I l l y r i sches Blatt z « " Nutzen und Vergnügen. Nco. 53., Freirag den 22. October 1819. tzDie hohe Dreyfalrig keic.. ^>om Himmel heV^l^au? ewigem Licht,- Entquillt drcyeiniqcr Schimmer., Und faßt der Sterblichen enges Gesicht Die reinen Stmhlen auch nimmer,. DoH ist auö Graus und aus Tode^nacht Die dämmernde. Erde durch sie nur erwacht. Die Wahrheit entschwebet dem Himmel nur, Die irrende Erde mag irren. Erforsche, was Gottes — dic göttliche Spur. Wird flimmernde Täuschung entwirren.. Doch mild bat das heilige Isiöbild Mtt dem Schlcycr, die tödttnde Gottheit umhüllt.. Unö Eden entwallet ein Nosenglan; ,^ Und röthct die irdischen Dunkel; Er strahlt in der weinenden Blumen Kranz,' Und brennt in der Sterne GefnnM, D e r Glanz ist die' 3 ch ö n h e i t, ist heilig und rem> Vom göttticyen Glänze der, W'edsrschcm. Und über den Sternen' nur rein eattblnht , Das G u t c> da5 ganz sich gestaltet'; ^0 der Sturm nicht wüthet, die N?nnc nicyr gU'.)t, Sich die Blume voülommen' emsaltet; Und sendet hinab manch goldenem Vtrah!, Von oben ins dämmernde Erdenthal. Das ist die hohe Dreifaltigkeit' D-,'ö Wahren und Schönen und Gute-r,,, Sie sind keine- Wellen der finthenden Zc>,t,, In der Ewlgkeit Schoße sie v^htcn; Und^diese heiligen Drey silld 3 l n ö Im,Allvcrein deö göttlichen Ve^.. Lebendige Straffen. Hr. Ferdinand Blumen Witz/ zu Iagerudorf in' Schlesien kan , durch dic üppige Vegetation«-'und Neproductionskraft der Weiden 0»1i) geleitet, auf die Idcc:^ lebendige Straßen cmzuleoen, und legte wirklich mehrere derselben an. Die Idee spricht offen« bar empfchlcnv'genug selbst für sich, besonders bey Privatstraßen, Feld-und Kommunikations , Wegen, und da, wo es an Steinen fehlt. Das Verfahren des Hrn. Blumc nwi h ist folgendes: Die Aste und Z.veigc der Weiden sondert er'so ab, daß er die schwächeren zu Faschinen, die 1 bis 3 Zoll starken zur Vo deckung dcs Fahrdammcs und die stärksten zu Heft« und Hickenpfählcn verwendet. Ist eine ziemliche Monge dieser Zweige und Äste herdeygeschafft; so wird' mit der Anlegung der Straße selbst begonnen. Damit die Straße trocken erhalten und das, zur Aus« wölvnng des Fahrdammes nöthige, Erdreich gewon» ncn werde, zieht man zu beyden Seiten der anzulegen» den Straße Wassergräben , wirft das daraus gewon; neue Lrdreich theilö zur Auswölbung des Fahrdam-^ mcs sogleich aufriefen und dringt es auf Haufen, um damit die Weidendtttung,bedecken zu können. Sobald ! dao, ans den Zahrdamm geworfene Erdreich nach den R^gcln des Straßenbaues convcx ausgeglichen ist, wer« Ven die Weidenzweige äuf den Rücken desselben auft grlegt, daß sie mit ihren Spitzenden etwas über die ^ Scitcnränder des Fahrdammcs hinausragen; damit sie aber gleichförmig niedergedrückt, die aufzuführende Erde und der Schotter zusammengehalten, und dem llmwaschcn und Einrcißcn d^r SeitenrWde; durch — ,?G — Thauend Negcnffuthen vorgebeugt werde, w rden an den Rändern der Straße dic Faschinen hingezogen und mit weidenen Heft' und Hackenpfählen befestigt: endlich erst wird das, aus den Seitcngräbcn gewonnene, und bey Auswöloung de» Dammes erübrigte Erdreich auf die Weidenbettung geschaufelt, und auf dic abplanirteErdschihteSand, oder in Ermanglung desselben auch verkleinerte Steine,, als Schotter,auft geführt. Wird diese Straße, wie es in d,er Regcl geschehen soll, in cincr Jahreszeit angelegt, welche die Verwurzelung und Vegetation derWeidenzweige begünstigt, und wird bey der Anlegung sclbst oafür gesorgt, daß die Weidenzweige zwischen ein Erdl-cich zu liegen kommen, welches durch verwesete o.rganische Reste und atmosphärische Einflüsse vegetationsfäl) g geworden ist; so werden sie in.kurzer Zeit zah^se Wurzeln und an den.Seiten.rände.rn grünende Zwei-ge hcrvortreiben, so zwar, daß in einigc.n Jahren die reichlich ausschießenden Zweige zu cincr unmuthigen Hecke erwachsen, die Mlli.onen Fasern und Wurzeln in dem Damme aber sich endlich so fest und dicht verschlingen und verfilzen, daß, wenn anders nur ein.ig,c Aufmerksamkeit auf die St.raßen verwendet wird, die schwersten Lasten selbst fluch dann darüber h,inw<'g-gleiten, wenn wegen anhaltender Nässe enderc Fahrwege nicht zu befahren wären. — Nach dem bcschrie-bencn einfachen Verfahren lcgte Hr,. Vl.u me nwi tz zwischen den Fluren der Fürstt. Lichtenstein'schcn Iä-gerdorfer Mayerey unp auf der stark befahrenen Straße nach Troppa,u,lcbendige Straßen an, unddc,r dießjährige nasse und,l,aunige Winter war ,da;u ge-eignet, diese Straße und ihrem Erfinder dic schönste Lobrede zu erhalten. Verbesserung der Stuben-Ofen. (Au2 dem allgemeinen.Anzeiger .der Deutschen.) Bey der immer zunehmenden Theuerung der .Feuerungsstoffe muß es,wünschenswert!) seyn, wenn erfindungsreiche j^öpfe Vorrichtungen,ang?bcn, wodurch der Aufwand an Holz bey Hcitzu,ng der Stuben ver- mindert wird. Ob cg nun gleich schon eine Menge gln ter Vorschläge in dieser Hinsicht gidc, so glaubt Etn-se.wcr doch Vielen einen Dienst zu leisten, wenn cr eine neue Erfindung in diesem Fache bekannt macht, die ihm von dem Erfinder fc.l.bsl, ,nämlich voademDr» Krctschmar zu Dessau, mitg.e theilt worden ist. Die Einrichtung dieser neu erfunden,«» Verbesse« r ng beruht auf den Erfahrungssätzen: daß die ikalt« duft schwerer ist, al,s d,ie erwärmte, daß jene immer im untern Thcllc desZimmars, diese >m obcin sich befindet, ,uud 0aß die dichtere kalte Luftsich immer an die SleUe der durch Wärme verdünnten Luft zu drängen sucht. Dieser Umstand wird nun bei der Heitzung der Stuben auf folgende Art benutzt. — Man laßt sich nähm-lch statt des gewöhnlichen Nsftes^ welcher,aus massiven Stäben ,bcstcl>t, auf einer Eisengießerey einen solchen vcrfertigeu, dessen Scäbe,aus hohlen Cylindern bestehen, un.d welche entweder der Breite, oder noch besser der Lange nach in dem Ofen zu liegen konunen, (denn jc länger diese 'Xoströhren sind, desto schn^lc^ eercicht man den beabsichtigten Z.ucck.) An diese Röhren, deren Mündungen in dic Stube gehen, und etwas hervorstehen müssen, werden denn, auf einer Seite Trichter von Eisenblech angcschroöen, welche mit ihrer Mündung fast den Boden berühren, und auf der entgegcngcschtenSeicc werden aufwärt« gehcn.de Röhr,:i angc tcckt. Sobald nun Fcucr aufdle-se:n No,':c angemacht wird, und dic Nohr,en desselben erhitzt wcrd,en, erwä,mt und verdünnt sich die darin be-fmdliche Luft; dic kalte Luft strömt unten durch die Trich<-ter zu, und kommt auf dcr entgegengesetzten Seite, nachdem sie durch die hcißcn Rohren getrieben worden ist, stark erwärmt wiedcr heraus, und so ist dle Stube in wenigen,Minuten mit warmer Luft angefüllt, selbst wenn nur eine Meuge glühender K,ol)len,auf.den Roft geschüttet worden. Je.l^'.ger die Aoströhren sind, desto mehr wird natürlich die durchströmende Luft erwärmt, uud desto eher der Zwcl, her Heihung erreicht." Ein noch größerer ^ufterwänuuugIraum würde dadurch hervorgebracht norden, wenn man unmittelbar an die Öffnung he« H)hre cin eiscrncs,Behältniß luft^ ^ t7l — dicht anfügte, welches, da es dicht am Feuer bchndllch ^e,ftlbst heiß werden, und also ^eichfalls dle durch dasselbe nur ein Luftzuführungstrichtermöthig^derH'e Luft n, . das eiserne Behältniß führte, waches letztere sie dann erst den Roströhren zuströmen.lassen-würde, ,und eben so würde man -aufder -entgegengesetzten Seite auch nur eine Luftabführungsröhre anzudringen fauchen. D^e Besitzer von Eisengiesereyen könnten, wenn sic dergleichen Roste m Vorrath verfertigen l.eßen, denen, die sich einen bauen wollen, viele Kosten und Umstände ersparen Wer aber, ohne sich erst einen guten Rost gießen zu lassen, ohne viele Kosten eme Probe machen w.ll, könnte auch aus ewigen alten Flmtenrohren die oben beschriebene Vor« «ichtung an seinem Ofen anbringen. Säle sehr schnell und mit wenigem Holze geheitzt wer. den, sondern auch zwey Stuben durch emon harten, und dadurch eine gleichzeitigere Entzün: düng des Pulvers bewirken. Sie werden getrocknet, jedoch nicht so stark, daß eine Zersetzung erfolgt, und fle bräunlich werde», weil dadurch ihre Wirksamkeit geschwächt würde, und müssen ihre Elastizität behalt tcn. — Es scheint auch, daß die Größe des Korns des Pulvers Einfluß auf die zuzusetzende Menge der Sägespähne habe. (Vielleicht könnte se gemengtes Pulver auch mit-großem Nutzen bcymSchießen mit Kanonen und Fliw tcn angewandt werden. Die Ursache, warum die Sägspähne oder das Mehl die Kraft des Pul-, vers so sehr verstärken, ist bis jetzt noch nicht «rllärt. Wahrscheinlich ist aber der Wasserstossgc-. halt beider Körper die Ursache. Für diese Ansicht »scheint die Erfahrung zu sprechen, daß Geigenharz, HN Weingeist aufgelöst und getrocknet, unter das Pulvcr gemischt', dasselbe so verstärkt, "dai cs, noch einmal so weit trägt.) Mannigfaltigkeiten Fleischverbrauch in Lo«don. Im Jahr? H,8iL wurden in London zu Mark» ocbracht: Emc Mill lion, 62tausend nnd siebenhundert StückHa..mel und Lämmer, und Einmalhundclt und vier u.ld scchzig tausend Stück Ochsen. (Die Zahl der Schvcineso wie, die Zahl de5 Geflügels ist nicht'angcgcd ".) Von frisch zubereiteten iPferdehaütcn sind zu Marl'ce gc-., bracht zwölftausend und ncm'.hundcrt S'tu i!! G a u n e r, - S t r e i ch. Ein Gauner zu Londo p. bemcrtte, ulUäiigst,, daß eine Magd, die etwas entfcrnt von dem Hau' ich eben, bcgad sich ins Zimmer ihrer Gebieterinn, die am Kamin sasj, wie Sie eben., Gut;. der Gauner saß nicht länger als. ich eben bei Ihnen, so nahm er eine Kerze aus dem Leuchter, blies, sia aus und steckte den Leuchter in die Tasche,, wie ich es eben thue. Die gute Fr«u erschrack sehr, wie S^c vielleicht selbst erschrocken seyn, mögen; cr blies nun auch das zwcite aus, wie ich es, cbon thue, steckte den Leuchter in die Tasche, wl>.- ich ebcn thue, und wünschte der Frau eine gute Nacht,, welches ich Ihncn aufrichtig thuc>" Mit diesen Worten^ ging de»: Gauner zum Zimmer hinauo. En ftegegncte der. W<'!id, dciüc^rau hat schon zwei Mal. geschellt" (und eben ft.elttc es wi^cr), wünschte eine gute Nacht und vc,rsc<,wand mit den Heiden silbernen Leuchtern. A n o c d, o t l. Ein sn'er und roseuwangjgcr j,nna.r Herr führte weibisch u',:d buntscheHg gekleidet, uno grschniuct, duslcnd oon ftinni Poinadon und E^cnzen, seine Ve.ntt znin- ?lllc,r^',, die. sich r.ö.'!^salls ü^crtricben hcrauögepuht hatte. Dcr. Priefter sah eine W>.-ile une.ntschlosftu das Paar an,, ,.K^..-r!" sagt.' er cnd> lich, ,,cyo ich dcn Segen spreche, müßt ihr mich aus meincr Ung.'wißhlit reißen: wclchco von euch bcydcn ist, denn. die Braut?"' Unsere jungcn Herren^ schuhen nch vor ähnlichen KraMt. durch die Taback5ft.s,e!fe und den Schuurbm^'