Nummer 33. pettau, den 15. Anguß 1898. IX. Jahrl Pettauer Montag-Zeitun Deutschnationales Organ für Untersteiermark. Motto: „Deutsch, frei, treu!" Preis für Pettou mit Zustellung inS HauS: Bierteljihrig st. t.A», halbjährig^fl. 2.«VßanM^rig st 4.80, mit Postversendung im Inland-! Vierteljährig fl. 1.40, halbjähria fl 2.80, ganzjährig fl. 6.00. - «nzelne Kümmern 10 tt. Herausgeber und SchristlrUer: R»«»alb Jacob Bayer, San,scha»«rsta»t Nr. »S, I. St. S»rechsi»m»e von 1 bi« 2 Uhr Annahme »»» Inserate» in der Buchhandlung W. Blanke, Hauptplay Rr V. ^andschristei^werden^ucht^ur^ckgtstell^ erwünscht und wollen längsten« bi» Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladnng. Das Abonnement Kann mit jedem Monate begonnen werden und wird auch gegen monatliche Stiahlung & 45 Kr. in pettau, k 50 Kr. answärts mit postver-fendnng angenommen, töiririr,eisig er tnnben wir ans, alle p. S Leser unseres Slattes um gefällige Einsendung des entfallenden Abonnementbetrages höflichst ;n ersuchen. Die Verwaltung. Rundschau. Spanien und Amerika flehen unmittelbar vor dem Friedensschlüsse, sonst aber steigen ring«-um am politischen Horizonte KriegSwolken auf. Der FriedenSpapst schmettert durch die KriegStrompete der Encyelica seine Angriffsfan-farcn gegen unsern, Verbündeten, den italienischen Einheitsstaat; die Clericalen j,n< und dieSskit» de« Rheins, wie auch in Österreich hetzen gegen den deutschen Kaiser, weil er — der protestantische Fürs» — eS wagt, eine Palästinafahrt nach dem heiligen Land- anzutreten, wo die protestan-tische« Christen, die trisffan Bewahrer der Lehre Christi, an der Stätte, wo der Stifter des Christenthums, ihr Herr und Heiland, einst ge-wandelt ist. nuu auch eine Kirche habe», wozu sie gewiß das Recht ebenso gut besitzen als die katholischen und orthodoxe» Gerten, die sich dort seit Jahrhunderten allein de« Vorrechtes hiezu berechtigt glaubten. Z» Cettinje soll zwischen Montenegro und Bulgarien ein Bündnis geschloffen worden sein, das sich unter dem Schutze Rußland« zu einem Das Sommerfest in Radkers-bürg. DaS Sommerfest, welches die freiwillige Feuer-wehr in RadkerSburg am 7. August d. I zu Gunsten ihres Dampfspritzensondes veranstaltet hatte, ist in jeder Beziehung zur Zusriedenheit der Veranstalter ausgefallen. Auswärtige Theiluehmer des Festes waren geradezu überrascht, i» einer kleinen Stadt ein so großartig angelegtes Fest in musterhafter Ordnung feiern zu iehen. Hier zeigte sich deutlich, was eine zielbewusst gemein-same Arbeit, was nationale Begeisteru»g und Opferfreude zu leisten im Stande sind. Seit vielen Wochen scheuten die Mitglieder der ver-schieden?» Ausschüsse keine Mühe, um die über-Kommenen Pflichten bestens zu erfüllen. DaS Fest fand im Sparcassegarten und in dein angrenzenden Theile deS Parkes statt. Im Stadtpark war der Wurftelprater untergebracht. Zur Belustigung der Besucher waren hier ei»e Kegelbahn, ein Ringelspiel, ein Raritätencabinet, eine BilderaiiSstelluiig, eine Menagerie, ein CircnS. u. s. w. errichtet. Im Sparcassegarten selbst waren Bier- und Wcnischänke». ein Büffet, eine Conditorei, ein Caf6haus und ein Blnmenzelt aufgestellt. I» der Mitte deS Gartens befand sich ei» grvßeS Zelt, in dem die Stadtkapelle sich producierK und der Mänuergesangverein hübsche Lieder vortrug. Der Festplatz war reich Balkanbnnde erweitern soll, dem auch Rumänien und Griechenland beitreten würden. Die jüngsten Wallsahrten nach Petersburg machen dies wahr-scheinlich nnd die Ableugnungen in dem officiöseu Pragerblatt erhöhen diese Wahrscheinlichkeit, denn unsere Diplomatie hat immer abgeleugnet, ivas ihr nicht paßte und namentlich dann, wenn sie düpiert wurde. Unsere Diplomatie hat sich ja immer dadurch wesentlich von den Diplomaten anderer Staaten unterschieden, dass ihre Mitglieder sich eben so sehr durch ihren hohen Adel als durch ihre Beschränktheit und Leichtgläubigkeit auszeichneten. Sie gehörte in ihrer Mehrzahl zu jener berüchtigten Kaste zünftiger Diplomaten, die am grünen Tische verlor, was die tapferen Soldaten im Felde mit ihrem Blute errangen. Immer drohender wird auch die Wahrschein-lichkeit eines Conflictes zwischen de» beiden gi oßen rivalisierenden Mächten in Ostasien, Rußland und England! Frankreich wird mehr nnd mehr durch die Zola-Dreyfuß-Affaire beschäftigt und aufgewühlt. Die nichtswürdigen Verschworenen unter den obersten Militärspitzen und der unterste Pöbel habe» sich zu einer Schmachbündui« gegen die hervorragend-sten Geister Frankreich« vereinigt. Es gibt ein Gottesgericht zwischen Wahrheit und Niedertracht. Zu einem Gottesgericht zwischen Wahrheit und Niedertracht wird auch bald der Kamps in Osterreich werdtn, dei, nahezu zehn Millionen Deutsche gegen Slaven. Clericale und Feudale führen, denen in dem Egoismus des so-genannten ..ritterlichen" Magyarenvolkes ein ge-waltiger Verbündeter erstanden ist. Aber trotz der Übermacht der gegnerischen Streiter wird die Wahrheit, daS Recht und das Deutschthum nicht erliegen. Der perfide Kampf, den Taaffe. dieser Fremde, gegen da« deutsche Volk führte, in dem ein DunajewSki in der ruchlosesten Weise zum mit Fahnen in den deutschen und steirischen Farben geschmückt. DaS Fest wurde von, herrlichste» Wetter be> günstigl und hatte sich eines außerordentlich zahlreiche» Besuches zu erfreuen. ES vereinte die Deutschen de« OrteS und der Umbung, aber auch Freunde auS Marburg. Spielfeld. Mureck. Luttenberg. Friedau, Pettau, Ungarn. Um 3 Uhr nachmittags begann das Sommerfest nnd wenige Stunden darauf entwickelte sich dae regste und fröhlichste Treiben. Die Mitglieder der vielen Ausschüsse, welche sich in den Dienst der guten Sache gestellt, hatten eine ungeheuere Arbeit zu bewältigen; namentlich die Dame» hatte» alle Hände voll zu thu», um allen Wünschen der Festtheilnehmer gerecht zu werde». Wer de» Klängen der gut geschulten Stadt-kapelle zuhören oder den fröhlichen Weisen deS Gesangvereines lauiche» wollte, blieb im schattigen Garten, die fröhliche Jugend zog jedoch in Schare» i» de» Wurftelprater u»d unterhielt sich dort aiis'S prächtigste. Eine ganz besondere Anziehungskraft hatte der Circu«, Die Leistungen, welche die CircuSreiter, Akrobaten, Trapezkünstler und Clowns boten, waren vorzüglich und fanden großen Beifall. Bei eintretender Dunkelheit wurde am Fnße des Schlosses OberradkerSbnrg ein prachtvolles Feuerwerk abgebrannt. Den Schluss des Festes bildete ein Tanzkränzchen in den großen prächtigen Rännilichkeiten des SparcassegebändeS. DaS Rein-erträgnis des Festes wird ohne Zweifel ein Heerrufer ward, und den ein Badeni, Gautsch und Thun fortgeführt, kann zur Vernichtung Österreichs als Großmacht, ja al» Staat führen, aber nicht zum Untergänge des Deutschlhum«. Ein Volk von nahezu 10 Millionen, das in dem Besitze der höchsten Intelligenz und deS höchsten Wohlstandes ist und hinter dem ein gewaltiges Reich von 60 Millionen mit seineu vollsten Sym-pathie» in Reserve steht, kann die Wuth slavi-schkt Horden, eleriealer Bolksverräther und feu-daler, dünkelhafter Hohlköpfe, wie magyarischer Bramarbasse verlachen. Ei» solches Volk ist nicht zu vertilgen, nicht zn vernichten. Die Deutschen, die Gründer dieses Staates, sordern die Erhal-tung ihres VolkSthums nur im Interesse des Staates und seiner Großmachtstelluug; wird über ihre Forderungen hinweggeschritten, die Verfassung ausaehoben, ein absolutes und ul-tramontaneS oder slavisch-föderales Regiment er-richtet, so wird dieses ans Österreich eine zweite Türkei in Europa »lache». Der österreichische Staat kann in Trümmer gehen, aber die Deutschen werden fortbestehen, daS mögen die Herren bei ihren entscheidenden Ministerconferenze» sich als letzte patriotische Warnung gesagt sein lassen. Es klappt nicht. DaS neueste Eisenbahnunglück bei Gmünd zeigt wieder aus« neue. das«, wie bei so vielen UnglückSfällen. Gedankenlosigkeit, Denkfaulheit und gewohnheitsmäßiger Schlendrian auch bei diesem Unglücke, bei dem eS drei Schwerverwuudete und 21 Leichtverwundete gab. wieder die Hauptursache sind, wie wir die« in dem Folgende» nachweise» wolle», trotz aller Versuche, die gemacht werden, die einzige Schuld aus den Lokomotivführer Balling zu werfen, in der Erwartung, das« dieser seinen schweren Verwundungen erliegen namhafte« sein; die Bürger der Stadt Radkers-bürg können mit Stolz und großer Befriedigung aus dieses gelungene Fest zurückblicken. Schwache Herzen. Novellete von Gabriel Rosa. ittaAtiruif Mtbottn ) (64luf|.| Der letzte Versuch, sich das Licht des AugeS wieder zu erringen, fdjifn endlich, endlich gelingen zu wollen. Mehr noch, der Arzt gab sogar voll-kommene Gewißheit. Er sollte wieder sehen! Sehen! Welchen Traum von Wonne knüpfte er an diese« Wort. Wiedersehen die groß-", herrliche Schöpfung Gottes! Wiedersehen die grünen Matten, dunkle» Wälder, die bunte Pracht der Blumen, die eiSgekröuten Bergesgipfel und das unermeßliche Meer! Sich wieder freuen können an den herrlichen Kunstwerken aller Zeiten und Länder, sich wieder freuen dürfen an dem holden Kunstwerk Gottes, ihm zu eigen gegeben, an feinern lieben, herrlichen Weibe! Wie wollte er sie schaue», in ihrem An-blicke versinken für nnd für! Sein .Herz wollte vor Freude und Ungeduld zerspringe». Wie mächtig aber auch die steigende Er-regung war. wie oft und oft das wachsende Gefühl deS Glückes die verschwiegenen Lippen auch zu sprengen drohte, sein Wille siegte: er schwieg. Endlich war der Tag der Erfüllung gekommen. Er gad vor, unwohl zu sein und sandte s A 'CD * Wir empfehlen unser Blatt allen deutschen Geschäftsleuten zu Ankündigungen bei allerbilli^sten Preisen. werde und so seine Ankläger nicht wird Lügen-(trafen können, die. an der gewohnten Eisenbahn-Praxis festhaltend, wie immer versuchen, mehr zu vertuschen ot« aufzuhellen. Es fällt uuS gewiß nicht ein. die große Schuld zu läugnen, die auf Balling fällt, da er nach dem Eontrollestreifen mit nahezu doppelter Zugsgeschwindigkeit gefahren sein soll. Aber untersuchen wir einmal die Ursache, warum Balling mit doppelter Geschwindigkeit fuhr. ES wird angegeben, der Postzug sei fahr-planmäßig in Schwarzenau eingetroffen und habe in Pürbach-SchremS deu ihm nachfolgenden Schnell-zng abgewartet, der ebenfalls in Schwarzenau fahrplanmäßig eingetroffen sei und nach Aufent-halt von 1 Minute weiter gefahren ist, worauf er ohne Aufenthalt die Stationen Eschenbach, VitiS. Hirschbach. Pürbach-SchremS und Hohen-eich passierte, der Postzug sei ihm 15 Minuten später, wie vorgeschrieben, gefolgt. Wie reimt sich damit die Angabe zusammen, das« Balling. weil er eineso große Verspätung hatte, dies einzubringen suchte und darum mit doppelter Geschwindigkeit fuhr. Von Pürbach-SchremS bis Hoheneich ist keine solche Entfernung, dass eS Balling nur möglich gewesen wäre, eine solche Verspätung zu bekommen, die ihn genöthigt haben wilrde, mit doppelter Geschwindigkeit zu fahren, er müßte denn schon von Pürbach-Zchrrm« mit einer zu große» Verspätung wcggesahren sein, was nur möglich gewesen wäre, wenn auch der Schnellzug mit großer Verspätung in Pürbach-SchremS eingetroffen wäre, und der Postzng Nr. 111 dadurch so lange in Pürbach-SchremS festgehalten worden sei. dass dies Balling nöthigte, mit doppelter Geschwindigkeit zu fahren, um die verlorene Zeit einzuhalten. Und da kommt ein dunkler Punkt in dieser Vertheidigung oder Anklage. E» heißt, nach den Erhebungen, der Schnellzug 91r. 1 sei von Schwarzenau fahrplanmäßig um 1 Uhr 11 Min. abgegangen, somit müßte, da er bis Gmünd nicht mehr anzuhalten hat. auf der Strecke bis Pürbach-SchremS sich bereits an der Maschine desselben daS später so radical hemmende Ge-brechen fühlbar gemacht haben, so das« der Schnellzug mit verminderter Fahrgeschwindigkeit, also verspätet in Pürbach-SchremS eintraf, wodurch auch die Abfahrt des Postzuge« verzögert nach dem Arzte. Seinen Freund bat er zu bleiben und den Tag feiner Am£lie zu widmen. Zögernd und widerstrebend sagte dieser zu, immer schwere? fiel ihm feine Schuld auf'» Herz Hector aber wolle »ebst der Gattin auch den Freund zur Seite haben bei dem ersten Schritte in da« Reich des Lichte«, in dem Momente, wo die Machk der Blindheit durch die siegreiche Kraft der Wissenschaft von feinem Leben weichen sollte. Endlich war die Operation vollbracht, glücklich vollbracht; dem Arzte blieb kein Zweifel mehr. In daS Geheimnis eingeweiht, bat er bei seinem Fortgehen, mau möge dem Vicomte voll-ständige Ruhe lassen, bis er erwache und nach Jemandem verlange. Er sei sehr nervenerregt uiid Ruhe ist in solchem Falle da» beste Heil-Mittel. Er werde morgen wiederkommen. Nachdem Hector vom Schlummer erwacht war. konnte er trotz der Warnung des Arztes dem Dränge nicht widerstehen, von der neuer-langten Sehkraft einen prüfenden Gebrauch zu machen. Er erhob sich vom Lager nahm die Binde ab und — sah! ES war kein höhnender, neckender Traum! Es war beglückende Wahrheit. Jetzt trat er aus dem dämmerdunklen Gemach in's Freie hinaus. DaS helle Licht schof« wie tausend Feuerpfeile sengend und bohrend in seine Augen. Er aber hob schützend die Hand davor und Balling genöthigt würde, die verlorene Zeit einzubringen. Diese naheliegende Vermuthung wird durch die sonderbare Erklärung bekräftigt, das« e« heißt: Ob die Züge thatsächlich fahrplanmäßig abge-gangen sind, kann nicht constatiert werden, da der Stundenpaß wohl in Ordnung war, aber der Beamte meist zu übermüdet ist. um die AbsahrtS-zeit nach der Uhr zu konstatieren, sondern eben die fahrplanmäßige Abfahrtszeit einzutragen pflegt. — Sie, das ist der übliche Eaffencon-trolor, der die Richtigkeit der Scontrierung be-stätigt. ohne da« Geld nachzuzählen, wie es in so vielen Fällen bei staatlichen, städtischen und gesellschaftlichen Defraudatione» sich immer wie-der herausstellt. — Nur kostet diese österreichische GemüthlichkeitS-Controlc-Schlamperei nicht blos wie sonst dem betreffenden Staat«-, Gemeinde-oder Gesellschaftssäckel einige Tausende oder Hunderttausend«, sondern so und so vielen Mensche» die geraden Glieder und vielleicht einigen sogar das Leben. Und dann — Achtung! — Der Beamte, der so übermüdet ist, dass er nicht einmal mehr auf feine Taschenuhr oder die StatiouSuhr einen Blick werfen kann, um zu konstatieren, ob der Locomotivführer die Zeit ein-gehalten hat. Welche ungeheuere Anklage enthält diese Erklärung gegen die obersten Behörden, wenn die mit der Untersuchung betrauten Organe derselben diese Thatsache urbi ot ordi zugeben? — Die Beamten werde» also dermaßen über-anstrengl, dass sie nicht einmal auf die Uhr blicke» können? Sie unterschreiben also, vom Schlafe übermannt, was im heillosesten Wider-streit mit de» Thatsachen ist? In solch beispiellos gewissenloser Weise soll eine Eontrole gehandhabt werden, von der Leben nnd Gesundheit Tausender abhängt? — Wir können das nicht glauben, obwohl eS schwarz auf weiß in einer Zeitung gedruckt war. Aber freilich! Wenn das nicht wahr ist, wenn der Ba gewissenhaft controlliert und in den ^tuud>...^aß nach der Uhr die fahrplan-mäßige Ankunft und lbfahrt bestätigt hat. dann stimmt ja daS mit oer Verspätung nicht und die dadurch erzwungene Verdoppelung der Fahrge-schwindigkelt? ES klappt nicht! — Und wo bleibt der für den Zug verantwortliche ZugSsührer? — Denn nicht der Lokomotivführer, der ZugSsührer« ist in erster Linie verantwortlich. „O, dieses Licht, diese« entsetzliche Licht! Komm wieder, barmherzige Nacht, komme wieder!" und wanderte leise, behutsam in den Gatten; er wollte sich daS unsägliche Glück bereiten, seinem Weibe mit dem ersten Blicke der Bewunderung für sie seine Heilung mitzutheilen. Er schritt langsam der Laube zu. Leise« Wechselgespräch berührte sein Ohr. Sachte schob er die blühenden Zweige zur Seite, die den Eingang deckten, er sieht, sieht das Engel«-gesicht seine« WeibeS an der Brust de« Freunde« ruhen; sieht da« Weib seiner schmerzgeprüft-n Liebe in seine« Freunde« Arm. Ein schneidende« Weh zog durch Hector'S Herz. Charles sank vor AmSlie aus die Knie. „Rmölie zum letzte» Male sehen Sie mich zu Ihren Füßen. Ihre Vergebung erflehen. Heute noch reise ich nach Tuni«! Je eher mich dort die Kugel eine» Beduinen trifft, desto wohler mir. Bin ich todt, dann können, dann werden Sie mir verzeihen. Ich habe ihr Glück gemordet, ich habe Ihre» Gatten verrathen, Ihr reine« Herz mit Schuld beschwett! Heute bin ich ein Ver-räther, ein Elender, Sie eine Meineidige. Mein Tod aber sühnt alles. Diögt Ihr Glück und Ruhe wiederfinden. Leben Sie wohl mit diesem letzten Aus«!' J>ector wandte sich ab; mit übermenschlicher t unterdrückte er den Aufschrei seine« im Tode«kämpfe ringenden Herzen«; aber heiße, sengende, verzehrende Thränen schössen in seine schmerzenden Augen. Es klappt schon wieder nicht. Und noch etwa«. Jeder Eisenbahner weis«, das« e« bei voller Fahrt circa 500 Meter Entfernung bedarf, um einen mit voller Kraft daher brausende» Zug zum Stehen zn bringen, warum legte der Stockmann die Knallkapsel» schon 250 Mt. hinter dem Zuge, wo sie nicht« mehr nützen könne», weil auf diese kurze Entfernung der Zug nicht zum Stehen gebracht werden kann? Offenbar nur darum, weil er nicht mehr ftOO Meter weit kam. Der Stockmann hat auch erklärt, dass, al« ihm der Austrag ertheilt worden sei, dem Zuge entgegen zu gehen und die Signalkapseln zu legen, nur mehr 2 Minuten Zeit gewesen wäre, während die Eonducteure angaben, eS seien noch S Mi-nuten Zeit gewesen. Run heißte« aber, der Stock-mann konnte wegen der frischen Beschotterung nicht so rasch gehen. Nun freilich, mit dem .Gehen" geht e« in einem solche» Falle nicht, da heißt e« .laufen." Ja. wenn eine solche Gefahr droht, muß man in großen Sprüngen fotteilen, und da hindert der jjrobe Schotter sogar nicht so sehr al« beim Der Beweis aber, dass dem Locomotivführer nicht 9 Minuten vor der Katastrophe schon der Einfall gekommen sein kann, den Stockmann dem ihm nachkommenden Zug entgegenzusenden. liegt schon darin, dass der Stockmann ja nicht nöthig gehabt hätte, schon 25V Meter hinter dem stehen-den Zug die Signalkapsel zu legen, oder doch mindestens eine zweite in 500 Meter Entfernung gelegt hätte, aber so weit kam er aar nicht, da der Zug schon daher brau«te. E« können daher keine 9 Minuten gewesen sein; e« klappt nicht. Wir sehen überhaupt in dem Berichte ei» krampfhafte« Bestreben, de» Locomotivführer de« Schnellzuges, also de« höher gestellten, zu Un-gunsten de« Locomotivführer« de« Postzuge« zu entlasten und da« gibt zu denken. So heißt e«: Der Locomotivführer de« Schnellzuge« hat selbst mehr gethan al« er mußte. Er schickte, obwohl er durch da» vorschriftsmäßige rothe Licht den Zug hinten und vorne gedeckt hatte, den Stockmann zurück und ließ ihn' Sig-»alkapseln legen. Gleichwohl aber wird angegeben, das« da» Geleise 400 Meter von dem Kilometerstein 160 2, wo die PostzugS-Locomotive in den letzten Waggon de« Schnellzugs Hineinfuhr, eine Kurve bildete und dass der Terraineinschnitt zwischen den Mit solchen Gedanken schritt er nach seinem Zimmer zurück. — Ehartes erhob sich um zu gehen. Da schallte plötzlich Hector'S Stimme durch den Park. Aufgeschreckt eilen die Beiden nach seinem Gemache. Todtenbleiche» Angesichtes steht er auf der Schwelle seiner Thür und ruft ihnen zu: .Eharle«, AmÄie. ich sehe — sehe Euch!" Dann bricht er bewußtlos zusammen. Von wilden Delirien ergriffen, verflucht er, wa« er so heiß ersehnt. „Verflucht da« Licht, da« Gott geschaffen! Verflucht für immer die Sonne, der Tag! Komm', ewige Nacht, o komme!" An feinem Bette sitzen, Mördern gleich, das Angesicht vor Schrecken starr. Eharle« und Amslie. Plötzlich greift die Hand de« Kranken nach dem Herzen und die erbleichenden Lippen stöhnen zum letzten Male: «Nacht, o, e« wird Nacht!" Ein Schauer überfliegt seinen Körper, er verstummt. Für den Vicomte Hettor von F. war e« nun Nacht geworden, die ersehnte ewige Nacht. Ein Gehirnschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Marquis de la R. starb, von einer Be-duinenkug-l getroffen, wie er gehofft und gewünscht, aus der Wüstenerde der Sahara. Amvlie endigte al« barmherzige Schwester in einer Ehristenmission in Eochinchina. beiden Kurvenschenkeln von einem dichten Birken-Wäldchen bewachsen ist. so dass von dem einen Schenkel zu dem andern die Aussicht versperrt und der Führer deS heraubransenden ZugeS die DeckungSllchter nicht sehen konnte. Der Schnell-zug»sübrer that somit nicht ctwaö Außerordentliches sondern etwas höchst Nothwendiges, als er Gianalkapseln legen ließ; aber er that eS um 7 Minute» zu spät. Aber noch ein »veitereS leistet sich der Weißwascher de« Lokomotivführers deS Schnell-zugeS. ES wird berichtet, dass dieser, als er sah, dass der Postzug heranbrause, schnell auf seine Locomotive sprang und mit dem Schnellzuge weg-fahren wollte, um so den Stoß zu vermindern, aber die Locomotive bewegte sich nicht von der Stelle. DaS klappt ja schon wieder nicht. E« wurde ja berichtet, dass der Sch»ellzug nicht weiter fahren konnte, weil ein Schieberbruch, notabene der neue» Compouudmaschine, stattgefundn habe. ^ 'llte r Schieberbruch plötzlich kein Hindn...» ie SchiiellzugSlocomonve sein, il je^t die '^ahr war dass der Postzug in Schnellzug )ineinfahtcn werde? — Die Locomotive fuhr trotzdem nicht weiter und blieb stehen, woraus man schließen möchte, dass sie logischer denkt als der Verfasser deS Be-richte». Es kloppt schon wieder nicht. Nun aber, wie steht es mit dem betreffen-den Herrn Streckenvorstand und alle die vielen inspirierenden Herren Oberbeamten, die in der ersten Elasfe so oft diese Strecke befahren haben und eS nicht beanstandeten, dass der Herr Strecken-vorstand das Birkenwäldchen, welche« die AuS-ficht von einem Schenkel auf de» andern verdeckt, nicht rasiere» lirß? Und wenn das nicht möglich gewesen wäre, warum wurde daS einmündende Geleise nicht verlegt, so das« die unbedingt nöthige Aussicht auf daS andere Geleise möglich gewesen wäre? — Da fehlte e« eben an der Einsicht. Umsicht und Voraussicht, nämlich am Denken. Und diese Denkfaulheit ist eS, die in so viele» Dingen im Kriege und im Frieden in Österreich schon so viel Unglück nach sich gezogen hat. vor dem man hätte bewahrt bleibe,: können. Wird doch auch betont, dass es eigentlich Wunder nehmen müsse, dos» überhaupt noch kein Unglück geschehen wäre, weil der Verkehr aus dieser eingeleifigen Bahn ein so außerordentlich reger sei. Die Herren scheinen sich dieS sogar als ein Verdienst anzurechnen, was eine ungeheuere Ver-schuldung ist. denn sie danken eS demnach doch nur dem Zufall, das« bisher »och kein größerer Etsenbahnunfall auf dieser Strecke vorgekommen ist DaS ist ja eine ganz schreiende UnterlassnngS-sünde. Warum haben die Herren denn n«h kein zweites Geleise dort legen lassen, wenn die Si-tuation schon lange eine so bedrohliche war? Doch nicht auS Furcht. eS nicht bewilligt zu erhalten? Man hätte ja nachträglich um die Indemnität nachsuchen können? Warum denn ge-rade in Dingen der öffentlichen Wohlfahrt, in der Sicherung und Förderung von Handel und Verkehr so scrupelöS Herr Minister? Haben Sie Muth! Nehmen Sie stch ein Beispiel au Ihrem Herrn College», den Herrn Kriea«minister, der gibt 30 Millionen auS, ohne zu fragen und sagt dann nicht einmal denen, die daS Geld dazu mühselig aufbringen müffen, wozu er eS verbraucht hat, fondern schnauzt sie an: „DaS geht Euch nicht« an." — Freilich darf man sich da nicht wundern, das» das dann dem Volke spanisch vor-kommt, sehr bedenklich spanisch! — Ah so. Sie meinen Excellenz, Sie sind ein verantwortlicher Minister und der Herr Krieg»-minister ist ein unverantwortlicher? Ja. da haben Sie freilich Recht, da» ist unverantwortlich. Aber trotzdem sind derlei Unterlassungen auch unver-antwortlich. Es leuchtet eben aus allem hervor, dass man formell, aber eben nur dem Scheine nach, die Vorschriften erfüllt; mechanisch, oh»? — 3 — die minutiöseste Umsicht und Voraussicht und die strengste Pflichterfüllung als die elementarsten Bedingungen des Verkehrs zu erkennen. Ja. daö selbst die formellen Bedingungen nicht völlig er-füllt werden, denn sonst könnte nicht der Beamte Hubaczek rühmend erwähnt werden, dass er nach 36.stündiger Dienstzeit sich sofort wieder zum Dienstantritte meldete. Es gibt also noch Beamte, die 36 Stnnden Tiettst inachen müssen? Wie stimmt da» mit Ihrer neuen Dienstpragmatik, Excellenz? — E» klappt also schon wieder etwa« nicht. Und wenn der Adjunct Hubaczek nach 36 Stund:» sofort wieder fähig ist. Dienst thun zu können, wie viel Stunden Dienst machen dann jene Herren VerkehrSbcamten. die schon so über-müdet sind, dass sie, wenn sie den Slundcnpaß ausfüllen, nicht einmal mehr aus die Uhr sehen können? Wir resümieren aus all diesen Widersprüchen, wenn sie in de» ZeitungSberichien den Thatsachen entsprechend wieder gegeben sind, dass die Loco-motive deS Schnellzuge« schon vor der Ankunft in Pürbach-SchremS nicht mehr intact war; dass der Schnellzug aus dieser oder einer anderen Ur-lache schon verspätet nach Pürbach-SchremS kam. infolge dessen der Postzug ebenfalls verspätet von Pürbach-SchremS abgieng und diese Verspätung wie immer, durch beschleunigte Fahrgeschwindigkeit einbringen sollte, und dass Balling. durch daS Birkenwäldchen verhindert auf den anderen Ge-leiseschenkel zu sehen, de« dort stehenden Schnell-zugeS und der Deckungslichter nicht gewahr wur-de und daher die Kurve mit unverniinderttr Schnelligkeit weiterfuhr. Da der Stockmann vom Schnellzuge ihm aber zu spät. 2 Minuten und nicht 9 Minuten, vor seinem Eintreffe», entgegen-gesendet wurde »nd daher die Signalkapseln nur mehr 2h0 Meter hiiiter dem Zuge, statt minde-ste»S 400 Meter legen konnte, mußte auch diese« sonst wirksame Mittel, da e» zu spät funktionierte, feinen Zweck verfehlen. Und da» würde Balling gänzlich entlasten. Vielleicht wurde aber auch in Pürbach-SchremS reglemeMmäßig vom Locomo-ttvführer de» Schnellzuges gemeldet, das» ein Ge-brechen an der Maschine sei und diesem geheißen, nur ruhig bi» Gmünd zu fahren. Da» würde er-klären, waruni man so eifrig bestrebt ist. diesen weiß zu brennen und den andern möglichst tief einzutunken, denn der Sterbende kann nicht mehr reden. Jedenfalls klappt es in den Berichten nicht und die wahren Übelthäter stecken wieder oben und nicht unten. Nur dass eS wieder die Unteren büßen müssen, was die Oberen durch ihre Unterlassungssünden verbrochen habe». Wir begnügen un» für heute darauf. Ew. Excellenz, zu sagen: ES klappt nicht! E» sragt sich jetzt nur. ob der StaatSanwalt das Wahre herausbringen wird, oder ob man zum Schlüsse der SchwurgerichtS-Verhandlungen wird sagen müssen: ES klappt noch immer nicht. Pettauer Wochenbericht. (Znspiritrong der Ccatral-Landrsrebtuan-lagen.) Dienstag am 9. kamen mit dem Zuge um 9 Uhr 30 Minuten vormittags die Mit-glieder des LandeSanSschusses. Herren Dr. S ch in i d e r e r. Dr. Gustav Kokoschinegg und Dr. R o b i t s ch unter Führung des Lan-de»au»schusses und Referenten für land- und forst-wirtschaftliche Angelegenheiten, Herrn Grafen A t t e m S. hier an, um durch Inaugenscheinnahme der hiesigen Landes-Rebenanlagen sich vom Stande derselben und den bisher erzielten Fort-schritten zu überzeugen. Ihnen hatten sich die Herren ReichSrathSabgeordneten Dr. Wolff-hardt, Franz Girstmayer, CanonicuS Gregoriö, Direktor Hanzel von Grotten« Hof, Direktor K a l m a n der LandeS-Weinban-schule in Marburg, S t i e g l e r aus Marburg, Direktor Archer, die Abgeordneten L e n k o, S t a l l n e r, Dr. R o s i n a, sowie als Ver-treter deS Staates Weinbau Commissär Herr M a t i a s i L und der Landes ReblauS-Com- missär Herr Buklavec angeschlvssen. Die .Herren wurden hier am Bahnhose voin Bürger-meister Herrn O r n i g und einigen Gemeinde-rätheu sowie mehreren hiesigen Weingärteiibesitzern empfangen und sofort in mehrere» offenen Wagen in die neuen Rebgärten hinausgeführt, wo Herr Franz GoriLan mit feine» Schülern und unter Beihilfe von Taglöhnern Wurzel- und Schnittreben veredelt hatte, die ein ausgezeichnetes Resultat in Aussicht stellen, ebenso wie sehr schön gepflegte wilde Reben. Da»» besuchten die Herren den Mntterrebgarten in der von, Landes-auSschusse gepachteten städtischen Realität in der Kartschovina, welcher durch die daselbst befindliche» Mutterstöcke allgemein überraschte. Mittags fand in Herrn Osterbergers Hotel ein gemeinschaft-liches Diner statt, bei welchem die Streichmusik der Pettauer Musikkapelle flotte Piken zum Vortrage brachte. Der Bürgermeister Herr O r u i g tcastierte auf die Gäste, für die Herr LandeSauS-schuß-Referent Graf A t t e m S erwiderte; dann brachte Herr Gir st mayer einen launigen Toast auf diejenigen au», welche das eigentlichste Ver-dienst an dem so schönen Gedeihen der Reb-Pflanzungen habe», daS sind die, welche die Gärten rigolen und denen die verschiedenen Ac-beiten der Weinculturen obliegt. Der Direktor der Wein- und Obstbauschult in Marburg brachte endlich zum Schlüsse noch einen Toast anf die hiesigen Weingartenbefitzer aus. Auf die Tafel war nur Flaschenwein aus den landschaftlichen Weingärten und von hiesigen Weingartenbesitzern gekommen. Dann besichtigten die Herren noch die Rebenanlagen de« Herrn W i b m e r in Pobresch. deren schöne Resulte sehr überraschten und hieraus da« Ferk-Museum, wo besonders die römischen Funde aus Haidin und einige sehr wertvolle und seltene Objecte in der Ferkablheilinig ihre besondere Aufmerksamkeit »nd Anerkennung fanden. Den Schluß machte der Besuch bei den verschiedenen Neubauten nnd erregte daS rasche Vorwärtsschreiten der Gaswerke, sowie de« Schlachthauses nicht »ur bei den Auswärtigen sondern auch bei d-n Hiesigen die wärmste Anerkennung. Allgemein wurde die Energie anerkannt, mit welcher der Bürgermeister den Bau dieser Anlagen nicht nur durchsetzte, sondern sie auch in so überraschend kurzer Zeit so weit fortschreiten machte, wie auch da» Verdienst deS Genieinderathes Herrn Kasper fen., der die« durch seine so fleißige Nachschau größtentheil« mitbewerkstelligen half. Dann wurden die Gäste bis auf den Bahnhof begleitet. Auch war ihnen zu Ehren daS RathhauS beflaggt. (kandrsobergymnastum in pktlan.) Wir find nunmehr in der angenehmen Lage, berichten in können, dass die Eröffnung der fünften bluffe im kommenden Schuljahre gesichert ist. (Das Landtsgymnajwm in petlau.) Nachdem die Eweiterung des UntergyinnasiumS in Pettau zu einem vollständigen Gymnasium vom k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht genehmigt und die Übernahme des landschaftlichen Gymnasiums in Leoben in staatliche Regie vor einigen Tagen thatsächlich erfolgt ist. ist nunmehr die Eröffnung der 5. Gymnasialclasse am Gymna-sium in Pettau für das kommende Schuljahr 1898/9 gesichert. So ist denn der von den Be-wohnern der Stadt Pettau seit Decennien gehegte Wunsch in Erfüllung gegangen. Wir begrüßen mit lebhafter Freude dieses für'» Unterland wichtige Ereignis, denn von nun an ist den Kindern der Familie» der Stadt Pettau uud der Nachbarbezirke Friedau, Luttenberg, St. Leonhardt und Rohitsch die Möglichkeit geboten, am Pettaner Gymnasium ihre Gymnasialstudien zu vollende». Das Landesgymnasium in Pettau ist die einzig rein deutsche Mittelschule in Unter-steiermark. Pettau. eine in herrlich gesunder Lage, am Ufer der Drau gelegene Stadt, ist al» Ort für eine Mittelschule ganz besonders geeignet. Die Verhältnisse einer kleinen Provinz» stadt bringen eS mit sich, dass Lehrer und Schüler in engere Fühlung zu einander treten und das» die Aussicht deS Lehrkörper« sich auch auf die außerhalb der Schule zugebrachte Zeit erstrecken sann; daher habe» die Schüler keine Gelegenheit, vom Studium abgelenkt zu werden. Die Bevölkerung der Stadt ist im hohen Grade schulfrei, ndlich. In zahlreichen Familien finden auswärtige Schüler zu sehr mäßigen Preisen Verpflegung und ge-missenhaste Beaufsichtigung. Da« ComitS zur Unterbringung von Koststudenten ist stets gerne bereit, den Wünschen der Eltern »achzukommen und die nöthigen Auskünfte zu ertheilen. DaS Comitö kann selbstverständlich nur solche Kost-Plätze empfehlen, wo durch einmüthigeS Zusammengehen der Kosteltern mit der Anstalt die E» reichung deS gymnasialen Zweckes am ehesten zn erhoffen ist, die Wohnnnge» sehr gesund sind und wo auf Zucht und Ordnung viel gesehen wird. Für Eltern, deren Kinder Anstalten großer Städte besuchen und denen die Lust in der Großstadt nicht gut bekommt, bietet Pettau mit seiner gesunden Lage, mit seinem milden Klima, feiner reitenden Umgebung, schönen Anlagen und Promenadewegen. mit feinen vorzüglichen Bade-anstalten zc. eine günstige Gelegenheit, in gleich vortrefflicher Weife für das geistige und körperliche Wohl der Kinder sorgen zu können. (Hauptversammlung der Ortsgruppe des deutsche» Schulvrreiurs.) Mittwoch den 11. fand u« 8 Uhr im „deutschen Hanse" die Hauptver-sammlung der hiesigen Ortsgruppe deS deutschen SchulvereineS statt. 'Nachdem der Obmann Herr Hutter die Anwesenden begrüßt hatte, wurde daS Protokoll der letzten Sitzung vorgelesen und ein-stimmig genehmigt. Hieraus erstattete der Bor-sitzende den Thätigkeitsbericht für doS abgelaufene Jahr, der ebenfalls genehmigend zur Kenntnis genommen w,:rde. Nach dem zur Verlesung ge-brachten Casfaberichte ergibt sich, das« die Mit-gliederzahl. welche gegenwärtig 125 beträgt, wieder gestiegen ist. Dieselben haben ini abgelaufenen Jahre 130 fl. eingezahlt. An außerordentlichen Spenden giengen fl. 15.25ein. Die SchlusSrechnung wurde von der Centralleitung anerkannt. Sodann wurde zur Wahl des Vorstandes geschritten, auS der Herr Simon Hutter wieder als Obmann hervorgieng. Weiters wurden gewählt: Herr Ekel als Obmannstellvertreter, Jakob M a tz u n als Schriftführer, Herr Bebrbalkals Schrift-sührerstellvertreter, Gemeindefecretär Hr. Sch alon als Zahlmeister, als Zahlmeisterstellvertreter Herr Wilhelm Blanke. Nachdem noch beschlossen wurde. 100 Postkarten des deutschen Schulvereines zu kaufen und an die hiesigen deutschen Vereine und Korporationen heranzutreten, dass dieselben Mit-glieder deS deutschen SchulnereineS werden, einigte man sich dahin, das geplante Volksfest im Ver-eine mit dem „Südmarkverein" und dem Vereine „Deutsch'S Haus" zu veranstalten und dass daher die Ausschüsse dieser Vereine gemeinschaftlich die nöthigen Vorarbeite» pflegen sollen. Damit schloss die Versammlung. (Sitimarkvereiu, Ortsgruppe für pettau.) Donnerstag abends S Uhr fand die Hauptver-sammluug der hiesigen Ortsgruppe deS Südmark-Vereines sür Männer statt. Nachdem der Obmann. Herr G r o ß a u e r. die Teilnehmer in einer kurzen aber gehaltvollen Rede begrüßt hatte, wo-rin er deS großen, unvergeßlichen Todten der Nation. BiSmarckS, in begeisternde«. Worten ge-dachte und der Trauer Ausdruck gegeben hatte, die nicht nur ganz Deutschland sondern jeden Deutschen um den Verlust des unersetzlichen Gründers und Schöpfers des deutschen Reiches, erfüllen, sorderte er die Versammelten auf, zur Ehre desselben und zum Ausdrucke diesr» tiefge-fühlten Trauer sich von den Sitzen zu erheben, was geschah. Sodann wurde zur Lesung des vor-jährigen Protokolls geschritten, das genehmigt wurde. Hierauf gab der Vorsitzende eine Dar-legung seiner Thätigkeit und der Zahlmeister, Herr Jgnoz LeSkoschegg, verla» den Cassen-bericht, aus welchem hervorgieng dass der der-malige Caffenstand 16 fl 66 kr. in Baar und 205 fl. in Sparcaffeneinlagen besteht. Auf Bor-schlag des Herrn A. K o 11 e n z wurde von der Bestellung zweier Revisoren abgesehen und beide Berichte durch Acelamation angenommen. Nun — 4 — wurde zur Wahl des Obmannes geschritten und nachdem Herr Bürgermeister O r n i g, die auf ihn gefallene Wahl zum Obmanne wegen Ge-schäftSüberbürdung abgelehnt hatte, der bisherige Obmann, Herr Großauer, wiedergewählt. Obwohl er zwar vor dem Beginne der Wahl erklärt hatte, eine eventuelle Wiederwahl nicht annehmen zu können, nahm er, dem allgemeinen Drängen nachgebend, dennoch die Wahl dankend an. Zum Obmannstellvertreter ivurde Herr A. K o 11 e n z, zum Schriftführer wie bisher Hr. I. W e f f e l y und nachdem der Zahlmeister, Herr I. LeSkoschegg. die auf ihn gefallene Wiederwahl absolut abge-lehnt hatte, nach langer, heftiger Debatte, da jeder der vorgeschlagenen Herren ablehnte, endlich doch Herr K. Kasper jun. gewählt, obwohl auch er die Wahl zweimal abgelehnt hatte. Zu Abgeordneten in die Hauptversammlung wurden die Herren Bürgermeister O r n i g und Großauer gewählt undalsdieAnivtsendknaufgefordertwurden, eS möge sich noch ein Herr als Theilnehmer freiwillig melden, der dann im Falle der Verhinderung einer der beiden Delegierten bereit wäre, desselben Stelle zu vertreten, meldete sich, nachdem sich sonst nie-meint) trotz mehrmaliger Aufforderung hiezu bereit erklärte, der Schriftleiter uud Herausgeber unseres Blattes, der dann auch als bevollmächtigter Stellvertreter genehmigt wnrde. Zum Schlüsse wurde unter Anfälliges der Antrag besprochen, in Gemeinschaft mit dem Bereine deutscher Schulverein und dem Vereine „Deutsches Heim" ein gemein-sames Fest zu veraustalten. wobei der Gau-Abgeordnete des TurnverereineS von Pettau. Herr A. K o 11 e n z, den Antrag stellte, der Turnverein werde sich den genannten Vereinen anschließen und ein Schauturnen veranstalten und an dem zu erzielenden Reingewinn oder Verlust participieren, was freudigst angenommen wurde. Endlich wurde der Antrag gestellt, die beiden Herren Delegierten eventuell der Stellvertreter hätten in der Hauptversammlung in Klagensurt den Antrag zu stellen und dafür einzutreten, dass der Südmarkverein zur wirksamen Bekämpfung der flovenifche» Hetzblätter und zur Vertheidigung »nd zum Schutze der Deutschen eine in slovemscher Sprache von einem Deutschen geleitete Zeitschrift herausgebe, die allmonatlich zweimal erscheinen solle, und in mindestens tausend Exemplaren gratis unter das Bauernvolk ver-theilt werde, um dieses über die verhetzende» und sie selbst schädigenden Tendenzen der stove» ischen Agitatoren aufzuklären. Mit der Annahme diese« Antrages wnrde die Sitzung geschloffen. (Ferk-Museum.) Ju der verflossenen Woche habe» fünf Lehrpersone» (Lehrer und Lehrerinne») von Haidin mit 70 Schülern der dortigen Volksschule daS Ferk-Museum eingehend besichtigt und hatte Herr CustoS G s p a 111 die Führung und Erläuterung übernommen. Mo» konnte deutlich sehen, das« die Kinder lebhafte« Interesse an den ihnen gezeigten und erklärten Objecten bekundeten. (Her Ämtsschimmel.) Abermals innerhalb weniger Monate ist der ebenso bedauernswerte als unbegreifliche Fall vorgekommen, dass einem Schwerkranken resp. Schwerverwundeten vom Spital die Aufnahme verweigert wurde, weil der Unglückliche keine Anweisung resp. Bestätigung eine« Arztes vorweisen konnte. Der soll dafür büßen, dass kein Arzt in ganz Pettau anwesend ist. ES ist ja selbstverständlich, dass da« Kranken-haus nicht jeden aufnehmen kann, der vorgibt, krank zu sei», um vielleicht für einen Tag oder eine Nacht oder für noch länger Herberge und Verpflegung unentgelt-lich herauszuschlagen. Aber wen» ei» Mensch blutbe-deckt, mit 20Messerstiche» im Kopfe, einem gebrochenen Arm uud einem verletzten Fuß in'S Spi-tat gebracht wird, auch da noch die Aufnahme zu verweigern und auf den Schein zu bestehen, wie Shylock, ist Unverständnis und Barbarei zu-gleich. Um 6 Uhr abends kam am letzten Sonn-tag der Vater, der seinen halberschlagenen und mit Messerstichen arg zugerichteten Sohn von St. Urbani hieher brachte, zum ersten Male in« Caf6 Roßmann, mit der Angab', er fände keinen Arzt »nd um 8 Uhr zum dritten Male mit der Angabe, die Spitalsleitung verweigere die Aufnahme. So viel Verständnis sollte man doch der-selben zutrauen und diese dem LandeSauSschusse, dass in einein solchen Falle das Absehen von den sonst gebotenen Formalitäten keine Pflichtverletzung ist, wohl aber das gegentheilige Verhalten. Sehr traurig ist es aber auch, dass nicht Vorsorge ge-troffen ist, dass eS in einer Stadt mit fünf Ärzten noch vorkommen kann, wie nun schon zum dritten Male, das« an einem Sonntage nicht ein einziger Arzt in der Stadt ist. Der Arzt muß ja auch einen Urlaub oder eine Erholung haben, aber daS muß eben geregelt sein, und die Stadtgemeinde kann sich nicht der Verpflichtung entziehen, einen Substituten für die dienstfreien Sonntage deS Stadtarzte« zu bezahle». Denn derlei Vorkommnisse sind zu craß. um sie wieder-holen zu lassen. (Sanitäre Unzukömmlichkeiten.) So viel uns bekannt ist, existiert in Pettau auch eine Saiütätü-Commission. aber sie gibt kein Lebens-zeiche» von sich. Man hört und sieht nichts von ihr. Sie führt ein vollständiges Stilleben und scheint das Dornröschen von Pettau zu sein, das beständig schläft. Wen» sie nur ihres süßen Schlummers im Eas6 Europa obliegen möchte, dann würde sie schon so zwischen 4—5 Uhr durch den pestilenzartigen Gestank aufgeweckt werden, der dessen Räumlichkeiten erfüllt, wenn die Lo> ealitäten gelüftet werden. Der Zustand der dor-tigen Anstandsorte und Dependenze» ist nämlich ein derartig fanitätSwidriger. dass eS nicht nur ekelhaft sondern geradezu gesundheitsschädlich ist und sich die Gäste bei der Lüftung vor dieser Lüftung flüchten müssen. Aber die Bewohner des Hause«, die nicht flüchten können? — Wann wird dieser Augiasstall gereinigt werden. Erwache ver-schlafener SanitätS-Hercules und übe deines Amte«. (Zechpreller.) August Skobernej, Vagant aus Kalobje int Bezirke Cilli, hatte in einem Gasthause in Pettau eine Zeche von 38 kr. gemacht und versucht durchzugehen. Er wurde jedoch ange-halten und einem herbeigerufenem Wachmanne Übergeben; wie sich herausstellte wurde derselbe wegen Verbrechens des DiebftahleS vom k. k. Kreisgerichte in Marburg verfolgt und daher dem Bezirksgerichte überstellt. (Erwischte viebi«) Dem Reservisten Leopold L u k m a n n. welcher zur Waffenübung einberufen war. und der in einem Gasthause in Pettau seine» Handkoffer in Ausbewahrung gegeben hatte, wurde dieser von der Bettlerin Johanna Dock! a»S Wischberg gestohlen. Sie öffnete denselben gewaltsam in einem Kukuruzfelde und eignete sich dessen Inhalt an, den leere» Koffer ließ sie auf dem Felde liegen. Sie wurde durch einen Wachmann arretiert und dem k. k. Bezirksgerichte eingeliefert. (Feuerbereitschast irr freiwilligen Feuerwehr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die II l. Rotte Feuerbereitfchaft. — Zugs-führee Bellan. Rottführer M a i st e r und 8 Mann. Feuermeldrnigen sind auf der Central« station in der SicherheitSwachstube im Rathhaus zu machen. Vermischte Nachrichten. (Gründungsfest und Fahnenweihe.) Am 28., 29.. 30. September d. I. feiert der Grazer humanitäre Kellnerverei» das Fest der 50-jährigen Gründung. Die Vorarbeiten zu diesem großen Feste sind nahezu vollendet. An der Spitze dieses im großen Style geplanten Feste» stehen die Herren Hotelier AloiS Daniel als Protektor. I. O. Peßl als Ehrenpräses, ein große« Fest-Comite, sowie noch viele Prinzipale und Gehilfen. Gäste in großer Zahl erscheinen, aus der ganzen Monarchie und Deutschland und da gilt e«, dieselben würdig zu empfangt». Da» reichhaltige Programm besteht in der Fahnenweihe, der Festversammlung, einem Festbanquett »nd Aus-flügen i» die reizende Umgebung. Auch ein großartige« steirisckeS Winzerfest steht am Pro« gramm, um den Gästen Sitten und Gebräuche unseres Lande« zu zeigen. (Citt zoologischer Garten in Graj.) In der neuesten Nummer de« von dem unermüdlichen Agitator auf dein Gebiete des Thierschutzes und der Thierkunde, Rudolf Bergner, herausgegebene«, MonatSblatteS „Der illustrirte Thierfrennd" be-spricht der genannte Schriftsteller in überaus fesselnder Welse die Geschichte und die Verhältnisse der zoologischen Gärten. Die sehr ausführliche Abhandlung gipfelt in dem Gedanken, dass bei dem Mangtl größerer öffentlicher Etablissements auch für Graz die Schaffung eines zoologischen Gartens angezeigt erscheint, einer Ansicht, welcher gewiss sehr viele beipflichten werden. Fast alle bestehenden zoologischen Gärten sind Actien-Unternehmungen, sie florieren sämmtlich gleich denen im Privatbesitz befindlichen. Alle diejenigen, welche sich sür die Gründung eines Grazer zoologische» Gartens interessieren, sind gebeten, mit Herrn Bergner in Verbindung zu treten. (Handels- »nd GewrrbrKammcr.) Der Präsident der Handels- und Gewerbekammer in Groz, Herr Franz Schreiner, hat am 4. d. M. «inen vierwöchentlichen Erholungsurlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Funk» tionen deS KammerpräsidinmS abwechselnd von dem Herrn Vicepräsidenten Josef Liebl und von dem Herrn prov. Präsidenten, kaiser!. Rath Robert Seeger, verschen werden. (J)ritiilsgirnlialal0Bcrtreterverfammlung in Trais-kirche» und die damit verbundene Gründung einer Ortsgruppe dortselbst, wurden Auflegen-heite» des SchulvcreinSkalenderS, der Hauptver-sammlung, der VereinSkindergäNen in KönigSseld und Nemivwitz, sowie der Vereinöschule in Frei» berg berathen nnd der Erledigung zugeführt. An Spende» sind dem Vereine zugekommen: Ort«-gcmeinde GaStvrs 2 fl.. OrtSgemeinde Hermann- seifen 6 fl. 51 kr.. OrtSgemeinde Goisern 3 fl., OrtSgeuieinde Staab 45 fl. 8V kr., OrtSgemeinde Sekrschan 8 fl. 37 kr., OrtSgemeinde Ebenthal 13 fl., Ortsgemeinde Schwanensladt 3 fl. 77 kr, OrtSgemeinde WelS 13 fl., Herr Gust. Figdor, Wien 10V fl. und Ortsgemeinde Janemiz 10 fl. Unser Witzblatt. Aus dem Wiener Rathhause. In allen Sälen ist Ruh', Nun schweigest Gregorig Du. Lueger donnert nicht mehr. Es findet Keiner Gehör. Was man sich in Wien erzählt. Angeblich soll unter der Bevölkerung Wiens eine Petition circulieren, i» welcher die Bitte ge» stellt wird, den Urlaub des Gemeinderathe« wie de« Präsidiums auf unbestimmte Zeit zu ver« längern und ebenso den Stadträthen einen lebens« länglichen Urlaub zu gewähren unter gleichzeitiger Überweisung ihrer Diäten an die Armencasse, da die Armen in der VersorgungSanstalt an eine solche Diät gewöhnt werden, dass, wenn ihnen die Kost nicht bald durch StadtrathSdiäten aufge« bessert wird, werden sie alle erhungern müssen. Sie meine» so ein „bieder Stadtrath". wie der Herr Gregorig, brauchet viel nöthiger so eine Diät, wie sie den arme» Pfründnern auferlegt wird und keine „Diäten.- _ Alle Parteien befriedigt. Der Gemeinderath hat in der letzten Sitzung einen Beschluß gesaßt, der alle Parteien befrie-digte, ja der von der ganzen Bevölkerung mit allgemeinem Beifall begrüßt wurde. Er beschloß nämlich auf Urlaub zu gehen. Frage an Dr. Lneger. In welchem CausalnexuS steht die Thatsache, dass die Evmmuue abermals einen Proceß ver-loren hat. mit der nicht minder unbestreitbaren Thatsache, dass Sie, der Sie sich einbilden, der gescheiteste Advocat von Wie» zu sei» und als solcher auch vo» de» christlich-socialen Jesuitenpartei auSgc» schrieen sind, und dass auch der zweite Vice bürger-meister Dr. Reumann, der außen deutschiiational schillert, innerlich aber christlich-social. jesuiten-schwarz ist und der so ein gewiegter Jurist sein soll? Um Aufklärung wird gebeten. A. Warum hört man im Landesgerichte und in den Bezirksgerichten fast nichts mehr von Ver-Handlungen wegen thätlichen, wörtlichen Ehrende^ leidigunaen, wo doch sonst fast täglich eine Menge solcher Klagen verhandelt wurde? — B. Weil der Gemeinderath und Stadtra'h auf Urlaub gegangen sind! — A. Aha! — Stimmt schon! Schatz die (&ia »«h er die Suppenwürze „Maggi". Nicht nur Iräfi . „ .. « ,ede schwache Supp, und verleiht ihr ein hochfeine« Aroma, foiibrrn sie ermöglicht e« auch im Nothfälle — »ie ». B. bei unerwartetem Besuch — einer mit Wasser ver-längerten Suppe, durch entsprechenden Zusay von fflslr die ursprüngliche Kraft wiederzugeben und ihren geschmack sogar noch zu erhöhen. The Premier Cycle Co. Ltd. (Hillmann, Herbert & Coopcr.) Wnrka in- I Coventry E8er Do°9 l (England). (Böhmen), (b. Nürnberg.) Jahresproduction 60.000 Fahrräder. "^Vertreter: Aug. Scheichenbauer, Pettau. Gegründet 1863. Weltberühmt sind die selbsterzeugien preisgekrönten Handharmonikas von JOH. N. TRIMMEL in Wien, VII./3, Kaiserstrasse 47. SrobeS Lager aller Miifik-J»str»«eRte Violinen. Zithern, Flöten, Ocerinen, Mundharmonikas, Vofelwerkel etc. etc. Schweizer Stahl-Spielwerke |«liHf|»icItitt, Im Twi. 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Jedem Beteiligten steht e» frei, während dieser Frist wegen Über-gehung gesetzlich zulässiger, oder wegen Eintragung gesetzlich unfähiger Personen in die Liste, schriftlich oder protokollarisch bei dem Stadtamte Einspruch zu erheben oder BesreiungSgrilnde geltend zu inachen. Atadtaml pellau, am 8. August 1898. Der Bürgermeister: ß. »rnifl m. p. — 7 Steiermärkische Landes-Curanstalt Rohitsch-Sauerbrunn SUdbahnstation Pöltaohaoh. Saison I. Mal bis I. October. Trink-, Bade-, Molken- u. elektr. Curen. 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Jahreseinnahme au Prämien und Zinsen 1897: Kr. 38,258,995 Gewinnre.serve zur Vertheilung an die mit Dividende Versicherten Kr. 17,600,732 Ausgezahlte Kapitalien, Renten etc. seit 1857: Kr. 212,628,342 Gesammtactiva Ende 1897 : 247,601,702 Kronen. An Dividende beziehen die mit steigender Dividende nach Plan B Versicherten aus dem Ende 1897 auf K. 16,017,308 angewachsenen Dividendenfonds B 3% Dividende von der Gesammt-summe der seit Beginn ihrer Versicherung gezahlten vollen Jahrcs-prämien mithin die Versicherten aus 1880 57«/,. 1881: 54%, 1882 : 51«/., 1883 : 48«/.. 1884: 45%, >885: 42%, 1886: 39%. 1887: 36% u. s. f. durch Abrechnung auf die fälligen Prämien. Mitversicherung des Kriegsrisikos, sowie der InvaliditAts-gefahr mit Befreiung von weiterer Prämienzahlung und Rentenbezug bei Eintritt dauernder Erwerbsunfähigkeit durch Körperverletzung oder Erkrankung. — Keine Arztkosten. — Keine Police-Gebühren. — Unverfallbarkeit der Police im weitesten Sinne. — Sofortige Auszahlung fälliger Versicherungssummen. Prospekte und jede weitere Auskunft kostenfrei durch: Herrn Johann Kaspar, Sparcassebuchhalter in Pettau. Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Romuald Jacob Bayer. Druck: W. Blanke. 'Lettau. Unser Blatt liegt in allen grösseren Cafes und liötels auf. Weitage zur Verlag »im 9. Vlavle la Die Gardenhöfer. Novelle von Leo v « rthold. (gorts«»>>»g>> ie Ecke mit den großen Lorbeerbäumen, dort wo die Fa-milie so gern beim Thee saß, war dunkel, verlassen. Linda setzte sich in den entferntesten Winkel, hier suchte sie niemand, hier konnte sie endlich sich ungestört dem Schmerze hingeben, dem seelischen Schmerz, der mit Ungewißheit und Sorge vereint, so schwer auf ihr lastete. Leise Schritte schreckten sie aus ihrem bitterlichen Weinen auf, sie vernahm in ihrer Nähe Stimmen, sie sah. beleuchtet vom Mondenschein, zwei hohe, dunkle Gestalten, die an die Brüstung traten, eine» Mann mit seiner Gefährtin. .Wer hätte daS gedacht, Ulrich,' sprach die Frauenstimme, .zu Gliick nnd Freude zusammengekommen und nun wird mit dem Rest Mehl vom HochzeitSknchen der Leichenschman» bereitet. Weißt Tu, die rechte Religiosität vermisse ich doch, besonders bei Molly, sie beugt sich nicht dem schweren Schlag, nein, sie bäumt sich da-gegen auf. .Ich verdenke es ihr nicht, liebe Emilie,' erwiderte des Ge-heimrat» flüsternde Stimme, „sie ist eine schwache Natur, ver-wöhnt vom Schicksal, vom Mann, von allen Menschen, es gehört Charakterstärke dazu, solchen Schlag zu tragen, sieh Dir meine Olga an, ein tapfere» Mädchen, voll Gefühl und doch voll Gott-vertrauen und Zuversicht." .Sieh, ich durfte einen Blick in ihr Inneres thun, glücklich preise ich Dich im Besitz dieser Tochter. Beten will ich flir ihr Glück, und was meine schwachen Kräfte vermögen, zu ihrem Wohl wirken. Zu denken, daß diese Linda einst Herrin im Hause werden könnte .. Sie schwieg, nach Ausdrücken ihrer Verzweiflung ringend, still. »Eine Unmöglichkeit, Cousine Mila, eine Unmöglichkeit nach dem Vorangegangenen ...' Es regte sich in der Lorbeerhecke. Des Geheimrats suchende Augen, durch scharfe Brillengläser nnterstützt, blitzten aus. Trotz des geringen Mondenlichts hatte er doch Lindas geisterbleiches Antlitz erkannt. .Es bewegte sich etwas," sagte Emilie ängstlich. .Nein, eS ist nichts,' beruhigte sie der Geheimrat, .eine Katze schien an den Bäumen vorbeizustreichen, man ist wirklich schon ganz erregt von der triiben Atmosphäre, doch was ich sagen wollte, ja ich besinne mich, von der Unmöglichkeit wollte ich sprechen, daß meine arme Richte Linda ihre Zukunftsträume erfüllt sehen wird. Bon d«m Augenblicke an, wo Mollh erfährt, daß Linda die Ur-fache de» ZweikampseS war, wird sie das Mädchen nicht mehr vor Augen sehen wollen.' .Öerbert giebt sie nicht so leicht auf, Ulrich, daS kannst Du mir glauben, der Junge liebt sie wirklich, ich freilich konnte eS lie verstehen.' .Herbert wird allerdings ans Gutmütigkeit, aus Noblesse sich anfangs weigern, darin magst Dn recht haben. Cousine Mila. aber wenn das Mädchen, das ich wirklich aufrichtig bedauere, auch nur einen Funken von Zartgefühl hat und nur einen Gran Klugheit besitzt, so tritt sie znriick, ehe sie sich der unabwendlich kommen-den Beschämung aussetzt, zurückgewiesen zu werden.' .Sie wird sich an Molly heranschlängeln. daß diese in Ihrer Schwachheit doch nachgeben muß,' ängstigte sich Tante Mila. .Selbst dann bleibt »och ei» sehr triftiger Grund, diese Verbindung zu treimen, oder vielmehr nicht zu stände kommen zn lasse», das ist Lindas schwächliche Gesundheit ... doch in der That, Emilie. mir war'S, als hörte ich einen Seufzer, sollte hier viel- leicht im Salou ... Ist jemand da?' rief er gedänlpst in die Thür. Keine Antwort ertönte. Das arme Bögelchen sollte durch diese Manipulation sicher iu seinem grünen verstecke gemacht werden, nur von weitem, aber doch so deutlich, um jedes Wort zu verstehen, wollte der Vogel-steller ihm die Schlinge nm den Hals ziehe», ihm die Zukunft zn verdunkeln, so sehr, daß auch keine Spur von Hoffnung mehr in dem kleinen, gequälten Herzen bleiben konnte. Und das Bögelchen saß starr, fast leblos da, mit weitgeöffneten, fast todestraurigen Augen, mit krampfhaft gefalteten Händchen, wie bereit, in jedem Moment durch einen letzten Schlag zu Boden zu fallen, bewegungslos, faffungslos, sie konnte nicht aufspringen, nicht fortlaufen, den entfetzenSvollen Worte» zu entgehen, sie halte nicht die Kraft, zu den schrecklichen Menschen da ganz in ihrer Nähe hinzugehen, sie zu fragen, ob sie die Wahrheit gesprochen, wenn sie gesagt, daß sie an dem Duell Schuld habe, daß Herbert ihr nur au« Schonung treu bleiben werde. Und ... weiter sprachen sie von ihr und von ihm, e» brauste in Ihren Ohren. War'S der FrühlingSnachtsiurm, der sich erhoben hatte und die Wipfel der Buchen zu einander neigte und durch die Zweige pfiff, oder waren eS menschliche Stimmen, die sich endlich doch wieder aus den« Ehao» vernehmen ließen, die von ihr und ihrer Zukunft sprachen? »DaS liebe Kind thut mir in der That leid,' fügte er heuchlerisch hinzu, .ich werde alle Kräfte anspannen, ihr dann eine» Ersatz für die verlorene Versorgung zu verschaffen. Leo hat übrigens einen Brief von den» armen Lucian vorgefunden, in welchem er meine Olga seiner besonderen Liebe empfiehlt. Auch für Lindas Mutter soll ei» Schreiben bestimmt sein mit irgend einer Geldversiignng. Das ist schö» und edel von ihm gedacht, ja er war ein vortreff-licher Mensch! Wie gern hätte ich ihn vor der mörderischen Waise bewahrt, es war alles vergebens. Lieben war zn sehr gekränkt, er, der es doch so gut gemeint ... doch, komm, Emilie, der Abend ist empfindlich kühl, hör' nur des Windes Brausen.' .Ein schauriges Grablied,' wisperte die alte Jnngfer, sich fester in den wärinenden Shawl hüllend, .ach ich fürchte mich, gieb mir Deinen Arm. so ... siehst Du, dort hinter der Thür liegt der gute Ajax. der Neufundländer, der u»S vorher gestört, vorwärts Ajax, fort.' Er gab dem Tier einen Fußtritt, daß eS laut knurrte, dann verschwand daS edle Paar in den Gemächern. Welche Nacht für das arme, gequälte, »»glückliche Mädche»! Weinend, hä»deringend saß Linda auf ihrem Bett uud kam jetzt erst allmählich zur Klarheit dessen, was sie vernommen. Wie mir flammende» Zeichen stand eS uuu vor ihr, sich tief, tief einbohrend in ihr Verständnis, immer klarer, immer gransamer. Sie, sie allein war die schuldige Ursache des Zweikampss, ihretwegen hatte der herrliche Mensch sein hoffnungsvolles Leben dahingeben müssen. Wie konnte es denn aber gekommeil sein? Gewiß hatte Achim von Lieben sie beschimpft, der Getreue hatte eS nicht ertragen können ... nur so konnte eS sein. O Gott im Himmel, wenn sie eine Ahnung davon gehabt, die Welt hätte sie in Beweg»»» gesetzt. eS zu verhindern, aber diese Gnade war ihr nicht gegö»nt worden. Ja. die beiden hatten recht, unumstößlich recht, es war unmöglich, daß sie, auf die man mit Fingen« weisen wird, je Her-bertS grau werd.en könne.' Aber was sollte sie nnr thun, daß er'S auch glaubte, daß er ihr das Wort zurückgab? Sollte sie sagen, daß sie sich nicht in» stände fühle, zum Lebensglück eines anderen beantragen? Sollte sie ihm gestehen, daß sie den Grund des Duells erfahren, daß sie mit diesem Bewußtsein nie die Setiie werden könne? Ach. er lviirde es ilir mit vielen liebreichen Worten ausreden, er würde gerade den Tod des Bruders als glänzendstes Berteidignngswerk hinstellen. er würde jeden ebenfalls zur Rechenschaft ziehen, der auch »ur den 130 leiseste» Zweifel an der Nnaiitastbarkeit ihres Briiderö hegen sollte »lid vielleicht o. der schreckliche Gedanke — würde ei» zweites Unglück dem ersten solgeu! TaS ni»fl nfU'w nicht, »ei», »ei», nein, da innsite ei» grosies, ei» grenzenlvses Lpfer gebracht werden ... es half nichts, Her-bert ist i»»n. er wird sie vergessen. die Ehre des Namens stellt große Anforderungen an ihn, sie darf kein Hindernis sei», aber... wie eF ihm glaubhaft mache»? Lullte si? mit Han» darüber gesilichm Arennd . .». Nnd plötzlich ging es wie ein Blitz durch ihr Einpfiuden ... ja, das war das Rechte, das mufite als möglich hittgestellt werde», dies schien der einzige Ausweg aus dem fnrcht-baren Labyrinth ihrer Gefühle, aber wie es ausdrücken ... wie? Würde die geder die Lüge fixiere» könne», würde ihr die Schani der Unwahrheit nicht die Röte inö Angesicht preisen? .. . Nnd noch durste sie eS ii, nicht sagen, seinen tiefen Seelenschnirrz um de» verlorene» Bruder durfte sie mit den persönliche» Empfiu- ifo Vtijvlitißc Originalhumoresre uni Arth. ihiile. l I. S'nrlfilnlllct* *Bt — stltl VrlirlliiflltKMt* ct U'nlilt •tiT ?»> I nnA Wrtrtti' iitirtcfiil:It. 5 nun fmlit fr iicv in l'tilMi 3ch .tHall fülln:. "-r ?'■ iilrr nimmt, wie stntlt> lind drillt: ?<> Iiliull Pc* «niidc ctit&lUv ---- nx iiilfcii;: Toch tritt ein «und« dabei ein, Wird fllcirf) ö«t nriibc HKcIfKi |iln »nd mach! mit liatbtr Nki««ng 'nr fremidiich« öeilxugunfl. « Tai Ncsl«r «Ijittrt fHnn und S?.nt|i' Nnd macht |te wie «in Spkpel blant »in diesen tiNatiA ,n Mmpfeit. «oll Puder li|ii l)r allen dürfte nicht in die Tiefe ihrer Seele schauen, mich t>rr der mn'lte sie eine Komödie spiel i, eine Komödie m>chte nun ihr ferneres Leben werden, oder nein, ein Trauerspiel, denn begrabe» munte sie alles in ihrem inngeu Her-ze». was »ach Glück nnd Liebe schrie, begrabe», wir sie in de» nächsten Tage» den jungen strebende» Eichbaum, den die freche Axt M früh »mnehanen, begrabe» muhten .. . den teuern, unver- dnugeu »och nicht vermischen, aber schreibe» wollte sie es gleich, »»«er dein ersten Eindruck, der Moment wird schon konimen. wo er eS lese» wird, schwarz ans weis», «ie sprang ans. huschte a» ihre» Schreibtisch, entzündete eine Kerze nnd dann eilte die Feder über das Papier ... Ihre Augen überfliegen das Geschriebene. Ja, da steht dir Lüge schwarz ans iveifi, in Lindas zierlichen Buch-staben, die hente so sonderbar aussehen. so anders als sonst, da stehen die Worte, mit Herzblut geschrieben: .Herbert, ich kann nicht anders, es mich Wahrheit zwischen uuS sei». LiieiauS Tod. 131 icin Sterben für mich hat mir die Augen geöffnet. Ihm hat mein Herz gehört, das nun »ach seinem Tvdc wie ein kalter Stein mir i» der Brust liegt. D» warst mir wie ein Stück vv» ihm. ich rannte mich ja selbst nicht. Herbert, leb wbhl, vergift mich, alles (Wirf auf Dein Haupt. Linda." Mvrgen, übermorgen, ehe sie von ttardenhof ging. ivvllte sie dao Schreiben ihin senden, da» Opfer war dann gebracht. In die weißen jtijseu big sie vor Schmerz nnd Seelenanal und imnier »ud im-mer schluchzte und stöhnte sie: ..Die Lüge, o die schreckliche Lüge!" S, Das Begrab« niS war vorüber. Frau von Gar-den lag krank in ihrem Zim-mer, in dnm-psem Schmerze. Sie hatte eS nicht gesehen, wie der traurige .'!ng sich bildete, ihrem Liebling >',» folge». Ul-rich hatte sich des Armes des gebeugten Va-lerö bemächtigt, ihm folgte Her-bert, anfangs allein, er winkte Linda mit de» Angen herbei. Sie that, als iahe sie es nicht und glitt zn ei-uem stattlichen Maiine in dnnk» Icr Civilkleid-u»g, der kurz vor der Cere-»ivnie erst gekommen war. lks war ihr Bruder HanS, von Leo aufS innigste begrüßt, vom l^eheimrat mit herablasiender Bertranlichkelt behandelt. .Koinni, Lin-da. mit mir." Herbert war naher getreten »nd bot ihr fei-»e» An». Sie sah ih» mit steh-e»den Augen an »ttd schüttelte den Kopf. ,Dn gehörst zu mir, meine Linda," sagte er nnn »achdrück-licher. .Hilfmir de» schweren Gang gehen." Sie biß die Zähne auseinander, dann ha»chte sie: .Vorbei, Herbert, vorbei," »»d fester hing sie sich an des Bruder* Arm. .Die arme Olga kann sich ja gar nicht erholen," erinnerte Tante Emilie den bestürzten Herbert, .sieh nnr, wie hoffnungslos sie Dich ansieht." Olga s«l»vankte ihnen entgegen »nd lehnte sich wie hilsloS an den Better. Nach de« Vteaktfut««. «ach etaem »emülde Don « d, Lt»«. (Mit Ifjt.) -Habe Mitleid mit mir,' stiisterte sie. dann lehnte sie sich im-mer fester »nd inniger an ihn an. daß er sie mehr stützen als führen musste. Am Grabe hielt sie sich ivieder aufrecht, Herbert war zum Bater geeilt, ihn, beizustehe». Als der Prediger fcho-niingsvoll. aber dvch alle» verständlich das schwere Verhängnis erwähnte, das den Jüngling in den Tod getrieben, hörte man ein dumpfes Stöhnen. Linda war ohnmächtig ihrem Bruder in den Arm gesunken. Die Teilnehmer der traurigen Ceremonie wa-reu nach dem Schlöffe zurückgegangen , nur Linda nnd Hans fehlten. Der starke, inngeMaiul hatte die Lhnmäch-tigcvviideroffe-nen Gruft ge-trage» uud dem Winke ei,lerlieb-reiche» Fra», der Pfarreri«, folgend, i» das HanS derselben. Dort erholte sich das tief er-regte Mädchen »ach nnd nach, in deii treuen Brnderarmen erwachte es wie-der zum Be-wnßtsein, znm Nachdenken. „Laß mich alleöwisien.waS geschehen, Lin-da." bat HanS. ..Onkel Ulrich liat mir zwar einige Andent-nngen geinacht. aber ans den tyr»»dderSachc bin ich nicht ge-kommen. Habe Dn doch Ber-trauen zn mir. wir beide miis-sen dvch zusam-menhalten, was auch kommen möge." Trotz der kör perlichenSchwä che kämpfte Lin-da dvch siegreich die Versuchung nieder. dcmBrn-der vollen Ein-blick in ihr I,i-nereS zu gewäh-ren; den» sie fürchtete mit Recht, daß er alles thun würde, daS gebrachte Opfer nnn nn-geschehen zn ma-che». In großen Zügen erzählte sie ihm die Er eigniffe der letzten Tage, Achlm von Lieben? rohes Verhalte», L»eia»s echte Ritterlichkeit, die schreckliche» Folgen, sein Tod, die martervolle Unterhaltung der beiden Verwandten, deren unfrei-williger Zeuge sie gewesen, »nd dann schloß sie mit den Worten: ..Run sage Tu, mein Hans, darf ich durch meinen Anblick das Leid der Teuren, die so schwer getroffen sind, vermehren? Maß ich nicht vielmehr mich zurückziehen'/ Bei all ihrem Edelmut, den 132 sie »»S so oft bewiesen, würde» sie mich nicht mehr mit offenen Arme» einwillige» toiiueu." .Alicr Linda, Dn bist ja ganz »»schuldig a» der traurigen Si-tuario», das werden sie einsehen, sie werden Dich selbst bitten.' Sie schüttelte den Kopf. „Und batnt noch eins, Haus, Du uutfit cd mir glaubt», ich ... ich liebe Herbert doch wohl »ur »>it teuer ruhige» Brnoandte»-Ufiflunn, die ganz g»t. wirklich HanS, oait,\ gut eine Treii«»»g ertragt. Ich möchte ihm mich nicht Lebewohl fegen, Dusel uud Taute fahre» ohnehin bald fort. Nimm mich morgen früh mit Dir »ach HauS, ich sehne mich nach der Mutter, ich sehne mich »ach Ruhe." »Liuda, Du sprichst die Unwahrheit!" rief der junge Man» mit starker Stim»ie. Sie sah ih» wie betäubt a» und hob stehend die Hände. „Du sprichst die Unwahrheit," wiederholte er, „vielleicht zum erstenmal in Deinem Leben, daher machst D» es »och sehr schlecht, daher lese ich i» Dei»e» Züge» die Furcht, Überfiihrt z» werde». Ich soll mir vo» Dir einrede» lasse«, daß Deine bisherige Liebe für Herbert Einbildung, vielleicht gar Verstellung gewesen? Sage mir, was Dich zu dem unseligen Entschlüsse gebracht hat, Dir selbst mitreu zu werden, oder ich gehe noch heut' zu Better Her-bert, teile ih»i alles mit und er selbst soll von Dir hören, wel-che» Grund Dein seltsame» Wesen hat." „Ja, Hans, es hat einen Grund," rief sie nun Überwunden, »Du sollst alles erfahren, aber Du mußt mir Dein Ehrenwort geben, Bruder, nicht — zu niemand darüber zu sprechen." „Mein Ehrenwort, da hast Du es, o ich bin selbst viel zu stolz, einen Schritt dazu zu thun, Dich einer Familie zuzuführen, die Dich nicht mit offenen Armen empfängt," „Nun denn ... ich liebe Herbert unbeschreiblich, Du hast recht, seit Jahren trage ich fein Bild im Herzen, hoffte von der Zukunft gemeinsames Glück, aber ich hatte da» zwingende Gefühl, ihm ent-sagen zu müssen, und so habe ich ihm den» geschrieben, daß ... ja daß meine Liebe für ihn doch nicht die rechte gewesen sei» müsse, da ich bei Lneians Tode zur Erkenntnis gekommen, wie uube-schreiblich wert und teuer er mir gewesen, wie ich eigentlich ihn geliebt." „DaS hast Du gethan, Linda? Und Du denkst, daß er'S glauben, daß er sich dabei beruhigen wird?" „Ich werde jede Gelegenheit zur Aussprache vermeiden, ich fahre morgen mit Dir, er ist jung, er wird mich vergessen, seine Pflichten des einzigen SohueS, des künftigen Majoratsherrn flnd andere als die deS Zweitgeborenen, des jungen Lieutenant», fle wünschen e» wohl alle, daß er jetzt um Olga wirbt ..." »Und Du sollst dabei zu Grunde geh'n, Schwester?" „Nein, Hau», ich werde nicht daran zu Grunde gehen, Pflicht »nd Arbeit werden mich aufrecht erhalten, und Deine Liebe und die der geliebten Mutter werden mir Trost fein. Nun hilf mir mein Werk vollenden, Tante Molly ist krank, darf niemand sehen, Onkel Leo schreibe ich ein paar Worte, alle übrigen werden mich nicht vermissen." Sie schritt, eng den Arm de» Bruder» um-klammernd, dem Schlöffe z».---------- „ ... Ohne Lebewohl fortzufahren, nicht abzuwarten, bis da» Befinden der armen Tante sich gebessert hat. mir nicht einmal das Wort zu gönnen und zusagen: „Liebe Tante Emilie, ich sehe, Du hast es jetzt grenzenlos schwer, laß mich Dir helfen!" ... Gott bewahre, nein, die guten Tage mitgenommen, sich amüsiert, nach Herzenslust geliebelt, Ursache des schrecklichen Unheil», und nun mit dem Bruder Photograph, der natürlich von Lebensart keine Ahnung hat. aus und davon, da» ist wirklich alles mögliche," meinte Fräulein Emilie am nächsten Tage verbissenen Tones, al» sie erfuhr, daß Liuda und ihr Bruder in der Frühe abgereist feien. „Nun, die Genugthuung habe ich jedenfalls, daß ich sie von Au-fang an durchschaut habe, das wußte sie auch und hielt sich fern von mir. Schlage sie Dir aus dem Sinn, lieber Junge, es sind andere da, Beste« und Schönere, so .. . hier nimm nnr da» Gla» Wein, Du hast ja in all den Tagen fast gar nicht» genoffen!" Sie sah Herbert kopfschüttelnd an, der gedankenvoll am Fenster faß, den Äopf in die Hand gestützt nnd tranrig vor sich hin-starrend. Er hörte nicht viel vo» dem Herzenserguß der bösen, alten Jungfer, sie spielte deni Trauernde», dem doppelt Trauern-den gegenüber, ihre Trümpfe umsonst au». w«t) Nach dem Abendläuten. Wenn dir Sonne am westlich«» Horizont nieder-taucht »nd bald die Dämmerung eintreten will, so rüstet sich der Vauertmann, der tag»»ber aus de« Feld» arbeitet, zur Helmkehr, Sr ladet da» Futter, da» er für feine Hauttin« braucht, aus de» W>>g»n, V-eil» und Kiud suche» sich auch elu Plüsche» aus demselben und so geht'» dein Hause zu. Biild steint allenthalben der Rauch au» den »amiuei, nnd die Hausfrauen bereite» da» Abendbrot. Zn Stall und Zchenue weide» die Arbeite» beendigt und nach eing»no»tnie»erNachtniahIz»it begiebt sich der Bauer sommerl zeitig z»r Ruhe, um irische ttrast zu schöpfen t» dein lrüh beginnenden, anstrengenden Tagewerk de» kommenden Morgen«, it. Fatales ltoniplimciit, (Sin Virtuose fragt nach seiner Produktion den bekannten Kritiker H, um seine Meinung, — .0. Sie verdienten, vor einem Parterre von lauter Beethoven zu spielen." — Geschmeichelt verbeugt sich der Liinstler, der Fürst der ttrltik fährt aber fort: .Sie wissen boch, daß Beethoven taub war?" Die Hölleiimaschinen sind genau so alt wie da» Jahrhundert, da» jeht z» Ende geht, und zwar datiert der Name und die Lache, von dem Anschlag auf Napoleon vonaparte vom 24. Dezember »WO. An» jüngerer Periode stammt die HSllenmaschine de» «orsikaner» F>«»chl vom 2», Juli lSZS. die da» Leben Loui» Philipp» bedroht», Die au» zweiundzwanzig Äewehrläufen (wie »ine moderne Miirallleus») zusammengesetzte ZerstSrunglvorrichtung er. scheint gegen die neuere» und neuesten Au»geburten der Sprengtechnik fast wie ein lklnberspiel, obschon damal» Marschall Morti»r und achtz»hn von d»n einundzwanzig verwundeten dadurch umkamen. Fie»chi und zwei MItver. schworen» würd»» dafür am l«. Februar 1836 hingerichtet, ein vierter erhielt zwanzig Jahr» Zuchthau», Die dritte HSllenmalchin» konstruirrt« der „Massen, mdrdrr" Thoma», ging aber dabki selbst zu Arund», da di« Explosion zu früh und zwar noch im Hafen zu «remerhaven eld für da» Instrument und den Unterricht In di» Sparkasse, Nach Jahr und Tag werd»» die vi»l»n hundkrt Bulden auch nicht Übel klimpern!' Traurig. A.: .Man behauptet, «nser Freund Emil wäre von «in»r lungen Dame in herzlosester weise betrogen worden. Hat sie ihn zu der An-nähme verleitet, sie liebe Ihn?' — »,: „Nein. Im Gegenteil! sie lieg Ihn glauben, sie mache sich gar nicht» au» ihm, und al» er ihr daraufhin »Inen Heirat»antrag macht», gab sie ihm sofort ihr Jawort,' emnnnühjyes Beerenobft muß Mitte J»lt gedüngt werden, um auch lm nächsten Jahre Ariftig zu tragen. Man breite unter den Pflanze» kurze» Mist au» und grabe solchen «nter, oder man jauche start und behacke nach einigen Tagen. Schinken im Sommer gut zu erhalte». Man lege die Schinken kreuz. Weise übereinander in ein entsprechende» Fa&, beziehe sie mit flüssigem Schmalz, doch nicht z« helft, so daß die Schinken mit dem Schmalz gut bedeckt sind, veim Gebrauch wird da» Fett gnt abgestreift, oder In warmem Wasser abge-lüst: dann wird der Schinken zum Trocknen aufgehangen. Da» Schmalz kann umgeschmolzen und wieder verwendet werden. Wei» ,i»S schwarz«» Johannisbeeren. Man zerdrückt die reifen schwarzen Johannl»beer«n und läßt den Saft zwei bi» drei Tage an einem kühlen Orte stehen und «twa» aufnehmen, bringt dann «Inen Schoppen Saft, einen Schoppen «asier und »In halb«» Pfund Zucker dazu, füllt da» Sanz« In «in a>«fäs>, dessen Öffnung mlt Leinwand zugebunden wird, und stellt da»selbe drel bi» vier Wochen in d«n »eller, um dort langsam die stürmische Sährung durch-zumachen. Hieraus wird der Saft durch »in Fließpapier durchfiltriert und in Flaschen gefüllt, die gnt verkorkt w«rd«n müss««. In «in«m kühl«n Srller hält sich dieser «ein, ohne eine» Bodensatz zu bilden, mehrere Jahre, Ter «twa« dickflüssig« Wein wird beim ® denen er zn llark sein sollte, ähnlich wie der Himbeersaft, nur Im mindern Brade, mit Wasser verdünnt und giebt «in Äußerst angenehm«», süßweinig«» Setränk: der sp»zlfisch« Geschmack der Johannilbeeren verschwindet gänzlich. Auch durch s»in Ans«h»n empfiehlt stch dieser Wein, da «r ganz di« Färb« und da» Ansehen de» Bordeaux bat. »I. K». ile, de, e, nl, ni, Nil, »etten Silbenrätsel. b*.r, lut, t>«, b», d«, b«, bor, bor, bri, Kr», bru, K«. (?«m, bim, I, K», K». I», I», ll, n», n>, nur, 0, nlictr, mc, »«», u, tu, te, ter, tl. Au» den vorstehend«» 4t «»den sind in der «eise I« dreisilbige WSrler zu bilde«, daß die «ndfllbt d«» voranarbendtn gleich ist der ■nfnnatfUbe bei sollenden Worte». Tie Wörter brietitnr»: I) ein Stockwerk, t) einen hohen Citizier, ») einen (xrfltjmten »0» >iig«paiaft in Spanien, «) eine Stadt an der Tonau, 8) eine 9eleiid)tungtbi>rrichtunfl, *) einen Wr «Bereinigten Staaten von Nordamerika, 7i einen Bobennatdurchmesier der Mittlren bee Feuerwaffen, «) einen berühmten Maviervirtuolen, ») eine yrauengepail an* der griechischen Mtztholoaie, 10) eine Klage, 11) einen «einuwa»au»ta»Ich, ll) ein beirr iche» MBlttWofi. I») einen Stachelstosier, I«) einen Aebenst^ de» Niger, tlnslOfung folgt in nächster Stummer. v »ogt. Aitsiösungc» ans vorder Rnniiner: de» «ätsel»! «lai.be, Ua»d«, de»Loa^grlph»! Sefsel, yeksel, «effel, «eflel! de» »ilderrälsel»! Visier dnrch 'Sch>iben Nug werden, al» dnrch Schande. «Ile «echte »ordednlten. r