(Poitoina plac&nm t gotovini.) itr Zeitung Erfcheiut wöchentlich zweimal: Do»»er«ta« u«d So»»t«g früh. «i»,is.i.iwna »nfe ®,r®altuna- SBrcAfrupra ulica Jtr. 6. Telepbon ai. — «ntönbiflttnaen weiden in der Berwaliung gegen Berechnuna billigster Gebühren entgegengenommen «? M?r?ise:^» Inland vA Tin ««-. ganzlährig Din .00-, Für dos Äu.land emiprechende Sr^hung. - Steine Nummern T.n Bezugspreis«: Für da» Inland Nummer 18^ Sonntag, den 2. März 1924 H 49. Jahrgang Das Iriedenswerk von Aaris und die Aot der Wölker. Am 16. Februar fand in der Neuen Aula dir Universiiät zu Berlin eine große internationale Kund gebung statt über da« Thema »Da« FriedenSwerk von Pari« und die Rot der Völker'. Veranstalter waren die in Deutschland lebenden Autländer, die ein zahlreiche Persönlichkeiten umfassende« Komitee elngcs.tzt hatten, in dem nicht weniger al« 30 Staaten der Welt vertreten waren. Ein auße'gewöhnlich fiaiker Andrang zeigte da« lebhafte Interesse weitester bcut cha, vor allem aber auch ausländischer Kreise, unter «reich letzteren eine erhebliche Anzahl der an Berlin« Hochschulen studierenden Ausländer zu er« blickn war. Zihlreiche Ehrengäste de« In» und Aa«landeS, P-rsönlichk-itea deS politische«, wirtschaftlichen und kuliueellen Leben« konnten mit leb« hafier Genugtuung begrüßt werden. Die einzelnen Redner betrachteten vom Stand« puvkt ihre« eigenen Lande« aus die Wirkungen, welche die in der Umgegend von Pari« geschlossenen Friedeniverträge ausüben, und kamen einmütig zu der Ueberzeugung, daß im Interesse ihre« Land«« wie ebenso gut im Interesse der Welt die Verträge unbedingt revidiert werden müßten, da die schon vorhandenen oder drohenden Krisen sicherlich surch:-bare Katastrophen für die gesamt« Welt nach sich ziehen würden. Nach der Begrüßungsansprache, die der Rektor der Universität, Geheimer Rat Prof. Dr. Gustao Roetbe al« Hautherr hielt, dankte der Vorsitzende Der tote Arinz Karuevas. Bon Hugo Webinger, Rom. Die Starrheit ist zu Snde. Prinz Karneval ist let und begraben. Und eine hoedlöbltche Regierung hat nun auch leine Srhumieiunz veboien. «eine Macken, keine StraßenauizÄee. Noch glänzen zuviel verweint Augen und bitter« Sorgen haixn auch Italien beim-gesucht. E» »rar einmal, >o särigi auch diele» Märchen «-« Malier Zeit an. Bunte, faiftenfatlc Bilder st-igen vor unseren Augen auf. gedämpfier Schall der Tam> durinsedellen, helle« Lachen, daS wohlige Pläischern einer fröhliche» Menge, die über den Eoifo tobt, sä wiegen sich an unser Ohr. Rcm war zu einem ein-zige» Ballsaale gewoide» und keiner blieb »u Haute. Teppiche sctnnMun die stolzen Barockpaläste, alle Fenster, alle Balköne u»d Dachterassen mit jauchzenden Mmsch«» gefüllt, und drunten aus der Straße «in Gewimmel ton Kutschen und schimmernde» Wagen uud darinnen und dazwischen rote, gehörnte Teusetche». Putciaelli, Domino, lüikeo, Doktoeeir und Quacksalber, und der Spässe und Scherze und de« Gelost« war keiu Ende mehr. So hat« ich noch de» römische» Fasching gekannt. Da« ganze Botk nahm daran teil. Und so war e» noch, bevor die Jionzoschlachte» tie Konfeliilcklach en abge-löst hatten. I», die Konfetti! M>l diesen Liebt»neckereien begann «S. Da« waren Wurfgeschosse au« kandierten Körnern, küssen, Mandeln, Pistazien, Pignolt. Und dann kamen kleine Sträußchen, Maßlieb und Ane« »>oe, Buch» und Mtzrte, Beilchen, Früchte, hie »an de» schöne« Kränen und Mädchen zuwarf. der Kundgebung, Prof. Thomas Hall (Vereinigte Staaten von Amerika) der Versammlung sür ihr Erscheinen und seinen Mitarbeitern sür die geleistete Hilse. Cc sehe in dem Zusammenkommen und dem starken Besuch der Kundgebung einen Fortschritt de« Gedanken« »er Verständigung der Völker aus der Grundlage der Gerechtigkeit. Versailles und die anderen Friedensverträge beruhen auf nackter Ge walt. E« ist Pflicht der Ausländer, das auSzu-sprechen, gerade weil sie keine Deutschen seien. Kein,r der beteiligten Staaten sei davon glücklich geworden: Frankreich und Belgien, die ihre Macht nicht au« eigener Krast, sondern durch die Unterstützung von 21 Völkern erhalten hätten, stehen der Gesahr völliger Isolierung bei Fortsetzung ihrer Politik gegenüber. Ja ihrem eigenen Interesse und in dem Interesse der Kultur, der Welt und der Menschheit bitte er sie umznkehien. Der Vertreter Ungarn«, Geja LukacS, wie« in längeren Ausführungen daraus hii, daß da« von Präsident Willon proklamierte Sildstbestimmung«-recht in keiner Weise zur Durchsichtig g-kommrn sei. K-iien allergrößten Umsange« würden aus die Dauer nicht zu vermelden sein. Die völlige Zer-rilnung der WährungSvcrhälinisse sei ein; der verhängnisvollsten Wirkungen von Pari«. Wenzel Frankemölle (Holland) bezeichnete die sranzöstsche Rahr» und Rheinpoliuk al« traditionell. Sein Vaterland w.rde auße» ordentlich g«. schädigt und lege a!S da« Land eines de Grot und Spinoza gegen das Werk von Versailles und die schändlichen Handlungen weißer und schwarzer Truppen feierlichen Protest ein. Dr. ShigSnori Jkeda (J'pan) erklärte in äußerst temperamentvollen Antsührungen in jzpa« Der Abschluß oll dieser Herrlichkeit war der Mokkoliabenr. Hunderle, taufende kleiner Flämmchen auf allen Fenstern und Balkönen, aile Wagen mit Lichtern und WachSsack In ausgestaltet und auch die Fußgänxer trugen sie in den Händen oder auf der Kovlbcdeckung und waren eifrig bcdachi, den anderen da» Lichtlein auszulöschen, seine« aber urveriehit nach Hause zu hingen. derung der Revisiou der FriedenSvertiäge nur pro domo zu sprechen, da die U Möglichkeit eine« solchen FriidenSwerkeS für ei» jede« Land auf der Hand läge. Di Lwg (China) betonte, daß im fernen Osten und im sernen Westen je eine Nation dem Ver« sailler Vertrag serngeblieben sei, China und die Vereinigten Staaten. Dieser Vertrag sei sür da» Europa de« 20. Jahrhundert« beschämend, und Druck würde nur Gegendruck erzeugen. B ctor Mögen« (Norwegen) ging besonder« auf die KriegSschuldfrage ein. Dl« Sieger seien gleich-zeitig Partei, Kläger, Zeuge, Richter und Vollzieher gene'en, aber die Wahrheit marschiere. Ferner zeigte er, wie auch sein Land durch diesen Frieden materiell mit .Feste, Farina und Fo>c»', da» heißt mit Festen, Mahl und Galgen. Die Mokkoli sind längst erlosch-n, die Konfetti übeipflasttr» nicht mehr den ltorlo und kein Theater öffaet mehr feine Psorie» zum nächllichen Beglwae mit all seiner Tollheit. Nur der «alender erinnert un« noch daran, daß Fastnacht ist Prinz Karneval ist tot »nd begraben und kein Kalender erweckt ih» mehr zum fröhlichen Leben. Schaftjahr und Schalttag. Die E,de tut unS nun einmal nicht den Gefalle», sich den bürgerlichen Berhältntsse» anzupassen; st« brauchte stch nur ein wenig zu beeile» oder zu ver-langsamen, so daß st« ihren Umlauf um die Sonn« in genau 365 ?der genau 366 Tagen zurücklegte. 6ie hatt« sich jedoch auf 365 Tag«, 5 Siunden 43 Mi« nuten 46 Sekunden eingeiichtet und damit ollen Völkern zu aüen Z ite» viel Kopszelbreche» geschaffen. Un» hat sie so !» diesem Jahre den alle 4 Jahre wiederkehrenden Schalttag, de» 24. Februar, beschert, an w lchem Tage ihr Pensum von 4 mal 5 Stunde» 48 Minuten 46 Sikunde» (mit gewisser Einschränkung) erledigt ist. Schon die alten Aeghpter kannte» di«f«a Umfang eine« Jahre«: e» gibt au« dem 14. vorchrift-ltchen Jahrhundert Dokument«, nach denen ihr« Piiaster e» wenigsten« ungefähr so berechnet hatten. Da» ist bet de» unvollkommenen HilsSmit»»la, bei dem Mangel an Meßinstrumenten de» »ttirtum» geradezu staunen«-wert. Die Astronomie »ar «derhautzt im «ltertum feite S geschädigt werde. Da» Wirtschaftsleben Norwegen« ist auf seine Vuilanbißottc gegründet, da« Defizit bet seiner Handelsbilanz müsse durch Frachten gedeckt werden, die seine Schisse verdienen. E« ist de«halb klar, daß sein Bestehen von eine« gesunden und normalen Verkehr und Warenaustausch, der auf Kaufkraft der verschiedenen Länder beruht, abhängig ist. Aber die Friedensverträge von 1919 haben da« Werk de« Krieges weitergeführt, haben Europa noch ärmer gemacht, die Mächte Mitteleuropa« unter eine wirtschaftliche Sklaverei und Militärdiktatur gebracht. Für diese Länder bedeuten sie sortlaufende Not und Elend, gekränkte« Nationalgefühl — und für die Neutralen bedeuten sie eine allmähliche, aber sichere Zerstörung der Grundlage ihrer Wirtschift Major R. de« Tovx Steven« (England) betonte, daß nicht nur die wirtschaftliche Lage England« eine unbedingte Revision erfordere, fondern daß der ganze Bertrag durch feine Schuldklausel uamoralisch sei. Er könne der deutschen Regierung nicht den scharfen Tadel «sparen, daß sie nicht in stärkster W.ife die Initiative in der KriegSfchuldfrage ergriffen habe, und müsse fragen, ob e« ein Mangel an moralischem Mut sei oder ob manche Gruppen dadurch eine Schädigung ihre? Interessen fürchteten. Wie sei eS sonst möglich, daß z. B. die „Welt am Montag" (H. v. Gerlach). Halben und andere in unerhörter Weise Deutschland eine Alleinschuld zuschöben! Dr. E. J'nry (Schweiz) zeigte die schweren Störunge« des wirtschaftlichen Leben« der Schveiz auf, die durch die Beeinträchtigung de« internationalen Warenverkehr«, durch die Schleuderkonkurrenz der Kohle, die Absperrung der Schweiz aus de« Wasser« wege von der Nordsee, die i« FriedenSvertrage begründeten französischen Handelsmonopole und einseitige MeistbegünstigungSklauseln erlitten habe. Po-litisch werde die Schweiz von Frankreich völlig «iß-achtet, wie die Behandlung in der Zonenfrage de-weise. Durch den Eintritt in den Völkerbund sei wie bei Norwegen die freiwillige N'utralität verlorengegangen. Wirklicher Geheimer Rat Prof. Dr. Adolf von Harnack sprach den Dank der Deutschen au« für den Mut, der für diefe Kundgebung ausgebracht wurde. Er hoffe, daß in Frankreich, wie im Falle C ilaS ein Voltaire, ein Man» auferstehe, der uns im Kampf um da« Urteil von Versailles unterstütze. Für die gegenwärtige und kommende Generation heißt es, da« Banner der Gerechtigkeit hochzuhalten, Selbstzucht und außerordentlich entwickelt; hatten doch ». v. die Ehl» Arien schon im Jahre 2158 vor Ehrtsto eine sichere Beobachtung riaer Sonneiifinsterni« gemacht. E« tst klar, dafc ein so begabte«, wissenschaftlich und nicht minder künstlerisch gebildete« Volk wie die Hellenen der Sternen« und Himmelikunde auf da« eifrigste oblagen. So bat sich Solo» eingehend mit der Reform de« Kalender« beschäftigt; er führte 594 v. Ehr. da» Jahr von 12 Monaten mit 30 und 29 Tagen (immer abwechselnd) ein, wa« freilich ein nur au« 354 Tagen bestehende« Jahr ergab und daher sehr batd wieder nicht mit dem Laus der Sonne übereinstimmte. Meton, der Zeitgenosse Plato«, kam dann einen bedeutsame« Schritt vorwärts, indem er 12 Iihre mit 12 Monaten und 7 Jahre mit I3M«< traten, mit abwechselnd 30 und 29 Tagen, festsetzt«, sodaß sein Jahr 365,25 Tage hatte, also dem unsrigen schon sehr nahe war. Die Römer hatten ursprünglich ein Jahr von 1V Monaten mit 3ü4 Tagen. Dann aber brachte «» schon Numa. der »weite König Rom», auch sonst um die friedlich« Entwicklung de« Jan en Staat-* sehr verdient, auf 12 Monate und 355 Tag«. Diese beiden neun Monate waren der Januar (mit 29) und der Februar (mit 26 Tagen), und »war legt« er, wa« un» wohl heute etwa« s.ttsam «r,che>nt. den Februar an den Schluß de» Jrhrr«. »ber auch er mutzie, um «lt der Sonne Schritt ju hallen, einschalten, und so schaltete man alle »w«« Jahre »ntt'che» dem 23. und dem 24. Februar den Monat „Merc doniul" «in, dem man abwechselnd 22 und 23 Tage gab. Aber auch diese Einteilung ergab im Laufe der Jahrhunderte Unstimmigkeiten, und so führte denn stillet Zeitung Vaterlandsliebe zu üben und dadurch dem Gedanken der Menschheit zu dienen. Eric OhlSson (Schweden) sprach namens der ausländischen Studierenden und erinnerte an die guten Beziehungen zu den deutschen Kommilitonen. Die in Deutschland Gastfreundschaft genießenden Studenten aller Länder erachte« «» für eine notwendige Pflicht und ein erhabenes Ziel, für wirklichen Frieden und wahre Gerechtigkeit und echie Freiheit einzutreten. Die ausländischen Studenten wissen sich mit den deutschen Kommilitonen einig ia dem Gedanken, daß nur aus diesen Grundsätzen Leben und Sireben aller Völker gedeihen kann. Pros. C)af. E. Stangeland (Bereinigte Staaten von Amerika) brachte daraufhin folgende Entschließung ein, die von der Versammlung unter großen Beifall einstimmig angenommen wurde: „DU am 16. Februar 1924 in der Universität«-Aula in Berlin versammelten Angehörigen von mehr al« dreißig neutralen und ehemal« kriegführenden Nationen erklären einmütig: „daß ihr« Bölker sich in ihren mannigfachen Bi-ziehungen zum deutschen Volke und zu seinen ehe» maligen Verbündeten — durch Ausschaltung de« nor-malen Friedenszustandes aus eine unabsehbar lange Zeit — kulturell und materiell geschädigt fühlen und diese« ihnen zugemutete Unrecht auf die Dauer nicht schweigend hinnehmen können; sie stellen unwiderleglich fest, daß durch kost-spielige militärische Besetzungen, verbunden mit der gewaltsamen Abtrennung der HiuplproduktionSgebiete die Reparationen und der Wiederaufbau effektiv ver-hindert werden, und sprechen warnend ihre Ueber» zeugung aus. daß die Welt einem wirtschastSverfall und einem Kulturniedergang entgegen geht, denen sich keine Nation wird entziehen können. Sie handeln daher jeder in eigener Sache, in-dem sie die Revision der Friedensdiktat» fordern." Der Vorsitzende der Versammlung, Pros. Hall, schloß mit einem herzlichen DankeSwort die Kund-gebung, die ein Beweis dafür fein kann, wie un-möglich daS sogenannte ^FriedenSwerk von Pari«" für die Befriedung der Welt ist und wie sich all-mählich eine Abkehr aller vernünftigen und Denkenden von einem Frieden der Gewalt und der Ungerechtigkeit geltend macht. Möge die Kundgebung ihr Echo in der Welt finden und möge sie ein Zeiche« sein, daß überall die Erkenntnis durchbricht, daß Paris statt Frieden und Ausstieg der Völker nur Unfrieden und Haß gesät hat. _____ Juliu« ESlar, gleich nachdem er »um Diktatcr ernannt war, tm Jahre 46 d. Eh. einen neue» Kalender et«, der br« in unser« Zeit reicht, nicht bei un«, aber noch in der griechischen Kirche. Sr hob den Schatlrnonat gan, auf, gab den Monaten die Anzahl der Tage, die wir haben, und führte einen alle 4 Jahre wieder-kehrenden Schalttag — den 24. Februar — «in. Dem Februar war übrigen« von den De»emviru schon im Jahre 304 v. Cl? die »weite Stelle tm Jahr gegeben worden. Eisar »u Eh.en belegte man mit feinem Namen den Juli, wie man später den August nach »ugustu» nannte. Die« Ist der sogenannte Jultanisch« Kalender, der, wie gesagt, teilweise noch heute gilt. Jedoch auch er hat noh einen Fehler Seine Rechnung »rglvt genau 3651/« Tag«. I» Wirklichkeit sind e» aber 11 Minuten weniger, da« macht in 4 Jahren 44 Minuten, in 40 Jahren 440 Minuten, in 400 Iahn« 4400 Minul«n ---- 3 Tag« »u viel. So schuf den Papst Siegor XIII., al» im Jahre 1582 der Unterschied bereit» 10 Tage ausmacht«, einen neuen Kalender, indem er einmal auf den 4. Oktober dteieS Jahre« gleich den 15. folgen ließ, und auS«rdem festsetze. °d»fe inner halb 100 Jahren drei Stalltagt tage autfi len. Da« ist der nun bei allen chistlioen Völkern geltende Gregorianische Kalender, uo:i dem sich nur die griechisch« (russische) K'.rche auKichlog, weshalb fie sich in ihrer Zeitrechnung augenblicklich um 13 Tage von der unsrigen unterscheidet. Die neuen Türken da-gegen wollen sich auch in dieser Beziehung vollkommen reformiere» und nicht mehr ihr (araÄiich.S) Mond-Ja^r mit dem 1. Mir» beginnen, sondtrn e« genau dem Sregoiiavijchen Killender anpaff er. Nummer IS Das Gestcht der neuen italienischen Kammer. von unserem römische» Mitarbeiter. Mit der Veröffentlichung der nationalen Kan» didatenliste findet der Wahlkampf der AuSeilesene» seinen Abschluß; die 356 mit emem Borzug«zeug-ni« bedachten Wahlbewerber können sich nunmehr de« füßen Nichtstun hingeben oder für die Eröff» nungtsitzung der XXVII. Legislaturperiode am 24. Mai ihre Vorbereitungen treffen. Jetzt ist die Reih« an die vicbifaschistischen Parteien ihre Kandi-daterilisten de« Prästkture« vorzulege», womit der erste Schritt zur Ecriugung eine« mehr oder minder warmen Plätzchen« tm Abgeordnetenhaus getan ist. Die nächste Staffel gehört der Propaganda, die letzte der Stimmenzählung, die aller Borau«sicht nach sehr viel Zeit in Ansp uch nehme« dürfte, sodaß man die Ergebnisse der politischen Wähle» schwerlich vor dem 10. Mai kenne« wird. Da die MehrheüSliste schon heute al» gewählt ersch inen kann, interessieren die zweite und die dritte Phase nur mehr die Minderheit. So läßt sich den» de-reit« jetzt da« Gesicht der neuen Kammer uad jener Elemente, welch« zwei Drittel aller Sitze aus Monte-cilore einnehme« werden, in feine« wesentliche» Zügen umreißen. Da zeigt sich den«, daß die künftige Ka««er ganz ander« ansehen wird, al« die alte, die au Verkalkung verstorbene. Erneuerung und Blut» auffrischung werden die Hauptmerkmale fei«. Freilich nicht ganz nach Wunsch etlicher unnachgiebiger Fa-schiften, von den 356 Kandidaten auf der naiio-nale» Liste baben 101 in der aufgelösten Kammer gesessen, während 19 in früheren Legi«latmperiod<» dem Unterhaus? angehörten. Demnach sind 236 Neulinge im parlamentarischen Getriebe, fast eine Hälfte der Gesamtzahl der Abgeordneten, wa« bi«her noch nicht vorgekommen war. Etwa« schwieriger ist die Austeilung der Kandidaten aus die politische» Parteien. Annähernd iverden etwa 180 reine Fa-schiften, 90 au« de« Lager» der Liberalen, ab« trünn'gen Popolari, Demokraten, Demosozialen und Reformisten und nngefähr 80 von nicht zweisei» haster nationaler Gesinnung, die jedoch niemal« ak-t've Politik getrieben, in der neue« Kammer Platz finde«. Bei diesen handelt e« sich um Leute, die wegen ihrer p«rsö»lichen Werte ei» Mandat erhalte», sei tt, daß sie sich im Kriege autgezeichnet, fei es. daß sie in Landwirtschaft oder Industrie Hervor-ragende« geleistet habe«. Damit würde eigentlich da» nur politische Element etwa» beiseite geschoben. Aus« fällig mag die starte Heranziehung der Jugend er» scheine«; vor allem der Kriegsteilnehmer, die zur Mitregierung aus parlamentarischem Boden au«» ersehen sind. Die meisten davon find ihre» Wähler» ganz llnbekaant, aber sie w«rden trotzdem gewählt werden, weil dieselbe Liste von Mussolini ausgestellt und von angesehen Parlamentarier», wie Salandra, De N cola und Orlando, die sich schließlich doch dazu hergegeben habe», ihre Namen aus die Sie» gurungiliste setzen zu lasse», unterzeichnet ist. Einig« unerwartete Streichungen von teuren Kamen habe» allerding« tief geschmerzt. Regierung un) Schwarzhemde» anerkennen kei»« andere Liste al» die vattvnale, die da« Liktoreubüudel zum Symbol hat, und die übrigen« auf Latin», Umbrien, Abruzzen, Molise und Apulien beschränkte» drei Minderheit«listen mit den römische« Adler u»d dem Liktorenbüudel. Alle übrigen werden, wie halb-amtlich mitgeteilt wurde, al« feindlich oder doch al» mißliebige Mitbewerber behandelt werden. Mit «»«» nähme einer kleinen liberal-nationalen Liste der Min-derh-iten, die in ToSkana ausgestellt worden ist, w» die Faschisten eigene Wege geheu, aber mit den Liberalen auf gutem Fuße stehen. Unter den kleinen Listen ist bereit« jene der ad« trünnige» Faschisten gefallen. Ja vielen Wahlkreise» werden Liberal« und Demokralen den nationalen wie den oppositionellen Elementen da« Feld streitig machen. Die Liberal«» marschieren in zwei Gruppen aus: G'slilti mit einer selbständige«. Salan,ra mit einer regierungstreuen Liste. Ihr Gebiet sind Piemont, Liguritn und Totkana. Die Demosozialen hoffe» hauptsächlich in südilailenifchen Wahlkreisen durch;»-driogen. Bor alle« mit Di E-saro, Amella und dem bekannten ehemaligen Ministerpräsidenten Nasi. Die Opposition wird mit fünf oder sechs Liste« verfchie« de rer Farbe aus dr« Plan treten. Die Popolari habe» von ihren 105 bisherige« Abgeordnete« bloß rund 50 wuderaufgestellt. Meda, der Altminister, zieht sich ganz zurück. Die Stellung Don Sturzo« wirv immer schwieriger. Jetzt hat ver Präsekt ver päpstliche« Kongregation der G'iftl'.chei', Kardinal Laurenti, allen *4 turnet 18 €11 Het Zeitung •ritt 8 Priestern verboten, sich mit Politik zu b«fchäftigen. E« heißt allgemein, tiefer Schrill sei gegen tiefen sizilianischen Priester gemünzt, der die Popolarl leitet, und banst auch gegen die Partei selber. Und man erwartet sogar den Bannstrahl gegen den edlen t)on. Di« Sozialtsten si^d in fünf Parteien gespalten: in Girondisten oder Nalloralsozialisteo, in Sozialdemo tiatea oder Unitarier, in Sozialsten oder Maxim a-listen, in difsidente Maximalisten und in Kommunisten. Di« Unitarier haben sämtliche ihrer bisherigen Abgeordneten wieder ausgestellt: so Turatl, Treves, Modigliani, Musatti, Morgari und Baratono, um die bekanntesten zu nennen. Die sogenannte versas. sungitreue Opposition versügt über alle antisaschisti« schen Element« der resormsozialistischen Linken und der demokratischen Liga. Ihr« Bannerträger find der frühere Ministerpräsident Bonomi und Amendola. Schließlich sei noch erwähnt, daß sich die kürzlich gegründete Firma Misuri k So., die Bereinigung .Vaterland und Freiheit", bestimmt fühlt, am Wahl' k impfe nicht teilzunehmen. Dieler strategische Rückzug ist aus eine verfehlte Wahltaktik zurückzuführen. Die deutschen Parteien beteiligen sich an den Wahlen mit einer eigenen List« mit der Mindestzahl von drei Kandidaten. L'stensührer der Kandidaten ist der bisherige Abg. Dr. Karl Tinzl. Infolge de« Wahlgesetzes sind die Deutschen im Hocheisch und di« Slawen in Iulisch - Benetten gezwungen — eS ist rämlich die Vorlegung einer Kandidatenliste in min-des)«» zwei Wahlkreisen vorgeschrieben — in diesen zwei Wahlkreisen, Benezi« Giulia und Benezia Tri-»«ntlna, eine gemeinsame Mindtihei>«list« aufzustellen. Praktisch wird da« soviel oder so wenig b«deuten, daß die Slawen durch diese« Einvernehmen mit den Deutschen im Hochetsch groß« Bortitle haben werden, während die Deutschen Nennenswerte« nicht erreichen dürsten. Immerhin ist nicht zu verkennen, daß dte beiden na» tionalen Minderheitrn in Italien durch da« neue Wahlgesetz — zu einem Block zusammengeschweißt werden, wa« viel« leicht nicht ganz ohne Rückwirkung aus di« deutsche Minderheit in Jugoslawien sein dürste. _ Politische Nundschuu. Inland. Forlsetzung der General-Budgetdebatte. In der Skupschiinasitzung am 26. Februar wurden nach der Btrifizierung de« Proiokolle« ver» verschiedene Eingaben verlesen. Hieraus wurden von drn Ministern einige Auslagen beantwortet. Unter ander«« richteten Abg. Kremjar und Genossen an den Minister sür Forst» und Bergwesen eine Anfrage negen de« Vorgehen« der Gesellschaft in Trbovlje und fragten weiter«, wa« die Regierung zu unter »thmen gedenke, um den Direk'oren der G-sellschast die Achtung vor den Beschlüssen der R«gi«rung und de« Parlament« beizubringen. Der Forst« und Berg-bau«inist«r erwidert, daß ih« diese Umstände un. bekannt seien und daß er entkprech nd vorgehen werde. Abg. Kugrvnik fordert Re'p'kt vor den Beschlüssen der Skupschtino, vor einer Regierungserklärung (Adg. Gostircar: Die Gesellschaft macht sich über unsere Beschlüsse lustig! Zurufe: SS gibt Repressalien I) B-im Uebergang zur Tagesordnung sprach als erster Redner zur Generalbudgetdebatte Adg. Secervv al« Berichterstatter der Minorität. Er kritisiert nenerding« da« gesamte Budget und hebt hervor, wie da« söge nannt« Gleichgewicht ein fiktires sei, da die «uSgaden in «Ine« zu geringen AuSmaß eingetragen worden s«i«n. Auch ist die Zahl der vorg«schiieb«nen Ober gespanposten eine zu hohe; nach dem Gesetze dürften nur 38 Posten vorhanden sein, während da« Bu»get d«r«n 46 vorsieht. Auch andere Unrtgtlwäßigktiten weis« da« Budget auf. So ist z. B. die Behauptung de« Finanzmimfier« von der akiiven Gebarung der Eisenbahnen eine Fiktion, da große Jrvcstiltoucn überhaupt nicht in Betracht gezogen wurden. Da« selbe gelte auch in erhöhtem Maße wenn man be> denkt, daß die 7proztionSanl«ih« und die Dollaranleihe zur Gänze nur für da« Verkehrt, wesen aufgewendet wurden. Er hebt die Unrentabitität der verschiedeaeu Staai«uut der Minister unter höchster Anspannung der Steuer-kraft de» Volke« in Betracht gezogen, wa« praktisch undurchführbar sei. Nach der Rede de« Abg. Secerov wurde die Sitzung geschlossen. Da» Budget angenommen. Für die Sitzung der Nationalversammlung am 27. Februar herrschte wegen der prinzipiellen Ab-stiwmung über da« Budget etwa« größere« Inte-reffe. Au« diesem Grund waren auch die Abgeord. neten der Regierungsmehrheit vollzählig vertreten. Der einzige Redner in dieser Sitzung war der Adg. Maksimov!« (Radikal) als Berichterstatter der Regierungsmehrheit. Er wendete sich in seinen Au« Führungen gegen die Einwendungen der Opposition in der Vudgetfrage. Wa« die Lorwürfe der oppo siiionellen Parteien über die Verlegung de« Bc ginne« de« Budgets ihres von Juli auf April anbe-langt, so sind dieselben vollkommen grundta«. Genau o verhält eS sich mit den Einwendungen der Oppo-sition, daß bie Regierung in der Angelegenheit d«S Budget« vollkommen verfassungswidrig vorg'gangen sei. Zu seinen weiteren Folgerungen wendet sich »er Redner gegen die Autsührungen Dr. & tcrov« (Te-«okrat) und bemerkt, daß die sür die Beamten im Budget bestimmte Summe noch ei folgt» Reduktion vollkommen genügend ist. Wa« die Auslagen für den Abkauf der Süddahn anbelangt, ist die R«> gierung in dieser Frage auS dem Grund so vorg«. gangen, weil man diese Angeleaenheit durch eii be sondere« Ges.tz regeln wird. Nach der Rede de« Abg. BlZi Maksimov^ wurde zur Abstimmung ge-schritten. E» wurden im ganzen 177 Summen ab gegeben. 116 sür und 61 dagegen. Die deutschen Abgeordneten haben sich vor der Abstimmung ent-sernt. Der Abg. Rankovö (Radikal) hat vor der Abstimmung den Saal verlassen. Die Opposi ion war bei der Abstimmung ziemlich schwach vertreten. Ein Interpellationstag im Parlamente. Die Sitzung der Nationalversammlung am 28. Februar war Jntei pellationen flea-idmet und ist intercffenlo« verlause». Uuter dem Einlaufe befindet sich avch der Bericht de« Skupschtinaautschuss-« über dte Errichtung der Gewerbcbank, nebst den S-parat-stimmkn de« demokratischen und de« BanrniHuM. Abg. Milet ö stellt «ine Anfrage über da« Borgehen der Gendarmerie in Bosnien. Die Bilrgerschast von Baio^in hat an dir Nationalversammlung «in Me worandum bezüglich der BiUung eine« Draukrelie« gerichtet. An d«r Tagesordnung b«sand sich di« In-terpellatlon de« Abg. Sretknovit über da« eigen-mächtige Vorgehen der Aerzte in Eatak. Die Rede de« Interpellanten beantwortet« der Minister sür volk«gesundheit, worauf nach einer Erwiderung de« Interpellanten die Sitzung um 1 Uhr mittag« ge> schlössen wurde. Ministerrat. In seiner Sitzung am 26. Februar behandelt« der Mmistnrat der Hauptsache noch da« Exposö de« Minister« sür LandwUtschast und Gewässer über den Gesetzentwurf betr.ff^nd di« Landwirtebank. Dem Entwürfe nach ist eine staatliche Landwirtebank «it einem ftrp!tal ton 500 Millionen Dinar vorgesehen, deren Zweck wäre, landwirtschastl-che Kredit« au»-schließlich an Landwirte zu erteilen. Diese Anleihen würden zu 7 proz«nt>g«n Zinsen gegeben. Da« Sa-pital würde teil« der Staat, teil« die Fordoerwaltung, teil« die Klassenlotterie au« ihren Einkäufen be-schaffen. I« ersten Jahre würd« der Staat aus Rechnung de« Kapital» 50 Millionen Dinar geben, di« Klassenloiteri« 20 Millionen Dinar. Diese Summ« soll sukzesstve jede« Jahr ausgezahlt werden, so daß zusammen mit der Summe, die noch die Fondver-waltu»g geben soll, in 4—5 Jahren da« ganze Ka pital beisammen wäre. Danach forderte der Minister für Sozialpolitik, daß da« Jnvalidengesetz, da« vom Mintsterrat« bereit« ang«nom«en worden war, neuer dingS diesem zurückerstattet und noch einmal durch beraten werde, damit die Kompetenz diese« Gesetze«, bezw. die Personen, auf die sich diese« G.sitz beziehen soll, b< stimmt werden. Außerde» beschäftigt« I>ch der Ministeriell mit Parleiangelegenheiten, be sonder« mit der Frage de« Abg. Rankov ö. Nach der Sitzung verhielten sich die Minister äußerst re-serviert; doch ist c« trotzd>m wahrscheinlich, daß die Frage Rankov« bald auch im radikalen Abgeordnetcn-Hub in Verhandlung g«zog«n w«rd«n wird. D!» administrative Austeilung de» Reiche«. Innenminister Bus { i erklärte, er glaube, daß die Kreiewahlen ansang« «pnl werden durchgeführt werden können. Er sei überzeugt, daß diefe in mancher Hinsicht die Wünsche der Bevölkerung werden befriedigen können. Mit Rücksicht auf die Unzufriedenheit, die in gewissen Provinzen wegen der Anstellung herrscht, wie in M'djimurje, In der Kastadikiua und auf den Inseln Krk, Pag und Rad, «einte der Minister, daß diesbezüglich vorläufiz nicht« getan werden wird. Die Bevölkerung der betreffenden Ge-biet« wird nach den Wahlen den Anschluß an j«ne» Krei« fordern können, zu dem sie in wirtschaftlicher und politischer Beziehung zu gehören glaubt. Kurze Nachrichten. Der neueste Bericht de« Ge»eralko»misfärs be-urteilt di« Sanierung Oesterreich« zuversichtlich. — Der Papst hat drn französischen BischöstN wegen ihrer Haltung gegen Deutichland einen verwei« erteilt. — Das d'utsche Wolga-Gebiet hat sich zur autonomen Republik erklär». — Da« Ergebn!« der ungarischen An-leihe wuide mit 60 Millionen Kronen festgesetzt; die erste Rate dürfte erst im Spätsommer flüssig werden. — Der UirlecsiaalSsekreiär im englischen Außenamt teilte mit, England erwäge die Veröffentlichung feiner Borkrieg«akten. — Der Naiionalrat der unabhängigen Arbeiterpartei England« forderte die Regierung auf, I-dien vollkommene Selbständigkeit zu gewähren. — Infolge der Berzehnfachuog der Wiener städtischen Automobilabgabe haben bisher 850 Aulobrsitzer ihre Nummern bei der Polizei zurückgelegt; weitere 530 haben erklärt, bei In-krafttreten der Steuer ebenfall« die Nummern zurück« zulegen. — Die englische Regierung hat den Ban von fünf Schlachtkreuzern vorgeschlagen, von denen j der zwei Mll'onen Pfund Sterling kostet. — „Cornere d^ Jialia" erfährt, daß Fischer In der Nähe von Sciacca eine verstümmelte Leiche aufge» fi cht haben; man glaub», daß e« sich um einen Insassen be« verunglückten Luftschiffe« D xmulden Handel». — Aus einem Flugplatz bei London ist England« berühmter Flugzeugsühier Oberleutnant Tcaoer« beim Erproben eine« Apparate« abgestürzt. — D-r englische Minister Hendrson erklärte in einer Rede, die Revision de« Beitrage« von Ber» sailli« sei eine ebenso unbedingte Notwendigkeit, wie die Lösung de« ReparaiionSproblem«. — Die Gemctndewahlen in Kärnten finden am 6. Apnl statt. — Sowjctrußland will »indesten« 400 000 Tonnen Schiffe bauen. — Ja London bezweifelt man, daß die Reparation«sachverständigeu die Gewährung einer Anleihe von 250 Millionen an Deutschland b-fürworten werden; eine Bürgschaft sür eine solche Anleihe sei erst dann «ögltch, wenn Frankreich die Zollgrenzen an der Ruhr auf« gäbe und die Eisenbahnen an Deutschland zurück-qibt. — England plant sür Mal einen Nordpol« flug unter dem Kommando Booihy«. — Die Asche der 33.000 Opfer der Erdbedenkaiaiirophe !n Japan soll in eine» Betonmonu»eote von 100 Fuß Höhe untergebracht werden: da« Monument stellt eine Riefenstatue Buddha« dar. — Rußland beruft im Frühjahr den Rekrutenjahrgang 1902 ein. 7 Jurnbo hat sieh auch den Kopf gewaschen und kehrt dem alles weiss machenden Zlatorog voller Grauen den Rücken. Er getraut sioh ca keinem Kaufmann mehr, da im jeder die gute Zlstorog-Seife aufreden will, um aeine Wische in kürzester Zeit bei sehr geringem Verbrauch damit blendend weiss zu machen. Er h< das Ganze für ein Werk des Teufels und sitst jetzt am Kongo, um auf seine alte, tiefe, sehwarit Farbe zu warten. (Schluss) «eite 4 Ättliee Zeit»«« Nu««er IS Aus Stadt und Land. Kegierungsrat Direktor Andreas Gubo f. Die Nachricht vom Tod« Direktor GuboS nfüllt all?, tzie ihn kannten, mit wirklicher Trauer. DaS Andenken an ihn bewohnn nicht nur viele dankbar« Schüler, denen er nicht allein &hm, sondern auch Freund während sener Wnksamket am hiesigen Gymnasium gewesen ist, sondern er Hai sich auch in allen Bürger»krei!en mit seiner aus-richtigen Treue für eine gemeinsimi Sache und mit seiner liebevollen Arbeit ein ni.v igänglichiS Denk-mal gefch ffen. Unser histori ch^r Boden hat seiner Schafsendlust Slrff und Nahrung gegeben, sodisz er in einem HSHiren Sinne ein wirklich wertvoller Lohn seiner Wahlheimat geworden IB. Die Ehre und Giß' unserer Geschichte, sowie er sie in seinen mühevollen Studien garz in sich ausgenommen halte, hat in ihm einen begeisterten und neuen -schilderet ge sunden. „D e Ge'ch chte der Stadt Cilll". d>e a!S umsangreiche» Buch au« seiner F der vor 15 Zrh'en herausgekommen ist und unzählige erlchöpsende Arbeiten über besondere Gebiete unserer Gesch'chte, die da und dort zerstreut in Z'itungSaussKtzen erschienen sind, bewahren seine« Namen nnv sein Wirken für dauern»? Zeiten. So vertteft sich die Trauer um sein Hinscheiden, daß er anderiwo den Frieden gesunden hat, durch da« Gefühl deS Stolzes, mit dem «an auf ihn als einen treuen deutschen Kulluriräger hingesehen hat. Evangelische Gemeinde. Der G meindr-goUc«»lenst am Sonntag, d m 2 Mä-z findet um 10 Uhr vormittags im Gemcindesaal« statt, der KindergotieSdirnst um 11 Uhr. Später Frühling. De neue Kält.p?riode. die um dte Mitte deö Mona» Februar tingej'tz' ha», zeigt wieder eine ungetröhnliche Beständigkut. Schon fei» 14 Tagen liegen di« Taget Mittel »e Temperatur miunlerb.ochc» ungesähr 5 Grad unter ihrem ror«alen Wirt. Der diesjährige strenge Wiitter bewahrt demnach mit großer Konstanz seinen an nor«alen Charakter. Die Winterkälte, die bereits im November eingesetzt hat, hat nur ganz genngsöglge Unterbrechungen durch Tauwetterperiodin erlitten, die aber in keinem Fall sich länger als acht Taze be Häupten konnten. Es ist auch nicht zu erwanen, daß der März sich schon zu einem eigentlichen Frühlings monat gestalten wird, vielmehr »ich man annehmen, daß auch der kommende Monat noch mehr Winter als Frithlliixechalatler ausweisen wiid. Die Konti nuil&t der Witterung ist nämlich gerade zwischen dem Monat Fbrnar und März eine besonders große. Man kann mit großer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, daß der Timperüturchttakter, der sich im Februar deutlich ausgeprägt hat, auch im März noch vorherrschend bleib». Die Hoffnung aus den Frühling muß man unter diesen Umständen auf den April verschieden. Jaschingsfest der Rriegsinvaliden. Die Vereiutgung der Kr>eg»>nvali»ili, Ou«gr»pp Selje, veranstaliet am 4. Mäiz l. I. um 8 Uhr abeuoS in den Räumen de» Narodni dom in Ceij-, ein Tanzkränzchen mit MaSkewSchö!'heit«koukarrevz und Prämievverteilnng als FaschingSschlußfest. Für erstklassige Bedienung und gute Unterhaltung ist besten« gesorg». Da da» ReiverträzuiS für den Unter, stützungtsond der obgenannten Organisation bestimmt ist, wirb das p. t. Publikum zur zahlreichen Beteiligung höflichst eingeladen. Veranstaltungen der Slowenen in Oesterreich. S« 24. Febiuar wurde in Glainoch »ic zweiaktige Posse „Drei Vöglein" aufgeführt. Am gleich-n Tage fand in GlobaSiitz die Aufführung der beiden Stücke „Bauer Herod" n d „Sokratet' NrmenStag^ durch den dortigen Sloweiisch katholische-Forldildun^Svereia stal». D-r L ouenisch katholische Fortb.ldungSv.rein sür S>. Michael und lluxie^unz gibt am 2. März daS Lustspiel .Charled' Tante". Am selben Tage hält der Fortbildungevirei» in Bleiburg seine Fajchingkv-ranstaltunz ab. bei der die Stücke „Alles hat einmal sein Ende" und .Leim Herrn" zur «usfühiung gelangen. Dergleichen hält am 2. Mä?z der Slowenisch katholische Foribil^unzS verein „KreS* in Graz seinen FaschingSnuter. haltuNgScbend ad. Schließ! ch v:ranstallet am 2. März der Foribil»>.ngSoe Februar unter überaus zahlreicher Be eilMng der deutschen Kolonie und ro:weg scher Keeise d.rS I: biläum seine» 40 jährigen B> stehn,?. Bei diesem Ai lrß hielt Björn tjö'nior eine Rede aus DeuisÄ land und die Llb-nSkras» des deutsch n Volke». Er sp ach von Deutschlands Zukunft und erzählte eine kleine Geschche: Zwei Fiösche, der eine »in Optimist, »er andere Pessimist, fielen eines nichts in einen Milchnapf, und so sehr sie sich auch an-strengten, k 'wen sie nicht heraus. Schließlich gab der Pessimist seine Bemühungen auf un) ging unter. Aber der Optimist strawp lle weiter, und als der Morgen grau«, merkte er, daß er fest-n Grund unter den Füßen hatte. Er stand auf — Batter. kjälsor.» G riifrni» erre.tt stürmischen S8:ifaü. Ein englischer Appell für dte deutsche Wissenschaft. Der berühmte englisch- Gelehne UN» H siociter Lo ve» D ck mvn lenkt in einem offe. neu Brief on de» „Manchester Gua'dian" erneut die Aufmerkstimkelt »auf dle roorische Tatsache, doß in Deut chland ein großes €q:t«nt der Gelehrt Heu un» w sser-ichaftlichen Forschung, deffeu Nutzka sür die Menschheit sich kaum übertruben lasse, aus Mangel a» Geld an eincm langsamen H nsiechen leide", und i» Zusammenhang damit auf eme .ikan dolöfe Unlerlassung" eineS Ausschusses des Völker bui'deS. Dieser «nöschuß besaßt« sich mit deu Be-dücsvissen der Univeisitäien und L'hranstallcn in verschiedenen Ländern und ist vom Rat deS Völker« buudeS ermächllgt worden, zu ihre» Gunsten einen App.-ll für Fond» zu erlassen, und in diesem Appell wird Deutschland mit keine» Wa.t erirähnt, ob* uohl er keineswegs auf Mitglieder deS Völkei bundeS besch'änkt ist. Der Engländer will vorerst nicht glauben, daß diese Auslassung der deutschen Uni oersiiäten die »üb.rlegte Ansicht" dkS Bunde» anS dr^ck. „Z densaUS", schreibt er, „kann ich «ir keine Handlung »ei sen, die dlfser geeignet uäre, daS tu vetuschlaud und, wie ich glaube In viel:» Ländern bestehende starke Gesühl zu bekräftigen, daß der Völkerbund, wie er heute organisiert ist, nur ein SuS (haß der Siege: mächte ist m't der Bestimmung unter neuen Formen die Ber.dttta gegen Deutsch-land zu fördern. Das Wvlznungsatttt in Celje so dert alle Parteien, Die «n den Zähren 1919 biS 1923 Gesuche um Zuweisung von Fawittenwohnunge r ein. gereicht haben und auch jene, denen in der oben an. gesührten Zeit nur Noiwohnungen zugewiesen wurden, neuerdings auf, ihre Gesuche mittels der Gesuchs, jormulare, di« in der Kanzlei deS Wohnungsamtes zur Verfügung stehen, zu wiederholen, da beim Wohnungsamt« die Gesuchstcller u« Familien« Wohnungen neuerlich in Eoidenz genommen werden und in Hinkunst nur erneute Gesuche in Berück stchtigl'nz gezogen werden können. Der erste Zug zwischen Jimne und Jugoslawien. Au> 22. o. M. fand unter großen FeierUchketttN die Eröffnung des Verkehr» zwischen Fiume und Jugoslawien statt. Der erste Zw, bc-stehend au» einer Lolomotive un» drei Wag^onS die von den Spitzen der beiderseitigen Behö ben besetzt waren, fnhr vom Hauptbohnhof über die Fiumara nach Suiak und sovann durch den jkeh'.tunnel un» den Hasen nach giume zurück. Dieser Kehrtunnel wurde erbaut, u« Jugoilawien den Bahnzugang zu dem östlich des Delta» gelegenen Molo zu ermöglichen, zu dem einzigen Punkte, an dem vor »er Uuec> zeichnung de« letzten Abkommen? jugoslawische Sch'ss nächst Fiu«c anlegen tonnten. Zwiichen Finme un» Z»g«ed werden vorerst täglich drei ZugSpame ver. k.hren; sptter soll ein duekier Expceßzug Rom— Trieft—£i.Pe««—Fiumt—Zagreb eirgesührt werden. Ueber drei Jaltrhunderte am Altar Uiilrr t>u|cc UcDct|chii|t bctich.cn Pa.tier Blätter über eine selt,ame Hochzeit, die in den rächsten Tage» in Wa caurt (Lelgien) statistiueii wird. E« hand.U sich um einen Mann der 73 und eine Frau, die 73 Jahre alt ist. Der Brautführer der Frau ist deren Bater, der im 193. L benijahre steht, während die erste Kranzeljungfer. die Schwester de» Bräntiga«», 76 Lenze zählt. So kommt eS, daß vier Personen znm Altar treten werden, die zukommen 329 Jahre alt find. Der Hundertzweijährige ist ganz rüstig, spaltet noch selbst Holz und behaupte», eS mit jedem Vierzigjährigen ansiehmen zu können. Das Ende der Levante-Post. Ja Phi. latel'stcnkceisea beginnen dte Marken der Levante-Post einen immer größeren W^rt zu gewinnen, weil die Levante Postämter mit de« Frieden von Lau-sänne endgültig zu bestehen aufgehört haben. Diese L vante Marken waren eine Einrichtung, die vor dem S-iege zwisch-n der Türkei einerseit». Eng land, Italien, Oeiterreich, Deutschland, Frank« reich uiS Rußland andersenS getroff n war und dies«» sechs Mächten die Haltung eigener Postämter in der Türkei gestattete. Mi« B'ginn de» Wett kriegeS wnrden dieie Aemter natürlich aufgehoben, aber nach tem Wsffenft>ll»tan»e eröffneten Groß-drilannien, Italien und Frankreich ihre Postämter in Konstantinopel u»d Smyrna vo» neue«, bis der Brand von Smyena und der Einzug der Türken in Ko-istantintpel deren Pforten abermals schloß. Die Maiken, nach denen heule Zigd gewach» wird, sind Marken, die nach dem Ende »eS W likiiegeS ausgegeben wurden. Meist Handel» e» sich dabei um Marken de« Heimatlan»e», die nur den Auf. diuck -oant" erhielten. Zar Zeit gelte» diese Marken im türkischen R ich: noch, In» die letzten Restbestände aufgebraucht sind. Was Sie brauchen, da» ist Eljafiuidl Dieses wahre Hauemittet, welche» Ihre Schmerzen vertreibt! Probesendung 27 Dinar. Apotheker Eug. v. Feller, Stubica Donja. El»aplatz Nr. 335, Kroatte«. Kundmachung Da» fiädt. ElektriziiätSwerk teilt mit: Mit heutigem Tage werden die mit Kund-«achutig vom 22. Jänner d. I. angeordneten Be-schränkunge» in der Verwendung elektrischen Lteom^S sür L cht und hänSIichen Gebrauch aufgehoben. Mo-tore von 1*5 PH and darüber dü.fen auch wetter-hin nur in den mit Rundschreiben de» städtischen ElckirizltätbwerkeS vom 28 Scpiember 1923 ver-lautbarien Zeiten im Betriebe stehen. Diese« Rund schreibe» wurde allen Besitzern von Eltkiromoioren zugestellt. W:itere mögliche Erweiterungen de« Be-vützung^rechir» mrtonscher Anlagen rve.d.n nach Boller.dnng des Umbaues d:S elektrischen Verteilung»» netze» bekanntgegeben werden. Wtrljchajt üiiö verkehr. Dte Krise der heimischen Zündhölzchen-fabrtken. Mit Ätücksichi aus die jcha»erige Lag« »er heimisch?» Zündhölzchenfabrikcn hat der Ver-wuliungSral der autonomen Monopoloerwaltuug in einer seiner litzten Sitzungen beschlossen den Fa-briken »ie Errichtung von provisoiischeu Lagern in denjenigen O.tschasten zu bewillige», wo solche Fadriken nicht best.hen. Dte „Iugoslaoenstta Banka" (Lud-slawisch« Bunt) «. G, eines der größten Geldinstuute unseres Lande», beschloß, ihr Akrtenkapital von 50 aus 100 Millionen Dinar zu erhöhe». Unser« Ei«rausfuhr. Laut statistischen Daten, die im Ackerbaumint>teruim gesammelt wurden, erreichte unsere Eicrauifvhr nach der Tschechoslovakei eine beträchtliche Höhe; es wurden nicht weniger als 500 Waggon Eier ausgeführt. Uebersicht üver die bisherigen S-lmmelergebitiste für die deutsche ü'ndrrll'lfe tu Slowenien. Spender Kindn Sammlung der „Ciltier Zeitung" . l.or» — so „ „Gottsäieer Zeitung" 8.40» 2;») — OrtShilfsauSichuh Breiice .... 525-— — „ öermolinjice . . . i.vZo-SS 7 hrastnik . . . > « „ Irbovlje . . . s >7.0»S'75 S ,. Zagorj« ... 1 » „ Zro evska reia . . 1.?tS'»o*> — „ Äonjict .... — 10 „ »oprivnik b. Ko^evje 1.780-— — „ Liuja..........Mio*— — „ Marenderg . . . 2.Z70-— « Maridor .... — ->0 Ptuj.....&. 00-— 11 „ Raije-Fram . . . SS0-— — „ ©rote..........«SO — « „ fteitanj .... 1.4&0-— — H Bojnik..........746-— 6 Vuvnica . . . . 2.304-—_8 Summe 45.40« 75 127 *) Bereit« im .Deutschen VoUsUatt" ausgewiesen. «um wer 18 CtUter 3e11nvh «tk» 5 44) (Nachdruck verbot es.) Das Geheimnis des Schränkchens. Roman von Burton E. Stevenson. »Ich fürchte, e« übersteigt die Kräfte eine« Anfängers, wie ich einer bin/ sagte er. ,E« «ft un. durchdririglich für «ich. Ich verlasse mich darauf, daß, wenn eine Lösung gefunden wird, Sie »ir diese Mitteilen. Sicherlich wird sie äußerst »«teressanl sein.- „Gewiß,' versprach ich, und wir verabschiedeten un». Dann gab er den Männern ein Z?tchkn, da« Schränkchen auszunehmen, und er selbst legte seine Hand schützend daraus, al« sie t» durch die Türe und die Stusen hinab zu de« Wagen trugen, der nahe an da« Tor herangesahren war. ES wurde sorgsam hineingehoben, die zwei Männer kletterten in de« Wagen, der Kutscher trieb die Pferde an, und der Wagen' rollte langsam die «oenue hinaus. Armand blickte ih« einen Augenblick nach, dann bestieg er die Droschke, die aus ihn wartete, winkte »ir ein letztet Lebewohl zu, und fuhr davon, dem Hrachtwagen nach. W>r folgten ihn «it den Blicken, bis er bei der ersten Querstraße nach Westen einbog. „Herrn Godsrey» Beschäftigung ist zu Cndf," -sagst Park« und lachte ein weuig. „Die letz'en drei oder vier Tage hat er fast ganz mit de» Schränkten zusammen verbracht. Auch gestern abtnd» war er eine ganze Weile hier." .Gestern nacht«?" sragte ich überrascht. ..Ich «ar überzeugt, daß er heut« hier sein würde/ sugte ich hinzu, .al« ich mir sagte, daß er wohl einen letzten Blick aus da« Schränkchen habe werfen wollen. Halb und halb versprach er mir, zu kommen, aber e« wird ihn wohl etwa» Wichtigere« abgehalten haben." — Im nächsten Augenblick schon eilte ich die Siusen hinab, denn e« fuhr eine Vrolchke mit zwei Männern vorbei und in der Richtung dac>on, die der andere Wagen eingeschlagen hatte. Gerade al« er verschwand, beuglr sich einer der« selben herau« und winkle mir »>t der Haud zu. S« war Jim Godsrey! Neunzehntes Kapitel. 5« war nicht viel Aussicht vorhanden, daß ich da« Gesährt noch erreichen würde, in dem ich Godsrey erblickt hatte. Und doch eilte ich ih« nach, so rasch »ich «eine Beine tragen wollten. Ich war etwa« verletzt darüber, daß Godsrey augenscheinlich «ir gegenüber nicht ganz offen gewesen war. Auf alle Fälle hatte er «ir nicht« von seiner Absicht »erraten, Ar«and zu solgen. «ber die« konnt« ja sehr wohl i, der Annahme geschehen sein, daß er ein« solche Andeutung sür überflüssig hielt. Ich hätte trotz sein«« zurückhaltende» Benehmen« eigentlich annehmen »anen, »aß er da« Schränkchen nicht an« den Augen lasten würbe. Wenn er sich damit einverstanden erklärt hatte, daß ich e« Armand aatliesere. so war die« nur ge> schehen, weil er sich au« diesem Umtausch irgend eme Entwicklung der Angelegenheit versprach. Und pldtz'ich kam «ir auch zum vewußtsei«, daß ich die Bestimmung de« Schränkchen» nicht kannte. E« war »ir nicht eingesallen. Lr»aad zu sragen. wohin er e« zu bringen beabsichtigte, und von sich an« hatte er e« mir nicht verraten. Daher verdoppelte ich nach kurze» Zögern «eine Schritte, inde» ich mir sagte, baß Godsrey mir nicht zugewunkeu haben würde, wenn er mich nicht bei sich zu haben wünschte. Ich erreichte die Ecke noch recht, zeitig, um zu sehen, doß der Frachtwagen nordwär!» in die Sechste Avenue einbog. Sobald er und die ihm folgende Droschke au« meinen Augen waren, rannte ich aus dem Bürgerstrig dahin, und al« ich meinerseits die ttcke erreichte, erkanni« ich zu meiner Genugtuung, daß sie nur ein kleine« Stückchen vorau« waren. Hier war die Straße so belebt, daß der Fc^chtwagkn nur langsam vorwärt» ka», und e« si?l mir nicht schwer, gleiche« Schritt mit ih« zu halten, ohne gezwunge» zu sein, zu lausen und dadurch Aus-sehen zu erregen. Ich blieb sogar absichtlich zurück und mischte mich in die Menschenmenge, die sich aus dem Gehsteig drängte, um zu vermeiden, daß Armand, sür den Fall, daß er zurückschauen würde, entdecken könnte, daß ich ihn versolgte. Ich beobachtete, daß Godsreh und Simmond» dasselbe besürchteten, denn ihr Gefährt hielt bei der Straßenkreuzung und wartete solange, bi« der Wagen eine ansehnliche Strecke vorau«g«sahreu war. Bei der Sechzehnte» Straße wandte er sich wieder nach Westen, und suhr dann nordwärts iu die Siebente Avanue ein. Wa« konnte Ar«and in diese« Stadteil vor« haben? sragte ich mich. Wollte er da« unschätzbare Schränkchen in Diese« ärmliche Quartier bringen? Dann hielt ich p!ötzlich inne und drückte mich in einen Torweg, denn der Wage« hatte in einiger Entsernung Halt gemacht und war sogar nahe an die Häuserreihe herangesahrin. vorsichtig spähte ich hinau«. Auch die Droschke, in der Armand saß, hatte gehalten: er stieg au« und bezahlte den Kutscher. Der andere Wagen suhr in gutem Schritte weiter und verschwand weiter oben in der Avenue. Nun hoben die zwei Träger da» Schränkchen herau« und trugen et tu da« Gebäude, vor de« der Wage« Halt ge«acht hatte. Nachdem sie etwa fünf Minuten verschwunden waren, worau« ich schloß, daß sie e« die Treppen hinaustrugen, erschienen sie wieder in Armand« Be» gleitnng. Er bezahlte sie und ging auch hinaus, um dem Lutscher deS Frachtwagen« ein Geldstück in dte Hand zu drücke«. Dann kletterten die Träger wieder aus den Wagen, und er fuhr davon. Armand blieb eine« Augenblick aus den Stufe« stehen, schaute noch beide« Richtungen dte Avenue hinab und verschwand hieraus l« Hause. Eine« Augenblick später sah ich Godsreh «it seinem Begleiter SimmondS aus einem Lade» über der Straß« drüben heraus und zu dem Hau« herüber« kommen, tn da« da« Schränkchen hineingetragen worden war. Sie standen auf der obersten Stuse vor d-r HauSiüre, als ich zu ihnen stieß. ES war ei« schmutziger Bau, der ganz seiner schmutzigen Umgebung angepaßt war. DaS Erdgeschoß war von einer Wäscherei eingenommen, die nach dem Schild aus dem vordersenster französisch war. Rar eine einzige Türe, di« offenbar zu der Treppe nach d?a oberen Stockwerke» führte, war zu sehen. Godsrey« Gesicht glüht« vor Erregung, als er leise, leise aus di« klinke drückte. Aber d» Tür« war verschlossen. Er legte sei« Auge an daS Schlüsselloch. „Der Schlüssel stick, drin," flüstert« er. Simmond« «ntnah« feiner Tasche ein paar seine Zangen und übergab sie Godsrey. Dieser spähte vorsichtig nach beide» Seiten aus die Straße hinaus. AIS er sah, daß niemand in der Nähe war, schob er eine Zange in da« Schlüsselloch, faßte da« Ende dr« Schlüssel» und drehte ihn langsam herum. „So," flüsterte er, drückte leise die Türe aus und schlüpfte hinein. Ich folg'e ihm, und Simmond« kam mir wie ein Schatten nach, nachdem er die Türe wieder vorsichtig hinter sich geschlossen hatte. Nun bliebe« wir alle stehen, und ich wenigstens hatt« da« Gefühl, daß mein Herz sich i« «eine« Halt heraufgedrängt hatte — denn wir hörte« über un« eine ausgelegte Mannetstim«e. Sogar in de« Halbdunkel bemerkte ich, wie erstaunt und bestürzt Godsriy aussah, als er einen Augenblick regloS aus diele Stimme lausch!». Auch ich stand mit gespannte» Ohrm da, aber ich konnte di« Stimm« nicht verstehen. Da erkannte ich plötzlich, daß sie sranzösiich sprach. Und doch war e« nicht Armand« Stimme — dat wußte ich bestimmt. Unt gegenüber sührte eine enge Stiege zu dem oberen Stockwerk. Nach diesem kmzen Zö^eiu setzte sich Godsrey auf di« unt«rite Stufe, zog »eme Schuhe au« und gab unS «in Zeichen, dasselbe zu tun. S'mmond« gehorchte phlegmatisch, aber meine Hände ztilirte» so vor Ausregung, daß ich mich in tö-lich-r Angst befand, ich möchte einen meiner Schuhe sallen lasse», aber e» gelang »ir doch, mich ihrer ohn« Zwischensall zu entledigen und sie leise ans de« Boden zu stellen. Alt ich schließlich erleichtert ausatmend wieder emporblickte, schlichen Godsrey und Simmond» lang-sam die Treppe hinaus, ihre Revolver in der Hand. Ich folgte ihnen, aber ich «uß gestehe», daß «eine «nie zusammenschlugen, denn die Stimme oben hatte etwat Unheimliche« an sich, sie klang wie die Sti««e eine« Irrsinnigen, es lag zngleich etwa« Wilde» und Triumphierende« i» ihr... Godsrey blieb eine» Augenblick oben a« der Treppe stehen und lauschte angestrenat. Dann bewegte er sich vorsichtig gegen eine offene Türe, au« der die Stimme zu kommen schien, wobei er un« gleichzeitig ein Zeichen machte, an unserem Platze stehe» zu bleiben. Alt ich «ich aus meine Kni« niederließ» schweißgebadet, unterschied ich ein Wort, dat immer und i»««r wiedrrholt würd«: Revanche — Revanche — Revanche! Dann sank die Stim»e zu einer Art von leise» Knurren herunter, wie et ein Hund auöstößt, der sein« Beute verteidigt, und ich hörte ei» Geräusch, alt wenn man «in Tuch z«rr«iß«. Godsrey späht«, aus Händen und Fußen, in da» Zimmer. Dann zog er sich zurück und gab un« ei» Zeichen, vorwärltzukriechen. Ich werd« die Sz«v« nie vergessen, die sich meine» Blicke« bot, als ich vorsichtig i« da« Zi«»er hineinblickte. Es war nur durch die spärlichen Lichtstrahl« erhellt, die zwischen den Fugen einet geschlossene» Laden« hindurchsickerten. Mitten drin stand da« Boule-Schränkchen, und davor, den Rücke» der Türe z»-kehrend, stand ein Man» und riß wütend die Tücher hinweg, in die et verpackt worden war. Ec vollführte in der Art eine« wilden Gesang» eine Art Selbst« geipräch und hielt nur von Zelt zu Zeit lnne, u» einen Blick aus ei« zusammengeschnürte« Bündel z» wersen, da« an der gegenüberliegenden Wand a» Boden lag. Erst konnte ich nicht erkennen, wa» da» Bündel enthielt, dann aber, al» sich «ei» Auge a» die Beleuchtung gewöhnt hatte, sah ich, daß e» der Körper eine» Manne» war, der «it zahlreiche» Schnüren und Stricke» umschnürt war. Und al» ich ih» näher betrachtete, fing ich de» Glanz seiner Augen auf, mit denen er den Man» verfolgte, der «it dem Sch'änkchen beschäftigt war — ein Glanz, der nicht übersehen werden konnte — d-r gleiche Glanz, der mich schon flüher einmal s» erschreckt hatte... Godsrey zog mich mit starker Hand zurück und «ahm meinen Platz ein. Ich selbst zog mich z«r Trepp: zurück und setzte mich nieder, um mir de» Schweiß von der Stirne zu wisch«« und zu versuche», da« Gesehene zu verstehen. Wer war dieser Man»? Wa« tat er dort a« der Wand? W-« bedeutete diese Szene... Dann stock!« mir d«r Herzschlag, den« Godsriy war wit eine« lauten „Haiti" ansgespru»gen und, von Simmoid» gefolgt, in da» Zimmer gestürzt. Ich denke «ir, daß zwei Sekunden verginge», bi« ich die Schwelle erreichte. Hier blieb ich stehe» und al» ich in da« Zimmer blickte, mußte ich »ich a» der Wand festhalte«, u« nicht u«zustnken. Da« Bild, da» sich mir bot, ist mir so treu i» Gedächtni» geblieben, daß ich nur die Auge» za schließe« brauche, um e» wieder vor mir zu sehe». Da« Schränkchen stand mitten i« dem Zimmer, von seinen Hüllen befreit, aber di« Gestalt am Lode» war verschwunden. Bor der offene« Türe zu «in«» anderen Gemach aber stand ein Mann, ein Riese, die Hände über den Kops, daS Antlitz von Furcht vud Wut verzerrt, während Godsrey vor «hm stand und ih» höhnisch lächelnd eine« Revolver auf die Blust hielt. Dann, während ich noch dastand und die Szene beobachtete, schien t« mir, al« blitze etwa» über de» Mann in der Lust, und er brüllte gell auf. ,La mort!* schrie er, ,1a rnort!* (Fortsetzung folgt.) peter J/travak paula jYtravak geb. Schellecker Vermählte Splil-etljt, t. tfärz 192*. NuSS) Kirsche, Birnen, Eiche etc. werde« aufgenommen. Offerte mit Angabe von Referenzen der bisherigen Tätigkeit zu richten an Drvinje d. d., I^rna pilana Zagreb, Jeiafciteva ulica. Schöner Schlossbesitz in nur herrlicher Gegend, mit Park and Tielen Zimmern, möglichst auch die altes Möbel dazu, wird in kaufen gesacht. In Frage kommen nur aolche Objekte, welche al« eritklaitig horrachafUioh gelten. 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Zagreb und der Central-Escompte- und Wechslerbank, A.-G. in Zagreb ihren bisherigen Firmawortlaut in Centralbank für Handel, Gewerbe und Industrie, A.G. Zagreb, Filiale Maribor umgeändert hat. Alle Bankgeschäste werden unter unveränderten Konditionen kulantest durchgeführt. Tmftr, 8«rlfg«r und Smin»ku*krc