RN2VM für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 32. Freitag am 2O. Augutt 1841. Mal e,n halber Bogen. Der Preis des Blatte« is> in laiback aaniiübr,««, Zusendung narij,»dr!g u, baldiabrig 4 st. C.W., und wird t,a!b,«or>a «»rauo bejabll. Alle l. k. Poüamiei neome» Prunumeralüin an. In ^a,b ach pranumcriri man l>em> Nerlcaer am Raa», Nr. m ersten Exoctc. Empfindungen in einer Zluine. Lyrisches Intermezzo in acht Monologen. Von Eduard Silesius. (Fortsetzung.) III. Lebemensch (tritt auf). Ne r »>agere Patron, ist er wohl fort? Ja, G°it sei Dank! Und nun erschall', du grauer Ort , Von Lust und Sang! Ich sing' und poculire gern; Doch hier zumal Wär's meine Wahl, Zu schmausen mit fröhlichen Damen und Herrn. Denn hier auf dem Berg' weht zehrende Luft, Auch mühet der Gang; D'rum hauchen die Braten hier höheren Duft Zum Becherklang! Die Aussicht erweitert des Menschen Herz, Dann — schmeckt es ihm gut» Mit gesattigte,» Mulh Legt er dann sich in's Grün' und schaut — himmelwärts. Auch mehrt schon ein Blick auf das Trümmerncst Die Fröhlichkeit sehr: Die Alten —so denkt man —sie schlafen fest. Und schmausen nicht mehr. Ein Sarg ist ihr Nett, und d'rübcr ihr Haus Ein Eulenasyl, Das lang' schon zerfiel» Wo's lange mit Leben und Lust ist aus. Das spornet, hat man «or sich den Fasan Und das schäumende Glas, Am meisten zum fröhlichen Leben an. Zum Schwant und Spaß. D'rum hurtig in's Dorf und eilig herbei Mit Bänken und Tisch, Mit Braten und Fisch, Und dem Flaschenreller! Iuhei! Iuhei! (geht ab,), IV. Verliebtes Mädchen (schüchtern aus dem Gebüsche tretend). Ist er fort der Schlemmer? Ja, er schreite« Dort dem Thole zu — ich bin allein, Und der Sehnsucht, die mich hergeleitet. Darf ich ungestört mich wieder weih'n. Sei gegrüßt du graue Trümmerstättc, — Einst so prangend, einst so lebcnsrcich. Nun des starren Todes Echlummcrbcttc — Ach, wie bist du unscrm Leben gleich! Seinen Garten schmücken tausend Vlüthen, Liebe, Freundschaft, Hoffnung, IugendluN — Bald entblättert sie des Herststurms Wüthen, Und — was bleibt dann der erstorb'ncn Brust? — O darum, eh' Lenz und Jugend schwindet, Rasch genutzt die allzuflüchtge Zeit. Jeder Ort , wo sich die Liebe findet, Wird zum Eden ihrer Seligkeit. Hier, auf diesen moosbewachs'nen Steinen Zugestand ich ihm ei» Stelldichein, Und die Stunde naht — er wird erscheinen — Und wir werden Neide selig sein. Uttter Liebesschwüren, Liebesfüßen, Wird des Lebens schönster Traum uns wahr, Und — wo Nesseln auf den Trümmern sprieße», Träumt auf Rosen sich ein liebend Paar. Horch, er naht! Ich höre theurc Tritte — Nein, ein Fremder ist's — mein Herz erbeb!! — Rasch dorthin, w, aus der Büsche Mitte. Halb versteckt, der Wartthurm sich erhebt! (Verbirgt sich im Gebüsche.) (Fortsetzung folgt.) Der Tanz zum Tode.*) Kiainische Voltssage aus den Papieren eines Schulmeisters, Von Eduard Brei er. Es sei mir gegönnt, meinen lebensfrohen Leserinen ein Geschichtchen vergangener Tage zu erzählen, wie es sich im Jahre des Herrn 154? in Laibach, damaligen und noch jetzigen Hauptstadt des schönen Krainerlandes, zugetragen, und wie ich es von meinem seligen Großvater vernommen, und jetzt erst «nnu 1638 niedergeschrieben. Es steht zu vermuthen , daß der selige Erzähler seine Angaben nicht aus der Luft gegriffen habe und an der Sache jedenfalls viel Wahres sein müsse, weilen er zu sel' biger Zeit in hiesiger Stadt gehauset. Wer damals in Laibach gelebt hätte, würde viel von einer gewißen Ursula Schafferin gehört haben, deren Namen unter den Bewohnern selbiger Stadt von Mund zu Munde ging, obwohl die Ursachen hievon höchst entge­ ')Aus dem »österreichischen Morgenblattc", welches seit Beginn diese? Monats unter der Redactio» des rühmlich bekannten Dichters I . N . Nog l erscheint. FIO gengesetzter Art waren. Während die Einen das minnig­ liche, stets wohlgeschmückte Mägd^in nicht genugsam zu loben und zu preisen wußten, nannten sie die Andern eine unschöne freche Dirne, an die der liebe Himmel die kör­ perlichen Reize nur vergeudet habe, da sie statt ein jung­ fräuliches eingezogenes, vielmehr ein ungezäumtes und ein sehr unmanierliches Leben führte. Der Wahrheit zur Steuer gestehen wir, daß beide Theile vollkommenes Recht hatten, denn obbenannte Ursula Schäfferin war an sittigem Wesen eben so arm, als sie an körperlichen Reizen reich genannt werden konnte. Einen großen Theil der Schuld an dem Elfteren trug ihre Mutter, die alte Schäfferin, welche dem einzigen Töchterlein von jeher Alles angehen ließ, dem kleinen Schneppcrmaul keinen Niegel vorschob und später die Launen und Flausen der Schleife nicht zu bändigen wußte. Trotz diesen Widersprüchen und Schimpfirungen fand sich doch mancher stattliche Freier ein, der um die Hand der schönen Schäfferi n warb, denn wie jedermänniglich bekannt, ist die Liebe von jeher blind gewesen, und zwar geblendet von Schönheitsglanz oder vom Goldgefunkel, oder von anderweitigen weltlichen Rücksichten, welche Schwach­heit der liebe Himmel uns sterblichen Menschen vergeben möge. Aber die stadtbekannnte Ursula war bei all diesem noch fahrig und stolz, und — so weit stehen sich oft die Evastöchter selbst im Lichte — spiel« die Spröde und Hochnasigte, wies alle Bewerbungen zurück, wiewohl sie schon das achtzehnte Lebensjahr zählte und wissen konnte, daß nichts so vergänglich sei als Frauenschonheit, und daß die Röslein auf den Wangen eher verblühen, denn der Lebenslenz verstrichen, und daß sich dann um die nackten Dornen wohl Niemand zu reißen pflege. Unter den Anbetern der schönen Schäfferin hatte sich besonders Junker Gerhar d aus einem Hause nächst dem sirticher Hofe hervorgethan; ein schmucker Bursche, voll Leben und Kraft, dem Alt und Jung wohlgewogen war, der überdies ein hübsches Erbe zu gewärtigen harre, kurz ein Hochzeiter, wie ihn nur ein ehrbar Mägdlein wünschen konnte. Die blühende Jungfrau gefiel dem Jun­ker absonderlich, und er fing an, um sie herumzuscherwen­zeln; sie ließ es an Künsten und Kniffen nicht ermangeln, des Junkers Herz in's Netz zu ziehen, kaum aber hatte sie es verlockt, als sie, wie gewöhnlich, auch diesmal wie­der ihre Aefferei begann und den stattlichen Junker schier wie 'nen Schellenkönig zu traktiren ansing. Darob härmte sich der arme Gerhard nicht wenig, denn er hing an der Falschen mit Leib und Seele, ertrug geduldig ihre Schnurren und Launen, und war froh, wenn sie ihm nur manchmal zulächelte, was die Verführerin von Zeic zu Zeit nicht ermangeln ließ, um den Liebewerber nicht ganz von sich zu entfernen. Auf solche Weise war der Heumonat herangekommen, auf dessen ersten Sonntag sich in obbesagter Stadt man­niglich zu freuen Ursache hatte, weil am selbigen Nach­mittage auf dem Platze, »der alte Markt" benamset, un­ter der Linde bei dem Brunnen nach alter Gewohnheit die gesammte Nachbarschaft zusammen zu kommen pflegte, bei Speis und Trank und annehmlicher Musika in freund­ nachbarlicher Vertraulichkeit bis in den Abend hineinjubilirte, und zum Kehraus die Jüngern auch ein Tänzlein machten, in Zucht und Ehren, nach gut krainischer Sitte. Auf diesen Tag freute sich Junker Gerhard abson­ derlich, denn er wußte es wohl, daß die Schäfferin da nicht fehlen würde, sintemalen sie für den Tanz nur glühre, und da weder Maß noch Ziel zu kennen schien. An einem Abende, Gerhar d war eben heimkehrt, klopfte es leise an seiner Thüre. Der Schankknecht aus dem großen Fremdenschanke „zu den drei Königen aus dem Morgenlande" geschildert, trat zu ihm in die Stube, und forderre ihn auf, einen fremden Herrn zu besuchen, der seiner in der erwähnten Herberge harre, und mit ihm ei­ nes wichtigen Gesprächsels zu pflegen habe. Der Junker folgte willfährig der Einladung und be­ fand sich bald auf dem Gemache des Fremden. Dieser, ein stattlicher schöngestaltecer Jüngling, reich herauöstaffirt, trat ihm mit manierlicher Freundlichkeit ent­gegen und sprach: „Ih r müßt mir meine zudringliche Ein­ladung wohl zu Gute halten, aber sie geschah zu Euerm Frommen, wie Ih r gleich hören sollt. Ich befinde mich schon durch mehrere Wochen in hiesiger Stadt, und habe in Erfahrniß gebracht, welch herbes Leiden Euch durch die Ursula Schäfferin zu Theil geworden. Nun muß ich Euch sagen, daß Ih r in mir einen Nebenbuhler besitzet, der Euch um so gefährlicher werden dürfte, weil obbenann­tes Mägdlein mir mit minniglicher Freundlichkeit entge­genta»!.« Der Junker unterbrach den Redner mit wehmüthigem Lächeln und sprach: „Also auch Ih r hängt in den Netzen der gefährlichen Zauberin? laßt Euch von dem Sonnen­blicke ja nicht täuschen, er ist eitel Trug und Lug, ich hab's längst schon eingesehen und doch vermag ich nicht aus dem zauberischen Kreise herauszutreten; meidet sie, so lang Ihr könnt, denn Ursula erorbert nur die Männerherzen, um sie dann zu quälen und mit ihnen ein grausam Spiel zu treiben —." »So weit soll's nicht kommen," gegenredete der Frem­de, „das Krüglein geht so lang zum Brunnen, bis es bricht, auch ihr Stündlein wird einst schlagen. Wollt Ihr Euch mit mir einverständigen?" „Zu welchem Zwecke?" fragte Gerhard gespannt. „Zum Verderben der Schäfferin!" „Da möge mich der Himmel bewahren!" rief der Jun­ker aus, und der Andere fuhr unwirsch auf. „Ihr seid ein Fatznarr!" fuhr er jenen an, „in dem ich mich arg geirrt. Was wollt Ih r mit Eurer Liebes­tändelei bezwecken? meint Ih r vielleicht gar, daß die Schäfferi n je Euer eheliches Gemahl werden könne? Da seid Ih r hoch betrogen. Ursul a gehört mir, und Ih r werdet abziehen mit einer Nase, die Ih r nach Ellen messen sollt. Bedenkt Euch wohl.« »Nein, nein," versetzte der Junker, „da bedarf es 127 keines Bedenkens. Ich bin der Schäfferin mit ganzer Seele zugechan, daß sie es mit mir so arg treibt, das möge ihr der Himmel vergeben; ich kann mich darob wohl kränken, ober ihr zürnen oder etwa gar Böses gegen sie im Schilde führen, das kann und mag ich nicht. Doch seid hiemit verständigt, daß ich sie vor Eurem bösen Vor­ nehmen warnen werde, auf daß Ihr, der Unwürdigste, ihre Gunst ja nicht erschleichen möget." Ohne Gruß verließ er die Stube, das Hohngelächter des fremden Jünglings folgte ihm nach. »Meinethalben", brummte er tückisch vor sich hin, „Hab' ich sie auch selban­der nicht bekommen können, so entgeht mir doch die Dirne nicht." Gerhard hielt Wort. — Er hatte weder Ruh noch Rast, bis er der Geliebten seine Warnung zu wissen ma­ chen konnte, allein wie wurde sie aufgenommen? Ursula wollte sich anfangs beinahe ausschütten vor Lachen über die wunderliche Laune des Junkers. „Was ficht Euch denn an, mein holder Minneheld!« rief sie ihm spöttisch zu, „daß Ihr den ehrenwerthesten aller Männer mit Eurem verleumderischen Geifer über­zieht? wißt, daß der Edle von Tiefenfeld — diesen Namen führte der Fremdling in hiesiger Stadt —> mein Gespons werden muß, und wenn es auch nur Euch zum Trotz geschehen sollte. Ih r aber laßt es Euch vergehen, anderer Leute guten Leumund in den Staub treten zu wollen, wenn Ih r das Müchchen Eurer Eifersüchtelei nichr anders kühlen könnt, so laßt auch diese tölpische Weise fahren." Hiemit drehte sie ihm den Rücken, und Gerhar d verließ unwirsch und zornig die Unwürdigste ihres Ge­ schlechtes. (Beschluß folgt.) Studien über Darstellungen des jlingsten Gerichtes. Von A. Ritter von Tschabuschnigg. (Beschluß.) Aus jenen Gräbern erheben sich auch unsere vor­angegangenen Geliebten, die Posaunen schmettern in's Ohr,— sind wir schon selbst gestorben? Was ist es denn mir dem unheiligen Streben unserer Gelüste und Leiden­schaften? Die Bücher des Lebens sind geöffnet, die ewige Wage klingt, — werden sie stichhalsen an jenem großen Tage des Gerichte», waren sie werth, unser irdisches Leben auszufüllen und zu erschöpfen? I n ganz verschiedener Weise darstellte Santo Tosi­ni, in seinem Orden Fra Giovanni, und wegen seiner Frömmigkeit, Beato Angelico genannt, das letzte Ge­richt. Er war im Anfange des fünfzehnten Iahrhundertes Dominicanermönch zuerst zu Fiesole und dann zu St . Mar­co in Florenz. Von seiner Lebensgeschichte ist uns sonst nur wenig bekannt, aber aus seinen Bildern ersehen wir, daß er frühe und schuldlos in das Klosterleben eingetreten ist, daß sich seinem Herzen die Sünde nie genaht har. So wie er, malt kein Schuldiger; seine Bilder sind Träu­me aus dem Paradiese, seine Maria eine Gebenedeite, und seine Propheten und Apostel Kinderengel mit Barten. Die süßeste Ruhe des Gemüthes, Reinheit des Herzens, Seligkeit auf Erden liegt in seinen Bildern; er kannte vom Leben nur die Straße, die zum Himmel führt, und verkehrte in seinen inneren Anschauungen mit Engeln. Seine Bilder passen ganz zu jenen stillen, freundlichen Klosterhöfen, deren wir so manche in Italien finden: ein luftiges Viereck ist mit Blumen bewachsen, in der Mitte springt ein frischer Brunnen unter ein paar Bäumen, hei­tere Hallengänge mit byzantinischen Säulenbogen und sin­nigem architektonischen Bildwerke umschließen es; dahinter steigen die Mauern der Kirche, des Klosters empor, und abwehren von diesen heiteren Räumen jeden Ton des wü­sten unfrommen Weltlebens. Fra Beato Giovanni da Fie­sole malte nie um Geld, er ging nie ohne Gebet an die Arbeit, und vergoß dabei häufig Thränen, wenn er die Passiongeschichte Christi, oder sonst eines Heiligen, malte. An seinen Bildern wollte er nicht nachbessern, denn er hielt sie für Gnadengeschenke des Himmels. Er begann seine Kunstübung mit Miniacurbildern auf Pergament, malte dann Staffeleistücke, und endlich auch Fresken. Alle seine Bilder tragen eine wunderbare Süßigkeit, seine Far­ben sind hell wie ein Frühlingsgarcen, Goldhintergründe deuten noch nachdrücklicher auf die Glorie der ewigen Welt. Das jüngste Gericht malte Fra Beato Angelico mehrmals, ich hebe insbesonders drei seiner Darstellungen desselben heraus; die eine und größte befand sich in der Gallerie Fesch zu Rom, die kleinste bei einem Kunsthänd­ler zu Florenz, und die dritte schmückt ebendaselbst die Akademie der bildenden Künste. Durch alle drei Bilder läuft die Harmonie, der sanfte Liebreiz seines Scyls; das Weltgericht der Gallerie Fesch ist auf Goldgrund gemalt; bei allen dreien, insbesonders bei diesem letztern, sind die Köpfe miniaturhaft ausgeführt. Man kann zu dem Werke des Michelangelo kaum einen größern Contrast erden­ken. Statt der freien, heftig bewegten Gruppen dieses Meisters erscheinen bei Fiesole still geschlossene Kreise, sein Christus ist kein Bestrafer und Rächer, sondern der Seligste der Seligen, und das Richteramt nur eine bei­läusige Nebenaction. Fra Angelico hatte keine Phan­taste für's Böse, seine Hölle erscheint unzulänglich und be­dürftig, und die Fratzengestalten unserer Ammenmährchen mußten ihm zu Hilfe kommen. Da zeigt sich denn der Teufel als ein großer, gehörnter Popanz mit Krallen und Feuereisen, der wie ein Kaminfeger die Verdammten in den glühenden Ofen schürt, siedet und röstet, oder ohneweiters mit Haut und Haar kannibalenhafc verschluckt. Die Bö­sen gebärden sich unkräftig und kindisch, Fra Angelico kannte ihre Laster nur dem Namen nach aus heiligen Bü­chern, und versuchte, seiner Unzulänglichkeit dadurch nach­zuhelfen, daß er sie ohneweiters über einzelne Gruppen hinschrieb. Wir finden daher Diese als Wollüstlinge, Jene als Geizige, noch Andere als Verleumder bezeichnet, müs­sen aber des Meisters briefliche Versicherung auf Treue und Glauben hinnehmen, denn alle diese Sünder erschei­ R38 nen übrigens nur als zaghafte arme Teufel, die in daö Laster, wie hasenfüßige Retruten in den Pulverdampf, ge­lrieben werden. Voll süßer Anmuth, heiterster Seligkeit sind dagegen Fiesole's beigefügte Darstellungen des Paradieses; da ist er unerschöpflich in verklärten begeisterten Gebärden, in Erfindungen unendlichen Liebreizes. Die Chöre der Engel sind das Holdeste, das man sich denken kann, wunderschöne Kinderköpfe lächeln unter ihnen; die Scharen der Erzvä­ter und Heiligen leuchten gleichsam in sanfter Würde und himmlischer Wonne. Ih r Ohr scheint der Harmonie der Sphären zu lauschen, ihr Auge trunken zu sein vom mil­den Glänze des unendlich Gütigen. Glorien und Goldor­namente machen diese Gruppen noch feierlicher, sie tragen wohl auch Kronen von Blumen oder Oelzweigen und Li­lien in den Händen. I m Weltgerichte der Akademie zu Florenz erscheint links im Vordergrunde hohes Blumengras unter Palmen, Engel ordnen mit Seligen einen Reigen­tanz darüber, und schweben voll himmlischen Friedens durch einen Lilienwald. Weiter im Hintergrunde stehen die licht­strahlenden Pforten des Paradieses, zwei seines Ordens in langen, weißen Talaren schreiten die ersten hinein. Alles oihmet Unschuld und Frieden, seine Heiligen sind nicht viel­geprüfte Sieger, die manchmal doch auch unterlegen, son­dern schuldlose Herzen, an deren Reinheit sich der Versu­cher nicht einmal gewagt hatte. Seine Engel erfreuen sich an dem himmlischen Reigen, an-Blumen, an Musik und Kinderspielen, und seine Madonna ist der Höhepunct aller Unschuld, Milde und Seligkeit. Neues. (Nautische Concerte und Pferdefleisch.) I n Paris beschäftigte man sich Heuer mir Einrichtung nau­tischer Concerce. Diese Concerte sollten vom 15. Juni an den ganzen Sommer hindurch währen, und auf einem großen, elegant geschmückten Boote Statt finden, das, mit Inbegriff der Musiker, 1000 Personen fassen kann, und, von einem Dampfboot bugsirc, auf der Seine zwi­schen dem Pont-Royal und der Invalidenbrücke herum­fahren sollte. — Seit einigen Jahren vermindert sich die Fleischconsumtion in Paris um so auffallender, da die Be­völkerung bedeutend zugenommen har. Das Fleisch ist auf einen so unmäßigen Preis gekommen, daß die arbei­tende Clasfe, welche doch vor Allen einer kräftigen Nah­rung bedarf, sich davon beinahe ganz enthalten muß, und man entdeckt hat, daß in Paris eine enorme Quantität Pferdefleisch gegessen werde. Eine t. französische Verfü­gung vom 2 3. Mai erlaubte die Errichtung eines Schar­rens neben der Abdeckerei zu Paris, wo das gesunde Pferdefleisch gekauft und in Verbindung mit Mehlspeisen den Armen verabreicht werden sott, um so dem heimlichen Handel mit Pferdefleisch ein Ziel zu setzen.— (Stiftung.) Der Baron von Morogues, Mit­glied der ^onclemi« «iL« «eieuoe« n,«i-l>Ie» et >>»!iti2 Schlacht bei Smolenss. 1813 ward auch von Seite Vcsterreichs/ nachdem es die Allianz mit Na­ poleo n aufgegeben, der Krieg gegen die Franzosen begonnen. 1828 consecrirten Se. fürstbischoslichen Gnaden, der hochwürdigste Herr An-I° n Aloi s Wolf , Fürstbischof von üaibach, die zu Mouzhizh neuerbaute Localietirche. ,8. August ,?l? eroberte Prinz Eu ge n Belgrad, nachdem zwei Tage früher die Türken uor dieser Festung eine große Niederlage erlitten halten. I8l2 capitulirte die Sladt Smolensk. !Ul? wurden mehre Gegenden in Krain und Steiermark vom Hagel hart getroffen. l»z? brannte die Stadt Villach in Kärnten ab. ly. August lü»5 Erstürmung der von den Türken besetzten Festung Ncuhäusel durch die Kaiserlichen. l7»l> erfocht Guido uon Starhcmber g bei Saragossa einen glänzenden Sieg über Philip p V., worauf er den Erzherzog Kar l als Konig in Madrid proclamircn ließ. 1-?y2 brach das preußische Heer unter dem Herzog von Brau n schweig in Frankreich ein. 1?Y2 hielt Kaiser F ranz »ls gekrönter römischer Kaiser den feierlichen Einzug in Wien. Statt Triumphbogen zu errichten, waren die Häuser und Buden um den Stcphansthurm abgetragen, um der Kirche einen schöneren Prospekt und einen größeren Platz zu ge­winnen. ,8l5 wurde der französische Lberst, Graf 3a Vcdoyere, weil er sich als Commandant von Grenoble dem Napoleo n nach dessen Ent­weichung von Elba und Landung in Frankreich anschloß, als Verla« ther hingerichtet. 2c>. August l?4y brannte die Stadt Krainburg in Krain ab. lön? capitulirte die länger von den Franzo>en belagerte Stadt Stralsund. l82z um ü l^4 Uhr Morgens starb Papst Piu s VII . in Folge eines am ü. Juli erlittenen Beinbruches. 584» brannten im Dorf« Kaal im adelsbcrger Kreise viele Häuser ab. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.