1 RR» Montag an» AH Mai »8»4 Die , kaibachcr Zcitnn^" srschcint. mit Ansnahinc dcr Sum,- und Fcicrtaa/. täglich, und foslct saiiimt dc» Bcila^n im Comptoir .^anzjähril, l 1 fi.. halbjährig 5 ft. ^» lr., mit K.'rcuzbaüd im Comptoir qan^ahrig l2 fl., halbjährig l> fi. Fiir du> Zn^cllun^ in's Han.) sind halbjährig :l<> fr. nnhr zu cntnchl.n. Mit dcr Post portofrei aanljähria, nntcr Krcull'and und gcdrucktcr Adrcsst 15 ft., halbjährig 7 fl. 3» ff. — Inscra tivnsgcb ühr sür ri»e Tpaltcü^ilc odcr den Raum dcrscll'.-n, fiir cin-maliqc ^inschalt«»^ !t kr., für zweimalige ^ kr., sür drcimaligc 5 kr. (5. M. ^ns^atc bis l2 Zcilcn losicn l ss. sür !l Mal. 5« sr. für Ä Mal und 40 fr. für 1 Mal mizuschalttn. Zu ditscn Osl'ühr^li ist nach dcm „provisorisch»» Gcscßc vo»l U. Ütoucmbcr l8'>9 für Inscrationsstämpel" noch w lr. für einc jedesmalige liinschaltung hinzu zu rcchnm. Ämlsicher TM sVc. k. k. apostolische Majestät und Ihre Majestät die Kaiserin haben am 11. d. M. Nachmittag Al< lcrhöchstihrcn Aufenthalt zu ^lncnburg zu nehmen geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom ('. Mai l. I. die erledigte Stelle eines Direktors und Primararztes an der Irrenanstalt in Hall, dem dortigen Hauswundarzte, Dr. Joseph Stolz, allergnädigst zu verleihen geruht. Dcr Minister des Innern hat den Krcismcdizi-nalrath. Dr. Inlius Edlcu v. Vest, zum Landcsme-dizinalrathe für das Hcrzogthnm Stcicrmark, dann die Kreismedizinalräthc, Dr. Anton W crle ilnd Dr. Fclizian Dolar. mit Beibehaltilng ihres bisherigen Ranges, so wie den Vczirksarzt, Dr. Ferdinand Ritter von Scher er, zn Kreisärzten in diesem Kronlande ernannt. Der Minister des Innern hat den Krcis-Medi-zinalrath in Innsbruck, Dr. Ignaz Vaschan, zum ^andes-Medizinalrathc für Tirol und Vorarlberg ernannt. Das Ministerium des Innern hat den Präturs-"Mveser von Sabioneello iu Dalmatieu, St^lcha»^ ^arbicri, zum Sekretär bei der dortigen Statt-haltcrei ernannt. Das Finanzministerium bat den Nechnungs»Re-videnten der Brünner Kameral - Brzirksverlvaltnng, Karl Vurqhardt, zum Ober-Revidcuteu und Vorsteher drr Nrchnungokanzlei für die indirekteu Stenern bcl dcr mabrisch/schl^sisch^ Finanz - Landcsdircktion ernannt. X>V Ver,eichniß der aus Anlast der allerhöchsten Vcrmälung Sr. k. k. apostol. Majestät bei dem k. k. Statthaltcrei-Präsidiuln m l'aibach zur Gründling dcr „Elisabetheu-Ttiftung" sür hilflose Waisen eiugefiosscnen Beiträge. Im Varcn in Obligat, fi. kr. fi. 'kr. Hr. Arcari, Bauunternehmer 10 — — — « I. Arcari dto. 2 — — — « Peter Tavaguutti, dto. 1 20 — — " Mauro Toceni, dto. 1 — — — « Vattista Vinek, dto. 1 — — — » Francesco Voara, dto. 1 — — — " I. Viadallena, dto. 1 -^ ___ _^ « E. Prag, dto. 1 — _ ^_ " V. Dcsccnibus, dto. 1 — — __ - G. Zauutti. dto. 1 — — — " F. Foramitti, dto. 1 — — ^ " D. Gasparoni, dto. 1 — — — « Zcaro, dto. 1 — —. — " ^uigi Giondani, dto. l — — — « Antonio Faleschini, dto. 1 — — — " P"olo Giondani, dto. i __ — — - E. Zwcck, d/o. 1 — __ ^. " Johann Vartcl,k.k. Ingenieur 1 —. ^- — " «ranz Nippel, l. k. Inge- "lcnr-Assisteut .... t — ^, >_ " «ranz Krindl, dto. ... 1 —'____ " itarl Pn-ti, l. k. Vezirks-^ Kommissär in Franzdors . 2 — — — """ den Herren Beamten dcr .- k. Vandesbau-Direktion ln ^'aibach..... 30 — — — «. Snnunc ... 62 20 — — ^ yu die Suinmc aus dem "". Verzeichnisse pr. . . 2816 - ö00 - "lllbt sich ch,c Totalsumme von 2878 20 600 — Richlamllichel Cheis. IahresversanlmlllUst drr k. k. Hiand: Wirthschaft-Gesellschaft iu Kraiu. iv.— Die Jahresversammlung dcr k. k. krain. ^andlvirthschaftgesellschaft fand am 2. d. unter dcm Vorsitze des l. k. wirk!. Hl)f- nnd Statthaltercirathcs des l'. I. Herrn Andreas Grafen von Hohenwart i>n lnagistratlichcn Nathssaalc Statt, n'elchcr.^7 ^iit-glieder, sowie R'epräsentanten aller Vandwirthschaft-Gcsellschaften dcr Monarchie beiwohnten. Der Gesellschafts-Präsivent Hr. Fidclis Tcrpinz eröffnete die Sitznng mit einer Ansprache, in dcr er den Filialen für die thätige Untersuchung, namentlich bei mehreren von Seite der yohcn Regierung gestellten Anfragen, den Dank aussprach. Er bemerkte weiter, daß. mit Ansnahmc von Nenmarktl, alle Filialen sich konstituirt habeu, und schlost mit Verlesung dcr oberwälmten Repräsentanten. Nun referirtc der Gcscllschastssckrctär, Hr. Dr. Blciwcis, dcn Aoministrationsbericht über die nichtigsten Geschäfte der Gesellschaft seit dcr vorjaw rigcn allgemeinen Versaiumlung, woraus die vielseitige ersprießliche Thätigkeit rrsichtlich wird, die sich mebr im Handeln, als im Reden beweiset. Da mehrere Punkte von besonderem Interesse sind, so wollen wir hier die wichtigsten hervorheben: Se. Erz. dcr Herr Minister des Inneren hat die Genehmigung ertheilt, daß das erste Jahr der Acker» banschule in Zukunft in ^aibach stattfinocn soll, wo die sämmtlichen Vorbereitungswisseuschaften für ^aiw-wirthschast und Thierzucht an dcr Hufbeschlagslcbran-stalt gelehrt, und auch über Obst-und MauIberbauM' zucht Vorträge gehalten werden; ^ über Anordnung dcs vorbestandencn h. Ackerbauministeriums, daß für die Ackerbauschüler und zum Behufe der Verbreitung rationeller landwirtschaftlicher Kenntnisse eine Land-wirtbschaftölebre in ihrem ganzen Umfange in der Landessprache Yeransgegeben lvcrde, n'urdc das vom rühmlichst bekannten Ockonomen und slovenischen Schriftsteller Herrn Pfarrer Johann Salokar verfaßte Werk in 2000 Exemplaren anfgelegt, wovon 2 Thcilc: «) Ackcr- und Wiesenban, l») Viehzucht, die Presse verlassen haben, und vorgezeigt worden sind; — der Herr Wicsenban - Ingenieur P r e u s ch e u wurde ersucht, über Wiesenkultur überhaupt, und insbesondere über Entwässerung dnrch die Dreinagc und die Bewässerung derselben dcn Ackerbanschülcrn Vortrage zu halten, was im Vaufe des Winters an Sonntagen an ^andwirthc, Theologen und Präparanden ebenfalls geschehen ist; - wegen der vielen Reparaturen an der Drain-röhrm-Maschine, sonne wegen der Ungunst der Witterung wurden die Arbeiten an dcr magistratlichcn Wiese unter dem „grünen Berge" derart verzögert, daß die Drainirung derselben erst im heurigen Früh' jai,re fertig werden konnte. Interessant ist es zn cr-fayrcn. daß die Wassermasse, welche diese Drainagen-Anlage täglich an Grundwasscr ableitet, mehr als 40.000 Viaß beträgt. Da nun nirgends auf der Fläche stagmrcndcs Wasscr sich wieder bilden und ansammeln kann. so fängt bereits das Moos, da cs nicht tief mit seinen Wnrzeln in den Boden einbringt, abzusterben an; ebenso kränkeln die sanren Gräser, und die besseren nahrhaften Pflanzen stellen sich schon hie und da ein. doch wird es allerdings 2—A Jahre erfordern, bis letztere gänzlich die Oberhand gewonnen. Die Drainagekosten können nach dcm hiesigen Preise der Röhren mit beiläufig :l<) fl. per Joch vcr-auschlagt werden. — Das Zentrale stellte sodann den Ailtrag, daß dem Hrn. Preusehen zur Firirung seines^ Anfenthaltes in Vaibach jährlich :W0 ft. ails dem Ge-scllschaftsfonde insolange als Remuneration bewilliget würden, als er die Drainage-Arbeiten Hierlands leitet, welcher Antrag anch bewillign wurdc. Wcgcn Vcrfassung cincr Wcinlcsc -Ord nu ng für Krain yat sich das Zentrale um Vchclfe uiugc-schcu, uud deren recht schätzcnswerthe erhalten, von ocnm jene dcs Hrn. Zellcr aus Hessen besonders; hervorgehoben wird. Anf Grnndlage dieser Materia lien wird ein Entwurf für Krain zusammengestellt, dieser den Filialen der Weingegenden zur Prüfung übermittelt, und sodann dcr revidirte Entwurf der h. Statthalterci vorgelegt werdcu. Da ^andlentc bisweilen kleine Quantitäten Kokons erzengcn, nnd nicht wissen, wohin sie dieselben verkaufen sollen, so hat die Gesellschaft mit Einschluß der am Polanahofe produzirtcn Kokons 65'/, ss. Oa» letta angekalift, welche anf der Maschine des Herrn Dr. Orel vortrefflich abgehaspelt wurden. Ein Theil dieser ausgezeichneten Seide wurde der Versammlung vorgelegt. — Betreffend die beschlossene öffentlich c Obstausstcllung wird bemerkt, daß dieselbe nicht stattfinden konnte, weil wcgcn Hagclö und anderer Elcmentareinftüsse im Allgemeinen kein gutes Obstjahr zu erwarten stand. Ob sich das lau» feude Jahr hiefür günstiger gestalten werde, kann jetzt nicht ansgesagt werden. — Weiters wurde be-kanut gegeben, daß das Ansuchen der Gesellschaft, die h. Regierung geruhe die Feuer- und Hagel-assckural'z in ihre Hand zu uelnnen, und zwangsweise dieselbe einführen, als nicht statthaft abweislich erlediget worden ist. Bezüglich der Maßlosigkeit des V rcnnens dcs ^aibacher Moorgruudes bat die h. Stattbai, tcrei ein Gntachten abverlangt, worüber sich das Zcn> tralc dahin ausgesprochen, daß dnrch die Beschränkung des Moorbrennens auf den ersten Umsturz die land-wirthschastliche Produktion nicht beeinträchtiget werde, indem die fernere Bestellung mittelst Auffübrens von Erde. Bauschutt, Mergel u. dgl. sehr vorthcilhaft geschehe, wenn die Gründe nicht mehr gebrannt werden. Von der Icrusale in er-Gcr st e, welche einen 12fachen Ertrag lieferte, und wovon ein Merling 4'> K'. wiegt, wnrde an jede Filiale '/, Merling zu weiteren Anbauversuchen verschickt. Znr Hälfte mit Kornmebl vermengt, eignet sich dieses Gerstenmchl vorzüglich zu Brot. Anch die böhmische Riesen-möhre ist im k!ande vertheilt worden. — In Betreff des alls Meersalz erzengtcn Viehsalzes wird hingewiesen, daß der Zentner zu 4 ft. beim biesigeu Handelsmanne Hrn. Kris per zu beziehen ist. Die Gesellschaft überreichte dcr krain. Handels» und Gewcrbekammer für deu Jahresbericht bereits im vorigen Jahre einen vom Sekretär Hrn. Dr. Blci^ weis ausgearbeiteten dataillirten Ucberblick über die Agrikulturverhältnissc in Krain, und in diesem Jahre eine Skizze des Wirkens der ^. W. G. seit ihrem Entstehen (1707) bis in die Gegenwart. Da diese Arbeiten von besonderem Interesse für jedes Mitglied der Gesellschaft siud, so wurdc beschlossen, die Bro< schüre in den beiden Landessprachen in «00 Erem< plaren in Drnck zu geben, und gratis unter die Mu» glieder zu vertheilen. — Das Zentrale verwendete sich ferners, daß heuer hicrlands eine Rcm ontirung Statt fändc, indrm mchrcrc ^'andwirthe gcrnc ihre für dcn Militärdienst geeigneten Pferde ins Geld brächten, und das Kommando in Sclo erklärte sich geneigt, für die Erwirkuug eiucr Rcmontirung höheren Orts sich zu verwenden. Mit Befriedigung erfuhren wir auch in dieser Versammlung, daß Sc. k. k. apostol. Majestät mit a. h. Entschließnng vom 30. März d. I. dcn Fort» bestand dcr ^. W. G. untcr dcm Titcl „kaiscr» lichc königliche L auow irth schast gesc ll» schaft« allerg. zll genehmigen geruht babcu. Ebcuso siud die Statutcu deö I ndustric - Vcreines a. H. bestätiget worden, für dic Statuten des Karst-Vereines ist hingegen die Erlcdignng noch nicht her» abgelangt. (Fortsckn » H folg t,) Kriegsschauplatz an der Donau uud der griechische Aufstand. Wien, 11. Mai. Vom Kriegsschauplätze ander Donall sind hcntc folgende Postnachrichtcu eingelangt: Die Rnsscn haben z>vischen dein Schul nnd drr Alnta zn'ei Brückenequipageu in Bereitschaft gesetzt; dcr hoy« 4VO Wasserstand dcr Donau macht aber ill dicscm Augcn-blicke dm Brückenschlag beinahe unmöglich. Die russische Donau ft Mille wird bei Hirsowa konzcntrirt, und mau glaubt, daß sie für cine Operation gcgeu Sili-stria bestimmt sei. — In Adrianopcl wurde die Verpflegung und Unterkunft für 70.000 Mann Auriliar-truppen besorgt, die bis Ende Mai eingetroffen sein werden. Rustcm Pascha leitet im Auftrage des Sultans die Bcquartirungsaugelegenhcit. Zur Verpfle« gung der Truppen wurden ungeheuere Quantitäten Reis, Salz, Mehl, Wein uud Fleisch angekauft. Von einer Ankunft des Sultans in, Adriauopcl ist keine Rede mehr. — Ans allen Gegenden Bulgariens lau-feu Berichte ein über die durch die irregulären Baschi Bozuks gegen die Christen ucrübtcn Gräucl; eine große Zahl der christlichen Familien flüchtet sich nach Schum'la uud Varna. Auch aus Sarajewo wird Achnlichcs geschrieben. Im Bezirke Zabrdjo haben die Baschi Bozuls mehrere Kirchen, darunter jene im Dorfe Mozges, geplündert, uud die vorhandenen kostbaren Meßgewänder, ein Geschenk Kaiser Nikolaus, als Pferdedecken in Gebrauch genommen. Die Avantgarden des Pauintin'schcn Korps haben den Pntth passirt uud marschircn in die Moldau, wo große Trup-pcnmasscu augchäuft loeidcn. — Die im großartigen Maßstabe begonnenen Befestigungsarbeiten bei Fok-schan lvcrdcn eifrig fortgesetzt. — Hundertc von Arbeitern sind uutcr Leitung und Mitwirknng russischer Sappenrs beschäftigt, mehrere kleinere Zitadellen auf der Straße auszuwerfen. Man will darans schließen, daß die Nüssen nicht gesonnen sind, anf die dro< hende Diversion der Auriliartruppen den östlichen Theil der Walachei zu räumen, sondern in selbem ihre Hauptmacht kouzentriren «.'erden. — Eine neue Lic-fernng von Vcrpftegsbedürfnissen für die Truppen in den Donaufürstenthümcrn wurde ausgeschrieben. Ein großer Theil der Vorräthe, die in den Magazinen lagern, wird gegen die Donau trausportirt, und dürfte zur Verpflegung der Truppen in Bnlgarien nach dem Donauübergangc bestimmt sein, da man dort wenig Proviant zn finden glaubt. Briefe aus Bukarest vom 3. d. mcldeu, daß Fürst Paskicwitsch uur einen Tag in Giurgewo anwesend gewesen, um die dortigen Angriffsvorbercituugen zu besichtigen. Die Mehrzahl der in Bukarest befindlichen Militärspitäler wird in die Moldau transferirt, und ist mit Uebersiedclung eines Spitals bereits begonnen. Der Adjutant des Obc.sten DuditM), wel-eher zuerst den mündlichen Rapport über die 'Affaire bei Tnrnu vom 2tt. April am 30. nach Bukarest gebracht hatte, nach welchem das sodann veröffentlichte Bulletin verfaßt war, ist zur strengen Verantwortung gezogen worden, »veil er sich in seinem Berichte arge, in das Bulletin übergegangene Uebertreibungen des Ereignisses zu Schulden kommen ließ. Am 28. April hat auch bei Giurgewo das Feuer der russ. Insel-battcricn gegen Nustschuk begonnen, scheim aber bis jetzt ohne Erfolg geblieben zu sein, indem die Türken mit il'rem sehr zahlreichen Festungsgeschützc nicht antworteten. Kriegsschauplatz in der Ostsee. > Die „Hamb. Vörsenh." meldet ans Stockholm vom 3. Mai: „Das französische Linienschiff „Austerlitz" ist vorgestern Nachmittags in Elfsnabbeu angelangt. Die englische Flotte liegt noch immer daselbst ; heute sind wieder 2 Dampfkm'vetten zn dersel-ben hinzugekommen. (^ Auch am I!. Mai lagen die englische Flotte uud die „Ansterlitz" laut Bericht des Dampfschiffes „Bote" noch bei Elfsnabbcn.) Im Widerspruch mit dieser Nachricht steht eine Depesche der wohlunterrichteten und nie absichtlich täuschenden „Hamb. Nachr." aus Kopenhagen vom 8. Mai Mittags: „Die englische Flotte hat am 4. d. vor Elfsnabben Anker gelichtet. Vier im bott-uischen Meerbnscn genommene Prisen sind mit dem Dampfer „Magieienne" nach England abgeführt worden. Ain 3. wnrde das französische Ostseegeschwader, bei Wiugaa Anker werfend, oon Gothenburg aus ob-scrvirt."' j Dcr „Ostsec-Ztg." schreibt man ans Riga, 1. Mai: Unsere Festung wird gegenwärtig gehörig vcrpalissadirt, uud wenn sich englische Kriegsschiffe noch öfter vor dem Hafen zeigen werden, und gar irgendwie uud irgcudwo feindlich auftreten sollten, so wird hier wohl der Belagernngszustand eintreten. — Der Anblick unseres Stromes, auf welchem jetzt, da die Brücke noch nickt fertig ist, 3 Dampfschiffe die Kommumkation lnnüber und herüber uuterhalteu, ist cm tranrlgcr, dcnn die 40 -li0 Schiffe verlieren sich auf demselben; sonst um diese Zeit waren mcbrerc hundert ^chme hlcr. j Dic „Hmnb. Nachrichten« melden aus Kiel, 9. Mai: «Heute Mittags kam yicr ein finnisches Schiff uutcr rnsuschcr Flagge mit Holzwarcn in den Hafen, nachdem es zehn Tagc unterwegs von Aland eine Menge englischer Kricgsfahrzeugc passirte, die auch thcilwcisc Jagd auf dasjelbc gemacht haben." Der Wittcrungsunbilden wegen hat die Ostscc-flottc unter Napier' an der schwedischen Küste bereits wieder Anker geworfen. Unweit Helsingfors begegneten Admiral Plumridgc 8 russischeu Kriegsschiffen, von denen er mit Kanonenschüssen angegriffen wurde, — ein Beweis, daß die Nusseu uicht abgeneigt sind, es znm offenen Seekriege kommen zu lasseu. — Wegen Insubordination wurden iu diesen Tagen 2 Matrosen anf der englischen Flotte gehenkt. I Eine Korrespondenz der „Ostdeutscheu Post" ans Krakau vom 9. d. will mit Sicherheit wissen, daß ein rnss. Truppenkorps von zirka 20.000 Mann, gefolgt von Artillerie und Proviant, im Anzüge gegen die hiesige Gränze ist, und die ganze Straße von Warschall bis Kiclce ansfüllt. Laibach, 44. Mai- Es herrscht unr Eine Stimme darüber, daß der bcwnndertc Heldengreis Marsch all Radctzky im Privatleben ungemein freundlich und liebenswürdig ist. Davon hatten wir während seines Aufenthaltes in unserer Mitte bei seiner letzten Rückreise aus Wien abermals einen höchst erfreulichen Beweis. Auf dem Spatzicrgange begegnet der ständische Güterinspettor uud prov. stand. Sekretär, Herr E. K a l I m a u u — dem die Anssicht des Radetzky-Schlosses anvertraut ist — dem allvcrelntcn Marschall, uud grüßt ihn mit Ehrerbietung. Gleich ruft ihu der Marschall mit den Worten: „Wo bleiben denn Sie, Kallmann, daß Sie sich bei mir nicht sehen lassen?" Wäbrend sich der Angeredete entschuldigt, greift der Marschall in die Tasche und drückt dem Hrrrn Kallmann etwas in ein Papier Gewickeltes in die Hand mit den Worten: „Nehmen Sie diese Kleinigkeit, die ich Ihnen ans Wien mitbrachte, als ein Andenken an den alten Ra-detzky." Erschüttert nnd tief ergriffen dankt er dein liebevolleil Vater der österreichischen Armee. Das Andenken aber bestand in einer werthvollen silbernen, innen vergoldeten Tabakoose, gefüllt mit glänzenden Goldstücken. Der „s).^<>!'v. '!>!<>,<" ^vsncht dic inländischen Zeitungen, bekannt zn geben, daß die am 8. April l. I. gezogenen Gewinnste der zu Gunsten der Tanb-stummeuanstalt in Görz veranlaßten Effekten - Lotterie täglich im Börscnsaale in Trieft zwischen 1 1 und l Uhr Mittags, und z w a r nnr bis z u m 3 1. Mai d. I. behoben werden können. Dem veröffeutlichten Verzeichnisse über die im Jahre 18:»:l uon der k. k. vrivil. Versicherungsanstalt ,,/V^! in Trieft" bezahlten Schäden entnel'men wir, daß nach Krain für 11 Schäden die Summe von st. 11.29240 kr. und für Auslagen si. 1103 48 kr. bezahlt worden sind. Im Ganzen hat die Gesellschaft bei 4Ü!»2 Schäden die große Snmmc von fi. 1,ü7li.^90 2« lr. EM. ans-l,c;ahlt. — Die Wohlthat einer solchen Anstalt lcuch« tet alls diesen Zahlen von selbst hervor. Oesterreich. Wien, 11. Mai. Is>^ königliche Hoheit die Fran Herzogin Vudovika in Baiern nebst Ihrer durchlauchtigsten Tochter Prinzessin Hellene königl. Hoheit baben hentc die Residenz verlassen und mittelst Separatzug der Nordbahn um 3 Uhr Nachmittags die Rückreise nach München angetreten. Ibre Majestäten der Kaiser nnd die Kaiserin begleiteten die durchlauchtigsten Scheidenden bis in den Bahnhof, wo die Trennung iu herzlicher und erhebender Weise erfolgte. Der königliche baier'sehe Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Graf von ^erchenfeld, war im Bahnhöfe erschienen. — Se. k. Hoh. Prinz Carl Theodor in Baicrn, jüngerer Brnder I. M. der Kaiserin, ist hellte Früd voll Dresden hier eingetroffen, um Ihre kgl. Hobeit die Frau Herzogin ^ndovika in Baiern nebst Ihrer durch!. Tochter Prinzessin Hellelle anf der Reise nach München, welche über Dresden gemacht wird, zu be-gleiteu. — Hiesige Bankhäuser haben Nachrichten alls Frankfurt und Amsterdam erhalten, denen zu Folge das ueue Auleheu Aussicht hat, am heutigen Tage (li. Mai) vollkommen gedeckt zu sein. — I. M. die Königin von Spanien hat dem Mehemcd Ali Pascha, früher Kriegsminister, nnd Omer Pascha das Großkrenz des Isabellen-Ordens. dann dem Feril Pascha, Mustapha Pascha nnd Ismail Pascha das Kommandeurlrcuz dieses Ordeus verliehen, und durch den Oberst-Adjutanten Dcteng -die Dekorationen übersendet. — In Rovigno wurde die Real- lind nautische Schule am 8. d. M. feierlich eröffnet. — Ails Genua, v. 10. d., wird der „Trieft. Ztg." gemeldet: Die Behauptung der Tnriner und hiesigen Zeitungen, daß die kaiserliche Amnestie nur unbemittelte Personen treffe, ist dnrchaus nicht wahr. Man braucht zur Widerlegung bloß die Namen ^itta, Stampa, Arrivabcnc, Oppraudiuo, Eollini, Suzzara und viele Andere zu nennen, und eben so gewiß ist, daß die Begnadigungen ganz im Wider- sprüche mit jenen Zeitungen anf die Emigration einen günstigen Eindruck gemacht haben. Wien, 11. Mai. Dcr wesentliche Inhalt des Anlehensprogramms ist nach dem „W. G. B." folgender: Die in Stücken zu ft. 100. ^00 und ft. Itt^tt ausgegebeneu Staatsschuldverschrewnugen sind zu li"/„ in Silbermünze verzinslich, nnd Coupons am 1. Juli und 1. Jänner zal'lbar, u. z. mit fi. 3 süddeutsche Währuug zu Frankfurt oder 3 9zcnt zn Amsterdam oder Fr. ^'<, Intercs' sen vergütet. Das Anleben wird mit einer !"/<, jähr« lichen Tilgungsquole dotin und diese Ouoto sammt Zinsen und Zinseszinsen zlinl Rückkauf auf den Bör-fen von Frankfurt. Amsterdam und Paris verwendet, in so lange dasselbe unter dem Nominalwerthe steht. Ein Austausch von Obligationen, deren Zinszahlnng auf Amsterdam, Frankfurt oder Paris lalltet, kann auf Amneldung des Befitters, gleich wie bei dem An« lehen ^a. B. erfolgen, dem sich das gegenwärtige Anlehcn auch am meisten nähert. — Alis Zara vom 9. d. wird der „Tricster Zeitung gemeldet: Aul verflossenen Sonnabend lief ein englischer Dampfer in dem Hafen von St. Eroce, nächst Ragusa ein. wo die drei an die griechische Regierung käuflich übergegangenen russischen Schiffe an» kern, machte daselbst einige Ankäufe uud fuhr dann wieder ab. Am folgenden Tage erschien dort dic englische Fregatte „Diamond", Kap. Peel, welche mit ^ewilügung der Bebörden siebeil Tage laug verwci-len wollte. Kap. Peel soll den Konimandanten dcr daselbst stationirten österreichischen Peniche ersucht haben, den 3 Schiffen anznratben, ihm nach Malta zu folgen, darauf aber die Antwort erfolgt sein, daß cr, (dcr Komlnandant) nicht zur Einmischung in diese Angelegenheit berufen sei, und Herr Peel sich deßhalb an das Kommando in Raglisa wenden möge. Dieß sei auch wirklich geschehen, und dcr Kommandant in Ragusa habe deßhalb nach Zara nno Eattaro berichtet. So bestimmt auch diesc Mittheilung unseres Be-riehterstatters lautet, so glauben wir doch einige Zwei» fel erl'eben zn dürfen, da wir nicht einsehen können, oaß auch nur die mindeste Berechtigung zu eiucm solchen Ansinnen in dem Hafen einer befreundeten nnd neutralen Macht vorliege. T r i e st. Die „Tricstcr Zeitung" schreibt über die voll verschiedeilen Seilen vorgelegteil Plane zur Herstellung unserer ^anoeswahnmg unter anderm: Endlich haben wir noch den Plan des Hrn. Bosla-rolli ans Innsbruck, vou welchem schon in verschiedenen Blättern nnd auch ill dem uuserigcu dic Ncdc war. Dieser geht dahin, daß durch das Zusammen-treten hervorragender, einsichtsvoller nnd patriotischer Männer in Wien cin Verein gebildet werde, mit Fiüalvcreinen in allen Kroilländeril, uud Zweig-Ver-einen in den einzelnen Städten und Ortschaften, zu dem Zwecke: Unterschriften zu sammeln für cin freiwilliges Staatsanlehen in großem Maßstabe. — Hr. Bosearolli rechnet dabei auf die Einsicht aller Staatsbürger, daß cin Jeder gerne nach Kräften beitragen werde für einen Zweck, an dessen Erreichung Allen gelegen sein muß. Selbst der Mann von beschränktem Einkommen werde finden, daß das Opfer, wel-ches er bringt, ihm dnrch Erreichnng jenes Zweckes werde reichlich wieder eingebracht werden. — Dic Summe, welche nöthig sein dürfte, znr Herstellung der ^andeswäbrung und zur Deckung des Defizits, das dic Finanzen dcr Monarchie in den nächst«^ Jahren noch ausweiseu dürfteu, und das ebenfalls gedeckt werden lnllst, wenn die ^andeswährnng dauernd hergestellt werden soll, schlägt Hr. Bosearolli auf :;00 oder wenigstens 400 Millionen Gulden an. D"' Plan ist in allen seinen Theilen sorgfältig ausgear« bcitet, und zeugt ebeu so sehr von den Fähigkeiten seines Verfassers, als das Vertrauen, welches er w den Gemeinsinn Aller seht, den Beweis seiner eigenen schönen Gesinnnng licsert. Einc große Maßrcg" von der Jedermann sageil muß, sic wcrdc genüge"' hat deu uuermeßlichen Vortheil, daß sie alle Zw"l' beseitigt, und daß in Bezug auf die ^andeswäln'M'v die Wirkung autizipirt würde. Konnte daher oc Plan des Hrn. Boscarelli zn Stande kommen, würden wir ihn mit Freuden begrüßen. Hr. Boscarl./ will die Kapitalien im Inlande suchen. Das w" auch nnsere Meinimg. Je mehr von nnsercn ^taan, schnldschcinen im Inlandc bleiben, desto weniger ^ bcn wir den Gefahren ausgesetzt, welche sonst l"" 4»« politische Erschütterung nils bringt, indem betin Anschein von Geiabr die Papiere vom Anslandc herein-strömen. und dagegen fremde Wechsel oder Geld verlangt würccn. Je mcl r Staatsglälibiger im Lande leben, desto weniger ist an Zinsen jährlich ins Ausland zn senden. Die Aufbriugung des Anlehens im Inlande schließt ja darum doch die Theilnahme des Auslandes nicht alls, »veil die Staatsschuldscheine veralbert werden können. Hätte aber die vermehrte Verwendung österreichischer Capitalien ill österr. Staatspapieren die Wirkung, daß dann für Indnstrieunterneh-Mlingen nud Handel mehr fremde Kapitalien hereingezogen würden, so wäre dieß nnr ein weiterer Gewinn, weil bei solcher Verwendung voll fremden Capitalien die Eigenthümer ihnen zu folgen pflegen, im ^ande bleibeil, und ihre Gewinne und Zinsen nicht über die Gränze senden, sondern hier verzehre,,, oder wieder anlegen. Wir wünschen dal'er, daß der Plan des Herrn Voscarolli ansführbar befnndcn werden möge. — Ans Venedig, vom >0. d., meldet man der „Tricster Ztg." : Die Hoffnung, II. MM. den Kaiser nnd die Kaiserin in unserer Mitte zu schell, wird sich bald verwirklichen. Die gegeuwärtig zu deu Aemtern der Statthalterei. der Fiuanzpräfektur. der ^ontrolskasse verwendeten Lokalitäten, so wie die Woh-nuugen des Herril Statthalters mld des Herrn Mi-litärgolivernclirs müssen allf böhern Befehl geräumt werden, ulu für das kaiserliche Hoflagcr zlir Verfügung zn bleiben. Da der nöthige Umzug anf's Schleunigste erfolgen muß, so dürfen wir der Hoffnung Raum geben, daß Ihre Majestäten ill Kürze mit zahlreichem Gefolge hier eintreffen werden. Es bedarf wohl kanm der Erwähnung. daß man hier allgemein diesem in jeder Beziehung für Venedig erwünschten Ereignisse mit freudiger Erwartung entgegensieht. Vorgestern traf hier alls England die eiserne Brücke ein, welche die beiden Stadtthcile zwischen St. Vitale und der Akademie der schönen Künste mit einander verbinden soll. Die Vcnetianer blicken anf diese Vrüekc eher mit scheelen Angcn, in der Meinung, daß sie den Kanal grandc vernnziercn nnd einem Theile jener Gebände znm Nachtheile gereichen würde, vor denen die Schiffe nnd Barken, durch die Brüeke gebindert, sich nicht mehr werden anfstellen können, ^eiMrer allerdings beachtungswcrthen Rücksicht hätte man wohl dnrch eine Zugbrücke Rechnung tragen können; nun muß aber die Brücke gcschlageu werden, wie sie ist. Uebrigens wird sie znr Erleichternng der ^erbindnngen zwischen den beiden Stadttheilen sehr viel beitragen, und den Werth der Wol'nungcn jenseits des Kanals, welche jedenfalls mehr als bisher ^sucht sein werden, erhöhen. Da das Brückengeld fur jcdo Person :t Eentesimi beträgt, so erscheint es wuu,chs.Wwrnh, daß das Mnnizipinm mit dem Erbauer sur das künftige Jahr einen neuen Vertrag abschließe, ihn in anderer Weise entschädige nnd diese fur die Bequemlichkeit des Publikums berechnete Passage völlig freigebe. Dentschlnnd. Frankfurt, 6. Mai. In der gestrigen Sitzung der Bundcsvcrsammlnng. der zwölften in diesem Iabre, wurde die Fül'rnng der 16. Stimme von drin Hrii. v. Stranß und jene der 17. von dem Hrn, Bürgermeister Smidt übernommen. Es erfolgte die Vorlage einer Note des kais. rnssischrn Geschäftsträgers, mittelst welcher derselbe das Manifest des Kaisers v. 11. (23.) April mittheilt. Preußen zeigte Namens der Rbeinuferstaaten an, daß deren Regierungen sich bezüglich der Forderungssache der freien Stadt Frankfurt wegen einer slibsidiarischenRheiil-Oktroirente dahin peinigt l'ätten, Sachsen, Hannover nnd Württemberg in Vorschlag zn bringen, nnter welchen die freie Stadt die Ansträgaliustanz zu wählen hätte. Der von der Nilitärl'ommission befürwortete Verkanf einiger der ^nndesfcstnng Mainz gehöriger Grnndstücke behufs drs Balies einer Kaserne wnrde einstimmig genehmigt. ??ach der Reihe wnrdc sodann erledigt: ein Vortrag Ul Betreff des Geldbedarfes für die Festungsballteil ">-'n Ulm nnd Rastadt i»><» 1864; ein weiterer wegen ^nkanfs eiiles Goliverilenlentsgebälldes in Ulm. So-"Mln erfolgte Berichterstattnllg über den Entwnrs ei-"tr revidirten Geschäftsordnuug, worüber AbstimullNlg ^l>f dic nächstzweite Sitzung ailberalimt ward. K a r l s r u h e, 7.' Mai. Am 30. April hatte Nach Berichten des „Univcrs" alls Rom der Abgesandte der badischen Regierung Graf von ^einingen-^illiMin, noch keine Antritts-Andienz bei Sr. Hei-ugkeit dem Papst erlangt nnd folglich sein Bcglalibi-^ugsfchn'iben noch nicht überreichen können. Der Ordinal - Staatssekretär hatte ihn wohl empfangen, "cr ilach einer ganz kurzen Berührung des Gegcn-'landes seiner Mission ihn ersncht, die eigentliche Er-^lUlilg der Ullterhalldluilgcil noch um zehn Tage zn Italien. " Se. kgl. Hoheit Prinz Wilhelm Friedrich von Prcnßen traf inkognito als Graf v. Berg am 7. d. zn Venedig ein, und stieg im Hotel „Reale Danieli" ab. Um die Merkwürdigkeiten der Stadt zn besichtigen, wird der Prinz einige Tage daselbst verweilen. — Am 3. d. hatte Se. Hoheit der Herzog v. Eam» bridge Ankona allf seiner Fahrt nach dem Oriente berührt, ohne jedoch all das ^and zn steigen. Die Hafenbatterien begrüßten den hohen Gast. — Ein Dekret I. H. der Herzogin v. Parma vom 6. d. bestimmt, daß vorbehaltlich weiterer Verfügnng anch junge ^eute der arbciteuden Klasse, welche dn- Militärpflicht unterliegen, Pässe nach den angränzendcn italienischen Staaten erhalten können, ohne an den frübcr vorgezeichneten Kantionserlag gebunden zn sein; jedoch wurde ihnen hierbei eingeschärft, daß sie sich vorkommenden Falles unweigerlich und püuktlich der Konskriptionspflicht zu unterziehen haben. Ein weiteres in der „Gazzctta di Parma" enthaltenes herzog, liehcs Dekret ernennt den Marchcse Giuseppe Pallavi-cini znnl Minister der auswärtigen Angelegenheiten lind geheimen Kabinctssekretär. Drei andere Dekrete verfügen eine ncne Organisation der hcrzogl. parmasa-nischcn Kriegsmacht. Frankreich. Paris, 6. Mai. Der „Monitenr" meldet wie folgt i „Die englische und die französische Regierung haben sich verständigt, nm für alle Vorsichts« maßregeln, welche der gegenwärtige Krieg nöthig machen dürfte, im Vorhinein Sorge zu tragen. Zn diesem Ende hat der Kaiser die Bildnng zweier Uebungs-lagcr beschlossen. Das erstere für 100.000 Mann wird an den Ufern der Manche zwischen Monncil und Saim-Omer, das zweite für 60.000 Mann bei Marseille errichtet werden. Dic englische Regierung rüstet ihrerseits Truppen uno eine, Flotte, dic im Stande sein wird, dic nöthig werdenden Truppen er« forderlichen Falls entweder nach dein baltischen oder dem schwarzen Meere zn transportiren. Der „Monitenr" schreibt ferners: „Nach den in verschiedenen Journalen entbaltenen Nachrichten soll das durch die vereinigten Flotten verursachte Bombardement von Odessa von einem mißlungenen ^an-duugsversuche begleitet gewesen, lind mehrere am Kampfe betheiligten Schiffe bedeutend beschädigt wor> den sein. Es wird anch erzäblt, daß die gegen Odessa operirende Division gezwnugen gewesen wäre, ihr Feller einznstcllen. nm sich gegen die aus Sevastopol ausgelaufeue russische Flotte,zu wenden. Nach dem Berichte des Admirals Hamelin entbehren diese Gerüchte jedweder Begründung. Was die Verluste uuserer Flotte anbelangt, so belaufeu sie sich, nach deil nenesten lins zugekommenen Informa» tioncn auf 8 Todte und 18 Verwundete." Paris, 7. Mai. Der „Monilcur" schreibt wörtlich wie folgt: „Das Kabiuet von Athen hat, in dem es sich znm Beförderer der Insurrektion von Epirus machte, sich beflissen, die Bevölkerung des Königreiches in der Meinnng zn erhalten, daß die dcntschen Mächte vollkommen sein Benehmen billigten. Während diese unwahren Angaben unter der Garantie des griechischen Kabinets ausgesprengt wurden, babcn die Gesandten von Oesterreich, Preußen nnd Baiern den Befehl erhalten, worüber der Regnrnng des Kaisers von den betreffeuden Höfen der formellsten Zusicherungen gegeben wurden, offen die Politik Griechenlands zu mißbilligen nnd die Rathschläge nnd Vorstellungen oer Westmächte allf die energischste Weise zu nnter< stüpen." Paris, 9. Mai. Man spricht davon, daß Marschall Saint-Arnaud gleichzeitig als Diplomat lind Oberbefehlsbaber der "ranzos. Militärmacht im Orient fungiren solle. Nach den in Marseille aus Konstantinopel eingelaufenen Nachrichten beträgt die Stärke der gegenwärtig im Orient befindlichen anglo-französischen Auri-liarkorps bereits mehr als 60.000 Mann. 16.000 M. englischer Truppen sind in Konstantinopel. Ebcn so viel Franzosen werden daselbst erwartet. Am 26. v. M. war die anglo-französische Flotte ^ vor Srbastopol signalisirt worden. Drei Dampfer derselben haben 12 russische Kauffahrer vor Sebastopol genomnien. Ein französ. Dampfer hat im Verein mit einer türk. Schiffsdivision drei griechische Schiffe mit Freiwilligeil vor Salonichi in Grnnd gebohrt. Der „Nonvelliste de Marseille" will von einem abermaligen peremtorischen Uüimatum der Türkei all Griechenland wissen. „Times" zu Folge ist der Inmrgentenführer Tzavellas anf dcr Flucht gefangen genommen, nnd bisher gut bebandelt worden. Großbritannien. London. 8. Mai. Der Kriegsetat ist nm 8 Millionen 423.099 Pfd. St. vergrößert worden, wie alls folgender Uebersicht hervorgeht: A r ill c e. Votirt für 1863 6.026.016 Pfo. St., 102.283 Mann; ursprüngliche Erl'öhnng fliv ift.'!4 202.470 Pfd. St., 10.094 Mann; erster nachträglicher Vor» anschlag am 3. März 670.000 Pfd. St. 16.000 Mann; zweiter am 6. Mai 300.000 Pfd. St., 16.000 Mann; votirt in Summa 7,167.486 Pfd. Sterling l 42.977 Mann. Feldzcngam t. Bewilligt für 1863 3,063.607 Pfd. St., ur« sprünglichc Erhöhuug 1864 792.311 Pfd. St., nach« träglicher Voranschlag, 6. Mai 742. l 32 Pfd. St., zusammen 4,68^.01(1 Pfd. St. Die Gesammtcrhöbnng dcr Arulecauslageil macht demnach 1,132.470 Pfd. St.. die GesammterhÄMg des Feldzengamtes l,634.443 Pfd. St., die Gesammt« erhöhnng dcr Flotte 6.766.186 Pfd. St.; zusammen 8,423.099 Pfo. St. Aus Sydney ist die „Kate" mit 16.176 Unzen Gold, im Werthe von ungefähr 66.000 Pfd. St. angekommen. Sie verließ Sydney am 12. Iän« ner. Im ^'ausc dcr vorigen Woche waren im Gau-zen 200.000 Pfd. St. bar eingeführt worden. Dic Ausfuhr betrug nicht viel unter 300.000 Pfd. St. Bis heute Mittag waren dic 200.000 Pfo. St. ncucr Schaplammerbonds noch immcr nicht genommen. Asien. Berichten aus Eabul zu Folge, die bis zum 7. März gehen, soll iu Herat ein persischer Gesandter angekommen sein, um den dortigen Machthaber zu bestimmen, seine Familie währcnd dcr Dauer dcs Kricgs zwischen Rußland und dcr Türkci nach Ni» schapur, ciner persischen Provinz in Khorassan, zu bringen. Nach der Darstellnng dcr „Delhi Gazetta" abcr sollen 40 russische Offiziere ill Astarabad gelaudet sein, wo sich ihnen eine gleiche Zabl persischer Agew reu angeschlossen, in deren Gesellschaft sie im Auftrage dcs Schahs in kleineren Abthcilnngcn Strcif-zügc durch Khorassan und Turkestan nntcrilonnneil. Eine solche Abtheilung sei auch ilach Herat gekom< men. um den dortigen Herrscher zn bestimmen, den Play während des Krieges zwischen Rußland und dcr Türkei ihnen abzntreten, wosür ihm Nischapnr als Entschädigung angeboten worden. Auch iu Kandahar sei cm russischer und cm persischer Gesandter angc» kommen, in dcr Absicht, sich ilach Kabnl zu bcgcbcn; Dost Mohamcd uud Sliltan Mahonied Eha>l, dcr früberc Bcherrschcr voil Pcschalver, batten dagegen Gesandte an den Schah geschickt, lind man spreche neuerdings von cincm Trnl)- und Schuftbüudniß zwischen dem Khan von Khiwa, dem König von Pcrsicu nnd dem König von Bokhara. Wie verworren auch allc dicsc Nachrichteu kliugcil inögcu, so scheint darans doch hcrvorzligehell, daß Rußland die Absicht nicht anfgegeben hat, für den Fall einer längeren Daner des Krieges mit England, letzterem in Asien so viele Verlegendeiten zn bereiten, als der Einfluß, den der Ezar dort übt, nnd die geographischen Verhältnisse eben gestatten. Der Gencralgmivernenr erbielt am 24. März in Ealcutta die erste telegraphische Depesche aus Agra, cine Entsernnng von 800 engl. Meilen. Der „Ehina Mail" zn Folge, die sonst dcr chi> uesischen Revellion zu Folge nichts weniger als gün-!llg ist, haben die Insurgeuten iil dcr lepten Zcit grö-gere Forlschritte gemacht, als jc seit der Einnahme von Ranking. Sic bchanpteten sich nicht nnr ill th« ren alten Stellungen, sondern gewannen auch vcrlo-rcuc wieder zurück odcr stärktcll sich dllrch ncuc Er° obcrllngcn. In Eanton fandcn nlilängst wicdcr zahlreiche Hinrichtnngeil. Statt. Adnliral Pellew, Befehlshaber des britischen Geschwaders iu den chinesischen Gewässern, ist am 16. März an Bord des „Barracouta" nach England ab« gereist. (Trieft. Ztg.) Telegraphische Depeschen. Berlin, 12. Mai. Die „Preuß. Corr.'' ist ermächtigt, allc Gcrüchtc übcr bcvorstchcudc Vcrände« rung des Staatsministerinms, iiamentlich Abgang dcö Ministerpräsidenten, nitd Bildmlg cincs llenen Eabi-netes dnrch den Grasen v. Dohna als vollkommen unbegründet zn bezeichnen. Hamburg, l2. Mai. Die französ. Flotte befand sich am 10. d. Abends im großen Belt bci Ramsoc. dic englische Flotte am 7. d. bci dcr Inscl Gottska Sandöc. nördlich von Gothland. A m stcrdam, 1 l. Mai, Abends. Dic vom nencsten österr. Anlcben hier aufgelegten 26 Millionen wurden voll gezeichnet. Telegraphische Depeschen der »TriesterZtg.« Paris, 13. Mai Tansend Manu, als Avantgarde eines nach Griechenland bestimmten Corps, sind in Tollion eingeschifft worden. _______________ ^mck und Verlag von I. v. Hlcinulayr A F. Vambcrg in ^'aibach. —'Vcran^ v. Hzlclnmayr ^ H U>amovrg. V ö rsett bericht aus dem Abendblatte der österr. kais. Wiener-Zeitung. Wien »2. Mai Mittags l Uhr. Die Vörsc war fthr animirt. Iin'l'cftndcrc fand im ncucn Lottcrie-Anlehm eiu ltbhaftcs Geschäft Statt. 1Mb dasselbe erreichte U3'/,. 5"/« Metall, hoben sich auf 86'/.- Nordbahn-Allmi gingen bis 2<5. pluch Vank- und Dainpfschiff-Ältien wurden hühcr bezahlt. Fremde Wechsel und Valuten waren um '/, M. billiger cmSgebotcn. Amsterdam IN'/,. — Augsburg 436'/.. — Franlfurt 1Z6 '/,. — Hamburg !. «. ,. 5°/. l0^'/.-106 detto ., „ ^'/.7, 77-77'/. detto „ ., 4°/« 7N-70'/. dctto V.I.t 85» m.Rückz. ^«/^ 90'/,-9l dctto 1852 „ 4 7« 88'/.-88 7, detto .. 3 7« 57-5?7. detto „ 2 7.7. «7.-«7. dctto „ 17« — -- Grundentlast.-Oblig. N. Oester. zu 5 '/. 85 7.-85 7. betto anderer Kronländcr 84'/,—8^'/ Lotterie-Anlehen vom Jahre 1«34 2!W—^30 7, dctto dctto !839 !23'/,—«23'/, dctto ^elto 185'l 92 7,-93 Vanco-Obligationcn zu 2 7, «/, 57 7, - 58 7, Obligat, des L. V. «nl. v. I. l850 zu 57» t«4—10^7. Aauf-'-'Iltien mit Aezug pr. Stück :2>5i—,218 dctto ohne Äeziiq 105ä—1058 detto uculr »mission 9«lN-!>«2 Escomptcbans-Aktisn 94 7.-^5 7. Kaiscr FcrdiuandS-Nordbah» 214 7^^2«i 7, Wicu-Gloggnieer — — BudweiS-i!mz-G,nund>,lr 280—282 Preßb. Tyrn. Gisenb. 1. Tmiss. — - 2. „ mit Priorit. — — Ocdenburg-Wien-Neustadter 63—53 7, Dampfschiff'?! ktien 55^—°i56 detto N. Emission — — detto 12. do. 544-546 dctto des Lloyb 595—«litt Wic»tr-Da>,N'f!Mlhl-?ltticn N5—l4<» ssomo Nentscheiue 13 7,--i3 7. «stcrh«zy 40 ft. Lose 85 7.-85 '/^ Windischqrätz-Lose 29 7.—30 Waldstein'schc ^ 29 7.-30 Keglcvich'sche „ 1« >/,_i<)'/^ Kais. «ollwichtige Dukaten-Agio 40 7, —40 7.. Telegraphischer Koncs-Vericht d«r Staalsftaplere uoin »». Mai »85:. Staatsschuldvcrschreib»ngm . zu 5pCt. (in LM.) 8U3/l6 detto.......<"/2 „ , 771/s detto.......,4 „ „ ?0 detto......„3 „ ., 57 Darlehen mit Verlosung v. I. l83», für 100 ss. <23 1/8 2 A.'onat. L ndou. für > Pfund Stcrlmg. (.^uldcn 1'^.<8 Äf. 3 Monat. Mailand, für 300 Ocstcrr. Lire, Guld.n 133 l/2 Af. 2 Monat. Paris für 800 Franlcn . . Guld. 160 7/8 Vf. 2 Monat. K K. vollw. Müni-Ducaten . . . 4U l/8 pr. (5,nt. Agio. Gold- und Silber-Kourse vom 13. Mai 1854. G.lb. Brief. Kais. Münz-Dulatcn Agio .... 39 7/8 40 l/8 detlo Nand- detto „ .... 393/4 4y <^u!c1 ül inuron ^ .... 39 — Napoleons d'.r „ .... 10,42 — Souvrains d'or „ .... 18.ü<) — 3inß. Impcrialc „ .... 10.52 — Friedrichs d'or „ . . . .' 1l20 (8ngl. Sovereigns „ .... 13.22 — Silbcragio......... 351/2 353/4 Fremden - Anzeige der hier Anssekomlneneu nnd Abgereisten. Den !l. Mai »854. Hr. Wilhelm Graf v. Kleist, Privatier; — Hr. Johann Sauhe, k. gnechischer Legations,Sekretär — und Hr. Koostanlin ?ll,toniadis, Handelsmann, alle 3 von Trieft nach Wien. — Frl. Gräfin v. Lasberq, > Offizierstochter, von Wien nach Verona. — Fr. Grä- ! sin v. Thurn, Private, von Wien nach Görz, — Hr. Achil Zirio, Podesta von Padua — und Hr. Mol. daner, Beamte, beide von Wien nach Padna. — Hr. Rafael Luzato, Privatier, von Wieu nach Udine. — Hr. August Pietroni, Privatier; — Hr. Ludwig Te-nenbaum — und Hr. Ernst Kaufmann, beide Handelsleute, alle 3 von Wien nach Trieft. — Hr. Di-. Servignani, Arzt, von Wien. Nebst 195 andern Passagieren. K. K. Lottoziehnngen. In Trieft am 10. Mai »854: 15. «0. 7ll. 13. 33. Die nächste Ziehung wird am 2tt. Mai 1854 in Trust gehalten werben. In Grah am^s^Mai 1854: 72. 2. 89 31 25. Die llächste Ziehung wird am 24. Mai 1854 in Gratz gehalten werden. In Wnn am 13. Mai 1«54: «7. 24 7». 3. 42. Die „äch^e Zi.t)ln,a nxrd a»n 24. Mai <^5-l ", W'»'" a,'li.ils.'„ ,v.'r!-l'». ! 3I"'782^ ^,') Wohnuttgs ^ Veränderung. Indcm der clgcbcnst Grfettigte seinen I'. ^1'. Gönnern für das ihm bisher geschenkte Zutrauen den wärmsten Dank abstattet, empfiehlt er sich für die Zukunft, aus Anlaß sciner stattgcfundcnen Ueber-siedelung in sein eigenthümliches Haus, St. Peters Vorstadt, Sallochcr Straße Nr. W, viti-ü-vl8 der Handlung des Hrn. I. Wölfling, und bittet um ferneres geneigtes Wohlwollen, mit der Zuficherung der reelsten und dilligsten Besorgung aller in sein Fach einschlagender geehrten Aufträge. Ma Hin ItcftiUly^ l'Ulgl. Tlschlcrinelster. 3- 755. (2) A ii li <> ii e c« Indem Gefeltigte für das ihr bishel geschenkte Zutrauen ihren verbindlichsten Dank abstaltet, be^ ehrt sie sich gleichzeitig, hiemit zur Kenntniß zu bringen, daß sie ihre big ,iu>, gehabte Wohnung in der Spitalgaffe veilassci,, und jene auf der St. Peterö-Vorstadt Hauö.-Nr. 3, im ersten Stock rechts, bezogen Hal, und unter Zusicherung schneller und billiger Bedienung um ferneren geneigten Zuspruch bittet. Unter Einem warnt sie hiemit Jedermann, daß . Mai 1«54. Z. 7^8. (3) Nachricht. Gefertigter gibt einem geehrten Publikum und der hochwürdigen Geistlichkeit hiemit bekannt, daß er von Geolgi an seine Wohnung, welche bis jetzt in der Theatergasse war. in der Flmiansgasse Nr. 73 beziehen werde. Ferner empfiehlt er sich auch einem gütigen und zahlreichen Zuspruch, oem er stets durch schnelle und billige Bedienung bestens zu entsprechen sich bemühen werde. Mavttn ßatka. Klciderinacher. Nr. 65l. (4) Nicht zn übersehen! Glftrtigter z^idt sich l)icmit die Ehre ergcbenst anznzlia/n. o«,s, bci ihm socl'en eine Parthie dcr neue» strn A't Stvffe und ocrcn 'Anfputz für Sonnen» lind Vlessrnscdil'me a>>c!>üUil>it Ul'ii moocrin'N Sonllen- und )tegenschirme», ^riihlinsss-Fächern nno allen in ,.,n Fick eiüschicigcndl'n 'Artifeln zu bill'gstfn Preisn dci il)>n in Auswahl zu h^ben sind, womit er sicb dcn hl'chqechrtcn Al'inchmern bestens einpsichlt. Das NcplNisen und Ucbllzichen wird möglichst schnrll besorgt. Das 3