Laibacher Donnerstag den 2. April. Inländische Nachrichten. Wie« , öen 2s. Mav3 Vonge Woche sind nicht nur mehrere bepackte Küsten Von der k, k. Feldequipage an das Do-Nauufer ^ur Transporlirung nach Ungarn geführt worden , sondern es sind auch nmk-lich am verflossenen Montag von dem Gefolge Sr. Majestät einige Leibdomestlquen W Wasser dahin abgefahren. Du Abrel-se Sr. Majestät selbst soll mit Ende Apnl, wenn die Witterung günstiger seyn wird / erfolgen. Se. Maj. haben den Obersten Gran, dom dritten Artillerieregiment, zum Generalmajor ernannt, und mit 1200 Gulden in Pensionsstand gesetzt. Der Herr General Graf Oliviere Wall's hat Ordre erhalten, sich zur Hauptarmee zu be-zeben. — Des Erzherrzogs Franz.K'. H. werden nach dem Willen Sr. Majestät dem künstigen Feldzuge nicht mehr beywohnen, damit Dero Gesundheit keinen Schaden leiden möge. — Das Interimskommandy von Wieu und Oesterreich führt der F. M. k. Baron Terczi; bis jetzt lst noch kein neuer Kommandant ernannt. — Der F. M. L. von Klebcck, Schwestersohn des Feldmarschalls Loudon , soll zu ?lom verstorben seyn; er würde allgemein bedauert werden, und man würde fur dls Gesundheit des Feldmarschalls, dle zu unserer Freude beynahe ganz wleder hergestellet ist, zu furchten haben, wenn es sich besiättigen sollte, denn tr kebt chn aus- ^^Vor'einigen Tagen kam ein französischer Kurrier aus Konstanttnopel hler an, und stieg bey dem Gesandten seines Ho« fes ab; der sodann die erhaltenen Depeschen dem Fürsten von Kauniz mittheilte. Was hievon m erfahren war, beschrankt sich auf folgendes : nach Annahme der Vermittlung der Bourbonschen Höfe ward der französische Gesandte vom Reis . Effendt befragt, ob er kcine Auskunft zu geben vmnöge, unter welchen Bedingnissen Rußland , und der deutsche Kaiser Friede zu machen dachten; worauf derselbe erwiederte , daß ihm dießfalls die Meinungen der beyden Kaiserhöfe nicht offiziell bekannt waren: der Rciß-Effendi gab sodann zu erkennen, daß dle Pforte sich zu erniedrigenden .Bedingnissen gewiß nie verstehen würde, und daß überhaupt alles, was sie thun könnte, darinn bestünde, der Krimm .gänzlich zu entsagen : allein er ersuchte jedoch zugleich den Gesandten der Pforte die zuverlässigen Fridensbedinqniesse, wenigstens die des d utschen Kaisers, sobald möglich, mitzutheilen, um dadurch in den 'Stand gesetzt zu werden zu beurtheilen; ob dießfalls fernere Unterhandlungen ge-.pftogen werden könnten. Hermannstadt, den n. 1?^rz. Am 9. d. kam an das hiesige Truppenkorps-kommando ein Bericht von der bedenklichen Krankheit, die unter dem Regiment Belgiojoso wüthet, cm. Bey dem Aus-tuarsch dieses Regiments mußten in Szas-zvaros im Hermanustädter Komitate 24s., und in Deva im Hunyader Komitate 215. Leute zurükgelassen werden, von welchen im ersten Ort an einem Tage 16. dahin starben. Von dieser Krankheit sind auch schon mehrere der dasigen Inwohner dahin gerast worden. Nicht etwa der Umstand , daß dieses eine Pest seyn soll , son< dern die traurige Erfahrung, daß ein Türkenkrieg selten ohne verheerende Pcst abzugehen pfiegt, erregte die Aufmerksamkeit der Behörde. Der Herr Protome-dikus Neustadter wurde gleich hingeschickt, zur Erstickung dieses Uibels die zweckmäßigen Anstalten zu treffm, und dm Erfolg einzuberichten. Vartsiabt, öen 2s. März. Schon haben cm unsern Gränzen die kleincn Ge« fechte ihren Anfang genommen, und sie werden jetzt wohl öfters vorfallen; denn vor Ende des Maymonats wird es wohl zu wichtigen Auftritten nicht kommen,.da die Wege bey uns so schlecht sind, daß man fast gar nicht fortkommen kann. Bisher haben wir.abcr bey diesen kleinen Scharmi'ncln nichts verloren, ausser dcn Fähnrich Vudis lojrvich, einen braven Krisger , der im kleinen Gefechte bey Qstro-vay todt geschossen wurde; die feindliche Kugel, die durch seinen Kopf fuhr, beschädigte auch den dahinter siehenden Se« ressamr am Fusse. Neusay, den i s. März. Nächst unsern Ufern liegt nun die grosse Fregatte Von 42. Kanonen , und hält sich bereit nach Semlin abzusegeln ; kleinere Fregatten werden in eben d?r Absicht aufs schleunigste ausgebessert. Wir hören zugleich, daß mehrere Banatische Regimenter an den U-fern der Donau nach den untern Gränzen abmarschiren. — der Grenadierhaupt--' mann von Schöffmann, ist zum dritten Major bn) dcm 4. Bataillon des Samuel Gyulayschcn Regiments befördert worden , und der Palffyschc Grenadierhauptmann Szenasy ist in die Stelle des verstorbenen Majors König vorgerückt. ^stegs , den 20. März. Das Hauptquartier des Hr. F. M. L. Mitrovsky soll nächstens nach Altgradiska vorrücken , . und dann wird es auch wohl bald über Berbir hergeben. Der H?rr Hauptmanlt Bradi vom Gmeralstabe ist von Wien m Neugradiska angekommen , und hat die angenehme Nachricht mitgebracht, daß am Tage seiner Abreise auch die Bagage be< Herrn F. M. Loudsn aufgebrochen sey. -^ schalle Loudon , und Haddik werden gegen die Mitte Aprils, jeder bey seiner Armee eintreffen. Unendlich groß ist die Sehn-sucht, mit der beyde hier erwartet werden. Mitroviz, den 16. März. Sobald es die Witterung zuläßt, sollen 3 Stunden unter Mitroviz nahe bey Schadatz auf türkischem Boden 9. kaiserliche Regimenter kampiren; das Lager dazu ist schon ousgesteckt. Diese 9. Regimenter wcrdm allem Anschein nach ein Qbse vation^orps ausmachen, iim den Feind die Komuni-kaion zwischen Belgrad, und Zwornik, oder was das nämliche ist, den Weg nach Bosnien zu sperren. In dieser Absicht hat' man angefangen bey Schabatz zwey Äommunika^ionsbrücken über die Save herzustellen : — So groß auch die Sehnsucht des Soldaten, des Bürgers, und des Adelstandes nach der Ankunft unsers alten Vaters Loudon ist, eben so unbegrenzt ist auch das allgemeine Zutrauen auf die kluge Anführung des Herrn Generals Feld-zeugmeisters Baron de Vins, welcher Dubitza mit solcher Geschicklichkeit erobert hat, daß es ihm Herr Feldmarschall Loudon bey jeder Gelegenheil nachsagt: „Geschickter als de Vins, hatte ich Dubitza nie zu erobern gewußt." — Seine Ankunft bey der kroatischen Armee wird auf dle ersten Tage künftigen M. angesetzt. Temeswar, den 14. März. Wie schlichten aus Lugosch melden, sammeln "ch die Türken bey Orsova, und Czcr-"ez wirklich schon in beträchtlicher Men-9k, und einige derselben patrouillireu so-3"r bis Töplitz herüber; hingegen ist auch ^uf unserer Scite alles schon m marschfer-Ugem Stande, und auf den ersten Wink entweder bey Lugosch, oder wo es sonst die Umsianbe erfobem , zlts«m- menrücken zu können. Dcis Erdödische Hussarenregiment, welches sich in der Moldau in vormjährigen F?ldzuze so brav gehalten hat, ist bereits in die Dörfer um Lugosch einmarschiert; man sieht es ihnett in ihren Backen an, daß sie die Muselmänner nicht fürchten lüstern nach den Zeitpunkt si'h mit den Spahis herumtum-melu zu können. — Dieser Ta..,en ist der allerhöchste Befehl an alle Infanterieregi-meuter ergangn, daF künftighin alle Offiziere , die wlder den Feind ciuzutrettt« lvaben werden, mit Kasselern gleich dem gemeinen Manne, bedeckt erscheinen souen. Vrü.sel, den 4. März. Die Halsstarrigkeit der Hennegaucr, von der schor neulich Meldung geschah, hat ;u ernsthaften Auftritten in Mons Anlaß gegeben. Die Komißare von der Rechuungs-kammer erhoben aus allen Kassen der Grafschaft das vorrathige Geld, und die Beamten, welche dem Kaiser den Eld der Treue nicht schwören wollten, wurden alsogleich entlassen. Der Pknsion'r vo« Mons nicht zufrieden die Hennegauer zur Widersetzlichkeit gebracht zu habm, kam noch kurz vor der Versammlung der Stande von Brabant hieher, und suchte dieselbe an ufemrn, in nichts ein ^willige». Dcr Minister machte ihm darüber Vorwürfe , und ließ ihn zugleich durch eme Wache aus der-Stadt begleiten. Jetzt ist er, als der Hauptaufwiegler, sammt einigen anderen Mitschuldigen in die Citldel- , le von Antwerpen gebracht worden. Zie Geistlichkeit hat sich auch diesesmal gar nicht erbaulich betragen. Der Bischof von Antwerpen, der nach Wien berufen war, aber nicht dahin gieng , und sich im Holländischen aufhielt, .wollte am 26. Jan- »Mit in der Versammlung der Stünde er-Mheinen, und feine Rolle fortspielen: al-Mein es wurde ihm der Eingang versagt, Wnd er wurde arretirt. Eben so haben Much ein Kaplan, und ein Dominikaner Whausarrest, we l sie an einer öffentlich MNgeschlagenen Schmähschrift Antheil sollen Mehabt haben. Die Abtey Cambron nebst Mvey andern sind aufgehoben worden. M)ie Aebte bekomm 8oc>., und die übri-"gen Geistlichen 250. fl. Pension. Inzwischen scheinet doch mitten durch die Strenge, mit der man die Aufwiegler behandelt , eine außerordentliche Gnade der Regierung durch. Ein Bedienter, den der patriotische Eifer seines Herrn ergriffen hatte, riß die angeschlagene kaiserliche Verordnung herab, und versetzte der Wache unter einem Schwall von Schmäh.-worcen eine derbe Öhrfeige. Er wurde alsogleich gefangen genommen, und zum Strang verurtheilt, aber auf die Fürbitte vieler Vornehmen wurde ihm diese Strafe erlassen. « Ausländisch? Nachrichten. M Dänemark. Helsingör, dc„2l. Horn. Dieser Tagen sind hier, um weiter nach Schweden zu gehen, 16. Fasser mit Gold, und Silber angelangt, die mit der Dänischen fahrenden Post gekommen, und bisher wegen der Unsicherheit der Fahrt über das Eis an jener Seite des grossen Belts liegen geblieben waren. Eine noch viel grössere Menge solcher nach Koppenhaqen selbst bestimmter Fasser mit Geld hat man s,ch noch nicht getrauet herüber zu bringen. Da aber in Ansehung der nach Schweden bestimmten, der hiesige schwedische Konsul die Gefahr der Uiberbringung auf sich genommen hat; so sind ihm solche also-bald verabfolgt worden. Hierdurch widerlegt sich also das aus auswärtigen Zeitungen geschöpfte Gerücht, als ob das Schwedische Geld in Dänemark angehalten worden wäre. Schweden. Stockholm, den 28. Horn. In der am 21. d. gehaltenen Versammlung , hielt der König wieder eine Anrede, worinn er Anfangs bloß meldete: „Er habe sich genöthiget gesehen, sich einiger Personen zu versichern, die zu herrschen begierig gewesen wären, die Ruhe zerstört, und den Gang der Angelegenhttttn verzögert hatten." Er waüdre ',: h h'c'0:lf a^', d^l R^jchstagsmarscha'', und c" < /.' ^? MarVchMab n-cdcr, .n^.,^ ^-^n^ ,,,. er hoffe/ oerftibe werde nun sein Amt ohne Hinderniß verwalren können. Hierauf wandten sich Se. Maj. nochmals alt die Stande, und sagten: da sämmtliche Stände nur ein Volk wären, in einem, und eben demselben Lande geboren, und vou gleicher Religion seyn, so müßten sie auch nur einerley Rechte, und Sicherheit für ihre Güter, und Personen haben , aber auch gleiche Lasten zur Unterhaltung des Staates tragen. Dann ließ der König die von ihm verfaßte Vereinigungs und Sicherheits Akte (sie folgt in der Beilage.) vorlesen. Se. Maj. fragten hierauf, ob die Stande diese Akte billigten. Die meisten Glieder der 3 unadelichen Stande bis auf den Rittcrstand gaben glcich ihre Einwilligung zu erkennen. Der König stellte dem Adel zwar vor, seine Weigerung wäre überftüßig, willigte jedoch ein, daß sie insbesondere sich darüber berathschlagten. Bis ;um 27. Febr. hatte sich die Ritterschaft darüber noch nicht geäussert, inzwie scheu aber doch Abgeordnete zum geheime« Ausschluße erwählet. __________