^ H». Donnerstag am R5. Febrnar HDA». ^>,. Paibaä'er ^eituna" erschci'-t wö rentlich 3 M"! : D'"stag, Donnerstag u»d Samstaq, ,1»^ koftel s.immt dcm ..Illynschen Blc-,a / ii 3i kr - fin 0e ^ustell^n^ i„, H^u-) si»> jährlich 4a kr. mchr «,u ,ntnchi >,. Darch die k. k. Post ii.ner (zou.'crc mit ge^ll^iel Adr, sse poriofrei ga^ziahrig l tt ,ilb!äl)na'6 fl ^M' — I»'clc,o»s^e^il)r f»r eule Spaltt!,ze>le odcr denNau", der!elb'll, für e,inn>>l!ge (K,n!ch.ilcuilq Z kr., ftir ci,,< zweimal,ge 4 kr,', für eine t.eim'allge 5 k>. EM. 2>''er^ >^^^n^^ur ^_____________________^„M^«,^,..««...,__________ _________________________ W i e n IWit dem durch die allerhöchste Entschließung vom 8. Jan. l84!> von Sr. Majestät genehmigten Reichstags-Beschlusse vom 3. Jänner, ist das Finanz-Ministerium ermächtiget worden, zur Bedeckung der außerordentlichen Staatserfordernijje Verzinsliche Staatsschcine auszugeben. Auf Grundlage dieser Ermächtigung hat das Finanz-Ministerium die Hinausgabe von 25,000.000 fl. in 3percentigen Cassa-Anweisungen über Betrage von 1000, 500, ,00 und 50 si. beschlossen. Die Hinausgabe erfolgt im Einverständnisse mit der Na-Nonalbank und unter Mitwirkung derselben. Diese Anweisungen werden in Wien bei der Staats-Central-Casse und bei der priv. österreichischen Nationalbank, in den Provinzen aber beiden Provinzial-Zahlämtern und bei den Bank-Filialcas-sen ausgegeben werden. Die Besitzer dieser Anweisungen genießen den Vortheil, daß letztere zu jeder Zeit im vollen Capi-talsbctrage und mit Gutrechnung der verfallenen Zinsen bei allen öffentlichen Cassen, so wie bei der Nationalbank als Zahlung angenommen, oder bei der Staats-Centraleasse, den Provinzial-Ein-nahmscasscn und den Cassen der Nationalbank bar eingelöst werden. Bei eben diesen Cassen werden auch außer den Fällen, wo die Anweisung als Zahlung gegeben oder bar eingelöst wird, die Zinsen, wenn es die Parteien verlangen, auch schon nach Ablauf eines halben Jahres bar berichtiget. Die vom Tage der Ausstellung, d. i< vom !. Jänner >849 laufenden Zi, stn, müssen aber in dem auf der Rückseite der Anweisung für jeden Tag berechneten Betrage von der Partei der cmittirmden Casse ersetzt oder gutgerechnet werden. Dagegen sind aber auch denjenigen Parteien, welche eine Anweisung zur Einlösung, oder anstatt Zahlung bei einer Casse übergeben, die bis zum Tage der Uebergabe verfallenen Zinsen von der Casse zu ersetzen oder gut zu rechnen. Auf Verlangen werden zur Beförderung des Umlaufes und zur Verwechslung der Anweisungen auch TheU-Anweisungen von 25 fi. und lOfl. ausgegeben, fur welche jedoch die Zinsen, außer den Fällen der Annahme als Zahlung oder der baren Elnlosung, ganzjährig berichtigt werden Uewgens können die Anweisungen auch zur "der als Caution, welche zu Gunsten nnes öffentlichen Fondes zu leisten tst, verwendet werden. 5t^^t^n '"' """cisungen wird bei der Etaatv-CenNal-Casse am '2. Februar,849 beain-nen; der Tag der Hmausgabe derselben durch die Nationalbant wlrd besonders kundgemacht werden. In der k. k. Armee wurden befördert-, zu Feld. marschall - Lieutenants-. die Generalmajore Fürst Lobkowitz, Freiherr von Lebzeltern, GrafNo-bili, von Reiche und von Eliatschek; zu Generalmajoren: Oberst Graf Cavriani, v< Ker-pen, v. Satorius, v. Draskovich, v. Eber. le,. v. Stillfried, v. Theißnigg, v. Basz-tisch, v. Weigl, Graf Stadion, v. Schiff. m a n n. Durch die bereits ergangene Kundmachung ist zur allgemeinen Kenntniß gebracht worden, daß zufolge allerhöchsten Patentes vom 2l. März !8l8 von den durch den Tilgungsfond mit seinem Einkommen eingelösten Obligationen der älteren Staatsschuld, die für das Verwaltungsjahr 1848 bestimmte Capitals-Summe, im Ncnnwerthe von 5.243.462 fi. 4^ kr., oder nach dem Zinsfuße zu 2'/^ gerechnet von 5.000.000 fi., aus dem Vermögen des Tilgungs-sondes ausgeschieden, in den Credits-Büchern gelöscht und zur Vertilgung bestimmt worden ist. Die öffentliche Verbrennung dieser Staatsschuld-Vcrschrcibungcn wird nunmehr am lo. d. M. um 10 Uhr Vormittags in Gegenwart der bestellten Commission an dem gewöhnlichen, auf dem Glacis befindlichen Verbrennungsortc vorgenommen werden. In Wiener-Neustadt haben die Militärzöglinge aus übertriebenem militärischen Feuereifer die Herabsetzung ihrer Studienjahre, um srüher in die Armee eintreten zu können, mittelst einer Sturmpetition verlangt. Nach mehrtägigem vergeblichen Verharren, während welcher Zeit die Chefs unbegreiflicher Weise die Sache beruhen ließen, wurden die Rädelsführer, die sich in ihrem Zimmer ver-barricadirt hatten, zur, Verantwortung gezogen. Die Classe dieser Zöglinge wird nun aufgclös't, und die Anstifter zur Armee nach Italien abgeschickt. Ocsterroichischcs Kulten!«nd. III. Triest, den »3. Iän. (Co rrcsp.) Heute macht in unserer Stadt das Gerücht die Runde, der Großhcrzog von Toscana sey aus Siena geflohen. Man vermuthet, daß er die Richtung gc-gen Gaeta eingeschlagen hat. Sobald diese Nachricht in Turin eingetroffen, soll daselbst eine provisorische Regierung ernannt worden seyn. — Auch entlehnt der heutige »^«iililu/Zianl»!«" aus dem Journal »II pKllsim'l) ilaliglw« das Gerücht von der Ermordung des neapolitanischen Königs. Letztere Nachricht dürfte jedoch erfunden seyn, wie sich im Allgemeinen die genannten Blätter bezüglich der Glaubwürdigkeit vollends die Hände reichen können. — In Folge eines heute kundgemachten Ministerial - Erkenntnisses wird die gegenwärtige Juri, da sie aus einer illegalen Wal)l hervorgc, gangen, aufgelöst, und die Ausschreibung einer zweiten Wahl zugesichert. Daß dieß geschehen wird, habe ich bereits Anfangs Jänner vorhergesagt und angedeutet, welchen befriedigenden Eindruck es auf die Bevölkerung üben werde. — In mehreren Blättern wurde des Mißbrauchs erwähnt, wornach die venetianischen Fahrzeuge unter jonischer Flagge das Verbot der Warenvcrführung zwischen Triest und Venedig zu umgehen gewußt. Auch diesem Mißbrauche ist dadurch ein Damm gesetzt worden, daß, da mit Ausnahme der römischen (und auch diese dürften es nicht lange mehr haben) keine fremde Flagge das Cabotage-Recht, d. i. das Recht des Transports zwischen den einzelnen österreichischen Häfen, vertragsmäßig besitzt, von nun an keine Ein - oder Ausladung von Warm für oder aus Venedig fremden Schissen ohne Ausnahme zugestanden wird. Von der Repressiv-Maßregel für den Fall einer scheinbaren Anweisung nach Ancona ist schon früher gesprochen worden. l V 0 h m e n. Prag, 5. Februar. Gestern Morgens nach ll» Uhr wurden die Cohortcn - Fahnen von ihrem bisherigen Aufbewahrungsorte unter Begleitung der l?. und l8. Compagnie der Nationalgarde und einer großen Anzahl Studenten auf die Aula übertragen. — Der Umstand, daß Letztere bei dieser Gelegenheit das bekannte »ll.^j ^lowglw" anstimmten, mochte wohl zu den verschiedenen, ganz unglaublichen Gerüchten, welche im Verlaufe des Tages coursirten, Anlaß gegeben haben. Kriegsschauplatz aus Ungarn. Pestb, am 7. Februar. Der »f'i^klmsuä« hat durch einen aus Debreczin glücklich entrönne, nen Ober-Dfficier neuere Mittheilungen über die dortigen Zustände erhalten. Dieselben bestätigen vollkommen die dort herrschende Theuerung. Besonders die Micthzinsc sind so hoch gestiegen, daß ein kleines Monats - Quartier 50 — 60 fi. C. M. kostet. , Die Masse des Papiergeldes wächst daselbst schrecklich an; denn nicht nur sind die von hier mitgenommenen 20.000 Bogen Fünfer- und Hunderter - Banknoten schon verbraucht, sondern man setzt bereits die weitere Fabrication fleißig fort, so daß auch endlich das ganze Papier ausgegangen ist, woraus bisher Noten gemacht wurden. Nun werden schon 30 kr. Noten auf ordinärem Papier verfertigt. Ein Theil der schon durch das Manifest vom 4. October heimgeschickten Repräsentanten halt noch fortwährend Sitzungen, und beschließt, was Kos-suth dictirt. Doch lichten sich auch ihre Reihen bedeutend , denn von mehr als 200, die von Pesth nach Debreczin sich retteten, sind kaum mehr als .00 übng geblieben, und die Uebrigen haben sich E.ner nach dem Andern aus dem Staube gemacht. Vor dem Rumpfparlament ist die Unterwer-fungsnage schon zwei Mal in Vorschlag gebracht worden. Der Mottonsteller hat nach dargelegter Demonstration von der Erfolglosigkeit jedes weiteren Widerstandes Namensabstimmung verlangt, doch siel Ko,,uth in die Rede und befahl die Abstimmung durch Aufstehen cm; so wurde die Mo-tion beide Male verworfen. Es ist übrigens merkwürdig, daß man es m Debreczin wagt, mit einer solchen MoNon hervorzutreten, und ist dieß ein untrügliches Zeichen von der Abnahme derKossuth'-schen Macht. Uebrigens hat sich der Antragsteller, wie man sagt, sogleich krank gemeldet und ist nicht mehr erschienen. Einmal ist Kossuth schon mit einer Motion abgewiesen worden. Er hatte nämlich verlangt, daß man Percze l für seine um das Vaterland erworbenen Verdienste einen Dank votiren solle; dieß-mal hat aber die Majorität - mlpgl)il« »t>-„m! — herrscht ein vollkommenes EinVerständniß. Die Nebrigen möchten sich gerne aus dem Staube machen, wenn es ginge. Die Abdankung Perczels glich mehr einer Verabschiedung. Dcmbinsky ist nämlich bei ihm mit dcr Ordre erschienen, daß er 5000 Mann unter sein Commando stelle. Ueber diese, ohne ihn benachrichtigt zu haben, geschehene Maßregel erzürnt, dankte er ab, und als ein neuer Befehl ankam, daß nämlich das ganze Heer unter das Commando Dembinsky's gestellt werde, und dieser die Ordnung und Uebernahme der Cassa und dcr Actenstücke beanspruchte, rief P erczel auf die Lade hinweisend aus: »Was dort ist, ist dort," warf sich auf sein Roß, und es weiß noch bis jetzt Niemand, wohin er gesprengt ist. In Debreczin setzt Kossuth seine Kriegstactik in der Art fort, wie er sie mit so glänzendem Erfolge begonnen. Er legt lauter großartige Siege vor (selbst jener schmähliche Verrath, den die Polen bei Tarczal begingen, wird so dargestellt, als ob er von den könia/. Truppen wäre begangen worden) und streut allenthalben incendiarische Pro-clamationen aus, in welchen er bei Himmel und Erde schwört (er, der die Nichtanerkennung Sr. Majestät beschlossen hat!) nicht gegen den König rc-voltirt zu haben, sondern daß vielmehr Jene die Rebellen scycn, die zur Wiederherstellung der königlichen Macht und des Friedens gegen ihn auf des Königs Befehl in den Krieg ziehen. Er stachelt immerwährend das Volk zur Erhebung und zum Widerstände, zu Brand und Verwüstung auf, damit die königl. Truppen keine Nahrung finden sollen. Bcm hat zwanzig tausend Sättel verlangt und so läßt Kossuth von allen Einwohnern in der Nlinde Sättel sammeln. Die Insurgenten, noch an Zahl beträchtlich genug, sind längs der Theiß bei Nakomaz, Polgar und T. Füred aufgestellt, ein Theil von ihnen ist bewaffnet, der andere aber vollkommen gerüstet — zur Flucht. Uebrigens hat das Volk in Debreczin und Umgegend und längs der Theiß überall nur Einen Wunsch, nämlich den Frieden, und daß es sobald als möglich von diesen verwüstenden Heuschrecken befreit würde. Nach Berichten aus Pesth vom 8. d. hatte man alldort keine neuen Nachrichten aus Ober- und Nicdcr-Ungarn. Aus Debreczin waren einige mit anerkannten Pässen versehene flüchtige Frauen höhern Ranges in 4 Tagen eingetroffen, welche uns sagen, Kossuth setze sein Lügen-System fort, allein es fehle den Insurgenten Pulver und Mu-nition aller Art. Man wußte lm Publikum in Debreczin noch nicht, daß General Schlick im Anzug war. Es war bei Todesstrafe verboten, über die Siege der kaiserlichen Truppen zu sprechen. — Sei Fillek haben die kaiserl. Truppen die Pulvervorräthe der Insurgenten aufgehoben. Pesth, 7. Februar. Sichern Nachrichten zu Folge hat General Ottinger die Insurgentenarmee weit jenseits der Theiß tüchtig geschlagen, und befindet sich im raschen Marsch auf Debreczin. — Das Dampfschiff „Hcrmine" wurde auf der Bergfahrt von den Rebellen beschossen; von neun Kanonenschüssen trafen zwei, beschädigten jedoch den Kiel nicht sonderlich. Durch die Geschicklichkeit und Geistesgegenwart des Capitäns Baffi ward jedoch mitten im heftigsten Feuer glücklich gewendet, und der Dampfer kehrte vorgestern nach der Altofner-werfte zurück. Der neueste »Figyelmezö» bringt unter der Rubrik: »Wie sieht's in Debreczin aus ?« Folgendes über den Stand der Dinge in der improvisirten Residenz Kossuth's: In Debreczin sind die Lebensmittel so theuer, besonders in Colonialwarcn, daß die Führer der ungarischen Rebellion nächstens gebratenen Speck mit Paprika als Frühstück einzunehmen gezwungen seyn werden, wenn auch der ihnen nicht ausgeht. Die Banknotenfabrication ist indeß zu einer solchen Höhe herangewachsen, daß ihnen schon das feine Noten-Papier ausgegangen, und sie gezwungen sind, auf ordinäres Papier 30 Kreuzcrstücke zu fa-briciren, so lange nämlich noch in den Debrecziner, Großwardeiner undanderen Landhandlungen Papier zu haben seyn wird; die Zahl der Quasi - Repräsentanten hat sich jedoch von mehr als 200 bis auf »00 verringert; es kam auch vor diesem Rumpfparlament schon zwei Mal die „Ergebungsfrage« zur Sprache, wurde aber durch Kossuth's Ma-növre und Dictatur verworfen, und der Antragsteller gezwungen, sich krank zu melden und sich nicht mehr blicken zu lassen. Zwischen demPscudo-Po-lizeiminister Madaraß und Kossuth herrscht Einigkeit und sie bewachen im Vereine alle Repräsentanten, daß ihnen ja keiner entwische. Als Perczel den Befehl erhielt, sein Commando und die Cassen sammt Rechnung an Dcmbinsky zu übergeben, wurde er wüthend, wies auf eine Kiste mit den Worten: was da ist, ist da, ließ sein Roß satteln und rennte in's Weite, ohne daß man bis jetzt seine Spur kennt. — Ucbrigens posaunt Kossuth noch immer täglich große Siege aus, die seine Banden über die k. Truppen erringen; das arme Theiß-Volk jedoch wünscht, wie überall, nur Eines: den Frieden und die Ruhe, deren es so sehr bedarf. Aus Ungarn hört man, daß die Festung Essegg beschossen wird; alle Parlamentäre, die sich daselbst im Lager der k. k. Truppen stellen, wcr-den vom General - Feldzcugmeister Nugent zurückgeschickt und jede andere Capitulation als Ueber^ gade auf Gnade oder Ungnade wird verweigert. In der Stadt selbst soll große Uneinigkeit herrschen, die Einwohner verlangen Uebcrgabe, werden aber durch die Führer des Aufruhres niedergehalten. Auch die Festung Komorn scheint sich dem Momente dcr Uebergabe zu nähern. Mehrere Soldaten dcr aufrührerischen Besatzung sind zu den Truppen des Kaisers übergegangen, und die Festung scheint nach den Aussagen derselben keineswegs mit Proviant so wohl versehen zu seyn, wie frühere Nachrichten meldeten. Bedenkliche Krankheiten wüthen unter dcr Besatzungsmannschaft und raffen täglich mehrere derselben h!n. Bewegliche Colonnen durchziehen ununterbrochen die Gegend um Komorn, um, wenn sich cine feindselige Stimmung ergeben sollte, derselben entgegenzutreten. Pesth, 9. Februar. i,'aut einem Prvatbriefe im »f'i'nelmeui'»" scheint das Ansehen Kossuth's in Dcbrcczin im Sinken begriffen zu seyn. Er ist entweder abgesetzt oder hat abgedankt. Gewiß ist, daß er krank liegt, oder daß er sich krank stellt, wie er gewöhnlich in entscheidenden Augenblicken zu thun pflegt, und die Macht ist in die Hände von Madaraß gekommen, dessen Ministerium von Palfy Albert gebildet wird. Das Mittel, welches Palfy in seinem Marczius" so oft und so sehr anempfohlen hat, scheint jetzt in Debreczin vollends in Anwendung gebracht zu werden, nämlich der Galgen. Zum ersten Opfer wurde Hajnig auser-sehen, welcher jedoch unter dem Galgen begnadigt worden seyn soll. Franz Hazman, der gewesene Ofner Deputirte, soll wirklich gehängt worden seyn. Nach andern, nicht weniger glaubwürdigen Nachrichten soll das Obige die Folge einer von Seite Kossuth's beabsichtigten Rundreise gewesen seyn, zu welcher er vom Landtage keine Erlaubniß be- kommen konnte, und in Folge dessen er unter Aufsicht gesetzt seyn soll. Eine Abtheilung der Honveds kam bei Czi-bakhaz über die Theiß; dem General Ottinger gelang es aber, ihnen den Rückweg abzuschneiden und die Brücke abzutragen. Jetzt wissen sie nicht, wo sie sich hinwenden sollen, und von allen Seiten verfolgt, beunruhigen sie nur das friedliche Volk. Die in Komorn befindliche Besatzung hat gegen Gran einen Ausfall gemacht. Bei Parkany erschienen ihrer gegen >500, und singen an, über die Donau mit Kanonen zu schießen. Aber der kaiserliche ObristHorvath ließ zwischen sie eine Ra-ckete werfen, und sie verschwanden wie Spreu vor einem daherjagenden Winde. In dem vom rebellischen Geist angesteckten Zftlter Bezirke, wo die Debrecziner incendiarischen Procla-mationen von Hand zu Hand gehen, glaubte ein Geistlicher seiner Pflicht Genüge zu thun, wenn er zu^ erst die Debreczincr und dann die königl. Proclamation vorlies't. Als aber das Volk aus den Verkündigungen Kossuth's vernahm, daß man die königlichen Truppen, wenn sie gering an Zahl sind, todtschlagen, und wo sie zahlreich sind, vor ihnen die Häuser dcmoliren, die Dörfer niederbrennen, und Spcise und Proviant vernichten muß, hat es murrend folgende Worte ausgcstoßen: „Wahrhaftig, wir werden für Kossuth keinen Narren machen, wenn cr auch die heilige Kronc bei sich hat.« Temeswar. Am l. d. hielt der Patriarch Najac-i^ der serbischen Nation unter ungeheuerem Inbclrufe der serbischcn Bevölkerung hier seinen feierlichen Einzug, um mit dem commandirenden Generale die nöthigen Conferenzen zur Schlichtung dcr Serbien überkommenden Wirrnisse zu pflegen. M ä h r e ll. Olmütz, 4. Februar. In Wettchrad bciHra-disch wird ein großes slavisches Kirchenfest am 9. März (Cyrill und Methud) gefeiert werden. Die Vorbereitungen hierzu werden bereits getroffen. Aus Galizien wird Vieles dazu herbeigeschafft. Die altslavischen Melodien werden dabei in ihrer einfachen Lieblichkeit gesungen werden. Viele Neichstags-abgcordncte besichtigten die Localitäten. In der Reichstagssitznng vom 6. d. M. in Krem-sier wurden dic §z. ll und 12 dcr Grundrechte berathen und auf folgende Weise angenommen: »Die österreichischen Staatsbürger haben das Rccht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln ; jedoch sind Volksversammlungen unter freiem Himmel vorläufig der Sicherheitsbchörde anzuzeigen, dürfen aber nur in Fällen dringender Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit untersagt werden. Keine Abtheilung der Volkswehr darf als solche über politische Fragen berathen oder Be. schlüssc fassen.« »Die österreichischen Staatsbürger haben das Recht, ohne alle behördliche Bewilligung Vereine zu bilden, insoferne Zwecke und Mittel der Bereinigung weder rechtswidrig, noch staatsgefährlich sind. Die Regelung dieses Rechtes darf nur durch ein Gesetz geschehen.« Kremsier, 9. Febr. (Neichstagsitzung.) Heute war Sitzung über gemischte Gegenstände. Der Abgeordnete Anton Kutsch era intervellirt das Ministerium der Landescultur, welche Vorkehrungen gegen die überHand nehmenden Waldfrevel und Jagd-unfüge getroffen worden sind, und ob die baldige Einbringung einer zeitgemäßen Waldordnung und eines entsprechenden Iagdgesetzcs zu erwarten steht? Schuselka interpellirt das Gesammt-Ministerium, ob es nicht gesonnen sey, bei der Necrutiruag billige Ausnahmen zu Gunsten der Studirenden eintreten zu lassen? Weiter fragt er, ob das Ministerium in der Angelegenheit jener zwei polnischen Schriftsteller, die wegen Preßvergehen dem Militär zwangsweise eingereiht worden sind, nicht eine strenge Untersuchung anordnen wolle? 87 Hierauf stellt der Abgeordnete Sidon den An-trag, daß ein eigener Ausschuß für religiöse und kirchliche Angelegenheiten gewählt werde. Der Antrag wurde unterstützt und dic Drucklegung vom Präsidenten angeordnet. Nachdem über mehrere Wahlacte referirt und abgestimmt worden, sollte zur Berathung über den Antrag des Abgeordneten Kapusczak geschritten wcrden, den er in Betreff der Wahl eines Ruthe-nen in den Ausschuß zur Abfassung eines Gemeinde-Gesetzentwurfes gestellt hatte. In einem Schreiben an den Herrn Präsidenten, in welchem er seine Erkrankung meldete, nahm jedoch Kapusczak seinen Antrag zurück. Popiel wollte ihn aufnehmen, wurde aber in seinem Vorhaben von der Kammer nicht unterstützt. Nun erstattete KlebeIsbcrg im Namen des Finanz-Ausschusses Bericht über die Depositen. Da dieser inhaltschwere Bericht aber gründliche Prüfung verlangt, stellte Hawelka den Antrag, die Verhandlung über diesen Gegenstand zu vertagen und zwar auf die nächste Sitzung für gemischte Gegenstände zu verschieben. Auf diese Sitzung wurde auch die Verhandlung über den Bericht verlegt, den der Ausschuß zu erstatten haben wird, welcher in der Untersuchungs-Angelegenheit des Abgeordneten Kaim gebildet worden ist. Neuwall wollte den Ausschuß verhalten wissen, binnen 24 Stunden Bericht zu erstatten. Nach einem pathetischen Scharmützel, woran auch Bor rösch als Gencralrcdncr sich betheiligt hatte, nahm Neuwall auf die vom Präsidenten des Ausschusses gegebenen Erklärungen seinen Antrag zurück. Su'l'cnbürgcn. Hcrmannstadt, ^. Jänner. Vergangenen Mittwoch wurden die am Schlachtfeld gefundeneu feindlichen eichen, 52 an der Zahl, in einem gemeinschaftlichen Grabe beerdigt. Möchten sie im Grabe die Nuhc finden, die sie auf Erden gestört. Unsclige Opfer des Bürgerkrieges, in welchem ein Landeskind gegen das andere — Bruder gegen Bruder kämpft Unter diesen Leichen will man erkannt haben: den Grafen Mikes Kelemen, Franz Haller und ei.-nen gewissen Bodola. Von den auf dem Schlacht, fclde gefundenen Verwundeten., die ins Spital aebracht und verpflegt wurden, war auch ein Wiener Legionär, der sich erst für einen Kartenmaler ausgab, dann aber als Mcdicinä Stud. Namens Kröpf, auswies. Er war schwc: blessirt, hätte aber gerettet werden können, wenn er sich nicht den Verband abgerissen hätte. Er verblutete. Vielleicht ist er zur Besinnung gekommen, daß er, als Deutscher gegen Deutsche kämpfte! V a l i.< i o n. Das »Vaterland" vom 8. Februar berichtet Folgendes -. Aus einem Briefe der Lemoerger Univer- sitats-Studentenschaft "fahren wir so eben, daß durch nnmsterielle Verordnung die dortige akade- ^ mlsche Legion wieder reorganisirt worden, und zwar zum Behufe der Erhaltung der Ruhe und Sicherhett m der Stadt und zur Besetzung der Posten m Gemem.chaft mtt der Nationalgarde, weil die GanuMen aus den Städten wegen d s Wieder-ausbru^ Knegv,chauplatz gezogen wrden müssen Eben das selbe soll schon auch in Prag geschehen. Großhc^ogthum Tuscan.,. Florenz, 27. Jan. Es sind l^ier bedauerliche Unruhen ausgebrochen. Wie es heißt, hätte sich ^m Banquier geweigert, ein ihm präseutittcs Papier zu wechseln; das sM Veranlassung zu Angrissen auf dessen Haus. Abends wurde ein Carabinier, der einem Jungen mehrere Blätter aus der Hand riß, die er zum Verkauf ausbot, insultirt; das gleiche Loos widerfuhr mehreren seiner Cameraden. Nach Mit. ternacht wurde ein Mann aus dem Volke von ei- nem unbekannten Individuum schwer verwundet. Der Thäter flüchtete sich in'ein Haus der Straße Calzajoli. Sogleich versammelte sich eine große Anzahl vor dem Hause und verlangte unter Flüchen die Herausgabe des Angreifers, an dem sie schnelle Justiz üben wollte. Es gelang endlich dem Thäter, aus dem Hause zu entkommen, in der Hoffnung, sich unter der Menge zu verlieren. Doch der Unglückliche wurde erkannt, und von dem Volke umgeben, mißhandelt, und vielfach verwundet. Nur mit großer Aufopferung gelang es Einigen, ihn der Volks-wuth zu entreißen und haldtodt ins Gefängniß abzuführen. Man versichert, daß der König von Neapel den verschiedenen Höfen erklärt habe, daß er auf keinen Fall eine Vermittelung in der sicilianischen Angelegenheit anzunehmen gedenke, und baß, wenn dieSicilianer sich dem ihnen gestellten Ultimatum nicht fügen wollen, die Feindseligkeiten mit dem Anfange des Frühlings beginnen werden. ^» (>» CM.) 5c, 0l»igat>o,!«l, d- l <» ,. ! 5a — me,i , Mähreil , Kchle» ) ,<» » i^ ,. ' — — sseii Sc«l?iin . Gorz unb l zu > Hj4 ,, l — — I',c W. Oberk. Ämles ^ j B.n'e-Act,eil or. Stück i,a3 ii, C. M. Gctrcid-Durchschnitts-Preise in i!aibach ^m l0. Februar 1849. Marktpreise. Em Wiener Metzei, Weizen . 5 si. 7 tr — — KuklNU!) . — » — — — Haldfnichc - — ,, — , — — K^rn ... — „ — „ __ __ Ge.ste ... 2 ,i 4t) » — — Hirse . . . 2 » 50 — __ Heil ei, . . 2 « 25^ „ — — H.zfer. . . 1 » 4^ >» Z. 2U7. (I) An die verehrten Mitglieder des hics. Casuw - Vereines. Um dem mehrseitig ausgesprochenen Wunsche der (^smo^MitHlieder zu entsprechen, veranstaltet die geseitigte Direclion in den Vereins-^ocali-täten für M 0 ntag 0 en ! 9. d. M , zum Schlüsse der dicßjährigen Faschings Unterhaltungen, einen V^ll, rer um '/^ 8 Uhr Abends beginnen wrrd Von der Dlrectwn des Casino's. Laibach am I l. Febr. I64!>, I, ^«^. (l) . Zur Waldaufsicht wird ein lediger Mann, versehen mit einer guten Handschrift, der sich über jelne Moral,tat anempfehlend ausweisen kann, gesucht. Bewerber wollen sich an das Zeitungb'üomptmr oder dlrecte an dle Herrschaft Klmgenfels wenden. Z. 2«5. (l) Dank und Anempfehlung. Gefertigter dankt gehorsamst für das vi«'l-jä'hrlge Zutrauen, welches lhm in dieser Provinz ynisichtlich seiner Kunstgartner-Beschäftigung ge- lchenkt wurde, und zeigt an, daß er aus dem dener Gattungen Samen, und ve spri.dt, wie b>s Hause Nr 68, Polana-Vorstadt, so genannt nun, veste Bedienung und bMigc Preise. .Flecblatt'schen Garten," ausgezogen und in sein Laibach am 25. October I818. Haus, St. Peters'Vorstadt Nr. 3',, eingezogen ist. »55' Er empfichlt sich zur gütigen Abnahme seiner ^!Nt0tt 4^0Mlg, Blumen und Blumenzwiebeln, wie auch verschie- Kunstgartner. Z. l3. (3) «RM». , 57- .__ ^ licht ba'ter l6 » 5'. 25 65 6 : n^2: n:^ i .2 .„ 42 _. . .^» 75!.^... ^ 1.. 22.2,«^ ^ .5 schw.rz ll « >5" . 56 25!_> Nmnbe.ger orer ! 'ichl«r Si. L „ 55 - 65 . _ » » ^' 3l, » K3 ,^ ^ ^ .6 , 2. « 56 42!_^__ M).mache. » 59 .2--------< '"" »2 » 54 - 65 6 » » 3?'3^ » 6o k - lich" l' . ,5 .. 57 2; -. _ Trommel » 57^25--------" «^ '6 » 5^ - 65 6 Kupferb.>nd.al)l. welch .i'. ^6 66 ^ Rol>. N.'1 " " '> 56 ^- - Muster7ra7l^ " " '^ " scheidend r'htin Wieoein " " " K.pse. har.r Sch^,d.f. ^ ^' > ,5?-------------licht, weicher .. 54 55--------licht, lMtcr 65.2 „ 54 _ 65 6 ^ r. 6-l2 6ft ^ ^ ', 574269!^ Hauerm bangen '' 54! 54 65 6 ,, » '4 » 5^- 65 6 dlo. harter M.sterdrahl Nr. 7 69 Vei en.er Abnahme von IN Zentner bis 2499 Pfund werden 1 Percent; von 25 Itr. bis 4999 Pfd. 2 Perient; von 50 Ztr. bis 9999 M-2 Percent; von 100 Zentner und darüber 4 Percent Preisnachlaß berechnet.