«R^ Deqotardische "^^ z^ M LalbacherZettung, ^Z ^^ Mittwochs den 12. März ^800. ^^ Inländische Begebeuheiten. Laibach den n. März. Gestern frühe gieng weiter nach Italien von hicr ab der k. k. Obrifte Feldarzt Chirurgie und Medizin Doktor von Mederer, welcher von Wien kommend die Feldspitälcr allhirr besuchte , und in glrichcr Absicht seine Reise bis Turin fortsetzen wird. Nach drm unglücklichen 2^. und 26. Sept., wo die Russen die Po-klzion bey Zürch verlassen mußttn, zweifelte fast nielnand, daß General Masstna nun unverzüglich stinenSieg verfolgen, und in Schwabcn einfallen würde. Allein erst ?Wt erfahrt man, daß seine Armee vor dem Uebergang über drn Rhein die rückständige Löhnung forderre, dic man lhr aus Mangel an Gelde mäit bezahlen kvnn.te. Folglich untecbl^b der Ein-faU l« Schluab^,. Ucbcrdieß kam anch der Erzherzog Karl mit seiney Armee eiligst von Maliheim herbey geeilt um Schwaben zu decken. Der berühmte Genera! Stipschutz ein gcbohrner Ungar, war Anno 1783 -^«och Korporal bei Kaiser Chcvaüfxle- gcrs. So w?it bringen bei der kais. Armee Talcute und Tapferkeit! Am i2.Fcdr. ist das Regiment Rciökn durch Mailand zur.Armee marschirt. Vey diesem braven Regiment hat kcin Offi^icr vom Ka-pitain abwärts ein Pferd, oder einen Bedienten. Nach Vercelli ist von hier viel Artillerie abgegangen. Dieser Ort (in Picmont) wird zu einem Waffenplay gemacht. Die Wiedereröffnung der Feindseligkeiten ist nahe. — Die am 7. dieß vorgefallene Erscheinung der englischen Flotte vor Genua hat dasrlbst viele Bestürzung verursacht, Man glaubte im erste» Schrecken, sie würde die Stadt bom-bardiren. Nach glaubwürdigen Berichten soll z die kaiscrl. Armee in Italien, die ^ schon 140,000 Mann stark ist, auf -160,000 Mann gebracht werden. Wien. Nachdem Se. Maj. Höchstdero wirkl. Staatsminister bei dem inländischen Staatsrathe, Karl Grafen und Herrn von Zinzendorf und Pottcndorf, mit Beibehaltung erwähnter Wurde, zu dem durch Ad' leben des Grafen v. Cavriani erledigten Amte eines N. Oest. Landmarschalls zu ernennen geruhet haben: so ist dessen Vorstellung mit der gewöhnlichen Feyerlickkeit Montags, am 24. F?br., vor sich gegangen. Der Beisitzer der Gerichtstascl zu -Komoren im Königreich Ungarn, Paul Pazmandy, hat einiges Gil-ber im Gewichte von 26 ,s4Loth als einen freywilligen Kriegsb?ytrag al-leruntertbänigst überreicht, und Se. Maj. hädcn dieses patriotische Aner-biethen mit dcm höchsten Wohlge-sii llen ausi'zen 0 m enen. Allsländischc Beqebenhcitttt. Italien. Velliuz 0 na, den 19. Fcb. Die Franzosen fangen an, sich in dcr südlichen Schweiy zu verstärken, und in Bewegung zu selz.n. General Dedovich, der in unserer Gegend kommandirt, ist deßwegen auf sei-^'v -Vttth, und macht sich anfalle Falle Zcfastt/ < Gcstcrn früh «m ic). Uhr starb in Pad::a der k. k. Fcldmarschall-Lieutenant Baron von Liptai in einem Alter von 56 Jahren. Er wird wegen seinen vortrefiicken Eigenschaften , seinen miittairlschen Talenten, uiid wegen seinem Muth , den er bey jeder Gelegenheit zeigte, allgemein bedauert. Die östreichische Monarchie verliert an ihm einen tapfern Krieger. Am 25. März 1799. erhielt er bey Verona eine schwere Wunde, von der er nicht mehr ganz hcr-gcsteltt werden konnte. Turin, den 12. Febr. Vor einigen Tagen suchten die Franzosen den Paß Madonna dcllc Finestre zu besehen, konnten es aber vor heftiger Kälte nur wenige Stunden aus-halten. — Dagegen ist Tenda, und Colle di Tenda von ihnen stark be- fetzt: auf letztcrm haben sie 4 Feld-s^cke — General Mclas und dle meisten Zwcige des Hauptquartiers b-finden sick noch hicr; aber vltte Neaimcntcr sind in Bewegung. C50 lanae inzwischen die cpidcmischcKrank-heit unterden franz. Truppen anhält, durste wohl schwerlich au ein weiteres Vorrücken g'dacht wcrd-n. Die Erobcr». ng von Genua istgegenwär-tia das Hauptaugenmerk der kaiserlichen Armee und der englischen Flotte. Deutschland. Berlin., den 15. Febr. In, der hiesigen Hofzeitung liest man folgendes: Die Depeschen des Konsuls Vuonaparte, den Frieden betreffend, sind, «ach cinem Schreiben ans Wien 5 an die Vorposten des Erzber-zoas Karl übergeben, und am iten Febr durch den Obrist, Graf Col-loredo, Adjutanten des Erzherzogs 5 «ach Wien gebracht worden. Aus der Schweitz, den 17. Febr. Der Exdirektor Ochs will sich nach Nordamerika begeben, um von den ! Iammerscenen, die seine innerhalb 8. Tagen von ihm hingeschmierteKon-stitution in der Schweiß angerichtet ^ hat, etwas weiter entfernt zu seyn. ,^ — Die Vorschläge zu einer zwey- ^ ten Konstitution wollen NnfernInte-rimsregentcn gar mchtgefallcn. Ein Artikel nach dem andern wieh weg-votirt. — Unter andern Projekten kam auch eins von einem glwiffm ^ Pfarrer Nägeli aus d^m Knnton i Zürch. Ob er dassilbe zunächst für 5 den Mond, oder fnr die Schweitz ^ bestimmt habe, ist noch nicht ausge-! macht. Die Hal^tidcett diesesKon-stitutionsprojekks smd: Verbannung des Kriegs, ein ewiger Friede, Ausrottung der Blattern, Vereinignng aller Meere und Flüsse durch Kanäle , Errichtung eines Friedcnsgerichls für all? gesittete Nationen , wozu eine jede Million Menschen ein Mitglied glicbt, und welches die Streitigkeiten zwischen den Nationen entscheidet. Bregenz, dcn 2z. Febr. Die in unserer Gegend liegenden k. k. Truppen haben plötzlich Bcfchi erhalten , sich schnell zusammenzuziehen. ! Man glaubt daher, daß die Feindseligkeiten bald ihren Anfang neh-men werden. Ulm, den 25. Febr. DerObrist--licntenmlt vonWimmer ist hierdurch ^ nachDonaucschingen gereist. Es ge-, hcn gegenwärtig starke Transporte > Mehl, Heu und Haber durch Ulm zur Armee. Wangen, den 27 Febr. Nach Berichten vom Vodenste soll der An^ gnffV welchen die Franzosen am 24.. d. bei Feldkirchen und weiter hin machten, ohn? Folgen geblieben seyn. Sie fanden die Kaiserl. zu ihrem Empfang dsreit, und nach einer wechselseitigen Kanonade kehrten sie wieder um. Wahrscheinlich wollten die französische Generale ihren Truppen bloß einige Zerstreuung machen; dcnn zur Eröffnung des Feldzugs ist die Witterung, zumal in jenen Gegeli-genden/noch viel zu rauh. 5 Augsburg, dcn 23. Febr. Gestern ist der k. k. Generalfcldmar-schall-Lieuttnant, Graf von Koüo-wrath, aus Wien hier angekommen, und hat sein Absteigquamcr b?i den Z Mohren qenommcn. Ec. Exzcll. g?hcn dem Vcr»chlncu nach zur crz-herzogl. Armee. W 0 rms , dcn 15. Febr. Ein königl. preussischer Legation<5sccrctär ist am 12. d. von Vcrlin kommend hier durch nach Paris gereifte. Berlin, dcn 8. Febr. Die Fricdensgerichte zirkuliren jetzt aufs ! neue, und man schmeichelt sich, daß sie nicht ohne Grund sind. Gestern ! soll ein östreichischer Courier hier an- z gelaugt ftyn, dessen Sendung, wic rö heißt, aus diesen allgemein gewünschten Gegenstand Bezug hat. ^ Dor rußisch - kaiftrl. Var. v. Kru-dener ist mm förmlicher Gesandter am hiesiger Hofe geworden. Und Wasiliew wird ruß. Geschäftsträger am nicdersächsischen Kreise zu Hamburg. Dresden, den iv. Febr. Seit einiger Zeit herrscht hier eine völlige Stockung in der politischen Welt. Alles hangt von den Planen des Ka-binets in London ab. Der Berliner Hof zieht sich von der unmittelbaren Theilnahme an den Verhandlungen immer mehr zurücke, und scheint mehr den Beobachter machen zu wollen. Die vielen Fremden, Engländer, Russen, Pohlen, emi-grirte Schweiser und Franzosen, die sich hier aufhalten, machen altes hier sehr theuer. Karlsruhe, den 18. Februar. Man schreibt von Kork bey Kehl, daß nach den Bewegungen, welche man seit einigen Tagen bey den Franzosen verspüre, so wie nach den Aussagen der Spione, es das Ansehen habe, als ob die ftanzösis. Armee sich gcsaßr mache, in wenig Tagen den Frldzugzu eröffnen, wenn anderS nickt in Kurzem die Nachricht von e.i-ncm geschlossenen Waffenstillstände komme. — Se. königl. Hoheit der Erzherzog Karl haben 150 Medaillen und 4200 Gewehre »herschickt, um unter die Ortcnauische nnd Vrcis-gauische Laudesbewaffnung vertheilt zu werden. T ü r k e y. So sehr auch der Großvater durch die Widersetzlichkeit einiger Pascha's und die bey seiner Armee eingrrisse-nen Krankheiten in den Operazio-nen zurückgesetzt worden, hal ?s ihm dcnnock, nach Berichten aus Constan-tinopel vom 27. Jan. gelungen, nicht nur vorzurücken, sondern sogar die Festung Ek-Arisch zu erobern, welchen Play Gen. Vuonaparte in seinen an den Gen. Kleber hinterlassenen, Instrukzioncn, die von den Engländern aufgefangen und publi-zirt worden sind, als den Schlüssel von Egypten angicbt. Man verhoft von dieser Eroberung allerdings die Wirkung, daß die Franzosen sich bald bestreben werden, aus Egypten noch durch eine Kapitulazion zu kommen. Rußland. Nach öffentlichen Nachrichten sol-lcn von Vrzesc bis Riga 8v,ooo Mann Infanterie, 20,^00 Kavallerie , und 4000 Kosaken, in 3 Korps abgetheilt, kantonniren. Wie diese nämlichen Nachrichten bemerken, ist die russische Gränze noch immer gesperrt; sie war bisher bey Niemirow noch offen, nach neueren Befehlen soll auch da nichts mehr, sondern alles aus Rußland über Terespol passiren. Nack einemVefehl desKaiscrs mus-s n auch die Protestanten und Katholiken dcn alten, in Rußland noch gültigen , und um ^ , im künftigen Jahrhundert um 12 Tage zurückstehenden Kalender annehmen , und ihre Feste darnach feyern. Diese Verordnung betrifft auch die zahlreichen Katholiken der ehemaligen polischen Provinzen wo der verbesserte Kalender vom Papst Gregor Xlll. bisher befolgt wurde, künftlg aber keine Gültigkeit mehr haben wird. Spanien. In der Madrider Hofzeitung vom 20. Januar wird gemeldet, das ssch die Spanische Flotte zu Vrcst in deß. tcm Slande besinde, und sobald es die Umstände erfordern, von dort auslaufen werde. Frankreich. Von der Unterwerfung der Chou-ans laufen mit jedem Tage nähere Nachrichten ein; die letztere, welche der General Vrüne durch einen Cou-! ricr überschickte, brackte die Vestat-tigung von dcrKapitulazion desChon-anen Chefs Georges, mit der er sich verpflichtet in 24 Stunden ,2 Kanonen und 20,000 Englische Gewehre auszuliefern, dasDepartemcnt Mor-bihan uud eiuen Th?il der Nordlüste zu entwaffnen, uud stinen Aufenthalt jn einem von der Regierung ihm angewiesenen Ort zn nahmen. Hierauf ist die Engljsckc Eskadre, welche in der Quibcr.on-Vay sich aufhielt, und daselbst Getreide gegen Kriegsbedürfnisse eintauschte, in die See gegangen. Sie nahm die Chouans, wcl-i che ihr Nachricht von dem abge-! schlosscnen Vergleich brachten, un- > freundlich auf, und viele abgesetzte ^ Ballen fielen dcn Republikanern ! in die Hände. Der Vergleich ! kam zu Stande, gerade als ein ! aligcmcincr Angriff bevorstand, U'.ld i General Vrüne be, Murillac die Stcl« > luug der Chouans rckoglwscirte. ! Hier kam ihm George entgegen, und ! ließ um eine Konferenz bitten, die ! auch sogleich unter srcytM Himmcl l gehalten wurde. In einer Stunde ! war man über die Vedingrngcn einig. ! Beruhigt ^bcißt es übrigens am Ende) ist das Land noch lange nicht. z Man stellt letzt in Paris Verglci-chungen über die Verschiedenheit der Konstituzionsannahmcn an; die eise ^ Konstituzion wurde b«.kannslich g^r nicht zur Annahme vorgelegt; d'.e zweyte von 1793 hatte ^ ,62^, die im dritten Jahre 49,977, ! die dießjährige nur 1562 Stinl- ! men gegen sich. Für dich summnn ,,2iv,v8O Bürger mchr, als für die von 179?, und 1,9,^5.627 mehr als für die vom dritten Jahre. Em Pariser-Journal vom 12. Fcbr. macht folgende Betrachtung: ,,England herrscht jetzt mit seinem Dolde beynahe über die ganze poli-tiscke Welt. Alles trägt dazu bei, diese ^nscl zu bereichern. Tippo Saib, rinor dcr mächtigsten Fürsten in Ost-indicn, kommt bei der Bestürmung seiner Hauptstadt i,m, und seine ungeheuern Schäle sammt seinem Throne wandern nach England. — Kommt einmahl ein reiches Spanisches Schissmit Amerikanischem Gold beladen daher gesegelt, glcick sind Englische Fregatcn da, die es wegkapern. — Was sehen aber wie Franzosen von den Siegen unserer Armeen? blutige Fahnen, eroberte Gemälde, Kunstwerke, Manuscrip-te, von Würmern zerfressene Bücher. Die Engländer zahlen mit sedem Tage ihre Armee, und noch «rosse Sub-sldien an andere Mächte, und wie sind weder im Stande die Montirung unstrcn Truppen zu geben, noch ihnen den rückständigen Sold von mehreren Monathen zu zahlen. Daö macht doch einen Nuterschied, — 'vielleicht den größten in den Folgen des künftigen Feldzuges." Nach den neuen Planen die im Werke sind, soll ^um Veßten des platten Landes Schnlen errichtet werden , um die jungen Leute zu bilden , damit einst das dreyfache Amt eines katholischen Äeligionsdieners, ei- nes Arztes , und eines Friedensrichters in einer und dcrftlbcn Person vereinigt werden könno Vuonaparte hat unter allen Einrichtung?« in E-gyptcn diese am beßten gcfnndcn, daß die Priester zugleich Aerzte machen, und das die Orakel heilen undGescye diktircn. Paris, den 18. Febr. Dcr Krieg mit den Chouans scheint sich wirklich gegen sein Ende zu neigen. Von ihren Anführern verlassen und verrathen, kehren die Einwohner der Vendec in ihre Heywath zurück, zufrieden , die Rückgabe ihrer Kirchen unv ihres freyen Gottesdienstes erhalten zu haben. Ein grosse Anzahl Ehouans sind übrigens in andere Gegenden geflüchtet, wo sie nun grosse. Räuberhorden sormiren. Immer wird eö nöthig seyn, daß die Regierung in den westlichen Departements eine ansehnliche Macht stehen lasse, um neuen Unruhen vorzubeugen. Da es mit unserm Kriegsgluck in Italien sehr schlecht aussieht, so heißt es nun, Italien müsse in Deutschland erobert werden, und dahin wolle man nun die Haupt? macht wenden. Statt versprochenen allgemein gewünschten Frieden giebt uns die Regierung die Rumfordische Armensuppe. Für 7. Centimen, (2. /Kreuzer) kann man sich so ziemlich satt essen. Von weitern Fricdensnntcrband-llwgen ist rs ganz still. Wenn auch künftig solche Friedenskongresse von ^ unsern Machthabern veranstaltet werden, wie zu Litte und Rastadt, ^ oder wcnn die ratifizirtcn Frie- ^ dcnsschlüsft nicht gehalten werden, als wie die von Campo Formio, ^ Turin und Tolenlino, dann sehen wir freylich einem ewigen Krieg entgegen. Großbritannien. Den 17. Fcbr. hat das Unterhaus die Bewilligung gegeben, daß für das gegenwartige Jahr 12.^,020 Matrosen, mit Inbegriff von 22,600 C?ee-soldatcn besoldet werden. London, den 1 8. Fcbr. Die Oppdsizionsparthcy, odcr dcr K lubb der Wighs hatte am 4. dicsi cine Versammlung, in welcher Herrssox eine Ncdo hielt. Ich habe, sagte er, gestern nach langer Zeit einmal wieder im Parlament gesprochen, und darauf gedrungen, daß man nach einem -/jährigen Blut und Geld fressenden Kriege endlich einmal Fried:« mache. Vergebens; das Ministerium hatte 265 Stimmen gegen 64. Es ist um unsere Konstitution gethan, dieParlamcntsstimmen lautcn ! nach dcm Willen der Minister, und ! ich begcbe mich also aufs neue in mci- ^ n? Einsamkeit, weil doch dem Vaterlande nicht zu helfen ist. Der gute Freund des Herrn Fox, Sheridan, sprach im nemlichenSinn. ^ « Die englische Nation, sagte er, wird z am Ende doch aufwachen. Denn sie ! will wahrhaftig nicht ihren letzten l Schilling aufopfern, um das Haus 3 Bourbon in seine erbliche, gött-^ liche und menschliche Rechte wie-H der einzllseycn. Unsere National-schuld betragt mmmehro bald ^00. Millionen Pfund Sterling. Man kann sie in 2 Kolonnen theilen. Vie eine Hälfte dieser Schuld wurde gemacht, um dcm Haus Vourbon zu wirdcrstehcn, die andere, um das «cmliche Haus Vourbon wieder auf den Thron zu s?tzen. Es sind nunmehr 30. Schiffe st-gclfertig, welche 20,000. Mann zu dcr neuen Expedizion fassen können, die vom General Abercrombic kom-mandirt werden wird. Der Herzog von York nimmt dießmal keinen Antheil am Kommando. Kurzgefaßte Nachrichten. Mainz, den 19. Fcbr. Hier ist aufs neue alle Kommunikallon mit Deutschland abgeschnitten; b,oß die Vriefposten dürftn yassiren. An Verstärkung dcr hiesige« Festungswerker wird unablässig gearbeitet. Schreiben aus Stockach, den 24. Febr. Die Avantgarde der crz-herzoglichen Armee, die in unsern Gegenden längst dcm nördliche! Rheinufer vertheilt liegt, wird vom braven General Nauendorf kolw i mandirt, und besteht aus vhuge- - fafr 2 0,QOO. Mann. Das tapfere Dragoncrrcgimente Kinski, das sich in diesem Kriege wi? immer, sehr brav gehalten, liegt bei Eglisau. ?lm 2o. d. wollten ein paar hundert Franzosen bei Steckborn über dcn 5^heiu sc«;cn, als sie adcr die Ocstrcichcr auf ihrer Huth fanden, so kehrten sie wieder ohne einen Schuß zu thun, und riefen vom - südlichen Ufer herüber, daß ihre Absicht bloß gewesen sey, auf Essen und Trinken auszugehen, woran es ihnen inder Schweitz allerdings mangelt. , Vey Vascl haben die französischen Vorposten ein paar Stunden Terrain gewonnen, allein bloß deßwegen, wcil die östreichische Vorpo-stenkctte ihnen dieselbe aus militairi-schen Gründen nicht streitig machen wollte. Das Hauptquartier des Erzherzogs ist noch zu Donaucsckingcn, einige Vranschen desselben sind in dem benachbarten Hüfingen. Der Erz-herzoq logiert sortdauernd auf dem Scklosft zu Donancschingcn; dieser allgellcbie Prinz genießt zwar kei-t»e ganz feste, ab.r doch erträgliche Gesundheit, er geht oder fahrt, wenn es die Witterung erlaubt, täg-llch ans , um sich von seinen Arbeiten und Anstrengungen zu erholen; er ist hrittr; und widmet, wofern es die Geschäfte erlauben, alle Tage ein paar Stunden einer ernsthaften Lek- türe, und manchmalen eine Viertelstunde dem Fortepiano. Es ist allerdings an dcm, daß der Erzherzog das Kommando niederlegen, und sich auf unbestimmte Zeit zur Erhohlung von seinen bisherigen Fatiguen nach Böhmen bc-gcbcn wollte: Allcin die ganze Arme? ausscrfe ihren herzlichen heissen Wunsch, daß cr sie doch nicht verlassen möchte, so stark, daß der Sieger von Theiningcn, Ostrach und Stockach endlich nachgab , und versprach, wenigstens noch eine Zeltlang zu bleiben. Unterdessen wird nun der brave Feldzeugmcister Kray erwartet, um dcn allgeliebten Helden Karl, den Retter Deutschlands zu unterstützen. Als sich die Nachricht verbreitete, daß der Erzherzog die Armee verlassen wolle, kamen sogar aus der Nachbarschaft mehrere angesehene ^Personen , und weiß gekleidete Mädchen mit Gedichten, mit Blumen-und Siegeskrinzen nach Douaueschingen, überreichten dieselbe dem mngen Helden und baten ihn nicht allein der Retter, sondern auch der Friedensstifter von Deutsth-land zu werden. Obgleich zum neuen Feldzug die grö'sten Zurü-stungen gemacht werden, so ist doch nicht alle Hoffnung zum Friedettz aufgegeben..