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Tatbacher Zeitung.
Samstag drn 27. September.
D l l lz r i e n.
^ie Inhabung der Herrschaft Frcudenthal hat unterm 13. September d. I. das erledigte, dem Patronate dieser Herrschaft unterstehende Pfarivi' eariat Franjdorf, im Adelsberger Kreise, demPfarr« vicär in Rakitno,  Johann Skubitz,  verliehen.
Truest, i. Sept. Wenn der Scwmcr sich in Tliest stets durch eine andauernde Hitze charakteri« s,rt, so war dieß heuer um so mehr der Fall, als es feit Mitte Juni fast nie geregnet hat und der TherMomcterstand   beinahe   ununterbrochen   zwischen
22 __ 25" R.   iM   Schatten  geblieben   ist.  D,e  Fcl»
der in del Umgegend haben dadurch ung.mein ge-iilicn und bieten einen trüben Anblick. DaS Laub fM wie im Späthcrbste von den Bäumen, alle Pflanzen verdorren, über 300 Brunnen geben kein Wasser; stundenlang harren die Mägde in ganzen Schaaren an den wenigen noch fließenden Fontänen bis es ihnen gelingt, d»e Kübel füllen zu tonnen. Der vor zwei Jahren durch Hrn. F. A. Lindner aufgefundene unterirdische Fluß bei Trebbich dürfte das einzige Mittel gewähren, dem Bedürfnisse durch eine mehr alS genügende Wasscrmafse abzuhelfen, Warum man diesen Ausweg blSher nicht ergriffen hat, ist nicht erklärbar. — Am 24. v. M. wurde unser neuer Vazar, Tergesteum genannt, eröffnet. Auf der Stelle, wo einst Salinen sich ausbreiteten und Schiffe vom Stapel gelassen wurden, erhebt sich dieser schöne Bau. Zwischen dem Corso und dem Theaterplatze, der Börsen- und Dammstraße gelegen, bildet baS Tcrgcsteum ein regelmäßiges Viereck, daS dem Auge sich äußerst gefällig darstellt. Im untern, den Straßen zugekehrten Geschoß sind 52 Gewöl5e, 44 im Innern, daS eine in vier Kreuz, »vege getheilte, mit Glasgedeckte Gallerte bildet. Anden vier Ausgängen derselben befindet sich cine von dorischen Säulen gm'agcne,   geschmackvolle   und   geräumige
Vorhatte. Außcr den Kaufläden, wo allcS waS Industrie und Kunst Nützliches und Schönes schafft, zu bekommen seyn wird, sind im Erdgeschoß noch zwei neue Kaffehhäuser: !Caffeh del Lloyd und della Fa« ma, die ,m gothischen Geschmack verzierten Kanzlelcn der Dampfschlfffahrtsgtscllschaft und der elegante und großartige Lesesaal des österreichischen Lloyd. In den Mezzaninen befinden sich die Bureaux und die neue Buchdruckciei desselben Instituts so wie verschieden« Handelscomptoirs; die übrigen drei Stockwerke ent» halten ein Casino--Local und Privatwohnungen. Die äußerste Höhe schmücken von zwei Seiten meiste,« haft ausgeführte Steingruppen der rühmlich bekann-ten venezianischen Bildhauer, Zandomeneghi und Bianchi. Die oicßjahrige Kunstausstellung, wclche ebenfalls im Tergesteum Statt haben wird, verspricht, nach den hisher eingegangenen Bildern z« urtheilen, sehr glänzend auszufallen.
Preußen.
K'öln, 7. Sept. Heute Nochmittags gegen 2^/4 Uhr langten der König und die Königinn nebst ihren hohen Gästen, unter welchen außer dem Prin» zen Carl, Albrecht, Friedrich und August von Preu» ßen, auch der König von Würtemberg, der Erzherzog Johann von Oesterreich, der Grcßherzog von Baden, der Großherzog von Mecklenburg sich besän« den, von Brühl kommend auf dem hiesigen Bahnhof an, UM auf der rheinischen Eisenbahn die Fahrt nach Aachen anzutreten. Der Hr. Erzblschof v. Geis. scl halte sich ebenfalls zugesellt. Der aus zwölf Wagen bestehende, von zwei Lcconiotiven bewegte Zug eilte um 4'/» Uhr unter dem jubelnden Hurrahruf der zahlreichen Zuschauer der Kaiserstadt entgegen. Morgen Abends werden die hohen Herrschaften zü-,ück erwartet.                                               (Köln. Z.)
Frankreich.
Algier, 30. August. Unser neuer Chalifah Sld'Ali.-Bm-Embarak ist vor einigen Taa.cn »mt
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Realen zusammenschießen wollen. Für den Landbau, die Industrie und den Handel jener Provinzen könnte das Zustandekommen deS Plans große Vortheile bringen. — Zu Motril haben einige Unruhen die Absendung von Abtheilungen Infanterie und Caval. lerie dahin veranlaßt. Die Absendung einer spani» schen Schiffsdivision nach Montevideo zur Bcschüz-zung der dortigen Spanier und ihrer Interessen ist gewiß. Der Patriots gibt die Stärke der spanischen Kriegsmarine auf 3 Linienschiffe, 6 Fregatten, 1 Corvette, 9 Brigantinen, 1 Briggs.-Goelette, 9 Goeletten, 3 Packetboote, 2 Schooner und 4 Dampfboote an. DaS Linienschiff Soberano wird zu Cadiz, die Fregatte Christine und die Perle zu Fer-rol in segelfertigen Stand gesetzt.              (Allg. Z.)
Großbritannien.
Die Königinn ist bei ihrer Landung auf schottischem Boden von Sir R. Peel und dem Herzog von Buccleuch empfangen worden. Man hatte die erlauchte Reisende nicht so früh erwartet, und so geschah cö, daß sie bei der Fahrt vom LandungS-platze nach Dalkeith. Pallast (am 2. Sept. um 9 Uhr Vormittags) an dem Thore von Edmgburgh »icht mit der gebührenden Feierlichkeit begrüßt wur-te. Der Lord Provost und die übrigen städtischen Autoritäten waren überrascht worden; es wurde versäumt, der Königmn durch Ucbcrreichung der Schlüssel der Stadt zu huldigen. — Um zwei Uhr Nach« mittags erschien d«r Lord Provost m,t den Munic»» palrathen im Dalkeith-Pallast (dem Sitze deS Herzogs von Buccleuch) ihr Bedauern auszudrücken, daß sie nicht im Stande gewesen, der Königinn auf der Fahrt durch die Clty ihre loyalen Gesinnungen zu bezeugen. Victoria nahm die Herren sehr gnädig «uf und gab ihnen die Zusage, daß sie ihren Reise« plan ändcrn und statt, wie sie vorgehabt, «m Montag (5- Sept.) , erst am Dinstag nach Nord^Schott-land aufbrechen wolle. Es iviro nun am Sonnabend (3. Sept.), eine Prozession durch die Stadttor sich gihen (die Königinn will sich dem Volke zei-gcn) , und der große Empfang im Datteith.-PaUast rst auf den Montag ausgesetzt.
London, 3. Sept. Bei Gelegenheit der Waft serreise der Königinn Victoria nach Schottland erzäh-l<n englische Journale nachstehende nicht uninteressante Anekdote. Die Königinn haNe immer em besonderes Wohlgefallen an Exkursionen auf hoher See, und verschaffte sich, bevor sie den Thron bestieg, öfters diescS Vergnügen auf ihrem prächtigen Yacht-fch.ffe, dem «Smaragd.« Auf einem dieser AuSslüge nun — eS galt eine Umseglung der malerischen Insel
Wight — erhob sich plötzlich eine Brise, die aber bald, und bevor noch die Yacht in den nächsten Hafen einlaufen konnte, in einen heftigen Wind umschlug. Im Canal geht bekanntlich die See bei nur einiger Stärke des Windes sehr hoch, und bald schlugen die Wellen über das Verdeck; allein die Königinn ließ sich dadurch nicht irre machen, und sah ruhig vom Obcrlof aus dem Kampf der Matrosen gegen das empörte Element zu. Plötzlich fängt sich ein heftiger Windstoß in dem Takekverk, es <äßt sich ein Krachen verneHmen, der Zockmast wankt und neigt sich auf die Stelle des Verdecks, wo die Prinzessinn sich befand. Der Capitä'n SaundcrS, der dieß bemerkte, stürzt sich auf die Prinzessinn, faßt sie um den Leib und schleppt sie fort; im nächsten Augenblick brach der Mast zusammen. Zur Belohnung feineS Ver« dicnstes wirkte die Prinzessinn dem Capita» die Ernennung zum Capitän in der köuigl. Marine aus; und als sie den Thron bestieg, übertrug sie ihm den Oberbefehl des „Firebrand," welcher, wie man sich erinnert, den König von Preußen von Ostende nach England überführte, und seitdem den Namen »der schwarze Adler" erhielt. Nachdem Capitän Saunders jüngst gestorben, hat die Königinn für seine Hinter« lasscnen gesorgt.
In den Fabrikbezirken ist es im Ganzen fort« nährend ruhig. Bloß in Glossop, unweit Manchester, geschah cin heftiger Angriff auf zw.'i Fabriken, wurde jedoch abgeschlagen. Der Eigenthümer der einen schoß unter den Haufen und verwundete vier ' Personen; nur die rasche Ankunft einer Compagnie Soldaten verhinderte, daß er mit seiner ganzen Familie ermordet wurde. Der Besitzer der andern Fabrik wurde fast todt geschlagen. — In Manchester ist alles friedlich; 45 der der bedeutendsten Fabriken sind ganz, 16 andere aber theilweise wieder in Thätig» keit, und die Preise der Fabrikate im Steigen. In dem Gefän>gNlß und der anstoßenden CapcNe sitzen et« wa 15W Verhaftete. — Zu Merchyr wird m sämmtlichen Fabrlken wieder gearbeitet.    (Oest. V.)
Die beste Zusammenstellung des Hauptinhaltes der indischm Journale findet sich in der. Bombay Times, welcher nachträglich Folgendes entnommen ist: «Unsere letzten Nachrichten aus Dschcllalabad waren vom 26. Mai, unsere jetzigen reichen bis zum 24. Juni. Am 29. Mai Morgens marsch'^e eine Abtheilung dcS 64. Sipahi ^Infanterie-Regiments mit 3 Kanonen nach Dhalka, 40 englische Meilen von Dschcllalabüd auf der Kcpbiistraße, d. h. fast halben Wtgcs nach Dschumiud zu.ück, daS jcnseits der Pässe auf der Seite von Peschaur licgt.   Diese
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einer zahlreichen^telterschaar hler angelangt. Er hatte zwanzig Hada- oder Unterwerfungspferde mitgebracht. Beim Eintritt in die Stadt tummelten  die ihn begleitenden Araber ihre Rosse und feuerten nach ihrer Landessitte hmter ihrem Häuptling wiederholt ihre Gewehre ab,  so  daß   man bet diesen Schüssen auf der Straße   leicht hätte   an  einen Aufstand   denken können.   Vorgestern  ist  auch   General  Negrier aus Constantine eingetroffen.   Wer   sein Nachfolger seyn wird, ist noch unbekannt. In dem Krieg,   der noch an den äußersten Gränzen von Titteri  und Oran geführt wird,  geht  eS  nicht  sonderlich   lebhaft  zu und man  würde gar nichts  davon wissen ohne die Truppenbewegungen, die in dieser Jahreszeit fur die Gesundheit  der   Soldaten  so   gefährdet   sind.    Die Generale   Changarnier  und Lamonciere  setzen  jetzt dem Emir von zwei Seiten zu.  Bei diesen Expeditionen gibt eS bald da bald   dort eine Nhazzia, die einem ober dem anderen unserer Verbündeten zu gut kommt, die daher, da ihnen klimatische Befürchtungen zu jeder Jahreszeit fremd sind, deS Kriegs nicht leicht müde werden dürften.   Em größerer  Feldzug, heißt eS, werde   m  der zweiten Hälfte deS nächstm Monats ins Werk gesetzt werden, wahrscheinlich im Westen von Algier,  wo Ven-Salem   sich  noch immer behauptet. Seine Posten  beunruhigen die Ein-gcbornen, die sich   auf unsere Markte   begeben und neulich wurde ein Dutzend Kabailcn aus dem Land Iffer von lhncn gctödtet. MlltlerweUe wird an dem Straßen-bau, trotz der ungeheuern Hitze, eifrigst fortgearbei-tet. Die Straße nach Milianah ist bereits auf 10.000 Metres gegen Scherschel vorgerückt. Auch dieSchiffa--straße ist seit einigen Tagen auf einer großen Stre^ eröffnet.
Paris, 3. Scpt. ES sind Befehle nach Toulon abgegangen, um sogleich zwei Fregatten auszurüsten jur Verstärkung unserer Seestation vor Tanger. Man zweifelt hier nicht mehr an einer bevorstehenden Vlokade TangerS durch die Nordamerikaner, seit der Kaiser von Marokko die Vorschläge des Commodore's dieser Nation nicht nur nicht annahm, sondern sich weigerte, ihren außerordentlichen Abgl" sandten zu «mvfangen. General Caß erklärte Hl". Guizot offen, daß er überzeugt ftp, seine Regie, »ung werde zu Zwangsmitteln greifen. Da der Commmodove erst Verhakungsbefehle aus Washing» ton erwartet, so dürfte die Vlokade vor Mille Octobers nicht anfangen. __ Die Fregatte Belle-Poule wird in einigen Tagen in Brest eintreffen und der Prinz von Ioinville dann anfangs deS nächsten Monats die  österS   besprochene  Fahrt
nach den chinesischen Gewässern antreten. Der Prinz wird dießmal nicht weniger als 16 biS l8 Monate abwesend bleiben, da er von China auS Australien zu besuchen gedenkt.                   (Allg. Z.)
Paris, 5. Sept. Eine ungewöhnliche Lischei« nung in dieser Jahreszeit sind die zahlreichen Wölfe, welche Normandie und Bretagne verheeren. In den Wäldern bei Aulnay läßt Marschall Grouchy Streif, jagden auf diese Bestien anstellen. Dasselbe geschieht in den Wäldern des Pruniers und Veaufeu in dtr ^Gegend von Vltrs.
Am  18. Juli  wurde  der Nethon, die  höchste Spitze   der Maladetta,   des Montblancs  der Pyre. näen, bis jetzt selbst den kühnsten Jägern unzugänglich, ron emem russischen   Officier, Hrn. v. Tschita-ischeff und einem /ungen Franzosen Namens Fran« quevllle erstiegen. Nach  dreitägiger Wanderung voll Gefahr und Ermüdung wurde der östliche Theil des Plks unter einem dicken Nebel und Sturmwind erleicht.  DaS  hundertgradige  Thermometer  stand 2" über 0. Ob.nwurde auS herumliegenden Granitblöcken eine   tleine  Säule   errichtet,   die  man mit  einem Fernrohr von dem Hafen  von Benasque  sieht. Am 23. versuchte Hr. v. Tschitatscheff mit gleichem Erfolg zum zmeltenmal  die Besteigung,  dießmal  nm Instrumenten versehen, die ihm Hr. Laurent, Pro» fessor der Chemie in Bordeaux,  lieh,  der  sich mit drei Führern der Partie anschloß. Sie schlugen den Weg über den großen  nördlichen Gletscher  ein, an dcr Stelle vorbei, wo Baurau, der erste Führer zu Luchon, im Jahr 1824 in ein" Schlucht umgekom» men war. Die Varomctermessung ei-gab  3.3?t)  M. 9 Gr. als absolute H°b« deS höchsten Punctes.
Spanien.
Paris, 4. Sept. Die bisherigen Versuche deS spanischen 3'nanzmlnistcrs, sich Geldvorschüsse von den Capitalists oder der Bank von San Fernando zu verschaffen, waren vergebens. Die Gaceta vom 28. kündet nun die Eröffnung eines Anlehens von 40 Millionen Realen an, wozu die etwanigen Unternehmer bmnen 30 Tagen ihre Anerbietungen machen sollen. Zur Rückzahlung soll der Ertrag der Quccksilberbergwerke von Almaden verwendet und damit begonnen werden, sobald die «och darauf haftenden 16'/« M'Nionen Realen vollends zurückgezahlt sind. — Obrist Vriston, dcr ftüher in dcr englischen Hilfslcgion für die constitutionelie Sache focht, war zu Madrid »n Unterhandlungnn mit der Regierung wcgen Errichtung einer Bank in einer dcr südli. chen <p,'orinzen, wozu mehrere der angesehensten Häuser   von London  einen  Fonds  von  200  M.U.
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Truppe   sollte   einen Convoi von 50,000 Pfd. St. eseortiren,   der  für  die   Armee   bestimmt war.   In Dhakka stand  damals die Hälfte des 3. Regiments irregulärer Reiterei,   zwei   Sipahi.-Regimenter und dev ganze Gebirgstrain, ungefähr 2500 Mann. Major Leadbeater wurde zum Befehlshaber der Festung Ali   Musdschid   ernannt,   mit dem Auftrage, 1000 Mann zur Besatzung derselben auSzuyeben. Da mittlerweile ilt!   Lager sich das Gerücht verbreitet hatt?, der General« GoM.5rneur   habe den Befehl zur als-baldigen   Räumung   Afghanistans   erlassen,   so  ermähnte   General  Pollock  seine Officiere mit Ernst, solche   Gerüchte  nicht  weiter   in   Umlauf zu setzen, und, offenbar nur um die Aufmerksamkeit der Trup' pen auf etwas   anderes   zu   lenken,   befahl   er e»ne Stelle  zu   einem  neuen   Lager   6 englische Meilen weiter vorwärts abzustecken. Der, wie man geglaubt, nach Dschcllalabad   bestimmte   Transport Congreve'-scher Räkelten,   worin man ein Anzeichen beabsichtigten Vorrückens erblickt hatte,   war in Ferczepore angekommen,    seine   Bestimmung    war   aber   nicht Dschellalabad, sondern Sind oder Candahar!   Auch die Kunde   von   dem  unerwarteten Befehl zur Bll-bung einer  Reserve-Armee von   20,000 Mann am Sudledsch   war   ins   Lager gedrungen,  und nährte die Hoffnung auf ein baldiges Vorwärtsgehen gegen Kabul  und  auf Wiederbeginn  der   Feindseligkeiten nach größerem Maßstabe;   allein  am 14. Juni er, fuhr m«n mit Gewißheit, daß in Calcutta die Räumung des   Landes   beschlossen worden.   Indessen erhielt Pollok die Erlaubniß, jenseits der Keyberpässe zu bleiben,    bis  die   heiße   Jahreszeit in Peschauer vorüber, und die ausgetretenen Flüsse  im Pendschab bei  herannahendem Winter  zurückgegangen  seyn  und fo d>e Rückkehr nach unsern Gränzen gestattet wür-den. Auch an General Nott in Candahar erging der Befehl, fürs erste dort zu bleiben. Der General Gott« verneur   überließ   es  dem  General  Pollock,   wie er seine Truppen   locircn  und  bis zur Zeit beS Rückzugs   beschäftigen   wolle,   indem   er   ihm'nur   an» empfahl   sie  auf alle Fälle nicht unthätig zu lassen-Er deutete an,   Pollock  könne   sie   in   Streifzügen gegtn Pesch Bolak, Lughman und andere Festungen beschäftigen,   deren  Häuptlinge sich gegen die Eng' länder besonders feindselig bewiesen;   bei Befolgung dieses Syst'ems ließe sich vielleicht hoffen, daß Akh' dar Chan,    indem   er seinen Verbündeten zu Hilfe zöge, sich zu einem Haupttreffcn bringen ließe, des, sen Ausgang nicht zweifelhaft seyn könnte.   Demge. mäs;  brach  "M   17.   Juni  eine 3500 Mann starke Brigade uncer Oberst Monteauth gegen Pesch Bolak auf.   ein   ungefähr  20 englische Meilen südwestlich entlegenes Vorwerk, aus welchem H<,uptmann F>'r. ns im Nov. v. I. einen so abeytiuerlichen Nüchug
gemacht. Ein Zweck der Expedition, hieß es, sey 3200 Pfd. St. wieder zu erlangen, welche die eng» tische Garnison be, ihrem Abzüge dort vergraben. Zugleich sollten alle längs dem Thale gelegenen Forts zerstört werden. Der erste Tagsmarsch brachte die ^ipahitruppen, die in diesem Ausmarsch einen Plün»
derun.a^ug sahen, bis Ali Boghan __ ein betracht«
licheS Dorf 6'l<z Metten   vorwärts an der nach den Keyberpässen führenden Straße.  Man cnrdcckce dort einige Uniformen und Geräthschaftcn,   die dem un< glücklichen 44. Regiment gehört, und sogleich wurde von der   erzürnten   Soldateska das Dorf in Brand gesteckt und war in einen Schutthaufen verwandelt, ehe die Offittere  es   verhindern konnten. Man sagt, viele Frauen seyen von den Bipahls vor den Augen der Off,ciere mißhandelt worden. Oberst Montcauth und General Pollock sollen diese Frevel sehr beklagt haben.    Da   ver Ort   auf unserer Marschlinie liegt, so könnten   solche   Gräuel die  Sc'o'rung unserer Zu« fuhren zur   Folge haben.   Aus   di.s^m Beispiel läßr sich ersehen,  was auf einem Marsch nach Kabul zu erwarten wäre.   Am 24. Juni kehrte diese Brigade zurück.   Sl<   hatte   Pesch  Volak verlassen gefunden, die Bewohner   waren  in die  Berge geflüchtet;   also die Schuldigen können entweichen, während die Unschuldigen statt ihrer zu leiden haben. Vierzehn Tage zuvor,  am il. Juni Morgens, waren vier Regimenter Sikhs, S000  Mann, unter Gulab Singh angekommen   und   hatten   sich   in der Nachbarschaft Unserer   Contonmrung   gelagert. Wenige Tage nach ihrer Ankunft brach unter ihnen eine Meuterei auS, indem die Soldaten einen vicrmonatlichen Soldvor-fchuß verlangten,   während   ihnen  ein zweimonatli' cher versprochen   war.   Sie zündeten  das Zelt^ihrti Generals an, und Gulab Singh mußie sich zu Ge. nera! Pollock flüchten. Pollock beschwichtigte die Mcu» terei   und bewog die Sikhs  sich am andern lifer des Kabulfillsses   zu   lagern,   um   das^schlechte   Beispiel ihrer   Unbotmäsugkeit   aus   der   Nähe   seiner Trup< pcn zu  entfernen. Es hcißt, Dschellalabad und das gan^e Land bis Dschu'Nrud solle,   wenn wir zurück, gehen, dcm Shir Singh, Herrscher von Pendschab, Überantwortet  ""den,   der sich   letzte   Ze.t  so sehr UM   unsere   guce   Meinung   b^l^ hat.   Er dürfte demnächst 4000 S.khs nachrücken lassen, doch könn. ten sie UNS   jetzt  wenig   mehr nützen als die Hilf5< quellen   des   Bandes   erschöpfen helfen,   die ohnehin sehr  spärlich   si^.    Der   Gcsundyeitsstand    unserer Truppen ,st ziemlich gut, und die Hitze hat nachge« lassen."  (Im Gegensatze j« diesem meldet der Oo,s. land Courrier,    daß   bei   der unmäßigen Hlhe viele Krankheit herrsche,   jedoch mehr unter den indischen als den europäischen Soldaten. Der Samum weht« mit tödtlicher Wn'kung,   und   vor   dem ungeheuren Staub war die Sonne manchmal mehrere Tage unsichtbar. Die Soldaten hatlen sich Löcher in die Erde gegraben,   '"   denen sie wie in Fuchshöhlcn lebten. Die Trupp"  waren   dieses Aufenthaltes höchst übcrdrüß'g.   .Man  hatte   nur  noch 3000 Kamehle, während der  Marsch nach Kabul,   wenn überhaupt dauon die   Reds ware,   wohl 7000 dieser Lastchicre erfordern                                                          (W. Z.)
Verleger; Ignaz  Alois (Met "' Kleiumayi.

<7au« Vom l! Zrptember !8l2.
Mlttelpre's.
Vlaüteschuldverschreldiina. „n 5 pCt.   (in CM ) 1091^6 detlo        Vetto      dettv    ,  ^      ^        (!>'CM.)»oc, ',,2 Nerlosll Obligation., HofkaiN'/'zuZ      ^<^t. )      »ag 5^9
Dailedtn» in Krain u. Alla>/zuä         »» 5>      —'
li^l. Odl'.^'t. v.T,ro', Vor-)zu2 l/,   ,    ^      —
allbcrg und Halzburg           5
0.,rl.mit VerIos v,I,l«9für2^a fl.    sinCM).)27< l^g"'
detto       dctio v I. »li^I »    ^o    < (in CM.    5^,3^,6 Men. Stadt-Bauco'Ql)l.ztl2 »j» n^.(u-.(LM.) 65 n.5
2lerar. Doincft. Od..^i°n.n d« Bland« -                       (C.Wj(ii.M.)
c>b dt< tlnns. von Ddt)»^ zu« ljl ,,   H    -"       — ^„«,,. M>>hrc,i, S<i)Ie.< zu 2 l.l'i «»   x   ^" Nei'.S'^everm^rf, >iärn» i zu 2         »»    /     53 2^4 —
^sW.Odcik. Amtes l '                  )
Vank.Aclic,, l)r, Stück 1627  in L. M. .'i^en   der ilaiser ^rdlnai.^-Nerob^n                     ^
^l^.uoo ss. C. M......       724 fl   i,C. M.
>lN Trieft ain lH. September l6/i2: 3o.    56.    2^     55.    25,
Die NlichsteZichulig wird am2tj. September l3/»2  in Trilst geholten  weldcn.
der'hier  Angekommenen  und  Abgereisten.
^iorn l. bis 16. September i8^2. Herr Carl Horst, sülsil. Aue^sperg'fcher Fa« bnks Director nach Tricst. — Hr. Julius v. Kortz. fiiisch, Gutsbesi^er, sammt Gattinn, von Gastein nach Triest. — F)r. Gustav Hübner, königl. pttuh. Oberlands-Assessor,   von   Wien  nach Triest.
—    Hr.    Emanuel    Flicsch,    konigl.    preuß.   Iu-liizrath. von Wicn nach Triest. - Hr. Gustav Dah-nrnstad t, Doctor der Medicin, von Wien nach Triest.
—  Hr.  Ludwlg   Gilbert,   Doctor der   Medicin  und Chirurgie,   von    Wien  nach   Triest. —  Hr.   Paul Swido, Handelsmann, von Wien nach Triest. —Hr. Charles Hudson, Particular, von Wicn nach Triest.
—  Frau Anna Haring,  Hof- und Gerichls-Aduoca. tcnswilwe,   von   Grätz  nach   Triest.   —  Hr.  Anlon Scarneo,   Capitän,,   vcn Wien nach Triest    — Hr. Ferdinand Edler v. Schollcr. Doctor und k. k. Professor der Medicin, von Gr^h nach Tricst. — Hr. Ferdinand Ullricy. kön. preuß. Kammer» Ger..Assessor, von Triest nach Wien. — Hr. Dr. Friedrich Burger, Hofuno    Gerichts-Advocat,   sammt   Frau   Gemahlinn «nt> Schwägerinn, Frau Cäcilia Lucseg     von Tricst nach Klagenfurt. — Frau Josephs v. Hahn, Private,   von Grätz nach Innsbruck.  —   ^rau Amonka Wilhelm,   Kaufmannsgattinn,  nach   Innsbruck.   — Hr   Renner v  Oesierieicher,  kön. dänischer General' Consul, von Wien nach Tricst.  —   Hr   Carl Code. «as», Fabrlks.Vuchhalter, von Tciest'nach Gratz. —
(Zur Lsib. ölitung y. 17. September !»^2.)
Hr. Wilbclm  Böking, k, k. Obcrpostverwaller. von Wien nach   T.i'st.   —   Hr.   Stephan  Czar, kö'n!gl. ung. Vice-Fiscal imb   wirklicher Assessor, von Grätz nach  Fiume.   —   Hr. Woss'Iy   v.   Tumanzky,    Klis. russischer Staatsralh. von Triest nach Wien. — Hr. Anton   Unlerweger,   Handlings' Gesellschafter,   von Trieft   nach Klagenfult.   —   Hr,   Leonard   G.llußig, Docior   der  Rechte   und   Hauptmann - Auditor,   voll fTriest nach Glä'tz. — Hr  Joseph Noscnvcrg?r. Han« delsmann.   von  Triest nach   Wien.  —   Hr. Johann Pccy.   Handelsmann,   von   Tricst   nach   Wien.   — Hr. Fliedrich Baron v.'n Bülo^v. Winddüsen,   von Gasten, nach Tri.st.    —   Hr. Friedrich  Henntnvurq, Gutsbesitzer,   von   Klagrnfiirt   nach   Triest,   —   Hr. Joseph  Lichtner. k. k. Hauptmann,   von  Dalmatian nach Cilli.   —   Hr,   Johann   F.rro,   Handelsmann, von Wien nach Triest. ^- Hr. Franz Großl.ll) , H.1„» delsmann, von Wien nach Triest.   —  Hr, Sigmund Baron 0.   Köiugsbrunn,  fammt   Fran   Gemahlinn, von Wien nach Triest. — Hr. 5>U'llc, Onto <!> No-c^in,   Proprietär,   von  Wien   nach   Trieft.   —   Hr. Joseph M.dria, Besitzer, von Wien nach Triest. — Hr. Johann Schmutz,   Handelsmann,   von Rotten« bürg nach Wippach. — Hr.   Ernst Galvagni.   Pii. voter,   sammt Gattinn,  von  Tr'iest nach Wien,  — Hr. Johann   Vavt.  Dollmer,   k. k. L^ndralli.   nach Triest.   — 5^r. Johann Sylverius Faukal,  k. k. C)'-meralralh,   von   Wien nach Triest. —   Mazhar Ef-fcndi,   Chef   des    ägyptischen   Artillerie'.lZorps,    von 2ri?st  nach   Wien.   —   Hr.    Ferdinand   Dlnnrclcher, k.   k.   Hofjustiz. Nalhkprotccollist.   von    Triest   nacl) Wien. —  Hr. Nudmosch,  k. k.  Normal'bauptschul-Director, vcn Tricst nach Wien. — Hr. M.,xBccka, Ingenieur, von Grätz noch 3ri?st. — Hr. llarl Ham« merschmidt, Doctor der Rechte, sammt FräuleinToch»' ter, von Wien nach Triest.   —  Hr.   Philipp Mit-" ttrmaier, Inglnieur, von Wien nach Triest. — Hr. Johann   Nicolich.   Handelsmann,   von     Grätz nach Triest, — Hr. Anton v.Laqoda. kais. russischer Colle-. gial-.Asscssor,   von   Wien  n^ch Tricst.  — Hr.  Ernst Schleifer, k. k. Präsidial. Secretär. von Klagcnfurr nach  Tricst.   — Hr.  Garzaiolli   Edler v. Thumlac?. k. k. Landrath, von Klagenfurt nach Triest. — Frau Anna   Hossmann,    Großhändlcrswitwe,    von   WitN nach Tricst. — Hr. Ludwig Freiherr d'Allegro. Gutsbesitzer,  von Wien nach Tricst.   —   Hr.   Jacob Pi« rona,   k.  k.   Professor,  von  Tricst  nacb   Gräh.  — Hr. Gustav Kallag. Aduocai. von Tricst nach Wien. —  Hr.   Eduard   Graf   v.   Neaclot,   wirkl.   Attach^ der kön. französischen Botschaft in Wicn. von Tricst nuch Wien. — Hr. Johann Anlon  Brentano, C^'. sul der freien Ctadc Frankfurt am Main ,   von Vi"! nach  Triest.   — Hr.   Fran;   G'-^  v.  Cim,  Oberste lieutenant und Kämmerer Sr. lon.  Hodeit d>s Her« zc'gS von  Toscana,  von  Wien nach   Trirst.  —  Hr. Baron Waliser v. Taunat, Hlirschaflsbeflhcr, von Wien nach Triest.   —   Se.   E^cel/cn;    Hr.  Johann Freihlrr v. Schmidlburg. k.  k   wirkl. geheimer Rall, und Kämmerer, sammt Fawüie und Dienerschaft, n^ch
502
W'«n —Hr. Joseph Wchner, k. k. pens. Oberstwacht-meister, nach Prag. — Hr. Franz Ritter v. Woy >a» coirSky, Gutsdesitzer von Wicn nach Trcst. — Hr. Joseph  Matiossi, k.  k.  Appellations - Kanzleibirector,
sammt Familie, von Fume   nach Wien.  __ Hr. 3)r.
Lorenz Collin, k k Districts-Postler, «von Partnzo nach Trieft — Hr. Graf Theodor v. Hall'vyl, sammt Frau Gemahlinn Cäcüie v, Imhrof, von Grätz nach Tri.st. — Hr. liuptl5l« <j« I^'55ert, Besitzer, sammt Frau Gemahlinn, von Grätz nach Triest. — Hr. Gui. ni^ne o. Camelli, k. k Reclamations ^ Adjunct, von Trieft nach Grätz. — Hr. Eduard Erschine, englischer Ldelmann. von Grätz nach Triest. — Hr. Sigmund Nil-t<r v, Rainer, k, k Oderdergamts. und Berggerichts« Afscffor, von Gratz nach Trieft.
L^l zeichn iß  vcr   hier Verstorbenen.
Den 9. September  l8^2.
Dem Varcholomä'us Ielouzhan, Taglohner, sein K nd Johann, alt 8 Tage. in der St. Peteis-Vor-ftüdt Nr.  120. an Schwache.
Den 10. Dem Martin Skerjanz, Greisler und H>,ukbesftzer,   sein Kind Joseph,   alt   a Monate, in
der Polana . Voist^dt Nr. l. an d,r Auszehrung. "- Anton Kampel , Etrasiing» alt 4) Jahre, am Kastellberge Nr. 57, an der Auszehrung. — Simon Acqumt. Marqueur, alt 19 Jahre, im Civil: Spital Nr. «, an der Nuhr. — Herr Joseph Mart nzhizh. Handelsmann und Gewerks-Inhaber, a<t 59 Jahre, in der Kapuziner. Vorstadt Nr. ^, an dcr Gedärm Verschwarung.
Den l2. Dem ^lnton Halaser, Zuckerfabriks« Kutscher, sein K nd Franz. alt i'.!^ Stunde, in der Pol.n,a-Volstadt Nr. 25, an Fraisen. — Dem Franz Kautsch, Siedmacher, fein Kind Ioscpha, alt 1 Jahr und 6 Monat«, in der Stadt Nr. 1^9, an der hitzigen Gehirnhöhlenwassersucht.
Den ,3. Matthäus Vonazh, Knecht, alt 2Ä Jahre, im Gvil-Spital Nr.  i, an der Aufzehrung.
Den l4. Der ledigen Anna N. , Dienstmagd, ihr Kind Primus, alt 3 Monate, im Civil-Spital Nr. < , am Zehrsieber.
Den 15. Dem hochgebornen Herrn Ernst Gra-fen v. Coronini, k. k. Gubernial e Concepts-Pracli-kanten, sein Kind Malvlna, alt 2 Monate, in dcr Scadt Nr. 224. an der Abzehrung.
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Die österreichischen
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Dr. Anton Haidmann,
gew. Iustiziär, Conceptöbeamten der k. k.Hof-und nicderösterr. Kammerprocuratur, Mitgliede der juridische« Facultät an der k. k. Universität
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