Wbacher ^Z eituN ____—M—^----"^-------------—_____— Donnerstag dVN 12. Msvembev 1829. > Nachstehendes ist der Inhalt des von den BevM-ln'ächtittten der drei Mächte, welche den Tractat vom ? ^luu l8'7 geschlossen Hoden, am il., November ^823 zu London unterzeichnn«!, Prolöcslls; P r s t 0 e 0 l l der am zß. November iS28 im Dep artem ent der auswärtigen Angelegenheiten zuLon- d 0 n Seh all»n«n C Zeit noch eine gewiss' Zahl von Truppen dort zurücklasse, . Daß M 0 rea, bie 6 ngränzen 0 en InseIn, die unter dem Namen der Cycladen brannten Inseln, so längs, bis das Schicksal dieser Länder durch gemeinschaftliche Übereinkunft mit der Pforte entschieden styn wird, miter die provisorische Garantie dtV bre, Hofe gestellt werden sollen, o-hne daß man jedoch hiedurch der Frage über die definitiven, Griechenland zu gebenden Gränzen, im Mindesten vorgreifen wolle, mdem diese Frage bei der Unterhandlung die mil der Türkei angeknüpft, und zu deren unverzüglichen Eröffnung diese Macht neuerdings eingeladen werden wird, entschieden werden ftll. Es ist ferner festgesetzt worden, daß die verbündeten Höfe odm VsrzuZ der otlomannischen Pforte mittelst einer Erklärung, welche der Herr Botschafter der Niederlande ihr zu überreichen ersucht werden soll, zu »rkennen geben werden, daß sie die Morca, die an-grünzenden Inseln, und die Cucladen, unter ihre provisorische Garantie stellen. Diese Erklärung ist gegenwärtigem Protocols unter dem Buchstaben D angefügt. Mterz.:) Aberdeen. Fürst von Po l iZna c. L i e v e n. Beilagt zu dem Conferenz - Protocol! vom H6. November 5828. M«moianbum des Bevollmächtigten Ftankreichs. ^ Die Occupation dee Morea im Namen d«t brri Mächte, welche den Londoner Tractat unterzeichnet ha-b/n, ist gü'uzlich vollzogen. — Ibrahims Armee istnach Ägypten zurückgekehrt; die Türken, welche in den Fe-stungcn geblieben waren, haben diese von den franzosi^ schen Truppen besetzen lassen., und sich freiwillig zurückgezogen-----Die im Namen der Verbündeten uniernZM" mene Expedition hat demnach, in Bezug anf die B5-fteiung des Landes, schneller als man hoffen dürfte, das Haupt-Resultat, das sie sich bei Unterzeichnung des Protocolls vom t.9. Juli d. I. ftstgesttzt hatten, erreicht. — Aber aus dem politischen Gesichtspuncte betrachtet, würde sie, wenn sie auch den Türken die Mittel, auf Unterhandlungen einzugchen, erleichtert, aliein und ohne andere Schritte von Seife der Verbündeten nicht hinteichen, dieses Resultat zur Ertscheibimg zubringen , und den Beitritt der Pforte zu den Bedingung^ des Tractats vom 6. Juli herbeizuführen. ^- Da, sich 563 ^MchenW verhallen, soM es ihre Pflicht, reiflich ' zu überlegen, welchen Gang sie gegenwärtig M befolgen ch«ben, und Entschlüsse zu fassen, welche chnen, wdem siß endlich eine Entwicklung, die sts aus so vielen ' Gründen wünschen müssen, herbeiführen, zum Genuß der Früchte ihrer edlen Anstrengungen und der Opfer, di2 sie sich bereits auferlegt haben, verhelfen. Als die Expedition beschlossen wurde, hatte man emer Seits glauben sollen, daß die Pforte, Von dem Succsß der verbündeten Waffen betroffen, sich geneigt zeigen würde, auf Unterhandlungen einzugehen/ anderer Seits, daß die Griechen die Zeit, welche der Kampf gegen Ibrahim, und die Blockade der Morea, bann die Belagerung der festen Plätze erfordern zu müssen schienen, beiMen könnten, un» das ^and, in militärischer Hinsicht zu organisiren, und die Puncte zu besetzen, welche zu seiner Vertheidigung durchaus nothwendig sind. — Nichts von Allem dem ist gescheheni selbst die Schnelligkeit des Erfolges hat ihm die Haupt-Vortheile dssselben entzogen, und nach dem, was oor-gegangen, ist man berechtiget zu glauben, daß die Pforte selbst den Truppen besohlen hat, keinen Wider-stand zu leisten, und daß sie dadurch di« Fragen unentschieden lassen wollte, hinsichtlich deren die verbündetin Höfe das dringendste Interesse haben, sie zu einem Entschlüsse zu bringen» Damit die Expedition heute der Sache, für die sie unternommen worden ist, nützlich seyn könne, müssen die verbündeten Höfe, nothwendig entweder es auf sich nehmen, die Griechen gegen einen Angriff von Seiten der Türken zu schützen, oder sie in den Stand setzen, sich selbst vertheidigen zu kö'nnen«, ' ' Das erste dieser Resultate kann durch zwei Mittel erreicht werden: entweder durch einen Waffen, stillstand, den die Türken bewilligen würden, oder durch eine Erklärung der Mächte des InhaltS, daß das von ihren Waffen befreite Gebiet sich unter ihre provisorische Garantie bis zu dem Augenblicke gestellt befinde, bis dessen Schicksal durch eine Unterhandlung mit der Pforte definitiv festgesetzt seyn wird. Das zwnte Resultat scheint vollständig nur durch die Ausdehnung erreicht werden zu können, welche die Mächten dcr Expedition von 'Uorea geben würden, dergestalt, daß d?n Griechen eine Gränze verschafft würde, die einer Invasions^ Armee nur wenig zahlreiche Ein-gangSpässe darbieten, und den Angegriffenen eine, leicht« Vertheidigung gestatten würde. Die Londoner Conferenz wird jedes dieser drei Mittel jzu prüfen haben; ihr st.eht es zu, zu entscheiden, welches den Vorzug verdient, und, nach getroffener W,hl, die Maßregeln, welche dis Folge davon seyn werden, zu ergreifen. j) Nimmt man den ersten dieser Plane an, so ^ scheint es unerläßlich, der Pforte eine neue Erklärung k zu machen, worin die Verbündeten, mit Hinweisung t auf das Resultat der Expedition, das Begehren eines unmittelbaren Waffenstillstandes erneuern und zu verstehen geben würden, daß dieß, wenn die Pforte dazo einwilligte, den Weg zur Wiederaufnahme der Unter-Handlung/n bahnen konnte. — Sobald dieser Waffen-stillstand'geschlossen seyn wird, wurden sich die französische Tr,ivpen der Pflicht, das Volk, welches ihre Ge-^ gm,van befreit hat, zu beschützen, eachoden, allsoHleich zurückziehen, und zu gleicher Zeit konnte die Unterhandlung Behufs einer definitiven Übereinkunft eröffnet werden. — Eine der Bedingungen, deren Verweigerung die Botschafter bewogen hat, Konstantinopel zu verlassen, würbe durch die Thatsache des Waffenstillstandes wirklich erfüllt seyn, und dieses erste Zugestand-niß könnte die Verbündeten vermögen, weniger dringend, als früher, aus dem zweiten Puncte, dem der Vermittlung, zu bestehen. Ohne Zweifel würde dieses Zugeständnis allein njcht hinreichen, die Rückkehr der Botschafter nach Konstantinopel zu rechtfertigen; aber «s würde ein plausibler Beweggrund seyn, von dem früher an die Pforte gestellten Begehren abzustehen, ihre Bevollmächtigten an einen vpn den Griechen besetzten Ort zu schicken. —. Msn könnte in dieser Voraussetzung übereinkommen, daß.der Ort der Unterhandlungen eine der türkischen BeHungen seyn konnte, die näher bei der Hauptstadt des Reiches läge, und die man als neutral erklären würbe. — Man könnte gleichfalls darauf verzichten, unmittelbare Berührungen zwischen den Bevollmächtigten der Pforte und denen der Griechen Statt finden zu lassen, und die Allianz würbe dann die Ideen und Wünsche dieser letztern entgegennehmen und geltend machen, welche solchergestalt der Besugniß, zu Rath« gezogen und gehört zn weiden, hie ihnen d«r Tractat vom 6. Juli einräumt, theilhaft werden würben^ ja sogar, wenn der Kaiser von Rußland, dessen Mäßigung picht bezweifelt werden darf, sich dazu verstünde, könnte man übereinkommen^ daß die griechische Angelegenheit, wenn auch fortwahrend durch sein Cabjnetl im Einverständnisse mit den andern verbündeten Cabinetten geleitet, mie den Tür? ken nur durch das Organ der Bevollmächtigten Frankreichs und Englands verhandelt würde, — Die Allianz würde fortdauernd zu Porös durch die daselbst vereinigten Botschafter der drei Machte repräftntirt werden, während die Bevollmächtigten Frankreichs undEnglandK mit den Türken unterhandeln würden, um die Wünsche und die Entscheidungen jener Allianz geltend zu machen. — Dieser Gang würde jedoch nur dcmn eingeschlagen werben, wenn die Unmöglichkeit anerkannt wäre, den Diwan zu bewegen, über eine isolirte Frags mit dem Bevollmächtigten eines Staates, gegen dcn sich die Pforte im Kriege befindet, in Confcrenj zu treten, und sich mit ihm zu verständigen«. 2) Der entschiedene Character des Widerstandes» dsn die Pforte bis jetzt gezeigt hat, das Wort Waf. fenstillstanb *) auszusprechen, und die Unsicherheil worin der Zustand der Griechen bleibt, so lange dieses Wort von der Pforte nicht ausgesprochen ist, könnten vielleicht bei den Mächten,die Besorgniß erregen, daß die Tureen bei ihrer Weigerung beharren, und dil Ueberseyuüg dieser Äctellstäck^ !«isit eö statt W a,f-fei, stlllstany (»«nl,^,:«ll) immer R m ü c si i e, ft wl^ überhaupt dies»: UebcrsetMlg, gleich d« in d-msclbcn Vüuto erschienen ües Protokalls u o in ^. ^c'ä rz ausi^ rst wangtlhast UNÄ an vielen Stellen dtinahe llnvcliwttdllch 1st. 369 Dieser Plan wurde, wie die beiden yndern, die Nothwendigkeit nach sich ziehen, der Pforte eine neue Erklärung zu machen, ^, Man würde ihr ankündigen, daß sich b,.e Mächte, da sie auf die erste Erklärung nicht geantwortet hat, genöthiget sehen, die Entwicklung des fortschreitenden Systemes zu verfolgen, das sie sich in dem Traxrat vom 6, Juli vorgezeichnet habenj paß ihre Truppen, Meister von Morea, auch Attika besetzen werden, und daß dieses Gebiet unter ihre provisorische Garantie bis zu dem AugenbUse gestellt werden solle, wo eine definitive Unterhandlung das Schicksal desselben entschieden haben wild. ^ Bei 'Ausführung dieses, so wie be: ^er des erstey Manes, würde man die Ucberreichung der neuen Er-tiärlmq dazu benutzen, um den Türken zuzusetzen, mit der Allianz eine Unterhandlung zu eroffnen, die ihrem Stolze nicht mehr widerstreben wurde, weil nicht mehr die Ncde davon wäre, mit insurgirttn Unterthanen, sondern mit Monarchen in Bezug auf einen Theil des («edicts der Pforte zu unterhandeln, welcher im Na-m,n dreier aroßcr Mchte, ^n fremden Truppen be-s^t ist und man würde den Türken gleichfalls alle weiter 'oben angedeutete Zugeständnisse ryachen, um knen diese Unterhandlung zu erleichtern. Die englische Marine würd« zur Befreiung von Attika mitwirken, wie sie zu? Befreiung her Morea m taewirkt ban und wenn das Armee-Corps des Ow neral Mai son, nachdem eS die Türken zur Räumung von Ätttka aniothiget hat, sich aus Griechenland zurückliehen winde, konnten einige englische und französische Bataillons an dcrGrgnze, entweder in den Städten Korinth oder Athen, gdcr in jeder andern an-gränzenden Stellung bleiben, um den Türken die von der Mianz verliehene Garantie besser gegenwärtig zu hallen? 3) Wenn sich endlich die Pforte weigern sollte, den Waffenstillstand einzugehen, ober wenn die Mächte glauben sollten, die angegebene Garantie nicht let-steri zu können, so würde man dann genöthiget seyn, zu dem dritten Plane seine Zuflucht zu nehmen, d. h, Morea in dcn Stand zu setzen, sich selbst zu vettheidi-^. __ Diese Halbinsel kann nur dann gänzlich gegen eine Invasion geschützt seyn, wenn sie eine Militär-Gränze im Norden des Isthmus von Korinth besitzt.— Diese Gränze, die, wie sattsam einleuchtet, rein provisorisch wäre und der Frage hinsichtlich der definitiven Gränzen des neuen Staates nicht im Mindesten vor-grc,ftn dürste, würde auf der Stelle von der Londoner Conferenz ftstgesetzt werden. —Sie konnte nach den Grundlagen, welche in der Conferenz von Konstantinopel aufgestellt wurden, bestimmt werden, und sich vom Golf von Volo bis zum Golf von Arta erstreckten Es würde schwer seyn, Attika und Euhoa nicht dar' unter zu begreifen,- denn ohne diese beiden Puncte kann sich der Peloponnes nicht vertheidigen. — Wenn selbe dqher noch von den Türken besetzt seyn sollten, so müßte die Londoner Conferenz deren Vertreibung, als eine Folge der m Morea Statt gefundenen Operation be-schließen, die dann eben so durch die vermnqten An-stl'sngunütn des französischen Eruditions-Corps und dcr cnglischm Marine bewerkstellige wcrdcn würde.— Man würde in diesem Falle den Tßrcen kMarm, daß der Expedition nur deßhalb diese Ausdehnung gegeben werde, weil ihre Weigerung den Vorschlägen der Allianz Folge zu leisten, sie durchaus nothwendig gemachthat; daß aber hier, außer in dem Falle von Feindseligkeiten von Scitc der Türken, die Einwirkung, welche die drei Höfe ihren Waffen auf diesem Puncte gehen wollen, aufhöre; die hierüder abzugebende Erklärung würde gleichfalls zum Anlaß und zum Mittel dienen, in Unterhandlung zu treten. Man sieht nicht, wiederholt zu sagen, daß unter der gegenwärtigen Conjunctur von etwas anderem die Nede seyn könnte, als unter diesen Alternativen zu wählen. — Die Allianz hat unmöglich die Griechen befreien können, um sie sogleich wieder zu verlassen, und ohne irgend eine Garantie Preis zu geben. —Diese Garantie können sie nur in einem, von dem Sultan feierlich anerkannten, Waffenstillstände, in derErklä-rung der Wachte, daß sie sich selbst für angegriffen halten wurden, wenn die Türken neuerdings in die Provinzen, aus denen sie sich zurückgezogen haben, einzufallen versuchen sollten, oder jn der Besitznahme des Gebieteß finden, welches allein Griechenland militärische Positionen darbietet, die ihm, ohne fremde Hülss-truppen, die Vertheidigung möglich machen können. Frankreich ist bereit, zu demjenigen dieser Plane, welcher die Zustimmung seiner Bundesgenossen erhalten wird, mit demselben Eifer, derselben Offenheit, derselben Reinheit der Absichten mitzuwirken, wovon es Beweise gegeben zu haben glaubt, seitdem es sich durch den Wunsch, den Drangsalen, welche Griechen: land heimsuchen, ein Ziel zu setzen, bewegen ließ, einen thätigen Antheil an den Angelegenheiten dieses Landes zu nehmen, (Unterz.:) Aberdeen. Zürst von Pölig nac. Lieven. Großbritannien. Englische Zeitungen enthalten ein Schreiben auK Deoonport, worin der Nachricht widersprochen wird, daß in Plymouth 6 Linienschiffe binnen ,/» Tagen ausgerüstet werden können, denn dazu seien weder die Vorrichtungen noch die arbeitsfähigen Hände hinreichend, die sich in jenem Hafen zur Verfügung der Regierung befänden. In dem erwähnten Schreiben wird zugleich mit großem Be« dauern erzählt, daß englische Schiffbauer, die vor Kurzem einen Besuch in Brest gemacht, zu ihrem Erstaunen gefunden hätten, daß sich die Franzosen alle neueren Erfindungen der Engländer bei der lZonsiructton ihrer Schisse angeeignet haben, und. in manchen Stücken sogar die seekunoigcn Britten, schon übertreffen. (Korresp. v. u. f. D.) N u ß I a n v. Ihre kaiserliche Hoheit, die Frau Großfürstinn Helena Paw low na sind, nebst Ihrer Tochter der Großfürstinn M a ri a M,i chailoirna am 17. 37a Ocwbe? Abends im erwünschtesten Wohlseyn in Petersburg eingetroffen. Am 16. October hatte Se. Hoheit der Prinz s5 H osrew-Mirfa, der von seinem Großvater, dem Schah v^'n Persicn, mir einer ausferordentlichen Sendung beauftragt, nach Petersburg geschickt wor-?cn war, seine Abschieds-Audienz bei Sr. Majestät ^em Kaiser und bei Ihrer Majestät der Kaiserinn; hierauf wurde auch den Personen vom Gefolge des Prinzen die Ehre zu Theil, von Sr. Majestät dem Kaiser Abscbied zu nehmen. Der General-Major Popoff, Commandant der ersten Brigade der 22sien Infanterie «Division ist zum Ritter des St. Georgs-Ordens dritter Classe ernannt, und der General - Major Hesse 2., Commandant der dritten Brigade derselben Division, hat einen goldncn, mit Diamanten verzierten Ehren-Degen, mit der Inschrift: „Für Tapferkeit" erhalten, Ein Privatbnef aus dem Lager vor M ckum» l a meldet: „Die Armee hat einen General verlor ren, der.durch seinen glänzenden Heldenmuth be« rühmt war. Der General - Lieutenant Fürst M a -da to ff starb am 4. (16.) September in Folge ei-ner Pulsadergeschwulst, die sich im letzten Win« ter gebildet hatte. Gr ist in Schumla, in der Kirche zur Himmelfahrt Maria begraben worden, wo das Tsdtenamt nach dem Nitus der griechisch-russischen Kirche, von d«r bulgarischen Geistlichkeit vollzogen wurde. Diese Feierlichkeit ward noch mehr dadurch erhoben, daß der Großwessier, der in dem Hingeschiedenen einen so gefährlichen Gegner gehabt hatte, persönlich mit seinen Truppen den -sterblichen Überresten des Helden die letzte Ehre er« wies.« (Ocst. B.) Mirstenthümer Mowa« unv MlallaOci. Nachrichten aus Bu küre st vom 23. October zufolge hatte man daselbst die Nachricht von der in Adrian0pel Statt gefundnen Auswechslung der Ratiflcationcn des Friedens-Tractats und zugleich Befehle zur Einstellung der Feindseligkeiten auf allen Puncten erhalten. ANcm Anscheine nach wird ein bedeutendes russisches Truppen-CorpS den Winter über in der Wallache! verbleiben; man trifft bereits Ansialten, um diese Truppen nach allen Bistricttn des Fürstenthumes zu vertheilen. In der Nacht vom 22. auf den 23. October ist der Diwans-Präsident der beiden Fürsienthümer, General.Lieutenant von Zeltuschin, an einem hitzigen Gallcnfiebcr gestorben. Gin wenige Stun« den darauf aus St. Petersburg eingetroffncr Kurier überbrachte die Ernennung des General-Lieutenants Kisseleff zur Präsidentschaft der Diwane der Moldau und Wallachei. Nachrichten aus I assy vom 24. October zu« folge, hat leider die Pestseuche daselbst und in einigen andern Distncten der Moldau wieder sehr um sich gegriffen. Die Zahl der täglich von dieser Seiche dahin gerafften Personen wechselt zwischen dreißig und fünfzig. Da die von der zur Pest-Aufsicht eingesetzten Commission in den ve?schisdnen Onanieren der Stadt aufgestellten Aufscher, theils von der Pest hinweggerafft worden sind, theils von selber ergrissen, krank darnieder liegen, so befindet sich die besagte Samtäts-Behörde selbst außer Stande, zu einer ganz genauen Angabe und Uebersicht aller durch das Pestübel erzeugten Todes- unv Kri-mk-heits-Fälle zu gelangän. Von Seite der Behörden sind jedoch die strengsten Maßregeln ergriffen worden, um den Fortschritten des Uebels Ginhalt, zu thun. —' In der Nacht vom 22. auf den 23. October war zu Iassy ein starkc? Frost eingetreten, und so viel Schnee gefallen, daß man in Schlitten fahren konnte. Man hoffte allgemein, daß der ungewöhnlich frühe Eintritt einer so rauhen Witterung, die Ansteckungs'Kvaft und Bösartigkeit des Pesistoffes dämpfen, und in den Verheerungen dieser Seuche einen Abschnitt erzeugen werde. D«r Wallachische Kurier vom 16. October enthält folgenden Artikel: „Unterm 12. Juni hatten wir das Vergnügen, durch den Kurier bekannt zu machen, was maßen die landesu buchen Geschenke der Districte an den neuernannten Wessia? erlassen wurden. Jetzt aber hat Se. Excellenz, dc» Präsident, dem Dioan eine neue Abänderung bc» kannt gemacht, die ebenfalls vortheilhaft ist. Das Einkommen, welches m Bukarest von den Feld-Producten einging, ist von Seite des Hvn. Groß. Spachar's erlassen worden. Dieß nnrd dem Feld-bciu einen großen Schwung geken, indem er sich dadurch einer Befreiung erfreuen wird. W ist aber nickt allein die Walwchei, die sich solcher väterlichen Sorgfalt der russischen Regierung erfreut. Seit Kurzem ist auch der Moldau die Hälfte von dem Einkommen der Hetmanney erlassen worden." ___________ (Oest. B.) Theater. Hc»t«: »Der Scharfrichter yon Amsterdam." Nevactmr: H^r. Vav. Ueinrich. Verleger: Dgnaz Al. Cwlrr v. Rleinmayr,