1852 zum Gcneralmusitpirtttor ernannt wurde. Über die preisgekrönte Symphonie Fr. Lachner'S schreibt Robert Schumann: «Der Crfolg jener PreiSanfgab? ist bekannt und erzählt ma» sich auch, der dnmals Gekrönte habe, schon ehe er seine Symphonie begonnen, den Preis so gnt wie in der Tasche gehadt, (heimlich glaubt eS jeder Concurrent), so müssen wir doch bekenne», dass Sachner de» Preis verdiente." — Das hier vor-getragene 2. Clavier Quintett, von welchen der zweite Satz „Adagio non troppo" unstreitig obenan steht, wurde in befriedigender Weise zu Ge-hör gebracht; geradezu Muster hast der zweite Satz. Die Übernahme der Gesa »^stellen durch dic einzelnen Instrumente verdient die lobendste An-erkennung. Herr Dir. H ä n S g e n (Clavier) >var wie immer Meister uud verdient auch das vollste Lob für die Sorge um daö Ensemble. Alle Mitwir-keudc» habe» mit vollem Ernste für die Bewältigung ihrer Aufgabe gewirkt und mit der vor-ziiglichen Durchführung des Werkes eines deut-scheu Meister« den ausmerksam lauschenden Zu-Hörern eine groß-' Freude bereitet. Soli. (Vom Gaswerke.) Das neue städtisch« GaS-werk ist am vergangenen Dienstag in Betrieb ge-fetzt worden uud bereit« am Mittwoch Abend konnte man die Straßen der Stadl zum ersten Male vom hellen Scheine der Gasbeleuchtung be-strahlt sehen. DaS Werk repräsentirt sich als eine den hiesigen Verljältuissen durchaus entsprechende Anlage, auf die wir Pettauer i» mehr alS einer Hinsicht stolz sein können, ist eS doch die erste städtische Anlage Europas. in welchem Wasserga« noch dem neuen Strache'schen System prvduciert wird. Und die Vortheile diese« Gase« sind solche, dass wir bald in den verschiedene» Gegenden — 4 — unserer Monarchie Nachahmer finden iverden. Auf der riiten Seite wesentlich geringere HerstelluiigS-kosten, auf der andere» Seite größere Leuchtkraft als beim SteinkohlengaS. das sind die hervor-rasendsten Eigenschaften des Aassergase«. Dic Leistungsfähigkeit des hiesige» Werkes ist eine sehr gute, sie beträgt 80 Cubikmeter pro Stunde nnd kann bei forcierter Thätigkeit bis auf 100 Cubikmeter gesteigert werde». Die Füllung der beiden Gasbehälter, welche einen Fassung«-räum vo» zusammen 400 Cubikmeter besitze» und den GaSbedars der gesammten Stadt für min-destenS 2 Tage decken, beansprucht deshalb nur eiu etwa sechsstündiges Gasen. Da die Au-schlösse an das Rohrnetz in durchaus befriedigender A»zahl erfolgt sind und durch die kombinierte Anlage dic Arbeitskräfte in der freien Zeit auch im Schlachtlxuise :c. verwendet werden können, dürfte die Rentabilität deS Werkes bereits l>e»te gesichert fein. über de» Forschritt der Arbeite» in de» letzten Tage» bringen wir nachstehende Chronik: DienS-tag de» 20. d. M. wurde daS Werk im Beisein de* Herrn Bürgermeisters Josef Ornig. deS Herrn Docenten Dr. Hugo St räche uud de« Herrn Josef K u r z. Mitibes der baiianSfiihrenden Firma Kurz, R i e t f ch e l & Henneberg in Wien, sowie deS den gesammten Bau leitenden Inge-nienrS Herrn E. T r e b i n. in verf»ch«weisen Betrieb gesetzt. DaS Resultat, sowie die folgende Prütung deS im Gänsen circa 7000 Meter langen Stadtrohrnetze« mittelst Lnftdruck war äußerst be-sriedigend und zengte von der gewissenhaftesten Bau Ausführung. Mittwoch den 21. wurde das Stadtrohrnetz sammt sämmtlichen AnbohrungS-Laternen-Anschlüsse» durch aufgespeicherten GaS-druck in beide» Behältern in energischer Weise entlüftet, daS Bacuum durch WassergaS ersetzt und wenige Stunde» später, abends, erstrahlte die Hauptstraße Pettau« im neuen — wir sagen es ehrlich und offen — im neuen, ungeahnt schöne», ruhigen, weißen WassergaS «Lichte? Donnerstag abends wnrden die Beleuchtung«-proben auf längere Tauer fortgesetzt und auch probeweise eine HauSiustallatio», nämlich das städtische Bau-Bureau am Hauptplatze, mit di-verse» Beleuchtungskörper» von 25. 50 und 100 Kerzenlicht Stärke it geradezu prächtigem Effekte praktisch erprobt. Wie wir höre», wird aleich nach den Weihn chlsfeiertagen mit der Fertigstellung, respektive mit der Monticrnng der Körper aller BeleuchtungS-Einrichtnnqen in den öffentlichen Loealen, den beiden Kirchen sowie in den Geschäftsräumen und Wohnhäusern begonnen werden, so dass zn dem am 7. Jänner 1899 festgesetzten Eröffnungstage (zu welchem viele her-vorragende Fachmänner und J-itereffenten al« Gäste erwartet werde») da« gesammte WassergaS-werk sammt allen HauSeinlcitungen im vollen Be-triebe stehe» wird. (Theatrroachrichk.) Heute Sonntag den 25. December geht als WohlthätigkeitSvorstellung die bereits angekündigte Bolksstücknovität „Gl ücks-narren" von C. Costa in Scene; wir machen nochmals das Publicum auf diese« ausgezeichnete Stück aufmerksam. — Montag den 26. December wird die lustige Posse „Mädel ohne G e l d" gegeben. An beiden Abenden werden verschiedene Lieder und Couplets gesungen. — Montag Nacki-mittag findet überdies noch eine Kindervorstellung statt und zwar wird die komische Kindercomddie „Der gestiefelte Kater" gegeben; die Kleinen werden sich >vohl sehr gnt unterhalten. — Dienstag den 27. December bringt die Direction Karlweis ausgezeichnete« BolkSstück „Das grobe He md" auf vielseitige« Verlangen zur Aufführung. — Donnerstag den 29 December findet die Erstaufführung von dem reizenden Lust-piele „Renaissance" statt; Dir Gärtner hat weder Kosten noch Mühe gescheut, um diese Novität aufführen zu können. E« ist »un Sache de« Publicum«, diese Borstellung zahlreichst zu besuchen, damit e« Dir. Gärtner nicht über-hanpt unmöglich wird, derartig theuere Novitäten aufzuführen. — Sonnlag den 1. Jaiincr 1899 kommt Leon's ueue,ies Voiksstück „Die lieben Kinder" zur Aufführung: Leon hat bereits mit seinen „Gebildete Menschen" einen durchschlagenden Erfolg errungen, umsogrößec war derselbe. alS „Die lieben Hin-der" zum erste» Male am Raimuiidtheater auf-geführt wurde. Seither wird diese Novität über' all gegebeu, ebenfalls im Repertoire. Möge der Besuch i» dieser N o v i l ä t e u w o ch e ein derartiger sein, dass die Direction doch auf ihre Kosten kommt. (/turrbmitschift irr freiwilligen /«Kilo ehr.) Für die lausende Woche hält der l. Zug und die l. Rotte Feuerbereitschast. — Zug«-sichrer Lorentschitsch, Rottführer Martschitsch uud 8 Mann. Feuermeldungeu sind auf der Central-statio» i» der Sicherheilswachslube im Rathhause zu inachen. Vermischte Nachrichten. (SüulUichc Erzeugung echter Perlen.) Die Perle ist bekanntlich als lkrankheilSprodukt. al« eine durch abnorme» Anreiz am Körper der Muschel entstandene Bildung auszufassen. Welche Ursachen diesen Anreiz hervorbringen, ist immer noch nicht k'ar festgestellt. Eiu französischer Phy-siker Mr. Morsant hat nun, wie wir der dieS-bezügliche Mittheilung des technischen Bureau I. Fischer in Wie» entnehmen, den Versuch ge-macht, diese» Anreiz künstlich zu erzeugen und auf diese Weise Perle» in den gewählten Muscheln zu erzeugen. Diese Versuche sind gelungen. Er stach mit einer seinen Stadel in den Perlmutter-Überzug der Innenseite und brachte eine minimale echte Perle in die so entstandene Öffnung ein. — Die« genügte, um au dieser Stelle eine schön kntwickelte Perle entstehe» zu lassen, welche sich leicht abbrechen ließ und an Glanz den auf >:or-malem Wege erzeugte» Perlen nicht nachsteht, nur die Art der Schichtung in welcher sich da» Perlmutter hier anlegt und zur per Isörmige» Masse a»«biloet, ist eine andere, vo» der Schichtung der »ormalen Perle abweichende. — (Deutscher Schulverein.) I» der Ausschuß-sitzung am 14. December wurde der Ortsgruppe BoitSberg für den Ertrag eine« Fotografien-Verkaufes, der Ortsgruppe Gratwein für das Ergebnis des Gründungsfestes, ferner der Stadtgemeinde Tachau. Ivr Marktgemeiude Gonobitz. dem BezirkS-AuSschusse in Tachau, dem Lese-und UnterhaltungSvereiue in Gonobitz, Herrn Carl Wittgenttiu in Wien, dem LandeSoervand Württemberg deS allgem. deutschen Schulfrei,,eS uud dem Sparverenie „Miesa" in Tachau für Spenden und endlich der Kegelgesellschast in Wnnpajsing für eine» gründende» Beitrag der geziemende D».nk a»»gesprochen. Hierauf wurde der Dank der gewerblichen Fortbildungsschule in Kolleschowitz, für eine Subvention und der BolkS-bücherei in Maierle für eine Bücherspende znr Kenntni« genommen. Nach Bewilligung von Subventionen für dic Kiudergärte» in Josefstadt, Ober-Dubcnetz und Schurz wurde» für die Schule in Zebreh ein Beitrag zur Ergänzung der Schüler-bibliothek. für dic Schulen in DeSlaven und Reckerbcrg Lehrmittel und für die Schule» in Niedermäht. Julienhaim, Rann. Süssenberg und Stückau sowie für den Kindergarten >n Cilli kleine Unterstützungen bewilligt uud schließlich Angelegenheiten der BereinSschulen in Jablowitz, Pilsen, EisenberlZ. Lichtenwald «nd Sauerbrnun. sowie der VereiiiSkindcrgärtcn berathen und der Erledigung zugeführt. Da der Vereinsschiilkalender pro 1899 vollständig vergriffen ist und noch bei der BereinSkanzlei zahlreiche Bestellungen vorliege», werden jene Ortsgruppen, welche noch Kalender haben, deren Berkaus noch nicht sicher-gestellt ist, gebeten, diese unverweilt an die Verein«» kauzlei zurückzusenden, damit wenigstens die drin-gendsten und bereits vorausbezahlten Bestellungen noch ausgeführt werden können. An Spenden sind dem Vereine zugekommen: Ortsgruppe Arnold-stein fl. 12.58, Ortsgruppe Zwickau fl. 24.70, Ortsgruppe Tlbogen ff. 6.—, Ortsgruppe Hang«. — 5 — dorf st- 3L7. Ortsgruppe Bennijch fl. 2.6V. Ortsgruppe Teichstadt fl. 2.27, Ortsgruppe Zuck' mantel in Schlesien fl. 4.50, Ortsgruppe Hart-manitz fl. 10.60, Ortsgruppe Billach fl. 5>.50. Ortsgruppe Unterdrauburg fl. 10.61. Ortsgruppe Nestersitz fl. 15.38 Tem Wunsche verschiedener OltSgruppen williahreud. hat die GerelnSleituiig beschlossen, künstlerisch ausgestattete Südmark-Tanzordnuugen auszugeben. Die OrtS-gruppenleituiigen werde» jetzt schon daraus aufmerksam gemacht, damit sie seinerzeit ihren Be-darf an Tanzordnungen durch die von dem Bereine Südmark ausgegebenen decke». (fahrn»).) Bei dir k k. Finanz Bezirks-Direction zu Marburg ist eineAmtSdienerstelle zu besetzen, mit welcher ein Gehalt von 300 fl. eine Aktivitätszulage vo» 75 fl. nnd freie Amts kleidung verbunden ist. Gesuche sind unter Nach-Weisung der bisherige:, Bcm>e»duttg, einer kräftigen Gesundheit, einer >,»ten Handschrift, sowie der Sprachenkeuntnissc bis 1. Februar 1899 bei dem Borstande der k. k. Finauz-Bezirkö-Direction einzubringen. Anspruclivbcrechtigte Unteroffiziere deS stehenden HecrcS, der KriegSmariene. der Landwehr »nd Gendarnieric haben sich bei ihrer Bewerbung »ach dem Gesetze vom 19. April 1872 R. G. Bl. Nr. 60 z>: bcuihmen. ipojttarif für Äalaloae. preisblällcr uud äholiche vrnatschriflea.) Die Handels- und Ge-werbekammer in Graz theilt mit. dass da» k. k. Handelsministerium mit Erlaß vom 30. No> vember 1898, Z. 69920 eine für die östreichische Geschäftswelt gewiß höchst interessante Verfügung vom Jahre 1896 in Erinnerung bringt, ivelche einem vielseilS zu Klagen Veranlassung gegebenen Umstände, dass der Zeit»»gStarif für periodische Publicationen der Geschästsivelt, wie Kataloge. P^eiöblätter uud ähnliche Druckschriften, wohl in Ungar», nicht aber in Osterreich existiere nnd dass infolge dessen dic Geschäftsleute gezwungen seien, derlei Publicationen in Ungarn in Druck legen, beziehungsweise von Ungarn aus nach Osterreich versenden zu lasse», abbringt. Laut Haudelsministerial-Erlaß vom 31. Oktober 1896, Z, 69920 wnrde alle« k. k. Posl- und Tele araphen-Directionen aufgetragen, das» die für die Berseudung inländiscl)er Zeitungen und Zeit-schriften innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie geltenden Bestimmungen auch aus die von den Äeschästsunternehmnngen sBuchhändlern. Industrielle». Kaufleuten, Fabrikanten, Gewerbetreibenden ,c) ini Interesse ihrcS Geschäftes nnd ganzer Geschäfts.',ruppeu zur Ausgabe uud größten-theils ohne Präuumeration gratis zur Berseudung gelangenden gedruckte» ÜLaren-PreiscourautS. Ka-taloge u. dgl. unter der BorauSjetzuug analog in Anwendung gebracht werden, wenn diese Druck' fachen a) tu regelmäßigen Zeiträumen erscheinen und zur Post zur Ausgabe gebracht werden und d) das Gepräge einer periodischen Druckschrift haben (entsprechende Bezeichnung. Angabc der ErschcinnngStermine ic.) ES unterliegt daher keinem Anstaube, in Hinkunft Ansuchen um Ge-stattung deS ZeitungSfnincomarkenbezugeS für die in Rede stehenden Druckveröffentlichungen wieder im aufrechten Sinne zu erledigen. Die für die Abtragung von Zeitungen an Abonnenten im Gtadtpostverkehre normierte ZustellungSgebühr von kr. gilt für derlei Sendungen jedoch ulcht und unterliegen dieselben auch im Localverkehre der bezüglichen im § 13 der Zeitung« Justruc-tion ex 1882 normierten und durch ZeitungS-francomarken zu eutrichteuden Portotaxe. (Slkttnnarkischcr Fischercivercia.) In der letzte» AuSschußsitzung deS steierm. FischereivereineS wurde» die Verhandlungen zum Zwecke der Gründung einer Fischzuchtaustalt fortgesetzt. Ferner wurde der Beschluß gefaßt, mit der Bitte an daS hohe k. k. Ackerbau Ministerium heranzu-treten, dasselbe möge verfügen, das« in Hinkunft bei allen die Bewirtschaftung der Gewässer auch nur indirect berührenden Fragen, welche bei den ein-zelnen Landesstellen zur Behandlung gelangen, vor der Entscheidung ein fachmännisches Gutachten vom steierm. Fischereiverein einzuholen sei. Rück-sichtlich der Verkeilung der vo» Seite d^S Herrn G Frei Herrn von Washington zu Schenkung»-zwecken bestimmten 2000 Stück Salmen-Jnng-fische» wurde der Beschluß gesaßt, diese Jung-fische zur Besetzung einiger Gewässer in Mittel-und Untersteiermark zu verwenden. Allsälliae Zu> schriften mögen nach Äraz. Grabenstraße Nr. 5. II. Stock an Herrn Obereinehmer B. M ö r t 1 gerichtet werden. Theater. Mit dem am vorigen SamStag zur Erst» aufführnng gebrachten neuen Lustspiele „Jugend-freunde" von Ludwig Fulda that die Direction einen glücklichen Griff. Die Besetzung der Rolle« war den Behältnissen entsprechend. Fräulein Bella« ^Dora Lenz) gab das selbständige, auf sich allein angewiesene moderne Mädchen, ein nothwendiges Produci unserer socialen Ver-Hältnisse, mit naturgetreuer Wahrheit, ohne in den schwer zu vermeidenden Fehler zu falle», warme HerzenStönc echter Weiblichkeit gänzlich missen ',» lassen. Herrn K a m m a u f (Dr. MartenS) wurde hindurch das gelungene Zusammenspiel wesentlich erleichtert. Das im Innersten seines Herzens auf-keimend« Erwachen der Liebe zu Dora Lenz war nicht ganz glücklich zum Ausdruck gebracht. Frl. F i f ch e r al» Amalie Sieben änßerte entsprechend die eisige, jedes wärmere Gefühl verleugnende Formenstreiige, nur war deren Sprache wiederholt überlastet und darum stellenweise nicht leicht verständlich. Weniger gut brachte Herr W u g-g a » i g (Winkler) den idealisierendem Mustkschrift-steller zum Ausdrucke. Wir misten noch immer die nothwendige Freiheit und Ungezwungenheit feiner Bewegungen, welcher fühlbare Mangel durch richtig betonte» und klares Sprechen theil-weise gutgenmcht wird. Die ungenierte, flotte Wienerin Toni Leitenberger fand in Fräulein H o f h e r r eine naturgetreue, wenn auch stellenweise stark übertreibende Darstellerin, der die unerschütterliche Ruhe deS MalerS Hagedorn (Direktor Gärtner) ein beruhigendes Gegen» gewich» bot. Lisbcth Gerlag. gegeben von Frl. W e s s e l y gefiel in Spiel und Sprache recht gut; ihr Nervenansall im 3. Acte entbehrte nicht der leidenschaftlichen Natürlichkeit, desgleichen nicht die etwa» urwüchsige Verzweiflung deS „Techniker»" Scholz. (Herr Iahn), dcr in seinem Gebahren und seiner MaSke überhaupt dem Begriff eine« akademischen Technikers nicht vollkommen gerecht zu werden vermochte. Die Musik erfreute un« durch altbekannte Melodien. Das Lustspiel gefiel über» auS gnt. nur wurde der Applaus au» nahe-liegenden Gründen nicht allseits offen zum Aus-drucke gebracht. Am Dienstag gieng da« uns vom Borjahre her »och in bester Erinnerung stehende Lustspiel „Comtesse G u ck e r l" vor gut besuchtem Hause in Scene. Frl. B e 11 a ii als Trägerin der Hauptrolle that ihr Mög ichste». doch kam der vorjährigen Darstellerin Frl. W ü r t e n b e r g die äußere Erscheinung mehr zustatten. Frl. W e s s e l y gefiel sich ausnahmsweise gleich vom Beginne an in einer etwas zu schwärmerischen Auffassung ihrer Rolle als ..Eilli von Mittcr» steig", welche hiedurch ein wenig an Natürlichkeit einbüßte. A» Frl. Werner müssen wir die Kleidung entschiedenst tadeln, die keineswegs der einer Kammerjungfer entsprach. Direction und Regie werden dieser Vorliebe für wenig Stoff wirksam entgegentreten müssen. Herr Born-städt stellte zufrieden, desgleichen die Herren I a li n uud W » gganig. Textkitrzungen sind zwar zulässig, doch darf darunter nicht die Verständlichkeit des Stückes leiden. Herr Born-städt blieb dem Publicum entschieden die Er-klärnng schuldig, waS da« Papier in seinen Händen in der letzten Scene deS Schlußactes zu bedeuten habe. Man darf der Phantasie nicht zn-viel znmuthen. Da» i'it längerer Zeit angekündigte Lust-spiel „Die kleine Mama" erzielte bei der Ailfführung am DonnerStag einen vollen Erfolg, dessen Hauptverdienst Frl. Bellau alS Trä^ gerin der Titelrolle und Herrn K a m m a u f als „Musiker Brück" gebührt. Erstere dürfte eine Glanzrolle geschaffen haben, in welcher ihr reich' lich Gelegenheit geboten ist. den jähen Wechsel der verschiedensten Affecte naturgetreu zum Aus« drucke zu bringen. Ihr diSereteö Spiel ließ die Lösung als Überraschung empfinden. Herr Ka in m-a u f hatte kaum das richtige Maß der nervösen Unruhe dcS Künstler» getroffen. Die übrigen Darsteller befriedigten. Frl. Hosherr bekam Gelegenheit, ihre Berw-'ndbarkeit i» der nicht un-schwierigen Rolle de* BanernmädchenS La Miotte zu zeigen Der Besuch war. wie zumeist, sehr schwach. lt. 3. Eingesendet. Der Mäuuer-Gesang-Berein wird, der freund-licheii Einladung de» geehrten Vereines .Deutsche» Heim" gerne entsprechend, sich an der am 31. De-cember im „Deutschen Heim" stattfindenden Aylvesterfeier sanglich beteiligen und ladet auf diesem Wege seine P. T. «»terstützeudeii Mit glieder zum zahlreiche» Erscheinen ein. Ratteutod (/elik Ämmisch, Drlihsch» ist da« beste Mittel, um Ratte« und Mäuse schnell und sicher zu vertilge». Unschädlich fiir Mensche» und HauSthiere. Zu habe» in Packeten ä 30 und 60 kr. bei Apotheker Hans Molitor. Wer eine gute und verlfisxlicbe staunend billige __ UHR kaufen will, verlnnge meinen illu-* JH strierten Pieiscourant von Uhrea, Ketten. Goldwaren und China-Silber gratis und fraoeo. Auszug aus dem Preiscourante; Prima-Uhr wie oben............sl.HO. 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December 1898 um 3 Uhr Nachmittag im Sitzungssaale der Pettauer Sparcasse statt. Das Präsidium ladet die P. T. Mitglieder zur zahlreichen Betheiligung ein. Brennholz-Verkauf. Trockenen, schönes Buchenscheit- mit 12 fl. pr. Meter-Klafter, Eichenscheitholz mit llfl. per Meter-Klafter, loco Pettau, ins Haus gestellt, stets vorrüthig. Anfragen und Bestellungen nimmt entgegen das Forstamt Thurnisch, Post Pettau. S. Friedrich in Pettau kauft prima Hasenfelle 20 Kreuzep per Stück. Männer-Ortsgruppe Pettau des Vereines „SÜdmark.'- Die geehrten Mitglieder werden hieniit verständigt, dass sie von Seite des geehrten Vereines „Deutsches Heim" zu der am 31. Deoeraber 1898 im deutschen Helm stattfindenden Sylvester-Feier geladen sind and ersocht zahlreich zu erscheinen Heil I die Ortsgruppenleitung. Sofort zu vermiethen: I Klavier und zu kaufen gesucht: 1 Klavierkiste. 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Spricht dann da« Vaterherz für mich, dann ver-gesse ich freubig alles, was ich erbuldet habe unb will mich be-glückt in bie Anne beö Vaters werfen." Renimer hatte ihm recht gebe» muffe» unb versprochen, ihn auf seiner Heimreise zu begleiten. „ES ist besser, ich bin bei Dir, mein Sohn," waren seine Worte gewesen, „beim ist ber Vater unversöhnlich. so trifft Dich ber Schlag weniger schwer, wenn Freunde in Deiner Nähe sind, als wenn Du allein bist." Schließlich hatte mau sich dahin geeinigt, daß auch ttlara die Reise zur Thalmühle mitmachen sollte, nm eventuell den Eltern als Braut vorgestellt zu werden. ch ch Es war heiliger Abend. Laugsani bewegte sich ein eleganter, mit zwei Pferden bespannter Landauer durch den stillen Crt, dessen Straße» mir vom Mondlicht erhellt wurde». Die Pferde keuchten und pusteten unaufhörlich und schienen manchmal in dem sußhohen Schnee stecke» zu bleiben. Aber immer feuerte der Kutscher die Tiere wieder an uud wen» Worte nicht mehr halse», gebrauchte er die Peitsche. .Noch zweihundert Schritte. Jean," rief ein Insasse des Wagens jetzt dem Rosselenker zu, ..dann hallen Sie." Der Mann, der diese Weisung gab. machte den Eindruck eine» hinfälligen Greifes. Ein langer, grauer Bart umrahmte das hagere Gesicht nnd spärliche Haare hingen nachlässig nm »opf nnd Schultern. Die dicke Kapuze war bis zn den Augenbrauen in die Stirne gezogen, so daß man nur die Nase und die lebhaft funkelnden Augen sah, Ei» langer, abgetragener Reisemantel, der bis auf die Stiefel herabfiel nnd ein dicker Knotenstvck vervoll-ständigte» den Anzug, Dem Alten gegenüber saß ei» stattlicher, i» Pelz gehüllter Herr mit granmeliertem Vvllbart. Er trug eine goldene Brille und machte ei» überaus zufriedenes Gesicht, Neben ihm hatte eine verschleierte Dame Plav genommen, deren Aenßeres gleichfalls die Person aus feinen Kreisen erkennen ließ. Auch sie trug einen eleganten Pelzmantel: ei» zierliches Barett au« Marderfell faß keck auf dem kleinen Köpfchen und die weiße» Hände steckte» sorgsam i» einem gleichwertige» Muff. „Dein Kostüm ist geradezu köstlich, Herbert." lachte die Dame, „ich möchte den sehen, der dich darin erkennt." „Ja, mein Kind," erwiderte der Herr mit der Brille, in dem der Leser bereits Professor Renimer erkannt haben wird, „es kann nicht besser sein.' „So was lernt man aus den jtünstlersesten." lachte der graue Alte. „Den Maler Eerelli oder den einzigen Sohn des Thal« müllers soll man freilich in mir auch nicht erkenne».' „Spiele nur deine Rolle gut, mein Schatz," mahnte Elara, „und halte ruhiges Blut. Bedenke, daß wir die weite Reise machte», um den Eltern versöhnend die Hand z» reiche». E« würde mich tief schmerzen, wenn wir im Unfriede» wieder ziehen müßten.' „Hoffe nicht zu viel, mein Herz. Der Vatei ist ei» harter Kopf und es wäre leicht möglich, daß der Sohn die Thüre ver-schlösse» findet. — Wie da« Herz pocht.' fuhr er nach einer kleine» Pause fort. „Die Nähe de« Vaterhauses, der Ldem der treuen Mutter, der mich nun fast berührt, sie bewegen die Seele doch mehr als man glaubt.' Er blickte zum Wage» hinaus und klopfte da»» gegen die Scheibe. „Halten, Jean,' befahl er. 3» einer Viertelstunde w -+ 2< iG , sich .'ii'isleii, ob Sie hin ausspauue», oder üb wir bis zur nächste» Stadt z»rückfahrru." Er reichte dem Pro-sessordieHaiid. drückte eine» Stuf; mir die Stir» seiner Brant \ f V v* der schwacher Stimme «iid hob de» Ltops ei» wenig empor. „Ich soll euch Grüße zum heilige» Abend bringen." „Von wem?" „Von eurem Sohne." „Bon Herbert?" rief die Müllerin imidifl. „Vo» ihmflaun es hohl zurück. Ein Hnstenanfall gebot de». Alte», der vor jtiilte mit den Zähnen klapperte, Schweigen. „Tretet ein, Alter, »nd wär«lt Euch," sprach der Thalmiiller freundlich, „nnd dann erzählt nns ausführlich, was Ihr von »leine», jtiude wißt." Der Fremde humpelte langsam in die Stube, stellte sich dicht an den Lsen nnd blickte neugierig nm sich. „Wollt Ihr einen Punsch trinken?" fragte Solten, „das wärmt und belebt." „Ich danke." ..Wo fallt Ihr das Gespräch. .In München. »'ein Wind?" mischte sich Frau Susanne in und sprang dann in den Schnee hin-an». „Gott mit Dir!" rief das junge Mädchen ihn« »ach. — Die Räder der Thalmühle staube» bereits seit mehrere» Stunden still und ihr Besitzer lehnte in seinem gewohnten bequemen Lehn-stuhl am warmen Ofen. „Ein rechtes Weihnachtswetter. Mutter," sagte Wilhelm ... , Sollen. und nahm ans feiner silbernen «chnnpstabakdoie eine ordentliche Prise. „So lob' ichs mir. Leichter Frost, bann fußhoher Schnee »nd schone steüchelle Nächte, das ist echtes Wiuterwetter. Mau fühlt sich vrdeullsch behaglich in seiner warmen Stube. Nur kein Sudelwetter zu Weihnachten, das verdirbt dem Menschen die Ehristsreude und die Hoffnungen für das neue Jahr." „Du host recht," klang es zurück. Bist ' immer mich nicht fertig?" fragte der Thalmiiller nach einer Pfli.j"' „Ich glaube, ich mnß dir noch helfe«." „Schaden t< s nicht, Wilhelm. Früher hast du mir ja auch immer geholfen nnd Heuer habe ich wirklich wieder einen fo großen Baum wie zn jener ^eit, als. . . ." „Wein schon. wein schon," nuterbrach sie der Gatte. Fange doch nicht immer am heiligen Abend davon an, es ist ja doch nicht zn ändern." „Ja, ja, aber am heilige» Abeud fallen einem allemal zuerst die Minder ein," erwiderte Frau Susanne mit einem Seufzer. „Weih, nachten ist das Fest der glückliche» I»ge»d. oh»e ttinder ist ei» echtes »nd rechtes Ehristsest gar nicht denkbar. Ich wollte mich heute noch einmal in frühere Zeiten zuriickträumen und habe darum eine stattliche Tanne für »ns beiden einsamen Menschen angeschafft. Der Thalmiiller blies dichte Rauchwolken vor sich hin, wie er das stets zu thun pflegte, wenn ihn etwas sehr bewegte. Dabei waren feine Hände in gescMtiger Thätigkeit, die mächtige Tarnte herauszuputzen. „Vereint geht besser. Mutter, meinst T» nicht auch?" fragte er uach einer Weile nnd trat einen Schritt zurück, um fei» Werk zn bewundern. „Freilich. freilich." bestätigte die Gefragte. „Vereinte Strafte machen stark, das solltet ihr Männer doch immer be-denke». Sieh', Wilhelm . . " „Fängst Du schon wieder an," polterte Solten. „Ich ivill nichts mehr davon hören, sonst . . ." Er unter brach seine Rede nnd horchte ans. „Ich meine, ich hätte jemand gehört," sagte er. „Richtig, jetzt pol-tat uud stöhnt wieder etwas im Hansflnr. Nimm die Lampe. Susanne, damit wir nachsehe», was es giebt." Der Thalmiiller rif; dir Stnbenthiir so weit ans. daß dao Licht der Lampe de» Vorplatz matt erhellte »ud schaute hinaus. Da stand eine gebückte a»Sge zehrte Gestalt mit einem mächtigen itriirfftorf, die der uliiuachc Lichtschein noch ärmlicher erscheinen ließ, als •ir in Wirklichkeit war. Wilhelm Solten trat über .nicht vor. „Was sncht Ihr. Alter?" redete er de» Fremden an. „Wollt Ihr ein Alm.isen?" ..Nein, Herr," erwiderte der (ttrauliart mit zittern- en id im Ich innstte ohnehin in diese Gegend nnd da bat er mich, euch Grüne zu bringen. Der heilige Abend, sagte er, erinnert mich stets an die Eltern nnd das lklteruh •<*. Es > -nen glückliche Zeiten, dir ich in der Thalmühle verlel sie nie mehr znrück. Daheim sitzen Vater nnd Mutti' •ins verlassen nnd ich liege hier in der großen St«*** nnd ömriji „Verschmachte?" fragte dic Müllerin 'irzt. „Ist Herbert nicht wohl?" „Wohl." erwiderte der Alte, „hm, wie mau nimmt. Gesund , ist Ihr Sohn schon, aber es geht ihm schlecht. Er hat kaum trockenes Vrot. Er — hat geglaubt — ein großer Maler — zn werden," keuchte der Fremde stoßweise, „aber er — scheint- seine Kraft -über schätzt z» haben. Zur Ansstellnng — hat inail sei» Bild — nicht einmal — zugelassen uud das - Hai ihn — bis in die Seele getroffen. Seine Schaffenskrast - ist gelähmt." „Weshalb kommt er denn nicht nach Hans," jammerte dir Mutter, „damit ich ihn pflegen «nd seine wnnde Seele wieder ans richten kann ? Der arme, arme Junge, was wird er leiden müssen," schluchzte die Müllerin. Der Granbart hnstete wieder sehr stark. „Er sagte mir. er dürfe nicht kommen." entgegnete er dann leise, „der Vater habe ihn verstoßen." „Unsinn," rief der Thalmiiller, „das ist mir nicht eingefallen." ..Der Vater," hub der Alte vo» neuem an, „würde ihn viel leicht — anfttehmen. wenn er -- ivenn er — als berühmte. Manu zu ihm komme: dem halb vrrhuugerteu Künstler da gegen - verschließt er — die Thüre." „Mann, das habt Ihr doch wohl nicht geglaubt?" fuhr der Müller entrüstet ans. „Wenn Ihr je gespürt habt, wie einem Vaterherzen zn Mute ist. dann müßt Ihr wissen, daß es nie sein eigeu Aleisch uud Blut ver« leugne» oder verlasse» kau». Herbert ist n»d bleibt im- mer mein Der tfiifel tPcfrticriuifj. Crifllitnl-.MliiftioiUnt i»im C. "'Urlnrtj. + '207 4— 2ol)ii und wenn es ihm schlecht geht, da»» füll er erst recht der ihm im Elend die Hand bietet, er muh wisse», da» wir ifj« "hen, das; er mich einen Vater hat. Nicht wahr, Mutter, Bar« mit offenen Armen empfangen und das glaubt er nur, wen» irii •areit sind wir nicht!" sagte der Müller, sich zur Mutter wendend, klimme. Margen friih mit dem ersten Zug reise ich; ich bringe > I C du fröhliche Weihnachten!! S>uch einem Crißimrfslrmaitir lu»n P.1» l i n e S o li H.1i ii 11 er. Frau «»saune schlnchue laut, als sie fagie: .Ich gehe «ach | ihn mit uud dauu wvlleu wir Weihnachten feiern wie in friiheren München »nd hole ihn. Wilhelm, mit mir kvmint er schon." glücklichen Zeiten." ..Nein, ich gehe," protestierte der Müller. »Ich »i»ü e» sei», .Vater! Ist es möglich?" klang es mit einem Freudenschrei 208 +- vom Ofen her. .Bater. Dlt hättest Deine» Sohn noch lieb, ihn immer lieb gehabt?" Der gebn'chliche Alte hatte Bart »nd Ka-WjC mi, einem Ruck vom Kopse gerissen nnd Herbert stand da in voller Jugend- nnd Manneskraft. Der Thalmiiller schien einen Angenblick versteinert zn sein, da»» aber breitete er die Arme ans und zog sein Kind an dic Brust .Serbert, mein Junge." schlnchzte der starke Mann, .das nenne ich eine Neberraschnng! Und gesund nnd mnnter bist Dn auch, nicht halb verhungert?" Er betrachtete sein Kind von allen 3citcit »»d schloß es da»» von neuem i» die Arme. Ueber der Mutter Wange» rollte» die Thränen »nanshaltsam herab, aber ti waren Thränen der Frende und deS wiedergefun. de»en Mnttergliickes. .Mütterchen. herzliebes Mütterchen." schmei-chclte der junge Maler nnd ninnng der Mntter Nacken, .wie ich mich freue, da» ich Dich wieder habe, das Herz will fast zerspringe» vor Glück." Es war ein rührendes, ergreifendes Bild — diese Versöhnung zwischen Bater nnd Sohn. Al» sich die Gemüter ein wenig beruhigt hatten, erzählte Ler-bert von seine» Erfolgen, seinem Lehrer, seiner Brant, seinen Plär en »nd Hoffnnngen nnd der Thalmiiller las ihm schier die Worte von den Lippen ab. Seine Augen glänzte» in freudigem Stolze und al» der Sohn schwieg. mei»te er lachend: .Also doch ein be-rühmter Mann! Dein Pater hat unrecht gehabt und er bekennt "as offen und ohne Scheu. Aber nun sage mir, weshalb Du dir Verkleidung wähltest." „Ich wollte, daß Du dem Sohn, nicht dem berühmt gewor-denen Maler Herz nnd HanS öffnetest." .Ra. darüber bist Dn wohl beruhigt." .Bollanf. Aber nun muß ich mein Bräntchen und ihren Bater herbeiholen, damit ihr sie kennen nnd lieben lernt. Euer Weih »achtSgeschenk liegt auch im Wagen." Eine halbe Stunde später hatte Jean seine Pferde längst >iu«> gespannt uud in der Thalmühle faßen Professor Remmer und löchterchen, Herbert nnd feine Eltern in fröhlicher Unterhaltung beisammen. „Ans Ihren Sohn dürfen Sie stolz fein. Herr Solten," meinte Remmer, ,er ist ein wahrer, gottbegnadeter Künstler und die .Thalmühle", welche er Ihnen heute als Weihnachtsgabe mitge> bracht hat. ist fast noch kunstvoller gemalt als das preisgekrönte Bild. Die Liebe hat dabei den Pinsel geführt. Und nun — der Professor hob fein Glas — trinke ich auf Giovanni SerelliS und feiner vortrefflichen Eltern Wohl." Die Gläser klangen aneinander. .Und ich ans EerelliS lieb-liches Bräutchen." sprach der Thalmüller und schenkte die Gläser wieder voll. .Klara, Ihr Papa und die daheim weilende Mama, sie leben hoch!" „Und nun komme ich an die Reihe," scherzte Klara, »nicht wahr, Schah? Zwar werde ich keinen Trinkfprnch ausbringen, aber dafür etwas anderes an»—packen." Hurtig holte sie einen kleinen Handkoffer herbei, schloß ihn ans nnd holte mehrere prächtige Geschenke zum Borfchei». .Ich habe an euch alle gedacht." sagte ste nnd reichte jedem sein Teil. AtS sse Herberts überraschte Blicke gewahrte, meinte sie: .Es ist doch Weihnachten, da muß man bescher-n. Du hast daran gar nicht mehr gedacht, aber ich desto besser." .Wie konntest.Du denn wisse», daß die Reise so ausging?" .Das sagte mir mein Herz; wer sollte Dich nicht lieb haben nnd Dir vergeben, Du ...." .Pst!" sprach der junge Maler nnd verschloß seinem Bräutchen den Mund mit einem Knß, .nur nicht schmeicheln." Der Thal-niiiller und seine Gattin aber schlössen das herzige Mädchen in ihre Arme und Fran Susanne küßte sie gerührt ans Stirne und Angen. Ein glücklicheres WeihnachtSfest hatte sie Thalmlihle nie ge-sehen. Liebe nnd Eintracht hatten wieder ihren Einzug gehalten und damit Frohsinn »nd Zufriedenheit. » • ES ist abermals Weihnachten In einem eleganten Salon in München sitzen sechs fröhliche Menschen nnter einem mächtigen AeihnaclitSbanm zusammen. Es sind der Thalmiiller nnd feine gran, Professor Remmer und Gattin, nnd Herbert Solten nebst Weibchen, die vor kaum zwei Monaten den Bund fürs Leben ge-schlössen haben, nachdem der junge Maler von einer Kunstreife dnrch Italien glücklich heimgekehrt ist. Ans des Sohnes Bitte hat der alte Thalmiiller sich entschlossen, sei» Geschäft für drei Tage zn schließen nnd den heilige» Abend im Kreise feiner Kinder zn feier». Mit offene» Ar»ie» hat das i»ngc Paar die weit her-»ereiste» Eltern empfangen nnd sie fast fürstlich eingnartiert. .Wie schön und vornehm eS hier ist," flüsterte Frau Susanne ihrem Gatten zu, als sie sich zur Ruhe begaben, .fast zu nobel." .Sei ruhig Frau, das verstehst Du nicht," versetzte der Ehe-Herr mit Kennermiene. »Für einen Mann, der solche Bilder malen kann, ist nichts zn schön; das kommt bedeutenden Leuten zn. Und wir sind die Eltern dieses berühmte» Mannes," fnhr er mit Stolz fort. ..also gehört es sich anch. daß wir so nobel wohnen." Nur allznfchnell flogen dic drei Tage herum. Als Herberts Eltern sich zur Abreise anschickte», meinte das junge Franchen: .Im Sommer bringen wir mehrere Wochen bei euch zn, ich will auch die Linden einmal blühen sehe», das Mühlrad klappern höre»." »»d als der Thalmiiller ei» schmerzlich-bewegtes Gesicht machte, bot ihm der Sohn mit den Worten die Rechte: Wir kommen. Bater; wir kommen gerne, denn die Thalmühle hat doch unser Glück begründet »nd der älteste Sohn soll Thalmnller werden, das verspreche ich Dir!" ihnachten. >S«r llhristbaum strahlt! D«r Freude Reigen " Schlingt sich in seiner Kerzen Schein; S« flOfl mit diesen Tanne»zwelg«n Te« Walde« Lust zu un« herein. Wie siiber Traum erscheinst Du wieder, Du selig schöne Weihnacht«z«i». Und sendest holde Botschaft nieder I« dieser Tage Lirni und Streit! wir nimmst du wieder un» gefangen Nnd machst Va» Herz unl still und weich. Und weckst e>» brünstige» verlange» Nach unf'w Kindheit Himmelreich! Tu dringst e»! Wenn in Lust und Wonne» Ter «leinen Mund sich ausgethon. Rauscht au« dem alten gotd'n«» Bronnen Der alt« Zauber un» heran! Die Liebe waltet! Witrmer, treuer Neigt sich ein Herz dem andern zu, In ihrem reine», heiligen Feuer Verschmilzt der Zwist von Ich und Du. So mag da» schdnst« Fest von allen Such ltiutern denn in edle« Trieb Und wider- stet« und widerhallen Da» Wort! Seid Mensche»! Habt euch lieb! M.i» Vogler. Abgeblitzt. Herr: .Mein Fraulein, Sie sind so schitn wie eine Blume." — Dame! .Sie sind aber nicht der passende Kitrtner dafür" AlleS umsonst Mutter: .Malen, Svielen. Singen — alle» hast Dn gelernt und hast doch teine» Mann bekommen. Nun versuchen wir e» noch einmal mit Papierblnmen und Holzschnitzereien — und wenn alle» nichi« hilft, rnufet Du suchen lernen." Ter letzte Wunsch des Trinker«. Ei» grober Trinker war der Ritter Veit v. vassenheim. Er konnte dreimal einen Humpen leeren, de» sech« Quart sahte «il« er 1373 dem Sterbe» nah« war, forderte »r ein