$4riftteitii|: L u—.—fN \ / Scmoltnii: ft«tfcu»g«ffc Rr. 5. WlWWck A ^ >4 . RathauSgafse Nr. K mm lll^mf -W?». WjWMWW.M ▼ ▼ | | ▼▼1^ feÄS"" ^ I ß W . X ^5^*5335. Nr. L7 Mern im Krirgt. Als nach der Ablehnung bef von Oesterreich-Ungarn an Serbien gerichteten Ultimatum» der Ruf .Zu den Waffen!" erscholl und da« furchtbare Wort „Stieg" in unseren Ohren gellte, da waren wir »itien im Sommer. Auf den Wiesen duftete da« Heu, auf den Feldern reifte die Ernte heran und die Wälder prangten noch im frischen Grün. Der Kammer verging und der Herbst ist nach ihm in« Land gekommen. Da hat da« ungeheure Ringen, da» au« dem Konflikt unserer Monarchie mit Ser» fo» durch da» schon früher verabredete Eingreifen Nvßland«. Frankreich« und England« geworden war, nst recht angefangen. In ungezügelter, wilder Zer. ßörungSwut raste die Krieg»furie durch Zuropa und die fallenden Blätter deckten unzählige Hügel, unter denen unsere Helden fchlummern. Und dann ist der Linier mit Schnee und Ei« und mit feinen erstar» «nden Stürmen hereingebrochen. Aber auch er hat de» Schlachten kein Ende gemacht, nicht einmal da« Fest de« Frieden«, Weihnachten, hat eine Kampf-pause gebracht, und in da» Läuten der Glocken, die die Geburt de« irtöser« begrüßen, hat sich da« vmlnern der Geschütze gemischt. Und nua will e« trotz allem Frühling werden. Die ewig waltenden Gesetze der Natur lassen sich durch den Menschen i» ihrem ehernen Gang nicht irre machen. So wie sonst steigt der von den Wurzeln au» dem Boden »es-nzte Saft empor bi« in da« letzte Zweiglein, »»d was nicht verdorrt und abgestorben ist, schmückt sich mit zartem Grün, der Farbe der Hoffnung. Ostern Und wieder tönen ring« die Osterglocken. Trau-lich wogt ihr Gruß über die Lande, weit, weit hin »ii« Doch nicht wie sonst jubeln die Herznr>.der Menschen, sie alle hält ein dunkler, drückend"? e«> Schweigsam wandern Mütter und Greif.' dem tiichlrin zu. Mülter und Greise, denn die Söhne Mb Enkel dieser Frommen sind fern, weit fern, auf tlitigen Feldern. In manchem Mutterauge glänzen Tränen der Eehiiuchl und manche» Mutierherz schlägt lauter, wil ring« die Osterglocken läuten. Drinnen im Kirchlein kniet die Schar betender findet. Sie alle tragen heute da« weiße Kleid, da» iilrid der groben Frier. Und bort, ganz nah« dem Altar, in den gol-denen Flechten de» matten Schimmer der Kerzen, stetien mit tiefgesenktem Haupte die Dirnen und Mägde der Gemeinde. Heilige Andacht schreitet durch den Raum. Echwere, heilige Andacht. Da betritt der Priester die Kanzel, ein ehr» »üibiget VreiS mit Silberlocken, und seine Summe dmchziilen ernst und feierlich die Halle. Er spricht turn drr Güle Goiie». spricht von der unendlichen ittnadit de« Erhabenen, von alten, glück», und friedenumstrahltln Zeilen und von den bitteren. Munden stunden der Gegenwart . . . Schlicht ist 'tmc Rede. Tief dringt sie zu Herzen. Kein erkün-fielt Wort schwäch! ihre ernste Heiligkeit. So tröstet er die schweigende Menge, betet für b«i Wohlergehen ihrer kämpfenden Söhne und Eikcl, für »o« Wohl des teuren Vaterlandes. 2km Turme läuten die Glocken. Etlli. bamstag den 3. April 1915 Und wie fönst werden nach den stillen Tagen der Eharwoche die Osterglocken die Kunde jubelnd hin-ouStragen, daß der Messia«, der für alle Mensche» den Opsertod am Kreuze erlitten hat, wieder aufer» standen ist zu ewigem Leben . .. Schwer ist der un« aufgedrungene Kampf, den wir nun schon seit acht vollen Monaten führen. Wie konnte et auch ander« sein, da sich in Arglist und Tücke eine Welt von Feinden wider uns ver-schworen hat? Ungeheure Anforderungen sind bereit« an unsere Leistungsfähigkeit, an unsere Ausdauer gestellt worden, aber bisher haben wir ihnen ge-nügen können. Und wir werden auch in Zukunft alle» daransetzen, um unS den endlichen Sieg zu sichern. So groß auch die Lasten noch sein werden, die un« der Krieg aufbürdet, wir werden sie mit Festigkeit tragen, da wir die Zuversicht haben, daß unserer gerechten Sache der Triumph über die Feinde nicht versagt bleiben wird. E« ist von hohem Wert, daß diese« Selbstvertrauen ein fo unerschütter-liche« ist. ES macht un« fähig, über die unvermeid-lichen Wechfelfälle de» Kriege» hinwegzukommen, e« setzt un» in den Stand, alles mit ruhiger Ueber« legung zu beurteilen, und Ereignissen, die un» im-erwünscht kommen, den katastrophalen Charakter zu nehmen, indem wir sie als etwa» Unvermeidliche» betrachten. So können wir dem weitere« Verlauf de» Kriege» mit Ernst und Fassung, ohne nervöse Ueberreiztheit entgegensehen. Nicht daraus kommt e« an. ob die Erfolge sich rasch einstellen, sondern darauf, daß wir sie überhaupt zu erwarten haben, daß wir die Bürgschaft für sie besitzen. LautloS verläßt die Gemeinde da» Gotteshaus. Tief bewegt wandeln sie ihren Hütten zu und e» ist, als ginge ein Gebet über die sonnige Halle, «in Gebet für die Helden, die Guten, für die es kein« Ostern gibt. Adolf Ledwin (Marburg). (Rachtrack »erdate»). JnMngsllürme Novellistische Skizze von Paul Urb. „Elfe,* sagte die Mutter streng, „Du schlägst Dir die Sache von da drüben au» dem Kopfe —.* „Aber Mullchen — „Ich dulde eS nicht — ich kann Dir» auch nicht vorenthalten warum. Sein Vater war der Sohn de» Haupllehrer» — ich die Tochler des zweiien Lehrer» Ehe er angestellt wurde, weilte er hier. Wir lernten un» kennen, nachdem wir schon al» Kinder miteinander gespielt hatten. Eine» Tages sagte er mir, daß er mich liebe und mich zur Frau Försterin machen werde, sobald er angestellt sei. Ich war» zufrieden, weil auch ich ihn gern hatte. Die Anstellung kam — er kam aufs 'liachbardorf — aber unser Haus betrat er nicht wieder. Al» aber da» Fräulein drüben vom Gute aus ihrer Genfer Pension zurückkam — da ging er öfter nach dem Herrenhauie. — Die Leute oben auf dem Schloß waren nicht eben hochmütig Der Gutsherr war Bauer gewesen, hatte eine Erbschast gemacht, dann das Gut gekaust, als der letzte Freiherr kopfüber ging und sich erschoß. So war Martin Schenk RittergutSdesitzer geworden. Obwohl nun fein Sohn, der jetzige Gutsherr, bei der Kavallerie als Leut- 40. Jahrgang. Diese Selbstsicherheit hat nicht« mit prahlen-scher Eitelkeit, mit leichtfertigem Optimi«mu« zu tun. Wenn man feine Kräfte ganz genau kennt und sie bei richtiger und sparsamer Einteilung verwea-det, wird man schließlich auch der anfängliche» Überlegenheit de» Gegner« Herr werden. Nicht die Massen allein spielen in diesem Krieg, der seines» gleichen noch nicht hatt«, die entscheidende Rolle, sondern die stärkeren Nerven, da» unbeirrbare Hin« arbeiten auf da« Ziel, da» man sich gesteckt hat, und das natürlich nicht immer gleich im ersten An» laus, nicht auf dem kürzesten Wege zu erreichen ist. Wenn manche, ja viele glaubten, daß die Oster» glocken schon den Frieden einläuten würden, sind sie durch die Fortdauer de« Kriege« mit unverminderter Heftigkeit wohl einigermaßen enttäuscht worden. Die Fritd«n«sehnsucht hat grwiß ihre Berechtigung, sie ist tief im Wesen des Menschen begründet, aber darüber muß sich jeder klar sein, daß die jetzt an« gestrebt« Entscheidung eine volle, eine restlose sein muß, sollen nicht alle die ungeh«ur«n Opfer, die jrtzt gebracht werden, vergebliche sein. — De» schweren Erschütterungen, denen die kriegsührenden Staaten jetzt ausgesetzt find, muß eine unbegrenzte Aera ruhiger Entwicklung folgen. ES wird lange Zeit dauern, um nur die Wunden zu heilen, die der gewaltigste Kampf allen geschlagen haben wird, es wird der eifrigsten Arbeit von Jahren bedürfen, »m nur mit dem Schutt und mit dem Trümmerwerk aufzuräumen, die die Ställen decken, über den die Schlachtgewitter sich entladen haben, und dann erst wird die neue, schaffende Tätigkeit, da» Aufbaue» nant stand »nd feine Tochter »ine Erziehung genoß, wie eine Prinzessin, so hielt es Martin, der sei» Leben lang ein Bauer geblieben war. doch für e>ne Ehre und sagte von Herzen ja. al« der junge Fir» fter um die Hand MathilvenS anhielt. Zwar soll e« nachher «it Adolf, dem Herrn Ulanenleutnant, eine Szene gegeben haben, denn dem war «rr Schwager Grünrock gar nicht recht. Da soll aber der Alte ordentlich loSgewettert und erklärt haben, sein Wort habe er dem Förster gegeben und das sei wie ein Eid — und er, Adolf, würde der letzte sein, der ihn daran hindern werde — denn vorläufig sei er, der Martin, noch Herr aus Dorre»« stein I Nun — und so fand denn die Hochzeit drei Wochen nach der Verlobung statt. Al» Marti» Schenk am HochzeilStage die Mitgift seiner Tochler dem Schwiegeriohne Friedrich Ullmann übergab — es waren fünfzigtausend Mark in guten Staat»-papieren — da ahnte er nicht, daß jener dieses Geld nur heiratete und die Frau güligit dazu nahm." Else Halle die Hände ihrer Müller gesaßt und schaute ihr angstvoll in die Augen. „O. Gott, München — und Du?" „Nun — anfangs war» ja hart für mich — ich dachte schier, ich könnt'S nicht ertragen. Ader nachher — D» mein Gott — un was gewöhnt man sich nicht? Und als dann nach zwei Jahren Dei» Vater herbeikam und al» Hilfslehrer angestellt wurde, und al» ich sah, was sür ein prächtiger Mensch er war, und al» er mir dann sagte, wie sehr er mich liebte — nun — da hatte ich den anderen längst vergessen — „Wie konntest Du da» nur? Wenn ich be» denke, wenn mein Gottfried —* „Kind, mach mich nicht böse. Er ist nicht Dein Gottsried und wird eS niemals sein, denn — Seite » M zerstört«» begannen werden können. Diese Wiedergeburt kann aber nur unter glücklichen Um-stände» vor sich gehe», we»n man die Gewißheit , daß auf viele Jahrzehnte hinaus lein neuer f zu ven Waffen erschallt. Deshalb dürfen un« sere Kräfte nicht erlahmen, deshalb dürfen wir un« mit einem schwächlichen Kompromiß, daS die Feinde »ur zu neue» Rüstungen, zu Neuen Anschlägen wider uns benutzen würden, nicht zufrieden geben, sondern alle Kräfte biS zum äußersten anspanne», um nach einem glorreichen Sieg unter unseren schon jetzt mit Ruhm bedeckten Fabnen den Frieden diktieren zu können. Dir Krirgslagt )» Mrrii 1915. Seit den Erfolgen, welche die deutschen Trup-pen bei Lodz und Lowicz, die Oesterreicher bei Li-manowa über die Rnsfen errangen, sind größere Ereign sfe im Zentrum der östlichen Front nicht »ehr zu verzeichnen gewesen. Der Krieg hat dort den» Charakter angenommen wie in Nordfrankreich, die feindlichen Schlachtreihen stehen sich wohlverschan-.t gegenüber und e» icheint vorläufig ausgeschlossen, einen Frontaldurchbruch auch nur zu versuchen. DaranS ist zu erklären, daß die Russen ihre Haupt-tätigkeit vom Zentrum aus die beiden Flügel »erlegt haben und einerseits einen neuen Einfall nach Ost-Preußen versuchten, anderseits aber unter dem Aus» gebot aller Kräfte und mit jener Rücksichtelosigkeit gegen Menschenleben, welche die russische Kriegsühr-ung kennzeichnet, in den Karpathen Raum zu gewinnen trachten. In Ostpreußen endete die russische Offensive mit der vernichtenden Niederlage in den Masuren und die seither unternommenen Angriffs-versuche können keinen Anspruch aus irgendwelche strategische Bedeutung machen, haben vielmehr den Charakter bloßer Plünderungszüge. E« gelang den den deutschen Truppen leicht, die einschwärwenden Horden von Memel zurückzuweisen und biS weit in« russische Gebiet vorzustoßen; nach allem darf man wohl sagen, daß eine ernstliche Gefahr für Ostpreußen derzeit nicht besteht. Was die Aktion auf dem linken russischen glüg-l anbelangt, so ist hiedei nicht blov von einer russischen Offensiv« in den mittlere» und westlichen Karpathenadschnitten, sondern auch von einer österreichisch«» Offensiv« in der Bukowina und in Ostgalizien zu sprechen. Der neuausgestellten „O, laß das, Muttchen — es wird sich ja alles — alles finden. Erzähle mir lieber weiter — „Weiter — was denn —f „Nun, Deine Geschichte — als er wieder hier-herkam —.' „Gott — was ist da viel zu erzählen? Der alte Hauptlehrer Ullmann fah sich mit der reichen Heirat seines Lohne« am Ztel seiner irdischen Wünsche und starb «in Vierteljahr später. Seine Stelle erhielt mem guier Vater und der junge Für-ster Ullmann li.ß sich bald daraus hierher versitzen, Da sein Schwiegervater vielvermögend ist, so war das nicht schwer. Der zweite Lehrer, der meines Vate:S seitherige Stellung nhielt, blieb nicht ganz zwei Jahre — so wurde Dein Vater zweiter Leh-rer und vor vier Jahren, nach dem Tode Deines guten Grl-gvaier«, Hauptlehrer — .Ja, da« will ich aber doch gar nicht wissen, Mutlerchen. Ich meine, wie benahm sich der Herr Förster zuerst — als er wieder - „Ausgezeichnet! Er tat, als sei nichts vorge-fallen und Deinen Vater förderte er, wo er nur konnte, und fang fein Lod in allen Tonarten, bei den Behörden — überall — o, er ist ein Komödiant — „O nein, Mutterchen! — Herzensgut ist er — hat er doch versucht, all«» wieder gut zu machen. Und sein Sohn — .Von dem sollst Du mir schweigen und ich will Dir auch sagen, warum - Sie stockie ein wenig, fuhr dann aber, sich zuiammkinaffend, fort: „Ich hoffte, ich könnte es Dtr ersparen — aber weil Du so unvernünftig bist, muß ich Dtrs sagen. Gott-stieb, der Dtr Liebe geheuchelt, denkt nicht daran. Dich zu heiraten." „Mutter." „Oder bester: er hat dran gedacht — aber seine Brüd«r — Ludwig, der Leutnant, und Heut- _Kachche Macht_ Armee, welche bi« Operationen i» der Bukowina durchführt, ist eß nicht nur gelungen, Czernowitz de« Feinde z« entreißen, sondern es wurden auch die nördlichen Teile de« Landes gesäubert, und an einzelnen Stellen bereit« russischer Boden erreicht. In Ostgalizien brachte unser Vorgehen Kolomea in unse.en Besitz und ging dirüber hinaus bis in die Gegend »on Stanlilau. In Erkenntnis der Gefahr, die ihnen von die« ser Seite her drohte, warfen die Ruffen immer neu« Verstärkungen heran, um den Angriff zum Stehen zu bringen. Gleichzeitig setzten ihre gewaltsamen An-griffe im Karpathengelände ein, wo sie trotz ihrer Uebermacht immer wieder unter schweren Verlusten zurückgeschlagen wurden, an einzelnen Stellen auch Raum verloren. Während diese Kämpfe in der er« bittersten Weife fortdauerten, mußte sich am 22. März die Festung PrzemySl. nicht durch den Feind, f«n-dem durch Hunger bezwungen, ergeben. E« geschah die«, nachdem die Festungswerke gesprengt, die Waf-fen unbrauchbar gemacht, die MunitionSvorräte vernichtet worden waren ES gibt heute keine Festung PrzemySl mehr, sondern nur den von Trümmern bedeckten Ort wo diese Festung bis zum 22. März stand. DaS heldenhafte Verhalten der Besatzung, die ungeheuren Verluste, die der Feind vor den Mauern PrzemySl erlitt, endlich die Tatsache, daß die Festung in jener Zeit, in der sie für unsere Operationen am wichtigsten war, allen an sie gestellten Ansorderun-gen entsprechen konnte, sind nun seine stolze Genugtuung für da» schwere Leid, welches daS Schicksal Przemysls und seiner tapferen Verteidiger uns ver-ursacht hat. In den letzten Monaten konnte Przemysl .nicht mehr auf jene Bedeutung Anspruch erheben, die diesem Platze während der erste» Phasen deS Krieges zukam. 50 Kilometer hinter der ruffischen Front gelegen, vermochte die Festung keine andere Aufgabe mehr zu erfüllen, als die, eine möglichst große Zahl von Belagerern vor feinen Mauern fest-zuhalten. Dazu ergibt sich, daß die einzige unmittel« bar« Rückwirkung des Falles der Festung auf die allgemeine Kriegslage in dem Freiwerden der Bela-gerungSrnmee und damit in der Möglichkeit besteht, neue ruffische Verstärkungen in die Karpathen zu werfen. Die« wird gewiß unmittelbar nach dem Einzug i» dir Festung geschehen sein. Denn eS ist klar, da>z lOO.UOO Mann bei den Millionenarmeen. die einander gezenübei stehen, überhaupt nur von lokaler Bedeutung sind, und auch dies nur dann, wenn sie überraschen^ eingesetzt werden. Nun beweisen aber die Berichte unseres Genecalstabes, daß die ruffischen Angriffe nach dem Fall von Przemysl mit aller Wucht erneuert wurden, daß jedoch alle diese Slu-griffe von den verbündeten Armeen unter schwersten Beilusten des Feindes abgewiesen werden konnten. rich, der Reserendar, habe» sich ins Mittel gelegt UNS ihn von dem Plane einer solchen unstandes-gemäßen Heirat abzubringen gesucht" „Mutter — daS ist nicht möglich!!" „Hab' ich Dir nicht meine Geschichte erzählt?" lachte dte Mutter; „auch er macht eine reiche Partie — er heiratet die Tochter eines Gutsbesitzers." „Unmöglich, Mutter, undenkbar.' schrie Elfe. „Nun — nrnn Dus befser weißt —? Mir hats feine Mutter selber freudestrahlend erzädlt." „Mutter" — schrie Else jetzt in Heller Ver-zweiflung, sich nach dem Kopse greifend, „daS er-trag ich nicht — das überleb' ich nicht." Damit stürzte sie hinaus. „Kind," rtes ihr dte Mutter nach, „bist Du wahnsinnig, hab' ichs nicht auch ertragen muffen?" Aber dte Tochter hörte nicht — sie lirf über den Hos, durch de» Galten — die Wiese hinunter nach dem Fluß. Draußen war die Dämm.ruug lierttiedergesunken und der Märzsturin segte über die noch winterliche Flu>, die kahlen Bäume schüttelnd, die Wellen auspeitschend. Heute noch kommt er — jagte es durch des Mädchen« fieberndes Hirn — heute nech — aber et soll mich nicht mehr sehen — ich könnte seinen Anblick nicht ertrage». Frieden will ich haben — Frieden und Ruhe! Sie strebt dem Flusse zu — sie achtel nicht deS angstvollen Rufes der Mutter, die ihr atemlos nachstüizl und trotz der verzweifelten Anstrengungen weil hinter ihr bleibt, sie achtet auch nicht der bei-den Männer, eines älteren und eines jüngere», die im ledhaften Gespräch daher kommen und deren Ge-stalten eben ganz nahe in der Dämmerung sichtbar werden. Sie er> eicht daS User, nur einen Moment zögert sie am Ufer, dann springt sie hinab in die stürmende Flut. „Gottfried — was war daS — ein Mensch." Nummer 17 Wir haben keinen Sru»d Anzunehmen, daß dies i» Zukunft anders fein wird, vielmehr dürste der auge»-blickliche Druck des durch die Belagerungsarmee »er-stärkten HeereS allmählich wieder nachlaffen. In Nordfrankreich hat der Krieg immer noch den Charakter der gegenseitige» Belagerung und die Einzelersolge, welche die Deutschen dadei zu erringe» wußten, si»d noch nicht groß genug gewesen, um eine entscheidende Wendung herbeizuführen. Man wird abwarten müssen, ob der Eintritt befferer Witterung ein rascheres Tempo der dortigen Opera-tionen ermöglichen wird. Jedenfalls ist festzustellen, daß «S den Franzosen an keinem Punkte gelang, die dkutsch« Schlachtreihe zurückzudrücken und daß nach menschlicher Berechnung der einzige Erfolg der Joffreichen KriegSführunz in einer Verlängerung de« französischen Widerstandes bestehen kann. Die englische Flotte hält sich nach wie vor weit vom Schuß und begnügt sich damit, den der-kündeten Zentralmächten die überseeische Zufuhr ad-zuschneiden. Der Krieg der Unterseeboot«, den Deutsch-land als Antwort auf die AuShungerungSpoliiit der Engländer proklamierte, nimmt inzwischen «inen nahezu ungestörten Fortgang und ist bereits zu einer ernstlichen Kalamität für die Versorgung Englands «it Nahrungsmitteln sowie mit GebrauchSgegenstände» geworden. Von den großmäulig angekündigten Abwehr-maßregeln ist fast nichts zu bemerken. England scheint zur See allmählich ebenso hilflos zu werden, wie ei zu Lande von Ansang an war. Den» die von Kr.-chener angekündigten Millionenarmeen wollen sich immer noch nicht zeigen und auch dem gläubigste» Englandanbeter in Frankreich und Belgien dürfte eS allmählich llar werden, daß fein Vaterland vom Kanal her keine ausreichende Hilfe zu erwarten hat. Ein Ruhmesblatt in der Geschichte deS großen Krieges gegen den Dreiverband wird die siegreiche Verteidigung der Dardanellen gegen den englisch-französischen Flottenangriff sein. Die Angreifer hab«» schwerste Verluste an Schiffen und Menschen erlitt», ohne die V«rt«idigu»gSsähtgkeit der Meereng,n auch nur im mindesten beeinträchtigt zu haben. Man kann mit Siterheit erwarten, daß auch eine etwaige Wiederholung des Angriffes kein bessere« Ergebni« haben wird. Durch die von ruffischer Seite erfolgte Ankündigung der Annexion Konstantinopel« und der Meerenge» wurde jedoch insbesondere aus dem Bal-kan die Stimmung der Neutralen ganz wesentlich zu ungunsten de« Dreiverbandes beeinflußt. Die Balkanstaaten müssen sich eben sagen, daß eine $e-herrschung der Meerenge durch Rußland für sie die dauernde und unentrinnbare Abhängigkeit vom M«s> kowitertum bedeute» würde. Zn der französischen, englischen und russischen Presse kommt denn auch Aber der jüngere hört nicht mehr, er hat Hut, Stock und Reisetasche von sich geworfen, im Lause» entledigt er sich auch d< zum Schluß auf ihre eigene Kraft angewiesen sein und die bis-herigen Ereignisse haben bewiesen, daß diese »rast zur ersehnten Zerschmetterung der beiden Zentral-»ächte nicht ausreicht. Drr Rücktritt drs Stall-haltrrs Fürsten Thun. Der vorübergehenden Beurlaubung des Statt-Halter» von Böhmen, Fürsten Franz Thun, ist raicher al« man eS erwartet hätte, der definitive Rücktritt und die Ernennung seines Nachfolger«, deS schlesi'chca Landespräsidenlen Graien Coudenhove, ,«folgt. Mit dem Flamen des Fürsten Thun, dessen Familie in der Geschichte Böhmen« eine so große Rille gespielt halte, verknüpfen sich, al« er zum letzten Male zur Leitung der Landeiverwaltung be-rufen wurde, viele Hoffnungen. Man betonte, daß er feinen Posten al« der Träger einer besonderen Mission angetreten habe. Man verlieh ihm den Titel einet ,.Ausgleich«statthal»erS" und gab da» durch zu erkennen, daß man unter seiner Aera va« Gelingen der so oft begonnenen und ebenso ost wieder unterbrochenen deutsch tschechischen Ausgleich«-»erHandlungen erwarte. Man setzte in ihm nicht »ur die genaue Kenntnis de» gesamten Komplexes von Fragen voran«, die bei einer Bereinigung der zwischen den Deulichen und Tschechen de» Kronlan-de« Böhmen bestehenden Differenzen in Bettacht kommen, sondern man glaubte auch, daß e« ihm möglich fein »erde, zugunsten einer endgiltigen Lifurig de« böhmischen SprochenstreileS, den ganzen Einfluß in die Wogschale zu werfen, den er in sei-»er Eigenschafl al« eine» der hervorragendsten Mit-glieder ve« tschechischen Feudaladel« besitzt. Die Hoffnungen, die an die Uebernahme drr Statthalter-tauft vou Böhmen durch den Fürsten Thun ge-knüpft wurden, sind unerfüllt geblieben, V?« ioll heule, in dieser Zeit, in der un« die Sorgen der Segenwart so stark beschäftigen, von der Vergangen-heil nicht viel gesprochen werden, e« soll auch un» »niersucht bleiben, wer für da« Scheitern der in der «era des Fürsten Thun in Angriff genommenen neuen LuigleichSverhandlungen verantwortlich zu »ochen wäre. E» wird ja später einmal wieder voll-aus Gelegenheit dazu sein, festzustellen, wa« in den letzten Vier Jahren zur Beseitigung de« deutsch-tschechischen Problem« unternommen, beziehungsweise va« verabsäumt worden ist. um zu einem destiedt-jenden Ergebnisse der letzten Ausgleichsversuche zu ^langen. Heute, da Fürst Thun seinen Posten ver-lasse» und einem anderen Platz gemachi hat, soll »ur kurz erwähnt werden, daß die politischen und »iilschasllichen Kalamitäten, die die deutsch ischechi-fchen Gegensätze für da« Königreich Böhmen im Sesolge halten, unter dem Regime Thun den Höhe-Punkt erreichten. Da die Arbeitsfähigkeit de« böhmi-schen Landtage« nicht hergestellt und daher auf ver-faffung«mäßigem Wege die Ordnung im Lande«-hauSdall nicht hergestellt werden konnte blieb nichts andere« übrig, al« die Suspendierung der Landes auionomie und die Einsetzung einer staatlichem Ver« walrungSkommission bis zu dem Zeitpunkte, wo der dihmische Landlag wieder in seine Rechte werde ein-treten können. Den eventuellen Berfuchen. eine BasiS str nfolgi eiche Ausglkichskonferenzen zu finden, ist der AilSbrnch de« Kriege« zuvorgekommen, der den mnerpvlitischen Streit verstummen machte. Der Weltkrieg. Gegen Frankreich. Aus dem Deutschen Großen Hauptquartier wird gemeldet: 31. März. Westlich von Pont-a-Moufson grif-fen die Franzofen bei und östlich von Regnieville luroie im Prieslerwalde an. wurden aber unter schweren ^Verlusten zurückgeschlagen; »ur an einer Eielle westlich de« Prtciterwalde« wird noch ge-kämpft. Feindliche Flieger bewarfen gestern die bel-zischen Orte Brügge, Ghistelles und Eourlrai mit vomben, ohne miliiäriichen Schade« anzurichten. In Courtrai wuide durch eine Bombe in der Nähe »e« Lazarett» ein Belgier gelötet, einer verletz'. 1. April. Bei Fortnähme des von Belgiern besetzten KlosterhoekgehöfleS und eine« kleinen Stützpunktes bei D xmuiden nahmen wir einen Offizier und 44 Belgier gefangen. Westlich von Ponl-a-Mouffon im und am Priesterwalde kam der Kamps gestern abend« zum Stehen; an einer schmalen Stelle sind die Franzosen in unseren vordersten Graben eingedrungen; der Kampf wird heule fort-gesetzt. Bei Vorpostengefechten nordöstlich und östlich von Luneville erlitten die Franzosen erhebliche Verluste. In den Bogesen fand nur Artillerie-kämpf statt. Gegen die Russen im Norden. Großes Hauptquartier, 31. Mirz. DaS ruf» fische Ärerizgedtkl nördlich der Memel ist gesäubert, der bei Tauroggen geschlagene Feind ist in Richtung Skawdwilie zurückgegangen Die in den letzten Tagen nördlich de« Äugustowoer Walde« erneut gegen unsere Stellungen vvrgegangenen russischen Kräfte sind durch unseren kurzen Borstoß wieder in da» Wald- und Seengelände bei Sejny zurückge-worfen. Die Zahl der ruffischen Gefangenen au« diesen Kämpfen bei KraSnopol und nordöstlich ist um 500 gestiegen. Bei Klimki an der Szkwa wur-den weitere 220 Nüssen gefangengenommen. 1. April. Zu der Gegend von Augustvw—£u-walki ist die Lage unverändert. Nächiliche Ueber-gang«versuche der Russen über Rawka südöstlich ff wollte die .Falada" unterstützen, wurde aber selbst verfolgt. Der Krieg der Türkei. Da« türkische Hauptquartier veröffentlicht am 3i. Mär, folgenden Bericht: Gestern beschoß die russische Flotte die an der Küste de» Schwarzen Meere« gelegenen Städte Zunguldak, Eregli und Koslu. Nachdem fie mehr als 2000 Schüffe abgege-ben hatte, entfernte sie sich in nördlicher Richtung, ohne nennenswerten Schaden angerichtet zu haben. Nur einige Häuser wurden beschädigt und etliche Galeeren versenk». Wasserflugzeuge, die während der Beschießung von den Schiffen aufstiegen, wurden durch unser Feuer verjagt. Bor den Dardanellen und aus den anderen Kriegsschauplätzen ist keine Veränderung eingetreten. Letzte Nachrichten. Österreichischer Kriegsbericht. 2. April Amtlich wird verlautbart: An der Front in den Ostbeskiden herrscht im allg, meinen Ruhe, da alle russischen Angriffe in den letzten Tagen blutig abgewiesen wurde». In den östlich anschlie-ßcnden Abschnitten der Karpmhenfront, wo starke russische Kräfte angreifen, wird gerümpft. An der Reichsgrenze zwischen Pruth und Dnjestr schlugen unsere Truppen einen überlegenen Angriff der Ruffen zuiück. In zehn bi« 15 Reihen hintereinander griff der Feind tagsüber an mehrere» Stellen der Schlöchl-fort an. Bis zum Abend währle der Kampf. Unter schweren Verlusten wurde der Gegner überall zum Rückzüge gezwungen und wich namentlich vor dem südlichsten Abschnitte fluchtartig zurück. In Polen und Westgalizien keine Veränderung. Ein Nacht» angriff der Russen an der unteren Nida scheiterte im wirkungsvollsten Feuer der eigenen Stellungen. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, den 2. April. Zwischen MaaS und Mosel finden heftige Arlilleriekämpfe statt. Die Znfanleriekämpfe an und im Priester-walde wurden fortgesetzt und dauerlen die Nacht hindurch an. Westlich des Priesterwaldei brach der fronzZstfche Angriff in unserem Feuer zusammen. Im Gegenangriffe brachten wir dem Feinde fchwere Verluste bei, warfen ihn in feine alt.n Stellungen zurück. Nur im Walde sitzen die Franzosen noch in zwei Blockhäusern unserer vordersten Stellung. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Die Lage auf der Ostfront ist unverändert. Neue Opfer der Tauchboote. Da« Reuterbureau meldet: Der Dampfer „Emma* auS Havre wurde auf der Höhe Beachy-Head ohne vorherige Warnung von einem Unterfeeboot loipe-dier». Da« Schiff sank sofort. Von der 19 Mann zählenden Besatzung sollen 17 ertrunken sein. Der englische Dampfer „Seven Sea" wurde auf der Höhe von Beachy Head durch »in deulfcheS Unterseeboot zum Sinken gebracht. DaS Schiff sank innerhalb drei Minuten. Von der 18 Mann starken Besatzung sind 11 ertrunken. Ans Staitt und Die Bismarckfeier. Schlicht aber umso eindrucksvoller und inniger begingen die Deutschen CilliS ihre Bismarckfeier. Die evangelische Gemeinde Cilli halte, da andere Räume zur Abhaltung von Versammlungen in unserer Stadl jetzt nichl zur Verfügung stehen, die evangelische Kirche geöffnet, in welcher sich am 31. März abends maßenhaft deutsche Volksgenossen einsanden, um in dankbarem Stolze daS Andenken des risernen Kanzlers in eherner Zeit zu feiern. Kein Plätzchen war mehr frei im stimmungsvollen Gotteshaufe, als gewaltig die Klänge des BiSmarckliedeS erschollen, und in seiner hinreißenden, lief ergreifenden Art würdigt; dann Herr Pfarrer Fritz May in formvollendeter Rede die Bedeutung, die der 100. Geburtstag Bismarcks für jeden Deutfchen besitzt. Der Redner Seite 4 ^SMiche fcyßii;» Nummer 27 schilderte den gewaltigen Anteil deS Altreichskanzlers an dem Aufbau deS Reiches, an dessen innerer Ausgestaltung in sozialpolitischer Hinsicht und an den Kämpsen, die der erste Kanzler de« großen deutschen Reiche» zu bestehen hatte. In überzeu-gendster Weise verlegte der Redner die Haupttraft BiSmarckS in sein glaubensinniges Christentum, das ihm in der Not der Stürme und auf der Höhe des Erfolges «in fester Hort gewesen ist. Der Redner schloß seine glänzenden Ausführungen mit einem Mahnrufe an die Versammelten, im Geiste BiSmarckS die Ausgaben dieser schweren großen Zeit aus sich zu nehmen. Hierauf fanden die noch in Cilli befindlichen Mitglieder des Clllier MännergesangvcreineS und des Gesangvereines Liederkranz unter der Leitung ihres Meisters de« Herrn Dr. Fritz Zan^ger Ottokar Kernstocks herrlichen Chor „St. Michel salva no«" und mit dem Niederländischen Daukgebeie, das von allen Anwesenden gesungen wurde, fand die er« hebende Feier ihr würdiges Ende. Kriegsauszeichnung eines Eilliers. Der jüngere Lohn de» hiesigen Buchhändlers Herrn Fritz Rasch, Herr Walter Rasch, welcher an den Sarpathenkämpjen als Fähnrich teilgenommen hat, wurde für fein tapferes Perhallen vor dem Feinde mit der silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Er wurde inzwischen auch zum Leutnant befördert. Herr Waller Rasch erlitt in den Kämpfen eine schwere Verwundung durch einen Oberfchenkelichuß und sieht seiner Heilung im Elisabeth Maria-Sa-natorium de» Roten Kreuzes in Klausenburg ent-,egen. Hofrat Guido Schneditz f. Aus Laibach schreibt man: Die zahlreiche Beteiligung aller Kreise der Bevölkerung unv von Vertretern der Behörden und Armier am Leichenbegängnisse de* Hofrate» 1. R. Guido Schneditz gab Zeugnis von der allge-«einen Achtung und Wertschätzung, deren sich der Verblichene erfreut hatte. Er war ein auSgezeich-nettr deutscher Mann von hefflichen Charaktereigen-schaften, ein pflichtgetreuer Beamter und hervorragen, der Jurist, der al« Richter wegen seiner strenge» Objektivität v«n der Sevölkerun hochgeschätzt wurde. Hofrat i. R. Guido schoeditz wurde im Jahre 1848 zu Laidach geboren, legte die juiidischen Studien an der Universität in Graz mit ausgezeichnetem Erfolge zurück und trat im Jahre 1870 beim LandeSgerichle Graz »lS RechtSpraklikant ein. Er wirkte dann als Auskultant in Graz, beim KikiSgerichte Cilli und beim Bezirksgerichte Rann. Am 27. Sepiemder 1872 zum GerichiSadjunkien beim Bezirksgerichte Rann ernannt, amtierte der Verblichene dort, in Pettau und endlich beim Kreiszerichle Cilli, von wo er am 2. Ju»t 1878 zum LandeSgerichle Laidach veis.tzl wurde. Am 12. December 1878 erfolgte feine Er-nennung zu« Bezirksrichler in Oberdurg, von wo er 1880 nach Stein übersetzt wurde. Am 22. August 1889 wurde Guido Schneditz zum Landesgericht«-rat« beim LandeSgerichle in Laibach, am 27. Dezem-der 1902 zum OderlandeSgerichlSrale ernannt. Mit kaiserlicher Entschließung vom 9. Äugust 1910 wuide dem Verblichenen der Titel und Charakter eineS HofraleS verliehen. Hofrat Guido Schneditz erwarb sich als jahrelanger Direktor des Kasinoveieines in Laibach große Verdienste. Ehre seinem Angedenken! Todesfälle. DonnerSlag ist hier der pensto-nierte Lehrer Herr Matthäus KreSnik nach langem^ schwerem Leiden im Aller von V8 Jahren gestorben — Freitag starb in Forstwald ver Gärtner Josef Dirnbkrger nach langem Leiden im 67. Lebensjahre. Die Ausgabe von Brot- und Mehl-Karten. Vom 1l. d. an dürfen zufolge der Siatt-halterei Verordnung vom 28. März 1915, L. G. Bl. Nr. 3(1, in der Stadt Cilli (iowie in den Orlfchaf-ten Gaberje und Rann der Gemeinde Cilli Umgeb-ung) Brot und Mehl an unmittelbare Berdrancher nur gegen eine amtliche Ausweiskarte der Siaithal» terei abgegeben werden. Die Auswiiskarten werden für die Woche vom 11. bis 17. d. beim Stadtamte und zwar am 6., 7., 8., 9. und 10. d in der Zeit von 3 bis 7 Uhr nachmittags in der hiefür bestimm-ten Amtsstube im Rathause. Erdgeschoß links, an die Bewohner der Stadt Cilli abgegeben werden. Die Ausweise werden dem HauShattungSvo> stände für ihn und die Angehörigen seine» Haushaltes, zu gleich mit einer von ihm auszusülleuden Erklärung ausgefolgt, in welch r er die Anzahl der in seinem Haushalie verköstigten Personen und die Menge der in 'seinem Hau»halie befindliche» Mehl- und Ge> treidevorräte anzugeben hat. Die Verschweigung von Vorräten wird strenge bestraft. Verschwiegene vor-räte werden unnachfichtlich zugunsten de» Staate« für verfallen erklärt werden. Die Feststellung der vorhandenen Vorräte hat lediglich den Z»eck, das Aufbrauchen angesammelter Vorräte im eigenen Haushalte zu regeln. Jede Au»wei»karte ist nur sür die Person giliig, für die sie bestimmt ist. Jede Uebertragung ist strenge verböte». Da so« 11. d. angefangen Brot und Mehl nur gegen Vorweisung der Ausweiskarten und Abtrennung de« bezüglichen Abschnitte» derselben au»gesolgt werden, werden die Bewohner Cilli» in ihrem Interesse ausgefordert, sich rechtzeitig mit der AuSweiskarte zu versehen. Beeidigung der Freiwilligen Schützen. Am Ostermontage den 5. d. findet die Beeidigung der Freiwilligen Schützen von Hochenegg, Et. Ge-orgen, Store und Tüffer auf der Festwiese in Cilli statt. Die einzelnen Abteilungen versammeln sich im Hofe d»s Rathauses, worauf die hiesigen und aus-wältigen Schützen unter Begleitung der Regiment»-musik auf die Festwiese marschieren. Nach der Be-eidigung werden Uebungen stattfinden. Für das Rote Kreuz-Spital in Cilli spendeten: Frau Werlolschnig Paradei» und Kraul, Frau Cili Wilsling (Gaberje) 2 Gla» Paradei», 2 Gla« Kompott, 1 Glas Gurken, 40 Eier und Grünzeug, Geschwister Schmidl 6 Gla« Kompott und 500 Zigaretten, Frau Zorzini einen Schinken, Frau Dietz einen Schinken, Fiau du Nord und Fräulein von Cerny 160 Orangen und 160 Päckchen Zigaretten, Ansichtskarten und Ostereier, Herr Fabian 1 K. Frau Stiger 6 GlaS Gurken. Verwundetenankunft Am 2 d. trafen hier 150 Verwundete vom nördlichen KriegSfchau-platze ein. Sie waren vorwiegend leichtverwundet. Vortrag über Gemüsebau. Am 10. und 11. d., jedesmal um 3 Uhr nachmittags, wird Herr Fachlehrer Ono Brüder« au« Marburg im Zeichen-saale der Mädchenbürgerschule einen Bortrag über Gemüsebau halten. E« bedarf wohl keiner besondr rett Aufmunterung, diesen hochwichtigen Vortrag zu besuchen. Wer Garten oder Ackerland hat, möge sich im eigensten Interesse einfinden. Für Verdienste um das Rote Kreuz. Erzherzog Franz Salvator hat dem Büigerme>ster Ludwig Scheicherko in MonlpreiS die bronzene Ehrenmedaille vom Roten Kreuze verliehen. gum Kriegsschauplatz? einberufen. Der Marburger Arzt Herr Dr. Emanuel Fridrich, früher in Sleinbrück, der gegenwärtig alS Assistenzarzt im Truppenspilal 1 Dienst machte, wurde zur Armee in der Bukowina einberufen. Kirchenmusik. In der deutschen Marien-kirche gelangen während deS am Oster>onntag um 9 Uhr stallfindenden Hochamte» zur Aufführung: Miffa SolemniS in A für Chor, (Soli, Orgel und O> ehester von Max Schaidacher und der Deutsche Auserstehungichor sür gemischten Chor, Orgel und Orchester von Max Schaidacher. Die Ausiührung, an der Herr Otto Wondra.chet (Orgel) und die Cillier Musikoerein kapelle mitwirkt, steht unter der Leitung des Chordirekior« Max Schaidacher. von den tapferen Tiroler Kaiser-jägern. Der kriegSsreiwillige Oberjäger Feidinand Schacher des ersten Regimentes der Tiroler Kaiser« jäger schreibt an seine hier wohnenden Ellern fol genden Feldpostbrief: „Meine Lieben! Eine gewiß recht lange Zeit ist in;wiichen vergangen, seitdem Ihr meine letzten Zeilen «hallen habt, und wcnn diese Tage sür Euch recht bange Tage waren, so waren sie sür mich sehr entbehrungsrei^ und «n-strengend, so zwar, daß mich nur mehr die Energie aufrecht erhielt, denn nicht nur mich, sondern auch viele andere hätte» die strafte beinahe im Gliche ge-lassen. G> immige Kälte, EiS, Schneestü'Mt. annren» gende Mäische, Verschiebungen, Positionskämpfe in Stellungen, die trotz der eisigen Kälte mit Wasser gefüllt waren, und Nbch viel? anbete derartige Sache» haben wir duichgemacht, ohne daß eS uns ionderlich a» den Humor ging, wenngleich wir vieles ent-behren mußten. U»d so kam auch der Tag heran, an d>w von unserem Regiment das erste und zweite Bataillon im eisigen Schneegestöber (um Sturme aus S. bei G . . . befohlen wurden. Ueber einen zwan-zig Meier hohep, senkrechten, vereisten Hag bin-unter, durch einen Bach, durch weitere versumpfte Stell n gings ins feindliche Feuer unaufhaltsam vor, über Giäben und Drahtverhaue, die im Feuer über-rannt und geschnitten wurden, immer nur vorwäriS, olles niederhauend, was unS in den Weg kam, Der Erfolg waren drei Maschinengewehre und 790 Mann Gefangene. Den ganzen Tag blieben die beiden Bataillone im heftigsten Artillerie» und Infanterie-feuer in den duichnäßlen Schuhen und Kleidern in nassen russischen Schützengräben, aber wir habe» gehalten. Dort, wo ich «»gegraben war. fielen un-gefähr 200 Granaten in einem Raume von 200 Geviertmetern «in. Recht angenehm. Nicht wahr? Hat un« aber nicht« gemacht."' Winterfürsorge der Statthalterei. Mit 31. März hat die Winterfürforzestelle der Statt-halterei, die sich in großem Umfange mit der Be-schaffung von Kälteschutzmitteln für die Truppen im Felde besaßt, ihre Täligkeil abgeschlossen. Alle die-jenigen, welche «wa noch Forderungen an die Win-terfürsorgestelle haben, werden ersucht, ihre Aa-sprüche allerehesten«, längsten» aber bis zum 10 d., bekanntzugeben. Der Tätigkeitsbericht der Wtnrerfin-sorgestelle, die eine umfassende und segensreiche Wirk« samkeit entfaltete, wird in der nächsten Zeit ver-öffentlich« werden. Evangelische Gemeinde An den beiden Osterfeiertagen finden in der Christuskirche um 19 Uhr vormittags Festgottesdienste statt. Am Öfter-sonnlag schließt sich an den Gottesdienst die Spen-dung de« heiligen Abendmahle« an. Die Wünschelrute im Kriege. Befoa- der« gute Erfolge mit der Wünschelrute hat man schon seit längerer Zeit in der füdsteirischen Stadt Peltau erzielt, wo aus diese Weise in einem sonst sehr wasserarmen Weinbaugebiet eine Anzahl Quellen erschlossen und der Landwirtschaft dienstbar gemacht werden konnten. Offiziere und Mannschaften de« dortigen Pionierbataillons halten deshalb viel auf die Wünschelrute und sind mit ihrer Handhabung vertraut. Nun sind einzelne Abteilungen diese» Bataillon» mit Wünschelruien ausgerüstet worden und sollen damit auch auf dem Kriegsschauplatz« recht gute Erfolge gehabt haben. — In Fortsetzung dieser in Folge 6 von „Mein Sonnlagsblatt" ge-brachten Mitteilung soll in den späteren Nummer» noch eingehender in diese ebenso wichtige wie i»-teressante und bisher noch unerklärliche Frage der Wünschelrute und andere hochüberraschende R-sul-täte eingegangen werden. — Auch aus den aus äh»-liehen Vorgängen beruhenden Siederschen Pendel und dessen Bedeutung bei der Ausbrütung komme» wir in einer der nächsten Nummern zu sprechen. — Bezugspreis für das ganze Jahr 1915 3-60 8. Probenummern von „Mein SonntagSblatt", Ne»-titschein, kostenlos. verkaufet nicht die jungen Stuten! Wir werden um Ausnahme folgender Zulchrist er-sucht: „Bischofdorf - Cilli, 2. 4. 1915. Geehtte Schrislleilung der „Deuischeu Wacht", Cilli. Anlaß-lich der Mobilisierung wurden unsere Sanntal« Zuchistuten zum Remontenpreise von 90<> Ä gekauft ; heute nach acht Monaten kommen ungarisch« und niederösterreichische Händler und zahlen sik solche Siule» über 1200 K, während solche Stute» in Ungarn zum Preise von 15- bis 1600 K weil» v« kauft werden. Es ergeht demnach an unsere bäueilichen Züchter im Interesse der steiermärkiiche» Laudespjerdezucht das Ei suchen, ihre jungen Siutea nicht zu verkaufen und dieselben belegen zu lasse», da die Pferde infolge des Krieges. noch höher im Preise steigen werden und behufs Belegung in den Stationen Gabe, je und Arndorf vorzügliches Hevg-stenmalerial belgischen Schlages den Züchtern zur Verfügung steh!. Für den Pjerdezuchldistrikt Cilli. Der Vorsteher: Premschak. An die Schuhmacher am Lande. Da« Kriegsjürsorgeamt des KnegSmimsteriums, Zweigstelle Graz, Eporgasse 29, teilt uns mit, daß die Auskäufe bezw Anfertigungen von Prima hmdgear-kneten Berg'chuhcn fortgesetzt weiden. ES ergeht daher ileuerding» an alle Schuhmacher am La»!>« die Aufforderung, sich an diesen Arbeiten zu beieilt-gen und sofort mit dem genannten Amte in Verbindung zu treten Zwischenhändler sin» oollkomive» ausgeschalt« und verbeten. Es wird nur auf Hand« arbeit von Schuhmachern reflektiert und werden de» heutigen Lederpreisen enlsprechende annehmbare Pieise bezahlt. Die SchuhMiichergenosstnschaste» am Laade wenden im eigenen Jniensse ersuch», die Erzeuguiz dieier Bergichuhe unter ihten Mitgliedern zu organisieren und di>selben auf die für das Schuhmacher-geweibe eminent wichtige Aktion aujmerksam jti machen. Die Schuhe sollen Goiserer, bandgenähl, aus bestem Knhleder mit Wasserla'chen Prima Lern-fohle gearbeitet sein, an den Sohlenrän?ern und Absatz'» mit Segergen b> schlagen, gut benagelt und in den G ößen 43 bis 47 geliefert werde». Be-zahlung erfolgt stets sofort nach anstandsloser Ueber-nähme. Nuwwer 27 Uenfsdte Macht Snt? 5 Konkurs. Das Kreisgericht Cilli hat M« Konkurseröffnung üb« da« Vermögen de« Matthia« Disic, Krämers und Grundbesitzer« in Pla»kenstem, verfügt. Zum Konkurskommisfär wird der Gericht«-»»rsteher de« Bezirksgerichte« Gonobitz, zu« Masse» Verwalter Herr Dr. Johann Rudolf, RechtSanwalt in Gonobitz. bestellt. Das Osterschiehen verboten. S« wird amtlich bekannt gemacht, daß während der heurigen Osterfriertage da« übliche Osterfchießen bei schwerer Strafe verboten ist. E« ist die« ein Akt der Vorsicht, da heuer zumeist die de« Schießen« kundigen Mün> »er nicht daheim sind. Feldpostpaketverkehr ins Feld. Von verschiedenen Seiten wurde beim Kriegsministerium und Armeeoberkommando da« Verlangen nach Er-öfsaung eine« FeldpostpaketverkehrS in der Osterzeit erhoben. Die Heeresverwaltung ist nach sorgfältiger Erwägung aller maßgebenden Umstände zu ihrem lebhaften Bedauern nicht in der Lage, diesem Wun-sch« Rechnung zu tragen. An Stelle de« unterblie. deneo Osterpaketverkehr« wird dagezen kurz nach Ostern in Erwartung günstigerer Witterung«- und Wegverhältnisse die Versendung von Sommeraus-rüstungSgegenständen und Sommerwäsche nebst Tabak mo Zigarren ermöglicht werden. Durch die strenge Beschränkung der Feldpostpakete auf nützliche Sachen »nter Ausschluß jeden unnötigen Inhalt« dürste e« möglich fein, den Verkehr von vornherein aus jene« Maß einzuschränken, sür dessen Bewältigung mit den beschränkten Beförderungsmitteln da« Auslangen gesunden werden kann. Da« Höchstgewicht wird wie-der mit fünf Kilogramm, die größte Ausdehnung mit 60 Zentimeter in jeder Richtung und die Gebühr einheitlich mit 60 Heller festgesetzt. Die Durch-führung der Pakeiversendung wird diesmal inio-serne ander« vorgenommen werden, al« die Ausgabe nicht sür alle Feldpostämter auf einmal, sondern zrnppenwcise zugelassen werden wird. So>ern keine Hindernisse eintreten, werden vom 12. d. an die ersten Tage jeder Woche zur Ausgabt von Paketen für eine besondere Gruppe von Feldpostämtern be-stimmt werden. Die Nummern der einzelnen Feld-Postämter mit den sür die Ausgabe bestimmten Kalendertage« werden jeweils durch Tageszeitungen und Anschlag bei den Postämtern verlautdart u»d so den Angehörigen Gelegenheit geboten werden, bei sorgsältiger Bcvbachtung der Verlautbarungen die Paketausgabe rechtzeitig zu vollziehen. Für die Zeit vom 12. bis einichließlich 16. d. werden Feldpost-Pakete sür die nachbenannten Feldpostämier bei allen Postämtern ausgegeben werden können: Nr. 6, 9, 11, 16, 20, 22, ^5, 28. 34, 37. 39. 41, 43, 51, 54, 55. 56. 61, 64 69. 76. 81. 83. 8 ,, 101, 113, 116, 119, 121, 124. 125, 1*9, 133, 136, 141, 145, 151, 168, 170, 186, 187, 188, 202, 300, 301, 302, 303, 305, 307, 308, 31", 313, 314, 315, 316, 317 und 318. Eine Naturerscheinung. Au« Lichtenwald schreibt man unter dem 26. März: Heule früh hatten wir bewölkten Himmel, dunkle Wolken zogen schwer und langiam am Horizonte hin, als plötzlich ein herrliches Naiurfchauspiel gesichtet wuide. Um halb 5 Uhr war in südlicher Richtung ein Feuer-schein in Form einer großen Halbkugel zu sehen; t» war ein grünliches, so starkes L'cht, daß es für lie wenigen Augenblicke des Erscheine,-» in den Wohnungen ganz hell wurde. Vom Russenlager in Sternthal bei Vettern. ?er Bau des Barackenlagei« sür die gesalzenen Russen in Stcrnthal bei Petia« schreitet so rasch vor, daß die ersten Russen (man sprich! von 10.000) sch"n in drei bis vier Wochen ihre Wohnungen werden beziehen können. Behindert wiid die Arbeit durch die kleine Bahnanlagt in Sieinthal die aber schon in nächster Zeit eine Erweiterung er ladren wird. Vorläufig werden täglich höchste»« 40 Lagen mit Baumaterial ausgeladen, die ai.« Peitau lommcit. Angeblich sollen bort 60 000 Gesa»ge»e »iltergebiachi werden. Begrühung des neuen Statthalters von Trieft durch die deutschen Vereine des Küstenlandes. I» Vertretung samilicher d«u»chen Vereine und Körperschaften de» Adiia gedieitS erschien in Trieft Sonn.ag eine Ado>dnnng beim Statthalter Freiherr» v. FrieS, um ihn zu begrüßen und um feine Unterstützung sur die Be> stteduagen deS DeuischtumS an der Arani zu tr tatn. Mit der Führung war Reichs, atSabgeord-Ml« Dvbernig betraut worden, welcher ttt der Än-tpidchc an den Sialihalier die kulturelle und wirt-schafiliche Bedeutung deS Adriadeutichtum« für de» Staat bitoute und jede Stärkung desselben als eine Festigung der staailichen Grundlage» bezeichnete, ltr versicherte dem Stauhalter des durchaus loyalen Verständnisse« der Deutschen für seine verantwvr-tungSvolle Stellung und schloß mit dem aufrichtigen Wunsche, e« möge dem Statthalter beschießen sein, feinen guten Willen, seine bekannte Tatkraft und feine reiche Erfahrung an dieser Stelle zum allge« meinen Besten voll zu verwenden. Anschließend daran hieß Schulrat Marku« Guggenberger, der Obmann de« Deutschen Volksrate« sür Trieft und da« Küstenland, den Statthalter herzlich willkommen und fügte hinzu, daß er strl« aus die Mitarbeit und die Unterstützung der Küstenlanddeutschen zum Wohle der staatlichen Interessen rechnen könne. In seiner Antwort gab der Statthalter Freiherr von Frie« seiner aufrichtigen Freude Ausdruck, die Ver-treter des Küstenlanddeutschtum«, dessen Bedeutung für den Gesamtstaat ihm vollkommen bewußt sei, so einmütig und geschlossen zu finden. Bei der darauf-folgenden zwanglosen Besprechung der verschiedenen deutschen Belange im Küstengebiete zeigte der Statt-Halter nicht allein ein reges Interesse an allen ein-schlägigen Fragen, sondern auch den Willen, da» Deutschtum im Küstenlande im Rahmen der ge-samtstaatlichen Erfordernisse zu sördern und zu schützen. Anzeigepflicht für Metalle. Im Reichs-gefetzblaite und in der Wienerzeitunz gelangten zwei Verordnungen und eine Kundmachung deS Handels-Ministerium« zur Verlautbarung, durch welche die Anzeigepflicht auf die Vorräte an Zink und an Halb- und Fertigfabrikaten und Aluminium, Blei, Kupfer, Messing. Nickel und Rotguß ausgedehnt wird. Die Anzeigepflicht für Zink und dessen Vor-Produkte und Abfälle beginnt bei 200 Kilogramm. Die Anzeige ist gleichzeitig mit den Anzeigen sür andere Metalle monatlich zu erstatten. Für die Halb- und Ganzsabrikaie ist nur eine einmalige An-zeige vorgeschrieben, dir nach dem Stande vom 10. d. bei den politischen BezirkSbehörden bis spä-testenS 24. d. einzubringen ist. Bau Ausschreibung. Für den Bau einer HauShaliungSichule sür die Lande« - Ackerbauichule in St. Georgen a. d. Sb. gelangen sämtliche Ar-beiten zur Vergebung. Anbote sind bi« längsten« 17. d. im EinreichungSprotokvlle de« LandeSbau-am'es zu überreichen. Nähere« enthält die auSsühr-lichc Kundmachunq im Anzeigenteile. Ausnützung jedes Fleckchens Boden. Sparen und Haushalten! wir» i„ jeder Rummer von „Mein SoniilagSdlalt' gepredigt und dabei zum rationell?» Vo-gehen mit fachmännischem Rat an die Hand gegangen. Die« ist in Zukunft noch mehr durch die Gewinnung eine« fachlich, p ak tisch und theoretisch, gebildeten Schriftleiter« — Dr. A. M. Giimm — gewährleistet. Durch seine ernst« Leh>Praxis und spätere Netätigung al« GutSver-walier praktisch herangebildet, lernte derselbe den intensiven landwinschastlichen Betrieb in Süddeutsch-land, dann, während seine« Wirkens als Dozent, Landwirtichasis und landwirtschaftlicher Wanderlehrer, die interessanten Ve häliuifse in Thüringen — hier an einer landwirtschaftlichen und Gärtner-lehranstalt u»d die Leitung der Praxis auf einem Rittergut — und Schleswig Holstein kennen und wirkt« zuletzt du>ch 17 Jahre als Sekreiäe und Wandeilchrer der k. k. Laudwir»schaft»pesvei»e fleichdaurrwaien; Kar!offelbro>rez?zt; Ueber den Anbau von Sommergetreide; Kuliur und Düngung des Hafers; Anbau der Sommergerste; Der Hopfen-bau und di« Ernährung; Verringeiung der Vt>h bestände; Nutzt die Milch aus I; Weidebeinrb; Klauenbkfchlag; Fleischia»b>n; Silderblaulanitk» ; Auerdahubalz; Nicht blind experimentiere,,! und schließt diese N>mmer mit der Erzählung „Ter Hol.915*43 Vermischtes. Man schlägt sich halt so durch. Der Durchbruch unter General Litzmann wird in «ine» Lodztr Feldpostbrief von einem Mitkämpfer sehr launig besungen: Schon umzingelt — ganz umzingelt Ware» wir da« eine Mal! In der Falle — schienen alle, Und die Lage war satal! Doch wir schössen unverdrossen, Packten gleich die Russe» an Ohne Bangen — und gefangen Nahmen wir 12.000 Mann. .Nun, wie geht e« und wie steht e«? Fragte nachher Hindenburg. Doch wir klagten nicht und sagten: „Nun, man schlägt sich halt so durch!' Der Gelehrte al« Grenzsoldat. Der bekannte dänische Schriftsteller Karl Larsen hält sich zurzeit in Berlin auf und hat damit begonnen, sür da« Kopenhagener Blatt „Politiken" e,ne Anzahl Artikel zu schreiben, in denen er seine Reiseeindrücke unter dem Titel „Berlin im Jänner" wiedergeben will. In seinem erste» Brief berichtete er, wie e« ihm beim Ueberschreiten der Grenze ergangen ist. „Alle« wurde recht gründlich untersucht," so er-zählt er, „dabti gingen aber die militärischen Per-sönlichkeiten und die Zollbeamte» sehr liebenswürdig vor. Der schlanke, junge Reserveoffizier, der da« Kommando sührte, machte den denkbar angenehmsten Eindruck. Er behandelte uns mit der allergrößten Zuvorkommenheit gerade, al« ob wir seine Gäste wären. Ich hatte eine ganze Anzahl Bücher in verschiedenen Sprachen bei mir. Ein Hestche» schien Verdacht zu erregen und wurde besonder« sorgfältig geprüft. „Es ist nur eme kleine französische Ad-Handlung," erklärte ich. ..Französisch?" fragte ei» gemeiner Soldat in lebhaftem Ton und »ahm sich das Büchlein herüber. Dann rief er mit leuchtenden Augen au«: „O, was sür ein schönes Thema!" und zu mir gewandt suhr er fort: „Darüber habe ich selbst einmal schreiben wollen. Darf ich fragen, welcher Zeitfbrist diese Abhandlung entstammt?" Im nächsten Augenblick riß der Soldat, ei» junger Gelehrter in Uniform, voll Eifer einen Zettel au« seinem Notizbuch, schrieb seinen Namen und seine Adresse darauf, und ich mußte ihm versprechen, ihm ein zweteS Exemplar der kleinen Abhandlung zu verschaffen. Ich lächelte zufrieden. Hatte ich nicht gleich wieder ein kleine» Beispiel für die Wesen«« art meine» lieben, alten Deutschland, so wie ich e« schon früher keanen gelernt haue?" Fragen und Antworten. Elemeneeau hat in einer Polemik mit Georg Brandes an diesen folgende Fragen gestellt: Wer verschuldete den Krieg? Wer kämpft sür Freiheit und Recht? Wer zerriß Verträge? Wer beging entehrende Grausamkeiten? Wessen Sieg ist sür Europa wünschenswert? Die Antwort darauf ist nicht schwer: den Krieg ver-schuldeten jene, die den Thronfolgermord in Sarajewo angestiftet und zuvor schon zum Kriege gerüstet hatten; sür Recht und Fieiheit kämpsen Oestereich» Ungarn und Deutfchland gegen den russischen Zarismu« und gegen da» England. daS die Freiheit des Meere« vernichte» will; Verträge zerrissen England und Frankreich, indem sie schon lange vor Ausbruch deS Krieges durch ihre Uebereinkünfte mit Belgien dessen Neniralitätsverträge zerrissen; «mehrende Gramam-keiteu in diesem Kriege begangen die Belgier in Löwen, die Rnssen in Ostpreußen und Galizie», die Franzosen und Engländer, indem sie wilde Horden »ach Euiopa brachten und die Engländer, die sogar die Ermordung von E»aländern (siehe den Fall Casement) organisierten. Welche „entehrende Grausam-keilen" England im Vurenkrie^e begin.,. kann Herr Clemcnceau in den Aufsätzen der damaligen franzö-fischen Zeitungen jetzt nachlese»; wessen Sieg sür Europa wümchenswert ist, diese letzte Frage be-antwortet sich demnach von selbst. Geiichlsslias. Graz, 1. April. Eine vernachlässigte Verletzung. Der 21 Jahre alte Arbeiter Martin Beecko geiiel am 10. December in einem Gasthause in Go-nvdiy w'gen eine« Mädchens mit einem Kanonier in Streit und ve>setzte schließlich dem Soldaten mit einem Prügel mehrere Hiebe. Es entitauden zwei leichte Verletzungen, die in wenigen Tagen geheilt gewesen wären. Da aber die Wanden nicht vernäht wurden, en:stand eine Infektion, die zur Folge hatte. Seite 6 Deutsche Wacht Nummer 27 baß btr Verletzte sich volle vier Wochen im Kranken-sta.lde befand. Brecko sollte nun vor dem Division»-gerichte die schwere körperliche Beschädigung d»» Eol« baten verantworten. Der Verteidiger Oberleutnant Dr. Wanilschek verwies daraus, daß die Verletzung de« Soldaten an und für sich eine leichte war, die nach § 411 St.-G. vom Bezirksgerichte hätte be» handelt werden sollen. Da auch ärztliche Hilf« zur Hand war, könne der Angeklagte sür die Mnch die Infektion verursachte Krankhe!t«dauer dci Verletzten nicht verantwmtlich gemacht werden. Da« Landwehr-DivisiouSgericht (Bo> sitzender Oberst Hatzy, Ver-Handlungsleiter Oberleutnant Auditor Dr. ZSleib) schloß sich dieser Auffassung an. erklärte sich für unzuständig und trat den Akt an die Clllier Staat«-anwaltschast ab. Schrifttum. 71. Hartlebens Kleines Statistisches Taschenbuch über alle Länder der Erde. 22. Jahrgang 1915. Nach den neuesten Angaben bearbeitet von Professor Dr. Friedrich Umlauft. 9 Bogen Duodez Gebunden 1-60 K. Selten ist das Erscheinen des neuen Jahrgange« von „A. Hartleben« Kleines Statistische« Taschenbuch" mit so regem Interesse erwartet, begrüßt worden wie 1915, da die ganze Welt sich notgedrungen mit statistischen Studien besaßt, die allerdings meist da« Kräfteverhältnis in militärischer Beziehung, dann hinsichtlich der Einwohnerzahl, den bisherigen Staat«-schulden, der Flotten usw. umfassen. A. HartlebenS Kl«ineS Statistische« Taschenbuch hat in seinem eben erschienenen 22. Jahrgang da» handliche Format und die längst bewährte, äußerst praktische Anord-»»ng de» Inhalts beibehalten, aber die Übersicht-liche Zusammenstellung von RegierungSsorm, Staat«-oberhaupt, Thronsolger. Dynastie, Flächeninhalt, ab-soluier und relativer Bevölkerung, Nationalitäten, Konfessionen, Slaat«finanzen (Einnahmen, AuS-gaben, Staatsschuld), Handelsflotte, Handel (Ein-fuhr und Ausfuhr), Eisenbahnen. Telegraphen, Tcle» Phon, Zahl der Postämter, Wert der LandeSmünzen in deutscher Reichsmark und österreichischen Kronen, Gewichten, Längen- und Flächenmaßen, Hohlmaßen, Armee und Kriegsflotte, Landessorben, Hauptstidt und wichtigsten Orten mit Einwohnerzahl für jede« einzelnen Staat, wurde einer gründlichen Durchsicht unterzogen, wobei alle offiziellen Publikationen jüng-sten Datums und andere verläßliche Quellen ver-arbeiten wurden. Selbstverständlich fanden die viel-fach veränderten Verhältnissen auf der Balkanhalb-ins»! zeitgemäße Berücksichtigung. Besonderes In-teresse nehmen die im „Anhang" mitgeteilten ver» gleichenden Uebersichten über die bedeutsamsten stati-stischen Verhältnisse sämtlicher europäischer Staaten in Anspruch. Wir finden da Zusammenstellungen der Armeen und Kriegsflotten, Eisenbahnen, der Tele» graphen, Telephone, des PostwesenS, de» Handel«, der Handelsflotte, der Staatsschulden von Eurvp». Aus die ganze Erde beziehen sich die Tadellen über Größe und Bevölkerung der Erdteile, über die Eisenbahnen, die unterseeischen Kabel und über die größten Städte der Erde mit mindestens 500.000 Einwohnern. _ lYiikliLiiil aus besserer Familie wird sofort aufgenommen bei Josef Jarmer, Dampfsägewerk, Bau- und Schnitt» bolzbandlung in Cilli. Litt 8 Der ganze I. Stock der Villa Regina drei Zimmer, drei Kabinette, grosse Nebenräume, moderne Ausstattung, Garten etc., ist an eine rahige, stabile Partei zu vermieten und im Ju|»i zu beziehen. MaschinschreibunterrichL Lebi befähigter Maschinächreiblehrer erteilt Unterricht im Maofhuischreiben und St nographie zu sehr mäßigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans Blechinger Verlaufen hat sich ein junger Dobermann, der auf den Namen Lux hört. Abzugeben gegen Belohnung Hauplatz Nr. 10, £ Stock. 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Nr. 30 in der Stadt Cilli (sowie tn de» Ortschaften Gaberje und Bann der Gemeinde Cilli Umgebunn) Brot und Mehl au unmittelbare Verbraucher nur gegen eine amtliche Ausweiskarte der k. k. Statthaltern abgegeben werden. Die Aisweiskarten werden für die Woche vom 11. bis 17. April beim Stadtamte und zwar am 6., 7., 8., 9. und 10. April in der Zeit von 3 bis 7 Uhr nachmittags in der hiefstr bestimmten Amtsstube im Ratliause, Erdgeschoss link« an die Bewohner der Stadt Cilli abgegeben werden. Die Ausweise weiden dem Haushaltungsvorstande für ihn und die Angehörigen seines Haushalte», zugleich mit einer von ihm ausinisi «ideo Erklärung ausgefolgt, in welcher er die Anzahl der in seinem Hmslult« verköstigten Personen und die Menge der in seinem Haushalte Itetindii-chen Mehl- und Getreidevorräle anzugeben hat. Die Verschweigung von Vorräten wird strenge bestraft. Verschwiegene Vorräte werden uui achsichtlich zugunsen des Staates für vertaliei erklärt werdet». Die Feststellung der vorhandenen Mehl- und (»etreidevoriäte hat lediglich den Zweck, das Aufbrauchen angesammelter Vorräte im eignen Hausbalte zu regeln. Jede Ausweiskarte ist nur fstr die Person giltig, för die sie bestimmt ist. Jede Cebertragung ist sirenge verboten. Da vom 11. April angefangen Brot und M«hl nur gegen Vorweinnng der Ausweiskarten und Abtienuuog des bezOgltchen Abschnittes denselben ausgefolgt werden, werden di« B.-wohner Cillis in ihrem Interesse aufgefordert, sich rechtzeitig f't do, Ausweiskarte zu versehet). Stadtamt Cilii, um 2. April 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. P -WMWWZ-W ühmark. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. 1»o»i>U«»6rlfa5>»»eln ist „Die feflbmat!* nick» fdtiiUd» | iV/lD Nachdruck verboten). Z)te fechte. Ostcrnovellete von O. Preßner. Ernst Eduard Werner war ein Dichter — kein Mensch hatte ihm das je besnitten. Im Gegenteil, überall, wo er austopfte, um sich einem prakiischen Berufe zu widmen, hatte man ihn hinausgeworfen, weil er die GeschäsiSvücher, oder was ihm jon» er» reickbar war, wit Versen ve>zierte — „verunzierte" nannten eS die banausischen Prinzipale. So hatte er schon zwei KausmannSlehren, eine bei einem Buch-handler und eine bei einem Photographen, nicht durchbekommeu und darüber waren zwei Jahre ver-gangen; er war achizeh» Jahre und weinte Tränen der Wut, denn er war ein vorzüglicher Schüler ge wesen, halte mit Zahlen Untersekunda durchge-habt und somit den „einjährigen" erlangt — und deutsche und lateinische Verse machte er — — und jetzt — jltzt wollte ihn sein Vater zu einem — Schuster in die Lehre «un. Leider aber starb er. Einst Eduaid war zu lautere» Gemüts, um zu sagen glücklicher Weise — bevor er diesen löblichen Vorsatz ausführen sonnte. Ernst Eduard, der mutterlos ausgewachsen war, erbte daS beträchtliche Ver' mögen u»d sein Vormund war vernünftig genug, nichts dawider zu haben, als er erklärte, er wolle nun die drei Jahre Gymnasium nachhole» und dann studieren. Als er dann nach sechs Semestern mit 24 aufhörte und sich als „Schriftsteller' niederließ, da hatte ihn niemand tmht was zu sagen, denn mit 6000 Mark jährlich kann man schon leben, selbst wevn man das Abonnement für ein ganze« Dutzend lyrischer Almanachs und Wochenschriften bezahlen muß, damit sie ab und zu mal ein Gedicht von einem bringen. Nun wollte er sich auch ein Weib nehmen und bummelte zwei Winter mit Hrack, Lack nnd Claque durch sämtliche SalonS — aber — o weh — da war ihm der Idealist und Dichter im Wege. Er ver-suchie eS mit der höheren Tochter sowohl, als auch mit dem Fräulein Doktor — jene war ihm zu flach — diese zu trocken und an jeder hatte er etwaS auszusetzen. Den dritten Winter mochte er nicht mehr — dachte sich ettvaS aus, waS ganz elwaS Originelles sein sollt«: Er zog sich zurück ins G> birge — mitten im Winter, im Kanton St. Gallen verkroch er sich, wie weiland Ekkehard. Dort wollte er schassen — arbeiten und sein Ideal ausreisen lassen — fein Ideal — wie sie aussehen müßte — „die Rechte". Und er hatte gedichtet und gedichtet, alles mögliche, was ihm in den Kopf kam, und waS ihm sonst im Strome des Lebens wohl unbeachtet vordeige-flogen wäre. Er hatte ja Zeit dazu — der Schnee hatte fußhoch gelegen, die Tür deS BauernhauseS, in dem er wohnte, war schier damit verbarrikadiert und jo halte er denn gar keine Gelegenheit gehabt, sich zu zerstreuen, wie daS so häusig in der Stadt vor» kommt. Jetzt, ta eS Ostern war, da sah er mit Befriedigung auf daS, was er geschaffen hatte in dieser Zeit der Sammlung. Die einzige Zerstreuung, die er sich gegönnt hatte, daß er des Abends sich noch eine Stunde vor zu Bette gehen, zu der Fa» milie seinri Hauswirtes hinunterbegab, sich eine Weile mit diesen prächtigen Menschen unterhielt und die Katheli, das reizende l7jährige Töchterchen, in ihren Studien förderte. Katheli war ein aufgewecktes Ding, weshalb sie neben dem Unterrichte in der Dorfschule noch vom Herrn Pfarrer besonderen Ua-«erricht empfangen hatte. So schueb. las und rech-nete sie nicht nnr sehr hübsch, sondern sie sprach auch leidlich französisch, etwaS englisch und wußte auch in manchen anderen Fächern sehr gut Bescheid, waS man nicht hinter ihr hätte suchen sollen — im üb' igen aber war sie das liebe, frische Naturkind geblieben, was sie immer war und wenn fie in Eifer geriet, so fiel fie sogar noch in ihren alle« mannischen Dialekt zurück. Manchmal hatte ihr Ernst Eduard Werner sogar etwa« aus feinen Arbeiten vorgelesen und war dann stet« verwundert und ent« zückt gewesen ob ihres gesunden richtigen Urteilt. 2 Jetzt kam sie zu ihm heraus in ihrer kleidsamen Nationaltracht, hatte ein Körbchen mit bunten Eiern am Arm, klopfte an. machte ihren artigsten Knix und bat dem „Herrn Doktor', die Eier freundlichst al« Ostergeschenk annehmen zu wollen. Er sprang ersreut aus und nun strich er ihr über ihr schöne», volle«, kastanienbraune» Haar und sagte freude-strahlend: „Danke schön, mein liebe« Kind — damit haben Sie mir eine rechte Freude gemacht. Und eine noch größ«re würde e« mir machen, ivenn Sie mir ein halbes Stündchen schenken wollten." «Ja — aber —" „O. Sie haben keine Zeit? Da« würde mir aber sehr leid tun — ich hätte Ihnen so gerne etwa« vorgelesen." „Vorgelesen? O — da bleib i — natürlich!" „O — wie dankbar bin ich Ihnen dasiir," rief er da erfreut und ihre Hand tätschelnd, „e» ist nämlich etwa? schr wichtige«, eine Novelle, die ich ge-schrieben habe." „O — dee« ischt immer so interesiant, rief Katheli begeistert. „Die Rechte heißt sie." antwortete er. „Die Rechte — wie mänen« dee« — ischt dee« die rechte Hand?" ..Nein, mein liebe» Kind," sagie er, da« gar. nicht — damit hat da« garnicht« zu tun — die Rechte — sagt man. da» ist die, die man heiraten soll, die einem bestimmt ist vom Schicksal und die genau so ist, wie man sie sich wünschen möchte." Sie stutzte. „O — und wie Ihre Zukünftige sein soll — dee« haben S' da nei'geschrieben?" fragte sie dann fast ängstlich. „Meine — meine?" Nun, da« eben nicht. E« handelt sich da um einen Mann, der übe,Haupt nicht heiratet, weil er „die Rechte" nicht bekommen kann — und al« er sie endlich findet — „die Rechte", da ist sie ihm aber unerreichbar — nun, weil sie verheiratet ist.' „0 — i weiß", sagte sie beklommen, „Sie werden da drin gewiß die Ihrige schildern, wie sie sein muß. Sie haben mir ja so oft gesagt, Sie haben noch keine Frau, weil sie alle nicht so waren, wie Sie eben g'ivollt haben — o — nun bitte lesen«." Und er la». O — wa» war da« sür ein Weib, da» der „Held" der Geschichte da verlangte. Blond, blauäugig, Walkürengestalt, mit der feinsten Bildung «»«gestattet. — Der Lesende stutzte. Er hörte ein leise« Schluch« zen — Katheli halte die Hände vor« Gesicht geschla. gen und weinte vor sich hin. „Herr Jesu», Katheli — wa» ist? —" „0," stammelte sie in größter Verwirrung, j — j — bin so ganz ander»." „WaS," rief er mit einem Freudenjauchzer, „ander« f Nein — Katheli — Du — nur Du bist die Rechte — sott mit allen Grübeleien und Klü» geleien." Er schleuderte da» Manuskript in die Flam-men des Ofen« und schloß Katheli - stürmisch in seine Arme. _ (Nachdruck verböte«) Aas Schwarzgtlöe Kreuz. Novelle»« von W. Hormer. Gleich der Stille nach dem Sturm liegt e« nun über dem Uzsoker Paß, der die Verbindung»-straße von Ungarn nach Ostgalizien trägt und über dem Ungtal, ,u Fußen des Passe», wo seit Wochen die russischen Vortruppen sich verschanzt gehabt und der »rieg mit größter Erbitterung gewütet hat. Paß und Tal sind ein große» Schlachtseld, aus dem überall die Spuren der zerstörenden Gewalten, die hier gehaust baden, zurückgeblieben sind. Ver-lassene russische Postenlöcher wechseln mit den mann«» tiesen Löchern, die die Granaten in den Erdboden gerisien. Zerschossen oder niedergebrannt sind die hohen, strohbedeckten Hütten, die hier gestanden; verwüstet und von Geschossen niedergelegt die fleinen Gehölze und Wälder anf den sanst ansteigenden Berghingen. Und die Bojken, die auf diesen rauhen Kar-pathenhöhen ihre dürstigen Wohnstatlen hatten? Wo sind sie hin? Arme, vertriebene, Heimat- und obdachlos« Schafe . . . Ungarn ist vom Feinde vollständig besreit Wird diese Siegesbotschaft der Oe'ierreicher sie er-reichen — sie zurücksühren zu den Trümmern ihrer Heimat? Da« Schlachtseld ist notdürftig ausgeräumt. Die Toten find bestattet. Von einem der Hügel mit dem schlichten Holz, kreuz, da« man überall sieht und da« anzeigt, wo die braven österreichisch ungarische» Kämpfer ruhen, steht ein junger Soldat. Seine österreichische Feld-uniform ist schmutzbedeckt und zerrissen, sein wetter-rauhe« Gesicht trägt Narben und den «uSdruck un» endlichen Erleben«. Er hat dem Tod in« «uge geschaut, er hat mit ihm gerungen, er bat sein Blut vergossen sür seine Heimaterde — da« ist'«, wa» den schlichten Man» adelt, gleich wr« da« Oesterreichisch« Ver-drenstkreuz, da» er aus der Brust trägt. Noch ein Kreuz schmückt den schlachterprobten Waffenrock — ein zierliche» Kreuz au» schwarzem Email im gelben Feld«, da« zu beiden Seilen die Köpf« d«« Doppeladler« zeigt. Ein kleines bescheidenes Abzeichen. Sein B«» sitzer aber hütet e« wie ein Heiligtum; sein Verlust wüide ihn hart, sehr hart treffen, denn eine Erinnerung knppsl sich an da« schwarzgelbe Kieuzche« — eine Erinnerung, die ihn in den Schützengraben begleitet, die ihn in den auch wild sich türmenden Gefahren nicht verlassen und die ihm auch jetzt den Weg weisen soll. . . Ein eisiger Wind segt über den Hügel hin und über dem Helm de« Toten, der aus dem Grabe liegt. Einzelne Schneeflocken wirbeln zur Erde nieder. Der Blick de» Soldaten hastete an Helm und Hügel fest. Ihm. der da unten ruhte, siörle kein Kanonendonner mehr, wie er jetzt das Moldawa« Tal durchrollle — er schlief. Al» Vermächtnis hatte er dem Kameraden die kleine Ledertascde, die er ans der Brust getragen, in die Hand gelegt: .Bring' dies mit meinen letzten Grüßcn —" Da« Schlachtgetöse hatte den Wortrest ver-schlungen und der KampfeSstrudel den anderen fort-gerissen, von dem Sterbenden hinweg, dem Feinde entgegen. Da« Vermächtnis aber, die kleine, abge« nutzie Lederlasche, hatte er noch glücklich in feinen Rock geborgen. Viel fpäler erst, al« nach langem, fürch'.crlichcm Ringen der Gegner zurückgeworfen war und nun eine kurze Ruhe den ziemlich »schöpf-ten Soldaten ward, erst da hatte er die Tasche her-vorgeholt. Nachdenklich hatte er sie betrachtet. Hatte er ein Recht, sie zn öffnen? Nein. So wie er sie von ihm erhalten, sollte er da» Ver-mächtui« abliefern, so hatte eS der Sterbende sicher gemeint. Wohin aber sollt« er e« abliesern? Der Gefallene war ein Sohn der Berge gewesen, ein ungarischer Ruthene, - aus Heimaiboden hatte er gefochten und sein Grab gesunven. Sein Vater und seine Schwester waren geflüchtet, al« der Feind da« Uugtal besetzt hatte — da« war auch alle«, waS er von den Verhältnissen de« Kameraden muß e. Ueberhaupt war ihm dieser Volksstamm sehr wenig bekannt, bis — di« auf die eine Bekannt« fchaft. Hierbei angelangt, hatte der Johann Keidl, der im schönen Wien daheim war. nach dem schwarz, gelben Kreuzlein an feinem Waffenrock gelastet. Und dann halte er kurz entschlossen di« Tasche geöffnet — im Krieg kann man sich nicht mit Gefühlen ab-geben — Is«arme gestiftet — sech« Paar Schafwoll-socken! Arg stolz bin ich auf da« Schwarzgclbe Kreuz, da« ich in der Wiener Statthalter« d.ifür erhalten. Ja. wie kommst denn du nach der Kaiser« stadt? wirst du fragen. Der Andra« hat mich mit-genommen. Ganz wa« Schöne« war noch dabei, muß immer dran denken . . . Behüt dich Gott, lieb Bruderherz I Deine Schwester Sanna Pal. Hei, war da das Bildchen flug« an die Ober-fläche geflogen! Der Johann Keidl, der ruhigen Blute« auf den Feind zielte, wenn es gall, dekam ordentlich Herzklopfen ob der kühnen Kombination, die ihm durch Sinn und Seele flatterte. Ein Blick, dann hallen feine Äugen feucht geglänzt Ja, wahr« lich, feine Hoffnung hatte sich erfüllt —: Da« liebe Mädl hier auf dem Bilde fo schmuck in Bunt« schuht», gestickter Jacke und Wollrock, war diejenige, der er in der Wiener Statthaltern begegnete und die sogleich ihm sein Herz gestohlen hatte! In den Prunkgemächern des Statthalterpalais am Minoriienplatz hatte sich die Menge gediängt — hoch und niedrig, reich und arm. Aber verfchwi-stert alle durch de« gemeinsamen Wunsch: zu helsen, zu lindern die No> der Flüchtlinge, der Noileivenden und Arbeitslosen. Un» mitten in dem bunten Trübet aller Stände schüchiern und ernst das schlanke, ranke Mädchen vom U^Iokcr Paß. So unkleidsam auch die Tracht seiner Berge, so herzig und schmuck sah es doch au« in seiner taufrischen Jugend Ob e» bemerk« halte, daß der Johann Keidl. der erst seil gestern die Held-uniform «rüg, »ur feinetwegen in den Palast gefolgt war und nun wie selbstverständlich sein Bluirlchen leerte und daraus gleich dem Mädchen mit dem Schwarzgclbe» Kreuz ausgezichuet wurde? Einen prächtigen Anknvpju»gspu»lt dildeie da« Rreuzchen sür den Johann und als sie die Slallhalterei ver-ließen, ge'chih es g-meinsam, und m» fchüchier»rm Ausstiahle» beantwortete da« Mädchen die munteren Reden de« frischen Wiener olvaien. Leiber h>l»e draußen Andra« gewartet und da war e« mit der Begegnung vorbei. Einen schönen G>uß nur hallen sie noch g-lauscht und dann Halle der Jodann d>» Gesährl »achgeichaut, da« das liebe Mädl davon« trug — ob aus Nimmerwiedersehen? Und nun — nun »oUte da« Wiedersehen wahr werden. Nach Monaten — nach Slnrm und Grau«, noch Kampf und Blut dt« Kriege«, halte da« Schick« fal aus kunstvoll gegliedertem Wege dies Wiedersehen vorbereitet — hinweg über da» Ärab de« treuen Kameraden und Bruder«. Ein schwerer Äa»g wars. den der Johann, der Urlaub beko »men, jeyt zu gehen hatte, — würbe eS ihm gelingen, die Wunde, die er schlagen mußte, zu heilen? „Wenn du vom Himmel nieder schauen kannst, Kamerad, so schenk' mir deinen Segen zu dem Gang," flüstert« der «dschiednehmende. Sr marf noch einen letzten wehmütigen Blick aus den Hügel, dann schritt er fürbaß. «I» Soldat war er da» Marschieren gewohnt und hier galt e», nur eine Slunde zu wandern, so würde er daS Städtchen Uzsok erreicht haben. Ueber verwüstete Felder, über aufgerissene Bahn« geleisk, über Trümmer und Schult de» Kriege» ging der Weg, über den Sattel de» Passe» und abwärt» hinler dem Uzsoker Bad. Und mit dem rüstig Aus-schreitenden wanderten die Gedanken: Ganz wa» Schönes war noch dabei, muß immer d ran denken, halte Sanna Pal geschrieben Im Herzen klang es ihm wieder und machte den Weg ihm kurz. Schau nur, da grüßten schon die Dächer von Uzsok heraus . . . Langiamcr ward Johann Keidls Sch'ill, und je näher er dem Siädl-chen kam, desto mehr wich da» heimliche Glücksge fühl von ihm, deslo schwerer auch ward ihm um'» Herz. Einzelne Artillerie-Geschosse waren während der Kämpfe auch in die Sladt gesallen, Eine kleine An-zahl Häuser vielen klaffende Schußwunde» aus; hier und dort gähnien leere Fensterhöhlen — ihre Be wohner waren geflüchtet wie ihre LeidenSgesährten au» Galizien und vom Uzsoker Paß. Die Kinder aus der Straße liefen dem Krieger nach, als sie ihn sahen; die Jungen riefen sofort ..Eljen!" und begleiteten jubelnd den „Mitbesieier Ungarns vom Feinde". Einige Lcule traten unter die Hausiür und begrüßten den Ankömmling im A'iegS'vck neugierig-sreundlich. Dieser trat an einen Man» heran und fragte nach dem Häuft des Fli-ßcrs An»ras und ob Pal und seine Tochter vom Uzsoker Paß noch bei ihm wohnlen. Der Angeredete, ein älterer Ungar, mit zotti-gem, adwärtS gedrehtem eisgrauem Schnurrbart, nahm die Lch>sftllmütze ad und kraute sich den Kop' — forschend ging sei» dunkler Blick lldtr den Soldaten hin — „Seid Ihr der Sohn de» Pal?" fragte er vorsichiig. „Nein. PalS Lohn ist gefallen Ich war dessen Kamerad und bringe die letzten Grüße —" „Gefallen ist PalS Lohn?" Ernst und ehern blickie der Ui!gar. Dann sagte er langsam: „Die heilige Jungfrau hat — e» — wohl — gemachl " „WaS wollt Ihr damit sagen, Freund?" stieß Johann Keidl, von innerer Unruhe ersaßt, hervor und fester umklammerte seine Hand die kleine Le-dertasche. Da sah der Ungar ihn an, so sonderbar — „Nun, wie Ihr seh», ist auch unser Ort nicht un-veNchont geblieben," sagte er und seine Hand wies über die Gegend. „Einige russische Granalen sind eingedrungen. Getroffen ist hievon auch deS AndraS HauS. D-r ist zu seinem Binder aeflüchiet —" ..Und Pal und seine Tochler? Sprecht — um Gottes Willen, so sprecht doch — wa» ist denn ihr Schick>al?" ..Geht'» Euch so nah? murmelte der Ungar. „Ihr Mb Soldat,' fuhr er fort, „und hobt alles Schreckliche miterlebt. Da müßt Ihr schon ertragen können, was geschehen. Pal und seine Tochter, die hübsche Sanna, sind just im Hause gewesen, al» di« Granate hineingepUtzt ist und da —" „Und da —!?" Aschsohl im Gesicht hielt der Soldat die Hand des Redner» umklammert. Der Ungar dämpfte seine Stimme; vor sich hin-sehend, sprach er: «Da» Geschoß hat Vater und Tochter zerrissen . . ." Bei den Kämpsen an der Riesensront in den Karpaihen und Galizien hat bald darauf der öfter-reichliche Jnsanlerist Johann Keidl den Heldentod gefunden. Al» Kameraden den Gefallenen bestatte-ten, fanden sie aus seiner Brust außer dem Ver« dienstkreuz auch da» kleine Emailkreuz der Krieg»-Hilfe. Er hat es mitbekommen in daS Grab, da» Schwarzgelbe Kreuzlein, daS feine, unsichtbare Fäden gesponnen hatte um zwei junge Herzen und nun dem jungen Helden den Tod leicht gemacht hat in der Hoffnung aus das Wiedersehen droben . . . vermischtes. Bismarck als — „Champagne r". Im Jahre 1859, zur Zeil deS italienisch.öfter' reichlichen Kriegt«, hatte sich B'Smarck durch seine italienischen Sympathien in Franksurt sehr unbe-liebt gemacht und wurde von der Franksurler Ge-sellschast dementsprechend behandelt. AuS bictcr Zeit stammt die Bemerkung BiSmarckS: „Ich werde wie Champagner behandelt, nämlich kaltgestellt sür spä-teren Gebrauch!'' Anekdoten aus dem Leben deS Alt-reichskanzler?. Nichts charakterisiert den Fürsten ViSmarck so seh? als deutichen Mann von echiem Schrot und Korn, wie der sonnige Humor, der ihn auch in den schwierigsten Lagen des Leben» nicht verließ. Mit ungewöhnlicher Schlagferligkeit gepaart, warf diese Begabung deS Fürsten für raschen, treffenden Scherz einen glänzenden Schimmer über die von ihm geleitete Unterhaltung oder über seine Rede: sie bezauberte und bestrick!« gleichzeitig die Herzen seiner Zuhörer. So ist denn auch die Zahl lustiger Anekdoten, die den Witz deS großen Mannes widerspiegeln, Legion. Au» der Fülle dieser launigen Ueberlieferungen seien hier einige noch wenig be-kannle Geschichlchen herausgegriffen. Das Lokal-Museum. Anler an chrinueruugeu au dte Äömerzett so überreiche» Museum Ml an Donnerstagen und Konntage» von 9—1 Ztyr geöffnet, an andere» Kagen oer Poche von 1«—12 71$r. pte gin-trtttsgebnhr beträgt 20 Keller fhimmtr 27 Deutsche Macht Keite 7 ZI. 161/1915 mob. Kundmachung. Es wird hiemit bekannt gemacht, dass die Musterung der in den Jahren 1873 bis 1877 geborenen, in der Stadt Cilli heimatoberechtigten, Bowie der in der Stadt Cilli wohnhaften ' fremdzuständigen Landsturmpflichtigen am Dianstag den 6. April 1915 8 Uhr früh im Turnsaale der Landwehrkaaernc, Grazeratrasse stattfindet. Das LandsturmlegitimationBblatt ist mitzubringen. Stadtamt Cilli, am 24. März 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Teile höflichst den sehr geehrten Bewohnern von Cilli und Umgebung mit, dass ich die Sarpiedcrlagt v#a der Firma Wratschko käustich erworben habe und werde diese nebst meinem Fssiiv, I» und Tupcz ererKeNChiilte weiter führen. Um geschätzte Auftrüge ersucht Anton Baumgartner Cilli, Herrengasse 25. Der Spar- and Yorschuss-Yerein r. G. m. u. H. in Cilli übernimmt Neu- sowie Naeheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 -/«o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 43/«°/o aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. aii Zahl 44'— IfMS Offert-Ausschreibung. Der Bteiermärkische Landosaussehuas hat mit Erlass vom 1. März 1915 Z, II. 5702/505, das gefertigte Amt beauftragt, die Ausschreibung für die Vergebung der Arbeiten zum Baue einer Haushaltunga^chule für die Ackerbauschule in St. Georgen a. 8. im Offertwege nach einzelnen Arbeitsgattungen oder im Ganzen an einem Unternehmer zu veranlassen. Die zu vergebenden Arbeiten umfassen: l) die Erd-, Maurer-, Dachdecker- und Handlangerarbeiten im Betrage von...........K 35.6S0-15 eventuell die Lieferung der Träger, Oefen und Herde, Terrazzo- und Aspbaltböden, und Einfriedung im Betrage von...........m 5.097*— b) die Kunststeinarbeiten im Betrage von......„ 705 85 e) Zimmermannsarbeiten d) Tischlerarbeiten e) 8chlosserarbeiten 1) Glaserarbeiten g) Anstreicherarbeiten h) Spenglerarbeiten i)* Malerarbeiten k) Schliesnenlieferung Die betreffenden 3.164 48 3.018-80 3.000 90 467 — 948 60 909-25 262 — ?? tt ,H... .. , 1.0001— mit einer Stempelmarke von 1 Krone versehenen Offerte, welche Vor- und Zuname. Wohnort und Charakter des Offereuten, die Bezeichnung der zu übernehmenden Arbeiten, den Einlass oder die Anzahlung nach Perzenten. in Zahlen und Worten deutlich ausgedrückt, sowie auch die Erklärung zu enthalten haben, dass der Offerent die Offert- und Baubedingnisse kennt und sich denselben ohne Vorbehalt vollinhaltlich unterwirft, sind längsiens bis 17. April 1915 im Ein-mchungsprotokolle des Landes-Bauamtes versiegelt zu überreichen oder portofrei an dieses Amt einzusenden. Auf der Adresseite dos Kouveries sind Vor- und Zuname, Charakter des Offerenten und die Bezeichnung der zu übernehmenden Arbeiten ersichtlich zu machen. Das Vadium beträgt für die: Maurer- und Dachdeckerarbeiten etc.......... 1.800*__ Eventuelle Lieferung der Träger, Oefen und Horde, Terrazzo- und Asphaltböden und Einfriedung...... Kunststeinarbeiten ............. Zimmermannsarbeiten......... Tischlerarbeiten............. Scblosserarbeiten............ Glaserarbeiten.............. Anstreicherarbeiten........... Spenglerarbeiten............. Malerarbeiten........... Schliessenliefcrung ............. und ist dasselbe vom Offerenten im Landea-Obereinnehmeramte unter Bezeichnung der offerierten Arbeitsgattung gegen Empfangnahme eine* Depotscheines längstens einen Tag vor Offertschluss zu hinterlegen. Nach Zuerkennung der Arbeiten dient das vom Erateher erlegte Vadium als entsprechende Kaution. Der Depositenschein ist dem Offerte nicht beizugeben, sondern bis zur weiteren Verständigung aufzubewahren. Die Baupläne, Preistarife, sowie die Offert- und Baubedingnisse können in der Zeit vom 6. April 1915 bis 17. April 1915 an Wochentagen während der Amtsstuben von 8—2 Uhr im Landes-Bauamte eingesehen werden. Später als zum oben angegebenen Termine einlangende oder den Bedingnissen nicht entsprechende Offerte werden nicht berücksichtigt. 250 — 40*— 160 — 150.— 150*— 25 — 50'— 50 — 15 — 50 — Landes-Bauamt Graz, den 29. März 1915. €. w w. Elektrische Taschenlampen und Batterien. Ratenzahlung. X X X X 1805 Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. >».5 Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 1 0 0 Verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spateinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Änlaß des 60jährigen Bestandes der Sparkasse werden im lausenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. vWWW« T + T T • E •• • TTTT ßdjrijtlfitung, Verwaltung, Druck und Verlag: LereinSbuchdruckerei „tteltjo" in Eilli. — Verantwortlicher Leiter: Suido SdJtBlo.